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AUGUST 2010 VOLUME 0 U seMAG FEATURE: EDGE OF DAWN SAM AMPHI FESTIVAL 2010 FRONT LINE ASSEMBLY WAVE GOTIK TREFFEN 2010 DAS PRÄPARAT X-RX Das kostenlose PDF Magazin von Uselinks.de

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Im Magazin findet ihr unter anderem Interviews mit Edge Of Dawn, SAM, X-RX, Das Präparat und Front Line Assembly. Daneben gibt es noch jede Menge CD-Tipps

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AUGUST 2010

VOLUME 0

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CONTENT3 Magazin? Wieso, warum?

4 Edge Of Dawn

10 SAM

14 19. Wave Gotik Treffen - Leipzig

16 Front Line Assembly

20 [x]-RX

22 Das Präparat

26 VI. Amphi Festival - Köln

29 Das letzte

Cover: Edge Of Dawn. Foto © 2010 Claudia Schöne Impressumwww.uselinks.deRedaktion und Verlag:Uselinks MagazinWilly-Brandt-Straße 7 51469 Bergisch GladbachE-Mail: [email protected].: 0170 1 82 96 13 Fax: 02202 - 9424069Chefredaktion:Markus Schmitz (V.i.S.d.P.)Layout: MS MEDIAVervielfältigung oder auszugsweise Verwendungnur mit schriftlicher Genehmigung. KeineHaftung für unverlangt eingesandte Informations- undDatenträger. Die Artikel geben nur die Meinung derjeweiligen Verfasser wieder.

Editorial

!!!Verstärkung!!!

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Huch! Uselinks als PDF-Magazin?Jawohl! Warum und wieso erfahrtihr auf der nächsten Seite.Im Magazin findet ihr unteranderem Interviews mit Edge OfDawn, SAM, X-RX, Das Präparatund Front Line Assembly.Für viele Interviews müssenwir uns an dieser Stelle beider Arbeit der Promofabrikbedanken. Daneben gibt

es noch jede Menge CD-Tipps.

Sämtliche Inhalte findet ihr natürlich auchin unserem Onlinemagazin wieder. Wir freuen uns auf euren Besuch.Ob es eine zweite Ausgabe dieses Magazins geben wird,liegt nun in eurer Hand! Je mehr Feedback und Downloadswir erreichen, desto größer wird die Chance, dass diesesMagazin weitergeführt wird.Wir freuen uns über euer Feedback, Lob und Kritikan [email protected] wünsche ich euch aber viel Spaß beim Lesen.

Markus / August 2010

Du schreibst gerne?Du möchtest auch mal etwas in einem Magazin veröffentlichen? Du bist teamfähig?Kein Problem! Wir brauchen jede helfende Hand. Schreib uns an [email protected]

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Die Idee eines PDF-Magazins ist ca. 2 Jahre alt. Damals musste ich aber schnell erkennen, dass es etwas völlig anderes ist, in HTML

zu arbeiten. Die ersten Versuche wurden dann auch schnell wieder eingestampft. Trotz dieser Bauchlandung war das Thema immer

mal wieder gegenwärtig. Nun ist es endlich soweit! Prima, aber warum eigentlich? Ich könnte jetzt natürlich behaupten, dass die

ständig wachsende Zahl an kostenlosen Printmagazinen schuld ist, die dazu natürlich noch eine Webseite aufbauen und uns so die

Besucher streitig machen. Da mir ein derartiges Konkurrenzdenken aber nur zum Spaß über die Lippen kommen würde, hier nun die

schonungslose Wahrheit: Ich hatte Lust dazu.

Es hat Spaß gemacht, diese 30 Din-A4 Seiten zu füllen und es hat mir einen Einblick ins Leben eines Layouters gegeben. Natürlich ist

nicht alles perfekt geworden, aber das war auch gar nicht das Ziel.

Nun liegt es an euch, liebe Leser, ob das [U]semag weiterlebt oder die Lebensspanne mit nur einer Ausgabe seinen Zenit erreicht hat.

Schreibt uns! Haut uns Kritik um die Ohren oder (da haben wir gar nichts dagegen) lobt uns! Je nachdem wie das Feedback ausfällt und

wie viele Downloads wir mit solch einem Format erzielen können, wird entschieden, wie es weitergeht.

Daher eine Bitte: Wenn ihr dieses Magazin gut findet und es einem Freund oder einer Freundin weiterempfehlen möchtet, gebt bitte

den Link auf unsere Downloadseite weiter.

http://www.uselinks.de/downloads,id454,usemag_volume_0.html

Das soll es auch schon an einleitenden Worten gewesen sein. Es bleibt mir nur noch, mich im Namen der Redaktion bei allen Musikern,

Labels und Veranstaltern für die letzten 6 Jahre Zusammenarbeit zu bedanken. Unser besonderer Dank geht aber an die knapp 2

Millionen Besucher! Ohne euch wäre es halt sinnlos!

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Magazin? Wieso? Weshalb? Warum?

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Vor einigen Woche erblickte das neue Edge Of Dawn Album “Anything That Gets You Through The Night” das Licht der Öffentlichkeit und vermochte uns wahrlich zu begeistern. Was lag da näher als Frank und Mario ein wenig auf die Finger bzw. auf den Mund zu schauen? Hallo, fallen wir doch gleich mal mit der Tür ins Haus: Euer neues Album “Anything That Gets You Through The Night” ist nun seit einer Woche auf dem Markt. Welche Gefühle weckt das bei euch und welche Erwartungen verknüpft ihr an das Werk?

Frank: Wir wollten ein Album veröffentlichen, bei dem wir selbst keine Kompromisse machen müssen. Das haben wir getan. Viele der Songs haben unzählige Versionen durchlaufen, bis wir zufrieden waren. Nun liegt der Ball im Feld der Hörer. Mittlerweile haben wir aber auch einiges an Feedback erhalten und die Resonanz ist ausgesprochen gut. Es scheint sich gelohnt zu haben, so akribisch zu sein. Wie sind denn die Reaktionen die euch bislang erreicht haben?

Mario: Bisher waren die Reaktionen auf “Anything That Gets You Through The Night” überwältigend positiv! Nachdem man so lange an einem Album gewerkelt hat freut man sich natürlich sehr, wenn es so gut ankommt. Und über den ersten Platz in den Deutschen Alternative Charts und den German Electronic Web Charts sind wir ebenfalls ein wenig stolz, insbesondere da das Album ja keine typische Electro-CD ist. Mich freut es besonders, dass auch die stilistische Vielfalt

wertgeschätzt wird, was man auch daran erkennen kann, dass jeder, der die CD bisher gehört hat, einen anderen Song als Favoriten nennt.

“Alles, was dich diese Nacht überstehen lässt” ist ein nicht ganz einfacher Albumtitel, was steckt denn dahinter?

Frank: Der Titel ist ein Zitat von Frank Sinatra und drückt aus, dass es Situationen gibt, in denen alles erlaubt ist, wenn es den Zweck erfüllt. Wer schon einmal eine Nacht schlaflos und vielleicht unter dem Eindruck drängender Ängste zugebracht hat, weiß, dass das Gefühl ähnlich intensiv sein kann wie eine reale, lebensbedrohliche Gefahr. Für mich bedeutete das Zitat von Beginn an mehr als nur das Überstehen einer Nacht. Wir haben die Geschichte, die sich darum rankt, im Booklet mit Bildern und einschlägigen Bibelzitaten illustriert. Damit

wird der Bogen zu etwas Übersinnlichem gespannt. Die Gefahr ist vielleicht subtil, aber schon in den frühen Bildern spürbar, auch wenn es zunächst so aussieht, als entwickele sich vor den Augen des Betrachters eine Liebesnacht.Wer hat das Artwork gemacht und welche Aussage steckt dahinter?

Frank: Das Artwork stammt von Claudia Schöne, die in enger Abstimmung mit uns die Fotos gemacht und kreativ umgesetzt hat. Claudia kenne ich schon seit vielen Jahren. Unsere Vertrautheit hat es sehr erleichtert, die z.T. vertrackten Ideen umzusetzen, die ich im Kopf hatte. Sie hat ein gutes Gefühl für unsere Musik und das sieht man dem Artwork an. Es ist wirklich gut gelungen, finde ich. Mario: Der Schaffensprozess hat letztendlich drei Jahre gedauert. Wir haben uns

dafür entschieden, dieses Album ohne Zeitdruck und den Druck, Erwartungen zu erfüllen zu produzieren. Dabei haben wir uns den Luxus erlaubt, in dieser Zeit an allen Aspekten unseres Schaffens zu feilen: vom Songwriting, dem Schreiben der Texte, dem Arrangieren und dem Sounddesign bis hin zum Mastering. Die Zusammenarbeit mit Frank empfand ich als sehr produktiv und inspirierend. Inzwischen sind wir beide ein eingespieltes Team. Die Art und Weise wie sich Musik, Texte und Gesang bei der Produktion des Albums zusammengefügt haben, kann man fast schon als magisch bezeichnen. Mir war es eine H e r z e n s a n g e l e g e n h e i t , dass wir auch die stilistische Bandbreite unserer Band erweitern. Letztendlich gab es nur ein Ziel: das beste Album abzuliefern, zu dem wir zu diesem Zeitpunkt in der Lage sind. Jetzt liegt es an dem

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Zuhörer zu entscheiden, ob wir dieses Ziel erreicht haben. Wird man euch live erleben können? Wenn ich nicht völlig daneben liege gab es ja bislang keinen Liveauftritt.

Mario: Nein, du liegst nicht völlig daneben. Im Moment sind keine Liveauftritte geplant. Da wir beide kürzlich Väter geworden sind, wäre es derzeit recht schwierig, eine Tour zu organisieren.

Oh, dann mal herzlichen Glückwunsch an euch beide! Wie seht ihr die Entwicklung der CD? Wird diese nicht immer mehr durch den MP3-Markt verdrängt? Und was bedeutet das eigentlich für euch als Künstler? Macht man sich da langsam weniger Gedanken um die Tracklist, weil man ja eh nicht mehr davon ausgehen kann, dass jemand das ganze Album in Händen hält?

Frank: Ich werde die CD vermissen und bedauere die aktuelle Entwicklung, denn mit einem Album verbinde ich mehr als eine Handvoll Songs einer Band, die sich jeder zukünftig nach Belieben zusammen stellt. Darüber zu lamentieren ist andererseits genauso überflüssig. Ich sehe es so: Der Hörer hat zukünftig deutlich mehr Optionen als früher. Er entscheidet, welche Songs er wann und in welcher Reihenfolge hören will und er entscheidet auch darüber, ob ihm die Musik überhaupt eine finanzielle Investition wert ist. Ich hoffe darauf, dass es auch zukünftig noch Menschen gibt, die den Respekt und die Neugier aufbringen, das Original zu würdigen und sich auf die Vision der Band einzulassen, inkl. physischer CD und Artwork.

Wo wir gerade schon bei Veröffentlichungen sind: Wird es eine Single/EP aus dem Album geben oder wie sieht eure Planung da momentan aus? Frank: Wir haben gerade die Veröffentlichung einer DJ-CD unter Dach und Fach gebracht, d.h. bald wird es eine Promo-CD mit drei Stücken geben, darunter zwei cluborientierten Remixen von “Stage Fright” und einer völlig umgekrempelten Version von “Capsized”. Wenn wir darauf gute Rückmeldung erhalten folgt später evtl. noch eine offizielle EP mit Remix-Versionen und bislang unveröffentlichtem Material. Man versucht ja immer, Bands in passende Schubladen / Genre einzusortieren. Mit welcher Schublade könntet ihr denn leben?

Mario: Auch wenn wir mit Stilbezeichnungen wie Electro, Synth- oder Electro-Pop gut leben können, ist es natürlich eines der größten Ziele jeder Band, selbst eine Schublade zu werden. Mich persönlich treibt die Motivation an, Genre übergreifende und zeitlose Musik zu erschaffen. Klangvielfalt ist dabei wichtiger als eine bestimmte Szene zu bedienen, denn musikalische Weiterentwicklung setzt voraus, dass man auch mal einen Blick über den stilistischen Tellerrand wagt. In der letzten Zeit reizt es mich besonders, orchestrale Elemente und synthetische Sounds zu vereinen. Das Ergebnis kann man unter anderem in dem Song “Capture” hören, den ich als instrumentale Version von

“Denial” begonnen habe. Wie entsteht denn ein Edge Of Dawn Song? Gibt es da ein bestimmtes Schema wie ihr arbeitet?

Mario: Wir haben keine Blaupause für neue Songs. Da wir jedes Stück als ein eigenständiges Werk betrachten, versuche ich jeden Song musikalisch auch auf eigene Art und Weise anzugehen. Das bedeutet nicht nur, immer wieder neue Sounds auszuprobieren, um die Klangpalette von Edge Of Dawn zu erweitern, sondern auch mit Arrangements und Spannungsverläufen zu experimentieren. Der einzige Aspekt, der immer gleich abläuft, ist, dass ich die musikalischen Demos produziere und diese Frank schicke. Er nimmt dann in seinem Büro den Gesang und ich integriere diesen schließlich in die Songs. Auch bei dem Arrangieren von Songs spielen wir uns gerne die Bälle zu. Ich schicke Frank regelmäßig die aktuellen Songversionen und er gibt mir Feedback und bringt Ideen ein. Dies ist ein sehr spannender Prozess, denn mit einem alternativen Arrangement kann sich ein

Stück in eine ganz andere Richtung entwickeln. Mit “All The Time” beinhaltet unser neues Album auch einen Song, für den Frank mit einem Minimal-Arrangement, bestehend aus Drums, einer einfachen Bassline, einem Flächenklang und eben seinem Gesang, die musikalische Grundidee geliefert hat. Basierend auf dieser Grundstruktur habe ich den Song dann musikalisch “eingekleidet” und auch zusätzliche Songparts eingebaut. Es hat Spaß gemacht, einen Song auf diese für uns untypische Weise zu produzieren.

Wer sind eure musikalischen Vorbilder und wer sollte eurer Meinung nach lieber aufhören?

Mario: Als ich meine ersten musikalischen Gehversuche gewagt habe, waren Bands wie Nine Inch Nails, Covenant, Front 242, Skinny Puppy und Front Line Assembly wichtige Einflüsse. Heute finde ich beispielsweise Muse, Celldweller, Hybrid und diverse Filmsoundtracks sehr inspirierend.

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Dazu, wer lieber aufhören sollte, werde ich mich nicht äußern. Denn ich finde, wenn jemand selbst an seiner Musik Spaß hat und mit Herzblut bei der Sache ist, sollte er auf jeden Fall damit weitermachen. Und dabei ist es völlig egal, ob seine Musik ein Millionenpublikum anspricht oder nur eine Handvoll Leute.

Wo stehen Edge Of Dawn in 5 Jahren?

Frank: Immer noch mit beiden Beinen auf dem Boden. Wo der Musikmarkt dann steht, ist die eigentlich interessante Frage. Wir werden in jedem Fall auch dann noch Musik machen. Wie man diese dann zu hören bekommt wird sich zeigen.

Welche Schlagzeile würdet

ihr gerne lesen?

Frank: Ich würde gerne lesen, dass die US-Amerikaner dem intelligentesten Präsidenten, den sie jemals in ihrer Geschichte hatten, folgen und neben der Gesundheitsreform auch eine Vereinbarung zum Schutz des Weltklimas unterzeichnen. Das scheitert nämlich gerade leider.

Welche Frage könnt ihr nicht mehr hören?

Frank: Ich möchte nie wieder nach meiner Affäre mit Paris Hilton gefragt werden. Sie war schlecht im Bett, mehr gibt es dazu nicht zu sagen (lacht).

Was war euer letzter Internetdownload?

Frank: Ich habe kürzlich Zitate des polnischen Aphoristikers Wieslaw Brudzinski recherchiert. Zu meinen Favoriten zählt: “Ratten, die das Schiff verlassen haben, nehmen es ihm übel, wenn es nicht versinkt.”

Habt ihr noch ein abschließende Worte?

Frank: Viele Grüße an die Leser von Uselinks. Wäre schön, wenn ihr weiterhin neugierig bleibt auf das, was Künstler mit euch teilen wollen.

Alle Bilder: © 2010 Claudia Schöne [www.G u i d i n g - L i g h t . d e ]

Edge Of Dawn - Anything That Gets You Through The Night Mario Schuhmacher und Frank M. Spinath legen knapp 3 Jahre nach ihrem Debütalbum endlich das zweite Fulltimewerk vor. “Enjoy The Fall” katapultierte das Duo quasi aus dem Nichts in die Spitzenregionen des deutschen Elektroolymps. Mir persönlich hat das Debüt gar nicht so dolle gefallen, aber das sei hier nur mal am Rande erwähnt, denn diese Meinung habe ich wohl ziemlich exklusiv. Hier und jetzt geht es aber um “Anything That Gets You Through The Night”.

Die drei Jahre zwischen den beiden Alben haben Edge Of Dawn erfolgreich genutzt. Dem Duo gelingt es, ein komplexes, dichtes,

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Soundcheck

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bis ins kleinste Detail ausgearbeitetes Album zu produzieren, welches bei aller

Komplexität den Hörer nicht überfordert und auch den Einsatz einiger Songs im Club ins Auge gefasst hat.“No Filler, Just Killers” ist ein wunderbarer alter Slogan der hier wie die Faust aufs Auge passt. Hier wird wirklich gar nichts dem Zufall überlassen, es gibt so gut wie kaum einen echten Angriffspunkt zum Meckern. Manchmal hat man bei solchen Alben das Gefühl, dass die Songs stilisiert und glatt poliert sind, doch das ist hier nicht der Fall. Den dicksten Pluspunkt gibt es sowieso für die teilweise sehr ausgefallenen Gesangslinien. Herr Spinath nimmt sich da einige Freiheiten, die man so von Seabound überhaupt nicht kennt. Die Gesangsführung erbringt daher auch einen großen Anteil daran, dass sich nahezu jeder Song aus der grauen Masse deutlich hervorhebt. Als Sahnehäubchen oben drauf hat man sich dann auch noch gesangliche Unterstützung in Form von Iris-Frontmann Reagan Jones (Beyond The Gate) ins Studio geholt.

Da es keine Ausfälle zu beklagen gibt, verbietet es sich eigentlich, einzelne Songs

hervorzuheben. Da wären “Stage Fright”, “Valid World” und “Capsized”, die vermutlich die Tracks sind, die alleine schon aufgrund ihrer Clubaffinität am schnellsten ins Ohr gehen.

Edge Of Dawn v e r a b r e i c h e n hier ein “ L a u s c h g i f t ”, welches mit frei erhältlichen

I n g r e d i e n z i e n zusammengebraut wurde. Die große Kunst und damit der Unterschied zu anderen liegt schlicht und ergreifend in der perfekt harmonisierten Zusammenstellung, dem Mut, eine Gesangslinie mal anders zu gestalten, statt sich ans ungeschriebene Gesetz zu halten.

Ich habe in letzter Zeit die Finger von der Höchstwertung gelassen, doch Edge Of Dawn lassen mir diesmal gar keine andere Wahl. VÖ: 21.05.2010 Dependent [U]Wertung: 10 / 10 Markus

Gabriel Burns – 35 – Das Haus der Seele Episode 35 der Gabriel Burns Reihe knüpft nahtlos an die Ereignisse der 34ten Folge an.Das Cover der 34ten CD entpuppt sich als Auschnitt aus dem Cover zu dieser Folge und auch der Eröffnungsmonolog des Erzählers, der damit zum ersten Mal zum aktiv Posten wird ist identisch.Ebenfalls identisch ist meine Begeisterung für „Das Haus der Seele“, soviel schon mal vorab.Inhaltlich geht es um den dritten Pfahlen Ort, namentlich Jangal Mandir, welcher kurz vor dem Fall steht. Die Ereignisse rund um den Untergang dieses Ortes, sind durchweg spannend und voller Überraschungen. Das Team um Bakerman bekommt es neben f e h l g e l e i t e t e n Mönchen erneut mit einem Rakshasa zu tun. Mit von der Partie ist auch Steven, Gabriel Burns der maßgeblich die Handlung beeinflusst. Aber da ist noch jemand, den man zwar schon länger kennt, der sich aber erst jetzt so richtig zu erkennen gibt. Bereits in der letzten Folge hatte man den Eindruck das sich der Erzähler selbstständig macht. Die ist nun absolute Gewissheit. Hier greift er in die Geschichte ein und klärt auch gleich seine Identität auf. Eigentlich hätte ich darauf wetten können, das man da Gabriel Burns gesetzmäßig ein großes Mysterium erschafft. Diesmal nicht und das soll es noch nicht gewesen sein. Was genau mit Schmidt passiert ist, wird ebenso aufgelöst.

Aber eine ganz große Frage wird zum Schluss der Folge aufgeworfen. Wer hat den Untergang von Jangal Mandir nun eigentlich überlebt? Von einem wissen wir recht sicher, das er dies nicht getan hat. Larry und Joyce wurden gerettet und wie steht es nun um Steven und Bakermann? Und was heißt in diesem Zusammenhang nun das Gabriel nun endlich völlig frei ist?.Storytechnisch ist noch einiges an Stoff vorhanden, es

sind ja immerhin noch 7 pfahle Orte übrig oder? Dennoch gibt diese Doppelfolge alles her, was man von einem großen Finale erwarten würde. Hut ab. Folge 34 und 35 sind vielleicht in Summe das beste was die Reihe bislang vorgebracht hat. VÖ: 23.07.2010 F o l g e n r e i c h [U]-Wertung: 10 / 10

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Front Line Assembly On Tour + Mind.in.a.box

30.09.2010 - Frankfurt, Batschkapp, Germany01.10.2010 - Hannover, Musikzentrum, Germany03.10.2010 - Oberhausen, Saint, Germany05.10.2010 - Hamburg, Logo, Germany06.10.2010 - Gothenburg, Brew House, Sweden07.10.2010 - Stockholm, Debaster, Sweden08.10.2010 - Malmö, KB, Sweden09.10.2010 - Arhus, Voxhall, Denmark10.10.2010 - Berlin, Columbia Club, Germany12.10.2010 - Leipzig, Werk II, Germany13.10.2010 - Lodz, Dekampresja, Poland14.10.2010 - Munich, Backstage, Germany16.10.2010 - Budapest, Petofi Hall, Hungary17.10.2010 - Ljubiljana, Kino Siska, Austria18.10.2010 - Vienna, Planet Music, Austria20.10.2010 - Paris, Le Bus Palladium, France21.10.2010 - Stuttgart, Röhre, France22.10.2010 - Aarau, Kiff, Switzerland23.10.2010 - Padova, Revolver, Italy

SOuNDChECkFront Line Assembly - Improvised. Electronic. Device Mit Front Line Assembly verbindet sicher so manch einer Jugenderinnerungen. Immerhin steht dieser Name schon seit Jahrzehnten in vielen CD Sammlungen. Dass es in einer solch langen Schaffensphase einige Höhen und Tiefen gab ist verständlich, aber die Vorabsingle “Shifting Through The Lense” machte doch einiges her und versprach einen weiteren Höhepunkt in der Discographie von “Front Line Assembly”.

Der Pressetext zu diesem Album spart im Gegensatz zu so mach anderem “Machwerk” mit irreführenden Superlativen. Diese liefert die Band dafür aber musikalisch nach.Nach einem kurzen sphärischen Auftakt knallen dem Hörer harte Beats gepaart mit elektronisch bearbeiteten Gitarrenriffs um die Ohren. Der geradezu wütende Gesang fügt sich bestens ins Gesamtbild ein und mit diesen Zutaten stampfen FLA nach vorn. Dabei trifft der Hörer auf großartige Arrangements, was aber nichts an der Tatsache ändert, dass man, ähnlich einem Dragster Rennen, unverschämt beschleunigt und alles, wassich in den Weg stellt, niederwalzt. Haben sich Front Line Assembly nun neu erfunden? Mitnichten! Aber die Band hat es geschafft, die Stärken der Vergangenheit in einen Topf zu werfen und das Ganze neuzeitlich in Form zu bringen. Das Ergebnis klingt frisch, dynamisch und nach Front Line Assembly in Höchstform.

Und so reiht sich Hit an Hit, mal etwas langsamer, mal schneller und irgendwo in der Mitte platziert ist der Hit “Shifting Through The Lense” sehr gut aufgehoben. Die überaus perfekte Produktion macht den Silberling dann richtig rund.

Kurz vor dem finalen “Downfall”, welches mit seinen sphärischen Klängen an “Endless Void” von der Vorabsingle erinnert, bluten die Ohren dann mit “Stupidity” doch einmal.Zusammen mit Al Jourgensen (Ministry, Revolting Cocks) gibt es ein Gitarrenbrett, welches sicherlich seine Anhänger finden wird, mir persönlich aber gar nicht zusagt. Das kann ich aber ganz gut verschmerzen, denn mit dem Rest knüpfen Front Line Assembly an alte Tage an. Ob “Improvised. Electronic. Device“ irgendwann mal als Klassiker in die Musikgeschichte eingeht, vermag ich natürlich nicht zu sagen, verwundern würde es mich aber auch nicht. VÖ:25.06.2010 Dependent [U]Wertung: 10 / 10

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Der BPM Club Zwickau öffnet am 9.10.2010 18 Uhr die Tore für das 15. Elektrisch Festival mit großarti-gen Bands wie: The Klinik, Nude, amGod, Amnistia. Um 19 Uhr eröffnet AD:Key den Abend…

Tickets gibt es für 20 Euro unter www.emmo.biz weitere infos: www.emmo-events.de

EVENTSAGREzzIOR – DOMINATIONJohann Van Damm kehrt zurück. Da seine Beteilung an Bands offenbar nur selten von längerer Dauer ist, tritt der Ausnahme EBM Shouter diesmal unter dem Banner „Agrezzior“ an. Ansonsten hat sich aber wenig geändert. Wo Van Damm drauf steht ist EBM drin. Zusammen mit Johann Van Damm, werkeln noch Rob (Guerrilla) sowie Mika Rossi & Jesper Nilsson von Autodafeh am Agrezzior Sound mit.

Im Intro tauchen wenige, aber dafür bedeutungsschwangere Worte auf „Power! Body! Music!“. Was man darunter zu verstehen hat zeigen die folgenden 10 Tracks.Old School EBM Power Tracks, auf das nötigste reduziert, serviert in praktischen 3:30er Aggressionshäppchen,Diesem Rezept bleibt man konsequent treu.

Wie der oft schon bemühte Sturm, bricht sich „Domination“ seine Bahn.Links? Rechts? Quatsch! Hier gibt’s nur geradeaus und das mit 100% maximaler Intensität.

Erneuerung oder gar Innovation sind zwei Dinge die man im Zusammenhang mit Agrezzior niemals hören wird. Dafür dürften Pogo, Tanzen oder auch Schweiß viel besser passen.

Man kann dies auch an Songtiteln festmachen: „Hardcore Generation“ passt ebenso wie „Aggressive Attitude“ um die Musik von Agrezzior zu umschreiben.

Rein musikalisch wäre „Domination“ ein solides EBM Album, mit Johann „The Voice“ Van Damm als Shouter ist es eine Messlatte, für kommende Alben die sich dem Old School EBM verschrieben haben. Die Kraft die „Domination“ innewohnt ist schier unglaublich und knallt mit einer ungeheuren Präzision aus den Boxen, da ist es dann auch egal dass nicht jeder Song unbedingt ein Hit ist. In der Gesamtheit ist „Domination“ ein Hammerdebüt, wobei man angesichts der beteiligten Personen ja das Wort Debüt kaum in den Mund zu nehmen wagt. Hut ab!

VÖ: 25.06.2010 Infacted Recordings [U]Wertung: 9 / 10 Markus

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Hallo Daniel. Nun ist euer drittes Album draußen, wie geht es euch nach der Produktionsphase und wie schnell war die Scheibe im Kasten?

Daniel: Also die Produktionsphase war ja schon vor über 3 Monaten beendet. Die Hauptarbeit steckt meistens in dem ganzen Online-Bereich, Promotion, Artworks, Fotosessions, Druckvorbereitungen etc. pp. Nur die Musikproduktion hat insgesamt 2 Monate gedauert. Aber die Ideen für die Tracks zusammen zu stellen hat schon vor über einem Jahr begonnen.

In der Presse-Info zum Album wird behauptet, SAM dürfe bei keiner Autobahnfahrt mit 200 km/h fehlen. Läuft man da als Hörer nicht

Gefahr, die Hauptrolle in der nächsten Folge “Schneller als die Polizei erlaubt” zu spielen?

Daniel: Ach, wir schätzen unsere Fans, sehen das auch mit einem Augenzwinkern. Wir haben häufig von Fans das Feedback gehört, dass sich die Musik hervorragend zum Autofahren eignet – diese Aussage haben wir dann etwas überspitzt in den Pressetext übernommen.

Wie würdet ihr eure eigene Entwicklung vom Debüt-Album “Synthetic Adrenaline Music” bis zu “Brainwasher” beschreiben?

Daniel: Unser erstes Album “Synthetik Adrenaline Music” war eher zufällig beim Experimentieren entstanden. Damals musste

man erst noch lernen, wie man bestimmte Klangerzeuger und Effekte programmieren musste, um bestimmte Ergebnisse zu erzielen. Bei Brainwasher war man so weit entwickelt, dass es im Prinzip nur noch darum ging, gute Ideen zu entwickeln. Das Produzieren der Tracks war keine so große Herausforderung mehr.

Euer drittes Album hört auf den Titel “Brainwasher”, also Gehirnwäsche. Eine klare Ansage an eure Fangemeinde?

Daniel: Diesmal hat unser Album tatsächlich eine klare Aussage: “Wir waschen euch die Köpfe”. Wir wollten ein Album machen, dass als Gegenpol zur alltäglichen und unbemerkten Gehirnwäsche steht.

Die Zielgruppe wird von uns konditioniert.

Das Album beginnt gleich mit dem Opener “Warning”, in dem ihr ausdrücklich vor Gehirnschäden beim Konsum dieser CD “warnt” und zum Stoppen der Disk auffordert. Jeder, der eurem Rat folgt, ist doch selber schuld, oder?

Daniel: Diese Warnung mussten wir aus rechtlichen Gründen abspielen, da es in der Tat zu Bewusstseinsveränderung und evtl. Nervenschäden kommen kann. Dies ist das Ziel dieses Albums, darum wollten wir den Hörer zumindest vorher gewarnt haben!

“Bull Fucking Shit” wurde

ja bereits im Vorfeld des Albums zum Clubhit. Was macht den Erfolg speziell dieses Stückes auf den Dancefloors aus?

Daniel: Es ist simpel und einprägsam... Die Leute können zu diesem Track einfach mitschreien und ausrasten. Außerdem schätzen wir, dass das überdurchschnittlich schnelle Tempo auch ein Faktor ist.

Wenn man Google mal nach dem Titel des letzten Songs “MKSearch” befragt, bekommt man als Antwort, dass dies ein “ E n t w i c k l u n g s p r o j e k t für eine Metadata Suchmaschine” sei. Welche Idee steckt bei euch dahinter?

Daniel: MKSEARCH ist die Weiterentwicklung des MKULTRA Versuchsprojektes. Es handelt sich dabei um Methoden zur G e d a n k e n k o n t r o l l e . Wir haben einige dieser Techniken in diesem Song angewandt, deshalb fanden wir den Namen ganz passend. Gibt es im Hause “Meyer” eigentlich auch mal Familienstreitigkeiten bei der Produktion eines Albums oder hinter der Bühne?

Daniel: Nein, zum Glück sind wir uns beim Thema Musik sehr einig, in welche Richtung es gehen soll. Wir hören uns die Tracks zusammen an und überlegen gemeinsam, was wir noch verbessern können.

Daniel, wurdest du eigentlich schon mal mit einem gewissen anderen Daniel Myer verwechselt?

Daniel: Ja manchmal

Interview: Daniel Meyer (SAM)

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kommt das schon vor. Aber das Problem liegt einfach auch darin, dass der Name “Daniel Meyer” im Prinzip ein Allerweltsname ist. Allein in Kassel haben wir davon schon mehrere. Dazu kam noch, dass ich vor etwas längerer Zeit ein paar Demo-Songs, die nichts mit SAM zu tun hatten, auf MySpace hochgeladen hatte und diese aus Zeitmangel einfach Selftitled gelassen hatte. Dies hatte etwas zu Verwirrung geführt.

Ihr habt schon viele Remixe für namhafte Künstler und Bands wie Reaper oder [:SITD:] gemacht. Welches war euer Lieblingstrack, den ihr neu durch den Mixer gejagt habt?

Daniel: Wir finden, der beste Track, den wir bis jetzt gemixt haben, ist “Fail” von “Everything goes cold”. Der Remix ist ein Mix aus Electro mit Metal-Gitarren gemischt. Aber natürlich mögen wir auch unsere anderen Remixe. Besonders Spaß hat auch der “Rot”-Remix von [:SITD:] gemacht.

Der “Markt” elektronischer Dancefloor-Musik ist momentan ziemlich übersättigt. Wie seht ihr eure Stellung in diesem Genre?

Daniel: Es gibt zwar eine große Auswahl an elektronischer Musik auf dem Markt, doch leider oft nichts Neues. Wir versuchen unsere Zuhörer mit neuartigen Sounds und Ideen zu versorgen. Das läuft bis jetzt ganz gut.

Wie denkt ihr, wird sich die Clubszene in den nächsten Jahren entwickeln?

Daniel: Hm, gute Frage.

Wir finden, dass sich die Clubszene besonders im I n d u s t r i a l / D a r k - E l e c t r o Bereich leider fast gar nicht weiterentwickelt hat. Viele Songs haben noch immer genau dasselbe Schema wie als wir diese Musik zum ersten Mal gehört hatten. Das ist sehr schade... wohl aus diesem Grund hören wir privat eigentlich ausschließlich andere Musik. Eure Musik klingt streckenweise “technoid”. Könntet ihr euch vorstellen, dass eure Songs auch auf Techno-Parties, der MayDay oder ähnlichen Veranstaltungen laufen?

Daniel: Natürlich, das wäre ein Kompliment und würde zeigen, dass unsere Musik

unterschiedliche Schichten an Hörern erreicht. Wir haben auch nie den Anspruch erhoben, in eine bestimmte Szene zu gehören.

Ihr habt ja schon im Vorprogramm diverser Bands wie z.B. Combichrist gespielt. Gibt es eine andere Band auf eurer Wunschliste, die ihr gerne einmal begleiten möchtet?

Daniel: Eigentlich haben wir bisher jede Band schon begleitet, die wir begleiten wollten. Wirklich. Natürlich würde man mit manchen Bands gerne noch mehr in Zukunft machen, daran arbeiten wir auch schon. Es macht Spaß, unter Musikern

und Gleichgesinnten zu sein, außerdem sind die Menschen, von denen man erwartet, dass sie arrogant wären, es nicht mal.

Wo bekommen wir euch denn dieses Jahr noch live zu sehen?

Daniel: Die Bookings für dieses Jahr laufen noch, aber fest steht eine Performance in Frankfurt auf dem Highvoltage Festival und in Utrecht auf dem Summer Darkness Festival, welches ein exklusiver Niederlande-Auftritt werden wird.

Gemäß eurer bisherigen Diskographie müsste das nächste Album 2012

erscheinen…

Daniel: Wenn wir den bisherigen Zyklus einhalten wollten, ja. Aber wir legen uns da nicht fest. Es kommt halt, wenn es kommt.

Die letzten Worte gehören dir:

Daniel: Wir möchten uns gerne bei unseren Fans bedanken, die uns den Antrieb für SAM geben! © PromoFabrik – Juli 2010Interview: Dietmar Fels & Astrid Kerber

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Interview: Daniel Meyer (SAM)

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„Crime Body” ist recht EBM-lastig. „Celeste“ ist darauf so etwas wie der Geheimtipp des Albums: Sphärisch und schwarzmetallisch zugleich. Einfach klasse! Auch an die Pausen denkt Ad Inferna. Das extrem melodische Zwischenspiel „Dimension Zero” leitet wunderbar über zu „Verklarte“ – dem Hit des Albums. Tanzbar, harsch und extrem sphärisch – der Song hat es in sich. Wenn dieser Track nicht in den Clubs funktioniert, dann weiß ich auch nicht mehr. Nach dem Outro folgen dann noch drei wirklich gute Remixe von Cellmod, Suicidal Romance und Distatix.

Ad Inferna bieten beides – Clubmusik und etwas fürs Herz. Die Band kann puschen und berühren, sie vereinigt Kreativität, Anspruch und Abwechslung. Wie man dem vielleicht entnehmen kann, ich bin total begeistert. Für mich eines der besten Electro-Alben des Jahres bisher. Der Durchbruch dürfte damit eigentlich gelungen sein. Je vous remercie pour cet album! Vive Ad Inferna!

VÖ: 27.07.2010 Nilaihah Records [U]Wertung: 10 / 10 Dieter Hübing

SOuNDChECkAd Inferna – DSM Ad Inferna legen einen nach: Emanzipiert vom Metal, zeichnete sich ein neuer musikalischer Aufbruch schon beim Vorgänger „Trance:N:Dance“ und dessen Remix-Version „Heroine (Revisited Trance und Tanz)” eindrucksvoll ab. Die Band jetzt musikalisch strikt in das Harsch Electro/Industrial-Genre zu packen, wäre aber komplett falsch. Vielmehr kreieren die Jungs aus dem schönen Frankreich auch auf dem neuen Album „DSM“ eine ganz eigene Mixtur aus Industrial, Dark Wave und Metal.

Und das machen Sie verdammt gut! Wie kaum eine

andere Band versteht es Ad Inferna harten Electro mit der Düsternis des Black Metals zu kombinieren. Dazu kommt das „französische Element“ bei den Lyrics und des Akzents bei englischen Passagen. Dies macht den Sound eben nicht beliebig, wie es in diesem Genre leider sehr oft der Fall ist und gibt dem Ganzen einen gewissen Charme. Zuerst aber mal zu den äußeren Rahmenbedingungen: Ad Inferna sind nun beim amerikanischen Label Nilaiha Records untergekommen. Ok, noch keine wirkliche Mega-News. Ah ja, der Produzent ist kein geringerer als Vasi Vallis – doch schon interessanter. Jetzt aber zur Musik: Nach dem Intro geht es los mit „Omniscience“, einem spannenden Club-Track. Hier fallen bereits die ersten Kernelemente deutlich auf: Starke Trance-lastige Melodien, harte Percussion und ein Wechsel zwischen Frauen- und Männerstimme. „Der Ball der Verdammten“ setzt sich dies nahtlos fort. Bei den Melodien während des ganzen Albums, ist der Einfluss von Vasi Vallis spürbar. Besonders die eingesetzte Black Metal-Voice macht den Song aber zu einem echten Hammer. „The Second Half of the Sky” und „The Other Side of Me” gehen im Anschluss sehr gut ins Ohr, letztgenannter zeigt sich gar von einer ansprechenden Dark Wave-Seite.

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SOuNDChECkNEuTRAl lIES - A DECEPTIVE CAlM Aus unserem Nachbarland Frankreich kommt dieser Tage ein Album auf den Markt, dem man ohne groß nachzudenken den Aufdruck “Retro” attestieren kann. Dabei dürfen die Musiker Jean Francois und Nicolas Musik dies auch. Immerhin seit 1983 musizieren die beiden zusammen. Im Laufe der Jahre verlor man sich zwar auch mal aus den Augen, aber irgendwie sind sie nun wieder zusammen gekommen und gründeten “Neutral Lies”. “A Deceptive Calm” versprüht dabei den Charme der Anfangstage ihres musikalischen Werdegangs. Man hat fast das Gefühl, ein Album aus den Glanzzeiten des Synthiepops aus den Untiefen der Musiksammlung gehoben zu haben und sich nur nicht mehr an genau DIESES Album erinnern zu können.

Die zugrundeliegenden Muster, Melodien und Arrangements kennt man aber. Ein bisschen Depeche Mode, eine Prise Kraftwerk und einen Schuss EBM ist das hier verwendete Rezept. Eigentlich ja ganz lecker, wenn auch nicht gerade hyperkreativ.Vielmehr wird die gesamte Historie des Synthiepops bemüht, alles was man bereits kennt, wird noch einmal zusammengesetzt. Es hat fast schon ein wenig was von einer Geschichtsstunde. Nur zum Schluss hin werden dann doch noch technoide Elemente eingebaut.Wer sich nicht daran stört, dass es nichts Neues zu hören gibt, wird mit einem grundsoliden und ausgereiften Syntiepopalbum belohnt, welches den Hörer durchaus mitzureißen vermag. Tiefe Spuren wird “A Deceptive Calm” aber wohl kaum hinterlassen, denn Retro hin oder her - Neutral Lies liefern ordentliche Standardware. Mehr aber leider dann auch nicht.

VÖ: 28.06.2010 BOREDOMproduct [U]Wertung: 6/10 Markus

Various Artist - Hymns Of Sex

Das belgische Label Machineries-Of-Joy bittet zum Tanz. “Hymns Of Sex” setzt dabei das Konzept des vor knapp 4 Jahren erschienen Sam-pler “Hymns Of Steel” fort. Hier geht es streng thematisch zur Sache. Diesmal geht es nicht um Stahl sondern um Sex. Satte 19 Acts steuern

einen Song zum Sampler bei und ein kurzer Blick auf die Tracklist reicht aus um zu erkennen, dass es sich hier nicht um eine verkappte Kuschelrock-Adap-tion handelt.

Rein musikalisch trifft man viel mehr auf Old School EBM, New Wave und hier und da vermengen sich auch ein paar mod-ernere elektronische Töne. Sieht man mal vom Inhalt ab, der mit SM und Skla-verei, Schmerz und Perversität, feuchten Phantasien und Pornographie gefüllt ist, bekommt man einen wundervollen Überblick über die Genrevielfalt.

Den Auftakt machen dabei Kant Kino, die für mich bislang DIE Entdeckung des Jahres sind, gefolgt vom Label Kollegen Leæther Strip - ein perfekter Auftakt für

einen Sampler. Danach geht es mit eher unbekannteren Acts weiter. Doch egal ob nun feste Genregröße, hoffnungsvoller Newcomer oder

bislang unbeschriebenes Blatt - echte Schwach-punkte verkneift sich der Silberling. Es gibt eher so einiges zu entdecken, denn vermutlich werden nur die Wenigsten alle der 19 Bands überhaupt ken-nen. So macht EBM Spaß! Hymns Of Sex ist ein wirklich rundum gelun-gener Sampler.

VÖ: 16.07.2010 Machineries Of Joy [U]Wertung: 9 / 10 Markus

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Bei Sonnenschein, gemischt mit Wolken, trafen beim 19. Wave Gotik Treffen 2010 ca. 20500 Besucher aus der ganzen Welt und ca. 200 Bands aufeinander. Wieder einmal ein schönes, großes Familientreffen, welches sich in der gesamten Stadt Leipzig über die 4 Pfingsttage verteilte. Für viele sind es nicht nur die Konzerte, Ausstellungen, Lesungen und Parties, sondern einfach auch das Zusammentreffen mit Freunden, was das WGT ausmacht.Gut fand ich von der Stadt, dass es Sonderlinien wie die 31 gab, mit der man u.a. zwischen der Agra und dem Kohlrabizirkus pendeln konnte.

Für uns begann das WGT schon am Donnerstagabend in der Moritzbastei mit den Electro All Stars der Electroszene. Mit wechselndem Lineup wie Sven Friedrich (Zeraphine, Solar Fake), Dejan Samardzic (Haujobb), Krischan (Rotersand), Kolja (Soman), Chris und Dr. Molle (1979), Torben Wendt (Diorama), Boris May (Klangstabil) wurden so einige Songs gecovert. U.a. Peter Schillings “Major Tom” mit Torben Wendt, den Pet Shop Boys “West End Girls” mit Boris May, von The Smiths “How Soon Is Now” oder von den White Lies “To Lose My Life”. Ein sehr gelungener WGT-Auftakt!

Der Freitag stand für uns im Zeichen der

F o t o k u n s t a u s s t e l l u n g “Fantastische Bilderwelten” von und mit Annie Bertram, welche vom 21.-23.05.2010 im Spiegelzelt/Panoptikum während des Wave Gotik Treffens in Leipzig stattfand.Am Vormittag halfen wir beim Aufbau und bei der Dekoration der Ausstellung mit, wo wir alle viel Spaß hatten.Die Vernissage mit der Künstlerin ging ab 17 Uhr los. Gegen 18 Uhr kam Christian von Aster als Laudator und hielt wieder eine von seinen genialen Reden. Es war einfach erfrischend ;-) !Live wurde die Vernissage mit der Band Lost Area umrahmt. Das Konzert fand in einem sehr schönen Ambiente statt. Allerdings fand ich es schade, dass durch den Veranstalter dieser Saal bestuhlt war. Vielleicht hätte man die um 20:30 Uhr beginnende Lesung mit Christian von Aster vorher stattfinden lassen und die Bestuhlung entfernen sollen, damit man auch zum Tanzen während des Konzertes Platz gefunden hätte. Somit saßen leider die meisten Besucher auf den Stühlen. Anschließend konnten die Besucher noch mit der Künstlerin und dem einen oder anderen Musiker plaudern, sich mit den Büchern am Bücherstand von Periplaneta versorgen und ein Autogramm von Christian ergattern.Am Samstag und Sonntag waren die Türen zur Ausstellung ab 17 Uhr geöffnet und so konnte jeder interessierte Besucher die wunderschönen Bilder genießen. Dieser Tag war einer meiner WGT Highlights.

Am Samstag verweilten wir gegen Mittag einige Zeit in der Moritzbastei u.a. beim

“Meet & Greet mit Lost Area” und um Leute zu treffen.Den Abend widmeten wir der Agra ... noch einmal kurz über die Verkaufsstände geschaut, Leute gesehen und gegen 16:30 Uhr in die Agra-Halle gehuscht.Wer um alles in der Welt meinte bloß, die Band Rummelsnuff auf dem WGT spielen zu lassen!? Für mich war dies nur geschmacklos.Nun kamen Orange Sector mit Lars Felkner und Martin Bodewell auf die Bühne die mit ‘Krieg und Frieden’ 2010 ein neues Album auf Infacted veröffentlicht haben. Rabia Sorda bedeutet in der spanischen Sprache in etwa blinde Wut oder Raserei. Der Name kommt nicht von ungefähr, stammt er doch von Erk Aicrag, seines Zeichens Shouter und Texter der Aggrotech-Gothics von Hocico. Damit fegte ein Elektrokracher über die Bühne! Ein geniales Konzert.Nun kam Rotersand auf die Bühne und brachten dem Publikum wie schon so oft massenhafte Energie mit, so dass die Agra-Halle bebte.Das nächste WGT-Highlight für mich sollte nun mit X Marks The Pedwalk, einer Band aus Münster folgen. Gegründet wurden die nach einer Kurzgeschichte von Fritz Leiber benannten X Marks The Pedwalk Anfang der 90er Jahre von Sevren Ni-Arb und Regan Eracs. Mit eingängigen, klassischen Electro-Sounds begeisterten sie am heutigen Abend nicht nur mich, sondern wurden vom ganzen Publikum gefeiert.Das dänische Elektro-Projekt Leæther Strip ging für mich gar nicht. Vielleicht sollte man nicht alles Alte wieder aufwärmen!? Aber wie so oft ist alles Geschmacksache.

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LIVE: 19. Wave-Gotik-Treffen - Leipzig

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Allerdings gab es für eine Dame noch ein Highlight an diesem Abend…und zwar wurde ihr in einer Pause von einem netten jungen Mann ein Heiratsantrag gemacht und es kam ein lautes “Ja” über ihre Lippen.

Am Sonntag machten wir nach einem gemütlichen und langen Frühstück in unserer Wohnung einen schönen Spaziergang durch das wieder schöne und entspannende heidnische Dorf, trafen nette Leute und tranken unser Kirschbier...*lecker*!Sehr gerne wollte ich die V o r l e s u n g von Dr. Mark B e n e c k e s zum Thema Serienmörder b e s u c h e n , aber wie schon im letzten Jahr war es zu voll und viele wurden leider wieder weggeschickt. Dann hätte man sich wohl schon m o r g e n s

anstellen sollen... sehr schade! Vielleicht kann man so ein begehrtes Special beim nächsten WGT öfters und in einer größeren Location durchführen.Nun fuhren wir zum Kohlrabizirkus und schon begann es mit Liquide Divine, die beim 2. Song eine kleine Strompanne erfolgreich mit einer kleinen Biografie gelöst hatten, Reactivate, Biomekkanik, Auto Auto und S.P.O.C.K. und endete für uns mit Colony 5. Es war ein sehr schöner Elektro-Abend, wo 2 meiner weiteren

WGT-Highlights dabei waren - Biomekkanik und S.P.O.C.K., die auch durch die super Bühnenperformance begeisterten.Nun fuhren wir schnell zur Agra-Halle um die gegen 21:40 auftretende Band Diary of Dreams zu sehen. Die Agra-Halle war voll bis zum Anschlag und das Publikum feierte Diary of Dreams. Am Keyboard war auch mal wieder Torben Wendt (Diorama) vertreten und trat bei den Songs “Butterfly Dance” und “The Curse” als 2.

Frontmann auf. Leider gab es anfangs zuviel Nebel, der bis in die ersten Zuschauerreihen kam und für gute Fotos etwas zu viel war ...Ein schöner Abend ging dann in unserer Wohnung mit Rotwein zu Ende.

Der Montag war für uns ein ruhiger Ausklang des WGT’s. Wir schauten nochmals gegen Mittag über die Geschäftsmeile, besuchten im Agra-Cafe die Foto-Ausstellung von einem meiner Favoriten: Stefan

Heilemann, Timo Denz, Marko Bennin, Sylke Ennen und Mrs. Nice.Wir tranken unseren letzten Agra-Kaffee und gingen zum letzten Mal in die Agra-Halle, um uns hier die letzten WGT-Bands anzuschauen. Darunter Rawkfist, die mich sehr positiv mit einem perfekten Auftritt überraschten, Zwielicht und Fejd.Der letzte WGT-Tag sollte für uns dann doch im Kohlrabizirkus enden. Leider waren Kiew, Trial und The Klinik nicht so nach meinem Geschmack. Aber mit dem genialen Auftritt, einer super Bühnenperformance mit Feuershow von In Strict Confidence hatte ich einen schönen WGT-Ausklang.

Nun ist das 19. WGT leider schon wieder Vergangenheit. Es war ein sehr schönes WGT, welches für mich mit einigen Highlights und vielen netten Leuten ein tolles Erlebnis war. Nun freuen wir uns auf die nächste Runde und zwar das 20. Wave-Gotik-Treffen, welches vom 10. - 13. Juni 2011 in Leipzig stattfindet.

Bettina Pietschmann Eine Bildergalerie mit 314 Fotos findet ihr online auf www.uselinks.de

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LIVE: 19. Wave-Gotik-Treffen - Leipzig

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Wir sprachen mit Bill Leeb über das neue Album “Improvised Electronic Device”, die Zusammenarbeit mit dem neuen Line-Up und wie es dazu kam, aber auch über Gott, die Welt und das Denkmal des unbekannten Soldaten. Was das alles jetzt mit der einflussreichen kanadischen Band zu tun hat, erfahrt ihr in diesem ausführlichen Interview.

Front Line Assembly sind ja nun schon seit unfassbaren 24 Jahren nicht mehr aus der Electro/Industrial-Szene in Nord-. und Südamerika und Europa wegzudenken. Auch nach einigen B e s e t z u n g s ä n d e r u n g e n seid ihr immer eurem Stil treu geblieben. Stellt doch bitte zunächst einmal

eure derzeitige Besetzung und die Funktion aller Bandmitglieder vor. Bill Leeb – Gründungsmitglied und Songwriter, Texter und elektronischer HenkersmannChris Peterson – E l e c t r o n i c - I n d u s t r i a l Programmierung, Produktion Jeremy Inkel – Programmierung, Synthesizer, Produktion, Songwriter Jared Slingerland – Gitarrist, Songwriter, Programmierung

Wie kommt es das Rhys Fulber diesmal nicht mit am Start ist?

Bill: Bezüglich des Lineups vertrat Front Line Assembly schon immer eine offene und lockere Einstellung. Nachdem wir mit unserem

jetzigen Lineup ausgiebig auf Tour waren, hatte sich zwischen uns Vieren ein einzigartiges Verhältnis entwickelt. Eigentlich wollte Rhys sich an der Entstehung zu IMPROVISED ELECTRONIC DEVICE beteiligen, aber er war zu beschäftigt mit seiner Arbeit an anderen Projekten (u. a. Fear Factory). Als sich dann Rhys’ Zeitplan etwas lockerer gestaltete, hatten wir aber schon den Grundstein zu unserer neuen Platte gelegt – und wir hatten das Gefühl, dass alles genau so, wie es in diesem Augenblick war, nicht hätte anders sein können. Natürlich gibt es immer die Möglichkeit, dass Rhys in Zukunft wieder fester Bestandteil von Front Line Assembly sein wird, aber in diesem speziellen

Fall gestalteten sich die Umstände eben so, dass er an der Entstehung der Platte nicht beteiligt war.

Auf “IMPROVISED ELECTRONIC DEVICE” befinden sich wieder (genau wie auf “Civilisation”) deutsch gesungene Textpassagen. Dürfen die deutschen FLA Fans das als Kompliment aufnehmen oder fühlt ihr euch auf eine andere Art mit Deutschland verbunden?

Bill: In Anbetracht der Tatsache, dass ich in Wien geboren wurde, habe ich Deutsch schon immer als meine Muttersprache angesehen. Daher werde ich mich auch immer mit Deutschland und Österreich

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Interview: Bill Leeb(Front Line Assembly)

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auf enge Art und Weise verbunden fühlen. Außerdem wollte ich einen Tribut an alle deutschsprachigen Menschen zollen, da ich der Meinung bin, dass elektronische Musik in Deutschland geboren wurde und somit auch alle deren Vorväter dort zu finden sind, wie z.B.: Kraftwerk, Tangerine Dream, Klaus Knomie usw.

Einige der Songs, z. B.: “Hostage” sind sehr technoid und wieder andere, z. B.: “Release” klingen eher sehr rockig. Das letzte Album war dagegen ausschließlich elektronisch. Wie kommt es, dass die Songs auf “IMPROVISED ELECTRONIC DEVICE” so unterschiedlich sind?

Bill: Das liegt schlicht und ergreifend in der Tatsache begründet, dass dieses Album eine großartige Melange aus der Zusammenarbeit von vier kreativen Köpfen ist und somit auch eine große Vielfalt an Sounds aufweist. Jeder von uns ist ein Meister jeweils in seinem speziellen Gebiet – wenn du das alles miteinander vereinst, erhältst du genau das, was man auf IMPROVISED ELECTRONIC DEVICE hören kann. Des Weiteren wollen wir auch keine eindimensionale Band sein – wir lieben es, geeignete musikalische Elemente miteinander zu verbinden ohne dabei irgendwelchen Beschränkungen zu unterliegen. Grundsätzlich wollen wir uns selbst nicht auf den einen oder anderen Stil oder Sound festlegen – wir überlassen unserer Kreativität einfach freies Spiel.

Nach dem ersten Hören von “IMPROVISED ELECTRONIC DEVICE” bin ich der Meinung,

dass sich das Album wie eine Zeitreise durch die gesamte Schaffenszeit von Front Line Assembly anhört. Ist das Absicht oder nur Zufall?

Bill: Wir haben die besten Elemente unserer bisherigen Schaffensperiode miteinander vereint – und dennoch denke ich, dass wir unserem Sound einige neue Aspekte hinzufügen konnten, da wir die ganze Zeit über ständig neuem Input und vielfältigen Inspirationen ausgesetzt waren. Abgesehen davon sind wir der Meinung, dass, wenn man einmal einen eigenen Sound geschaffen hat, man sich auch nicht entmutigen lassen sollte, diesen wieder aufzunehmen oder ihn beizubehalten. Das Gesicht und die Originalität einer Band werden dadurch bestimmt, wie sie sich selbst ihren Blick auf das künstlerische Medium Musik bewahrt.

Um einmal in der Zeit ein Stück zurück zu gehen - ich bin u. a. ein großer Fan eures vorletzten Albums “Civilisation”. Wie kam es, dass ihr damals ein so stilles und ruhiges Album veröffentlicht habt? Es erinnert mich sehr an dein Nebenprojekt Delerium.

Bill: Das war eine der seltsamsten Zeitpunkte in der Geschichte von Front Line Assembly. Delerium wurde immer dominanter – und FLA geriet irgendwie ein wenig ins Hintertreffen. Zu dieser Zeit ging jeder seine eigenen Wege. Als Rhys und ich uns dann entschieden, dieses Album zu machen, entstand es tatsächlich innerhalb nur eines Monats. Da zu dieser Zeit Delerium eher im Vordergrund stand, fielen einige Grenzen zwischen

den Projekten und es entstand eine Art Kreuzung aus beiden. Es fühlte sich wirklich so an, dass dies das letzte Front Line Album sein würde, und das, obwohl ich den Gedanken daran tief in meinem Inneren wirklich hasste. Das lag einfach daran, dass ich fühlte, dass dieses Album nicht wirklich dem Charakter von FLA entsprach. Dazu kam auch noch, dass ich zu diesem Zeitpunkt inmitten einer schweren Scheidung lag (daraus entstand auch der Song Vanished). Kurz zusammengefasst: Das war sicherlich eine der schlimmsten Front Line Assembly-Zeiten – persönlich als auch musikalisch.

FLA wird in Deutschland oft im gleichen Atemzug mit dem im Deutschland und Nordeuropa beheimateten EBM erwähnt. Mögt ihr europäischen EBM, und könnt ihr euch damit identifizieren?

Bill: Es gibt so dermaßen viele Arten von elektronischer Musik, dass ich behaupten möchte, dass es in jeder Richtung gute als auch schlechte Beispiele gibt. Es gibt sowohl guten EBM als auch schlechten EBM. Wie auch immer, es gibt auf jeden Fall den bahnbrechenden EBM von Bands wie Nitzer Ebb, DAF, Portion Control und Front 242, welche mit Sicherheit als Klassiker bezeichnet werden können. Ich werde diesen einflussreichen Bands immer eine Hommage erweisen. Wo seht ihr die Zukunft der elektronischen Musik in Amerika und Europa?

Bill: Elektronische Musik hat sich so vielfältig und so artenreich entwickelt, dass es schier unmöglich erscheint,

eine Diagnose über weitere Tendenzen abzugeben. So lange sich die Technik weiterentwickelt, wird sich auch elektronische Musik weiterentwickeln – in guter als auch in schlechter Art und Weise.

Was habt ihr eurer Meinung nach aus historischer Sicht als Künstler für die Allgemeinheit geschaffen?

Bill: Ich hoffe, wir konnten einen Beitrag dazu leisten, dass sich das I ndustr ia l /E lec tro - Genre weiterentwickelt und wir vielleicht zukünftige Musiker in ihrem eigenen Schaffen inspirieren können. Außerdem hoffe ich, dass wir andere Künstler dazu angeregt haben, diesen ˆihren eigenenˆ Weg weiterzugehen.

Was ist der philosophische Hintergrund des Front-Line-Assembly-Konzeptes?

Bill: Traue niemandem und denke immer daran, dass es zu jeder Geschichte mehr als nur eine Seite gibt. Übe dich in eigenem Denken und ergib dich nicht der Scheinheiligkeit oder den von Menschen gemachten Gesetzen, die versuchen, unsere Zivilisation zu indoktrinieren.

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Die Cover eurer CD’s sind jedes Mal ein kleines Kunstwerk für sich. Arbeitet ihr immer mit demselben Künstler zusammen oder sucht ihr gezielt nach Künstlern die eure eigenen Ideen umsetzen?

Bill: Wir betrachten Dave McKean als offizielles Mitglied von Front Line Assembly. Wir denken, dass er mit seinen kreativen Illustrationen immer genau den Nerv trifft, den wir mit unserer Musik ansprechen wollen. Aus diesem Grund werden wir wahrscheinlich auch in Zukunft weiterhin mit ihm zusammenarbeiten. Das Einzigartige an Dave ist, dass wir ihm nie vorgeben, welche Art von Bildsprache wir suchen. Er setzt sich kritisch mit unserer Musik auseinander und reagiert darauf mit seinen Arbeiten. Das ist wahrscheinlich die bestmögliche

Zusammenarbeit zwischen zwei Künstlern, die es geben kann.

Wo kommen bei eurem neuen Album Musik und Cover zusammen?

Bill: Dave und wir arbeiten und funktionieren in dieser Hinsicht auf der selben Ebene. Ich denke, dass, wenn man sein Artwork und unsere Musik zusammen betrachtet, ganz schnell klar wird, wie diese beiden Elemente miteinander funktionieren und zusammenarbeiten.

Nun noch einmal zu den Songs im Einzelnen. Besonders hervorheben möchte ich da gleich mal “Afterlife”. Eine wunderschöne typische FLA-Ballade ganz im Stil von “Treshold”. Was ist das Hauptthema dieses genialen Songs?

Bill: All die verlorene Zeit, die ich mit meinem inzwischen verstorbenen Vater nicht erleben konnte. Bei unserem ersten und einzigen Treffen nach 20 Jahren in Wien hatten wir viel zu wenig Zeit, um uns beide wieder anzunähern

und kennenzulernen. Ich hoffe, es gibt im Leben mehr als nur den Tod.

“Angriff” ist für mich einer der wohl besten Songs auf “IMPROVISED ELECTRONIC DEVICE”. Hier finden wir auch die zuvor schon beschriebenen deutschen Textpassagen. Was wollt ihr mit diesem Titel zum Ausdruck bringen?

Bill: Dieser Song entstand bei unserer ersten Reise nach Russland, was für uns ein sehr bewegendes und mitnehmendes Ereignis war. Der geschichtliche Hintergrund und die bedeutsame Symbolik

des Landes an sich sind zudem auch ziemlich vergleichbar mit der Wort- und Bildsprache von Front Line Assembly. Insbesondere beim Besuch des “Grabmals des unbekannten Soldaten” entstanden die Lyrics zu “Angriff”. Eine tiefgehende Reise in ein denkwürdiges Land. Das war für uns eine einschneidende Erfahrung, die wir nie vergessen werden.

“Stupidity” klingt Dank Al Jourgensen von Ministry komplett anders als die anderen Titel. Wolltet ihr damit mal richtig Gas geben und einen richtigen Industrialkracher abliefern oder ist das schon mal ein Vorgeschmack auf kommende FLA-Alben?

Bill: Dieser Song war eine gleichberechtigte Zusammenarbeit zwischen allen daran beteiligten Künstlern. Wir luden den Gast-Gitarristen Justin Hagberg von 3 Inches of Blood ein und ebenso Al Jourgenson. Wir haben uns überhaupt nicht darauf konzentriert, einen Industrial-Smasher zu produzieren oder irgendeine Art von Aussicht auf kommende Platten zu geben. Wir haben Al die Freiheit überlassen, den Song in seiner Art zu beeinflussen und zu interpretieren. Und dabei kam eben ein Harsh-Industrial-Hit heraus – gewollt oder nicht. Wie macht sich das Raubkopieren und illegale Downloaden der letzten Jahre bei euch bemerkbar?

Bill: Unsere Verkaufszahlen haben denkbar schwer unter dem Thema illegaler Downloads gelitten. Ob nun diese ganze Sache gut oder

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schlecht ist – wir können die Zeit nicht zurückdrehen, alles passiert aus einem bestimmten Grund. Zur Zeit fühlt es sich jedoch so an, als ob Musik zu einem billigen Wegwerfprodukt geworden ist, dass man sich schnell und kostenlos von zahllosen Torrent-Sites ziehen kann. Was die Zukunft bringt, vermag keiner von uns zu sagen. So lange sich jedoch die Einstellung der Menschen zum Thema illegalem Download nicht ändern wird, kann uns auch die beste Technologie nicht weiterhelfen.

Was meint ihr, kann man dagegen unternehmen?

Bill: Das ist schwer zu sagen. Viele Labels und Künstler versuchen sich in den verschiedensten Ansätzen, z.B. durch extra Bonus-Beigaben zu CDs usw. Die Industrie unterliegt einem tiefgreifenden Wandel und wir werden sehen, wie sich das Ganze in den nächsten Jahren entwickeln wird.

Wie motiviert man sich als Band (nun fast 25 Jahre) immer weiter zu machen und gemeinsam kreativ zu sein?

Bill: Ich bin der Meinung, dass Kreativität etwas ist, was aus deinem tiefsten Inneren kommt und nicht auf Befehl an- und abschaltbar ist. Ich bin ein sehr reaktionärer Mensch. Ich wache jeden Tag auf und bin die ganze Zeit über mit verschiedenen Meinungen und Standpunkten konfrontiert, mit denen ich mich auseinandersetzen will und auch muss. So lange dies der Fall ist und ich dieses Gefühl des Auseinandersetzens

noch in mir spüre, werde ich weiterhin kreativ bleiben.

Ich freue mich auf eure diesjährigen Konzerte in Europa. Tourt ihr lieber durch eure Heimat Kanada oder spielt ihr lieber im Ausland? In welchen Ländern habt ihr die vollsten Konzertsäle und wo die verrücktesten Fans?

Bill: Wir spielen überall in der Welt sehr gern, aber in Europa haben wir bei weitem die bestbesuchten Konzerte. Die verrücktesten Fans gibt es wahrscheinlich in Russland, was sicherlich daran liegt, das solche Künstler wie wir erst seit ein paar Jahren in dieses Land einreisen dürfen.H ö c h s t w a h r s c h e i n l i c h kommen wir im Oktober wieder zurück nach Europa, um dort eine großangelegte Tour zu unserem neuen Album zu machen. Freut euch auf viele neue und alte Songs.

Und wo seid ihr überall außerhalb Europas unterwegs?

Bill: Wahrscheinlich werden wir auch in naher Zukunft einen Monat in Nordamerika auf Tour sein.

Gibt es auch Städte, auf die ihr euch besonders freut? Wenn ja, warum?

Bill: Für uns ist jede Stadt, durch die wir touren und jeder Fan von gleicher Wichtigkeit und Bedeutung, da wir nicht so oft als Band unterwegs sind.

Wie sehen eure Pläne für die Zukunft aus? Ist ein Video in Planung oder vielleicht etwas ganz Besonderes zu eurem 25jährigen Jubiläum?

Bill: Nasty Byte arbeitet gerade an einem Video für unseren Song „Shifting Through the Lens“. Wir können aber noch

nicht mit Gewissheit sagen, wann dieses fertig sein wird.

Vielen Dank für das Beantworten unserer Fragen. Vielleicht möchtest du euren Fans noch ein paar Worte mit auf den Weg geben?

Bill: Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Fans für die großartige Unterstützung über all die Jahre hinweg bedanken. Wir hoffen, dass euch das neue Album gefällt und dass ihr mit dabei seid, wenn wir in eurer Stadt spielen.

© by PromoFabrikTranslation: Enrico KunzeInterview: Leo und Lucy von Leibnitz, Sven Goldacker

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Interview: Bill Leeb(Front Line Assembly)

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Wir sprachen mit Pascal von [x]-RX. Was er uns zum dritten Longplayer der Kölner Industrial-Raver sagen kann, erfahrt ihr im folgenden Interview.

Hallo Pascal, mit „UPDATE 3.0“ erschien euer drittes Album. Gab es bei der Produktion / beim Ablauf dieses Mal Unterschiede zu den beiden Vorgängeralben?

Pascal: Ja natürlich jedes Album hat einen anderen E n t s t e h u n g s p r o z e s s , andere Geräte, andere Möglichkeiten, andere Ziele. Mit „update 3.0“ wollte ich

einen Schritt weiter gehen und ein abwechslungsreiches Album produzieren, was sowohl Zuhause als auch im Club überzeugen kann . Verlief denn alles nach Plan?

Pascal: Wenn ich jetzt auf das Ergebnis blicke, muss ich sagen: mehr als nach Plan, eine runde Sache.

In unserem letzten Interview habt ihr berichtet, dass ihr mit allem, was ihr in die Finger bekommt, Musik

macht. Was geriet euch dieses Mal so alles in die Hände?

Pascal: Viele neue Synthesizer Software sowie -Hardware.

Und wie beschreibst du die Musik, die ihr macht mit deinen eigenen Worten?

Pascal: Industrial rave music for industrial rave people.

Gehen wir doch einmal genauer auf „UPDATE 3.0“ ein. Der Titel hat doch mit Sicherheit einen ganz bestimmten Grund?

Pascal: Update, weil wir

wieder einen Schritt weiter nach Vorne gegangen sind. Die Technik sowie die Skills haben ein großes Update erfahren. Die Zahl 3.0, weil es halt die Nummer 3 ist.

Insgesamt sind 13 Tracks auf dem Album vertreten. Spielt die Zahl „13“ da eine besondere Rolle?

Pascal: Nein, das ist Zufall :)

In unserem letzten Interview war deine Antwort auf unsere Frage, ob ihr euch vorstellen

könnt, auch einmal Vocals einzubauen: „ Nein, nein und nochmals nein :) Vocals sind und werden bei [x]-RX kein Thema.“Nun Pascal, was sagst du zu deiner Verteidigung?

Pascal: (Lach) nichts ohne meinen Anwalt. Nein, da war ich wohl etwas vorschnell, ich muss aber dazu sagen das die Vocals bei „Push it“ anderer Natur sind als ich damals im Interview meinte. Ich dachte da eher an richtigen Gesang, bei „Push it“ ist das Ganze wohl eher als Gegröle zu verzeichnen :)

Und warum habt ihr die Vocals ausgerechnet bei „Push it!“ eingesetzt?

Pascal: Ich habe den Track bewusst so produziert. Ich wollte etwas machen, worauf die Leute live Mitgrölen können.

Auch der Prediger ist wieder am Start. Was fabriziert er denn dieses Mal?

Pascal: Er erzählt uns etwas über seine Kauleiste.

Auch neu auf „UPDATE 3.0.“ ist die Tatsache, dass ihr euch Remixer ins Boot geholt habt. Wie kam es dazu?

Pascal: Da ich in letzter zeit selbst ein paar Remixes für diverse Interpreten gemacht habe, dachte ich mir, warum versuchen wir es nicht auch einmal. Es ist immer wieder interessant, in welche Richtung sich ein Track entwickeln kann, wenn er einfach von einer anderen Band gemacht wird.

Was oder wer ist „Kra“?

Pascal: Eine Krähe ;)

Was fällt dir zu den Stichworten Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ein?

Pascal: Vergangenheit: die Sexualkiste der Hölle, Gegenwart: Stage 2 , Zukunft: UPDATE 3.0.

Und was zu den folgenden?

Drums: Takt

Bass: Drive

Drogen: Musik

Noize: Party

Rock’n Roll: Synthetic

Wie schaut es in eurer Zukunft, Live-Auftritte betreffend, aus?

Pascal: Ich hoffe zahlreich. Lassen wir uns überraschen.

Vielen Dank für deine Antworten! Wir wünschen euch viel Erfolg mit „UPDATE 3.0.“.Hast du noch ein paar abschließende Worte für all eure Fans da draußen?

Pascal: Vielen Dank an alle [x] – Rx Headz da draußen, die all die Jahre zu uns gehalten haben und uns immer wieder bestätigen, dass wir das Richtige machen. Ohne euch sind wir nichts ! Danke Leute!

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Interview: [x]-RX

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PROJECT PITCHFORK - CONTINUUM RIDE Etwas überraschend kam für mich die Ankündigung des neuen Albums der Pitchies. Lediglich ein knappes Jahr nach “Dream, Tiresias!” folgt nun schon mit “Continuum Ride” der nächste Longplayer. Die Maschine Project Pitchfork scheint also wieder zu arbeiten. Radikal Neues sollte man aber, auch angesichts der doch kurzen Zeitspanne, nicht erwarten. Muss ja auch gar nicht immer sein, schließlich wurden Project Pitchfork gerade erst für ihre Rückbesinnung von allen Seiten gelobt.

“Continuum Ride” macht genau da weiter, wo das letzte Werk aufgehört hat. Nach einem kurzem Meeresrauschen beginnt der Song “Way of the world” der gleich mal die Marschrichtung für das Album vorgibt. Hymnischer Darkelectro ohne großen Schnickschnack, garniert mit der unverwechselbaren Stimme von Peter Spilles, knackigen Beats und reichlich

energiegeladen. So türmen sich die Songs der Reihe nach zu einem intensivem

Musikerlebnis auf. Ein paar Momente zum Durchatmen hat man natürlich auch im Gepäck. “Continuum”, “The Dividing Line” oder vor allem “Ghost of the past” gönnen dem Hörer eine Pause und sorgen durch die Tempoverschleppung natürlich auch für Abwechslung.

“Continuum Ride” war aber

beileibe nicht “Liebe auf den ersten Blick”. Ich musste mich schon ein wenig in dieses

Album rein arbeiten, doch die Belohnung dafür liegt klar auf der Hand. “Continuum Ride” wird einfach nicht langweilig.Im Pressetext liest sich das übrigens so: “Anstatt sich nur auf alte Tugenden zu besinnen und stur den Rückwärtsgang einzulegen, schaltet die wie geschmiert laufende Pitchfork-Maschine sogar noch einen Gang hoch, veredelt den

unvergleichlichen Sound der frühen Meisterwerke mit einer überraschend modernen Ideenvielfalt und keiner Scheu vor großen Emotionen, dass man als glühender Verehrer der prä-”Timekiller”-Phase vor Begeisterung nur mit offenem Mund lauschen kann. Freudentränen garantiert.”

Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Project Pitchfork knüpfen mit “Continuum Ride” genau da an, wo sie mit “Eon:Eon” aufgehört haben. Allerdings nimmt man nun nicht die Retroschnellstraße sondern verfeinert den “alten Geist” und katapultiert ihn ins Jahr 2010 und schlägt die Brücke zu “Timekiller” und “Inferno”. Mehr davon bitte!

VÖ: 23.07.2010 Trisol [U]Wertung: 10 / 10 Markus

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Lucy spach mit Dr. Hyde und Nachtschwester K. über das neue Album “Unschuldsblicke”. Dass hinter dem Album ein Konzept steckt, welches sich sehen und hören lassen kann, ist ja bereits beim Anschauen der CD ersichtlich. Darüber haben wir im folgenden Interview noch einmal ausführlich debattiert..

Hallo Nachtschwester K., hallo Dr. Hyde nun haltet ihr euer neues Album „Unschuldsblicke“ in den Händen. Welche Unterschiede könnt ihr uns zu dem Vorgängeralbum „THX LD 50“ nennen?

Dr. Hyde: Durch einen privaten Schicksalsschlag, kurz vor Fertigstellung von THX LD50, wurde ich komplett aus der Bahn geworfen und war nicht mehr im Stande klare Gedanken zu fassen.

Weswegen ich zum ersten Mal mit dem Gedanken spielte, „Das Präparat“ aufzulösen. Glücklicherweise heilt die Zeit bekanntlich Wunden und mit etwas Verspätung konnten wir das Album fertig stellen. Dieser Tiefpunkt in meinem Leben spiegelt sich dadurch deutlich in dem letzten Album „THX LD50“wieder.Inzwischen bin ich zu 100% wieder hergestellt und mir geht es so gut wie noch nie in meinem Leben! :)Unser neues Album „Unschuldsblicke“ ist auch vielleicht deshalb wesentlich strukturierter und bewusster entstanden und nicht mehr ganz so subjektiv und eigenwillig. Unsere Musik ist zwar Eigentherapie soll aber auch ein Dankeschön an alle Fans sein, die uns begleiten. So ist „Unschuldsblicke“ wesentlich druckvoller und tanzbarer. Ganzschön ambivalent eben! Zuhause sollen die Texte

zum Nachdenken anregen und auf der Tanzfläche kann man dann alles rauslassen und tanzen. Wir sind sehr zufrieden damit!!!.

Betrachtet man eure Website und lässt sich dazu euren Bandnamen „Das Präparat“ durch den Kopf gehen, kommt man nicht umhin, daran zu denken, dass einer von euch etwas mit Medizin zu tun. Liege ich da richtig und wenn ja, wer von euch beiden ist denn in welchem medizinischen Beruf tätig?

Dr. Hyde: Keiner von uns arbeitet in einem medizinischen Beruf. Der Bandname „Das Präparat“ ist schön vieldeutig und steht als Metapher für uns und unsere Musik. Eine Art Gegengift oder Heilmittel gegen den tristen Alltag und die oftmals grausame Realität. Unsere Musik soll fremde Welten öffnen, ähnlich wie auf Droge, jedoch ohne Nebenwirkungen aber mit Suchtgefahr ;) Der Albumtitel „Unschuldsblicke“ hat an sich nichts mit Medizin zu tun, inwieweit kombiniert ihr hier die Medizin mit der Musik / den Texten?

Dr. Hyde: Es ist auch nicht unser Ziel, nur weil wir „Das Präparat“ heißen, bis zum Ende unsere Tage nur über Krankheiten oder Medizin zu philosophieren, obwohl es da wohl genügend geben würde! ;) Aber natürlich gibt es auf dem Album auch versteckte Anspielungen zu dem Thema wie z.B. bei „Fetus in Fetu“ oder „Mondscheinkind“. „Mondscheinkind“ ist eine Vampirgeschichte. Hier wird ein Mensch als Vampir

wiedergeboren und muss die Welt mit all seinen Facetten neu entdecken. Das gleichnamige Krankheitsbild hat wahrscheinlich in der Vergangenheit dazu geführt, dass der Vampir-Mythos weiter gereift wurde. Wahrscheinlich wurden Kinder, die im Mittelalter an dieser Krankheit litten von einem Exorzisten behandelt oder ihnen wurde ein Pflock durchs Herz geschlagen; als würden sie nicht schon genug gestraft worden sein.

Ok, dann kommen wir doch mal zu euch. Dr. Hyde, was kannst du uns über Nachtschwester K. verraten?

Dr. Hyde: Ich liebe ihre Klavierstücke und halte sehr viel von ihr, als Musikerin und Mensch. Wir beeinflussen uns gegenseitig und sind musikalisch sehr aneinander gewachsen und erweitern ständig unseren Horizont.

Und Nachtschwester K., was fällt dir zum Doc ein?

Nachtschwester K: Ja ja, der Doc!!! Ich freu mich immer, wenn er sich freut, denn er steckt einen einfach an! Er geht so selbstverständlich durchs Leben, beneidenswert!Wir bringen uns jede Menge Respekt entgegen und können dennoch mit viel Ironie und Humor miteinander umgehen! Das macht einfach Spaß! Der Doc ist einfach der Doc, der stets das Kind in sich bewahrt und einfach durch ein sehr großes Herz strahlt!

2001 habt ihr euch zusammengetan, wie genau kam es dazu?

Dr. Hyde: Wir sind früher zusammen auf eine Schule

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Interview: Das Präparat

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gegangen, haben uns dann aber aus den Augen verloren. Einige Jahre später trafen wir uns wieder und es ergab sich das Kirsten den Refrain für „Tanz mit Deinem Gefühl“ einsang. Ich war so begeistert von ihrer Stimme, dass ich sie sofort fragte, ob sie Interesse an einer festen Bandmitgliedschaft habe. Seitdem machen wir mit viel Begeisterung zusammen Musik.

Und inwieweit bekommt ihr Hauptberuf und Hobby unter einen Hut?

Nachtschwester K.: Das ist nicht immer einfach, schnell ist eine Woche rum und dann die nächste! Aber wenn man etwas wirklich will, dann kann man sämtliche Energien bündeln und Kraft sammeln und irgendwie klappt das, Beruf und Hobby unter einen Hut zu bekommen.

Dr. Hyde: „Das Präparat“ ist vielmehr als ein Hobby für uns!Nebenbei arbeite ich aber noch im Medienbereich. Diese beiden Sachen unter einen Hut zu bringen ist oft sehr anstrengend, weshalb hier die Grenzen des Öfteren verschwimmen. Das Musikgeschäft war auf jeden Fall eine gute Schule für meinen jetzigen Beruf, denn das Film- und Fernsehgeschäft ist mindestens genauso „verdreht“ :) !Bevor ich es vergesse, wir haben für „Emily“ einen Musikkurzfilm gedreht der ab dem 01.07. auf MySpace und Youtube zu sehen ist.

Was inspiriert euch neben der Medizin noch zum Musizieren und Texten?

Dr. Hyde: Mich inspirieren vor

allem Filme, Liebe, Hass, Neid und eben der allgemeine gesellschaftliche Wahnsinn, den man Tag für Tag antrifft.

Nachtschwester K.: Für jede Schreckensmeldung ein Lied!

Dem Pressetext lässt sich entnehmen, dass ihr nun auch „Jazz“ und „Kabarett“ mit dem bisherigen Sound kombiniert. Wie kam es dazu?

Nachtschwester K.: Bei „Das Präparat“ gibt es keine Grenzen und so erfinden wir uns immer wieder neu! Da es in der Vergangenheit schon Stilmischungen gab, darf das jetzt natürlich auch nicht fehlen.Da ich nicht aus der Szene komme, ist die Arbeit am Präparat sehr interessant. Immer wieder entstehen ganz neue Stilrichtungen. Ursprünglich komme ich aus der Klassik und habe dann zum Jazz gewechselt. Außerdem fand ich es schon immer beeindruckend, wenn man Musik nicht unbedingt einer Stilrichtung zuordnen kann! Bei “Du störst!” soll natürlich auch die Widersprüchlichkeit des Kinderkriegens, obwohl man es gar nicht will, musikalisch wiedergespiegelt werden! Und so entstand dieser swingig, jazzige fast schon positive Klaviersound mit einem harten, ernsten und leider sehr realitätsnahen Text!

Euer aktueller Longplayer trägt also den Namen „Unschuldsblicke“. Das Konzept dreht sich hier vollends um die Kindheit und die Ängste der Kindheit. Der Titel ist deshalb sehr gut gewählt. Auch die Fotos und das Cover passen bestens

dazu.Die Samples, sind eingesprochen von einem Mädchen. Ist es das gleiche Mädchen, welches man auch auf den neuen Pressebildern und dem Cover sieht?

Dr. Hyde: Die Kinderstimmen, die auf dem Album zu hören sind, sind ausschließlich aus Filmklassikern wie z.B. „Shinig“ von Stanley Kubrick.

Worum dreht sich der Song „Lilith“?

Nachtschwester K.: In der jüdischen Mythologie ist die sagenhafte Dämon Lilith als furchterregende Entführerin und Mörderin neugeborener Babys und lüsterne Verführerin schlafender Männer eine zentrale Figur. Als besonders schutzbedürftig vor dem Dämon gelten Neugeborene und Wöchnerinnen, die von Lilith und dem sogenannten bösen Blick bedroht sind. In Israel ist es üblich, die Babyausstattung und die Krippe erst nach der Geburt zu kaufen, aus Furcht vor Unglück. An die Krippe werden dann häufig Schutzamulette mit Chamsa und blauem Auge gehängt. Erhält eine Mutter ein Kompliment über die Schönheit des Kindes, sagt sie oft «Tfu, tfu, tfu» - ein angedeutetes Spucken gegen den bösen Blick.Lilith verkörpert sowohl männliche Ängste (Verweigerung gegenüber männlicher Dominanz, Bedrohung der Potenz) wie auch weibliche, etwa die vor der Aggression gegen das eigene Kind oder die vor Sexualität und der lebensbedrohenden Mutterschaft. Die Mythen die sich um Lilith

ranken passen also ziemlich gut in das kritische Konzept. Des Weiteren benutzte sie, die Feministen-Bewegung als Symbol für Ihre Unabhängigkeit im Kampf gegen das Patriarchat.Laut Talmund war Lilith die erste Frau Adams und ihm völlig gleichberechtigt…Den meisten aus der Szene sollte die Geschichte bekannt sein, wem nicht, der sollte sich diese einmal antun - äußerst interessant.

Der Song „Onkel“ ist rein instrumental, verziert mit melancholischem Gesang. Warum wurde ausgerechnet dieser Song in diesem Stil geschrieben?

Nachtschwester K.: Was soll ich sagen, erschreckend, was in unserer Welt so geschieht und manchmal direkt vor der eigenen Haustür! Ich versuche immer durch das Instrumental ein Gefühl zu vermitteln, d.h. das Instrumental soll schon für sich sprechen! Weiter nehme ich kein Blatt vor den Mund, ich will, dass die Hörer, eins zu eins verstehen, was ich meine! Das kann manchmal auch wehtun, ich weiß! Es ist mir wichtig, dass man Bilder vor Augen hat! Es soll berühren und man soll nachdenken! Und so entstand dann „Onkel“!

„Sucht“ ist ein weitgefächerter Begriff. Um welche „Sucht“ handelt sich beim gleichnamigen Song?

Nachtschwester K.: Auf dem Weg zum Erwachsen werden lauern viele Gefahren wie z.B. Drogen, die auf dem Schulhof oder sonst wo angeboten werden.

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Fragmente zum Nachdenken und zur Auseinandersetzung geben. Aus diesem Grund haben wir diesen Titel auch als Album-Namen gewählt.Getreu dem Motto: „Kunst, die nicht provoziert ist keine Kunst!“

Der Track „Mondscheinkind“ ist zusätzlich im WELLENCOCKTAIL Remix auf dem Album. Hier gibt es auch Gitarrenklänge auf die Ohrmuscheln. Was hat es mit der Betitelung „ W E L L E N C O C K T A I L “ auf sich? Vielleicht das

WELLENCOCKTAIL Tonstudio in Hannover?

Dr. Hyde: Für den Remix von „Mondscheinkind“ ist Achim Dreßler (Wellencocktail – Tonstudio und Musikproduktionen) verantwortlich. Ich fragte ihn bei unseren vielen „Fachgesprächen“, ob er nicht Lust hätte, einen Remix für uns zu machen. So entstand dieser wirklich fette Remix von „Mondscheinkind“. Wie schon erwähnt gibt es für uns kaum Stilistische Grenzen.

Ein weiter Remix ist zu dem Song „Folge mir“ zu hören. Was hat es mit dem „Ins weiße Licht“ Mix auf sich?

Dr. Hyde: Es ist meiner Meinung nach eines der stärksten Stücke des Albums und schreit förmlich nach einer neuen musikalischen Interpretation.

Warum wurde ausgerechnet der Song „Spielzeugland“ als letzter Song auf dem Album gewählt. Das hat doch mit Sicherheit einen bestimmten Grund?

Dr. Hyde: Na ja, Song ist wohl übertrieben, es ist das Outro des Albums. Hier habe ich eine alte Spieluhr aufgenommen. Ich finde es passt sehr gut zum Konzept des Albums und ist ein schöner Ausklang.

Wie schaut es aus mit LIVE Gigs in nächster Zeit? Werdet ihr euer neues Album auch auf der Bühne präsentieren?

Dr.Hyde: Selbstverständlich werden wir unser Album auch auf der Bühne präsentieren! :)Bisher haben wir noch keine konkreten Termine, wenn sich dies ändert, geben wir diese sofort bekannt. Bei Interesse,

uns zu buchen, einfach eineE-Mail an: [email protected]

Vielen Dank für eure Zeit und das Beantworten unserer Fragen. Vielleicht habt ihr noch ein paar letzte Worte für unsere Leser ?

„Das Präparat“: Ein riesen Dank an euch, unsere treuen Fans, für eure lange Unterstützung.Wir haben natürlich schon neue Ideen und Pläne und sind schon wieder fleißig am Basteln! Auf jeden Fall wird es wieder etwas ganz anderes und neues werden! Man darf gespannt sein!Wir bedanken uns bei Dir für das interessante Interview!!!

by PromoFabrik (www.promofabrik.de) – Juni 2010und Texten?

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Interview: Das Präparat

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Der Kölner Tanzbrunnen diente erneut ein Wochenende lang schwarz gekleideten Menschen als Partyzone. Mit 16.000 Besuchern war das Amphi Festival bereits Wochen vorher ausverkauft. So machte ich mich frohen Mutes früh morgens auf den Weg Richtung Köln Deutz.Dass mir auf dem Weg dorthin eine Horde Jugendlicher begegnete, die lautstark propagierte, dass sie zur Loveparade unterwegs waren, nahm ich mit einem Grinsen zur Kenntnis. Dass die Loveparade mich danachüberhaupt nochmal beschäftigen sollte, konnte zu diesem Zeitpunkt natürlich niemand wissen. An dieser Stelle mein Beileid an alle Hinterbliebenen der 21 Todesopfer, sowie beste Genesungswünsche an alle Verletzten.

Gott sei Dank blieb es auf dem Gelände des Tanzbrunnen friedlich, auch wenn es vor allem sonntags ganz schön eng wurde. Zumindest ist mir nichts über Verletzte bekannt. Überhaupt zeigte sich die “Schwarze Szene” durchaus familiär.Das Gelände wurde dieses Jahr erneut ausgeweitet. Die angrenzenden Kölner Rheinterrassen wurden als Amphi Lounge & Restaurant erstmalig ins Festival eingebaut. Auch die im letzten Jahr noch von Feindflug ramponierte Halle mischte unter dem neuen Namen “Staatenhaus” wieder mit und diesmal flogen keinerlei Bauteile in der Gegend rum.Insgesamt gibt es am Gelände sowie an der Organisation wenig zu mäkeln. Dass die

Cateringpreise nicht gerade für den schmalen Geldbeutel bestimmt sind, wird jedes Jahr aufs neue moniert, aber daran wird sich wohl nichts ändern (lassen).Ansonsten muss man den Organisatoren einen hervorragenden Job attestieren. Lediglich die Situation des Ausgangs des Staatenhauses könnte optimiert werden. Durch die Toiletten gab es dort doch immer ein Nadelöhr, so dass die Besucher sich stauten.

Nun aber zu dem, was so ein Festival wirklich interessant macht. Samstag, 24. Juli Der Opener Zin konnte den New Talents Wettbewerb am Abend zuvor für sich entscheiden und gewann damit die Ehre, das Festival auf der Mainstage eröffnen zu dürfen. Ein wenig klang das, was ich da zu hören bekam, nach Placebo. Nicht ganz mein Fall, aber auch nicht die Schuld der Jungs.

Das Festival begann für mich eigentlich erst um 14:20 mit dem Auftritt von Faderhead im Staatenhaus. Gespannt wartete ich auf Mr. Faderhead und Crew und wurde nicht enttäuscht. Nachdem ich am Anfang noch das Gefühl hatte, dass der Funke von der Band nur sporadisch aufs Publikum übersprang, änderte sich dies mit jeder weiteren Minute. Mit “Destroy, Improve, Rebuild” gab es auch einen neuen Song vom kommenden Album zu hören. Nach viel zu kurzer Zeit war leider auch schon wieder Schluss. Schade eigentlich, denn ich hatte den Eindruck, dass Band und Fans gerade erst warm

wurden. Sollte Faderhead hier in der Gegend mal auftreten, werde ich mir das gerne länger zu Gemüte führen.

Draußen auf der Mainstage sorgten derweil die Schweden von Ashbury Heights mit ihrem Elektropop für gute Laune. Die Band ließ sich auch nicht von technischen Problemen mit ihrem Equipment aus der Ruhe bringen und absolvierte souverän ihren Auftritt, der vor allem - wen wundert’s - von zuckersüßem, melodischen Synthiepop geprägt war. Dem Publikum schien es zu gefallen und auch mir persönlich konnte Ashbury Heights zumindest einen zufriedenen Gesichtsausdruck zaubern.

Doch allzu viel Zeit blieb mir nicht, denn der Samstag entwickelte sich zum “Election Day”. Im Staatenhaus traten Solitary Experiments an. Da ich bislang es immer geschafft hatte, diese Band live zu verpassen, machte ich mich also wieder auf ins Staatenhaus, um wenigstens noch ein paar Minuten mitzubekommen. Nimmt man die Stimmung in der Halle als Maßstab, war es der Band gelungen, das Publikum zu unterhalten. Leider habe ich viel zu wenig mitbekommen, um mir wirklich ein Urteil über diesen Auftritt erlauben zu können. Irgendwann wird diese Band wohl mal in meiner Nähe spielen und dann werde ich mir das mal genauer anschauen. Versprochen!

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LIVE: IV. Amphi Festival - köln

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Der nächste Auftritt stand schon wieder an. Diesmal auf der Mainstage und so gab es “Stage Hopping Part 3”. Honey gehört ja inzwischen fast schon zum Amphi Festival-Inventar. Die letzten Jahre führte der Gute als Moderator durchs Festival. Doch dieses Jahr verzichtete er auf diesen Job und trat lieber mit seiner Band Welle: Erdball vor die wartende Menge. Gewohnt souverän und mit Spaß an der “Arbeit” spulte Welle: Erdball das ab, was man von Ihnen erwarten kann. C64-Sounds prasselten auf die Hörer nieder und die

Bühnenshow konnte überzeugen, wobei ich immer noch der Meinung bin, dass Welle: Erdball in einer Halle besser aufgehoben sind als draußen. Wie auch immer - Honey, Alf und Co. waren eine nette Bereicherung der Setlist.

Im Staatenhaus machte sich unterdessen der Tanzdiktator daran, den Dancefloor zum “Kriegsgebiet” zu erklären. Man kann zu Nachtmahr ja stehen wie man will - fakt ist, dass Thomas Rainer sein Konzept gnadenlos durchzieht und mit seiner Art zwar nicht wirklich Innovatives zustande bringt, das tanzwütige Volk aber gerne bereit ist, darauf zu verzichten. Da der Zeitplan aber an diesem Samstag

verdammt eng war, verließ ich die Halle aber recht schnell wieder um endlich was zu trinken und mich den Mampfbuden ein wenig zu widmen. [Markus]

Zu den letzten Tönen von Funker Vogt, die ab und an durchaus mal Spaß machen, hatte mich die Halle dann wieder, denn ein wenig von Rogues Kletterkünsten muss man einfach mitnehmen. Allerdings wären diese draußen deutlich besser aufgehoben gewesen.Leider war auch - Crüxshadows-typisch - der Sound nicht wirklich prickelnd, aber es ist immer wieder putzig, wenn Rogue “Deception” in Deutsch singt. [Biggi]

Frisch gestärkt vernahm ich die ersten 20-25 Minuten der Crüxshadows noch, doch wie bereits erwähnt, musste man sich mehrmals entscheiden. Von allem ein bisschen? Oder von einem alles?

Diesen Wettbewerb gewann, auch aufgrund des nicht gerade ohrenfreundlichen Sounds, Anne Clark.Also wieder ab zur Mainstage, wo die Grand Dame des Dark-Wave bereits aktiv war. Es war ein wenig wie eine Zeitreise mit Anne Clark als Reiseführerin. Allzu

viel Action auf der Bühne gab es erwartungsgemäß nicht. Die Meisterin des gesprochenen Wortes hat den Bewegungsradius eines Peter Heppner. Am Mikrofon verharrend spulte man ein Programm runter, welches die Schaffensphase von Anne Clark abdeckt. Spätestens “Our Darkness” brachte dann auch dem letzten Zuhörer ein Lächeln aufs Gesicht. Vermisst habe ich allerdings “Sleeper”. Der Song kam leider nicht, aber dennoch hatte sich der Gang zur Mainstage gelohnt. [Markus]

Die Luft in der Halle wurde recht schnell unerträglich, so dass ich mir die Pitchies dann doch nicht mehr gegönnt habe und dachte, dass so ein bißchen “Steve” zum Abschluss doch besser wäre. Tja, irgendwie hatte ich den Eindruck, dass And One zum “Aufwärmen” nicht unbedingt das Beste herausgekramt haben, weshalb ich dann etwas enttäuscht das Weite gesucht habe. [Biggi]

Dann aber wieder schnell ab ins inzwischen sehr gut gefüllte Staatenhaus. Der Andrang verwunderte aber nicht, immerhin spielte mit Project Pitchfork, eine Dark Electro Legende, auf. Inzwischen war bei mir die Entscheidung gefallen, das mein Abschluss das “komplette” And One Konzert sein sollte, und so nahm ich die wenigen Minuten Pitchfork gerne mit. Zumindest konnte ich noch “I Live Your Dream” mitnehmen.Project Pitchfork werde ich mir auf der anstehenden Tour ansehen, somit verließ ich die Halle dann wieder um mir den Headline And One anzusehen.

And One spulten ihr Programm souverän runter. Leider sprang der Funke von der Band diesmal nicht zu 100% aufs Publikum über. Ob es daran lag, dass man das Programm inzwischen auswendig kennt? Große Überraschungen waren jedenfalls nicht dabei. Gerne hätte ich auf die drei Coverversionen der Setlist verzichtet und dafür was gehört, was man nicht unbedingt erwartet hätte. Doch die als “Front 242” verkleideten Mannen taten mir diesen Gefallen nicht. Ein wenig enttäuscht vom Tagesabschluss nahm ich dann im VIP-Bereich noch einen abschließenden Schluck und machte mich auf zur S-Bahn Haltestelle. [Markus] Sontag, 25. Juli Na ob Ext!ze der richtige Einstieg für die Mainstage war? Es hatte sich zwar schon eine ganze Menge Publikum vor der Bühne versammelt, aber ich konnte den neongrünen Hupfdohlen absolut gar nichts abgewinnen. Ext!ze hätten drinnen vermutlich eine bessere Wirkung gehabt. Allerdings spielte im

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Staatenhaus zu dieser Zeit auch nichts, was ich gerne draußen gehabt hätte.

Mono Inc. haben wir dann nur mit halbem Ohr mitgekriegt, weil es einfach zu gemütlich am “Strand” war. Zur Halbzeit von Rabia So(r)da *g* waren wir dann wieder Richtung Bühne unterwegs und was es da zu hören gab, war auch gar nicht mal so schlecht. [Biggi]

Nach dem “Bühnewechseldichtag” am Samstag versprach die Setlist des zweiten Tages einiges mehr an Ruhe. So war das erste, was ich wirklich wahrnahm, der Vortrag von Dr. Mark Benecke, auch bekannt als Dr. Made. Das Theater hatte sich zu diesem Vortrag erstaunlich gut gefüllt, so dass die angedachten Stuhlreihen nicht ausreichend waren. Interessantes zum Thema Leichenerscheinungen gab es zu hören. Das Ganze nett verpackt. Dr. Benecke eignet sich als Entertainer. Immer wieder für einen Lacher gut, ging es inhaltlich um die verschiedensten Leichenerscheinungen, die mit Bildern anschaulich erklärt wurden. Die 40 Minuten vergingen wie im Fluge und schon war der Vortrag vorbei.

Nachdem man den Menschenstau in der Nähe des Theaters hinter sich gelassen hatte, ging es zum Mittagessen sowie dem Mittagskölsch. Diesmal in aller Ruhe und ohne Zeitdruck, weil wie bereits erwähnt heute nicht so viel auf meinem persönlichem Programmplan stand. [Markus]

Dummerweise schien die Dame von Leaves Eyes arge Zahnschmerzen gehabt zu haben, aber wenn man es schon mal geschafft hat, eine Bank zu ergattern, dann gibt man die auch nicht so schnell wieder her und so hielten wir brav aus und beratschlagten, ob man der guten Frau nicht irgendwie helfen könnte, damit sie endlich aufhört... Die Erholung folgte nach der Umbaupause mit Mesh - gewohnt solides Set mit allen alten und neuen Hits, die in die Spielzeit passen, inkl. weiblicher Unterstützung. Fein. [Biggi]

Mit Mesh stand dann das nächste musikalische Highlight an. Das Duo, verstärkt um zwei Livemusiker, lockte viele Fans vor die Bühne. Die aufgebauten Bildschirme

wirkten auf der Bühne ein wenig verloren, und angesichts der Menschenmenge, die den Auftritt verfolgte, ein wenig unterdimensioniert. Mesh gaben einen Querschnitt durch ihre Schaffensphasen, wobei der Fokus auf den aktuelleren Alben lag. So gab es für die feiernde Meute Songs wie “If We Stay Here”, “Leave You Nothing”, “Petrified” und “Crash” zu hören. Die angedachte Zeit verging viel zu schnell. Nachdem Mesh die Bühne verließen, vernahm ich neben mir eine Stimme, die ungefähr folgendes sagte: “Die haben ja meinen Lieblingssong, gar nicht gespielt”. Wenn man bedenkt, dass Mesh nächstes Jahr schon ihr 20jähriges Bandjubiläum feiern können, muss man anmerken, dass der zeitliche Rahmen für diese Band einfach ein wenig

knapp ist. Ich hätte mir schon noch den

einen oder anderen Song gewünscht.

[Markus]

Nun galt es Zeit

totzuschlagen, denn bis es im

Staatenhaus interessant wurde, war es noch ein ganzes Weilchen hin. Das Wetter meinte derweil, uns entgegen der Vorhersagen mit Dauerregen zu “erfreuen”, welchem wir nur mit der Flucht ins Zelt des Beachclubs entkommen konnten und dort dem undefinierbaren Gewummere von Combichrist und ASP

“lauschten”. [Biggi]

Der Wettergott scheint kein Fan von Combichrist zu sein. Während der wuchtigen Combichrist Show fing es leider zu regnen an. Nach einem kurzem Intro mit sehr passendem Sirenengeheul ging es mit “All Pain Is Gone” gleich gnadenlos in die Vollen. Es folgten Aggrohit auf Aggrohit. Egal ob “Electrohead”, “Without Emotions” oder “Get Your Body Beat”, die Menge war begeistert und Andy La Plegua war der Meister des “Fucking Beats”. Mit “Blut Royal” gab es dann noch meinen persönlichen Combichrist-Hit. Zum Finale “What The Fuck Is Wrong With You” nahm der Live-Drummer, der aufgrund seiner wuchtigen Schläge auf die Drums mich ein wenig an das Tier aus der Muppet-Show erinnert, sein Equipment fast vollständig auseinander. Ein grandioser Aufritt ging zu Ende. Schade nur, dass dieser dem Regen zum Opfer fiel. [Markus]

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LIVE: IV. Amphi Festival - köln LIVE: IV. Amphi Festival - köln

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Während ASP spielten machten wir uns dann auf den Weg, um früh genug für Diary of Dreams in der Halle zu sein. Am Merch-Stand überlegten wir noch, ob wir uns vielleicht ein paar Ohrstöpsel gönnen sollten und entschieden uns dagegen. “Ohrstöpsel? Bei Diary?! Die brauchen wir niemals!” Hätten wir mal bloß welche genommen... Wir fanden ein nettes Plätzchen in der Nähe des vorderen linken Pfeilers und schon beim Soundcheck hatten wir die Finger in den Ohren und hofften auf Besserung.Dann kam zuerst mal eine Überraschung: ein neuer Keyboarder, der seinen Job auch gar nicht mal schlecht gemacht hat.Leider hat das Hoffen nicht geholfen und obwohl der Sound ansich äußerst sauber war und man auch genug Saft auf die Mikros gegeben hatte, dass man endlich mal von allen auch die Stimmen zu hören bekam - die Laustärke war teilweise wirklich schmerzhaft. Aber auch mit Finger im Ohr kann man prima mitsingen. Das Publikum sang bei “AmoK” schon fast genauso gut und laut mit wie bei “Traumtänzer”, was natürlich im Set nicht fehlen durfte, ebensowenig wie “The Wedding”, “Soulstripper”, “She and her Darkness”, “MenschFeind” oder “King of Nowhere” - insgesamt ‘ne gute Zusammenstellung für ein Festival. Was aber dankenswerterweise fehlte war “Chemicals”, denn das kann ich zugegebenermaßen auch so langsam nicht mehr hören... *duck*

Anschließend sahen wir zu, dass wir der Hallenluft entflohen und begaben

uns zu VNV Nation. Ronan lieferte einen Hit nach dem anderen, hüpfte wieder wie ein Flummi über die Bühne und in der teils schon recht nassgeregneten Menge herrschte beste Stimmung. [Biggi]

Nach dem Combichrist Auftritt blieb mir noch viel Zeit ein paar Kontakte zu pflegen. Viele Grüße an dieser Stelle an alle, die mich im VIP-Bereich ertragen konnten. ;) Doch irgendwann geht jedes Festival seinem Ende zu und so war es dann doch irgendwann an der Zeit, sich den Headliner des zweiten Tages anzusehen. VNV Nation muss man wohl niemandem mehr vorstellen. Ebenso sind die Livequalitäten von Ronan Harris bestens bekannt. Problemlos hatte er auch den sehr gut gefüllten Platz vor der Mainstage im Griff, er versteht es wie kaum ein anderer Frontmann, das Publikum zu begeistern, zu animieren und meistens dauert es auch nicht lange

und die Meute frisst ihm buchstäblich aus der Hand. Da bleibt dann auch Zeit für Unsinn. Ein Mobiltelefon, welches ihm aus dem Publikum gereicht wurde, nahm er kurzentschlossen mit, um damit am anderen Ende der Bühne dann mal eben zum Spaß Pizza zu bestellen. Dies sind eben die kleinen Einlagen, die VNV Nation so liebenswert machen. Vor allem zeigen sie, dass sich trotzt jahrelanger Bühnenerfahrung nicht alles routinemäßig nach Erfolgsschema F abspielt. Musikalisch gab es einen großen Überblick der bisherigen Alben. Songs wie “Darkangel” oder “Honour” dürfen natürlich nicht fehlen, aber auch langsame gefühlvolle Tracks wie “Illusion” ließen keine Wünsche offen. Zum Abschluss gab es, wie nicht anders zu erwarten, “Perpetual” und damit den wohl bislang größten schwarzen Tanzbrunnen-Chor. Dass der Regen nun wieder einsetzte, bekam glaube ich kaum jemand

wirklich mit. Der Auftritt von VNV Nation war rein stimmungsmäßig sicher einer der besten, die je bei einem Amphi Festival über die Bühne ging. Viel zu schnell war es dann 22:00 Uhr und damit war auch schon die Deadline der Stadt Köln erreicht. Viele hätten gerne noch einen Nachschlag kassiert, aber der war leider nicht mehr möglich. Für mich war das Amphi Festival 2010 damit erledigt. Bis zum nächsten Jahr! Ganz sicher! [Markus]

Zum Abschluss noch ein bißchen Autogrammstunde und ein kurzes Schwätzchen mit den Herren von Diary of Dreams und dann ab zum Auto und raus aus den triefnassen Klamotten (naja, nur zum Teil natürlich...) und ab nach Hause.

Auf Wiedersehen im nächsten Jahr! (...denke ich doch) ;) [Biggi]

Alle Bilder: (c) Elmar “Ritti”

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27.08.2010 Combichrist - Making MonstersParralox - SupermagicIris - Closer to Real 03.09.210 Das Ich - Koma

Reaper - Dirty Cash!X Marks The Pedwalk - Visual JourneyIris - BlacklightShadow Minds - The Arc Of Truth

10.09.2010 Code 64 - TrialogueTenek - On The Wire 17.09.2010 Kite - III

28.09.2010 Rotersand - Waiting To Be Born 22.10.2010Heima][Ærde -

Unwesen

Normalerweise wäre hier der Platz einen Ausblick aufs nächste Magazin zu geben, den Leser ein wenig anfüttern eben. Doch ob es überhaupt ein nächstes Mal geben wird? So nutzen wir den Platz hier um euch noch schnell auf ein paar kommende Veröffentlichungen hinzuweisen.

KW 33 - 15.08.2010 Top 15 Tracks

01 Project Pitchfork - Beholder 02 Klangstabil - Vertraut 03 Edge Of Dawn - Capsized 04 Hurts - Better than Love05 Ashbury Heights - Beautiful Scum 06 Ad:key - Our World Of EBM07 Leæther Strip - Your god has left you ... 08 [de:ad:cibel] - One of 47 09 Hocico - Dog Eat Dog 10 Kant Kino - Soulfood11 Lyronian - Close To You 12 SAM - Mad As Hell 13 PreEmptive Strike 0.1 - Kriegserklärung 14 Das Präparat - Schließ die Augen15 Suicidal Romance - Touch

Das Letzte Chart-Attack

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