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Unverkäufliche Leseprobe des St. Benno-Verlages
Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung von Text und Bildern, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche Zu-stimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Über-setzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen.© St. Benno-Verlag GmbH, Leipzig 2012
Das Kirchengebäude
Die Kirchengebäude sehen unterschiedlich aus. Das liegt daran, dass sie in
verschiedenen Zeiten gebaut wurden. Die vergangenen Jahrhunderte sind in
Zeitabschnitte aufgeteilt worden. Einen Zeitabschnitt nennen wir Epoche.
Jede dieser Epochen hatte ihre eigene Bauweise, ihren eigenen Stil.
Die Baumeister aller Epochen wollten für alle Zeit ihren Glauben an Gott
deutlich machen. So entstanden zum Beispiel romanische, gotische,
barocke oder neugotische Kirchen.
Auch Maler und Künstler stellten in Kirchen ihren Glauben dar. Michel-
angelo (1475–1564) gestaltete als Baumeister der Peterskirche in Rom
kunstvolle Deckenfresken, und Leonardo da Vinci (1452–1519) schuf
das berühmte Meisterwerk »Das Abendmahl«. Natürlich gibt es auch
Künstler, die wunderschöne Holzschnitzereien gefertigt haben.
Die Kirche als Gebäude trägt den Namen einer heiligen Person,
zum Beispiel St. Peter, St. Remigius,
St. Joseph, St. Notburga, St. Helena,
St. Marien, St. Elisabeth, St. Diony-
sius. Es gibt auch Kirchen, die
einen besonderen Titel tragen.
Eine Basilika (griech. basileios = König) war ursprünglich eine
Königshalle, aber auch eine Markt- oder Gerichtshalle.
Ein Dom (lat. domus = Haus Gottes) ist eine eindrucksvolle Kirche für einen
bestimmten Bezirk, manchmal auch eine Bischofskirche.
Eine Kathedrale (griech. kathedra = Sitz, Lehrstuhl) ist die Bischofskirche
einer Diözese.
Eine Kapelle ist ein kleiner Kirchenbau. Kapellen gibt es auch als
Wegkapellen. Sie sind oftmals von Menschen aus Dankbarkeit
für Gottes Hilfe in Zeiten der Not gestiftet worden. Eine Kapelle
kann jedoch auch an einen großen Kirchenbau angefügt sein.
Ein Münster ist ein besonders großer Kirchenbau.
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Die kleine Kirchenführung
Auf dem Weg zur Kirche können wir uns nicht verlaufen. Der Kirchturm ragt
meist hoch in den Himmel, und die Kirchenfenster lassen jeden, der an einer
Kirche vorbeigeht, ahnen, dass hier ein besonderer Ort ist. Von außen
lassen sich katholische und evangelische Kirche kaum unterscheiden.
Stell dir einmal in deiner Fantasie vor, du stehst vor dem Eingang einer
Kirche. Was fällt dir auf?
Als erstes wirst du bemerken, dass die Türen sehr hoch und sehr breit
sind. Sie öffnen sich nach außen. Das heißt, du musst, wenn du vor
dem Eingang stehst, einen Schritt zurücktreten, um die Türen
überhaupt öffnen zu können. Du selber stellst dich einen Schritt
nach hinten. Ahnst du vielleicht, was das bedeutet? Wenn du
es nicht tust, stehst du dir selber im Weg, die Flügel der Türen
würden dich anstupsen oder geschlossen bleiben und du
könntest der Einladung Gottes, zu ihm zu kommen, nicht folgen.
Du hättest dich selber ausgeschlossen. Wenn du also durch die
geöffnete Kirchentür gehen möchtest, sollst du dich ganz bewusst
auf Gott einlassen und – auch symbolisch gemeint – dich selber
einen Schritt zurücknehmen. Du kannst ganz ruhig werden und Gott
auf dich wirken lassen. Du brauchst dich nicht zu verstellen, dir keine
Gedanken darüber machen, was du tun oder sagen sollst, was andere
über dich denken und ob du die richtige Kleidung anhast. Sei einfach
nur da. Dann stehst du dir auch selber nicht im Weg.
Nun stell dir einmal vor, du wirst von einem lieben Menschen
mit ausgebreiteten Armen empfangen. Das tut einfach gut.
So ähnlich ist das mit dem Haus Gottes. Gott selber lädt
dich ein, er öffnet dir die Tür, er freut sich auf dich, er
breitet seine Arme aus und sagt: »Komm, lass dich von
mir umfangen! In meinen Armen ist immer Platz für dich.
Du bist mir willkommen. Ich liebe dich.« Mit diesem
schönen Gefühl gehst du dann in den Vorraum der
Kirche. Bleibe einfach einen Moment stehen.
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Ein besonderer Ort
Der brennende Dornbusch
Mose sah einen brennenden Dornbusch, der aber nicht verbrannte. Diese
außergewöhnliche Erscheinung wollte er sich näher ansehen. Neugierig ging er
los. Warum verbrennt der Dornbusch denn nicht? »Als der Herr sah, dass Mose
näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm aus dem Dornbusch zu: Mose,
Mose! Er antwortete: Hier bin ich. Der Herr sagte: Komm nicht näher heran! Leg
deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden.« (Ex 3,4–5)
Wenn du nun im Vorraum der Kirche stehst, weißt du, hier ist ein besonderer Ort.
Gott hat dich eingeladen, zu ihm zu kommen. Du brauchst zwar deine Schuhe
nicht auszuziehen, aber du kannst alles, was dich beschäftigt, sozusagen aus-
ziehen. Sei ganz bei dir, sei mit ganzem Herzen bei Gott! In aller Ruhe betrittst
du nun das Wohnzimmer der Kirche.
Schau dich mal um in diesem Wohnzimmer! Auf den ersten Blick siehst du die
Kirchenbänke, ein Kruzifix, einen Beichtstuhl, die Orgel, einen Kreuzweg oder
ein Marienbild. In manchen Kirchen gibt es auch eine Kanzel. Während der
Reformationszeit im 16. Jahrhundert teilte sich die Kirche in katholisch und
evangelisch auf. Seit dieser Zeit feiern und leben wir auf unterschiedliche Weise
unseren Glauben an Gott und Jesus Christus. Die Gegenstände, die du nur in
katholischen Kirchen findest, sind gelb, und die Gegenstände, die in katholischen
und evangelischen Gottesdiensten benötigt werden, sind orange gekennzeichnet.
Weihwasserbecken Im Weihwasserbecken ist geweihtes Wasser.
Damit segnen wir uns.
Schellen Messdiener klingeln mit den Schellen, damit wir aufmerksam
werden auf das, was am Altar beim Gottesdienst geschieht.
Osterkerze Sie ist das Symbol für Jesus. Auf ihr stehen
die griechischen Buchstaben Alpha und Omega. Das bedeutet:
Jesus Christus ist Anfang und Ende der Zeiten.
Kerzenleuchter Sie stehen für das Licht, das Jesus Christus
in die Welt gebracht hat.
Weihrauchfass Es wird zu ganz besonderen Festtagen benötigt.
Weihrauch soll mit seinem angenehmen und gesunden Aroma
eine feierliche Atmosphäre schaffen.
Taufbecken Hier werden die Täuflinge auf Jesus Christus
getauft und in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen.
Ambo (= Lesepult) Von hier aus werden Lesungen,
Evangelium, Predigten, Fürbitten vorgetragen.
Altar Er ist die Mitte der Eucharistiefeier, der Tisch des Herrn.
Auf dem Altar liegt während der heiligen Messe ein weißes Tisch-
tuch. Auf diesem Tischtuch ist ein kleineres Tuch ausgebreitet,
auf den die Hostienschale und der Kelch mit Wein gestellt werden.
Das kleine Tuch nennen wir Korporale = Leib des Herrn.
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Ein Mann namens Saulus, der selber Christen verfolgte und tötete, bekehrte
sich später zum Glauben an Jesus Christus. Er erhielt den Namen Paulus.
Paulus reiste durch die heutige Türkei, durch Griechenland bis nach Rom
und verkündete mit Eifer den Glauben an Jesus Christus. Daher gab man
ihm den Namen Völkerapostel. Den Glauben in die Welt tragen: Missionieren –
Mission. Es bildeten sich schon in der Anfangszeit der Kirche kleine Gemein-
den auch außerhalb Palästinas (Jerusalem, Galiläa), zum Beispiel in Ephesus,
Philippi, Korinth und Thessalonich. Diese Gemeinden befolgten vor allem das
Gebot der Nächstenliebe und verkündeten das Reich Gottes.
Die folgende kurze Zeitreise macht deutlich, mit welcher Glaubensüberzeugung
die Missionsarbeit geleistet wurde. Die Missionare waren sich sicher: »Jesus ist
bei uns bis zum Ende der Welt« (nach Mt 28,20). Diesen Menschen haben wir
unseren christlichen Glauben zu verdanken. In der Zeit der Christenverfolgung
wurden Menschen nur wegen ihres Glaubens verfolgt und grausam ermordet.
Die Verfolgungen begannen in der Zeit ab 64 n. Chr. unter dem römischen Kaiser
Nero und fanden ihren Höhepunkt im 3. Jahrhundert.
Saulus – Paulus, ein Missionar
In den ersten 3 Jahrhunderten versammelten sich Christen vorwiegend in den Städten.
Um 100 n. Chr. bildeten sich Gemeinden in Nordafrika, Persien und Armenien.
Um 130 n. Chr. bildeten sich Gemeinden in Gallien und Spanien.
Um 180 n. Chr. bildeten sich vermutlich die ersten Gemeinden in und um Köln und Trier.
Um 200 n. Chr. bildeten sich Gemeinden in England und Syrien.
Um 250 n. Chr. ist die Mehrzahl der Einwohner von Alexandrien bereits christlich.
Auch um 250 n. Chr. werden sieben Bischöfe von Rom nach Gallien und Paris gesandt.
Um 300 n. Chr. werden viele Einwohner Armeniens bekehrt. Inzwischen ist die Zahl
der Christen im Römischen Reich trotz Verfolgungen auf 7–10 Millionen angewachsen.
Ab dem 6. Jahrhundert entstehen in Deutschland schon die ersten Bistümer und Diözesen.
Ab dem 15. Jahrhundert wurde durch die großen Entdeckungsfahrten der Spanier und
Portugiesen über die Meere der christliche Glaube auch nach Amerika und in einige
Länder Asiens, z.B. auf die Philippinen, getragen.
Jünger sitzen um einen Tisch und sehen erschrocken/ freudig
zum auferstandenen Jesus, der zur Tür hereinkommt
200100300 400 500 600 700 800 900 1100 1200
10001300 1400 1500 1600 1700 1800 1900
Eine kleine Zeitreise
Der Glaube an Christus auf dem Weg in die Welt
erste Schriftrollenmit Evangelien Nikolaus von Myra
Benedikt mit den Ordensregeln
Heilige Elisabeth
der erste Rosenkranz
die erste Monstranz
Armenbibel
die Bibelübersetzung
Mutter Teresa
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Feste feiern, wie sie fallen
Feste wie Geburtstage, Nachbarschaftsfeste, Schulfeste,
Stadtfeste, Kinderfeste oder Sommerfeste machen das Mit-
einander bunt und fröhlich. Das gemeinsame Feiern ist schön
und gut. Als Gemeinschaft der Christen, als Kirche, feiern wir
auch schöne Feste. In erster Linie die sonntägliche Eucharistie-
feier. Im Laufe des Jahres gibt es jedoch noch sehr viele Festtage. Sie alle
haben einen tieferen Grund. Wir feiern, loben und ehren Gott. Wir freuen uns,
denn wir sind seine Kinder. Wir feiern Jesus und das, was er für uns getan hat.
Wir danken dem Heiligen Geist, der uns Lebenskraft schenkt. Wir denken an
große Heilige, die uns zum Vorbild geworden sind.
Stell dir den Jahreskreis der Kirche wie eine Jahresuhr vor. Das Kirchenjahr
beginnt mit dem 1. Adventssonntag. In der dunklen Jahrszeit feiern wir mit
vielen Lichtern und Kerzen das Weihnachtsfest, die Geburt Jesu. Wenn der
Frühling die Natur erwachen lässt, feiern wir Ostern, das Fest der Auf-
erstehung Jesu. Das Kirchenjahr ist geteilt in den Weihnachts- und den Oster-
festkreis. Dazwischen sind festfreie Sonntage. Im äußeren Kreis findest du
die katholische Einteilung des Kirchenjahres, im inneren die evangelische.
Das Kirchenjahr
Die liturgischen Farben im Kanzel- und Altarschmuck und in den liturgischen Gewändern lassen erkennen, welche Zeit im Kirchenjahr gefeiert wird:
Schwarz Tod und TrauerGrün Hoffnung – festfreie Zeit im Kirchenjahr
Rot Farbe des Feuers – Pfingsten, Liebe, Gottes Geist, aber auch: Farbe des Blutes – Palmsonntag, Karfreitag, Feste der Apostel und Märtyrer
Rosa Vorfreude – 3. Adventssonntag und 4. FastensonntagViolett Buße und Umkehr – Advents- und Fastenzeit
Weiß Freude – Weihnachts- und Osterzeit
Zeichnung
Weihnachtsfestkreis
1. Zeit im
Jahreskreis
Osterfestkreis
2.
Zei
t im
Jahr
eskr
eis
Darstellung des Herrn 2.2. Lichtmess
Sonntage n. Epiphanias 2.–9. So im Jahreskreis 3.–1. So vor der Passionszeit
Aschermittwoch
1.–3. Passionstag 1.–3. Fastensonntag
4. Passionstag 4. Fastensonntag
5. Passionstag 5. Fastensonntag
Palm
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Pfingsten
Fest der Dreifaltigkeit
Trinitatis Fronleichnam
7.–33. So im Jahreskreis Sonntage nach Trinitatis
Erntedankfest
Allerheiligen
Allersellen
Christkönig Ewigkeitssonntag
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Namensgebung Jesus 1
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2. So nach Weihnachten
Epiphanias 6.1. Hl. Drei Könige
3. So nach Weihnachten
Weltgebetstag Weltgebetswoche
Reformationstag
Buß- und Bettag
Ch
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Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikationin der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internetüber http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Bereits erschienen unter dem Titel „Die Kirche – Das Kinderbuch“St. Benno-Verlag GmbH, Leipzig 2008
Besuchen Sie uns im Internet:www.st-benno.de
ISBN 978-3-7462-3365-9
© St. Benno-Verlag GmbH Stammerstr. 11, 04159 LeipzigIllustrationen: Ursula Harper, MünchenUmschlag & Gestaltung: Ulrike Vetter, LeipzigGesamtherstellung: Arnold & Domnick, Leipzig (B)