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290 Dumas u, Pcligot, i&r dre Nntur cdss Adhcrls. luirter Benzoesiiurc nicbt gaaz gennu, allein die Differenz in dern Koblenstoffgehdt ist nicbt grofs gcang, ah dafs man sich in Stand geseazt siibe eine andem Fomiel ZR entwickeln. Man sollte niimiicb 75,8 Kohleastoff erhalten, man hat also c$ Roc. Hoblenstoll' znviel. Enthielt dieser I'tbrper WBSSIF freie Benzoesiiure, so miifste man 77%7 Froc. Kablrrnstoff er- halten. Es ist demaacb wihrscheioiich, dals dieser Hiirper nicbt ganz rein geweseo ist. Zlntsmrachungen iiber die Natair des Aethals; von Dumas uncl Peligot. (81lrrUg chcr am d. April 1836 der Acad. royalo der Sciences vor- gelesenen BbLanJlung.) Die Untersucbnngen von C h e Y re u 1 iiber den ivallratb und die Producte der Verseifung haben gezeigt, dars wiih- red dieser Procefs vor sich geht, ein Kiirper von neutraler Nutair sich abscbeidet, nelchen er mit dem Mamen &Ad bczeichnete. Die Zusemniensetzung dieses HBrpers tchiem ibm der Art zu seyn, dafs man sie als einen doppelt Hohlen- wasssrstoff und Wasser betrachtcn Iiann, wie Aether und AlkoLol, word er aach die Benennung Aetbal heeog, wd- chu iius den ersten Sjlben dieses beiden Kiirper gebildet ist. 13ei Untersucbung der Yorgiinge Lei der Erzeugung des Aethals and durcb die Annahme, Jars desoen Bitdung der dea Alhobols entapriicbe, wenn mao einen Aether durch AL kalien zersetzt, wvurden wir dahin gefiihrt, die Existeoz eines Wasserstoffcarbiirs ara muthmafscn, welcbes mit doppelt i{ob- lenwasaerstof€ tmd Metbyleo isomer, allein durch die Art der Berdicbtung seiner Elemente von diesen beidan I-iorpern ganz verschieden ist.

Untersuchungen über die Natur des Aethals

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Page 1: Untersuchungen über die Natur des Aethals

290 Dumas u, P c l i g o t , i&r dre Nntur cdss Adhcrls.

luirter Benzoesiiurc nicbt gaaz gennu, allein die Differenz in dern Koblenstoffgehdt ist nicbt grofs gcang, a h dafs man sich in Stand geseazt siibe eine andem Fomiel ZR entwickeln. Man sollte niimiicb 75,8 Kohleastoff erhalten, man hat also c$ Roc. Hoblenstoll' znviel. Enthielt dieser I'tbrper WBSSIF

freie Benzoesiiure, so miifste man 77%7 Froc. Kablrrnstoff er- halten. Es ist demaacb wihrscheioiich, dals dieser Hiirper nicbt ganz rein geweseo ist.

Zlntsmrachungen iiber die Natair des Aethals; von Dumas uncl Peligot.

(81lrrUg chcr am d. April 1836 der Acad. royalo der Sciences vor- gelesenen BbLanJlung.)

Die Untersucbnngen von C h e Y r e u 1 iiber den ivallratb und die Producte der Verseifung haben gezeigt, dars wiih- r e d dieser Procefs vor sich geht, ein Kiirper von neutraler Nutair sich abscbeidet, nelchen er mit dem Mamen &Ad bczeichnete. Die Zusemniensetzung dieses HBrpers tchiem ibm der Art zu seyn, dafs man sie als einen doppelt Hohlen- wasssrstoff und Wasser betrachtcn Iiann, wie Aether und AlkoLol, w o r d er aach die Benennung Aetbal heeog, wd- chu iius den ersten Sjlben dieses beiden Kiirper gebildet ist.

13ei Untersucbung der Yorgiinge Lei der Erzeugung des Aethals and durcb die Annahme, Jars desoen Bitdung der dea Alhobols entapriicbe, wenn mao einen Aether durch AL kalien zersetzt, wvurden wir dahin gefiihrt, die Existeoz eines Wasserstoffcarbiirs ara muthmafscn, welcbes mit doppelt i{ob- lenwasaerstof€ tmd Metbyleo isomer, allein durch die Art der Berdicbtung seiner Elemente von diesen beidan I-iorpern ganz verschieden ist.

Page 2: Untersuchungen über die Natur des Aethals

Dm diere Vermutbung zu Iestiitigcn, verschafl'tcn wir am reines Aethel , welches Jern von C h e v r e n I untersucbten ganz gleich schien and uns folgende Zusemmensetruog arb:

0,330 Substanz gaben 0,493 Wwer und 0,945 Uoblen- Jiiure, bieranv ergeben rich

NKohlenstofF 79,s Wasserstoff I 4 , ~ Saoerstoff 6,6.

Did's stimmt volllrommen mit C h e v r e a l ' s Analyse and fol- gender Formel iibereh :

C S I 1224,9 79r6

0 IO0,U 6,6 1536,7 IO0,O.

l i sr 21a,6 r3,8

Urn diese Formel mit der des Alhohols rergleichen zu bo"nnen, mufs man sie augenscheinlich verdoppeln, darnit sie a Atome Sauerstoff entbalt; man erhiilt

G P 118s 0% oder besser 'olgende rationelle Formel:

G 4 HIP + 1% 0 2 .

Narh diesrr Annahme miifsten wir durcb Bebmdeln des Bethels mit den geh5rigen Agentien des Wssserstoffcarbt'r Cer Hda erhalten, welcbes dem doppelt Hohlenwasserstoff sat.

spricht, und das einfache Hydrat C*4 H a d As 0, wclcbes mit dem g e w t h a h h e o Aether c0rresFondir.t.

Es war nicht wahrscheinlich, dos in Rede stehende W a s - serstoffcarbiir verrnittelst Schweteisiiure zu treiinen. Wie msn vorausgesehcn hatte, verboblte die Schw,ef'elsaure aach in der T h a t (lit. Producte, sobold mail versnalite eirr Gemischc ron

Aethal ruit aicser Siiure LU destilliren, inan mochte sie non

irn wasscrleeren oder iin Iiydratzustande nawctncieu. PYir suctten nun einen Kiirper von grofser Affinitiit znm

Wasser iind der wenig osyclirend wirkc, uud wir fanden in

Page 3: Untersuchungen über die Natur des Aethals

292 D u m a s u. Pe i ig o t , iiber die A'rrfur- des Aethuls.

der Phosphorsiure Pine uaser'n Absicbten vortrefflicb enb sprechende Maimie, die ohoe Zweif'el in dieser Art von U I ~ tersuchunken die besten Dienste leistet.

Be; v ;e;lei hoitcr Destillation von Aethul mit reiner, ge- puiverter. Pilnsphorst'ure , dann mi& wasserti eier, erhielt man cia solir i eiws Product, welches folgende Zusammensetzung batr.2.

0,353 Substanz gabcn 0,453 Wasser und 1,100 Xohlea- s h e , also

Hohlenstoff 86,a Wasserstoff #4,2

100,4

pelches mit folgender Formel iibereinstimmt: Cor 5344834 G 9 Her BOO@ @4,1

2848,4 100,o.

Hieraus geht, wie wir rermutbct hatten, die anzweifel. hafte Existenz eines mit dem iilbildenden Gase isomerea Uoh- IenwasserstotTgdses hervor, welches aber irr einem sehr per- schiedenen Zustantle der Verdicbtuag ist. Es ist diefs der neue I{t'rper, welchen wir mit den1 Namen Cetcn bezeichnen, entlebnt von den bekannten M'orten Sperrna Ceti und Cetin, welclie i n die cbemische Nomenclatar fiufgenommen sind.

&:eten. Es ist fliissig, farhlos, Glartig und lafst Flecken auf dem Papier. Es hocht bei 275' uiid destillirt ohne Ver. h'nderung iiber; der Siedepunkt konnte aber riicht genau be- stinimt wcrdcn. Es i s t uiiltislich in Wasser, sehr ieicht liislich in Bllroliol oder Aethcr, und wirkt nicht auf Reactionspapiere. Es besitzr beinen cigenthiinilicben Geruch. Entziindet btennt es wie fette Qele, iiiit einer weifsen, sehr reincn Flamme.

Oic Nntur diesus Kikpcrs tlnd a110 seine Eigenschaften als 4nc Mtt! Sabstariz, die br i gswi3holichrr Tempsratur nicbt

Page 4: Untersuchungen über die Natur des Aethals

Dumas u. P e l i g o i , iiler &a Ndur des Aethols. 293

ftiichtig, nicht fest und an de r Luft unreriintierlich ist, Lrach- ten uns auf den Gedanbm, dars e r in der Uhrmacherkunst anwendbar seyn wiirde.

Obschon die Phosphorsiiure ons den von un3 gesuchten Kohlenwasserstoti geliefert hatte, so wiirden wir doch die Verhiiltnisse des Aethals niebt so betrachtet habeii, wie sie nns behannt wurden, vuenn wir uns nicht auf Erscbciriungen anderer Art hatten stiitzen ko"nnen. Es boniite in i r r That die Phosphorsaure die Uildung des Wossers veranlafst haben, anstatt aich blos auf die Treniiung cles gebilderen Wassers zu beschrffnken.

VVir suchten nun die dcm bether entsprechende Vcrbin- diirig des Cetens darzustellen; allein wir koiinten sie nicht isoliren, obschon wir sie gebildet hatten, wic man dief's ein-

sehen wit d , da wir die der Schwefelweinsaure entsprechende Verbindung darstellten.

Die Darsteliung dieses I{iirpe~,s gelinzt sehr leicht , allein die Rcinigung hiitte uns sehr gehindert, wenii wir n i c k duroL r h o I'heorie geieitet worden wiiren, die das Zutraueo nicht Iretrog.

Bringt man Aethal mit gewiihnlicher Schmefelsiiure in cisr H;ilte znsammen, so wivkt sis nicht darnuf ein; erhitzt man eber im \Yasqerbade und riihrt die Masse iifter urn, so verbin- den sich beidc Kiirper, uod cs entsteht Schwefelcetendure.

W i r babon diese safserdem in Verbindung mit I{- ,a I' i un- tersucht, ein Salx, welches perioiutterartige Bliittchen von

viilliger Weitsc darstellt, unil rolckes cothalt: Schwrfelbauros &ti ai'b,o 24 ,o Schwefelsiiure I I , ?

Llohlenstoff 53,8 53,l M'asrerstoff Y,? 0,' Sauersto ff 2, I .---- --

100,o

Page 5: Untersuchungen über die Natur des Aethals

294 D u 17: as u. P e I ig o t , iilrer die Aiafur dm Aetllah.

fief5 a b r t zu dcr Formel SO$, KO + SO$, Ce, He, + €3, 0, we!ches m s folgcndc Resnltate gab:

64 At . I~ol~lenstoff 2448 5337 66 n Wasserstoff 4'2 990 i Y schwefelsanres Hali toqo 93,9 B 1) Schnefelsiiure 50 1 11,O

L )) Sauerstoff 100 %4 ~~

4551 100,o.

Wenn man in einer Retorte beinrhe gleichriel Aethal uird Chlorphospbor im Maximum, beide in Stiicben, mircbt, so entsteht bald eine lebhafte Reaction, die beiden Xi5rper ochmelzen, erbitzen sich, es tritt Rochen ein iind es ent- wickelt sic11 eine grorse Ncnge Salzsiicire t. acido chlorhy- drique). Erwnrmt man nun die neloitc, s.5 crhiilt man Phos- phorprotocbloriir, dann Perclrloi iir und ena'lich Cetenchlor- hydrat (cblorhydratc de c6tdne). I n drr Retortc bleibt Siiore.

Wird das iilige Product, welchee wir a h Cetenchlnrhy- drat betrachten, zum zweiteninal iiber Phosphorperchlortir destillire iind wicderholt mit kochendem Wasrer behaudelt so miifste es nocb nnserer Tbeorie entbaltan:

C88 2448 7ll, I

PIS@ 4aa 1 %4 Ch2 441 13,5

330% 100,o.

Eeine Analyae gah tins:

Kohlenstoff 73,67 Wasserstoff 19,32

Chlor B 3,70

979% Qhschon der Wasserstoff eio wenig gering ist, so m9cbte es doch schwcr seyn, einr von dcr oorbergehendon oerschie- deoc Farunel ZP Jieser Verbindung anzunebmcn.

Page 6: Untersuchungen über die Natur des Aethals

D u m a s P. P a l i g o i , iiber die Nolur dcs Aethds. 295

Cherreull fond das Wallrath nach seiner B ~ l p zu- sammengesetzt aus:

Kohlenstoff 81 ,b Wasserstoff 19,8 Sauerstoff 5,6

lO0,O. --

Driicbt man diese Zusamrnensetzung aus durch: 47s tit. I{oh!enstofl 18058 I! I ,a 445 B Wasserstoff a781 19,s

nq n Sauerstoff 1400 6,3

%a239 ioo;o SO wenlen oboe Zweifel ride, a n die Einfachheit der unor-

g d s c h e n Fornceln gewiihnte Chemikr ersteunen und selbst die , welche sich rnit der orgsriischen Analysc bcschiiftigen. Will man won solchen Formeln Gebrauch machcn, so ist sin griifserer Beseie ibrer iliclitigkeit nctbwcndig, und die El€- mental'zusammieasetpun,v? welcbc allem uiemals hinreichcnd ibt, die rationelk Formet der Verbindung zu lieferrc, hat in glcicheo Fallen so wcnig Gewicht, dafs ma!] zwenzig ein- f'achere Formeln als die rorsteliende firiden kgnnte, welche ebeo so gut oder berser als sic mit der Elementareusammeit- setzung des Wallraths iibereinstio~niten. Den Wallrath kiinnte man als einen Aether mit doppelter Siiure oder in andern Wortcn , a h eine Verbindung von margarinsaurem und 61- saurem Ceteo Letracbten , welche eur Formel hiitte:

2 At. Margarinsiiure 6768 1 b Oelsiiurc 6537 3 Y Celen 8544 3 v Washer 337

29236.

Ohlie hicr allc Betcachtungen anzufiibreo, welclie fiir Ao- nahme diems Formel stimmen, hemerben wir nor, urn URS

Page 7: Untersuchungen über die Natur des Aethals

286

&uf cntscbeidende B e ~ & a zu beschriinhcn b b dcr Wallnth bei dor SaponiGcation AetM iind wasserhnltige Oel- und NlargarinsHore, ohne tin anderes Product, lierert. 100 Tbeile . . . . . . . . . . 40,6 Beth1 WallrHth 60,9 bei 45" schrnelzbaro S i u - 31,6 Illsrgarinshre

F r c m y , iiber dis Wirkung dcr ScAwefelsiiurc

bilden I Fen, wclchc onthrtlten I ag,3 Oelsh'ore -- 101 3.

Ourch Bereobnuog, velcbe sicb aof unsere oben onge- fiihrte Formel griindet, crbiilt man folgende, beinahe gleiebe, Zdhlen : too Theirel . . . . . . . . . . 41,7 bethal

3 I ,I) Marguinsiiare 30,5 OelsGure.

61,9 Siiuren , bestehend aus Wal lrat b

bilden Man wild rergebeos vcrsuchen dime Zahlen durch eine,

von der unsrigen verscbiedcne, Forniel auszudrticben, uad man murs wobl ats eine bewiefene Thatsache die Existeoz eider Verbindong nonehmen, welche aus 93 I Atomen bertebt, narnlich: 47a At. Kohlenstoff, 445 At. WasserrtoE ond if1 ht.

Souerstoff; bizarre Yerhalteisse, wotan die Chemiker verzwei- foln kiinnteii, weno die Aethertheorie nicht den Schliisscl dazu besiifse.

(Jonmd de Cbitiric medii. Juin 1836.)

Ueher die Wirkung der SchwefeIsBure a d die Oeie;

von E Fremy,

Man weils scbon Iaoge, dafs die Schwefelsiiure euf die Ode gleichsam verseifend wirlrt, daher der Name schwefel- seure Seife. Braconnot und C a v e n t o u beschiiftigten sich mit dieser Einwirkung, allein die bestimmteren E r f h u n g e n