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Untersuchung der Festigkeit von Fichten-Bauholz nach Schädlingsbefall infolge von Waldschäden T 2005 Fraunhofer IRB Verlag Bauforschung

Untersuchung der Festigkeit von Fichten-Holz nach … · Unter dem Begriff Rotstreifigkeit werden bei Fichtenholz rötli-che, braune, violette und manchmal auch zitronengelbe Verfär-bungen

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Untersuchung der Festigkeit von Fichten-Bauholz nach Schädlingsbefall infolge von Waldschäden

T 2005

Fraunhofer IRB Verlag

Bauforschung

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T 2005

Dieser Forschungsbericht wurde mit modernsten Hoch-

leistungskopierern auf Einzelanfrage hergestellt.

Die in dieser Forschungsarbeit enthaltenen Darstellungen

und Empfehlungen geben die fachlichen Auffassungen

der Verfasser wieder. Diese werden hier unverändert wie-

dergegeben, sie geben nicht unbedingt die Meinung des

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Untersuchung der Festigkeit von Fichten-Bauholz

nach Schädlingsbefall infolge von Waldschäden

Abschlul3bericht 85502

Forschungsbericht im Auftrag der

Deutschen Gesellschaft für Holzforschung,

München.

Die Untersuchung wurde gefördert mit Mitteln der

Arbeitsgemeinschaft Industrieller Forschun gsvereinigungen e.V.

Al F

P. Glos und A. Gamm

Institut für Holzforschung

Universität München

1987

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INSTITUT FÜR HOLZFORSCHUNGDER UNIVERSITÄT MÜNCHEN

8 MÜNCHEN 40, WINZERERSTRASSE 45

Untersuchung der Festi gkeit von Fichten-Bauholz

nach Schadlingsbefall infolge von Waldschäden

P. Glas und A. Gamin

1987

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Inhaltsverzeichnis

1. Zielsetzung und Arbeitsplan 1

2. In die Untersuchung einbezogene Befallsarten . . . 3

2.1 Allgemeines 3

2.2 Holzbrütender Borkenkäfer Xyloterus lineatus 3

2.3 Holzwespe Sirex spec. . .

3

2.4 Fichtenbock 4

2.5 Bläue 4

2.6 Rotstreifigkeit 5

3. Bisheriger Kenntnisstand 8

3.1 Festigkeitsuntersuchungen an Holz mit

Insektenbefall und

an perforiertem Holz . . 8

3.2 Festigkeitsuntersuchungen an Holz mit Pilzbe-

fall 10

4. Untersuchungsmaterial 12

4.1 Zum Umfang des Schädlingsbefalls von Fichten-

Bauholz 12

4.2 Probennahme 12

4.3 Versuchsumfang und Prüfkörperabmessungen

13

5. Untersuchungsmethoden 21

5.1 Bestimmung der Rohdichte, Astigkeit und

Holzfeuchte 21

5.1.1 Rohdichte 21

5.1.2 Astigkeit 22

5.1.3 Holzfeuchte 22

5.2 Beurteilung des Insekten- und Pilzbefalls . 22

5.2.1 Insektenbefall 23

5.2.2 Pilzbefall 25

5.3 Festigkeitsprüfungen 28

5.3.1 Biegeprüfung 28

5.3.2 Druckprüfung 31

-1-

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5.3.3 Zugprüfung 33

6. Ergebnisse 36

6.1 Allgemeines 36

6.2 Darstellung der Rohdaten 37

6.2.1 Festigkeit, E-Modul, Darr-Rohdichte und

Astigkeit aller Proben 37

6.2.2 Proben mit Lineatusbefall . 47

6.2.3 Proben mit Holzwespen- und

Fichtenbockbefall 52

6.2.4 Proben mit Bläuebefall 58

6.2.5 Proben mit Rotstreifebefall 62

6.2.6 Proben mit Fäulebefall 66

6.3 Mittelwertvergleich 70

6.4 Regressionsanalyse 75

7. Hinweise zur Berücksichtigung eines Insekten- und

Pilzbefalls bei der. Schnittholzsortierung 88

8. Zusammenfassung 90

9. Literaturverzeichnis 93

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1. Zielsetzung und Arbeitsplan

Aus Kreisen der Holzwirtschaft und Teilen der forstlichen

Praxis wurde in den letzten Jahren mit wachsender Besorgnis

darauf hingewiesen, daß einheimisches Stammholz in offenbar

zunehmendem Umfang Insekten- und Pilzbefall aufweist.

Als besonders häufig auftretende Schäden wurden Befall durch

den holzbrütenden Borkenkäfer (Xyloterus lineatus), durch Holz-

wespen (Sirex spec.) und durch den Fichtenbock (Tetropium

spec.) sowie die durch Pilzbefall verursachte Bläue und Rot-

streifi gkeit genannt. Dabei handelt es sich um sogenannte Se-

kundärschädlinge, die in aller Regel nur bereits durch Primär-

schädlinge oder abiotische Ereignisse wie Hitze, Frost oder

Immissionen geschwächte Bäume oder auch gefällte, aber noch

saftreiche Stämme befallen (Schwerdtfeger 1981).

Obwohl die Schadenszunahme zumindest teilweise auf bekannte

Erei gnisse wie z.B. den heißen und trockenen Sommer 1983 zu-

rückzuführen war, unterstellte man auch einen Zusammenhang mit

den neuartigen Waldschäden. Inzwischen konnte allerdings nach-

gewiesen werden, daß Rundholz aus erkrankten Bäumen kein un-

günsti geres Lagerverhalten zeigt als Rundholz aus gesunden Bäu-

men (z.B. v.Aufseß 1985, Göttsche-Kühn u. Frühwald 1986, Saur

et al. 1986, Schmidt et al. 1986). Dennoch wird befürchtet, daß

weiterhin in stärkerem Umfang als bisher mit Sekundärschäden zu

rechnen sei. Als Grande für einen zunehmenden Befall werden an-

geführt:

- ein eventuell zu später Einschlag

- eine vermehrte Sommerfällung

- eine längere Aufarbeitungs- und Lagerungsdauer der Stämme

im Wald wegen der zunehmenden, verstreut anfallenden

"zufälligen Ergebnisse"

Da der überwiegende Teil des einheimischen Holzes im Bereich

des Bauwesens verwendet wird und Bauholz eine hochwertige,

wirtschaftlich bedeutsame Nutzung darstellt, ist der Einfluß

1

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der Schädigung auf die Qualität von Bauschnittholz von beson-

derem Interesse. Die Qualitätsanforderungen an Bauschnittholz

sind in DIN 4074 (Gütebedingungen für Bauschnittholz - Nadel-

holz) und in DIN 68365 (Bauholz für Zimmerarbeiten - Gütebe-

dingungen) festgelegt. Danach ist die Verwendung von käfer- und

pilzbefallenem Holz stark eingeschränkt. Insofern stellen diese

sog. Sekundärschäden eine erhebliche Wertminderung des Holzes

dar, zumal Holz mit erkennbarem Insekten- oder Pilzbefall auch

für die meisten Anwendungsbereiche im Ausbau abgelehnt wird.

Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens sollte der Zusammenhang

zwischen dem Ausmaß des Insekten- und Pilzbefalls und dem Fe-

stigkeits- und Verformungsverhalten von Bauschnittholz grund-

legend untersucht werden. Als für die Holzverwendung besonders

wichtige Eigenschaften sollten dabei die Biegefestigkeit und

der Biege-E-Modul an Kanthölzern sowie die Zugfesti gkeit, der

Zug-E-Modul, die Druckfestigkeit und der Druck-E-Modul an

Brettabschnitten untersucht werden.

Im einzelnen bestand das Arbeitsprogramm aus folgenden Teilar-

beiten:

Abschätzen der Auftretenshäufigkeit und des Ausmaßes von

Sekundärschäden im erzeu gten Schnittholz als Grundlage für

die Probenahme.

Probenahme in verschiedenen Sägewerken.

Herstellen der Prüfkörper (etwa je 200 Biege-, Zug- und

Druckproben).

Bestimmen des Befallsausmaßes.

Festigkeitsprüfung.

Auswerten der Versuchsergebnisse und Ausarbeiten eines

Normvorschlags bezüglich einer tolerierbaren Befallsaus-

dehnung.

2

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2. In die Untersuchung einbezogene Befallsarten

2.1 Allgemeines

In diese Untersuchung wurde Schnittholz mit Insektenbefall

durch den holzbrütenden Borkenkäfer (Xyloterus lineatus), durch

Holzwespen (Sirex spec.) und durch den Fichtenbock (Tetropium

spec.) sowie mit durch Pilzbefall verursachter Bläue und Rot-

streifigkeit einbezo gen. Befallsursache und -zeitpunkt waren

nicht Gegenstand dieser Untersuchung.

2.2 Holzbrütender Borkenkäfer Xyloterus lineatus

Der holzbrütende Borkenkäfer befällt in der Regel kränkelnde

und absterbende Bäume sowie im Wald und auf Holzplätzen la gern-

des, waldfrisches Holz. Befallsvoraussetzung ist eine nicht zu

hohe und nicht zu niedrige Holzfeuchte, die das Gedeihen der

Nährpilze ermö glicht (Grosser 1985). Trockenes Holz (Holzfeuch-

te u < 30 %) wird auch nach erneuter Befeuchtung nicht mehr be-

fallen. Das Frar5bild ist ein Leitersprossengang, bestehend aus

einer radialen Eingangsröhre, einer Brutröhre und davon ausge-

henden Larvengän gen. Die Fraßgänge haben einen Durchmesser von

etwa 1.5 mm und sind schwarz gefärbt. Der holzbrütende Borken-

käfer lebt häufig in Symbiose mit Bläuepilzen.

2.3 Holzwespe Sirex spec.

Die Holzwespen befallen ebenfalls vor allem physiologisch ge-

schwächte oder anderweitig geschädigte Bäume und frisch ge-

fällte, noch berindete, teilweise auch entrindete Stämme.

Trockenes Holz wird nicht befallen, auch wenn es erneut be-

feuchtet wird.

Die Schädigung des Holzes erfolgt durch die Fraßgänge der Lar-

ven. Die Fraßgänge sind kreisrund und nehmen mit zunehmendem

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Wachstum der Larve an Durchmesser zu. Dieser beträgt im Mittel

4 mm, er kann auf 8 mm und mehr ansteigen. Die Fraßgänge ver-

laufen bogenförmig und können bis zu 40 cm lang sein. Sie sind

fest mit hellfarbigem, mittelfeinem Bohrmehl verstopft. Die

Larven leben mit einem Weißfäulepilz in Symbiose, der Rotstrei-

figkeit verursacht.

2.4 Fichtenbock Tetropium spec.

Der Fichtenbock befällt bevorzugt geschwächte Bäume und frisch

gefällte, berindete Stämme. Die Larven fressen zunächst zwi-

schen Rinde und Holz unregelmäßige, gewundene und relativ brei-

te Fraßgänge und dringen dann in typischen Hakengängen miteinem Durchmesser von etwa 4 - 6 mm etwa 40 mm tief in das Holz

ein. Die Fraßgänge sind mit braunweißem Bohrmehl dicht gefüllt.

Im Gegensatz zu den kreisrunden Fluglöchern der Holzwespe sind

die Fluglöcher des Fichtenbocks oval.

2.5 Bläue

Als Bläue wird eine blaue bis blauschwarze Verfärbung des Hol-

zes bezeichnet, die durch Einwirkung von bestimmten Pilzen her-

vorgerufen wird. Bislang sind etwa 100 verschiedene Bläuepilz-

arten festgestellt worden (z.B. Grosser 1985). Bläuepilze wir-

ken holzverfärbend, gelten jedoch nicht als holzzerstörend, da

sie im allgemeinen keine Zellwände abbauen. Bläue wurde dennoch

mit in die Untersuchung einbezogen, weil dieser Nachweis für

Schnittholz bislan g nicht erbracht wurde. Da die Pilzsporen

permanent in Luft und Wasser zu finden sind, kann die Infektion

bei frisch gefälltem Holz über die Hirnfläche und sonst durch

Rindenverletzungen oder Bohrlöcher von holzzerstörenden Insek-

ten erfolgen. Charakteristisch ist eine radiale Holzverfär-

bung, die dadurch zustande kommt, daß die Pilzhyphen den Holz-

strahlen folgen, von deren Inhaltsstoffen die Pilze sich ernäh-

ren. Die zunächst streifenweise Verfärbung kann sich in kurzer

Zeit auf das gesamte Splintholz ausdehnen. Im trockenen Holz

kann sich die Bläue nicht weiter ausbreiten, allerdings kann

wiederbefeuchtetes Holz erneut befallen werden. Die Bilder 2.2

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und 2.3 zei gen unterschiedlich starken Bläuebefall auf den

Hirnflächen von 2 Rundhölzern, kombiniert mit Rotstreifigkeit.

2.6 Rotstreifigkeit

Unter dem Begriff Rotstreifigkeit werden bei Fichtenholz rötli-

che, braune, violette und manchmal auch zitronen gelbe Verfär-

bungen zusammengefaßt. Die Verfärbungen werden durch Weißfäule-

pilze hervorgerufen, die - wenn auch nur langsam - durch Abbau

der Zellulose, der Hemizellulosen und des Lignins eine das Holz

zerstörende Korrosionsfäule bewirken. Der Abbau der einzelnen

Komponenten erfolgt dabei je nach Pilzart in unterschiedlicher

Reihenfolge und Intensität. Häufigste Rotstreife-Erreger sind

die sogenannten Schichtpilze (Stereum-Arten).

Bild 2.1 : Rotstreifi gkeit im Anfangsstadium

5

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Bild 2.2 : Bläue und Rotstreifigkeit im Anfangsstadium

Bild 2.3 : Bläue und Rotstreifigkeit im fortgeschrittenenStadium

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Bild 2.4 : Starker Rotstreifebefall

Rotverfärbte, radial sich ausbreitende Streifen sind Zeichen

für einen Befall. Auch der gesamte Querschnitt kann verfärbt

sein. Die Ausdehnung und die Intensität der Verfärbung ist kein

Maß für die Holzzerstörung durch Weißfäulepilze, da die ver-

schiedenen Pilze zum einen unterschiedliche und nicht eindeutig

zuzuordnende Verfärbun gen aufweisen und zum anderen nebenein-

ander vorkommen können.

Ebenso wie bei den Bläuepilzen erfolgt die Infektion über die

Hirnfläche frisch gefällter, vor allem unsachgemäß gelagerter

Stämme oder durch Rindenverletzungen und Bohrlöcher von holz-

zerstörenden Insekten. Holzwespen leben in Symbiose mit dem

Pilz Stereum sanguinolentum und bewirken somit einen Rotstrei-

febefall, wenn sie Eier in einen Stamm ablegen.

Unterschreitet die Holzfeuchte den Fasersättigungsbereich, kann

sich der Befall nicht weiter ausbreiten. Bei späterer Wiederbe-

feuchtung kann sich das Pilzwachstum und damit die Zerstörung

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des Holzes allerdings fortsetzen. Die Bilder 2.1-2.4 zeigen un-

terschiedlich starken Rotstreifebefall.

3. Bisheriger Kenntnisstand

3.1 Festigkeitsuntersuchungen an Holz mit Insektenbefall

und an perforiertem Holz

Ober die Auswirkung eines Insektenbefalls auf die Festigkeits-

eigenschaften von Schnittholz liegt bislang nur eine Unter-

suchung vor (Hantsch 1984). In mehreren Arbeiten wird über den

Einfluß eines Xyloterus lineatus - Befalls auf die Festigkeits-

eigenschaften von Holzmasten berichtet. Daneben liegen mehrere

Arbeiten vor, in denen der Einfluß einer mechanischen Perfora-

tion (durch Stechen, Bohren, Schlitzen) auf das Festigkeitsver-

halten von Rund- und Schnittholz untersucht wird. Diese Arbei-

ten werden hier ebenfalls herangezogen, weil auch davon Auf-

schlüsse über eine mögliche Auswirkung von Insektenfraßgängen

erwartet werden.

Hantsch (1984) untersuchte 22-40 mm dicke und 50-160 mm breite

Bretter aus 47 absterbenden bzw. abgestorbenen, rauchgeschä-

digten Fichten. Das Splintholz der Fichten war teilweise schon

stark durch Bläue- und Rotstreifepilze befallen sowie durch den

Borkenkäfer Xyloterus lineatus und die Holzwespen Sirex gigas

und Xeris spectrum geschädigt. Hantsch ermittelte die Biege-

festigkeiten, die je nach Befall (gesund oder geschädigt) und

nach Herkunft ausgewertet wurden. Unabhängig von der Herkunft

stellte er bei den Brettern aus dem geschädigten Splintholz

(Mittelwert bei 54 N/mm 2 ) gegenüber denen aus gesundem Splint-

holz eine Festigkeitsminderung um ca. 10 % fest. Hantsch postu-

liert, daß Bretter noch verwertbar sind, die bis zu 25 % der

Breitseite von Braunfäule befallen sind, die nicht mehr als 3

große Insektenlöcher (Holzwespe) auf einen Meter Brettlänge

aufweisen und die beliebig viele kleine Insektenlöcher (Xylo-

terus lineatus) haben.

8

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Kufner et al. (1973), Schmidt (1973) sowie Schmidt und Roth

(1975) untersuchten die Auswirkung eines Xyloterus lineatus -

Befalls auf die Biegefestigkeit von Holzmasten. Sie stellten

bei etwa 400 Bohrlöchern auf 1 in Mast-Länge keine über die

normale Streuweite der natürlichen Holzfehler hinausgehende

Festigkeitsminderung fest.

Die Auswirkung einer Perforation durch Stechen, Bohren oder

Schlitzen auf die Biegefestigkeit und den E-Modul von Rund- und

Schnittholz hängt ab von der Gr50e der Bohrlöcher oder der

Schlitze, deren Abstand und Eindringtiefe. Burmester (1983)

prüfte Fichten-Kanthölzer mit Querschnittsabmessungen von 5x8,

8x8, 5x10, 10x10 und 10x12 cm der Güteklassen 1 und 2 nach DIN

4074, die mit 0.6 mm dicken Nadeln und einer Lochdichte von

13388 Löchern je m 2 10 mm tief perforiert wurden. Je Quer-

schnitt und Güteklasse wurden 25 perforierte und unbehandelte

Kanthölzer geprüft. Dabei wurden keine Unterschiede in der

Biegefestigkeit von perforiertem und unbehandeltem Schnittholz

festgestellt. Peyresaubes (1985) fand dagegen bei 15 Kanthöl-

zern 9.5x9.5 cm aus Fichte, die mit einem 9 mm langen und 1.2

mm dicken Messer 4-6 mm tief perforiert wurden, eine Festig-

keitsminderung um ca 7%, und bei je 13 Kanthölzern 5x10 cm aus

Douglasie und Fichte, die mit einem 16 mm langen und 1.65 mm

breiten Messer 8-10 mm tief perforiert wurden, eine Festig-

keitsminderung um ca. 23 bzw. 18 %.

Banks (1973), zit. nach Perrin (1978), untersuchte Fichten-

schnittholz mit einem Nennquerschnitt von 2x2 inch, das 6 mm

tief mit 860 Schlitzen je ft 2 perforiert wurde. Er stellte eine

Reduzierung der Biegefestigkeit um ca. 16 % und des Biege-E-

Moduls um ca. 13 % fest. Kass (1975) untersuchte an Schnittholz

aus Redwood (Nennquerschnitte 2x4 und 4x4 inch) den Einfluß un-

terschiedlicher Eindringtiefen und Schlitzdichten. Bei den 2x4

inch groOen Querschnitten stellte er bei einer Eindringtiefe

von 3/8 inch und einer Dichte von 75 Schlitzen je ft 2 eine Re-

duzierung der Biegefestigkeit bzw. des Biege-E-Moduls um ca. 7

bzw. 4 % fest; bei einer Eindringtiefe von 3/8 inch und einer

Dichte von 357 Schlitzen je ft 2 betrug die Reduzierung ca. 26

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bzw. 9 %.

Möhler (1969) stellte bei Fichtenholzmasten mit Bohrungen (3 mm

Durchmesser, 40 mm Eindringtiefe; 1340 Löcher je m 2 ) gegenüber

nicht perforierten Masten eine Festigkeitsminderung von etwa

17% fest. Bei Masten mit Schlitzen (30x2.2 mm, 30 mm Eindring-

tiefe; 470 Schlitze je m 2 ) betrug die Festigkeitsminderung etwa

7%.

3.2 Festigkeitsuntersuchungen an Holz mit Pilzbefall

Die meisten bisherigen Arbeiten über Festigkeitsuntersuchungen

an pilzbefallenem Holz standen unter dem Aspekt, Holzschutz-

mittel auf ihre Eignung zu testen. Dazu wurden Kleinproben ver-

wendet, die in der Regel mit besonders aggressiven, holzzerstö-

renden Pilzen, jeweils in einer Reinkultur, bei optimalen

Wachstumsbedingungen infiziert wurden. Nach einem Zeitraum zwi-

schen einem und sechs Monaten wurde der Gewichtsverlust der

Proben infolge des Pilzangriffes ermittelt. Danach wurden sie

einer Festigkeitsuntersuchung unterzogen. Der Gewichts- und

Festigkeitsverlust wurden in Relation zueinander gesetzt. Es

zeigte sich, daß die Festigkeitseigenschaften schon erheblich

reduziert waren, noch bevor ein größerer Gewichtsverlust auf-

trat.

So haben Liese u. Stamer (1934) Druckfestigkeitsuntersuchungen

an 5 cm langen, 2.5 cm breiten und 1.5 cm dicken Kiefernsplint-proben durchgeführt, die vier verschiedenen Braunfäulepilzen1

zwischen ein und sechs Monaten ausgesetzt worden waren. Danachwurde die Druckfestigkeit und der Gewichtsverlust infolge der

Einwirkungsdauer der Pilze untersucht. Schon bei einer geringen

Gewichtsreduzierung ließ sich ein deutlicher Festigkeitsverlust

feststellen. Nach viermonatiger Einwirkungsdauer betrug z.B.

beim echten Hausschwamm die verbleibende Druckfestigkeit nur

1 Es handelte sich dabei um den echten und den wilden Haus-schwamm, den Kellerschwamm und den Porenhausschwamm.

- 10 -

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noch 10 % der Festigkeit der Vergleichsprobe.

Trendelenburg (1940) schlug für die Verkürzung von Pilzversu-

chen bei Holzschutzmittelprüfungen die Schla gbiegeprüfung als

sensibles Verfahren für den Nachweis der Festigkeitsreduktion

durch Pilzbefall vor, da ihm zufolge durch den Pilzbefall der

Biege-E-Modul am wenigsten, die Druck- und Biegefestigkeit

etwas mehr, und mit deutlichem Abstand am stärksten die Zug-

festigkeit und die Bruchschlagarbeit beeinflußt werden. Er

verwendete 0.85x0.85x12 cm grope Proben aus Fichte und Buche,

die mit Braunfäulepilzen infiziert wurden. Schon nach einem

Monat Einwirkungsdauer durch die Pilze zei gten diese Proben

zwischen 50 bis 80 % Festigkeitsverlust in Relation zu den

Vergleichsproben. Pechmann u. Schaile (1950) sowie Pechmann et

al. (1967) untersuchten nach der Methode von Trendelenburg

Proben aus Buche, Fichte, Kiefer, Okoum6 und Abachi und bestä-

tigten dessen Ergebnisse. Dagegen stellten Pechmann et al.

(1964) bei Kiefernsplintholz, das von Bläuepilzen befallen war,

keine Auswirkung des Bläuebefalls auf die Schlagbiegefestigkeit

fest.

Pechmann et al. (1967) untersuchten an Fichtenholzproben den

Einfluß der Rotstreifigkeit nach Waldlagerung auf die Bruch-

schlagarbeit von lxlxl2 cm großen Proben. Dabei wurden Proben

aus zwei Fichtenstämmen sofort nach dem Einschlag bzw. nach 6-,

12- und 16-monatiger Waldlagerung geprüft. Nach 16-monatiger

Lagerung waren die Stammstücke stark verfärbt, ließen aber noch

keine Zeichen einer Vermorschung erkennen. Die Festigkeits-

minderung der Bruchschlagproben betrug im Mittel etwa 10%. In

Laborversuchen waren dagegen bereits nach 6 Monaten Festig-

keitsminderungen von bis zu 50 % fest gestellt worden. Hantsch

(1983) und Schober (1986) untersuchten u.a. die Biege- und

Druckfestigkeit an 2x2x30 cm bzw. 2x2x3 cm großen Proben aus

dem Splintholz seit über 5 Jahren stammtrockener, rauch- und

sekundärgeschädigter Fichten und stellten bei stark pilz- und

teilweise insektenbefallenem Holz im Vergleich zu frischen,

nicht geschädigten Proben Festigkeitsminderungen von zum Teil

über 10 % fest.

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4. Untersuchungsmaterial

4.1 Zum Umfang des Schädlingsbefalls von Fichten-Bauholz

Zur Vorbereitung der Probenahme wurden 7 Sägewerke besucht, um

den Umfang des Schädlingsbefalls von Fichten-Bauholz festzu-

stellen. In allen Fällen zeigte sich, daß das eingeschnittene

Bauschnittholz nur in sehr geringem Umfang Insekten- oder Pilz-

befall aufwies. Als Grund dafür wurden die geltenden Bauholz-

gütevorschriften und die aktuelle Marktlage angegeben, bei der

Bauholz mit Sekundärschädenbefall vom Käufer nicht angenommen

wird. Aus diesem Grund versuchten die reinen Bauholzsägewerke

bereits beim Rundholzkauf möglichst schadholzfreie Ware zu er-

werben. Teilweise wurden dafür sogar transportkostenintensive

Rundholzimporte in Kauf genommen. Größere Unternehmen, die

aufgrund einer Koppelproduktion, wie z.B. Bauschnittholz und

Paletten oder Spanplatten, in der Lage sind, auch minderwertige

Holzqualität zu verarbeiten, akzeptierten dagegen auch Rundholz

mit Befall. Allerdings konnte auch in diesen Unternehmen als

Folge einer strengen innerbetrieblichen Sortierung kein höherer

Anteil an geschädigtem Bauschnittholz festgestellt werden.

4.2 Probennahme

Ober eine Fragebogenaktion wurden süddeutsche Sägewerke und

einige schnittholzverarbeitende Betriebe angesprochen und um

Mitarbeit bei der Probenbeschaffung gebeten. Um eine breite

Streuung der Befallsausprä gungen zu erhalten, wurden 15 Be-

triebe (Tab.4.1, lfd.Nr. 1 - 15) in die Probenahme einbezogen.

Ober einen Zeitraum von mehreren Wochen wurden in diesen Be-

trieben mindestens 4 in lange Kanthölzer mit einem Nennquer-

schnitt von 8/16 cm oder 8/8 cm und 4 in lange, mindestens 3o mm

dicke Bretter mit Insekten- und Pilzbefall gesammelt. Das so

geworbene Schnittholz wurde zum Institut transportiert und dort

technisch nach einem milden Trocknungsschema auf eine Holz-

feuchte von 12 % getrocknet.

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4.3 Versuchsumfang und Prefkörperabmessungen

Aus dem vorliegenden Probenmaterial wurden für Biegeversuche

180 Fichten-Kanthölzer, für Druckversuche 340 Fichten-Brettab-

schnitte und für Zugversuche 208 Fichten-Brettabschnitte nach

folgenden Gesichtspunkten ausgewählt:

- Je Sekundärschädling möglichst viele Proben ohne kombinier-

ten Befall.

Je Sekundärschädling eine größtmögliche Streubreite der

Befallsintensität.

Der maximale Befall sollte möglichst im mittleren Bereich

der Prüfkörperlänge liegen.

Bereits bei der Probenahme und dann bei der Auswahl der Proben

stellten sich folgende Schwierigkeiten heraus:

Kanthölzer mit Holzwespen- und Fichtenbockbefall waren nur

in geringem Umfang zu finden.

Nach den am eingeschnittenen Holz erkennbaren Fraßbildern

konnte nicht immer eindeutig zwischen Holzwespen- und

Fichtenbockbefall unterschieden werden:

• Ein schräg angeschnittener Holzwespen-Fraßgang tritt als

elliptische öffnung in Erscheinung und ist visuell vom

Ausflugloch eines Fichtenbocks nicht zu unterscheiden.

. Durch den Einschnitt freigelegte Fraßgänge enthalten

teilweise kein Bohrmehl mehr oder sind mit Sägespänen

angefüllt. Dadurch entfällt auch das Bestimmungskrite-

rium "Bohrmehlfärbung".

Aus diesen Gründen wird in der weiteren Untersuchung zwi-

schen Fichtenbock- und Holzwespenbefall nicht mehr unter-

schieden.

Problematisch ist auch die visuelle Unterscheidung zwischen

- 13 -

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Rotstreifigkeit und Fäule. Die Farbe und Intensität der

Verfärbung hängt ab von den jeweils vorhandenen Erregern

und bietet kein sicheres Maß für die Stärke des Befalls

bzw. das Stadium der Holzzerstörung. Um einen Anhaltspunkt

dafür zu gewinnen, wie sich ein begrenzter, bei einer Beur-

teilung in der Praxis im Toleranzbereich zur Rotstreifig-

keit liegender Fäulebefall auf das Festigkeitsverhalten von

Schnittholz auswirken kann, wurden deshalb einige Proben

mit beginnender Fäule in die Untersuchung einbezogen.

Um eine möglichst große Anzahl von Proben mit Insekten- und

Pilzbefall prüfen zu können, wurden als nicht befallene Ver-

gleichsproben zum Teil Versuchsergebnisse aus einer früheren

Untersuchung (Glos u. Spengler 1985) in die Auswertung mit

einbezogen, und zwar 100 Biegeproben mit dem Querschnitt 8/16

cm und 80 Zugproben mit dem Querschnitt 20/200 mm (Tab. 4.1,

lfd.Nr. 16).

Insgesamt 908 Proben gingen in diese Untersuchung ein. Davon

wurden 728 Proben im Rahmen dieser Untersuchung hergestellt und

geprüft und 180 Proben wurden aus dem o.g. früheren Projekt mit

in diese Untersuchung einbezogen.

Tabelle 4.1 gibt an, aus welchen Betrieben das Probenmaterial

stammt. Tabelle 4.2 enthält die Verteilung der in dieser Unter-

suchung vorkommenden Befallsarten. In Tabelle 4.3 ist zusam-

mengestellt, mit welcher Häufigkeit die einzelnen Sekundär-

schädlinge bei dem vorliegenden Untersuchungsmaterial auftre-

ten.

Tabelle 4.2 bestätigt, daß nur in wenigen Fällen ein isolierter

Befall durch nur einen Sekundärschädling vorliegt. Insbesondere

wird das aus der Literatur bekannte gemeinsame Auftreten von

Holzwespe und Rotstreifigkeit bzw. von Xyloterus lineatus und

Bläue bestätigt.

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Tabelle 4.1 : Herkunft der Probekörper

Pf leiderer1 8

OrtNr.Anzahl der Proben

Biegung Druck ZugFirma

280 340 288Summe

Gesamtsumme 908

3 9Neumarkt / Opf.

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Tabelle 4.2 : Verteilung des Befalls im ProbenmaterialH u. F: Holzwespe und Fichtenbock

ohne Proben mit Befall Anzahl der ProbenBefall Lin. H u. F Bläue Rotstr Fäule Biege Druck Zug

x 132 97 80x 20x 21 31 28x 7 1 1x 16 26 27x x 2 1x x 1 3x x 1

5 3x 13

7 12x x 1x 3 2x 3 13 15

6 30 2020 62 51

x 1 1x 2 1 2

x 1 6 59 5 3

16 14 14x 15 28 16

111 3

x 1

Summe 280 340 288

Tabelle 4.3 : Häufigkeit des Befalls im ProbenmaterialH u. F: Holzwespe und Fichtenbock

ohneBefall Lin.

ProbenH u. F

mit BefallBläue Rotstr Fäule

AnzahlBiege

der ProbenDruck Zug

x 132 97 80

x 75 82 76

x 41 133 113

x 96 196 166

x 92 187 155

x

- 16 -

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Die Ausformung der Prüfkörper erfolgte nach folgenden Krite-

rien:

- Die Prüfkörperlänge 1 der Kanthölzer mit dem Nennmaß 8/16

cm wurde auf 3.3 in festgelegt, die der Kanthölzer mit dem

Nennmaß 8/8 cm auf 1.75 m, um bei einer Sollhöhe von h = 16

cm bzw. h = 8 cm entsprechend ISO 8375 ein Stützweitenver-

hältnis von mindestens 1/h = 18 gewährleisten zu können.

Die Prüfkörperlänge der Druckproben wurde, um Stabilitäts-

probleme auszuschließen, in Übereinstimmung mit früheren

Untersuchungen (u.a. Glos 1978) auf 18 cm festgelegt.

- Für die Zugproben wurde ebenfalls in Übereinstimmung mit

früheren Untersuchungen (u.a. Glos, Spengler 1985) eine

Prüflänge von 450 mm festgelegt. Bei dieser Prüflänge kön-

nen Astansammlungen und andere Strukturstörungen hinrei-

chend erfaßt werden. Damit ergab sich einschließlich der

erforderlichen Krafteinleitungsbereiche eine Länge der

Zugprüfkörper von 1.25 m.

- Die Biege-, Druck- und Zugprüfkörper wurden so aus den an-

gelieferten Kanthölzern und Brettern herausgeschnitten, da(3

sich zum einen vorrangig der Querschnitt mit dem maximalen

Insekten- und Pilzbefall, zum anderen, soweit möglich, die

maximale Astigkeit im mittleren Bereich der Prüfkörperlänge

befanden.

- Die Querschnittsabmessungen der Prüfkörper wurden im Rahmen

der in den Tabellen 4.4, 4.5 und 4.6 angegebenen Raster als

jeweils gröf3tmögliche Abmessungen gewählt.

Nach der Ausformung wurden die Prüfkörper bis zur Prüfung im

Normalklima 20/65-1 gelagert.

Im späteren Biegeversuch wurden die Kanthölzer jeweils so ge-

prüft, daß die Seite mit dem maximalen Befall in der Zugzone

lag.

- 17 -

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Höhein mm

70

75

80

115

125

135

140

145

150

160

165

Summe

Breite in mm-

Tabelle 4.4 : Querschnittsabmessungen der Biegeprüfkörper

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170 23

10 44 14

Dicke in mm

34 36 40Sum-me20 302624

11111111 0 t1

85 4 4

UMW 24

2 10 24 38

100

105

3 7

110 3 24

120

130

140

145

41

150 2 9 24

9

14

v17

Summe 105 28 97 14 10 11

Brei-tein mm

70

75

80

90

95

175

180

190

200

3 2

4

2 15

4

4

9

8 1 2

1

Tabelle 4.5 : Querschnittsabmessungen der Druckprüfkörper

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1 1

4

6

13

14

24 24

3 6

13 19

1 1

4

2 2

35 39

3 3

8 10

2 I 2

21 23

2 i 2

6 8

13 14

15 15

6 8

86 86

263 288

130

135

140

145

150

155

160

170

180

190

200

Summe 25

Tabelle 4.6 : Querschnittsabmessungen der Zugprüfkörper

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5. Untersuchungsmethoden

5.1 Bestimmung der Rohdichte, Astigkeit und Holzfeuchte

Zur Beurteilung der allgemeinen Holzqualität der Kanthölzer und

Bretter wurden die Rohdichte, die Astigkeit sowie die Holz-

feuchte bestimmt.

5.1.1 Rohdichte

Die Rohdichte wurde nach DIN 52182 als Normal-Rohdichte des

gesamten Prüfkörpers und als Darr-Rohdichte eines Probestrei-

fens bestimmt.

Die Normal-Rohdichte des Gesamtprüfkörpers wurde aus Masse und

Volumen des jeweiligen Prüfkörpers bestimmt.

Die Darr-Rohdichte wurde aus Masse und Volumen eines etwa 2 cm

breiten Probestreifens bestimmt, wobei das Volumen mit einem

Auftriebsverfahren ermittelt wurde. Der Probestreifen umfal3te

den gesamten Probenquerschnitt und wurde nach dem Versuch in

Bruchnähe aus dem Prüfkörper geschnitten.

Bei dem in diese Untersuchung einbezogenen Vergleichskollektiv

von 100 Kanthölzern ohne Befall war nur die Normal-Rohdichte

bestimmt worden. Bei diesen Proben wurde die Darr-Rohdichte

nach DIN 52182 aus der jeweiligen Normal-Rohdichte, bezogen auf

eine Holzfeuchte von 12 %, berechnet.

Für die statistische Auswertung der Biege-, Druck- und Zugver-

suche wurde als Parameter für die Rohdichte die Darr-Rohdichte

gewählt, weil sie im Vergleich zur Normal-Rohdichte die höhere

Korrelation mit den Festigkeitseigenschaften aufwies.

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5.1.2 Astigkeit

Die Astigkeit der Kanthözer wurde nach DIN 4074, Sortierregeln

für "Kantholz und Balken", nach den Kriterien "Einzelast" und

"Astansammlung" bestimmt. Die Astigkeit der Druck- und Zugprüf-

körper wurde nach DIN 4074, Sortierregeln für "Bretter, Boh-

len, Latten" und zusätzlich nach der KAR-Methode jeweils nach

den Kriterien "Einzelast" und "Astansammlung" ermittelt.

Die nachfolgende statistische Auswertung ergab, daß das Krite-

rium "Einzelast nach DIN 4074" bei den Biege-, Druck- und Zug-

proben im Mittel die höchste Korrelation mit der Biege-, Druck-

und Zugfestigkeit aufwies. Deshalb wurde zur Beschreibung der

Astigkeit bei der weiteren Auswertung dieser Parameter gewählt.

5.1.3 Holzfeuchte

Die Holzfeuchte der Prüfkörper wurde nach DIN 52183 gravime-

trisch an einem ca. 2 cm breiten Probestreifen bestimmt. Dieser

Probestreifen umfaßte den gesamten Probenquerschnitt und wurde

sofort nach dem Versuch in Bruchnähe aus dem Prüfkörper heraus-

geschnitten.

Bei den Biegeproben, die in diese Untersuchung als nicht befal-

lenes Vergleichskollektiv einbezogen wurden, betrug die Holz-

feuchte im Mittel 12 %. Einzelwerte für die einzelnen Kant-

hölzer lagen nicht vor.

5.2 Beurteilung des Insekten- und Pilzbefalls

Ein Teilziel dieser Untersuchung bestand darin, eine möglichst

gute und einfache Methode zu finden, Insekten- und Pilzbefall

an Schnittholz visuell zu beurteilen, als Voraussetzung für

eine Klassifizierung des befallenen Holzes im Rahmen einer

Schnittholzsortierung.

- 22 -

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5.2.1 Insektenbefall

In den Bildern 5.1 und 5.2 ist am Beispiel von jeweils 4 Bret-

tern unterschiedlich intensiver Befall durch Xyloterus lineatus

sowie durch Holzwespe bzw. Fichtenbock dargestellt. Das linke

Brett ist jeweils nicht befallen, und die Befallsintensität •

nimmt von links nach rechts zu.

Es ist zu erkennen, daß eine Identifizierun g der beiden Be-

fallsarten aufgrund der arttypischen Fraßbilder ohne weiteres

-möglich ist:

Xyloterus lineatus - Befall ist gekennzeichnet durch

schwarz gefärbte, runde Fraßgänge mit einem Durchmesser von

etwa 1.5 mm.

Bild 5.1 : Unterschiedlich starker Xyloterus lineatus -Befall

- 23 -

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Bild 5.2 : Unterschiedlich starker Holzwespen- bzw.Fichtenbock-Befall

Holzwespen- und Fichtenbockbefall ist gekennzeichnet durch

die im Durchschnitt größeren Fraßgänge mit einem Durchmess-

ser von 1 bis 8 mm, im Mittel etwa 4 mm, die teilweise mit

hellfarbigem bzw. bräunlichem Bohrmehl gefüllt sind.

Weniger einfach ist dagegen die Quantifizierung des Befalls.

Dafür ist in Anlehnung an die Versuchsergebnisse mit perforier-

tem Schnittholz (v g l. 3.1) die Lochgröße, die Lochhäufigkeit

und die Eindringtiefe der Fraßgänge von Bedeutung. Die Loch-

größe ist durch den Parameter "Befallsart" abgedeckt. Die Loch-

häufigkeit wurde durch Zählen der Bohrlöcher an der am stärk-

sten befallenen Stelle der Schnittholzoberfläche bestimmt.

Längsangeschnittene Fraßgänge wurden dabei gleich bewertet wie

senkrecht oder schräg angeschnittene. Als Bezu gsflächen, in-

nerhalb der die Bohrlöcher zu zählen waren, wurden gewählt:

- 24 -

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- In Anlehnung an DIN 4074 ein 15 cm breites Band um den Um-

fang der Probe.

- Ein 5 cm breites Band um den Umfang der Probe.

Um den Einfluß der Probengröße zu eliminieren, wurde neben dem

Parameter "Lochhäufigkeit", d.h. der absoluten Anzahl von Bohr-

löchern je Bezugsfläche, zusätzlich der Parameter "Lochdichte"

eingeführt, wobei die Lochdichte durch Division der Lochhäufig-

keit durch den halben Umfang des jeweiligen Prüfkörpers nor-

miert wurde.

LochhäufigkeitLochdichte =

b + d

mit b,d Querschnittsabmessungen des Prüfkörpers

Weiterhin wurde versucht, die Eindringtiefe der Fraß gänge durch

Einführen von Stahl- oder Kunststoffdraht in die Bohrgänge ab-

zuschätzen. Dies führte in der Hegel zu keinem befriedigendem

Erfolg, weil das Eindringen des Drahtes durch die Pilzhyphen

(bei Lineatusbefall) bzw. durch vorhandenes Bohrmehl (bei Holz-

wespen- und Fichtenbockbefall) sowie durch das Abknicken der

Fraßgänge behindert wurde.

Somit standen als einfache, auch für eine Anwendung in der Pra-

xis geei gnte Parameter zur Quantifizierung des Insektenbefalls

nur die Lochhäufigkeit und die Lochdichte, auf verschiedene Be-

zugsflächen bezogen, zur Verfügung . Die statistische Auswertung

der Versuchergebnisse zeigte, daß die Lochdichte, auf eine

Bandbreite von 15 cm bezo gen, mit der Biege-, Druck- und Zug-

festigkeit im Mittel am höchsten korreliert war. Deshalb wurde

dieser Parameter in der weiteren Auswertung verwendet.

5.2.2 Pilzbefall

Die Bilder 5.3 und 5.4 zeigen am Beispiel von jeweils 4 Bret-

- 25 -

Page 32: Untersuchung der Festigkeit von Fichten-Holz nach … · Unter dem Begriff Rotstreifigkeit werden bei Fichtenholz rötli-che, braune, violette und manchmal auch zitronengelbe Verfär-bungen

tern unterschiedlich intensiv ausgeprägten Bläue- und Rotstrei-

febefall. Die Holzverfärbung ist das einzige Symptom des Pilz-

befalls, das sich zur visuellen und damit zur praxisnahen Beur-

teilung des Befalls bei Brettern und Kanthölzern eignet. In

dieser Untersuchung wurde der auftretende Pilzbefall aufgrund

der Verfärbung wie folgt differenziert:

- Eine bläuliche Oberflächenverfärbung als Bläue.

Eine rötliche bis bräunliche, in Sonderfällen auch gelbe

und violette Oberflächenverfärbung als Rotstreifigkeit.

Eine braune Oberflächenverfärbung als Fäule, wenn es mög-

lich war, mit dem Fingernagel Teilstücke aus der Oberfläche

des Probekörpers herauszubrechen und diese zwischen den

Fingern zu zerreiben. Diese Definition entspricht dem in

der Praxis verbreiteten Begriff "nagelfest".

Bild 5.3 : Unterschiedlich starker Bläuebefall

- 26 -

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Bild 5.4 : Unterschiedlich starker Rotstreifebefall

Für die Quantifizierung des Befalls ist die Farbintensität

nicht geeignet, da sie von den jeweils vorhandenen Pilzarten

abhängt und mit dem Grad der Holzzerstörung i.a. nicht korre-

liert ist (u.a. v. Pechmann et al. 1967).

Als Parameter für das Befallsausmaß wurde die Ausdehnung der

Verfärbung über den Umfang des Prüfkörpers an der Stelle des

maximalen Befalls in 96 des Umfangs festgelegt. Weiterhin wurde

aus dem an der Oberfläche bestimmten Befallsausmaß die maximal

befallene Querschnittsfläche in 96 des Querschnitts berechnet.

Dazu wurde angenommen, daß sich der äußerlich sichtbare Befall

radial in den Querschnitt hinein fortsetzt. Daß dies nur eine

Näherung sein konnte, erhellen die Bilder 2.1-2.4.

Insofern überrascht es nicht, daß dieser rechnerisch bestimmte

Parameter "Querschnittsanteil" mit den Festigkeitseigenschaften

nicht höher korreliert war als der direkt meßbare Parameter

"Umfang santeil". Aus diesem Grund wurde in der weiteren Auswer-

tung der Parameter "Umfangsanteil am maximal befallenen Quer-

- 27 -

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izierung des Pi7

5.3 Festigkeitsprüfungen

5.3.1 Biegeprüfung

Die riegeprüfungen der Kanthölzer wurden in Anlehnung an DIN

:Jnd I 8375 durchgeführt. Der Prüfkörper mit den Defini-

tion de. i ssungen ist schematisch in Bild 5.5 dargestellt.

Die Prüfvorrchtuna einschließlich der Meßeinrichtun g zur

Kraft- und Verformumgsmessung zeigt Bild 5.6.

zur

Bild 5.5 : Schematische Darstellung einer Biegeprobe

b - Breite der Probeh - Höhe der Probe10 - Prüfkörperlange11 Meßbasis zur E-Modulbestimmung nach ISO

(11 = 0.8 * 1k)ls Stützweitelk Abstand der Kra. 'ffspunk'-e

- 28 -

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Bild 5.6 : Schematische Darstellun g der Biegeprüfmaschine

(1) weggesteuerter, hydraulischer Prüfkraftzylin-der mit Kraftmeßdose

(2) Traverse für Krafteinleitung in die Biegeprobe(3) Hartholzreiter(4) Prüfkörper(5) Me5einrichtuna für Relativverformungsmessung(6) Wegaufnehmer für Relativverformungsmessung für

ISO-E-Modul(7) Wegaufnehmer für Gesamtverformungsmessung für

DIN-E-Modul(8) Rechtes Auflager (Gleitpunktlager) mit Kraft-

mePdose(9) Linkes Aufla ger (Gleitlinienlager) mit Kraft-

medose

29

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2 * 1s 3 - ik 3

8 * Av

18-fac- der Prc

betr-;e s 3 in ein Drittel de 'te

und 1 in bei einer Sttr, > 3 m. Die konstante Verformungs-

geschwindigkeit der Belastungsvorrichtung wurde so gewählt, dap

der Bruch entsprechend DIN 52186 im Mitte' ' '0 7 ,er-

reicht wurde.

Die Biegefestigkeit wurde aus der aufgeprägten Höchstkraft, den

Querschnittsabmessungen und der Prüfoeometrie (Stützweite und

Lastangriffspunkte) entsprechend DIN 52186 und ISO 8375 berech-

net:

* F * (ls lk )

2 *

Der Biege-E-Modul wurde nach DIN 52186 und ISO 8375 bestimmt:

ED I N

(is — ik ) 1 i 2 LFEso

3 * b * h 3 Aw

b,h den Querschnittsabmessungen des Prüfkörpers in mm

(vol. Bild 5.5)

dem Prüfkörper aufgeprägte Höchstkraft in N

Kraftdifferenz in N im elastischen Verformun g sbe-

reich der Probe

= die der Kraftdifferenz entsprechende Gesamtverfor-

mung in mm

die der Kraftdifferenz entsprechende Relativver-

formung in mm

mit

— 30 -

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si

jej 'er .

wird, also auch eine anteilige Schub crmung berücichtjgt,

ist EDIN im allgemeinen kleiner als EISQ. In der weiteren Aus-

wertung wird ausschließlich EDIN verwendet.

5.3.2 Druckprüfung

Die Druckprüfung der Bretter erfolgte in einer Prüfmaschine,

in der dem Prüfkörper ein ebener Verformungszi. aufgeprägt

wird, vergleichbar der Beanspruchung einer Brlamelle in ei-

nem Brettschichtträger. Der Prüfkörper mit den Definitionen der

Abmessungen ist schematisch in Bild 5.7 dargestellt. Die Prüf-

einrichtung einschließlich der Meßeinrichtung zur Kraft- und

Verformungsmessuna zeigt Bild 5.8.

Bild 5.7 : Schematische Darstellung einer Druckprobe

b - Breite der Probed - Dicke d Pro10 -11 - Meßbasis (1 zur E-Modulbestimmung

- 31 -

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Bild 5.8 : Schematische Darstellung der Druckprüfmaschine

(1) weggesteuerter, hydraulischer Prüfkraftzylin-der mit Kraftmeßdose

(2) Oberes Auflager zur Krafteinleitung in dieDruckprobe

(3) Meßeinrichtuna mit Wegaufnehmer zur Verfor-mungsmessung für die E-Modul-Bestimmung

(4) Prüfkörper(5) unteres Auflager

Die konstante Verformungsgeschwindigkeit wurde so gewählt, daß

der Bruch im Mittel bei 90 Sekunden erfolgte.

Die Druckfestigkeit und der Druck-E-Modul, für den der Wegz,w

hPi einer 7:1 .7 ucTslänge von 150 mm aus den Randverformungen in

Längsrichtung gemittelt wurde, wurden berechnet nach:

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ED

mit

b,d = den Querschnittsabmessungen des Prüfkörpers in mm

(vgl. Bild 5.7)

dem Prüfkörper aufgeprägte Höchstkraft in N

AF Kraftdifferenz in N im elastischen Verformungsbe-

rei , robe

Aw = die der Kraftdifferenz entsprechende Gesamt-

verformung in mm

5.3.3 Zugprüfung

Auch die Zugprüfung der Bretter erfolgte in einer Prüfmaschine,

in der dem Zugprüfkörper ein ebener Verformunaszustand aufge-

prägt wird, vergleichbar der Beanspruchung einer Brettlamelle

in einem Brettschichtträger. Der Prüfkörper mit den Definitio-

nen der Abmessungen ist scel:Gch in Bild 5.9 dargestellt.

Die Prüfvorrichtung einschließlich der Meßeinrichtuna zur

Kraft- und Verformungsmessung zeigt Bild 5.10.

Die konstante Verformungsgeschwindigkeit wurde so gewählt, daß

der Bruch im Mittel bei 90 Sekunden erfolgte.

Die Zugfestigkeit und der Zug-E-Modul, für den als Ma ß für die

Verformung Aw die Bezugslänge 11 und der Mittelwert der Rand-

verformungen in Län gsrichtung gewählt wurde, wurden berechnet

nach:

b

F

* d

11EZ

b * d

33

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b,d den Querschni_ essungen des pegs in mm

(val. i3 .1.1(a 5.9)dem PrDfk6per aufgeprägte Höchstkraft in N

LE. Kraftdifferenz in N im elastischen Verformungs-

bereich der Probe

Aw die der Kraftdifferenz entsprechende sa:., ver-

formung in mm zur Berechnung des 177-Mls

mit

Bild 5.9 : Schematische Darstellung einer Zugprobe

b - Breite der Probed - Dicke der Probe11 - Mebasis (420 mm) zur E-Modulbestimmung11, - Krafteinleitungsbereich (400 mm)1p - freie Prüflänge (450s - Abstand (15 mm)

- 34 -

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Bild 5.10 : Schematische Darstellung der Zugprüfmaschine

(1) weggesteuerter, hydraulischer Prüfkraftzylin-der mit KraftmeBdose

(2) oberer Einspannkopf zur Krafteinleitung in dieZugprobe

(3) MeBeinrichtung mit Wegaufnehmer zur Verfor-mungsmessung für die E-Modul-Bestimmung

(4) Priaper(5) unterer Einspannkopf

- 35 -

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6. Ergebnisse

6®I Allgemeines

Um neben der in den Abschnitten 6.3 und 6.4 folgenden statisti-

schen Auswertung einen unabhän g igen Eindruck übe7: die gewonne-

nen Versuchsergebnisse zu vermitteln, werden .2yy t in Ab-

schnitt 6.2 die elementaren Versuchsergebni sr 41— ,gesamt und

nach den verschiedenen Befallsarten getrennt dargestellt.

In Abschnitt 6.3 fol g t, aufgeschlüsselt nach Biege-, Druck- und

Zugversuchen, ein einfacher Mittelwertvergleich der verschie-

denen Teilmengen der einzelnen Befallsarten und der nicht be-

fallenen Vergleichsproben.

Um den Einfluß des Insekten- und Pilzbefalls auf die Biege-,

Druck- und Zugfestigkeit und die dazugehörenden E-Moduli quan-

titativ zu erfassen, reicht ein Mittelwertvergleich zwischen

befallenen und nicht befallenen Teilmengen aus drei Gründen

nicht aus: Zum einen ist bei Großproben und dem hier vorhande-

nen Probenumfang mit unvermeidlichen, zufälli gen Unterschieden

der Rohdichte und Astigkeit zwischen den Teilmengen zu rechnen,

die einem möglichen Einfluß des Insekten- und Pilzbefalls über-

lagert sind. Zum anderen führen die aus Tabelle 4.2 ersichtli-

chen Befallskombinationen dazu, daß sich ein eventuell vor-

handener Einfluß einer Befallsart anderen Befallsarten gege-

benenfalls überlagert. Darüberhinaus ist zu beachten, daß bei

Bauschnittholz ein Einfluß von Sekundärschäden im Mittel zwar

vorhanden sein kann, aber in Abhäng i gkeit von der Holzqualität

unterschiedlich ausgeprägt ist, daß also z.B. bei Holz hoher

Quitt hoher Festi gkeit ein Einfluß von Sekundärschäden

eventuell vorhanden sein kann, bei Holz geringer Qualität und

geringer Festigkeit jedoch nicht. Deshalb wird in Abschnitt 6.4

eine multiple Re gressionsanalyse angeschlossen, mit der diese

Abhängigkeiten und Wechselwirkungen erfaßt und auf g ezei g t wer-

den.

Page 43: Untersuchung der Festigkeit von Fichten-Holz nach … · Unter dem Begriff Rotstreifigkeit werden bei Fichtenholz rötli-che, braune, violette und manchmal auch zitronengelbe Verfär-bungen

lng d daten

62l E-Modul, Darr-Rohdichte und Astigkeit aller

Proben

In Tabelle 6.1 sind für die Gesamtheit der Biege-, Druck- und

Zugproben die Mittelwerte und Standardabweichun gen sowie die

Minima und Maxima der jeweiligen Festigkeit, des E-Moduls, der

Darr-Rohdichte und der Astigkeit angegeben. Die Mittelwerte der

Darr-Rohdichte der Biege-, Druck- und Zugproben liegen in dem

für Fichtenschnittholz üblie7= Rahmen. Die Unterschiede in der

Astigkeit bei den Biegeproben einerseits und den Druck- und

Zugproben andererseits sind weitgehend auf die Berechnungsme-

thoden nach DIN 4074 zurückzuführen, nach denen die Astigkeit

bei Kanthölzern auch auf deren Schmalseite, bei Brettern aber

nur auf deren Breitseite bezogen wird.

In den Bildern 6.1 bis 6.4 sind, jeweils getrennt nach den Bie-

ge-, Druck- und Zugproben, die Häufigkeitsverteilungen der Fe-

stigkeit, des E-Moduls, der Darr-Rohdichte und der Astigkeit

dargestellt. Die Bilder 6.5 bis 6.8 zeigen die Verteilung der

Festigkeit bzw. des E-Moduls in Abhängigkeit von der Rohdichte

und von der Astigkeit.

6.2

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Mittel-wert

Standardabwe Maximum

288 7.7

280 5300 11800 2400

45.1

33.4

39.1

51.2

101.7

18900E-Modul [N/mm2 ) D 340 3600 12500 3800

11100

280 0314 0.439 0.040Darr-Rohdichteg/cm3]

288 0.338 0,436 0.046

0.28 0.12AstigkeitDIN 4074Einzelast

288 0.00 0.14

340 0.335 0.432 0.046

24600

18600

0.584

0.577

0.553

0.71

0.43

0.57

340 0.00 0.07 0.09

6.1 :nd die Ästigkeit in llek-

tiven r

(B=Bic .. pro en, D=Druckproben, proben)

Festiakeit, del

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288 Zugproben

a5 50 75 i00 i25

00

Ein

4-, 6

CT,

40

.C1

340 Druckproben

280 Biegeproben

0 20 40 80

rktF Ltymei L11/ mm/tftdi

Bild 6.1 : Verteilung der Biege-, Druck- und Zugfestigkeitaller Proben

- 39 -

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Probenanza

288 Zugproben

340 Druckproben

4-3

250060

10000 17500 25000

co

aoL

250000 2500 10000 17500

—Modul ii\i/mm**21

4-)

• 40

wi

OD

280 Biegeproben

Bild 6.2 : Verteilung des Biege-, Druck- und Zuq-E -Modulsaller Proben

- 40 -

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Probenanzahl

288 Zugproben

340 Druckproben

280 Biegeproben80

-Necn 60

t

0.30 0.36 0.42 0.48 0.54

Darr—Hohdichte i9icm**3]0.60

Bild 6.3 : Verteilung der Darr-Rohdichte aller Biege-, Druck-und Zugproben

- 41 -

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0

0.300.15

4-=

tr;

VG`

288 Zugproben

0.45 0.60

340 Druckproben

045 0.15 0.60200

280 Biegeproben

100.-

0 LE111-1,110.00 0.15

tigkeit0.30

Einzelast

in 1 C--11-/

0.45 0.60

DIN 4074

WO h.

Bild 6.4 : Verteilung der Astigkeit alle: Druck- undZugproben

- 42 -

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Cu

0.600.50

r0 L_0.30

Probenanzahl

288 Zugproben

340 Druckproben

280 Biegeproben

0.30

0.40 0.50

0.60

Da —Rohdichte [gicm**3]

Bild 6.5 : Biege-, Druck- und Zugfestigkeit aller Proben inAbhängigkeit von der Darr-Rohdichte

- 43 -

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tanza

288 ZugprobenEE

0.600.20 0.40

340 Druckproben

280 Biegeproben

0.00

60

40

20

412.A-LA

za:AA 1 A.

'A LI

0.00 0.20

0.40

0.60

4stigkeit — Einzelast nach DIN 4074

Bild 6.6 : Biege-, Druck- und Zugfestigkeit aller Proben inAbhängigkeit von der Astigkeit

- 44 -

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0 I0.30

25000 0.40

15000

10000

5000

0 10.30

25000

0.600.50

li 1

0.40 0.50 0.60

ianz

288 Zugproben

340 Druckproben

0.40 0.50

Darr—Rohdichte

0 0.30 0.60

280 Biegeproben2t

15000

10000

500

Bild 6.7 : Biege-, Druck- und Zug-E-Modul aller Proben inAbhängigkeit von der Darr-Rohdichte

- 45 -

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25000 Probenanze

288 Zoben

25000

200N

r-1

15000

C)

Lu

50LC"

1

0. 0.60

Astigkeit - Einzelast non DIN 4074

0.00 0.20_s

0,40 0.60

340 Druckproben

280 Biegeproben

Bild 6.8 : Biege-, Druck- und Zug-E-Modul aller Proben inAbhängigkeit von der Astigkeit

- 46 -

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6.2.2 Proben mit Lineatusbefall

In der Tabelle 6.2 sind far die Biege-, Druck- und Zugproben

mit Lineatusbefall die Mittelwerte, Standardabweichungen, Mini-

ma und Maxima sowohl far die Lochdichte als auch far die Loch-häufigkeit Te Lcefigkeit gibt die absolute •

des Befalls ichte die auf den halben

fang derder eweiligen Pr- relative Lochhäufigkeit ist.

Wegen der verschiedenen Abmessungen der Proben ist die Loch-

dichte der statistisch repräsentative Parameter.

Tabelle 6.2 : Übersicht über das Ausmaß des Lineatusbefallsin den Kollektiven B, D, Z(B=Biegeproben, D=Druckproben, Z=Zugproben)

Bei den Biegeproben ist die Lochdichte wegen des größeren Um-

fangs geringer als bei den Druck- und Zugproben.

In den Bildern 6.9 und 6.10 sind die Häufigkeitsverteilungen

der an den Proben festgestellten Lochhäufigkeit und der Loch-

dichte angegeben. In den Bildern 6.11 und 6.12 sind die Festig-

keitswerte und die E-Moduli in Abhängigkeit von der Lochdichte

dargestellt. Die zugehörigen Zahlenwerte (Mittelwerte und Stan-

dardabweichungen) werden in den Tabellen 6.7 bis 6.9 (S. 71-73)

angegeben.

- 47 -

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Probenanza

76 Zugproben

82 Druckproben

4.34-1CID

44

4-7

OD

4-

a)

WO

30 i_.

L

75 Biegeproben

0 20 40 60

80

Lineatusbefall — Lochhäufigkeit

Bild 6.9 : Verteilung der Lochhäufigkeit des Lineatusbefalls

- 48 -

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Prohenanzahl

76 Zugproben• rl

CD

C7)0-11'4-

=7117111 11

82 Druckproben

75 Biegeproben

4-

ca

=

J=I

3.20 4.002.40

50

4.00OAM 0J-0 i.60 2.40 3. 20

Lineatusbefall — Lochdichte

Bild 6.10 : Verteilung der Lochdichte des Lineatusbefalls

- 49 -

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76 oben

82 Druckproben

1 2 3 40 1 I e •

75 Biegeproben

/ 1

0

100

1 2 3 4

Lineatusbefall - Lochdichte

Bild 6.11 : Biege-, Druck- und in Abhängigkeitvom Lineatusbefall

- 50 -

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20

-o 10000

5000

=N4

0

25000

"

1 _t

3 4

NW'

n, t" A15000

r.-

1:3

-IC 5000

E..L

025000

20000 !

:i501)0

*E

'40000

1.

6-1

0 10000

a) 5000 I

cu

aaOi

/

4

Probenanzahl

76 Zugproben

82 Druckproben

75 Biegeproben

0 1 2 3

4

Lineatusbefall — Lochdlchte

Bild 6.12 : Biege-, Druck- und. Zug-E-Modul in Abhängigkeit vonLineatusbefall

- 51 -

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Holzwespeu. Fibock

Ver-such

An -zahl

6.2.3 Proben mit Holzwespen- und Fichtenbockbefall

In der Tabelle 6.3 sind für die Biege-, Druck- und Zugproben

mit Holzwespen- bzw. Fichtenbockbefall die Mittelwerte, Stan.-

dardabweichungen, Minima und Maxima sowohl für die Lochdichte

als auch für die Lochhäufgkeit angegeben. Die Lochhäv,fickeit

gibt die absolute Zahl 'B falls an, während die hte

die auf den hEln Umfan der jeweiligen Probe bezogene rela-

tive Lochhäufigkt ist. Wegen der verschiedenen Abmessungen

der Proben ist die Lochdichte der statistisch repräsentative

Parameter.

Tabelle 6.3 : Übersicht über das Ausmaß des Holzwespen- bzw.Fichtenbockbefalls in den Kollektiven B, D, Z(B=Biegeproben, D=Druckproben, Z=Zugproben)

Mittel- Standardinimum wert abweich. Maximum

26.390 36Loch-häufig-keit

Loch-dichte

D 133 1 8.474 6.779 31

Z 113 1 10.602 9.697 65

B 41 0.093 0.384 0.282 1.579

D 3 0.048 0.568 0.477 2.124

Z 113 0.050 0.695 0.606 4.336

Tabelle 6.3 läßt erkennen, daß Kanthölzer (Biegeproben) mit

Holzwespen- bzw. Fichtenbockbefall einschnittbedingt seltener

zu finden waren als befallene Bretter (Zug- und Druckproben).

Bei den Biegeproben erstreckte sich der Befall in der Regel nur

über einen Teilbereich des Kantholzes. Deshalb sind Lochhäufig-

keit und Lochdichte hier geringer als bei den Druck- und Zug-

proben.

In den Bildern 6.13 und 6.14 sind die Häufigkeitsverteilungen

der an den Proben festgestellten Lochhäufigkeit und Lochdichte

- 52 -

Page 59: Untersuchung der Festigkeit von Fichten-Holz nach … · Unter dem Begriff Rotstreifigkeit werden bei Fichtenholz rötli-che, braune, violette und manchmal auch zitronengelbe Verfär-bungen

d 6.16 sind die Fe! °.gk

Ab'f gkeit von der (::.ctic..:ht, dar-

gestellt. Die zu ,;4 ehörigen Za7enwerte werden in den Tabellen

6.7 bis 6.9 (S. 71-73) angegeben.

53

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enanzahl

113 Zugproben

0

0 i5so

u. F—Befall Lochhäufigkeit

-

v

wu

ca

133 Druckproben

i5 30 45 60

4-1

•ri

ca

VDDZ

-C2

41 Biegeproben

6045

Bild 6.13 : Verteilung der Lochhäufigkeit des Holzwespen- undFichtenbockbefalls

- 54 -

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20

10

0

0.00 0.50

50

1.00 1.50 2.00 2.50

oenanza.

113 Zugproben

133 Druckproben

41 Biegeproben

0.50 1.00 1.50 E.Cv

2.50

H u. F—Befall Lochdichte

Bild 6.14 : Verteilun g der Lochdichte des Holzwespen- undFichtenbockbefalls

0.L0

- 55 -

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0.00

60

0.50 2.501.00 2.00

A a

Aif'

4

k

L

1 I I

Ii

—_L—L_J_—L1_L__L__ I 1 I _l____L—i

20

0

0.00 1.00 2.500.50 1.50 2.00

41 Biegeproben

ianzahl

1i Zugproben

133 Druckproben

0.00 0.50 1.00 1.50 2.00

2.50

H u. F—Befall Lochdichte

Bild 6.15 : Biege-, D uck- und Zugfestigkeit in Abhängigkeitvom Holzwespen- und Fichtenbockbefall

- 56 -

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.1zahl

113 Zugproben

2.50

133 Druckproben

2.50

41 Biegeproben

1000

500

0E, t IIllit • t t I I

0.00 0.50 1.00 1.50 2.00

H u. F —Befall — Lochdichte2.1g)

Bild 6.16 : Biege-, Druc lz- und Zuq-E-Modul in AbhängigkeitHolzwespen- und Fichtenbockbefall

- 57 -

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Standardf:h.

6.2.4 Proben mit Blauebefall

In der Tabelle 6.4 sind für die Biege-, Druck- und Zugproben

mit Bläuebefall die Mittelwerte, Standardabweichungen, Minima

und Maxima des an der maximal befallenen Stelle der Proben-

oberfläche festgestellten Bl- in 96 fanc3

jeweiligen Probe angegeben.

Tabelle 6.4 : Übersicht über das Ai' Bläuebefalls derProben in den Kollektivc:n D, Z(B=Biegeproben, oben, Z=Zugproben)

Bild 6.17 zeigt die Häufigkeitsverteilung des an den Proben

festgestellten Bläuebefalls. In den Bildern 6.18 und 6.19 sind

die Festigkeitswerte und die E-Moduli in Abhängigkeit vom

Bläuebefall dargestellt. Die zugehörigen Zahlenwerte (Mittel-- -

werte und Standardabweichungen) werden in den Tabellen 6.7 bis

6.9 (S. 71-73) angegeben.

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Probenanzahl

166 Zugproben

40.00 60.00 60.00 100.00

196 Druckproben

20.00 40.00 60.00 80.00 100.00

1-1

4—)ar-1

C7)

4—

=

4—)Av--1

03

4—=

'Cr,

cr)CC

..c;)

0.00 40,00

160.00 80.00 100.00

.es Umfangs

96 Biegeproben

30

Bild 6 17 : Verteilung des Bläuebefalls in % des Umfangs

— 59 —

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Prob

166 Zugproben

196 Druckproben

96 BiegeprobenEE

Blaue in % des Umfangs

Bild 6.18 : Biege-, Drk- und Zugfestigkeit in Abhängigkeitvom Blä fll

- 60 -

Page 67: Untersuchung der Festigkeit von Fichten-Holz nach … · Unter dem Begriff Rotstreifigkeit werden bei Fichtenholz rötli-che, braune, violette und manchmal auch zitronengelbe Verfär-bungen

n000

I

20 40 60 BC tD

5007

96 Biegeproben

25000

* 2re,:ta

150 00

i000r0Lu

t 5000

00

25000

'Fu-** 20000EE

i5000

1000C

Probena

166 Zugproben

40 60 BO 100

196 Druckproben

20 40 60 BO

100

BAue in % des Umfangs

5000

25000

Bild 6.19 : Biege-, Druck- und Zug-E-Modul in Abhängigkeit vomBläuebefall

- 61 -

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Ver- An- Mittel- Standardsuch zahl Minimum wert abweich. Maximum

100

D 187 3 39.24 23.38 100

Z 155 40.70 24.70 100

5 34.4192B

Rotstreife

in %des Um-fangs

6.2.5 Proben Rotstreifebefall

In der Tabelle 6.5 sind far die Biege-, Druck- und Zugproben

mit Rotstreifigkeit die Mittelwerte, Standardabweichungen, Mi-

nima und Maxima des an der maximal befallenen Stelle der Pro-

benobelfl otstrea ils in r Um

der angegen.

Tabelle 6.5 : Obersicht über das Ausmaß des Rotst f7!befallsder Proben in den Kollektiven B, D, Z(B=Biegc;:rcen, D=Druckproben, 7en)

Bild 6.20 zeigt die Häufigkeitsverteilung des an den Proben

festgestellten Rotstreifebefalls. In den Bildern 6.21 und 6.22

sind die Festigkeitswerte und die E-Moduli in Abhängigkeit vom

Rotstreifebefall dargestellt. Die zugehörigen Zahlenwerte (Mit-

telwerte und Standardabweichungen) werden in den Tabellen 6.7

bis 6.9 (S. 71-73) angegeben.

Page 69: Untersuchung der Festigkeit von Fichten-Holz nach … · Unter dem Begriff Rotstreifigkeit werden bei Fichtenholz rötli-che, braune, violette und manchmal auch zitronengelbe Verfär-bungen

0.00 20.00

40.00

60.00

60.00

100.00

4-3

t.4e

KOM:

cc

187 Druckproben

92 Biegeproben4-3

co4-

cc

=co

enX2

0

0.00 20.00 40.00 60.00 80.00

Rotstreife in % des Umfangs

200.00

Bild 6.20 : Verteilung der Rotstreifigkeit in % des Umfangs

- 63 -

155 Zugproben

Prot za

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0 4020 BO 100

Probenanzahl

155 Zugproben

187 Druckproben

92 Biegeproben

Rotstreife in % des Umfangs

Bild 621 : Biege-, Druck- und Zugfestigkeit in Abhängigkeitvon der Rotstreifigkeit

- 64 -

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Probenanzahl

155 Zugproben

187 Druckproben

92 Biegeproben

0 20 40 60 60

i00

Rotstreife in % des Umfangs

Bild 6.22 s Biege -, Druck- und Zug-E-Modul in Abhängi gkeit vonder Rotstreifigkeit

- 65 -

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Ver- An- Mittel- Standardwert

EM =abweich.such zahl

in 96des Um-fangs

D

16

41

6.2.6 Proben mit Fäulebefall

In der Tabelle 6.6 sind für die Biege-, Druck- und Zugproben,

an denen Fatale im Sinne der Definition in Abschn. 5.2.2 fest-

gestellt wurde, die Mittelwerte, Standardabweichungen, Minima

und Maxima des an der maxima'. lenen Stelle der Probenober-

fläche ermittelten Fäulebefall in % des Umfangs der jeweiligen

Probe angegeben.

Diese Prüfkörper wurden in die Untersuchung einbezogen, um

einen Anhaltspunkt dafür zu gewinnan, wie sich ein begrenzter,

bei einer Beurteilung in der Pre im Toleranzbereich zur Rot-

streifigkeit liegender Fäulebefall auf das Festigkeitsverhalten

von Schnittholz auswirken kann.

Tabelle 6.6 : übersicht über das Ausmaß des Fäulebefalls derProben in den Kollektiven B, D, Z(B=Biegeproben, D=Druckproben, Z=Zugproben)

Bild 6.23 zeigt die Häufigkeitsverteilung des an den Proben

festgestellten Fäulebefalls. In den Bildern 6.24 und 6.25 sind

ii Festigkeitswerte und die E-Moduli in Abhängigkeit vom

Fäulebefall dargestellt. Die zugehörigen Zahlenwerte (Mittel-

werte und Standardabweichungen werden in den Tabellen 6.7 bis

6.9 (S. 71-73) angegeben. In der weiteren statistischen Aur-

tung wird der Einfluß der Fäule wegen der geringen, nicht re-

präsentativen Probenzahl nicht weiter verfolgt.

- 66 -

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16 Zugp.:::4—,

4—

=

re

0 1_3A_ 1

0.00

50 r_

40.00 60.00 80.00 100.0020.00

16 Druckpr4—,via)

..-V30

er-1cn i....

4— i

We= 20 _

rn 1-JD 1re 10 ...

i,

80.00

t

100.0060.0040.0020.000.00

so ,

7 Biegeproben

10

1-J— 1I4L2 t I

0.00 20.00 40.00 60.00 80.00 00.14

FAule in % des Umfangs

Bild 6 23 : Verteilung des Fäulebefalls in 96 des Umfangs

- 67 -

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80 10060

0 L4 I LI II

0 20 40

100

nanz

16 Zugproben

16 Druckproben

7 Biegeproben

0

20 40 60 80

/00

Faule in 'A es Umfangs

Bild 6.24 : Biege-, Druck- und Zugfestigkeit in Abhängigkeitvom Fäulebefall

68

Page 75: Untersuchung der Festigkeit von Fichten-Holz nach … · Unter dem Begriff Rotstreifigkeit werden bei Fichtenholz rötli-che, braune, violette und manchmal auch zitronengelbe Verfär-bungen

100

20000

L

*

0 20 40 60 80 100

ItIll Itt

Frobenar

16 Zugproben

16 Druckproben

7 Biegeproben

Faule in % des Umfangs

Bild 6.25 : Biege-, Druck- und Zug-E-Modul in Abhängigkeit vonFäulebefall

- 69 -

Page 76: Untersuchung der Festigkeit von Fichten-Holz nach … · Unter dem Begriff Rotstreifigkeit werden bei Fichtenholz rötli-che, braune, violette und manchmal auch zitronengelbe Verfär-bungen

elwertveraleic

In den Tabellen 6.7 bis 6.9 sind die Ergebnisse der Biege-,

Druck- und Zugversuche, jeweils getrennt nach den verschiedenen

Befailsarten und den nicht befallenen Vergleichsproben, zusam-

menaestellt. Aigeaeben sind Mitt:wert und 2:ta abweichung,

sowie der jeweilige Kleinst- Tigkeit, desE-Moduls, der Rohdichte und der Ästigkeit. Die iuna der

Festigkeitswerte wird zusätzlich in den Bildern 6.26 bis 6.28

veranschaulicht.

Sowohl die Bie gefesti gkeit (Tab. 6.7, Bild ."' als auch die

Druckfestiakeit (Tab. 6.8, Bild 6.27) und die Zugfestigkeit

(Tab. 6.9, Bild 6.28) sind bei den befallenen Proben im Mittel

niedriger als bei den nicht befallenen Vergleichsproben. Der

größte Festigkeitsunterschied ist in allen Fallen bei Holz-

wespen- bzw. Fichtenbockbefall und bei Fäulebefall festzustel-

len.

Dieser Festigkeitsunterschied zwischen befallenen und nicht

befallenen Prober mu ß aber zum Teil auf die höhere Rohdichte

der nicht befallenen Proben zurückgeführt werden. Darüberhinaus

ist zu beachten, daß in erheblichem Umfang kombinierter Befall

vorlag (Tab. 4.2, S. 16). Weil ein Insektenbefall in den mei-

sten Fallen auch mit Pilzbefall verbunden war, wiesen umgekehrt

zum Beispiel ein Drittel der untersuchten Biegeproben und über

die Hälfte der Druck- und Zugproben mit Bläue- und Rotstreife-

befall gleichzeitig auch Holzwespen- oder Fichtenbockbefall

auf.

Insofern reicht ein Vergleich der Mittelwerte nicht aus, um

festzustellen, weiche Befallsart sich in welchem Umfan g festig-

keitsmindernd auswirkt. Dafür ist eine eingehendere statisti-

sche Analyse erforderlich.

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13500 1

11.1 44.0 13.1 68.0

11.1 40.1 16.0 86.1

11.1 41.5 13.8 86. 1

11.1 41.1 15.1 86.1

31.5 39.9 8.4 54.2

5300 11500 2400 17200

8000 12700 1900 18900

7300 10800 2900 18900

7400 11900 2400 18900

7300 11700 2600 18900

8000 10900 2000

0.314 0.447 0.038 0.584

0.343 0.436 0.037 0.530

0.356 0.428 0.038 0.530

0.315 0.432 0.040 0.539

0.315 0.432 0.041 0.575

An- Mittel- tandardBefall zahl Minimum wert abweich. Maximum

8.0 ; 47. 6 1.3 . 3 77.7

Lin. 75

Biege-festig-keit

H u. F 41

lläue 96[N/mm^

Rc.tsar 92

Fäule 7

ohne B 132

L in. 75

Biege- H u. F 41E -Modul

Bläue 96 °[N/mml ]

Rotstr 92

Fäule 7

ohne B 132

Lin. 75

Darr- H u. F 41Rohdichte

Bläue 96[g%cm 3 ]

Rotstr 92

• Fäule 7

ohne B 132

0.399 0.424 0.019 0.457

0.00 0.28 0.12 0.71

in. 75 0.00 0.29 0.12 0.56

ÄstigkeitDIN 4074Einzelast

0.10 0.44

Bläue

Rotstr

Fäule

96 0.00 0.28 0.12 0.56

92 0.00 0.27 0.13 0.67

7 0.11 0.20 0.07 0.29

6.7 .Asti

vgl.. .2 u. .3, Siniertem Befall;

- 71 -

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6 8

ennu ^

4.._ . 4.3, S. 16).

StandardBefall zahl ab eich. Maximum

17.6 35.2 7.1 49.8

Druck-festig-keit[N/mm2]

31.5

32.9

32.5

Lin. 82 21.6

H u. F 133 20.3

Bläue 196 20.8

Rotstr 187 20.3

51.2

43.2

51.2

51.2

Fäule 16 23.2 32.1 6.7 46.0

12600 4600 23500

00 24600

12300 3300 20100

ohne B 97 3600

Lin. 82 5900 12900

4400

läue 196 4400 12400 3400 22900

Druck-E-Modul[N/mm2]

187 4400 12500 3400 24600

11600 20100

82 0.347

Bläue 196 0.341

Darr-Rohdichte[g/cm3

0.427 0.043

Fäule

ohne

Lin.

Rotstr

0.438 0.040

0.13 0.10

0.04 0.07

Ästigkeit H u. F 133DIN 4074Einzelast Bläue 196

otstr 187

- 72 --

NT c

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Zug- 4900 10900 2200 16600E-Modul[N/mm2 ] Bläue 166 4900 11300 II^ 18600

Zug- H u. F 113festig-keit Bläue 166[N/mm 2 ]

6.9

Rotstr 155 8.8 37.4 16.2 101.7

Fäule 16 14.1 27.9 15.0 62.3

ohne B 80 4900 11100 2800 16700

Lin. 76 6300 11600 2900 18600

n^ Mittel- Standardefall zzi.l Minimum wert abweich. Maximum

76 41 . 3 18.7 101.7

_ . .. . .. n g . i e r.ry u. 4.3, >. 16).

16.2 101.7

16600

14900

0.041 0.531

ohne B 80 0.376 0.468

Lin. 76 0.339 0.435

H u. F 113 0.338 0.422

Bläue 166 0.338 0.428

Rotstr 155 0.338 0.425

Fäule

ohne B 80 0.00 0. 5

Lin. 76 0.00 0.12

H u. F 113 0.00 0.12

Bläue 166 0.00 0.12

Rotstr 155 0.00 0.14

e 1 0 .00 0.16

0.514

0.09 0.42

0.09 0.42

0.4:.Faul

- 73 -

Darr-RohdichteC g / c m3 ]

AstigkeitDIN 4074Einzelast

Page 80: Untersuchung der Festigkeit von Fichten-Holz nach … · Unter dem Begriff Rotstreifigkeit werden bei Fichtenholz rötli-che, braune, violette und manchmal auch zitronengelbe Verfär-bungen

BBefaltsart

Bild 6.26 : Biegefestigkeit n-Kanthölzer getrenntnach Befall (Mehrfachricnnungen wegen kombiniertemBefall; vgl. Tab. 4.2 und 4.3, S. 16).oB: ohne Befall; L: Xyloterus lineatus - Befall;H: Holzwespen- und Fichtenbockbefall; B: Bläue; R:Rotstreifigkeit; F: Fäule, IStandardabweichung.

BefallsartBild 6.27 : Druckfestigkeit der Fichten-Bretter getrennt nach

Befall (Mehrfachnennungen wegen kombiniertemBefall; val. Tab. 4.2 und 4.3, S. 16).oB: ohne Befall; L: Xyloterus lineatus - Befall;

Holzwespen- und Fichtenbockbefall; B: Bläue; R:Rotstreifigkeit; F: Fäule,, 1St.andardabweichung.

- 74 -

Page 81: Untersuchung der Festigkeit von Fichten-Holz nach … · Unter dem Begriff Rotstreifigkeit werden bei Fichtenholz rötli-che, braune, violette und manchmal auch zitronengelbe Verfär-bungen

Bild

,sartZuafestigkeit der fichten-Bretter getrennt nachBefall (Mehrfachnennungen wegen kombiniertem Be-fall; vgl. Tab. 4.2 und 4.3, S. 16).oB: ohne Befall; L: Xyloterus lineatus - Befall;H: Holzwespen- und Fichtenbockbefall; B: Bläue; R:Rotstreifigkeit; F: Fäule,I IStandardabweichung.

6.4 Regressionsanalyse

Der quantitative Einfluß des Insekten- und Pilzbefalls auf die

Biege-, Druck- und Zugfestigkeit und die dazugehörenden E-

Moduli wurde mit Hilfe einer schrittweisen, multiplen Regres-

sionsanalyse untersucht. Dabei wurden die möglichen Wechsel-

wirkungen zwischen den verschiedenen Befallsarten untereinander

und zwischen den Befallsarten und der all gemeinen Holzqualität

wie Rohdichte und Astigkeit durch Linearkombinationen berück-

sichtiat.

Als Parameter für die multiple Regressionsanalyse wurden fol-

gende Größen verwendet (die im fol genden verwendeten Abkür-

zungen der Pars&t, sind fett gedi L):

- 75 -

Page 82: Untersuchung der Festigkeit von Fichten-Holz nach … · Unter dem Begriff Rotstreifigkeit werden bei Fichtenholz rötli-che, braune, violette und manchmal auch zitronengelbe Verfär-bungen

BiegungER

Bläue

Rotstreif.

Befallsart

ineatus

F

ja

(Kriterium Einzelast/Kantholz :inzel-

ast/Brett nach DIN 4074)

Holzfeuchte (nur bei Druck- und Zugproben)

Querschnittsfläche (wegen der unterschiedlich großen

Querschnittsabmessungen der Proben, vgl. Tabellen 4.4

bis 4.6)

Lochdichte L des Lineatusbefalls

Lochdichte H des Holzwespen- bzw. Fichtenbockbefalls

Bläuebefall B in % des Umfangs

Rotstreifebefall R in % des Umfangs

Die statistische Signifikanz der einzelnen Glieder des Regres-

sionsansatzes wurde mit dem partiellen F-Test (Draper u. Smith

1966) geprüft. Die Irrtumswahrscheinlichkeit wurde mit a = 0.05

fest gelegt. Danach konnte nur in den in Tab. 10 angegebenen

Fällen ein Einfluß der untersuchten Befallsarten auf die Biege-

Druck- und Zu gfestigkeit und die entsprechenden E-Moduli nach-

gewiesen werden.

Tabelle 6.10 : Statistisch signifikanter Einfluß des Insekten-und Pilzbefalls auf die Biege-, Druck- und Zug-festigkeit (ß) und den Biege-, Druck- und Zu g

-E-Modul (E)H u. F: Holzwespen- und Fichtenbockbefall

Page 83: Untersuchung der Festigkeit von Fichten-Holz nach … · Unter dem Begriff Rotstreifigkeit werden bei Fichtenholz rötli-che, braune, violette und manchmal auch zitronengelbe Verfär-bungen

Ho n- und Fichtenbockbefall wirken sich auf praktisch al-

le untersuchten Festigkeitseigenschaften aus, wobei sich nur im

Falle des Druck-E-Moduls kein signifikanter Einfluß zeigte.

Bläuebefall wirkt sich in Übereinstimmung mit der vor),

Literatur über die Biologie der Bläuepilze auf das FeFeits-

verhalten von Fichtenschnittholz nicht aus.

Rotstreifigkeit beeinflußt die Biege- und die Druckfestigkeit.

Ein Einfluß der Rotstreifigkeit auf die Zug festigkeit und die

E-Moduli konnte dagegen nicht festgestellt werden.

Das absolute Ausmaß des statistisch signifikanten Insekten- und

Pilzbefalls und dessen unterschiedliche Ausprägung in Abhängia-

keit von der allgemeinen Holzgualität wird in den folgenden

Bildern verdeutlicht. Die Bilder 6.30 und 6.31 zeigen den Ein-

fluß auf die Biegefestigkeit und den Biege-E-Modul, die Bilder

6.33 bis 6.35 zeigen den Einfluß auf die Druckfestigkeit und

Bild 6.37 zeigt den Einfluß auf die Zugfestigkeit und den Zug-

E-Modul. Diese Bilder enthalten jeweils alle Versuchsergebnisse

mit entsprechendem Befall, und exemplarisch sind getrennt nach

den einzelnen Befallsarten Regressionskurven für Proben ohne

und nit Befall angegeben l , wobei die eingetragenen Kurven je

nach Befallsart etwa 70 bis 95 % des maximal festgestellten

Befallsausmaßes entsprechen (val. 6.2.2 bis 6.2.5).

Im Verglei h zum dargestellten Einfluß des Insekten- und Pilz-

befalls zeigen die Bilder 6.29, 6.32 und 6.36 den Einfluß der

Rohdichte und Astigkeit auf die Streuung der entsprechenden

Festigkeitseigenschaften.

1 Die in den Bildern 6.29 bis 6.37 dargestellten Regres-sionsgeraden wurden mittels einer schrittweisen multiplenRegressionsanalyse ermittelt. Die Holzfeuchte und die Quer-schnitteslisifie._ wurden dabei mit den jeweiligen Mittel-werten bercksichtigt.

- 77 -

Page 84: Untersuchung der Festigkeit von Fichten-Holz nach … · Unter dem Begriff Rotstreifigkeit werden bei Fichtenholz rötli-che, braune, violette und manchmal auch zitronengelbe Verfär-bungen

in

allen Fallen im ct ten Streubereich der Holzqualität

se erheblich reduziert. So werden beispielsweise die Biegele-

stigkeit und der Biege-E-Modul von Kanthölzern bei einem Be-

fallsausmaß von 1, d.h. 7.B. bei einem Querschnitt 8/ 1 6 cm 24

Fluglöcher bzw. Fraßgbn der 15 cm breiten Bezugsfläche, im

unteren Festigkeitsberei r71 um über 20 % vermindert.

Ein Xyloterus lineatus - Befall (Bild 6.33) hat dagegen einen

nur geringen Einfluß auf die Druckfestigkeit und ist

das Festigkeitsverhalten von Schnittholz insgesamt

tung.

Rotstreifigkeit (Bilder 6.31 und 6.35) hat erheblichen Einfluß

auf die Biegefestigkeit, einen geringeren Einfluß auf die

Druckfestigkeit und offenbar keinen Einfluß auf die Zugfestig-

keit. Im Gegensatz zum Holzwespen- und Fichtenbockbefall, der

sich auf die Festigkeit von Schnittholz im gesamten Streube-

reich als additiver Holzfehler auswirkt, beeinflußt die Rot-

streifigkeit nur weitgehend fehlerfreies, d. h. astfreies Holz.

Bei Schnittholz mit größerer Astigkeit geht der festigkeits-

mindernde Einfluß der Rotstreifigkeit deutlich zurück, d. h.

er kommt auf dem durch die Äste bedingten, niedrigeren Festig-

keitsniveau nicht mehr zum Tragen.

Page 85: Untersuchung der Festigkeit von Fichten-Holz nach … · Unter dem Begriff Rotstreifigkeit werden bei Fichtenholz rötli-che, braune, violette und manchmal auch zitronengelbe Verfär-bungen

4-3

01

I

0.50 0.60

1

200

15000

A

Cu

E

0.50

0

te tg

Bild 6.29 : Einfluß der Streuung der Darr-Rohdichte und derAstigkeit (a = 0.0, 0.1, 0.2, 0.4 und 0.5) auf dieEifestickeit und den Biege-E-Modul von Fichten-Kanölzern ohne Insekten- und Pilzbe all

- 79

Page 86: Untersuchung der Festigkeit von Fichten-Holz nach … · Unter dem Begriff Rotstreifigkeit werden bei Fichtenholz rötli-che, braune, violette und manchmal auch zitronengelbe Verfär-bungen

15000

r-1

ME MOOUJ

CM

wr-05000

Darr—Rohd achte0.50

CM**3]

0.30 0.60

0.37,25000

0.40

0.50

0.60

20000rcTi

0

r 4,A AAI

,__________,_40.100 - CI = 0,1 I

A

4.000•°'

4

.•

•. •

Bild 6.30 : Einflu des Holzwespen-(H = 0.0, 1.0) auf dieBiege-E-Modul von Fichtkeit von der Rohdichtezer

und Fichtenbockbefalls

Biegefestigkeit und denen-Kanthölzern in Abhängig-und Asti der Ka«.H_

- 80 -

Page 87: Untersuchung der Festigkeit von Fichten-Holz nach … · Unter dem Begriff Rotstreifigkeit werden bei Fichtenholz rötli-che, braune, violette und manchmal auch zitronengelbe Verfär-bungen

4-)

CU

C7)

0,3

CR

a:2

0.4 0.600.50

hte cm**3:Darr-

Bild 6.31 : Einflu6 der Rotstreifigkeit (R = 0.0, 50.0) aufdie Biegefestigkeit von Fichten-Kanthölzern inAbhängigkeit von der Rohdichte und Ästigkeit derKanthölzer

- 81

Page 88: Untersuchung der Festigkeit von Fichten-Holz nach … · Unter dem Begriff Rotstreifigkeit werden bei Fichtenholz rötli-che, braune, violette und manchmal auch zitronengelbe Verfär-bungen

20

0.40 0.50

arr-Rohdichte [g/cm**3]

Bild 6.32 : Einfluß der Streuung der Darr-Rohdichte und derÄstigkeit (a = 0.0, 0.1, 0.2 und 0.33) auf dieDruckfestigkeit von Fichten-Bret• nsek-ten- und Pilzbefall

0.60

- 82 -

Page 89: Untersuchung der Festigkeit von Fichten-Holz nach … · Unter dem Begriff Rotstreifigkeit werden bei Fichtenholz rötli-che, braune, violette und manchmal auch zitronengelbe Verfär-bungen

0.300.60

cht0.50

P C: Mif 3S 31

0.40

Darr-

)

Bild 6.33 : Einfluß des Lineatusbefalls (L = 0.0, 1.0) auf dieDruckfestigkeit von Fichten-Brettern in Abhängig-keit von der Rohdichte und Astigkeit der Bretter

833

Page 90: Untersuchung der Festigkeit von Fichten-Holz nach … · Unter dem Begriff Rotstreifigkeit werden bei Fichtenholz rötli-che, braune, violette und manchmal auch zitronengelbe Verfär-bungen

Ei .300 .60

E

Darr—Rohdichte

Bild 6.34 : Einfluß des Holzwespen- und Fichtenbockbefalls(H = 0.0, 1.0) auf die Druckfestigkeit von Fich-ten-Brettern in Abhängigkeit von der Rohdichte undÄstigkeit der Bretter

- 84 -

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0.40

Darr—ilohdichte kg/

0

0.30

H=0,1_ 0,Rr. 0

H L=0,R=50

Bild 6.35 : Einfluß des Rotstreifebefalls (R= 0.0, 50.0) aufdie Druckfestigkeit von Fichten-Brettern in Ab-L•:eit von der Rohdichte und Astigkeit derBret,:er

85

Page 92: Untersuchung der Festigkeit von Fichten-Holz nach … · Unter dem Begriff Rotstreifigkeit werden bei Fichtenholz rötli-che, braune, violette und manchmal auch zitronengelbe Verfär-bungen

4-C7)

0

0.302aolo

20000

11-4

0.40 0.60

0 i 0.30 0.40

Darr —Rohdichte tg/c0.60

Bild 6.36 : Einfluß der Streuung der Darr-Rohdichte und der- tigkeit (a = 0.0, 0.1, 0.2 und 0.33) auf die:7f2stigkeit und den Zug-21 von Fichten-

ohne Insekten- und Pilzbefall

- 86

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cn

0.3025000

20000

A a-0 0a =0,2

i50

10000

0.40

Darr— dichte0.30 0.60

0.500.40 0.60

Iltate t MU. :1

_07 P---"

Bild 6.37 : EinfluB des Holzwespen- und Fichtenbockbefalls(H = 0.0, 1.0) auf die Zugfestigkeit und auf denZug-E-Modul von Fichte -tern in Abhänaig g=:tvon der Rohdichte und Asigk it der Bretter

- 87 -

Page 94: Untersuchung der Festigkeit von Fichten-Holz nach … · Unter dem Begriff Rotstreifigkeit werden bei Fichtenholz rötli-che, braune, violette und manchmal auch zitronengelbe Verfär-bungen

7. Lnweise zur BerücYchtigung eines Insekten- und Pibei der inittholzsortierung

Die Schnittholzsortierung muß sich grundsätzlich an der beab-

sichtigten Verwendung des Schnittholzes orientieren. Hinsicht-

lich der Anforderungen ist z unterscheiden, ob das

tragende oder eine nicht tr Funktion zu überneh=1 hat

und ob es an sichtbarer icht siciarer St 1 e.baut

werden soll, ob es also dekorativen Ansprüchen oe oder

nicht. Im Bereich des Bauwesens sind alle Kombinattonen mög-

lich: So werden beiL,Iweise an Balken für eine sichtbare

Holzbalkendecke •en an die Tragfähigkeit und an das

äußere Erscheinungsbild çestellt, während Schnittholz für eine

nicht sichtbare Dach- oder Wandkonstruktion in der Regel nur

Anforderungen an die Tragfähigkeit genügen muß usf.

Die Bilder 5.1 bis 5.4 zeigen, daß Insekten- und Pilzbefall das

äußere Erscheinungsbild von Schnittholz erheblich beeinträch-

tigen können. Hierfür Befallsgrenzwerte festzulegen, hängt vom

jeweiligen Verwendungszweck ab und war nicht Gegenstand dieser

Untersuchung. Auch der mögliche Einfluß eines Insekten- und

Pilzbefalls auf die Imprägnierfähigkeit des Holzes wurde hier

nicht untersucht.

Begrenzt auf den Teilaspekt der Festigkeitssortierung von

Schnittholz, der im wesentlichen durch DIN 4074 ab gedeckt wird,

können aufgrund der vorliegenden Untersuchung folgende Ef. ,. h-

lungen gegeben werden:

Ein Xyloterus lineatus - Befall im bisher beobachteten Umfang

beeinflußt die Druckfestigkeit von Schnittholz nur geringfügig

und wirkt sich auf die Biege- und Zugfestigkeit sowie auf die

jeweiligen Elastizitätsmoduli nicht aus. Eine Begrenzung des

Befallsausmaßes erscheint daher im Hinblick auf die Tragfähi -

keit nicht erforderlich.

Ein Holzwespen- oder Fichtenbockbefall kann die Biege-, Druck-

und Zugfestigkeit von Schnittholz und die zugehörigen E-Moduli

- 88 -

Page 95: Untersuchung der Festigkeit von Fichten-Holz nach … · Unter dem Begriff Rotstreifigkeit werden bei Fichtenholz rötli-che, braune, violette und manchmal auch zitronengelbe Verfär-bungen

—ern und sollte daher grundsätzlich

ausgeschlossen wrdn. Andererseits lassen die Versuchsergeb-

nisse erkennen, daß ein vereinzelter Befall in der Regel noch

kein Sicherheitsrisiko darstellt (vgl. Bild 6.15, S. 56).

Bläuebefall wirkt sich auf das Festigkeitsverhalten von

Schnittholz nicht aus. Eine Begrenzung des Befallsausmaßes er-

scheint daher im Hinblick auf die Tragfähi gkeit nicht erforder-

lich.

Rotstreifebefall vermindert die Biege- und in geringem Umfang

die Druckfestigkeit von Schnittholz mit geringer Astigkeit,

wirkt sich dagegen bei Schnittholz mit einer Astigkeit im Be-

reich des für Güteklasse II, DIN 4074 noch zulässigen Grenzwer-

tes (Grenzwert für Einzeläste a = 0.33) auf die Druckfestigkeit

nichtmehr und auf die Bie gefestigkeit nur noch geringfügig aus.

Eine abgestufte Begrenzung des Befallsausmaßes, beispielsweise

auf 1/5 des Querschnitts oder der Oberfläche in Güteklasse I

und auf 1/3 in Güteklasse II, erscheint daher angezeigt.

Erkennbarer Fäulebefall sollte grundsätzlich ausgeschlossen

werden.

ise

Page 96: Untersuchung der Festigkeit von Fichten-Holz nach … · Unter dem Begriff Rotstreifigkeit werden bei Fichtenholz rötli-che, braune, violette und manchmal auch zitronengelbe Verfär-bungen

in 96 de.- •gewählt.

Zusa fassung

Einheimisches Holz weist in offenbar zunehmendem Umfang Insek-

ten- und Pilzbefall auf. Ein indirekter Zusammenhang mit den

neuartigen Waldschäden kann nicht ausgeschlossen werden. Um das

befallene Holz bestmöglich nutzen zu können, wurde vorgeschla-

gen, die Bauholz-Gütel zu Als Grundlage für eine

Entscheidung der Normuncsgremien, welches Befallsausmaß bei

Bauholz noch toleriert werden kann, war zu untersuchen, wie

sich ein Pilz- und Insektenbefall auf die Tra g fähigkeit von

Bauschnittholz auswirkt.

In die Untersuchung wurde Schnittholz mit Befall durch den

holzbrütenden Borkenkäfer (Xyloterus lineatus), durch Holz-

wespen (Sirex spec.), durch den Fichtenbock (Tetropium spec.)

sowie mit rch Pilzbefall verrsachter Bläue und Rotstreifig-

keit einbezogen.

In 15 süddeutschen Sägewerken und schnittholzverarbeitenden Be-

trieben wurde eine das gesamte Befallsspektrum umfassende

Stichprobe von über 500 Kanthölzern und Brettern entnommen und

daraus 180 Biege-, 340 Druck- und 208 Zugproben in Gebrauchsab-

messungen hergestellt. Die Querschnittsabmessungen der Biege-

proben (Kanthölzer) lagen im Mittel bei etwa 7x15 cm, die Quer-

schnitte der Druck- und Zugproben (Brettabschnitte) wiesen im

Mittel Querschnitte von etwa 2x15 cm auf. Als zusätzliche,

ni ght befallene Vergleichsproben wurden 100 Biegeproben und 80

Zugproben etwa gleicher Abmessungen aus einer früheren Unter-

suchung in die Auswertung mit einbezogen. Insgesamt stand somit

ein Kollektiv von 908 Proben zur Verfügung.

Als Ma für den Insektenbefall wurde die Lochdichte, d. h.

auf den halben Umfang bezogene Anzahl der an der Oberfläche er-

kennbaren Fraßgänge in einem 15 cm breiten Band um den Umfang

des Holzes an der Stelle des stärksten Befalls, festgelegt. Als

Ma ß für den Pilzbefall wurde die Ausdehnung der Verfärbung über

den 1.1f7 Prüfkerpers an der Stelle des maximalen Befalls

- 90

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Die wiesen überwieger. 17,:fachbefall auf, insbesondere

lag in vielen Fallen bei . nbefall gleichzeitig auch Pilz-

befall vor, wobei ilbereinstiei,.d mit der Literatur Xyloterus

lineatus - Befall besonders häufig mit Bläuebefall und Holz-

wespenbefall mit Rotstreifi gkeit rpe1t waren.

Bei Xyloterus lineatus - Befall wurde innerhalb der o.g,

zugsfläche ein Befallsausmaß von bis zu 150 Fraßgängen, im Hit-

tel etwa 14 Fraßgänaen, festgestellt. Bei Holzwespen- und Fich-

tenbockbefali traten bis zu 65, im Mittel etwa 9 Fraßgänge auf.

Bläue- und Rotstreifebefall erstreckten sich in Mittel über 25

bis 40 % des Umfangs und maximal über den gesamten Umfang.

Der Einfluß des jeweiligen Pilz- und Insektenbefalls auf die

Biege-, Druck- und Zugfesti gkeit und den Biege-, Druck- und

Zug-E-Modul von Bauschnittholz wurde mittels einer multiplen

Regressionsanalyse ermittelt. Damit konnten gekoppelte Einflüs-

se getrennt und mögliche Wechselwirkungen zwischen Befall und

allgemeiner Holzqualität wie Rohdichte und Asti gkeit erfaßt

werden.

Die Untersuchung führte zu folgenden Ergebnissen:

In nahezu allen Fällen, in denen ein Einfluß des Insekten- oder

Pilzbefalls auf die Festigkeit und den E-Modul nachgewiesen

wurde, hängt dieser neben dem Befallsausmaß auch von der Holz-

qualität, d. h. von der Rohdichte und insbesondere von der

Asti gkeit des befallenen Holzes ab.

Xyloterus lineatus - Befall vermindert in geringem Umfang die

Druckfestigkeit von weit gehend astfreiem Fichten-Schnittholz.

Ab einer Astigkeit von etwa 0.2, dem unteren Grenzwert für Gü-

teklasse I nach DIN 4074, ist kein Einfluß mehr nachzuweisen.

Die Biege- und Zugfestigkeit sowie die Biege-, Druck- und Zug-

E-Moduli werden durch Xyloterus lineatus - Befall nicht beein-

trächtigt.

- 91

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d au:

ege- und Zul-E-Mocli als weitg hend add. Folzfehler aus.

Ein Befall durch diese Schädlinge kann die c . :ten Eigen-

schaften im gesamten Streubereich der Holzqualität je nach

Befallsausmaß um über 20 % vermindern.

Bläuebefall wirkt sich in Übereinstimmung mit der vorliea,

Literatur über die Bi:_:1c. der Bläuepilze auf das Festigkets-

verhalten von Fichten-Schnittholz nicht aus.

Rotstreifigeit hat erheblichen Einfluß auf die Biegefestig-

keit, einen ueringeren Einfluß auf die Druckfestigkeit und

offenbar keinen Einfluß auf , .e Zugfestigkeit und den Biege-,

Druck- und Zug-E-Modul. Die treifigkeit beeinflußt nur

weitgehend fehlerfreies, d. h. astfreies Holz. Bei Schnittholz

mit größerer Asti gkeit geht der Einfluß deutlich zurück. Bei

weitgehend astfreiem Fichten-Schnittholz kann je nach Ausmaß

des Rotstreifebefalls die Biegefestigkeit um über 15 % und die

Druckfestigkeit um über 5 % vermindert werden, während bei ei-

ner Astigkeit von 0.4 bzw. 0.2 kein Einfluß mehr auf die Biege-

bzw. Druckfestigkeit festzustellen ist.

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