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Über den Einsatz normierter diagnostischer Verfahren in der Arbeitstherapie Von der Anwendung bestehender psychometrischer Tests zur Normierung der eigenen Arbeitsprobe

Über den Einsatz normierter diagnostischer Verfahren in der Arbeitstherapie Von der Anwendung bestehender psychometrischer Tests zur Normierung der eigenen

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Über den Einsatz normierter diagnostischer Verfahren in der

Arbeitstherapie

Von der Anwendung bestehender psychometrischer Tests zur

Normierung der eigenen Arbeitsprobe

Welchen Gewinn bringt der Einsatz psychometrischer Tests in der Ergotherapie?

• Wichtige diagnostische Informationen in relativ kurzer Zeit• Hinweise auf Förderansätze• Erleichterung von Zuweisungs- und Platzierungsentscheidungen• Verlaufskontrolle• Beleg von Therapieeffekten• Beleg des Behandlungsbedarfs • Berufsspezifische Diagnostik um die sich sonst häufig niemand

mehr bemüht• Hinweis: Test konkurrieren nicht mit anderen ergotherapeutischen

Maßnahmen - sie ergänzen sie vielmehr

Wissenschaftliche Definition des Begriffs Test

Nach Lienert ist ein Test

• „ein wissenschaftliches Untersuchungsverfahren zur Untersuchung eines oder mehrer empirisch abgrenzbarer Persönlichkeitsmerkmale mit dem Ziel einer möglichst quantitativen Aussage über den relativen Grad der individuellen Merkmalsausprägung

Hieraus leitet sich ab:

• 1. Der Test ist ein wissenschaftlich begründetes Verfahren,

• 2. die Durchführung ist standardisiert, und führt

• 3. zu einer relativen Positionsbestimmung eines

• 4. empirisch begründeten Merkmals (Eigenschaft, Fähigkeit, Einstellung, Fertigkeit…)

Praktisch / inhaltliche Definition:

Praktisch handelt es sich bei einem Test stets um eine unter möglichst standardisierten und kontrollierten Bedingungen gewonnenen Verhaltensstichprobe deren Ergebnis vergleichbar im Sinne einer vorhandenen Normierung ist.

Testgütekriterien nach Lienert (1969):

• Objektivität• Reliabilität (Zuverlässigkeit)• Validität (Gültigkeit)

• Normierung• Vergleichbarkeit• Ökonomie• Nützlichkeit

Vor Einsatz von Tests zu beachten • Statistisches Basiswissen ist allerspätestens bei der Einordnung der

Befunde erforderlich (jedoch ist andererseits die Durchführung und Auswertung eines standardisierten Tests für jede Fachkraft erlernbar)

• Gründliches Studium des Manuals• Ohne psychologische Supervision Beschränkung auf einfache und

klar definierte Leistungstests• Genaue Einhaltung definierter Standards• Induzierung von Prüfungsangst vermeiden• Keine Überinterpretation einzelner Tests (im Zweifel gilt: ein Test ist

kein Test)• Ideal: Einarbeitung oder dauerhafte Zusammenarbeit mit dem

psychologischen Dienst der Einrichtung (so kann man ggf. nach und nach Basiskenntnisse erweitern)

Einige Beispiele für Tests, die im Rahmen ergo-(arbeits-) therapeutischer Maßnahmen Gewinn bringend eingesetzt werden

können:

1. Figure Reasoning Test (FRT)2. Aufmerksamkeits-Belastungs-Test d2

3. Revidierter Büroarbeitstest (ABAT-R)4. Bürotest (BT)5. Mechanisch-Technischer Verständnistest (M-T-V-T)6. PTV (Praktisch-technisches Verständnis)

7. Drahtbiegeprobe

• (1+2 ggf. zur Schätzung des intellektuellen und allgemeinen Leistungsniveaus, um Überforderungen zu vermeiden, da manche berufsbezogenen Test relativ schwierig sind)

• http://www.testzentrale.de/

Drahtbiegeprobe

Sortierprobe