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90 Graham, iiber dns Wasser in Salzen. jo nnchdcrn sie sich secundiir mit 1, 2 oder 3 Grundtheilen Wesser verbindet, scheinen jene Verrnuthung zu bestiitigen. XI. Ceber dns Wasser als rvesenllichen Beslctndlheil dcr Salse, mil besonderer 12iicl~sichl uuf dic achaoefelsnziren Same, von T R O M h S GRARAX. (Am the London and Edinhiirgli philosopli. Mag. and Journ. of Science KO. 35. Mai 1825.) Ncht ohne Nutzen miichte es sein, einige von den Func- tionen einer besondern Betraclitung zu unterwerfen , welche das Wasser , wie hereits angenommen mird , auf die Beschalfenheib der wtsscrhaltigen Slilxe iiussert. Jetles Ammonhlisalz rnit einer Sauerstoffsjiure enthi'ilt ein Atom Wasser und liann ohne dasselbe niclit bestehn. Der Zu- stand tler Verbindung des Wassers ist eigenthumlich unti man riitnmt an, dass die Elemerite dcs Aminoninks sich mit dem \Vasserstoffe des Wassers verbinden , und eiu neues zusammen- gesetxtes Ilsdical biltlen, das Ammonium genannt wird , wfiih- rend der Sauerstoff des Wassers sicti mit diesem Radicale ver- biiirlet unti Air~inoniumoxyd erzeugt. Daher n-ird salpetersau- res Amn~oniidi, in welchem die Elemetite von einern Atom Sal- petersiiure, Ammoniak und Wasser enthalten sind, als wasser- freies, salpetersaures Sdz von Ammoniumoxyd betrachtet und entspricht dem Salpeter oder salpetersaurem IZali. Es ist aber nictlit der Zwecli dieses Aufsatxes, den Zustand des Wassers in den ~4mmonial;salzen umstiindlich xu erijrtern. Wir fintlen dasselbe in den Salzlirystallen, welche durch eiue sohwache Verwandtschaft verbuuden sirid, und bei denen e?i unter dem Namen Krystallisationsivnsser beliannt ist. Auf die %;ill1 der Atome Wasser, mit welchem einige Salze sich verbinden, i d e m dieselben nacli geschehener Aufliisung kry- et:il!i,4ren, h: beii die Temperntw und anriere geririgfiiqige Ursa- chen ZiiInLiss. Dieses \Vasser wird gewiihiilich alu ein Sestaiid-

Ueber das Wasser als wesentlichen Bestandtheil der Salze, mit besonderer Rücksicht auf die schwefelsauren Salze

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90 Graham, iiber dns Wasser in Salzen.

j o nnchdcrn sie sich secundiir mit 1, 2 oder 3 Grundtheilen Wesser verbindet, scheinen jene Verrnuthung zu bestiitigen.

XI.

Ceber dns Wasser als rvesenllichen Beslctndlheil dcr Salse, mil besonderer 12iicl~sichl uuf dic

achaoefelsnziren Same, v o n

T R O M h S G R A R A X .

(Am the London and Edinhiirgli philosopli. Mag. and Journ. of Science KO. 35. Mai 1825.)

Ncht ohne Nutzen miichte es sein, einige von den Func- tionen einer besondern Betraclitung zu unterwerfen , welche das Wasser , wie hereits angenommen mird , auf die Beschalfenheib der wtsscrhaltigen Slilxe iiussert.

Jetles Ammonhlisalz rnit einer Sauerstoffsjiure enthi'ilt ein Atom Wasser und liann ohne dasselbe niclit bestehn. Der Zu- stand tler Verbindung des Wassers ist eigenthumlich unti m a n riitnmt an, dass die Elemerite dcs Aminoninks sich mit dem \Vasserstoffe des Wassers verbinden , und eiu neues zusammen- gesetxtes Ilsdical biltlen, das Ammonium genannt wird , wfiih- rend der Sauerstoff des Wassers sicti mit diesem Radicale ver- biiirlet unti Air~inoniumoxyd erzeugt. Daher n-ird salpetersau- res Amn~oniidi, in welchem die Elemetite von einern Atom Sal- petersiiure, Ammoniak und Wasser enthalten sind, als wasser- freies, salpetersaures Sdz von Ammoniumoxyd betrachtet und entspricht dem Salpeter oder salpetersaurem IZali. Es ist aber nictlit der Zwecli dieses Aufsatxes, den Zustand des Wassers i n den ~4mmonial;salzen umstiindlich xu erijrtern.

W i r fintlen dasselbe in den Salzlirystallen, welche durch eiue sohwache Verwandtschaft verbuuden sirid, und bei denen e?i unter dem Namen Krystallisationsivnsser beliannt ist. Auf die %;ill1 der Atome Wasser, mit welchem einige Salze sich verbinden, i d e m dieselben nacli geschehener Aufliisung kry- et:il!i,4ren, h: beii die Temperntw und anriere geririgfiiqige Ursa- chen ZiiInLiss. Dieses \Vasser wird gewiihiilich alu ein Sestaiid-

Graham, iiber das WilsSel* in Salzea 91

theil der Salxe betrachtet , der nicht wese:itlich ist, wegen der Leichtigkeit , mit der es ini -4l!gemeirieri dIJrch Hitze ausgetrie- ben werden kann, iirid auch wegen des Uinstandes, d w s vie!e Salze, die gewijhrilicti wasserti:iltig sind, fiibig sind, aucti oh- ne Wtsser in der Krystafllbrm zu bestchn.

I n den Ilytlraten der iitzeniien Ali;iilien und Erden wirtl Wasser dutch eiiie slarke Verwatidtschikl't xuruuligehrtlteri nntl man nimmt gewiilinlicli an, dass tlasselbe wie eiiie YIiure niit tiem Alkali oiler der Ertle verbunden ist. In solclien Hydraten vertritt Wasser die Stclle eirier B3ire.

In Betreff der Hydrate deI' Siinreir vcrmutliet man inspc- mein , rlass tler Theil Wasser , meldier diirch H h e nii:lit ill;-

gesondert wertleri knnri , oder s d i r fest zuriickgehaltea mird, bei den SHureti die Stelle eirier b s i s vertritt, oiigleich man dc tn Gegeirsfiinde wenig AuTmerksatakeit gewidinet hilt. Die W I I -

centrirteste Scliwefdsiiure belriilt ein ..\torn Wasser hei sich i ind wird fiir ein sctiwefelsanres Wasser gelidten, Auch bei ei- nern solchen snuren S a k e , wie doppelt sctrwefelxwres KaIi oder tlopgelt weinsteiiisnures Kali , 1st di1s einzige &Om \Yasser, das lieliiuintlich mit d C m Sirlze beharrlieh verbnriden ist, von unsern erleuolitetsten chemischen Theoretiltern hirxlich a13 weseiitlich zu seitier Beschiiffeenheit betraehtet worden, und es ist die Mii,- lichlieit angenommen worden, dass soluhe Snlse wirldich Dop- pelsalze sein miiuhten, das doppelt schwefclrsure Kali, eiii schrve- fekaures Iiali, dad mit schmel'elsnurem Wasser verhuiitlen ist, uud das doppelt weinsteinsnure K d i , ein weiristeiiisaures Ball, verbundeii mit weinsteiiisaurem Wasser.

Ich habe kurzIich die Aiisicht voin Wasser entmickelt, (lass es als eine Basis bei Phosphorsiiure wiike. Diese S3ure ist fiihig sich mit Wasser in drei verschiedenen Verhiiltni..jseit xu verbindenj und die Zshl tler Atoine Wasser, mit denen sich die Siiure zu irgend einer Zeit verbindet , biingt von Uinstiin- den ab, die man kennt. Dass das Wasser in diesen verschie- denen Hydraten basisch ist, geht daraus hervor, dass, wenn man clieselben mit einem Alkali beharidelt , die Stclle des \\7itA-

sers stets eine Qnantitiit Alkali einnirnmt, die in chemi..;clier Hinsicht dem Wasser Squivalent ist. Durcli salpetersadres Sil- beroxyd erfolgt derselbe Niedcrschlag VOII irgend einein plion- .phorsauren Nutron und yon dem eiitspreclieiiiien pliosipliorsilu- - ' A

92 C r a h n m , iiber das Wasser in Salzcn.

ren Wasser, und es mird die Zusammensetzung des Nieder- schlages in beitlcn Fiillen tlurch dieselbe doppeltc Zersetxung bestimint. Die Phosphorsiiure hat die Eigenthumlichkeit , dass die*elbe fiiliig ist, sic11 niit Wssser als einer Basis i n vetschie- tlenen Verliiilftiisscn zu verbinden wiilirend nlle andre Siiuren sicli, soweit es bis jetzt bekannt ist, init Wasser RIS einer Ba- sis b!os in cinem Verhiiltnisse ver?)i!:den. Durcli dlese Ent- tleckungeri i n Absicht auf (tic Phosphorsiiure und ihre Salxe, werilen die gewijliiiliclien Vorstellungen , die inan sich von tler Beic:liall'cnlieit der Salze geinaclit hat, viillig vcrwirrt. Die Salxe, weldie iloppeit pliosphorsanres Xirtron , pl:osphorsnureu h-tttrori und basischcs phosphorsaurcs Rxtron heissen, sind Itiu- ter dreiliich basische Salze. Die gewuiinliche Vorstellung von cinein s:tiiren Sake ist auf keins derselben .anweiidbar.

Ich 1 i : t h inithin gefuntlen, dsss drrs W-asser in gewisseri Siilzcn i n einein versctiiedenen Zustandc vorhantlen ist, und niclit die Btelle einer wirlilichen Basis vertritt, (1.9 an die Stellc tlcssclben ciii Siilz u n ~ l nicht eiue alliaiisctre Ensis trcton lann. Die>? iieuc E'utictioii ilcs Wassers als eines Best:intltlieiles dcr Sdze mi erliiutcrn, ist der haupts~c:lrlichste Zweck gegenwiir- tiger .Mi~(Iieilung.

A u s tier Scigung des phospliorsauren Natrons, sich mit inelrr S:ttron X U verbinden u:id ein basisches Salz au biltien, 11:itte ic!i a d ths Vorhandeusein voii basiscbem Wasser- in deln erstern geschlossen. Es bot sich selhst die Frage dar, lie$ in tler Xoscliafkriheit solclicr Sdze , w-elche eine Xeiginig habcn, sic11 iiiit anileren Sa!zen zu verbintlen untl Doppelsalm zu bil- d e n , sohon zuvor etwas Analoges? Die Salze, welclie skli Bin leictitesten init eineiider verbinden sind die scliwefelsauren, i ind zu tliczen wendete ich mich daher. D i s Resultnt war, tlass bri d r r ~r-olill?ek;riinteii Classe von schwcrelsauren Salzen, we]- C:IC aus pchwerelsnurer Mapes is , schwefelsaurem Zinlio~yde, gisenoryde , Manginoxy.tle, h'upreroxyde, Nicl<cloxyde, Kobalt- oxytle bcstchn, die alIe mit eiitwedcr 5 oder 7 Atoinen Wasser kryzta11isiren, sich zeigte, dass ein Atom Wasser vie1 stiirker iiiit tfeui S:tIzc verbunden ist, als die andern vier otler sechs, welclie letxtere i:!sgenieiii durc?r eine Hitze uuler ilem Pied- yincte des t%-:issers ausgetriebeii wertlen kijnnen, wilhrend das ijbrig t;;eibc;itie i ~ t o m .gl&eIil*Grixig cine llitxe XU seiner AM-

Graham, uber das Wasser in Salzen. 8 8

treibung erfordert , die uber QQO" Fahrenheit betragt, und gc- w i s ~ e r ~ n a a s s e ~ ~ fcr das salz wesentlich zu sein seheint. Die Be- schaffeillieit von krystallisirtern schivefclsaurem Zinkoxyde zum Beispiel kann so ausgetlruckt wertlen :

Z n iji~ 4- ilS. W-ir theilen hier die sieben Atoine Wasser in ein Atom,

welches zur Beschnfrenheit tles Sdzes , soweit wir es miascn, wesentlich ist, und sechs Atome, welche es nickit sind; und nuP diem letzte Qiiantitiit wollen wir die Anmenciuug des N:I- mens I(rysta1lisatioiiswssser heschriinken. Mun w i r d bei d c n ~ dopIic!ten schmcfelsauren Zinkoxyde nnd Kdi dss eiirsige er- wiihnte Atom Wasser, das zu dem schwefelsauren Zinkox).de gehiirt, von einem Atom schwefelsaurem ICali ersefzt, unit die sechs Atome Krystallisntionswasser bleiben zuruck. SctiweCel- saure Magnesia verbindet sich mit schwefelsaurem Knli auf die- selbe Weise und so geschieht es auch bei allen anderii Sahen dieser Classe. Die Bescbaffenh jhit des krystsllisirlon schwel't.1- sauren Zinkoxyd - K~ilis , melche aIs deri 'Pypus fur die%@ Furnilie von Doppelsalzen genommeii werden kan:: , wird da- her tiurch folgendc Gormel dargestellf :

welche von der vorigen Pormel sich blos dndurch unterschei- det, dass bei ihr das Zeichen des sclrwefelsauren Kalis (k ti 1 statt des Zeichens [ g ] des wescntlichen Atoms Wasser ge- setzt worden ist.

5ei einer g1eichzeitig.cn Untersuchung der siliiren achme- Pelsaureii Sake ergab sich, dass man durchaus dieselben aucli fur Doppelsnlze halten m i k e ; class das iloppclt sch~vefelariuro Kali zurn Beispld RUS scbwefelsaurem Wasser trnd schrverel- saurem Ih l i bestebt uud dnss seine Formel folgeirde ist:

mit oder ohne I(rystal1isationswasser. I n der Besclinffeiiheil des Sch~vefelRiiurehydrates liegt gleichl'illls schon xuvor Etwas, dra zur Erzeugung eiiies solchen Doppelsnlzes die:it, wio bei tiem schwefclswren Zinkoxyde. Wasserhaltige Sji:hwerdsilure, tie - ren specifisches Ccwicbt 1 ,75 betrSgt , entliiilt zwei Atorne Wtlsser und ia t fiihig, bei eirrer Temperiitur von -100 Iraiii-eir- heit, x u krystallisiren. Es ist tlas einzige- behon;ltc Hydrat

i n gj [kg] + H G ;

H ii (K s ] ,

91 Graham, i i lm dns Wasser in Snlzcn.

von Scliwefelsliure, welches krystnllisirbar ist. die Formei;

Es liann dnrch

11 is H

rill .s H d:trgestellt werden , weIche mit dcr von schwet'clsanrem Zink- oxytle? die t1:iriinter gesetxt ist , verglichen werden kmiri. Die- se.4 zweite Atom Wiisser, tias in wasserhaitiger Ycliwefelsiiure vcrliaiitlen ist, lrariti im die Stelle tles scliwnfelsirureu Kidis ei- nes P:ilzes treteri und tl:is do;ipelt scliwefelsaiire Kuli geht da- rail+ Iiervor. Aber ati die Stelle tles erxten Atomes %Yiisser in cletn satirein tlytlrule kaiin blos ein Alkali otler eine wirkliche Basis treteit. Oie li'unctiiNt des ersteii Atoms ist die eicier ~.i ,qe.

E* wirri abei- eili neuer Ailsilltic[< erfordert, iini die Vuriction tles xwcitetl Atomes W;tsser, oder tles Atoines mesentlichen' Wassers i t i detn schwefelsiitireri Zinlioxyde zu unterscheiden. Dic Aii~veridi i~~g des Beiwortes sr/liiiisch bei tliesein Atome W-as- ser, uin ;iiizweigeti, tlass es die Stelle eiiies Salxes vertrift, k:inii viclleiclit gestnlfet werileti. Diis eriviilinte E1ytlr;it von Scliwerelsiiiire ci!tIiAt daltcr ein Atoiii bnsiscl:es urid ein !*tom s:iliiiisc:ltes M'a ser. Es ist eiii sch\vefels;rure:, W-nsser mit SH-

litiiscl~ern %V:~swr, \vie ilas w:rsserltnltigc schwerc!sntirc Ziiik- oxyd ciri ac:hwel'elsaures Zinlioxyd init salinisohem Wil..ipCr ist. Das tloppelt scliwel'elsaure Iiali ist auclr ein sclin-cfelsnures CVitsser mit schwelhlsaurcm liali uiiri entspriclit dern schwe- felsitiren zitilioxyde und sclirvefelsauren Knli, welches letx- tcre ein sctiwde1s;rures Ziiikoxyti mit sciinTel'elsnureia Knli ist.

Mali lcann jetzt einen Grunt1 angeben, wiruin es Leilie sauren sel~we~elsiiirren Salze von Mngiiesia utid Zinlioxyd u. dergl. giebt. Doppelt schivefeis:iiire iSa;rgnc4a w h d e BUS schwe- relsaureiu Wasser uric1 scliwel'elsiii~rer 'M:tyiresia ititch unsrer Arisicht von saiiren sch\%--efelsatireti Sii!xeii ztis:imtnetigeselxt seiri. Nun siiitl aber schrvefelsntire ,Y;igrie*ia u i i t l scthwel'6lsiitires Was- ser StolFe von analoger Beschafrenheit oder vo:i dersclben Ka- (egorie, utid wurdeti eben so weriig Xeigiing hnbeii? sich mit eirtantler xu verbinden, wie schwefelsaures 7Jinlioypl uiid schwe- reisnure Magnesia.

Graham, das uber Wasser in Salaen. 93

Gchwefelsaures W-assersulfat mit sslinischem Wasser : H 3 8. Bcliwefelsiiure von 1,78 specifischem Gewichte.

Wir kiinnen bei der Auseinandersetzung der Verhiilt- nisse der schwefelsnuren Salxe am besten von tliesem Kiir- per ausgehen. Von den xwei Atomen Wasser, welctie es enthiilt , kann das Atom , welches sich- als Base verhiilt, von der Sliure nicht getrennt werden, ausser duroh die \Virkung einer stiirliern Basis. Das mveite oder das ealinische Wasser-, Atom kann durch Hitze abgesondert werden aber nicht durch einen Grad Hitze unter 4000 Fahrenheit, und wird rasch wierier ahsorbirt. Eine verdunnte Schwel'elsiiure kann, wie ich finde, bei eiuer Ternperatur die iiicht 3800 iihersteigt, ohiie den Verlust eines Theilcheiis der SRure concentrirt werilen, und die Quantitiit zuruckgel!altenes Wasser w i d p i i z geiinu ruP zwei Atoine reducirt. Diess ist in der That ein. genaiies Verfhhren, um die Verbindung des bestinimten Wiissersiilf:tt* mit saliniscbcm Wasser zu erlnngen., welches bei 3800 otler 3900 erhalten werden kann, ohne weiterii Vorlnst zu erleirleit. Ich liltbe s o p - bei einer verclunnten coricentrirten Siure? hei einer Temperatur, die nicht 3000 uberstieg, eirie stwhe A n n A - h e r u i y an dnsselbe Verhiiltiiiss dcs Wassers bcilierlib. A ber bei B O W oder 410° fiingt diess Hydrat an zersetxl zu wcrden, und ein Theil desselben l i m n d:rnn mit dem ausgetriehenen Was- ser iiberiiestilliren. Wenn indessen dieses Hyilrat im lurtlce- ren Raume bei der zuletxt erwlihnten Temperatur destillirt wird, so verliert es eiriige Zeit nichts als Wasser.

Bei einem Versiiche fand man, dass eine Qunnfitiit ver- diinnlcr Sohwefe1s:iure sich zu drei Atomen Wnsser tirrab con- centrirte , bei eiiier Ternperatur, die nicht 2120 uburjtieg , bei welctier dieselbe nicht weaiger ids vierzig Stwiden iin luftlee- ren Raume gc lwen murde. Ers bestand dieselbe ails 100 Tliei- len trocliner Siiure, verbunden mit 68, 07 W-nsser, Iviihrentf drei Atome W-asser 67,38 'I'lieile aiismnchert.

Die lifiufiiche concentrirte Siiure , welche ein hestinlmtea Schwefelsiiurehydrat ohne clas salinische Atom ist, gckiert rlac:h Doctor T h o m s o n bei einer Teniperntur vo:t - 360 tli(;hi.

5511 Schwefe1sii:rre von I ,78 spec:ifisehen Getvictites fugtt: ic:!1

Wasser in dein Verhiiltniase voo zwei, vier und sedw Atourera

'36 Graham, iiber das Wssser in Salzen.

Iiinzu; alier allc diese IIydriite blieben flussig, wcnn sie eine Iiurxe Zeit auC Oo Fahrenheit erhalten wurtleo. Wesserfrcic, schwefdsaurc RIagnesia oiler schwefelsaures Ziiikoxyd Yscn sich niein:ils als solthe ill Wasser aoP; noch iiussern sle einen beslirnin- ten c1iemisc:hen Clinrskter. Sie inussen sich ilnrner mit eiiiem Afouie saliiiischen Wessers znerst verbinden , otler mit Etwes, t h y tliesein aeqilivnient ist , urid erst in tlieser Verbintlong siritl sie :iu!lijshar u. s. w, So vertiiilt es sieh mit tlem BeliweCcl- siiiirclij.drafe oder der coilceiitrirten Scliu-erelsiiure (H ). Seinein c:t~einbt:Ircn C.'haral~tcr rincli ist es riii uiivolbtiiiitiiger Rijrper [i:ticony)iele body>. Es ist in seiiicr i%mmrne:isetxuiig eiiic I d i i c . l i e , welt:hc ausgefiillt ~verdeii muss. Weiiti es sicli i i i irgcuti ciiiein iiullijsuiigwni(tc\ au!lii*t so Iiijnnen mir gcwiss iilrerxcugt seiii , dass es erst sein ;I,weites, otler sciu sniiiiisclies W n . ~ s ~ m i ~ ~ i i niifgciiotninen hiit , oiler R i i s h t t dessclben et \+xs iiiitlres. D;tr:ius liisst sich eine Reilie von 1.leactioneri tler Schwc-

ttiuiidicli sfi!tf, :id A'lioliol uiid vide org:wisclte StirlTc erli!ii- ren. AuT tliese eigenthiiinllclie Ilesctiaflciitieit dcr Stolk aher iverdc ich wietler Ge!egcnlioil hirheit , bei ilem scliwefelsauren i<:tlkc xurucliziikoininen , eineln stufl;c, tier es sehlngciider uls das 8t:lt\vel'e!siiii~eliyclrnt erliiutert.

Schnorulsliureitydr:it mit scliwerelsniirern l in l i : 11 ij Ck S). Doppelt scliwefelsnores Kali.

t'ori dlen scliwefelsauren %!Zen weiciien die sauren schwo- I'c!.inu:'eti Sulze oder tlns' tloplrelt sctiwefe1s:iure Kith untl Natron :in we:iigsten voii dcm Scl:\\.cfeisiurehq.dr;rte nls tlein ersten :tb. \Vie Iiaben in deui eineii Falie blos sc!iwel'cl?;niires K d i und in dem aiitlero schwefcisnures Katron mi die Stelle lies sa!iiiischen Wassoratonis, des ScliweCel~Pure1iytIr:tts ge- .-eixt. Bei liciner voii tien "roben dieses Sirlzes, welciie icli cl;eieyeulicit h t t e zu uatersiiclien, war einiges Kryst:rliis;ttions- , v a ~ ~ e r vorl~autlen untl tler Beweis, ~velclier voii sci!ier xu- i*'i\[igeir Anwesenlieit gegeben wird i d vori sehr mr-eil'oIhaiXer ;,rf, uio lk'lystalle Iconaten bis zu 3,800 erliitzt werclen, oline illye [)urc!lsic:litigkeit zu vermiiiderii rixitl sic ticIi!uolzen bei pillcr 'Fciuperetur, die nickit u:ltcr 6090 war, o!me sllen i'erlrist , :iii.%geiiouiineii eiiie S1)gr M'assers welche incclia- nisch adilitrirt. Ueiin Erhitzen eiiies doppelt S ~ h i m k k I U I ' e i i

. .

f e l 3.iiiI.e .; welclio dersclbeii i n conceiitrirtem 55tiutaiitle eigqii-

G r a h a m , iiber dns Wasser in Salzen. 97

Yalzes bis zur Rothgliihhitze xvnrde ein Theil vgn dem Schwe- Celsiiurchydrate ausgetricbcn. Ich zweile ,w!ir, ob W-asser in einem solchen Falle sicli jemnls ohne SchwefelsAure trennt, ob- gleich B e r z e l i u s eincr antlern Meinung zu sein scheint. Es ist wohl beliannt , dass das .Sch~vefelsiiurehydrat aus diesem Salm .lurch Hitm allein nicht viillig ausgelrieben wird, sogar durch die stiirlrste nicht. Tndessen verliisst dss Schwefelsliure- hydrat das schwefelsaure Xatron mit grijssrer Leicht i keit, a1s das schwefelsaure Kali.

Diese schmefelsilnren Snlxe sol!ten bei einer hohen Tem- peratur nus concentrirten Aufl&mngen krystallisirt werderi ; denn ihrc Aufliisuiigen sind sehr geneigt, Zersetzung bei einer nicdri- gcn Temperatur zu erleitien , indem dns neutrale schwefelsau- r e salz krystallisirt und dns ~cliwefelsiiurehydrat mit den salinischen Wasser in der -4u~!ijsung 16sst. Ich habe oTt bcnierfit, dnss iliese Zersctxung vorkomme, Sngiir bei Aur- lijsungen, die eiii grosses Uebermanss von SciirveTcl.~ibi~rc ent- Bielten. Bei niedern Tcmyerntcren hat daher die Veiwandt- schaft , des Schwerclsiiurehydrutes zu saliriiscliem Wasser das Uebergewicht iiber seine Veriv;indtscliaft zu scbyefelsaurem Mali. Krysfdle von schwefelsaurcm Xat,ron zerstossen uiid zwi- when Lihchpnpier ausgcpresst , s i : i d gone@ tlieselbe Zersetzung zu erleiden, wenn die Luft feuaht ist, und treten hiiufig eine grosse Menge ihres Schwel'clsjiure~tydI.;ltes innerhalb 24 Stun- den an di ls Papier ab. Diesen Umstnnd mnss man beachten, wenn inan doppelt schwefelsaure Salze fur Annlysen bereitet. Die Leichtigkeit , mit welcher diese Salze voni Wasser zersctzt werden, stimmt gut mit ihrem Gerhiiltnissc zum Schwefelsiiure- Bydrirtc mit salinischem W-asser, dessen Vorliandensein wir an- genotnmen haben. Sehwet'elssures Zinkoxyd, schwcfelsnure Msg- nesiir u. dgl. sind fiihig , tlas Schmefelsiiurehytlrnt von dicsen Salzen tibzusondern , bei einer Temperntur, die sich der Roth- gltihhitze riiihert, und seine Steile einzunehmen. 1011 habe he- merlit , dass das doppelt scliwefelsaure Natron zur %ersetmng geneigter ist , Wetin es i n bvttsser nufgeiijst wiri, iils dirv dop- pelt schwefelsaure Iiali. bic 1)o;yelsnlze von deni schwerel- snuren Nntron Init schwefelsaurer M a g n e h u. dgl. sitid zlueh wei!iger bcstiillifig als die entsprechenden Doppelsnlze, welclre sch~\-efeIsaures Bali entbalten. Ich glaube .ill der That, die er-

95 G r a h a m , iiber das Wasser in Salzen.

stern werden gleichfiirmig zersetzt , wenn sie in Wiisser auf- gelijst wertfen.

Schwefelsaures Kali , schwefelssures Xatron.

Diese Salne weichen von andern schwefelsauren Salzen dndurch ab, dass sie kein snlinisches Wasser haben. Von den zehn Atomen Wasser, mit denen schwefelsaures Natron liry- stiillisirt, ist keins wesentlich fiir die Zusammeusetsung dessel- ben. Dns prize Wasser entweiclit schon bei einer Tempera- tur, * die nicht 670 Fahrenheit iibersteigt, wenn die Krystalle des Snlzes fiinf Tage im luftleeren Raume uber Schwefekiuro getrocknet werden. Aus dem regelmissigen Fortschreiten der Aiistroclinung des Salzes, welches durch ivietlerholtes Wepen gefuriden wurde, erlielit , dsss kein Theil des Wassers starker als tlas nuriic:tibleibunde zuriickgekalten wurde. EY ist wohi belmint, dass schwefelsaures Satron in cinem wasserfreien Zu- 6t:i;lde RUY einer heissen A~~lijsutig krystallisirt.

Scliwefelsnures Zinkoryd mit salinischem Wasser :

in Sir +I&. Sc1iwefels;tiires Ziiilcoxj-d.

I n dem settwefelsanren Zinkoxyde haben wir dns basi- sche Wasseratom, das im Schwel'els~~urehytlrtlt entltiriten ist, ersetzt durcli Zinlioxyd, willrend das snlinisclie Atom xurucli- hiieh, iltitf mit diesem sind in den gewijlrnlichen Krystallen noch sechu Atome Wessx verbundeu. Man findet, dass diese Kirystalle, we:in sie iiber Schwefelsiiure in luftleerem 1i:iume bei einer Tcm- peratiir von 680 ausgetrociinet werden, secbs Stotne Wasser verliercn und h!os eins zuriiclibcha!ten. Der Luft bei einer 'I'm- peratur von 212" ausgcoelxt? verwittertcn die Krystidle gleich- falls bis xu eiticm Atorne hcrab; und das schwefelsaure Zinli- onyd wirtl beltanntlich aus einer kochenden Aufiijsung in kry- stnlliiiischen Kiimern sbgesetzt , welche ein Wasseratom eiit- halten. ..4ndrerseits fand man , dass d s s schwefelsaure Ziiik- oxyd dieses einxige Wasseretom bei einer hohen Tetnperatur votl 4100 Fahrenheit beibehielt, dass es aber bei eiiier Tem- yerittur von nicht iiber 11600, dasselbe verlor und wasserfi-oi wu;de. I n allen diesen Fiillcti wurde da5 witsserhirltige 6nlz

G r a h a m , ilber das Wasser in Saloen. 99

in eincrn rijhrenrijrtnigen ncripienten vermiftclst eines Oel- odpr. RTetallbtrdes erliit,zt, dessen Ternperiitur verruittelst eines 'I'liermO - meters beobaciilet wurtie. So stark dasselbe r\uch erbitzt wur- de, otjrre zersetst zu werderi, so nahm doch das schwerelsaure ZiriW beim Bel'eucliten irnmer dieses W-:isseratom wieder an, und ?erfiel wieder mi t Eritwickelutig von Wiirme. Gemeines schwe- felsaurcs Zinltoxytl ist dalier fichwefelssures Zinlioxyd mit snli- nisc:hem W-asser, und diis wirl;!iche otier, absolute schwefel- wallre Zinkoxyd ist uns in krgstalliriischer Form oiler i n aur- Iijslichem Zustsnde unbclmwt. Aber wir kiinnen such fernerhin das Stilz , 'welches wir besitzen , als schwefelsaures Ziikkoxyd bezeichrieri , da der Name durchaos kcine Zweilleutigkeit in sich enlhfilt.

Schwefelsaures Zinkoxytl mit schn~efelsaurem Kali: i n s (1. s ) .+ i16.

Scli'ivefr.lsarires Zinkosyd iind Hali. I!i diesem wohl belminten Dopi~elsalze haben wir schwe-

felsaures Iiil!i an dic Atclle des salinisctren W-assers vom schwe- i'clsaiiren Zinlioxyde gesetzt, und die sechs Atone Krystnllisa- tionswasser bleiben xuriicli. Es wird tiasselbe leicht in be- stiminter h q i o r t i o n gebi!det, wriiri miin Aufliisungeii von schwe- felsaureni Zinkoxyde uiul scli\cel'elsaurern Kali zusammenniisa!it. Es wirtl gleichfallu gebiltfet rml sondert sich tlrirch Tirysfalli- P i l I i O l i ah, wenn schwefolsaures Zinli zu do~rpelt schwet'elsaiirem Kali tiiiiangefugt wirtl, u:id in diesem Fal!e komlnt eirie inte- ressante dogpelte Zersetmiig vor. Mrhwel'elsaures ILinkoxyd Sclimefelsaures Zirilioxyd

~(.~irnefe!siinrefiydr.at rnit gebea scliwerelsiiiirebydratmitsa- nit salinischem Wasser,

schwefelsaiwein Icali, Im schwefelsauren Zinkoxydkttli werclen die ganzen sechs

Atome W-ayser, mit betriichtlich grijssrer Sti:rke als im scliwe- fe!,wure:i Zinlioxyde selhst xuruclcgelia!ten, nber selbst rlas 1)op- pelsalx wird hei ;?%PJ kvasserfrei, utid i n rler That di\s zuruc:k- ge!iidtne Wasser verminderl sich bis tititer ein Atom, w-etln d;is Salx im luftleeren Riwme uber Si:liwerelsiiure, bei ei- ner Temperatur von noch nicht 78" Palirenheit , ge(roc:li- oct w k d . Das scI~werels:~nre ILli in dem 0oi:l:elsnlze ver- mag oach meinen Bcobachtungen, die s u r e Reacation VOII

init scliwefelsaurem Iiiili. i i linischem .Wasser.

i 00 Graham, iiber das Wasser in Saixen.

\ V a v c r , r , S'!!Z.

Getrocknet 10 Tngc I n n g im Iuftl~.ereri ltacrue iibcr Scliwe- fe!siiurc bei eincr Temyeratur yon 680 bis78o . . . . 17,2 Ncun Stunden bei 2380 . i9,03 Zwei Stunrlen bei 3.50r' urid einc Stiinde bci 27W . . 7,79 Vier Sfuiiilcn bci 250') . 6,55 Zur;n in incnsetzuq v. sc tirvc- Felaiiurcm Ziukoxyilc und Kidi mit eiricm Atome \.Vnsaer (nac!i der Thcorie.) . . . -.

srhwefelsaurem Zinlioxytle niclit zu neiitrslisiren ; iioch hat dss- selbe dicse Wirfcung bei irgcnd cineci andern I)o!qiebitlze.

Ich fiige cine Tabellc von Beobachtungen bei, .uGelche iiber die Quailtitiit, des yon diesctn Doppelsalxe unter verseliiedencn Urnstiinden zuriicligehallenen \Vassers gemscht wortfcn sitid. I n den cr-ten sivei Columnen ist die Zusamme;isctxung der bis- her untersuchleii Quantitiitcn in Graneii angegeben.

3,95 6,SO

0 0

5,37.

Schmeklsaures Zlnkoxyc! mit schwcfelsaurem S t r o i i : in g Q\-. L ''1 b -) + ti,. .

8 ~ l i ~ ~ ~ e f e l s ~ r i ~ r e ~ Ziukoxyd - Satron.

Dicses Sitlx, g!auhe ich , ist bistier noch niclit bcsctirieben mortlen. Der Versuch , es ciadurch dnrzustellen , diiss schmd- Felsirirres Zinkoxyd und schwe!'elsaures Nntroii in gehijrigcin Vcrliiiltriisse zusaii:mcri auf'ge:ikt wurden, iniss!iunp. Die Siilxe kryst;dlisirten sowohl bei 1;iilte:n als bei wormem Wcttcr ilnnier besunilers. Jedcs von den Brrizcri wurite such iin Celiermaasse zu uein aridern hinzugcsctxt, nber auch das 11alr niclitu. E J erhcllt also, (lass schwefelsaxes Nstron dss stiiinische fv-ariser ties solimcfelsaureri Zinkoxydes , nidit so leicht als scliwcfel- saures hiili aussclieidet. Aber dss gewunschte Sid:,; .wurtle durch eincn Process der doppelten Ztxleguq erlang?, nuf de- reri Anweriducig eioc Retriichtung U!IW dic Verfiiiltiiisse der schwetclsaureii Salze fiihrte. Au:lusuiigen doppelt schrvel'elssu- roil Siitrons und schwefcl,wurcn %ii:l;ox;vtles wurrleii i i i gcliijri- gein \'erhiiit:iisse zus;amineiigcmisc:11, i ~ u s deiit.ri t h s sciiivekl-

Graham, iiber das Wasser in Salzen. 101

FBUTC Zinkoxyd -Kntron sic11 allmiilig bin$en einem oder zmet Tngeri absonderte uritl Schmefelsiiure in der Aufliisung liess. SchweTelsaures Zinkoxyd Schwefelsaures Zinkoxyd

mit schwefelsaurem Xatron. mit\ geben j SchweFelsiiurehydrat mit sa-

mit snlitsischem Wasser, Sch~.efelsiiurehydrnt schwefeisaurern NR ron, linischem Wasser.

Diesea Salx fietzt sich in deullich tafell'iirmigen Krystallen . VO~L

ei!rcr eigcnt1:ii:iilichcn Gestalt, die o n in Biischel vereiiiigt sintl, pb; u n d wird an] besten dadurch erhalteu, dass man die ge- mischten Au(1Bsnngen Cber Sc;hmefelsiinre ohne Bitxe verdun- fitcn liisst. I n riinem \\rasser iiiriin es oiclit wieder, ohne ~ e r - setzu:ig zu ericidcn, aufg'el%t werc!en; w o r m s sich die Gn- mijgiichkeit erkliirt, es durch den directcn Process darzuslellen. Die Iirystnlle enthalten vier ;\tome Wasser und zerfliessen in einer feiichten A thosyhiire ungefiiiir eben soleicht, als salpetcrsaures Xatron. Dus wasserfreie Salx rchmilzt wie alle rndre schwe- felsaure Doppelualze, bei anfarigcoder Rothgluhhitze, ohne Ent- wickeiuiig , saurer Dampfe. Das geschmolxene Salx erstarrt beini Abliiihlen zu einer weissen U R ~ undurclisiehtigen M q s e

Schwefelsaures Bupferoxyd mit 'salinischem Wassu:

c u ii ir t H,. Sclmwefelsnures Iinpferoxyd.

Die gewiihnlichen blauen rhomboedrischen Krptalle des schmefelsaoren T<upferoxydes enthniten funf Atoinc Wnuser, von dencn vier durch das Troclineii des Salzes in dcr Luft bei ei- ner Hitze von 262O leicht aiisgcfricben werdun. nurch diese Behaiitll~x~g verliert das Sirlz seine b!me Farbe, untl wirtl weiss wit einem. Si.iche ins Griine. Dns schwcfclsnure Kupferoxyd n i t cineln Atome Wavser wvurde aiich von Doctor T h o m s o n in Iirystallisirtern Zustatide erhallcn, nrnd von ihrn griines schwe- felsaures I<upferoxyd gennnnt. Ueber SchwefelsiiuFe im luftiee- ren nniilne sieben Toge lang getrocknet, hielt das geiviihnliche wasserhnltige Salz, menu es bei einer Temyeratur zwischeu 650 und 7d0 z u verlieren aufgehijrt halte, 21,W Theile Wax- ser auP 100 Tlieile wasserfrcies Sdz zuruck; was etmas we- niger als xmei -4toinc Wasser betrsgt, welcbe niimlich 23,57 Thcile %usmaclien. Bei einer 'l'cmperatur mr-ischen 4300 und 4700 wird deiu schwefeIsauren KiipPeroxyde bein fiinftes Atom

102 Graham, i i b ~ r das Wasser 5n Szilxea

Wnsser, oder dns Fnliiiische entzogen, und inan findet jenes a h \ro!!liommen weisses Pulvcr. W-ertien eiiiige Trap fen Wnsser H i i f wssscrfreies sc!iwefe!sawcs liuprcrox)d gexcliiittet , so zer- lYillt es i i n d w i d bliln, untl es entwiclielt sidi so vie1 Hitze, tlilss dildurch das M'asser siedet. Iu einem Falle bemerkte ni i in ,

dass die Ternpernlur bis SUP 2760 sticg. Diess komtut daher, tlasv das Salz drrs snlinisclic Wrtsser wietler aufnimmt.

Schmefelsaures Iiupfcrnsyd mit scliivefelsaurcm Kitli:

& g j --) + lr,, 5.

Schwefelsaiires Jiuplbruxjd - Ritll.

Di'cses Salz knnn durcli eine i!i geliijrigmi Verhiiltnisse ge- scheheiie Miscliung scliwefelsauren bupreroxydes entweder Init neutralem otler (loppelt schmefelsaurern Kali dnrgeste!lt welden. 111 der freien Lul't getroc1;:iet werdeii demselbcn seclrs Atoine U'asser entxogerr , uiid es wird bei eirier Temperiitur von niclit iiiJer 2700 Pdireiiheit gairz wasscrf'yei. k'olgende Tabelle iiber die %iisiiinmcnsetzung tlieses ivnsscrbnltigen Salzes utrter ver- whicdcnea Lmstiintlen erliiirtert tirei Ttia(snchen, - dass das Hidz Xeigung hat zwei Atome W n s e r zuriickzrihalten, weiin es bei 212" in Preicr Lurt getrocknet n-ird, - dass ein griissrer Tlieil lir~stallisationswasser dem SaIxe entxogen wird , beim Trockiien uber Schwefelsiiure irn hftleeren Raume ohne, Iiiinst- liche Hitze, ah wenn es bei 8 1 8 O unter dein Lufttlrucke ge- trocknet w id , - und dnss das van den Krystiillen dieses dnlzes rnechaiiisch zuriicligehaltene Wnsser 3 Procent ihres Geivichts

Gcfroclinet i m Wasserbade, bei 2120, dre i Tapc laiig, otfer bis e d aurhdrte air Gewicht zu ver- lieren . . . . . . . . Getrocknet iii einem Salpeter- bade bei 238O 3 Tagelang . Getrocknet i n luftleerem Rnu- me iiber Schwefelsiiure sieben Tage laiig, oder bis es aufge- lriirt linttean Gewiclit z11 verlie- reii; Titerm. voii 650 bis 7.1*

19.6 2,21 100

23,06 2,37 100

Graham, iiber das Wasser in Salzen. 103 Wnwei h. Wa~ser. Wxwerh. Waavx.

b A I H . b&. KrystalIe zerstossen und bei 800 obenhirt getrocknet, so dass der Glanz der ganzen Krystalle nicht

Dieselbcn Krystalle, welche VOD

dem mechan.Wnsser durch obi- ge Rehandlung nicht befreit wa- pen . . . . . . . . . 23,79 8,64 Verbindung desschwefeelsauren Kupferoxyd -Knlis mit 2 Ato-

Verbintlung dersclben mit sechs Atoinen Wasser f nach tler

litt . . . . . . . . . 13,94 3 4

men m'nsser (nach d. Tbeorie) - I

Theorie) . . . . . . . - -

100 32,25

100 37,22

400 10,77

100 32,33. Ich habe die Bemerkung von B e r e e l i u s bestiitigt germ-

den, dass eine concentrirte Auflosung dieses Salzes beim Ko- chen ein unauflosliches, schwefelsnures Kali entbaltendes basi- sches Salz absetzt, welches aber beim Wnsehen zersetxt wird uncl das man nicht i n einem zur AitaIyse geeigneten Zustnnde haben Irann. Die Krystalle der Doppeldze aber sind nach ei- ner Erhitzung bis zu 2120 gnnz unauflliislich, SO dass sie nicht dieseibe Veriinderung erleiden , wie &re Auflijsuog bei d iaer l'emperatur.

Dieses Doppelsalz behiilt nach dem Schrnelxen bei Both- glutrhitze und nach erfolgter Abkuhlung seine blaue Farbe und wird nicht weiss, wie das schwefelsnure Kupferoxyd. EY ist in cler That einleuchtend, dass die Salze des Kuyferoxydes, urn farbig zu sein, irgend einen andern Bestandtheil als Zusatz er- fordern, dergleichen salinisches Wasser, schwefelsaures Keli oder Ammoniali ist. Konnte daher das absolute schwefelsaure Kuprer in Krystallform erhalten werden, so wiirde es ein farb- loses Salz sein.

Schwefelsaures Kupferoxyd mit schwefelsaurem Katron :

cu s (ka s) + it,. Schwefelsaures Eupferosyd - Natron.

\Vie nlle andre Doppelsalxe des sehwefelsauren Xatrons kann dieses Ealz, da es vom y7aaser zersetzb wird, nicht di-

JdlL

Blcisc:lrCarbige Salzlirystallc . 38,,4'3 i)ieselben getrochuet bei 2330 2 I,b3 Kin Ttieii der letxtcrn nachlier cine Stiiide 1:ing zwisclien 3900 nnd 4 100 fLtxe getroclaiet . 9,54 Ein Tiieil derselben eincStuiide laiig zwischen 4 . W uiid dGW getrotAnet . . . . . . 10,90 Brystnlle neun Tage langin luft- leerern lnauine fiber Schwefel- sfiure bci einern 'a'hermometer- stnndevon 64 bis 720 getrock- ilet, we!rlicin den beidenletLten Tugen niciits verioren hatten . 3,o.a

104 Graham, iiber d:w Wwer in Stdoen.

rect rlargestcllt werden. Sognr wean mno vcrsmht es hrcb dolipelto Lcmctxung aus dolrpclt echw-efeluaurcm Natron tlnr- Euwlclleii , wird gcwiiliiilich eiiie g r o w Menge echwcfelsaurer Xrtron unit ac1i:vefeImiircs Kiiphroxyd rbgwiidert abgesetxt, elic das Doppelsnlr nuin Vor?ccliciii kommt. EY It-ird aladarin In eiiier Kruste nhgesetzt, die aus Meinell aber deutlichen Kry- stnlleir bestelit, welclie leidit xcr!liesseti, and xwd Vcrhiitiilnse Wasscr cutlraltcii. Diem Srla wird leicht wasscrfrei, und achmilat dniiia bei begiiiiieiider Rothgliilaliitxe ohne Ver1u.t yon Fiioro , uiiil lilcilit iiacli tler Abliii1ilu;ig blnu. Das geschmol- gene Pala xcrspnltet i m Bortgmge der Abkiililung niclit iii diin- ne i3liilter, .wie diess bei dcin eutwprcchcadcn achwefelsrurcn Kupreroxyd - K d i der Fall Lit.

Scbwcrcbnures BJangaiioxydnl mit mlinlschem Wtwser :

Schwefebaures langmosydnl. I n G H + Ha.

Man h n d , dasa das Wasser in dicvem Sdze beim Trock- nen dcr litystnlle iu frcier Luft bei duer Httm von 8990 voo mnf Atomen auf wenig mchr sls 'ein Atom reducirt wordc, wiih- rend ein ganxcs Atom bei 4100 xoriickgehalten wurde. Fleheh- fncbige Krystalle verloren , weiio sic bet warmem Sominewetter ohne kiiiutliche Uitxe in luftleercm Raoloe getroclioet wurden, etwm mchr ale drei Atom Wastier.

\Vnu*rrfr Wnwnr X\%vwrfr. Wauaw

Graham, uber das Wasser in Salzen. 105

WassPrfr. Wasser. Wassaf.fr. Wisser. Salz. saiz.

Verbindung schwefelsauren Manganoxyduls rnit einelu Atom Wasser (nach dcr

Verbindung desselben Salzes Theorie) . . . . . . - - 10 11,88

mit funf Atomen Wasser - - 100 594. Mtin filnd, dass eine BUS einer warmen Aufldsung abge-

setzte lirystallinische Krtiste schwefelsauren Maganoxydules drei Atome Wasser enthieIt. Es ist gleichfalls beliannt , dass dieselbe ails einer lrochenden Auflijsung mit blos einem Storne Wasser , niimlich dem Atome salinischen Wassers abgesetzt mird. W-ir haben daher schwefelsaure Salee dieser Classe ohne Krystallisationsmasser , und rnit zwei, vier und sechs Atomen.

Das schwefelsaure Manganoxydul -Kali krystallisirte nicht bei Mischnng der Aufliisung seiner Beshndtheile. Das schwe- felsaure -Manganoxydul-Natron wurde unter dem schmefelsauren Kupferoxyd - Natron analogen, Umstiinden erhalten , aber nicht nntersucht.

Schwefelsaure? Eisenoxydul rnit salinischem Wasser : Fk S €1 €1;

Schwefelsaures Eisenoxydul. Von den sieben Atomen Wasser, welche die Hryshlle

enthalten, wurden 5,48 Atome im luftleeren Raume iiber Schwefelsiiure entzogen j und sechs Atome bei einer Hitze von 2380 und wahrscheinlich bei noch niedrigern Temperaturen. Das Atom salinisches Wssser mird van dieseln Salze bei 5350 suruckgehalten. Das Salz kann aber bei gehijriger Vor- sicht ohne merklichen Verlust von Siure vollliommen wasser- frei gemacht werden.

Schwefelsaures Eisenoxydul rnit schwefelsaurem Kali:

Fe s (I;: S ] + €16 S c lime fels aur es Eis en oxyd ulkali.

E k e Probe dieses SaIzes wurde im Sandbade bei einer Wirme entmiissert , die das Atom salinisches Wasser der vor- hergehenden Zusammenseteung nicht an'icirte.

J O ~ I I ~ . f. prakt. Cliemie. 'C. 2. 8

10'3 G r a h a m , iiber dtts Wasser in ;riahen.

Es fand sich, dass schwefelsaures XickeIoxyd gennu mit dem schmefelsauren Eisenoxydul in Riiclrsicht der Temperaturen ubcreinham, bei dencn dcmselben sein Krystallisationswnsser und auch sein snlinisches Wnsser entxogen wurde. Bei beiden von den Verbindungen dieser Salze mit schmefelsaurem Kali wurde cine betr:ichtlich liijliere Temperntur erfortlert , um sie vollliommen wasserkei xu rnachen, als bei dem entsprechen- den Doppelsalze von 2inl;oxyd.

Pchwefelsaure Magnesia rnit salinischem Wasser : a igs Ijr+H:

Schwefelsmre iMagnesia. Ein Atom Wasser mird von schivcrelsaurer Magnesia bei

4600 zuriicligehalten , nber die andern sechs merden unter 270 0 in freier LuCt niclit gans ausgetrieben. Diess schwerel- snurc Ssls ist wegen seiricr Meigung, zwei Atome Wasser mi- r i i c l i ~ t : h a l t ~ ~ ~ , nierLwiirdig, in melcher Hinsicht es dem schwc- felsaurcn Iidke gleicht. Bei 212' in freier Lurt getrocknet hielten die liryshllc der sch.cvefelsaurcn Mngnesia, wie sich bei melireren Versuchen fand, etivns melir als zmei Atome Wasser zuriicli. Bci derselben Temperatur, im luftleeren Riiume iibcr Sch.rvel'els;iure ge t roche t , 1) urde das Wasscr aur zmei Atome reducirt. Krpstnlle iiber Schrverelsiure im lnl'tlceren Rauinc ohne IIitze gestellt hielten blos zwei und ein Viertef Atom Wasser zuriick.

Wnswtr . Wasser. Wwseifr. Wasser . b'llL. bJl2.

Krystallisirtes Sals, im luftlee- rem naume bei 700 sechs Ta- ge lang oder so lange, bis es niclit meliran Gewicbt ver-

Dusselbe im luctleeren Rau- me b e i 2 1 P , . . . . 21,8 6,04 100 28,U D.is<elbe zmischen 9100 -una 4600 eine Stunde lnng er- hitxt, nachdem es zuvor bei 2380 get rochet morden mar 4,9 0,74 I 0 0 Is,% ReIative Verbindung des was- scrfrcien Salzcs mit eiiiem

lor, getrocIit1et . . . . 12,34 4,13 100 33,46

Atom Wasscr [n. d. Thorie.) - - IOC d4,Sl .

G r a h a m , iiber das Wasser in Salnen. 101

Dem schwefelsauren Magnesia- Ammoniak murden seine sechs Atome Krystallisationswasser entzogen und es wurde dasselbe wasserrrei, wenn es eine Stunde lang, nacbdem es vorher bei 2i20 getrocknet worden war, einer Temperatur von nicht iiber 2700 ausgeseizt wurde. Es bielt demnach das fur die Ammonialisalze wesentliche Atom Wasser zuriick. Eine etmas hijhere Temperntur wurde erfordert , urn dem scb-rverel- caurcn Magnesia - Kali sein ganzes Krystallisationswasser zu cntziehen.

Wasserhaltiger schwefelsaurer Kdk :

Das einzige Iirystallinische IJydrat von scbwefelsaurem Iialke, dns beliannt ist, enthiilt zwei Atome Wasser. Es liommt natiirlich als Gips und Selenit vor. Zerstossener Sele- nit verliert in der freien Luft bei 2.120 wenig oder nichts. Bci einer wenig hijheren Temperatur beginnt Wasser zu entmeichen, wird aber bei einer Ilitze unter 2'700 nicbt giinzlich ausgetrie- ben. Dass wasserhaltiger, schwefelsaurer Kalk ein Atom sa- linischen Wassers entbaIten kann, wird durch das Dasein eines Doppelsalzes von scbwefelsaurem Kalke mit schwefelsaurem Natron, welches das Mineral Glauberit ausmacbt, angexeigt. Es gelang mir, eine bestimmte Verbindung des schmefelsnuren Kalkes mit .einem Atome Wasser dadurch zu erhalten, dass ich zerstossenen Selenit im luftleeren Raume bei 212' iiber Schrve- felsiiure trocknete.0) Des Salz, welches so bei 2220 ge- trocknet worden war , stellte keine zusammenhiingende Masse dar, wenn es mit Wasser zum Teige angeriihrt wurde. Die Vermand tschaft des schwefelsauren Kalkes zu dem Atome sali- nischen Wsssers scheint schmach zu sein, da das Salz unter 300 0 ganz wasserfrei gemacbt merden kann , und folglich hat der schwefelsaure Kalli vie1 weniger Neigung Doppelsalze zu bilden , als die schwefelsaure Nagnesia, das schmefelsaure Zinlioxyd u. s. w.

Wasserfr. Wasser. Wasserfr. Wasser.

Selenit, zehn Tage laiig in frci- er Luft bei 212O getrocknet. 17,07 427 100 25,@1

") E3 ist nachlier hemerkt worden, dms das Wasser tinter em A:um rediicirt n'ird, wenu der serstosscne Beleuit noch ISnger der- ijelben Teinpcratw ausgesetat u-ixd.

S&. Salz.,

$3:

8 0 8 Graham, Uber dns Wasser in Salzen. rfr. W,zsser. Wnsserfr. Wasser.

saz. Dcrselbe bei 2120 in 1uftIeercin Raume getrocknet . . . 17,61 3,04 100 14,72 Schwcfelsaurer Knlk mit eitiem AtomeWasser (n. d.Theorie) - - 100 13,.13. Derselbe mit zwei Atomen Wnsser (nach der Theorie) - - 100 26,26

Beim Trocknen des Gipses, urn. Stuck [/)laster) zu mnchcn, liisst mail ein Drittel oder ein Viertel des Wassers zurucl; , wodurch derselbc fester wird. Dns Saki aber kann, wie ich finde, ganz wasserfrei gemacht merdcn und doch die Kraft bchtrlten, sich mit mvci Atomen Wnsser iviedcr zu ver- bitiden, menn es hei eine? Temperatur von niclit unter 2700 Fahrenheit getroclinet mird , obglcich dns EIydrat we!chcs nnch dem Zerfallen in dem letzten Falle entstcht , noch mehr yulvrig ist. 1st Gips bei einer Iiiilieren Tempcrnttir , wie bei 30 0" Odcr &lo0 fiilirenheit gotrocknet worden , so verbin- det cr sich tlurcliaus niclit niit Wtlsser nntl wird in der litinst- sprnche todtgebrnnnter Gips genannt. Dcr mnsserfreie, schwe- [clsnure li:dk, der in der Kittur vorliommt, zeigt dicsclbe In- din'erenz gegen W-asser. Im Anhydrit hnben wir, glaiibe ich, den wnhren oder absoluten scl~mefelsnuren I(alk in einem liry- stallisirten Zustande. Der Kijrper, welchcr entateht, menn man wasserhaltigen , schwefelsnuren Iinlli eiticr EJitze von 2700 aussetzt, obgleich aus nichts Anderem, als Schn-efelsiiure und Knlk zusammengesetzt , sollie nls zerstijrter, u-nsseriialtiger, schwefclaaurer Kalk betrnchtet und nicbt mit dem nksoluten schwefelsauren Kalke verwechselt werden, melcher letztere Iteine Neigung hat, sich mit Wnsser zn verbinden. Der erotc, Jvelchen tvir wasserfreien Gips nennen 1;6nnen, ist ein nnvall- Iiommner KGrper. Wir liennen scliwefelaatireo JCa!k in vicr Zustiinden , welche durch folgcnde Zeichen ansgedr iickt mer- den liiinnen:

Gips . . . . . . . . . . c a k i Gips bei 8120 getrocknet . . . & g

2700) . . . . . * . . . . . c;1s - rinhydrit . . . . . . . . & $j

Wasserfrreier Gips (getrocl<net kci

Henry , iiber den Einfluss der Metalle auf Gase. 109

Wir unterscheiden bier den unvollkommenen Kijrper, wssserfreien Gips, vom Anbydrit , indem wir das Minuszeichen nach dem ersteren setzen. Auf dieselbe Weise liann concentrirte

Schwefelsiiure oder Vitrioliil bezeichnet werifen durch H S - ; masserfreie schwefelsnure Magnesia, schwefelsaures Zinkoxyd u. s. w. durch M g S -, Zn ti - u. s. w., da das absolute Schwefelsiiurehydrat, die absolute schwefelsnure Magnesia u. Zink- oxyd u. s. w. H 5 , M i c, Zlh g, u. s. w. uns unbeltannt sind.

Die Ansicht, welche in dieser Abhandlung von der Con- stitutioti der schwefelsauren Sake aufgestellt wird, darf man indesscn nicht sogleich weiter ausdehnen und auf andere Clas- sen von Salxen snwendeti. Durch noch nicht vollendete Untersuchongen bin ich zu der Ueberzeugung gelangt , dass jede Classe von Salzen ihre Eigcnthumlichkeiten hat, die zuvor erforscbt werden miissen, ehe das Gesetz der Classe auf- gestcllt merden kann.

. ...

111.

Vmsziche iiber deft Einfltus der 1Met die Verbindung von Gctsen,

v o n W i l l i a m C h a r l e s H e n r y .

(Philos. Magaz., iMai 1830.)

Die zuerst von D i i b e r e i n e r entdecke Eigenschaft des Pla- tinschwammes, die Verbindung von Gasen einzuleiten, ist neuer- dings vom Dr. F a r a d a y als auch compacten Platten, nicht al- lein dieses Metalles, sonderu auch des Palladiums und Goldes inwohnend nachgemiesen tvordeii, und ist dem zurolge unab- hiingig von feiner Zertbeilung oder porijser Structur. Dieses wichtige Eesultat , durch welches die Unxuliinglichkeit aller iiber die Wirkungen des Platins zuvor aufgcstellten TheorIen dargethan ist, brachte Farad ay auQ den Geitanken, eine so herbeigeriihrte Gasverbindung muasewoIil thcils tlurch die statischen Wechse!verliiiltnisse, welchc z,.rvischcn elastischeii F!iissig%citen