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2% ten Krystalle yon Jodblei. Auch an trockner Luft wird es nach und nach gznzlich zersetzt. Unler der Leere der Luft- pumpe verliert es alle Jodwasserstoffsture. Ueber das Krystallwasser des Natronalauns j von Thomas Graham, Professor zu Glasgow. The Lond. and Edinb. phiIos. Magaz. and Journ. of Scienc. 3 Ser. IX. 26. Der Natronalaun krystallisirt in Form regulPrer Octae- der, wie der Kalialaun, wzhrend das erstere Salz 26 Atome Wasser enlhllt. Die Uebereinstimmung in der FGrm dieser beiden Salze ist sehr interessant , denn hei keinen andern korrespondirenden Kali - und Natronsalzen hat man einc solche Beziehung beobachtet, auf welche man irgend einen Schluss auf den Isomorphismus ziehen konnte. Wenri indes- sen der Natronalaun 2 Atome Wasser mehr enthiilt als der Kalialaun , SO ist der darauszuziehende Sclrluss , dass nicht Kali und Natron isomorphe KiJrper sind , sondern dass Na- tron plus 2 Atome Wasser isomorph ist mit Kali, wie Am- inoniak pZm I Atom Wasser mit demselben Kiirper isomorph ist. Doch diese letzte Analogie ist oberfliichlich, und wie 3eicht zu beweisen illusorisch. Die genaue Besiimmung des Krystallwassers eines Sal- zes ist oft ein Problem nicht geringer Schwierigkeiten. Urn Alaunerde frei Yon Kali und Ammoniak darzustellen, wurde dieselbe aus reinem Kalialaun mittelst kohlensaurem Natron prtipitirt. Eine Aufliisung yon schwefelsaurer Alauiierde wurde durch Aufliisen der przcipitirten Alaunerde in der

Ueber das Krystallwasser des Natronalauns

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ten Krystalle yon Jodblei. Auch an trockner Luft wird es nach und nach gznzlich zersetzt. Unler der Leere der Luft- pumpe verliert es alle Jodwasserstoffsture.

Ueber das Krystallwasser des Natronalauns j von

T h o m a s Graham, Professor zu Glasgow.

The Lond. and Edinb. phiIos. Magaz. and Journ. of Scienc. 3 Ser. IX. 26.

Der Natronalaun krystallisirt i n Form regulPrer Octae- der, wie der Kalialaun, wzhrend das erstere Salz 26 Atome Wasser enlhllt. Die Uebereinstimmung in der FGrm dieser beiden Salze ist sehr interessant , denn hei keinen andern korrespondirenden Kali - und Natronsalzen hat man einc solche Beziehung beobachtet, auf welche man irgend einen Schluss auf den Isomorphismus ziehen konnte. Wenri indes- sen der Natronalaun 2 Atome Wasser mehr enthiilt als der Kalialaun , SO ist der darauszuziehende Sclrluss , dass nicht Kali und Natron isomorphe KiJrper sind , sondern dass Na- tron plus 2 Atome Wasser isomorph ist mit Kali, wie Am- inoniak pZm I Atom Wasser mit demselben Kiirper isomorph ist. Doch diese letzte Analogie ist oberfliichlich, und wie 3eicht zu beweisen illusorisch.

Die genaue Besiimmung des Krystallwassers eines Sal- zes ist oft ein Problem nicht geringer Schwierigkeiten. Urn Alaunerde frei Yon Kali und Ammoniak darzustellen, wurde dieselbe aus reinem Kalialaun mittelst kohlensaurem Natron prtipit ir t . Eine Aufliisung yon schwefelsaurer Alauiierde wurde durch Aufliisen der przcipitirten Alaunerde in der

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nathigen Menge Schwefelsh-e gebildet unll dann das erfor- derliche Verhsltniss von schwefelsaurem Natron zugefiigt. Durch sponianes Verdunsten erhielt man nun die Krystalle von Natronalaun.

Gleich den meisten IeichtlBslichen Salzen enthalten auch die Krystalle des Natronalauns eine merlrliche QuantilQt der Salzmutterlauge hygrometrisch zuriick. Aber die Krystalle dieses Salzes kiinnen nicht leicht getrocknet werden, denn nach Verlust ihres hygrorneirischen Wassers verwittern sie fast eben so leicht als das schwefelsaiire Natron. Die Kry- stalle maren, bevor sie analysirt wurden, fiinf AIonat lang bei kalter Witterung in einem weiten verliorliten Glase auf- bewahrt morden. Ihre OberflPche blieb g l h z e n d , und war nicht irn Mindesten verwittert j doch hatten die Krystalle durcli Verlust des hygrometrischen Wassers die wasserklare Helliglieit verloren , welche sie frivch aus der Ptlutterlauge genommen zeigen.

An einein sehr feucliten Tage wurtlen die Krystalle ge- piilvert und zwischen Papier geprcsst. Ein grosser Krystall, welcher gleichzeilig der Luft aiisgesetzt wurde , hatte keinen Gewichtsverlust erlitlen. 20,35 Gran Jes gepulverten Salzes wurden der Wi rn ie cines Sandbades ausgesetzt, die naoh und nach so verstiirlit wurtle, dass das Salz eflorescirte, aber nicht zum Schmelzen kam. Nach acht Stunden, als das Salz ohngefzhr bis zum Schmelzpunlile des Zinns erhitzt w a r , hatte es 8,98 Gran verloren. Es wurde jetzt iiach und naeh durch eine Spirituslampe bis zum Rothgliihen er- hilzt und der Verlust stieg auf 9,65 Gran. Nach noch halb- atiindiger Fortsetzung dieses Erhitzens hatte das Salz nur noeh O,OI Gran an Gewicht verloren. Wcnri das Salz nun sei- neii ganzen WassergehaIt verloreri ha t , so muss es beste- ken aus:

Arch. d. Pharm. 11. Reihe. YII.Bds. 8. Hft. 19

Versuch Tlieorie Snlz . . . 100 . 1At.Salz . . . . 100 Wasser . . 9037 . 24- Wasser . . . 88,9

Das calcinirte Salz liiste sich laiigsam aber viillig in Wasser. Es wurden daraiis 34,73 8 Schwefelslure durch Cblorbaryum erhalten , nach cler Theorie mit Annahme von 24 At. Wasser mussten es seyn 34,93 Procent Srhweklslure.

Der Natronalaun enth:ilt also eben so vie1 Atome Was- Ser als der Kalialaun, nImlich 24 und nicht 2G.

Ueber die Loslichkeit des Merkursiilfurids in Kaliumoxyd ;

von Dr. d u Me"ni2.

&Ian findet in analytischen W'erken angegehen, dass das durch Ammoniumsulfurid gefcllle R?Ierltursulfurid von der Kaliumosydsolution (3eliiSt wertle , urld es ist hierauf eine Methode gegriindet , den Magenbrei eiiies Vergifteten (wobei >1erkurprotochlorid iibergangen ist) auf Merkur zu unter- suchen; ich bemerke jedoch, dass, eigrier Erfahrung zufolge, das aus einer Aufliisung des neutralen RIerlturprotoxydnilrals miltelst Hydrothionsh-e und auch mittelst Ammoniumsul- furid nidergeschlagene &Ierlrursulfurid, Felbst von einer con- centrirten Solution des Kaliumoxyds im Sieden lcaum oder gar nicht angefochteii wird ; dass aber sofort Aufliisung und zwar vollstiindige vor sich geht, wenn man hinreichenden Schwefel hinzufiigt. Es muss also erst Kaliumsulfurid enl- stehen, ehe hier Einwirkung erfolgt. bus diesem Grunde wird LkIerliurdeutosulfurid nie g2nzlich geliist , sondern stets Merkur ausgeschieden ; aljer das aus einer iibersauren Auf- liisung des hlerkurs mit (braunem) Ammotiiumsulfurid prK-