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Report 2013/2014 – DSM Nutritional Products AG, Zweigniederlassung Werk Sisseln
Personal, Planet, Profit
Triple P
Inhalt
«Das DSM-Werk Sisseln ist weltweit einer der grössten Hersteller von
Vitaminen und Carotinoiden. Ebenso werden hier pharmazeutische
Wirkstoffe und Grundstoffe für Parfums hergestellt. Wachstum durch
Zuverlässigkeit, Wachstum durch Integration, Wachstum durch
Innovation und Wachstum durch Effizienz – das ist unsere Vision.»
4 Die Zukunft liegt in unseren Händen
5 Die Kennzahlen 2013 & 2014 im
Vergleich zu 2010
6 Nachhaltigkeit
8 Personal
10 Belegschaft
10 Fluktuationen
11 Betriebliche Leistungen
11 Internes Vorschlagswesen
11 Unfälle
12 Arbeitsschutzthemen mit
Arbeitnehmervertretungen
12 Gesundheits- und
Unfallverhütungsprogramm
13 Mitarbeiterumfrage
13 Weiterbildung
13 Spenden und Sponsoring
14 Planet
16 Produktionsmengen und
Rohstoffverbrauch
16 Energien
16 Wasser
17 CO2 und andere
Treibhausgas-Emissionen
17 Ozonschicht schädigende
Stoffe (ODS)
17 NOx- und SO2-Emissionen
18 VOC-Emissionen
18 Staub-Emissionen
18 Abwasserreinigung
19 Abfallmengen
19 Zwischenfälle, Stofffreisetzungen
20 Profit
23 Ziele 2015
Wachstum durch Zuverlässigkeit, Wachstum durch Integration,
Wachstum durch Innovation und Wachstum durch Effizienz – das ist
unsere Vision. An deren Verwirklichung haben wir in den vergangen zwei
Jahren Tag für Tag unermüdlich gearbeitet.
Die vier Schwerpunktthemen der One-DSM-Kultur-Agenda «Externe
Orientierung», «Verantwortung für Leistung», «Miteinbeziehen und
Vielfalt» sowie «effiziente Zusammenarbeit» sind zu den tragenden
Säulen unseres Werkleitbildes geworden. Zusammen mit unserer Sissler
Kultur bildet dies das solide Fundament, das uns gemeinsam SICHER
macht und uns stärker WACHSEN lässt.
Mit unserem Nachhaltigkeitsbericht Triple P informieren wir über unsere
wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Aktivitäten. Wir legen offen,
wo wir unsere selbst gesteckten Ziele erreicht haben und wo wir unsere
Anstrengungen noch weiter verbessern müssen.
Unsere wichtigsten Ziele aus den Jahren 2013/2014 in der Übersicht:• Sicherheit steht an erster Stelle. Wir sind überzeugt, dass «Null
Unfälle» machbar sind. In 2014 gelang es uns, an 228 aufeinanderfol-
genden Tagen unfallfrei zu bleiben.
• Bei hoher Auslastung unserer Anlagen konnten wir die produzierten
Mengen auf dem Stand von 2012 halten.
• Der Energieverbrauch erhöhte sich in absoluten Zahlen, sodass wir die
Energieeffizienz bezogen auf eine Produktionseinheit nicht weiter
verbessern konnten.
• Den spezifischen CO2-Ausstoss konnten wir im Vergleich zu den
Vorjahren nicht weiter verbessern.
• Wir haben alle Anlagen innerhalb der gültigen gesetzlichen Vorschrif-
ten betrieben.
Die Zukunft liegt in unseren Händen!
Die Kennzahlen 2013 & 2014
«Triple P» – Personal, Planet, Profit
• In der Pharmawirkstoff-Produktion konnten wir durch Optimierung der
Reinigungsverfahren die Abfallmengen pro kg Produkt deutlich verringern.
• Durch ein verbessertes Wassermanagement in den Formulierungsbetrie-
ben ist es gelungen, den Trinkwasserverbrauch im Werk um 22% zu
senken.
• Die Restfracht im Auslauf unserer Kläranlage konnten wir um 2.3%
verringern.
• Das tiefe Niveau bei der Emission von flüchtigen organischen Stoffen
konnten wir in 2013 und 2014 wieder erreichen.
Die DSM Nutritional Products AG konnte mit ihren Leistungen an das
Vorjahr anknüpfen und somit massgeblich zum guten Konzernergebnis
beitragen. Wir alle – die Werksleitung und die gesamte Belegschaft –
arbeiten gemeinsam und mit grossem Enthusiasmus für eine erfolgrei-
che Zukunft unseres Werks.
Die Kennzahlen 2014 & 2013 im Vergleich zu 2010*
René Vroege
Werksleiter
Christophe Vogel
Abteilungsleiter SHE
Triple P Report 2015DSM Nutritional Products AG, Zweigniederlassung Werk Sisseln4 5
Sicherheit und Umweltschutz bei der DSM Nutritional Products AG, Zweigniederlassung Werk Sisseln
2010 2013 2014
Aufwand Vollamtliches Personal für Sicherheit und Umweltschutz 58 58 63
Investitionen für Sicherheit und Umweltschutz [Mio. CHF] 9,0 20,0 18,0
Aufwand für Sicherheit und Umweltschutz [Mio. CHF] 24,0 23,0 23,0
Sicherheit Personalbestand des Werks Sisseln 979 964 948
Total geleistete Arbeitstage 197 939 189 544 191 661
Berufsunfälle, Anzahl pro Jahr, Werk Sisseln 4 5 3
Verlorene Arbeitstage [Berufsunfälle] 61 40 164
Verlorene Arbeitstage [Freizeitunfälle] 796 1209 1184
Verlorene Arbeitstage [Krankheit] 7418 7926 7643
Ressourcen Produktionsmenge [t] 55 794 52 286 55 180
Rohstoffverbrauch [t] 94 230 87 079 95 525
Gesamtverbrauch Energie [TJ] 1420 1452 1556
Wasser Trinkwasser [1000 m3] 213 201 192
Kühlwasser [1000 m3] 34 176 32 627 34 993
Luft CO2-Emissionen [Kohlendioxid] [t] 89 548 92 941 97 251
CH4-Emissionen [Methangas] [t] 62 63 101
NOx-Emissionen [Stickoxide] [t] 46 43 45
SO2-Emissionen [Schwefeldioxid] [t] 2 1 1
VOC-Emissionen [flüchtige organische Verbindungen] [t] 7 7 9
Staub-Emissionen [t] 2 2 2
Abwasser COD [chemischer Sauerstoffbedarf ] [t] 694 703 678
Schwermetalle nach Abwasserreinigung [kg] 13 113 32
Abfall Recycling allgemeiner Abfallstoffe [t] 663 871 962
Total Sonderabfälle [zur Verbrennung/Deponie] [t] 13 057 14 897 15 675
[*] In Anlehnung an die SGCI-Liste Responsible Care, Kenndatenanleitung, Version 2005
People, Planet und Profit – alle drei Themen
sind für DSM gleich wichtig. Oberstes
Firmenziel ist es, in jedem der drei Bereiche
Mehrwert für alle Beteiligten zu erzielen!
Das Leitbild des DSM Konzerns unterstützt
dies, indem der Konzern mit seinen Aktivitä-
ten für eine nachhaltige Welt beiträgt.
Unter dem Begriff «nachhaltig» versteht DSM
die Erfüllung der Bedürfnisse der heutigen
Generation. Dies, ohne dadurch die Möglich-
keiten künftiger Generationen zur Befriedigung
ihrer eigenen Bedürfnisse zu beeinträchtigen.
Damit folgt DSM der allgemein akzeptierten
Definition aus dem Brundtland-Bericht, einem
1987 veröffentlichten Bericht der Weltkommis-
sion für Umwelt und Entwicklung.
DSM ist davon überzeugt, dass nachhaltige
Entwicklung nur in einem Zusammenspiel von
sozialer Verantwortung, Umweltqualität und
wirtschaftlicher Leistung verwirklicht werden
kann. Dies bedeutet, dass Wertschöpfung auf
den drei Dimensionen People, Planet und
Profit basierend erfolgen muss.
DSM-Werk Sisseln – weltweit einer der grössten Hersteller von VitaminenDas Werk Sisseln ist heute weltweit einer der
grössten Hersteller von Vitaminen und
Carotinoiden. Ebenso werden hier pharma-
zeutische Wirkstoffe und Grundstoffe für
Parfums hergestellt. Wir produzieren unter
strengen Qualitätsvorgaben (GMP-Anforde-
rungen). Unsere Prozesse unterliegen einer
hohen Reglementierung.
In unserem Nachhaltigkeitsbericht orientieren
wir uns sehr stark an den Kennzahlen des
schweizerischen Responsible-Care-Pro-
gramms von Scienceindustries, dem
schweizerischen Wirschaftsverband für
Chemie, Pharma, Biotech. Diese berücksichti-
gen die für die Branche typischen Nach-
haltigkeitsfaktoren. Die Beurteilung der
Gesetzeskonformität erfolgt auf Basis der
schweizerischen Rechtserlasse.
Unsere Ziele und Handlungsschwerpunkte für
das Jahr 2013 haben wir im Triple P Report
2012 publiziert. Die Zielerreichung für 2013
und 2014 haben wir zusammengefasst im
Editorial kommentiert.
Das Sissler Managementsystem ist nach den
ISO-Normen 9001:2008 und 14001:2004
zertifiziert. Es erfüllt sämtliche Anforderungen
an ein Arbeitssicherheitssystem. Die
Werksleitung überprüft ständig den Status
der gesetzten Ziele. Offene Punkte in Bezug
auf Qualität, Sicherheit, Gesundheit und
Umwelt werden in Quartalssitzungen
gesondert behandelt.
Die Sicherstellung einer Arbeitsumgebung,
die für unsere rund 1000 Mitarbeitenden und
auch für alle Fremdfirmenmitarbeitenden ein
unfallfreies Arbeiten ermöglicht, gehört zu
unseren obersten Zielen. Wir sind uns
bewusst, dass unsere chemischen Prozesse
im Ereignisfall Energie und Schadstoffe
freisetzen könnten. Daher haben wir für alle
Betriebe umfangreiche Risikoanalysen
durchgeführt und legen höchsten Wert auf
eine risikogerechte Absicherung unserer
Anlagen. Betreffend Störfallvorsorge stehen
wir in regelmässigem Kontakt mit der
zuständigen kantonalen Behörde.
Unsere Betriebsfeuerwehr wirkt zusätzlich als
Chemie- und Biologiewehrstützpunkt des
Kantons Aargau. Der Eintritt von Mitarbeiten-
den in die Betriebsfeuerwehr wird von der
Werksleitung aktiv gefördert.
Nachhaltigkeit«Es ist klar, dass bewährte Formeln von gestern dringend den Weg frei machen müssen für neue, nachhaltigere
Lösungen. In diesem Zusammenhang präsentiert sich DSM einzigartig positioniert und sieht sich innerhalb des über
Jahre entwickelten Portfolios den Anforderungen gewachsen.»
– Feike Sijbesma, CEO im Nachhaltigkeitsbericht 2014 des DSM-Konzerns
Gesundes Leben für Mensch und Tier dank unserer ProdukteEine ausgewogene Ernährung und die Zufuhr
ausgewählter Nahrungsmittelergänzungsstoffe
lassen uns die Anforderungen unserer
hektischen Zeit besser bewältigen. Das DSM-
Werk Sisseln zählt sich zum Life Science Cluster
im Fricktal. Unsere Lohnsumme liegt weit über
100 Millionen Franken. Wir tragen daher
wesentlich zum überdurchschnittlichen Wohl-
stand in dieser wunderschönen Region bei.
Wir sind ständig bestrebt, die Emissionen in
unsere Umwelt zu minimieren. Aufgrund
unserer energieintensiven Produktion
bedeutet die Reduktion des Treibhausgas-
Ausstosses (CO2) die grösste Herausforde-
rung für uns. Dank der grossen Produktions-
anlagen sind wir jedoch in der Lage, unsere
Produkte überdurchschnittlich energieeffi-
zient herzustellen.
Die Menge an hergestellten Produkten haben
wir im Zeitraum von 2005 bis 2014 um 35 %
gesteigert. Der Energieverbrauch hat sich dabei
lediglich um 11 % erhöht. Da der Ausstoss an
CO2 direkt mit dem Energieverbrauch korreliert,
resultiert daraus eine Verringerung der
spezifischen CO2-Emission um 18 Prozent. Mit
diesem hervorragenden Resultat haben wir das
Reduktionsziel gemäss dem geltenden
CO2-Gesetz deutlich erfüllt und belegen
innerhalb der Industrie eine sehr gute
Platzierung.
Umfangreiche Investitionen im Werk Sisseln für NachhaltigkeitNeben wirtschaftlichen legt DSM auch
grossen Wert auf soziale und ökologische
Aspekte.
Während der vergangenen 2 Jahre wurde eine
neue, hochmoderne Anlage zur Verbrennung
von flüssigen und gasförmigen Reststoffen
erstellt. Das Projekt mit dem Namen
«TERRA15» und einer Investitionssumme von
25 Mio. Franken symbolisiert eindrücklich das
Engagement von DSM für Nachhaltigkeit.
Neben mehreren kleinen Energiesparprojek-
ten konnten wir mit Investitionen in eine neue
Dampfturbine, Strom und in ein Wärmerück-
gewinnungssystem beim Rauchgaswäscher,
Wärme (Erdgas/Heizöl) für etwa 600
Vierpersonen Haushalte einsparen und damit
unseren ökologischen Fussabdruck im
Energieverbrauch weiter verbessern.
Mit einem Investitionsvolumen von 2 Mio.
Franken treiben wir die CSB-Reduktion im
ARA-Auslauf weiterhin voran und entlasten
damit unsere Gewässer von sauerstoffzehren-
den Substanzen.
OrganisationsprofilDie Gesamtverantwortung für das Werk trägt
der Werkleiter. Er wird von zehn direkt
unterstellten Abteilungsleitern unterstützt. Der
Leiter der Abteilung Sicherheit und Umwelt-
schutz (SHE) ist für die Belange der Nachhaltig-
keit zuständig und wird hierbei auch von einem
Compliance-Team Umwelt, bestehend aus
Vertretern verschiedener Abteilungen, sowie
von der zentralen Business Group SHE-Organi-
sation beratend unterstützt.
Offene Zusammenarbeit mit Standortgemeinden, Branchen-organisationen und BehördenDSM Nutritional Products AG, mit Hauptsitz
im aargauischen Kaiseraugst, ist Mitglied der
Branchenorganisation scienceindustries.
Stephan B. Tanda, Mitglied der DSM
Konzernleitung, ist bei scienceindustries Swit-
zerland als Vorstandsmitglied tätig.
Das Werk Sisseln ist Mitglied bei der
Aargauischen Industrie- und Handelskammer.
Die Division Industrielle Chemie der
Schweizerischen Chemischen Gesellschaft
wird zurzeit von einem Werkleitungsmitglied
präsidiert.
Strategische Positionierung als Basis für Erfolg und WachstumEine klare strategische Positionierung schafft
Identifikation und sichert nachhaltig den
Unternehmenserfolg. Im Jahr 2013 haben wir
uns in Management-Workshops dem Thema
strategische Positionierung in einem sich
ständig verändernden Markt angenommen.
Zu unterschiedlichen (Wetter-)Szenarien*
konnten wir klare Positionierungen definieren.
* siehe Kasten rechts
Unsere Vision: Wachstum
Unsere Wachstumsstrategie beinhaltet, das
Eingehen auf die sich rasch verändernden
Bedürfnisse der Kunden, das Offen-Sein für
neue, verbesserte Arbeitsmethoden und
Ablaufprozesse, das DSM Netzwerk zu
unterstützen, auszubauen und das Voneinan-
der-Lernen zu intensivieren.
Wachstum durch VERLÄSSLICHKEITSicherheit, Gesundheit, Umwelt, Qualität,
Liefertreue, Arbeitsleistung
Wachstum durch EINBEZIEHENKunden, Mitarbeitende, Vielfalt, andere
Abteilungen
Wachstum durch INNOVATIONKreativer Anlageneinsatz, neue Verfahren,
neue Produkte
Wachstum durch EFFIZIENZProzesse und Abläufe, Lean 6, Automation.
Übergabe der Urkunde zur bestandenen behördlichen
Druckprüfung anlässlich der Druckprobenfeier.
Triple P Report 2015DSM Nutritional Products AG, Zweigniederlassung Werk Sisseln6 7
Personal
Durch ihr Feedback tragen unsere Mitarbeitenden dazu bei, weitere Schritte
auf dem Weg zu einem inspirierenden Arbeitsklima, das von Vielfalt, Respekt
und Offenheit geprägt ist, zu machen.
In unserem Triple-P-Bericht setzen wir zum Thema Personal einen
Schwerpunkt auf Arbeitsschutz und gesellschaftliches Engagement. Dies
sind wesentliche Bestandteile der Global Reporting Initiative (GRI), einem
internationalen Leitfaden zur Nachhaltigkeitsberichterstattung, dem sich
der Konzern DSM engagiert widmet.
DSM garantiert in den Konzernrichtlinien eine menschenwürdige
Beschäftigung und Einhaltung der Menschenrechte, was sich in unserer
Betriebsordnung und unseren Verhaltensvorschriften widerspiegelt. Bei
Verdacht auf Unregelmässigkeiten im Werk können die Mitarbeitenden
eine vertrauliche Meldung auf dem DSM-Alert-System machen. Weitere
Möglichkeiten sind Gespräche mit den Vorgesetzten, Besuch beim
unabhängigen Sozialdienst oder Einbezug der Arbeitnehmervertretungen.
BelegschaftPer 31.12.2014 gab es im Werk Sisseln 953 Vollzeitstellen, inklusive 46
Auszubildende. Lediglich 25 Stellen sind temporär besetzt. Rund 55
Prozent der Belegschaft unterstehen dem Gesamtarbeitsvertrag der
Chemischen Industrie. Die übrigen Mitarbeitenden verfügen über
Einzelarbeitsverträge. Einzelarbeitsvertrag und Gesamtarbeitsvertrag
beinhalten sehr ähnliche Sozialleistungen. Der Anteil der männlichen
Mitarbeitenden an der Belegschaft beträgt 86,5 Prozent (Vorjahr 86,4%) –
wesentlich bedingt durch Schichtarbeit.
FluktuationenDie Fluktuationsrate im Werk Sisseln liegt dauerhaft auf tiefem Niveau,
mit einem Schwankungsbereich von ca. 2 Prozent über die letzten Jahre.
Für 2014 liegt die Fluktuationsrate mit 4,75 Prozent zwar höher als in
den Vorjahren, aber zur letzten Erhebung in der Chemie/Pharma-Indus-
trie deutlich unter dem Durchschnitt von 6,6 Prozent. Die Gesamtbe-
schäftigungszahl inkl. Lehrlinge lag in 2014 bei 976 Personen.
Betriebliche LeistungenDer Arbeitsvertrag enthält eine Reihe von überobligatorischen Leistungen.
Dazu zählen z.B. Übernahme der Nichtberufsunfallversicherungsprämien
durch den Arbeitgeber. Ausserdem übernimmt DSM mehr als 50 Prozent
der Pensionskassenbeiträge. Weiterhin: Attraktives Gesundheitsförde-
rungsprogramm z.B. Gratis-Eintritt ins Hallenbad sowie Fitnessstudio vor
Ort, Mutterschaftsurlaub von 18 Wochen, je nach Lebensalter 25 bis 30
Ferientage, vergünstigte Abgabe von REKA-Checks.
Die Firma gewährt fünf zusätzliche Freitage, festgelegt im Einvernehmen
mit den Arbeitnehmervertretungen.
PersonalInspirierende Führung und die Förderung eines Umfelds, in dem die Mitarbeitenden einander vertrauen und sich
respektieren, sind wesentliche Bestandteile der DSM-Personalstrategie.
Internes VorschlagswesenDas interne Vorschlagswesen mit dem Namen «Novus» hat sich an
unserem Standort über die Jahre gut etabliert. In den Jahren 2013 und
2014 lag die Beteiligungsquote auf dem Niveau der Vorjahre. Die
Realisierungsquote ist mit 26% aller Vorschläge leicht rückläufig. Viele
sehr gute Ideen unserer Mitarbeitenden führten über die Jahre zu
wertvollen Einsparungen für das Werk Sisseln. Mit ganz wenigen
Ausnahmen sind die Einsparungen wiederkehrend. Über die letzten 2
Jahre gesehen lagen die Einsparungen um 25% höher als in den
vorgängigen Jahren 2011/2012. Bei umgesetzten Vorschlägen belohnen
wir das Engagement unserer Mitarbeitenden mit attraktiven Prämien.
UnfälleUnfälle von DSM Mitarbeitenden, die zu einer Absenz am Folgetag
führen, werden gezählt. Dies entspricht den Vorgaben der Schweizer
Gesellschaft der Chemischen- und Pharmazeutischen Industrie (SGCI).
Die Zahl der Absenztage wird mit Kalendertagen gerechnet. Zusätzlich
werden intern Unfälle und auch Erste-Hilfe-Fälle nach der Definition der
amerikanischen Gesundheitsbehörde (OSHA) sowohl für eigene
Mitarbeiter als auch für Fremdfirmen-Mitarbeiter gemeldet und
untersucht.
In 2013 und 2014 hatten wir 4 bzw. 2 Unfälle durch eigene Mitarbeiter
auf dem Areal, die jeweils zu Absenzen am Folgetag geführt haben. Im
vergangenen Jahr führte ein Glasbruch bei Reparaturarbeiten bei einem
Mitarbeiter zu Verletzungen durch Heisswasser, mit der Folge einer
längeren Absenz. Glücklicherweise konnte der Mitarbeiter inzwischen
fast vollends genesen. Dieser Unfall, aber auch leichte Verletzungen
machen uns bewusst, dass es jeden Tag aufs Neue hohe Aufmerksam-
keit und Bewusstsein für die Gefahrenerkennung braucht. Aus diesem
Grund lenken wir unser Augenmerk auf jede noch so kleine Verletzung
also auch auf Beinahe-Zwischenfälle. Hierbei binden wir auch unsere
Fremdfirmen-Mitarbeitenden mit ein. Wir arbeiten weiterhin an unserer
Vision eines unfallfreien Werkes.
Für das Jahr 2014 mussten wir keinen Berufskrankheitsfall an die Suva
melden. Die Absenzen wegen Krankheit zeigen eine innerhalb der
letzten 5 Jahre nur leicht steigende Tendenz von 3 Prozent, bezogen auf
die total geleistete Arbeitszeit. Die Anzahl an Nichtberufsunfällen,
verbunden mit einer Absenz am Arbeitsplatz, nimmt über die letzten
Jahre stetig zu. Aus einer Erhebung der Schweizer Unfallversicherung
Suva und der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) zeichnet sich
dieser Trend auch innerhalb der Schweiz ab. Unfallschwerpunkte liegen
im Bereich Strassenverkehr, Sport (Ballsport und Wintersport) sowie
Haus und Garten. Zudem ist bei uns zu beobachten, dass die Schwere
10
8
6
4
2
0
4
2010
0
2012
4
2013
Anzahl Berufsunfälle im Werk (LWC)
Anzahl Berufsunfälle Werk Sisseln
5
4
3
2
1
0
2,26
2010
2,88
2011
4,2
2012
2,87
2013
4,75
2014
Fluktuationsrate in % ohne Pensionierungen
Fluktuationsrate Mitarbeitende Werk Sisseln
Anzahl Freizeitunfälle von Mitarbeitenden Werk Sisseln
Anzahl Freizeitunfälle
2013
59
2011
4145
2010
61
2014
45
2012
60
50
40
30
20
10
2
2011
2
2014
«In unserem ODCA-Team werden die Kultur-
agenda-Themen mit grossem Enthusiasmus mit
Leben gefüllt, weil alle mit tollen Ideen unser
Werk gemeinsam weiterbringen wollen.»
Christian Ebner
Triple P Report 201510 11
der Verletzungen zunimmt. Mit Sensibilisierungsaktionen sind wir
bestrebt, diesem Trend entgegenzuwirken.
Arbeitsschutzthemen mit ArbeitnehmervertretungenDie Arbeitnehmervertreter werden viermal jährlich über das Sicher-
heitsgeschehen und den Arbeitnehmerschutz informiert. In enger
Kooperation erfolgt ein Informationsaustausch über Aktionen und
Strategien in Belangen der Arbeitssicherheit und des Umweltschutzes.
So werden z.B. Änderungen an Schutzartikeln mit vorgängigen
Tragversuchen mit Direktbetroffenen vereinbart und evaluiert. In
diesem paritätischen Gremium besitzen die Arbeitnehmervertreter
auch das Antragsrecht.
Gesundheits- und UnfallverhütungsprogrammIm Jahr 2014 widmeten wir uns wie in den Vorjahren dem Verbessern des
Risikobewusstseins durch eine Vielzahl von Massnahmen, unter
Einbezug möglichst vieler Mitarbeitenden. Mehrere Arbeitsteams setzten
sich mit den häufigsten Unfallursachen systematisch auseinander mit
dem Ziel, diese zu eliminieren. Diese sind inzwischen zu einer festen
Institution mit wechselnden Themenschwerpunkten geworden. Die
Mitarbeitenden aller Hierarchieebenen machen regelmässige Sicher-
heitsrundgänge und führen selbstständig Sicherheitsgespräche durch.
Das Interesse an der Gesundheit und Sicherheit unserer Kollegen steht im
Mittelpunkt des GOAL-Programmes («Go Out and Learn and Lead»), bei dem
wir uns im Werk Arbeitsprozesse erklären lassen. Durch offene Fragestellun-
gen und gegenseitigem Vertrauen erkennen wir Risiken und kommen damit
unserer Vision zu einem unfallfreien Werk einen Schritt näher. Nach wie vor
folgen wir darüber hinaus dem Motto der Arbeitsgruppe «Nimm 2», die
durch diverse Aktionen darauf aufmerksam macht, sich 2 Minuten
Bedenkzeit für Sicherheit zu nehmen, bevor man z.B. eine Arbeit startet.
Aktionen wie «Bring Licht ins Dunkel» oder «Vorsicht Tote Winkel»
unterstützen die Aufmerksamkeit für Gefahren der alltäglichen Routine.
In 2013 und 2014 haben wir die sogenannten 12 «lebensrettenden
5
4
3
2
1
0
durch Berufsunfälle in % der total geleisteten Arbeitszeit
durch Freizeitunfälle in % der total geleisteten Arbeitszeit
durch Krankheit in % der total geleisteten Arbeitszeit
Verlorene Arbeitszeit durch Unfälle und Krankheiten
0,400,16
3,75
2010
0,460,24
4,06
2011
0,840,06
4,04
2014
0,520,17
4,17
2012
0,680,02
4,14
2013
1000
950
900
850
800
7502010 2011 2012
979
2013
964975
2014
948965
Personalbestand inkl. Entwicklung
Mitarbeitende (Vollzeit) Werk SisselnVorschriften», die 2011 durch DSM weltweit eingeführt wurden, weiter
vertieft. Diese Vorschriften haben zum Ziel, schwere Verletzungen zu
vermeiden und lenken die Aufmerksamkeit auf prinzipiell bereits
vorhandene Regeln, die jedoch in ihrer Umsetzung stetig verbessert
werden können.
In allen Bemühungen für mehr Sicherheit und Gesundheit sind die auf
unserem Areal tätigen Mitarbeitenden von Fremdfirmen im Rahmen von
Sicherheits-Schulungsprogrammen mit eingebunden. Darüber hinaus
legen wir weiterhin Wert auf ein Angebot im Freizeitbereich wie Vergünsti-
gungen zum Einstellen von Skibindungen oder z.B. dem Kauf von
Skihelmen.
Neue Mitarbeitende werden am ersten Arbeitstag vom Werkdirektor in
sein Büro eingeladen und begrüsst. Dabei informiert er persönlich die
neuen Kollegen und Kolleginnen über die DSM-Sicherheitsregeln und die
DSM-Sicherheitsphilosophie.
MitarbeiterumfrageBereits zum siebten Mal wurden weltweit alle DSM-Mitarbeitenden in
einer Umfrage zu den unterschiedlichsten Themen um ihre Meinung
gebeten. Die hohe Beteiligungsrate der Sissler Belegschaft von 82
Prozent zeugt von einem hohen Engagement. Durch ihr Feedback tragen
unsere Mitarbeitenden dazu bei, weitere Schritte auf dem Weg zu einem
inspirierenden Arbeitsklima, das von Vielfalt, Respekt und Offenheit
geprägt ist, zu machen.
WeiterbildungQualität, Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz sind regelmässige
Themen der betrieblichen Weiterbildung. Die durchschnittliche
Weiterbildungszeit pro Mitarbeitenden über alle arbeitsplatzbezogenen
Themen wird vierteljährlich durch die zuständige interne Weiterbil-
dungsorganisation erhoben. Dabei werden sowohl interne als auch
externe Schulungen und Kursbesuche mitgezählt. Im Jahr 2014 lag der
Durchschnittswert mit 5.5 Arbeitstagen pro Mitarbeitenden auf dem
Niveau der Vorjahre.
Spenden und SponsoringAls Life Science Firma auf globaler Ebene fokussiert sich DSM auch auf
die Förderung von Sport, Bewegung und einer ausgewogenen Ernäh-
rung. Dank der Partnerschaft mit dem Welternährungsprogramm (WFP)
verändert DSM das Leben von Hunderttausenden Menschen auf der
ganzen Welt. Wir stellen der Organisation unser Fachwissen sowie
nährstoffreiche Produkte zur Verfügung und helfen so, das Nahrungs-
mittelangebot des WFP zu verbessern.
Auf regionaler Ebene unterstützt das Werk Sisseln in begrenztem
Rahmen Sportveranstaltungen sowie besondere Anlässe der Standort-
gemeinden.
«GOAL ‹Go Out And Learn & Lead› ist nun seit gut einem
Jahr bei uns im Werk Sisseln etabliert, und wir konnten
in der Zwischenzeit nahezu sämtliche Kollegen mit
Führungsverantwortung in einem Workshop von die-
sem hilfreichen Tool überzeugen. Wir sind überzeugt,
dass wir durch GOAL nicht nur technische Mängel oder
Risiken bei Abläufen oder Handlungen aufdecken, son-
dern es auch schaffen, durch die offenen Fragen und den
partnerschaftlichen Umgang mit unseren Gesprächspart-
nern zu einem positiven Kulturwandel beizutragen.»
«Goal»-Team
«Miteinbeziehen und Vielfalt» – im Sinne der ONE DSM Culture Agenda wird der
Vitamin-E-Betrieb im Werk Sisseln von einer Frau geführt.
Triple P Report 2015 13
«Wir wollen die Lebensqualität heutiger und zukünftiger Generationen
verbessern: Wir haben viel erreicht und haben noch sehr viel vor!»
Planet
PlanetIm Bereich des betrieblichen Umweltschutzes haben wir in den vergangenen zwei Jahren hohe Investitionen getätigt, um
damit die Grundlagen für weitere Verbesserungen unserer Umweltleistungen in den kommenden Jahren zu schaffen.
Die Steigerung der Energieeffizienz unserer
Anlagen und die damit verbundene Senkung
unserer CO2-Emissionen stellen zwei wesentli-
che Zielsetzungen unserer langfristig ausgerich-
teten Nachhaltigkeitsstrategie dar. Darüber
hinaus haben wir im Bereich der Abwasserbe-
handlung mit der Umsetzung strategischer
Projekte zur Senkung der organischen
Restfracht im Auslauf begonnen. Deren positive
Auswirkungen werden sich erst in kommenden
Jahren in unseren Umweltkennzahlen
widerspiegeln.
Die in 2012 begonnene Sanierung unserer
Sonderabfallverbrennungsanlage kommt
planmässig voran und wird mit der Inbetriebnah-
me des neuen Abfallverbrennungskessels bis
Ende 2015 erfolgreich abgeschlossen werden.
Produktionsmengen und Rohstoffverbrauch In 2013 haben wir insgesamt 52’682 Tonnen an
Vitaminen, Farb- und Aromastoffen sowie
pharmazeutischen Wirkstoffen hergestellt und
weiterverarbeitet. In 2014 konnten wir die
produzierten Mengen auf 55‘180 Tonnen
steigern. Hierfür wurden 95‘525 Tonnen an
Rohstoffen verarbeitet.
EnergienUnser Werk verfügt über eigene Energieerzeu-
gungsanlagen. Mit dem sehr effizienten Prinzip
der Kraft-Wärme-Kopplung sind wir durch die
Verbrennung von Erdgas neben der Erzeugung
von Dampf auch in der Lage, rund 48 Prozent
unseres Strombedarfs selbst zu decken. Die aus
der Eigenstromerzeugung verbleibende
Restenergie nutzen wir zur Deckung des
Wärmebedarfs in den Produktionsbetrieben.
Den restlichen Strombedarf beziehen wir aus
dem Netz externer Energieversorger.
Die Verwertung fester, flüssiger und gasförmiger
Abfälle aus den Produktionsbetrieben erfolgt in
der werkeigenen Sonderabfallverbrennungsan-
lage. Die dabei freigesetzte Wärme wird
ebenfalls für die Erzeugung von Dampf
verwendet. Diesen Dampf geben wir im
Energieverbund an die benachbarten Chemiebe-
triebe (Novartis Stein, Syngenta Münchwilen
und Syngenta Stein) ab.
Durch den Einbau einer zusätzlichen Dampftur-
bine sind wir seit dem Herbst 2013 in der Lage,
auch bei der Verbrennung unserer Abfälle Strom
zu erzeugen. Dadurch haben wir eine Erhöhung
des Eigenstromanteils um 2.5 % erreicht.
Im Rahmen einer langfristigen Energie-Strategie
verfolgen wir das Ziel, unseren Energieverbrauch
bis 2020 um 20 Prozent zu verringern (Basis
2008). Dies entspricht einer jährlichen
Verbesserung der Energieeffizienz um etwa 1.8%.
In den Jahren 2013 und 2014 konnten wir den
Energieverbrauch im Vergleich zu den Vorjahren
nicht weiter verringern. Gründe dafür waren
häufig wechselnde Produktionslasten und
Produktionsunterbrüche, welche die Energieeffi-
zienz deutlich beeinträchtigten.
WasserUnseren hohen Bedarf an Kühlwasser für
unsere Produktionsprozesse decken wir durch
den Bezug von Rheinwasser, welches wir
mithilfe des werkseigenen Pumpwerks über
Durch ein verbessertes Wasser-Management in den Formulierungsbetrieben
ist es uns in den vergangenen zwei Jahren gelungen, den Trinkwasserver-
brauch im Werk um 22% senken.
Einflüsse auf die Umwelt durch unsere Aktivitäten
CO2- und andere Treibhausgas-EmissionenDie im Werk erzeugten CO2-Emissionen stammen zum überwiegenden Teil
aus unseren Energieerzeugungs- und Abfallverbrennungsanlagen.
Mit der konsequenten Umsetzung von Massnahmen zur Senkung des
Energieverbrauches tragen wir deshalb auch wesentlich zur Reduktion der
CO2-Emissionen bei.
Die CO2-Emissionen aus der Klärschlammverbrennung werden zum Bereich
Abwasserreinigung gezählt. Die Methan-Emissionen aus der biologischen
Abwasserreinigung stellen eine weitere klimarelevante Emissionsquelle dar.
Unsere werksinterne Klärschlammverbrennung verfügt nicht über die Möglich-
keit zur Abwärmenutzung. Deshalb haben wir diesen Verbrennungsbetrieb im
Sommer 2014 eingestellt. Die Verwertung unseres Klärschlamms erfolgt nun in
einer externen Anlage, die an ein Fernwärmenetz angeschlossen ist.
Ozonschicht schädigende Stoffe (ODS)Unsere grosstechnischen Kälteanlagen betreiben wir zum überwiegenden
Teil mit umweltfreundlichen Kältemitteln. Der Bestand an Kälteanlagen
sowie Art und Menge der eingesetzten Kältemittel sind werksweit
inventarisiert. Der Verbrauch an Kältemitteln unterliegt der fortlaufenden
Kontrolle.
NOx- und SO2-EmissionenAus dem Betrieb der Verbrennungsanlagen (Energieerzeugungs- und
Abfallverbrennungsanlagen) entstehen Stickoxid-Emissionen.
Das Ausmass der Emissionen ist massgeblich durch die Energieerzeugung
im Kesselhaus bestimmt. Die Abfallverbrennungsanlage ist mit einer
nichtkatalytischen Rauchgasentstickung ausgestattet. Dadurch ist es
möglich, den Anteil an Stickoxiden im Rauchgas auf einem vergleichsweise
tiefen Niveau stabil zu halten.
«Wasser ist eine gemeinsame Ressource, für die jeder Verantwor-
tung übernehmen muss. Auch in Sisseln arbeiten wir am DSM-Ziel,
die CSB-Fracht im Ablauf der ARA bezogen auf 2010 um 20% zu re-
duzieren. Um dieses Umweltziel zu erreichen, wurden mit dem CSB-
Projekt mehrere Umsetzungsmassnahmen im ganzen Werk definiert.
Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB) ist ein Summenparameter und
ein Mass für die im Abwasser enthaltenen oxidierbaren Stoffe.»CSB Projekt-Team (v.l.n.r.): Hans Amrhein, Flora Bressieux, Christine Wegmann und Michael Erny
2013 2014
100 000
10 000
1000
66 719
25 508
68 989
25149
49174704
2013 2014
Treibhausgas-Emissionen (t CO2)
Energieerzeugung Abfallverbrennung Abwasserreinigung
120 000
100 000
80 000
60 000
40 000
20 000
53 949
94 140
55 794 55 916 52 682 55 180
99 19587 079
95 52594320
Produktionsmenge [t] Rohstoffverbrauch [t]
Produktionsmenge und Rohstoffverbrauch Werk Sisseln
2010 2011 2012 2013 2014
2000
1600
1200
800
400
0
Erdgas
Gesamtenergieverbrauch (TJ/Jahr)
2010
1420
2011
1385
2012
1457
2013
1452
2014
1556
den Wasserturm in unser Kühlwassernetz
einspeisen. Nach Gebrauch wird das
Kühlwasser wieder in den Rhein zurückgelei-
tet. Der über diesen Kreislauf genutzte
Wasseranteil beträgt 0.1 bis 0.2% der
mittleren Abflussmenge des Rheins.
Ein geringer Teil des Rheinwassers wird zu
Kesselspeisewasser oder Fabrikwasser
aufbereitet. Wasser für Produktionszwecke oder
zur Reinigung der Produktionsanlagen beziehen
wir aus dem Trinkwassernetz der Gemeinden
Sisseln und Eiken. Das daraus entstehende
Abwasser wird in unserer Abwasserreinigungs-
anlage behandelt.
Rheinwasser Trinkwasser
32 627 34993
201 193
Wasserverbrauch (1000 m3/Jahr)
100 000
10 000
1000
100
10
1
«Der Kessel 8 ist ein markanter Mosaikstein zur Verbesserung des nachhaltigen Handelns bei DSM.
Die Dioxine-, NOx und CO-Grenzwerte können künftig eingehalten werden.»
– Hans Amrhein (li.), Projektleiter TERRA
Triple P Report 2015DSM Nutritional Products AG, Zweigniederlassung Werk Sisseln16 17
VOC-Emissionen (flüchtige organische Verbindungen)Die Herstellung unserer Produkte erfolgt in geschlossenen Anlagen.
Unsere Lösungsmitteltanklager sind mit Apparaten zur Abscheidung von
flüchtigen Stoffen ausgerüstet. Lösungsmittelhaltige Abluft aus den
Produktionsprozessen wird im Abgassammelsystem gefasst und der
Verbrennung zugeführt. Wo dies aus technischen Gründen nicht möglich
ist, wird die Abluft vor der Ausleitung in die Atmosphäre in lokalen
Abluftreinigungsanlagen behandelt. Die in der Abluft verbleibenden
Restemissionen werden entweder kontinuierlich überwacht oder im
Rahmen regelmässiger Kontrollmessungen überprüft.
In den vergangen zwei Jahren ist es uns gelungen, die Restemissionen
auf dem angestrebten niedrigen Niveau des Jahres 2010 zu halten. Mit
Blick auf die Grössenordnung des VOC-Umschwungs im Werk bedeutet
dies eine sehr gute und stabile Gesamtsituation.
Staub-EmissionenDie auftretenden Staub-Emissionen stammen zum überwiegenden Teil
aus den Formulierungsbetrieben. Bei der Herstellung von Vitamin-Pul-
vern für Tierfutter, Nahrungsmittel und Pharmaanwendungen werden
Naturstoffe wie z.B. Stärke, Calciumsilikate oder Kieselsäure als
Trägerstoffe eingesetzt. Diese zirkulieren mithilfe von Gebläseanlagen in
grossen Mengen in den Anlagen. Die austretende Prozessluft wird über
Partikelabscheider und Filtersysteme weitestgehend von der Staubfracht
befreit. Ein geringer Feinanteil bleibt dennoch als Restfracht in der Abluft
enthalten.
AbwasserreinigungDas Abwassernetz im Werk besteht aus vier voneinander getrennten
Leitungssystemen. Dadurch stellen wir sicher, dass unbelastetes
Abwasser (Kühlabwasserrücklauf ) nicht durch schadstoffhaltige
Abwasserströme (Industrie- oder Sanitärabwasser) verunreinigt wird.
Die Arealentwässerung erfolgt über die Lösch- und Havariewasserentsor-
gung (LUHE). Chemisch belastetes Abwasser kann das Werksareal
ausschliesslich über die werkseigene Abwasserreinigungsanlage (ARA)
verlassen.
der ungelösten Stoffe wird sich der chemische Sauerstoffbedarf der
Restfracht im ARA-Auslauf in den nächsten Jahren um etwa 5% verringern.
Abfallmengen Unsere Verwertungsprozesse verfolgen das Ziel, die im Werk anfallenden
Abfälle umweltgerecht zu entsorgen. Im zentralen Entsorgungsbetrieb
werden alle Abfälle gemäss ihrer Zusammensetzung und Herkunft in
verwertbare Wertstoffe, allgemeine Abfälle oder gefährliche Sonderabfälle
getrennt. Die Beseitigung flüssiger und gasförmiger Abfälle erfolgt in der
werkseigenen Abfallverbrennungsanlage. Feste Abfälle werden zur weiteren
Behandlung an externe Entsorgungsfachbetriebe abgegeben.
Der in 2012 aufgetretene sprunghafte Anstieg der Abfallmengen resultierte
aus der Herstellung neuer Produkte. Im 2. Halbjahr 2014 wurde zusätzlich
Dickschlamm aus der Kläranlage zur externen Verwertung abgegeben.
Zwischenfälle, StofffreisetzungenAus unserer Abwasserreinigungsanlage kam es wiederholt zu vereinzelt
belästigenden Geruchsemissionen, welche zu Beschwerden auf Seiten der
Anwohner in der angrenzenden Gemeinde Sisseln führten. Die Ursachen und
Zusammenhänge wurden mit den beschwerdeführenden Personen sowie
Vertretern der Gemeindeverwaltung im Rahmen eines Besuches im Werk
besprochen. Wir bedauern diese Belästigungen sehr und bitten die betroffe-
nen Anwohner, dies zu entschuldigen.
In den frühen Morgenstunden des 22. Juni 2014 ereignete sich in einem
Infrastrukturgebäude ein Brand in der elektrischen Energieversorgung. Der
Brand war nach kurzer Zeit unter Kontrolle und hatte nur geringe unmittelbare
Auswirkungen auf die Umwelt. Als Folge des Brands standen wichtige
4
2
0
1,5
2013
1,5
2014
1,6
2010
1,9
2011
1,4
2012
SO2-Emissionen [t]
SO2-Emissionen Werk Sisseln
Kälteanlagen für die Versorgung des Produktionsgebäudes nicht mehr zur
Verfügung. Dies hatte einen vierwöchigen Produktionsstillstand zur Folge.
Aufgrund der hohen Aussentemperaturen (25 bis 30°C) kam es im zugehören-
den Betriebstanklager zeitweise zu erhöhten Emissionen an leichtflüchtigen
Kohlenwasserstoffen. Die kantonale Behörde wurde über die bestehende
Situation und das Ausmass der aufgetretenen Emissionen informiert.
Im Zusammenhang mit dem Transport unserer Rohstoffe und unserer
Produkte sind in 2013 und 2014 keine Unfälle oder Stofffreisetzungen
aufgetreten. Gleiches gilt für die zu externen Entsorgern transportierten
Abfallstoffe.
43,3
2013
44,6
2014
45,4
2010
43,4
2011
46,9
2012
NOx-Emissionen [t]
NOx-Emissionen Werk Sisseln
50
46
42
38
34
30
9,4
2013 2013
11,4
2014 2014
9,0
2010 2010
11,2
2011 2011
14,9
2012 2012
VOC-Emissionen [t]
VOC-Emissionen Werk Sisseln
15
12
9
6
3
0
2013
2,2
2014
2,4
2010
1,7
2011
1,3
2012
2,1
Staubemissionen [t]
Staub-Emissionen Werk Sisseln
5
4
3
2
1
0
Entsorgungsverfahren
694703
678630 697
Chemischer Sauerstoffbedarf [t]
Chemischer Sauerstoffbedarf ARA-Auslauf
1000
800
600
400
200
0
Abfälle gesamt [t]
Abfälle Werk Sisseln (t/Jahr)
18 000
16 000
14 000
12 000
10 000
8000
thermische Verwertung 86 %
Verbrennung 6 %
Deponierung 2 %
Kompostierung 1,5 %
Recycling 4,5 %
DSM-Werk Sisseln –
weltweit einer der grössten Hersteller von Vitaminen.
16 059
2013
16 974
2014
14 148
2010
14 309
2011
16 377
2012
In 2014 wurden 1‘950‘800 m3 an gereinigten Abwasser aus unserer ARA
in den Rhein ausgeleitet. Die Wasserqualität im Auslauf der ARA wird
kontinuierlich analytisch überwacht. Die im gereinigten ARA-Auslauf
enthaltene Restfracht (gemessen als Chemischer Sauerstoffbedarf, CSB)
konnten wir durch Optimierung verschiedener Prozessparameter im
Vergleich zu 2010 um 2.5% senken.
Im Herbst 2014 wurde im Auslauf der ARA eine Filtrationsanlage zur
Abscheidung ungelöster Stoffe eingebaut. Durch den verbesserten Rückhalt
Triple P Report 2015DSM Nutritional Products AG, Zweigniederlassung Werk Sisseln18 19
«Mit seinen knapp 1000 Mitarbeitenden ist das DSM Werk Sisseln einer
der grössten Arbeitgeber im Fricktal und trägt daher wesentlich zum
Wohlstand der Region bei.»
Profit
Profit Ziele 2015Als Zweigniederlassung der DSM Nutritional Products AG publiziert das
Werk Sisseln keine eigene Erfolgsrechnung. Entsprechend den
aargauischen Gesetzen werden Kapital-, Gewinn- und Quellensteuern
sowie Gebühren entrichtet.
Mit seinen knapp 1000 Mitarbeitenden ist das DSM Werk Sisseln einer
der grössten Arbeitgeber im Fricktal und trägt daher wesentlich zum
Wohlstand der Region bei. Die Lohnsumme inkl. Sozialleistungen liegt
über 100 Mio. Franken. Unser Werk stellt einen beachtlichen Wirtschafts-
faktor dar. Rund 30% unseres Einkaufsvolumens werden in den lokalen
Märkten der Nordwestschweiz abgewickelt. Dieser Betrag entspricht
einer hohen zweistelligen Millionensumme. Mitarbeitende von
Fremdfirmen erbringen auf unserem Areal Dienstleistungen im Umfang
von mehr als 200 Vollzeitstellen.
Die Pensionskasse der DSM Nutritional Products AG wird schon seit
Jahren nach dem Beitragsprimat geführt. Das Vorsorgekapital unserer
Mitarbeitenden wird in separaten Fonds verwaltet und professionell
angelegt. Der Deckungsgrad der Pensionskasse liegt derzeitig über
110%. Nach Erreichung bestimmter Sicherheits- und Rentabilitätsziele
werden den Mitarbeitenden Gewinnbeteiligungen gutgeschrieben.
Die laufenden Kosten für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz
(SGU) werden nach den Regeln des Responsible Care Programms der
SGCI bestimmt. Die SGU-Anteil an den Investitionen ist auf rund 18 Mio.
Franken angestiegen. Dieser Anstieg ist auch ein Zeichen für den
gestiegenen Stellenwert des Standortes innerhalb des Konzerns.
Die meisten Investitionsprojekte dienen der Erneuerung älterer Anlagen
oder der weiteren Erhöhung des Sicherheitsstandards auf das weltweit
einheitliche DSM-Niveau. Das grösste Einzelprojekte im SGU-Bereich
diente der Erneuerung der Abfallentsorgungsanlagen.
Der Umsatz von DSM erhöhte sich 2014 gegenüber dem Vorjahr um 4%
auf 9.2 Mrd. Euro. Der Betriebsgewinn vor Steuern und Abschreibungen
(EBITDA) war mit 1.2 Mrd. Euro leicht unter Vorjahresniveau, was
hauptsächlich auf negative Wechselkursentwicklungen und schwierige-
re Marktbedingungen in Bereich Nutrition zurückzuführen ist.
Nachstehend sind die finanziellen Kennzahlen der Geschäftseinheit
Nutrition, zu der auch das Werk Sisseln gehört, für das Jahr 2014
aufgeführt:
Umsatz 4335 Mio. EUR
EBITDA 850 Mio. EUR
EBIT 596 Mio. EUR
• Unser Bestreben nach einer achtsamen Organisation durch Schulun-
gen des Sicherheitsbewusstseins, dem Erkennen möglicher Risiken
und dem Beherrschen der sicheren Arbeitsschritte ist weiterhin im
Fokus auf unserem Weg zu einem dauerhaft unfallfreien Werk.
UnserZielistes,585TageunfallfreiüberdiekommendenJahre
wiederzuerreichen.
• Der Energieverbrauch pro Produktionseinheit soll weiter gesenkt
werden. Damit wollen wir unseren Beitrag zu den Zielen des
CO2-Gesetzes leisten.
• Im Bereich der ARA wollen wir gezielt Massnahmen entwickeln, um
das Entstehen von Faulgasen zu unterdrücken. Dadurch kann die
Zuverlässigkeit der Abluftreinigungsanlage verbessert und das Risiko
von lästigen Geruchsemissionen verringert werden.
• Wir wollen alle Anlagen innerhalb der gesetzlichen Limite betreiben.
• Durch gezielte technische Massnahmen an den Quellen wollen wir die
Restfracht im Auslauf der Kläranlage erfolgreich verringern.
• Bei der Emission flüchtiger Stoffe (Lösungsmittel) wollen wir das tiefe
Niveau von 2010 wieder erreichen.
• Die Staubemission aus den Pulverbetrieben wollen wir auf dem
erreichten tiefen Niveau stabilisieren.
Die Erreichung dieser Ziele wird tatkräftig durch interdisziplinäre Teams
aus allen Abteilungen unterstützt.
Für das Jahr 2015 haben wir uns im Werk Sisseln folgende Ziele gesetzt:
«Wir stellen uns den Herausforderungen eines Produktionsstand-
orts mit einer starken Währung. Dank Effizienzsteigerungsmassnah-
men, Anstrengungen zur Erhöhung des Automatisierungsgrades
und Projekten zur Verbesserung von Ausbeuten sowie zur Hebung
der Anlagenkapazitäten werden wir die Wechselkursverluste wett-
machen und dadurch insgesamt wettbewerbsfähiger werden.»
Walter Jucker, Leiter Abteilung Compliance
Triple P Report 2015DSM Nutritional Products AG, Zweigniederlassung Werk Sisseln22 23
DSM Nutritional Products AG Zweigniederlassung Werk Sisseln
Für weitere Informationen finden Sie uns unter:
www.dsm.com
DSM Nutritional Products AG
Zweigniederlassung Werk Sisseln
Hauptstrasse 4
CH – 4334 Sisseln
Switzerland
Telefon +41 62 866 21 11
Telefax +41 62 866 25 10
Herstellung
Binkert Buag AG
Baslerstrasse 15
CH – 5080 Laufenburg
www.binkertbuag.ch
Hans-Dieter Tabbert
Umweltbeauftragter
Telefon +41 62 866 27 54
E-Mail [email protected]
Anita Fechtig
Kommunikationsbeauftragte
Telefon +41 62 866 24 88
E-Mail [email protected]
Kontakt
Christophe Vogel
Leiter Sicherheit-Gesundheit-Umweltschutz (SHE)
Telefon +41 62 866 21 20
E-Mail [email protected]
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