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Through light, we care. 2011/12 Nachhaltigkeitsbericht der Zumtobel Gruppe

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Page 1: Through light, we care

www.zumtobelgroup.com

Through light, we care.2011/12 Nachhaltigkeitsbericht der Zumtobel Gruppe

HerausgeberZumtobel AGCorporate CommunicationsHöchster Straße 8AT-6850 Dornbirnwww.zumtobelgroup.com

GesamtverantwortungAstrid Kühn-UlrichCorporate CommunicationsZumtobel AG, Dornbirn

RedaktionAstrid Kühn-Ulrich, Zumtobel AG, und Ulrike Ahrens, Schlange & Co, Hamburg in Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des Nachhaltigkeitskreises der Zumtobel Gruppe

DatenerfassungJürgen Andres, Isabella Bösch,Georg Schaffgotsch, Harald AlbrechtCorporate ControllingZumtobel AG, Dornbirn

GrafikLisa PfurtschellerZumtobel AG, Dornbirn

ProduktionLorenz Mayer-KauppZumtobel Lighting GmbH, Dornbirn

LithographieFitz Feingrafik, Lustenau

LektoratFitz Feingrafik, Lustenau

DruckEberl Print GmbH, Immenstadt

FotorechteAustrian Embassy Jakarta @ Timothy/Austrian Embassy JakartaLuminale 2012 @ jens-steingaesser.deAlle weiteren Bilder @ Zumtobel AG

© 2012 Zumtobel AGWiedergabe und Abdruck nur mit ausdrücklicher und schriftlicher Genehmigung der Zumtobel AG.

E-Mail zur [email protected]

Impressum Die Standorte der Zumtobel Gruppe

Leuchtensegment (Lighting Segment) Zumtobel / Thorn 12 Produktionsstätten

Komponentensegment (Components Segment)Tridonic / Ledon 9 Produktionsstätten

Innsbruck, ATWetherill Park, Sydney, AU

Fair Lawn, US

Highland, US

Les Andelys, FR

Usingen, DE

Landskrona, SETianjin, CN

Guangzhou, CN

Lemgo, DE

Ennenda, CH

Dornbirn, AT

Spennymoor, UK

Shenzhen, CN

Fürstenfeld, AT

Jennersdorf, AT

Tullamarine, AU

Auckland, NZ

Page 2: Through light, we care

www.zumtobelgroup.com

Through light, we care.2011/12 Nachhaltigkeitsbericht der Zumtobel Gruppe

HerausgeberZumtobel AGCorporate CommunicationsHöchster Straße 8AT-6850 Dornbirnwww.zumtobelgroup.com

GesamtverantwortungAstrid Kühn-UlrichCorporate CommunicationsZumtobel AG, Dornbirn

RedaktionAstrid Kühn-Ulrich, Zumtobel AG, und Ulrike Ahrens, Schlange & Co, Hamburg in Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des Nachhaltigkeitskreises der Zumtobel Gruppe

DatenerfassungJürgen Andres, Isabella Bösch,Georg Schaffgotsch, Harald AlbrechtCorporate ControllingZumtobel AG, Dornbirn

GrafikLisa PfurtschellerZumtobel AG, Dornbirn

ProduktionLorenz Mayer-KauppZumtobel Lighting GmbH, Dornbirn

LithographieFitz Feingrafik, Lustenau

LektoratFitz Feingrafik, Lustenau

DruckEberl Print GmbH, Immenstadt

FotorechteAustrian Embassy Jakarta @ Timothy/Austrian Embassy JakartaLuminale 2012 @ jens-steingaesser.deAlle weiteren Bilder @ Zumtobel AG

© 2012 Zumtobel AGWiedergabe und Abdruck nur mit ausdrücklicher und schriftlicher Genehmigung der Zumtobel AG.

E-Mail zur [email protected]

Impressum Die Standorte der Zumtobel Gruppe

Leuchtensegment (Lighting Segment) Zumtobel / Thorn 12 Produktionsstätten

Komponentensegment (Components Segment)Tridonic / Ledon 9 Produktionsstätten

Innsbruck, ATWetherill Park, Sydney, AU

Fair Lawn, US

Highland, US

Les Andelys, FR

Usingen, DE

Landskrona, SETianjin, CN

Guangzhou, CN

Lemgo, DE

Ennenda, CH

Dornbirn, AT

Spennymoor, UK

Shenzhen, CN

Fürstenfeld, AT

Jennersdorf, AT

Tullamarine, AU

Auckland, NZ

Page 3: Through light, we care

Komponentensegment

Thorn Zumtobel Tridonic Ledon

Leuchtensegment

Die Zumtobel Gruppe mit Sitz im österrei-chischen Dornbirn ist ein Global Player in der internationalen Lichtindustrie und bietet profes-sionelle ganzheitliche Lichtlösungen, Leuchten, Lichtmanagement, Lichtkomponenten sowie LED-Module an. Die Gruppe setzt sich aus vier Marken zusammen, dabei vertreten Thorn und Zumtobel das Leuchtensegment (Lighting Seg-ment), Tridonic und die junge Marke Ledon das Komponentensegment (Components Segment).

Die Zumtobel Gruppe ist mit 21 Produktions-standorten auf vier Kontinenten sowie Ver-triebsgesellschaften in über 100 Ländern derzeit europäischer Marktführer für pro-fessionelle Beleuchtung und weltweit die Nummer vier im Komponentengeschäft.

ASIC – anwendungsspezifische integrierte Schaltungen.

Audit – bezeichnet eine systematische Überprüfung und

Bewertung durch Fachleute nach vorgegebenen Checklisten.

Belt – Mitarbeiter mit sog. Belts (Gürtel), sind dazu ausgebil-

det, Projekte nach der Lean-Six-Sigma-Methode zu organi-

sieren. Die Farbe des Belts spiegelt den Ausbildungsstand

des Mitarbeiters wider.

Carbon Footprint – CO2-Fußabdruck; wird heute als Kurz-

begriff für das Maß an Kohlendioxid- u. a. Treibhausgas-

Emissionen eines definierten Verursachers gebraucht. Er

umfasst den gesamten Lebenszyklus, direkte und indirekte

Emissionen eines Produktes oder einer Dienstleistung /Akti-

vität. Mit ihm sollen Klimaauswirkungen von Produkten oder

Dienstleistungen sichtbar gemacht werden.

CE-Kennzeichnung – Conformité Européenne; mit der

Anbringung der CE-Kennzeichnung erklärt der Hersteller,

dass das Produkt allen anzuwendenden Vorschriften der

Europäischen Union entspricht und die entsprechenden

Konformitätsbewertungsverfahren durchgeführt wurden.

CELMA – Federation of National Manufacturers Associa-

tions for Luminaires and Electrotechnical Components for

Luminaires in the European Union; (Dachverband der euro-

päischen Leuchtenindustrie).

CEO, COO – Chief Executive Officer: Bezeichnung für das

geschäftsführende Vorstandsmitglied. Chief Operating

Officer: Bezeichnung für das Vorstandsmitglied, das die ope-

rativen Prozesse leitet.

CIE – Commission Internationale de l’Éclairage (Internatio-

nale Beleuchtungskommission); widmet sich der weltweiten

Zusammenarbeit und dem Informationsaustausch in allen

Belangen der Beleuchtung.

Controls – englischer Begriff für Lichtsteuerungen.

DALI – Digital Addressable Lighting Interface; ist die Abkür-

zung für eine standardisierte digitale Schnittstelle für elek-

tronische Vorschaltgeräte.

Design for Six Sigma – kurz DfSS; ist eine Anwendung der

Six-Sigma-Methode.

DfSS – berücksichtigt Prozesse sowie Kundenerwartungen

bereits während der Konzeptionsphase. Ziel ist, eine mög-

lichst hohe Qualität und Effizienz in der Fertigung zu erzie-

len und die Kundenanforderungen sicherzustellen.

DGNB – Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V.;

im Fokus der Arbeit steht die kontinuierliche Weiterent-

wicklung eines ganzheitlichen Zertifizierungssystems für

nachhaltige Bauwerke.

EBIT – Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern.

EEI – Vorschaltgeräte werden nach dem Energie-Effizienz-

Index (EEI) entsprechend der Richtlinien des Dachverbands

der europäischen Leuchtenindustrie (CELMA) und somit

der Vorschaltgeräte-Richtlinie 2000/55/EG klassifiziert.

ENEC – European Norms Electrical Certification; Symbol

zur Bestätigung der Konformität mit europäischen

Sicherheitsnormen.

Lichtverschmutzung – ist die Beleuchtung im Außenbereich

nicht bedarfsgerecht, wird ein Teil des erzeugten Lichts direkt

und indirekt durch Reflexion und Streuung in die Umwelt ab-

gegeben. Durch dieses Streulicht entstehen besonders über

Ballungszentren in Industrienationen sogenannte Lichtglocken.

Sie machen die Nacht immer heller – man spricht von

Lichtverschmutzung.

LTI – Lost Time Injuries; Anzahl der Arbeitsunfälle mit Aus-

fallzeit bezogen auf eine Million Arbeitsstunden. Berücksich-

tigt werden Unfälle ab einer Ausfallzeit von acht Stunden.

Maintenance Control – ist eine Funktion eines Lichtmanage-

mentsystems, welches die Lampen so steuert, dass die Be-

leuchtungsstärke konstant auf dem geforderten Niveau ist.

Dies steigert die Energieeffizienz, da die Beleuchtungsan-

lagen nicht überdimensioniert werden müssen.

Nanoskopische Materialstrukturen (Quantenpunkte) –

Quantum Dots (Quantenpunkte) sind nanoskopische Mate-

rialstrukturen, deren elektronische und optische Eigenschaf-

ten maßgeschneidert werden können. Die Lichtindustrie

erforscht die Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten

nanoskopischer Materialstrukturen in der Beleuchtung.

NEEAPs – Energieeffizienzaktionspläne setzen die Vorga-

ben der Energiedienstleistungs-Richtlinie 2006/23/ EG um.

Die Richtlinie hat das Ziel, bis zum Jahr 2016 den Energie-

verbrauch um 9% in jedem EU-Mitgliedsland gegenüber

dem Ist-Stand zu verringern.

OHSAS 18001 – Organizational Health and Safety Assess-

ment System; ist ein international anerkannter Standard für

die Zertifizierung von Managementsystemen für Arbeitssi-

cherheit und Gesundheitsschutz. Analog der Normen ISO

14001 und ISO 9001 entwickelt, hilft er Unternehmen dabei,

Arbeitsunfälle zu vermeiden und Anforderungen im Bereich

der Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu erfüllen.

Ökodesign-Richtlinie – bildet den europäischen Rechtsrahmen

für die Festlegung von Anforderungen an die umweltgerechte

Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (2009/125/

EC: energy related products-Rahmenrichtlinie, vormals EuP,

Energy using Products). Ziel der Richtlinie ist, besonders energie-

ineffiziente Geräte schrittweise aus dem EU-Binnenmarkt aus-

zuschließen und eine Ressourcen schonende, insbesondere

energieeffiziente Produktgestaltung zu unterstützen.

OLED – Organische Leuchtdioden; sie unterscheiden sich

von LEDs durch das eingesetzte organische Material.

Die Strom- und Leuchtdichte ist geringer als bei LEDs.

OLEDs geben das Licht flächig ab.

PEFC – Unabhängiges Zertifizierungssystem zum Nachweis

über die ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige

Forstwirtschaft.

REACH – Die EU-Verordnung (EG) Nr. 1907/2006, auch

REACh (Registration, Evaluation, Authorisation and Restric-

tion of Chemicals – Erfassung, Bewertung, Zulassung und

Beschränkung von Chemikalien), ist die europäische Chemi-

kaliengesetzgebung. Sie ist am 1. Juni 2007 EU-weit in Kraft

getreten. REACh umfasst alle (chemischen) Stoffe, egal ob sie

gefährliche Eigenschaften haben oder nicht.

Die heutige Zumtobel Gruppe geht zurück auf die im Jahr 1950 gegründete „Elektroge-räte und Kunstharzpresswerk W. Zumtobel KG“ mit Sitz in Dornbirn, Österreich. Seit 1976 ist das Unternehmen eine Aktienge-sellschaft. Durch die Akquisition der Marke Thorn im Jahr 2000 begann der Familienkon-zern sich stärker international auszurichten. Der Börsengang erfolgte am 12. Mai 2006 an der Wiener Börse. Noch heute ist die Familie Hauptaktionär mit 35 % am Grundkapital. Der Streubesitz beläuft sich derzeit auf rund 65 %.

Die Führung der Gruppe wurde am 1. Mai 2010 von Dr. Harald Sommerer in der Funk-tion des Chief Executive Officers (CEO) der Zumtobel AG übernommen. Dem CEO untersteht das Komponentensegment mit der eigenständigen Tochtergesellschaft Trido-nic. Das Leuchtensegment wird nach dem Stammhauskonzept direkt durch den Vor-stand geführt (  Konzernstruktur, www).

EPBD – Gebäuderichtlinie: EU-Richtlinie über die

Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden.

FEEI – Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie

in Österreich.

Global Reporting Initiative – ein internationales Stake-

holder-Netzwerk; hat einen umfassenden Rahmen für die

Nachhaltigkeitsberichterstattung erarbeitet, mit dem Ziel,

Nachhaltigkeitsberichte untereinander vergleichbar, trans-

parenter und glaubwürdiger zu machen. G3 ist die dritte

Überarbeitung des Leitfadens.

Greenhouse Gas Protocol – Treibhausgas-Protokoll; ist ein

weltweit anerkanntes und genutztes Instrument zur Quanti-

fizierung und zum Management von Treibhausgasemissionen.

HID – High Intensity Discharge; sind Hochdruck-Gasent-

ladungslampen als Überbegriff für Halogen-Metalldampf-

lampen und Natriumdampflampen.

ILO-Kernarbeitsnormen – Normen der Internationalen

Arbeits-Organisation bezeichnet, über welche grundlegende

Standards für Arbeitsbeziehungen und -bedingungen ge-

währleistet werden sollen. Neben der sozialen und fairen

Gestaltung der Globalisierung gilt die Schaffung von men-

schenwürdiger Arbeit als eine zentrale Voraussetzung zur

Armutsbekämpfung. Siehe: http://www.ilo.org/public/ger-

man/region/eurpro/bonn/kernarbeitsnormen/index.htm

ISO 14001 – die internationale Norm legt anerkannte

Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem fest.

Das übergeordnete Ziel ist die Förderung des Umwelt-

schutzes und die Verhütung von Umweltbelastungen im

Einklang mit sozioökonomischen Erfordernissen. Schwer-

punkt der ISO 14001 ist die kontinuierliche Verbesserung

aller umweltrelevanten Prozesse.

ISO 14025, ISO 14040/ 44, EN 15804 – Die Normen

ISO 14040 zur Ökobilanzierung, die ISO 14025 zum Um-

welt-Labelling von Produkten und die ÖNORM EN 15804

legen die Grundsätze und die Spezifizierung der Verfahren

für die Entwicklung von Umweltdeklarationen fest.

Lean Six Sigma – ist ein Null-Fehler-Ziel, das höchste

Qualität anstrebt („Six Sigma Quality“). In Verknüpfung mit

den Prinzipien des Lean Managements wird die Methode

Lean Six Sigma genannt. Ziel ist, Fehlerquellen vorbeugend

zu beseitigen und somit die Qualität der Produktion und

Produkte zu erhöhen sowie gleichzeitig Aktivitäten, die

keine Wertschöpfung generieren, zu minimieren.

LED – Light-Emitting Diode; die Abkürzung steht für

Licht emittierende Diode. Dieses elektronische Halblei-

ter-Bauelement kann Licht erzeugen.

LEED – Leadership in Energy and Environmental Design;

vom Green Building Council 1998 entwickelt, ist LEED ein

System zur Klassifizierung für ökologisches Bauen.

Leuchtstofflampen – Niederdruck-Gasentladungslampen;

sie sind innen mit einem fluoreszierenden Leuchtstoff

beschichtet. Eine Variante sind Kompaktleuchtstofflampen.

Retrofit-Lampe – Ersatzlampen mit gleichem Sockel und

sehr ähnlichen Abmessungen wie die zu ersetzende

Lampe, aber besserer Technologie. z.B. LED-Lampen mit

Schraubsockel können herkömmliche Glühlampen erset-

zen, um Energie zu sparen und die Lebensdauer zu

verlängern.

RoHS – Das Ziel der EU-Richtlinie 2002/95/EG zur

Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher

Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten, kurz RoHS-

Richtlinie (Restriction of certain Hazardous Substances),

ist es, giftige und umweltgefährdende Substanzen und

Bestandteile aus Elektro- und Elektronikgeräten zu ver-

bannen und die Einführung entsprechender Ersatzpro-

dukte zu beschleunigen.

Stakeholder – bezeichnet Personen oder Gruppen, die

durch die Unternehmenstätigkeit beeinflusst werden

oder die ihrerseits auf ein Unternehmen Einfluss nehmen

können. U. a. Mitarbeiter, Investoren, Politik, NGOs,

Netzwerkpartner.

Total Quality Management (TQM) – bezeichnet ein

betriebliches Verfahren, mit dem bei allen Betriebsange-

hörigen und an jedem Arbeitsplatz eine Qualitätskultur

geschaffen werden soll.

TRI – Total Recorded Injuries; Anzahl Arbeitsunfälle auf

eine Million Arbeitsstunden. In die TRI-Rate werden alle

Vorfälle, unabhängig von Art und Auswirkung, in die

Berechnung mit einbezogen.

Voice of the Customer – Prozess, mit dem die Anforde-

rungen und Rückmeldungen der Anwender erfasst wer-

den. Die Ergebnisse fließen in Methoden wie DfSS ein.

Vollzeitäquivalent – Anzahl der Vollzeit-Arbeitskräfte

sowie zu Vollzeit zusammengefasste Teilzeit-Arbeitskräfte.

WEEE – Waste Electrical and Electronic Equipment

Directive; ist die europäische Richtlinie über Elektro- und

Elektronik-Altgeräte. Ziel ist die Vermeidung von Elektro-

und Elektronik-Abfällen sowie die Förderung der Wieder-

verwendung. Die Hersteller haben für die Sammlung von

Elektro- und Elektronik-Altgeräten aus Privathaushalten

zu sorgen.

Zhaga – im Zusammenhang mit der rasanten LED-Tech-

nologieentwicklung will die Zhaga-Initiative, eine freiwillige

Kooperation von mehr als 180 Herstellern, einheitliche,

internationale Standardisierungen für mechanische, ther-

mische und photometrische Schnittstellen zwischen Light-

Engine und Leuchte schaffen, um die Verwendung von

LED-Modulen verschiedener Hersteller möglich zu machen.

ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronik-

industrie e.V.; engagiert sich für die gemeinsamen Interes-

sen der Elektroindustrie – sowohl in Deutschland als auch

auf internationaler Ebene.

Die Zumtobel Gruppe in Kürze

Glossar

Übersicht Zumtobel Gruppe

Zumtobel Gruppe

im GJ 2011/12 2010/11 2009/10

Mitarbeiter (Vollzeitkräfte) 7.456 7.815 7.329

in Mio EUR 2011/12 2010/11 2009/10

Gesamtumsatz Zumtobel Gruppe 1.280,3 1.228,2 1.114,6

Umsatz Leuchtensegment (Lighting Segment) 949,2 869,0 816,7

Umsatz Komponentensegment (Components Segment) 408,1 437,3 366,6

Weiterführende Informationen finden Sie auf der Website unter www.zumtobelgroup.com/de/corporate_responsibility.htm

Page 4: Through light, we care

Komponentensegment

Thorn Zumtobel Tridonic Ledon

Leuchtensegment

Die Zumtobel Gruppe mit Sitz im österrei-chischen Dornbirn ist ein Global Player in der internationalen Lichtindustrie und bietet profes-sionelle ganzheitliche Lichtlösungen, Leuchten, Lichtmanagement, Lichtkomponenten sowie LED-Module an. Die Gruppe setzt sich aus vier Marken zusammen, dabei vertreten Thorn und Zumtobel das Leuchtensegment (Lighting Seg-ment), Tridonic und die junge Marke Ledon das Komponentensegment (Components Segment).

Die Zumtobel Gruppe ist mit 21 Produktions-standorten auf vier Kontinenten sowie Ver-triebsgesellschaften in über 100 Ländern derzeit europäischer Marktführer für pro-fessionelle Beleuchtung und weltweit die Nummer vier im Komponentengeschäft.

ASIC – anwendungsspezifische integrierte Schaltungen.

Audit – bezeichnet eine systematische Überprüfung und

Bewertung durch Fachleute nach vorgegebenen Checklisten.

Belt – Mitarbeiter mit sog. Belts (Gürtel), sind dazu ausgebil-

det, Projekte nach der Lean-Six-Sigma-Methode zu organi-

sieren. Die Farbe des Belts spiegelt den Ausbildungsstand

des Mitarbeiters wider.

Carbon Footprint – CO2-Fußabdruck; wird heute als Kurz-

begriff für das Maß an Kohlendioxid- u. a. Treibhausgas-

Emissionen eines definierten Verursachers gebraucht. Er

umfasst den gesamten Lebenszyklus, direkte und indirekte

Emissionen eines Produktes oder einer Dienstleistung /Akti-

vität. Mit ihm sollen Klimaauswirkungen von Produkten oder

Dienstleistungen sichtbar gemacht werden.

CE-Kennzeichnung – Conformité Européenne; mit der

Anbringung der CE-Kennzeichnung erklärt der Hersteller,

dass das Produkt allen anzuwendenden Vorschriften der

Europäischen Union entspricht und die entsprechenden

Konformitätsbewertungsverfahren durchgeführt wurden.

CELMA – Federation of National Manufacturers Associa-

tions for Luminaires and Electrotechnical Components for

Luminaires in the European Union; (Dachverband der euro-

päischen Leuchtenindustrie).

CEO, COO – Chief Executive Officer: Bezeichnung für das

geschäftsführende Vorstandsmitglied. Chief Operating

Officer: Bezeichnung für das Vorstandsmitglied, das die ope-

rativen Prozesse leitet.

CIE – Commission Internationale de l’Éclairage (Internatio-

nale Beleuchtungskommission); widmet sich der weltweiten

Zusammenarbeit und dem Informationsaustausch in allen

Belangen der Beleuchtung.

Controls – englischer Begriff für Lichtsteuerungen.

DALI – Digital Addressable Lighting Interface; ist die Abkür-

zung für eine standardisierte digitale Schnittstelle für elek-

tronische Vorschaltgeräte.

Design for Six Sigma – kurz DfSS; ist eine Anwendung der

Six-Sigma-Methode.

DfSS – berücksichtigt Prozesse sowie Kundenerwartungen

bereits während der Konzeptionsphase. Ziel ist, eine mög-

lichst hohe Qualität und Effizienz in der Fertigung zu erzie-

len und die Kundenanforderungen sicherzustellen.

DGNB – Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V.;

im Fokus der Arbeit steht die kontinuierliche Weiterent-

wicklung eines ganzheitlichen Zertifizierungssystems für

nachhaltige Bauwerke.

EBIT – Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern.

EEI – Vorschaltgeräte werden nach dem Energie-Effizienz-

Index (EEI) entsprechend der Richtlinien des Dachverbands

der europäischen Leuchtenindustrie (CELMA) und somit

der Vorschaltgeräte-Richtlinie 2000/55/EG klassifiziert.

ENEC – European Norms Electrical Certification; Symbol

zur Bestätigung der Konformität mit europäischen

Sicherheitsnormen.

Lichtverschmutzung – ist die Beleuchtung im Außenbereich

nicht bedarfsgerecht, wird ein Teil des erzeugten Lichts direkt

und indirekt durch Reflexion und Streuung in die Umwelt ab-

gegeben. Durch dieses Streulicht entstehen besonders über

Ballungszentren in Industrienationen sogenannte Lichtglocken.

Sie machen die Nacht immer heller – man spricht von

Lichtverschmutzung.

LTI – Lost Time Injuries; Anzahl der Arbeitsunfälle mit Aus-

fallzeit bezogen auf eine Million Arbeitsstunden. Berücksich-

tigt werden Unfälle ab einer Ausfallzeit von acht Stunden.

Maintenance Control – ist eine Funktion eines Lichtmanage-

mentsystems, welches die Lampen so steuert, dass die Be-

leuchtungsstärke konstant auf dem geforderten Niveau ist.

Dies steigert die Energieeffizienz, da die Beleuchtungsan-

lagen nicht überdimensioniert werden müssen.

Nanoskopische Materialstrukturen (Quantenpunkte) –

Quantum Dots (Quantenpunkte) sind nanoskopische Mate-

rialstrukturen, deren elektronische und optische Eigenschaf-

ten maßgeschneidert werden können. Die Lichtindustrie

erforscht die Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten

nanoskopischer Materialstrukturen in der Beleuchtung.

NEEAPs – Energieeffizienzaktionspläne setzen die Vorga-

ben der Energiedienstleistungs-Richtlinie 2006/23/ EG um.

Die Richtlinie hat das Ziel, bis zum Jahr 2016 den Energie-

verbrauch um 9% in jedem EU-Mitgliedsland gegenüber

dem Ist-Stand zu verringern.

OHSAS 18001 – Organizational Health and Safety Assess-

ment System; ist ein international anerkannter Standard für

die Zertifizierung von Managementsystemen für Arbeitssi-

cherheit und Gesundheitsschutz. Analog der Normen ISO

14001 und ISO 9001 entwickelt, hilft er Unternehmen dabei,

Arbeitsunfälle zu vermeiden und Anforderungen im Bereich

der Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu erfüllen.

Ökodesign-Richtlinie – bildet den europäischen Rechtsrahmen

für die Festlegung von Anforderungen an die umweltgerechte

Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (2009/125/

EC: energy related products-Rahmenrichtlinie, vormals EuP,

Energy using Products). Ziel der Richtlinie ist, besonders energie-

ineffiziente Geräte schrittweise aus dem EU-Binnenmarkt aus-

zuschließen und eine Ressourcen schonende, insbesondere

energieeffiziente Produktgestaltung zu unterstützen.

OLED – Organische Leuchtdioden; sie unterscheiden sich

von LEDs durch das eingesetzte organische Material.

Die Strom- und Leuchtdichte ist geringer als bei LEDs.

OLEDs geben das Licht flächig ab.

PEFC – Unabhängiges Zertifizierungssystem zum Nachweis

über die ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige

Forstwirtschaft.

REACH – Die EU-Verordnung (EG) Nr. 1907/2006, auch

REACh (Registration, Evaluation, Authorisation and Restric-

tion of Chemicals – Erfassung, Bewertung, Zulassung und

Beschränkung von Chemikalien), ist die europäische Chemi-

kaliengesetzgebung. Sie ist am 1. Juni 2007 EU-weit in Kraft

getreten. REACh umfasst alle (chemischen) Stoffe, egal ob sie

gefährliche Eigenschaften haben oder nicht.

Die heutige Zumtobel Gruppe geht zurück auf die im Jahr 1950 gegründete „Elektroge-räte und Kunstharzpresswerk W. Zumtobel KG“ mit Sitz in Dornbirn, Österreich. Seit 1976 ist das Unternehmen eine Aktienge-sellschaft. Durch die Akquisition der Marke Thorn im Jahr 2000 begann der Familienkon-zern sich stärker international auszurichten. Der Börsengang erfolgte am 12. Mai 2006 an der Wiener Börse. Noch heute ist die Familie Hauptaktionär mit 35 % am Grundkapital. Der Streubesitz beläuft sich derzeit auf rund 65 %.

Die Führung der Gruppe wurde am 1. Mai 2010 von Dr. Harald Sommerer in der Funk-tion des Chief Executive Officers (CEO) der Zumtobel AG übernommen. Dem CEO untersteht das Komponentensegment mit der eigenständigen Tochtergesellschaft Trido-nic. Das Leuchtensegment wird nach dem Stammhauskonzept direkt durch den Vor-stand geführt (  Konzernstruktur, www).

EPBD – Gebäuderichtlinie: EU-Richtlinie über die

Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden.

FEEI – Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie

in Österreich.

Global Reporting Initiative – ein internationales Stake-

holder-Netzwerk; hat einen umfassenden Rahmen für die

Nachhaltigkeitsberichterstattung erarbeitet, mit dem Ziel,

Nachhaltigkeitsberichte untereinander vergleichbar, trans-

parenter und glaubwürdiger zu machen. G3 ist die dritte

Überarbeitung des Leitfadens.

Greenhouse Gas Protocol – Treibhausgas-Protokoll; ist ein

weltweit anerkanntes und genutztes Instrument zur Quanti-

fizierung und zum Management von Treibhausgasemissionen.

HID – High Intensity Discharge; sind Hochdruck-Gasent-

ladungslampen als Überbegriff für Halogen-Metalldampf-

lampen und Natriumdampflampen.

ILO-Kernarbeitsnormen – Normen der Internationalen

Arbeits-Organisation bezeichnet, über welche grundlegende

Standards für Arbeitsbeziehungen und -bedingungen ge-

währleistet werden sollen. Neben der sozialen und fairen

Gestaltung der Globalisierung gilt die Schaffung von men-

schenwürdiger Arbeit als eine zentrale Voraussetzung zur

Armutsbekämpfung. Siehe: http://www.ilo.org/public/ger-

man/region/eurpro/bonn/kernarbeitsnormen/index.htm

ISO 14001 – die internationale Norm legt anerkannte

Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem fest.

Das übergeordnete Ziel ist die Förderung des Umwelt-

schutzes und die Verhütung von Umweltbelastungen im

Einklang mit sozioökonomischen Erfordernissen. Schwer-

punkt der ISO 14001 ist die kontinuierliche Verbesserung

aller umweltrelevanten Prozesse.

ISO 14025, ISO 14040/ 44, EN 15804 – Die Normen

ISO 14040 zur Ökobilanzierung, die ISO 14025 zum Um-

welt-Labelling von Produkten und die ÖNORM EN 15804

legen die Grundsätze und die Spezifizierung der Verfahren

für die Entwicklung von Umweltdeklarationen fest.

Lean Six Sigma – ist ein Null-Fehler-Ziel, das höchste

Qualität anstrebt („Six Sigma Quality“). In Verknüpfung mit

den Prinzipien des Lean Managements wird die Methode

Lean Six Sigma genannt. Ziel ist, Fehlerquellen vorbeugend

zu beseitigen und somit die Qualität der Produktion und

Produkte zu erhöhen sowie gleichzeitig Aktivitäten, die

keine Wertschöpfung generieren, zu minimieren.

LED – Light-Emitting Diode; die Abkürzung steht für

Licht emittierende Diode. Dieses elektronische Halblei-

ter-Bauelement kann Licht erzeugen.

LEED – Leadership in Energy and Environmental Design;

vom Green Building Council 1998 entwickelt, ist LEED ein

System zur Klassifizierung für ökologisches Bauen.

Leuchtstofflampen – Niederdruck-Gasentladungslampen;

sie sind innen mit einem fluoreszierenden Leuchtstoff

beschichtet. Eine Variante sind Kompaktleuchtstofflampen.

Retrofit-Lampe – Ersatzlampen mit gleichem Sockel und

sehr ähnlichen Abmessungen wie die zu ersetzende

Lampe, aber besserer Technologie. z.B. LED-Lampen mit

Schraubsockel können herkömmliche Glühlampen erset-

zen, um Energie zu sparen und die Lebensdauer zu

verlängern.

RoHS – Das Ziel der EU-Richtlinie 2002/95/EG zur

Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher

Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten, kurz RoHS-

Richtlinie (Restriction of certain Hazardous Substances),

ist es, giftige und umweltgefährdende Substanzen und

Bestandteile aus Elektro- und Elektronikgeräten zu ver-

bannen und die Einführung entsprechender Ersatzpro-

dukte zu beschleunigen.

Stakeholder – bezeichnet Personen oder Gruppen, die

durch die Unternehmenstätigkeit beeinflusst werden

oder die ihrerseits auf ein Unternehmen Einfluss nehmen

können. U. a. Mitarbeiter, Investoren, Politik, NGOs,

Netzwerkpartner.

Total Quality Management (TQM) – bezeichnet ein

betriebliches Verfahren, mit dem bei allen Betriebsange-

hörigen und an jedem Arbeitsplatz eine Qualitätskultur

geschaffen werden soll.

TRI – Total Recorded Injuries; Anzahl Arbeitsunfälle auf

eine Million Arbeitsstunden. In die TRI-Rate werden alle

Vorfälle, unabhängig von Art und Auswirkung, in die

Berechnung mit einbezogen.

Voice of the Customer – Prozess, mit dem die Anforde-

rungen und Rückmeldungen der Anwender erfasst wer-

den. Die Ergebnisse fließen in Methoden wie DfSS ein.

Vollzeitäquivalent – Anzahl der Vollzeit-Arbeitskräfte

sowie zu Vollzeit zusammengefasste Teilzeit-Arbeitskräfte.

WEEE – Waste Electrical and Electronic Equipment

Directive; ist die europäische Richtlinie über Elektro- und

Elektronik-Altgeräte. Ziel ist die Vermeidung von Elektro-

und Elektronik-Abfällen sowie die Förderung der Wieder-

verwendung. Die Hersteller haben für die Sammlung von

Elektro- und Elektronik-Altgeräten aus Privathaushalten

zu sorgen.

Zhaga – im Zusammenhang mit der rasanten LED-Tech-

nologieentwicklung will die Zhaga-Initiative, eine freiwillige

Kooperation von mehr als 180 Herstellern, einheitliche,

internationale Standardisierungen für mechanische, ther-

mische und photometrische Schnittstellen zwischen Light-

Engine und Leuchte schaffen, um die Verwendung von

LED-Modulen verschiedener Hersteller möglich zu machen.

ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronik-

industrie e.V.; engagiert sich für die gemeinsamen Interes-

sen der Elektroindustrie – sowohl in Deutschland als auch

auf internationaler Ebene.

Die Zumtobel Gruppe in Kürze

Glossar

Übersicht Zumtobel Gruppe

Zumtobel Gruppe

im GJ 2011/12 2010/11 2009/10

Mitarbeiter (Vollzeitkräfte) 7.456 7.815 7.329

in Mio EUR 2011/12 2010/11 2009/10

Gesamtumsatz Zumtobel Gruppe 1.280,3 1.228,2 1.114,6

Umsatz Leuchtensegment (Lighting Segment) 949,2 869,0 816,7

Umsatz Komponentensegment (Components Segment) 408,1 437,3 366,6

Weiterführende Informationen finden Sie auf der Website unter www.zumtobelgroup.com/de/corporate_responsibility.htm

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Through light, we care.2011/12 Nachhaltigkeitsbericht der Zumtobel Gruppe

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Berichtsprofil

Dies ist der dritte Nachhaltigkeitsbericht der Zumtobel Gruppe. Die Konzeption des Berichts orientiert sich an dem international anerkannten Leitfaden der Global Reporting Initiative G3 GRI-Index, S. 96. Nach eigener Einschätzung erreicht die Zumtobel Gruppe die Anwendungsebene B.

Für die Erhebung der quantitativen Daten wurde im Wesentlichen auf Informationen zurückgegriffen, die in der gruppenweit ver-wendeten SAP Datenbank abgelegt wurden. Dies betrifft vor allem finanzielle Kennzahlen und Angaben zu den Mitarbeitern. Darüber hinaus wurden Daten über Zentralfunktionen und lokale Ansprechpartner der Fachbereiche abgefragt. Die Erhebung der Kennzahlen wird über das Corporate Controlling koordiniert.

Der Bericht bezieht sich – sofern nicht anders angegeben – auf die Zumtobel Gruppe und ihre beiden Geschäftsbereiche, das Kompo-nentensegment (Components Segment) und das Leuchtensegment (Lighting Segment), im Geschäftsjahr 2011/12. Für die meisten Daten liegen Vergleichswerte aus den Vorjahren vor. Das Geschäftsjahr beginnt mit dem 1. Mai und endet mit dem 30. April des Folgejahres.

Für das Leuchtensegment liegt der Konsoli-dierungsrahmen i. d. R. auf den europäischen Werken bzw. Aktivitäten, für das Komponen-tensegment konnten i. d. R. alle Werke welt-weit einbezogen werden. Die Daten von dem im Berichtsjahr geschlossenen Standort Ulu Tiram / Malaysia, sind bis zum 31. 12. 2011 in den Umwelt- und TRI-Kennzahlen inkludiert.

Der Bericht kann als PDF auf der Website der Zumtobel Gruppe unter www.zumto-belgroup.com/de/corporate_responsibility.htm heruntergeladen werden.

Für vertiefende Informationen zu den ein-zelnen Themen besuchen Sie die Website ( www.zumtobelgroup.com). Die Verweise zu den entspre chenden Themen sind in vor-liegendem Bericht folgender maßen gekenn-zeichnet: ( „Thema“, www).

Der Nachhaltigkeitsbericht der Zumtobel Gruppe erscheint jährlich. Um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten, wurde in diesem Bericht auf geschlechterspezifische Dop-pelnennungen verzichtet und die männliche Schreibweise gewählt.

Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf aktuellen Erwartungen und Annahmen beruhen. Verschiedene Faktoren, Risiken und Ungewissheiten können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen von den hier gegebenen Ein-schätzungen abweichen.

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Inhaltsverzeichnis

2 Berichtsprofil

4 Im Gespräch mit Jürg Zumtobel und Harald Sommerer

11 Nachhaltigkeit in der Zumtobel Gruppe 2011/12

21 Im Fokus 22 Intelligente Lichtsteuerung: Der wichtigste Hebel für mehr Energieeffizienz 26 Paradigmenwechsel im Produktdesign: Nutzung von Umweltdeklarationen (EPD) für einen optimierten Materialeinsatz

31 Das Nachhaltigkeitsengagement der Marken im Geschäftsjahr 2011/12

32 Zumtobel 38 Thorn 44 Tridonic 50 Ledon

55 Arbeiten in der Zumtobel Gruppe 2011/12

67 Leistungsbericht zur Nachhaltigkeit im Geschäftsjahr 2011/12

68 Ökonomie 70 Forschung und Entwicklung 75 Qualität und Sicherheit 80 Betrieblicher Umweltschutz 87 Transport und Logistik 90 Lieferantenmanagement 94 Gesellschaftliches Engagement

96 GRI-Index

Umschlag Die Zumtobel Gruppe in Kürze, Glossar, Impressum

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Herr Sommerer, im Berichtsjahr 2011/12 wurden die Ergebnisziele nicht erreicht. Was waren die Gründe?

HS: Wir haben klar gesagt, dass 2011/12 ein Jahr wird, in dem wir in die Zukunft investie-ren, sowohl mit Blick auf Neuprodukte als auch hinsichtlich Vertriebspräsenz und Produktions-kapazitäten. Wir sind von Anfang an davon ausgegangen, dass wir das Wachstum nicht 1 : 1 in Profitabilität umsetzen können. Erschwerend kam aber hinzu, dass wir im Komponentenge-schäft das geplante Wachstum bei weitem nicht erfüllen konnten. Im Leuchtengeschäft sind wir

Ihre strategische Mittelfristplanung stellt nachhaltiges, globales Wachstum in den Mit-telpunkt. Müssen Sie jetzt Abstriche bei der langfristigen Planung machen?

HS: Wir müssen natürlich permanent prüfen, ob die Maßnahmen, die wir setzen, die erwarteten Erfolge entfalten und wenn nicht, Anpassungen vornehmen. Und natürlich sind wir nicht ganz von der Konjunktur unabhängig. Grundsätzlich aber haben wir das Bestreben, keine Stop-and- go-Politik zu fahren, sondern nachhaltig auf das Thema Wachstum zu setzen. Dabei müssen wir die Geschwindigkeit dem konjunkturellen Rah-men anpassen. Die Zumtobel Gruppe steckt mitten im Technologiewandel. Welchen Stellenwert hat Innovation für eine nachhaltige Entwicklung?

JZ: Innovation ist der Schlüssel für eine erfolgrei-che Zukunft. Wir können unsere Probleme, sei es Energieverbrauch oder CO2-Belastung, nur durch eine Verbesserung der Technologien in Griff bekommen. Denn die politischen Systeme lassen gar nicht zu, dass die Leute rückwärts gehen. Wir sind aber heute zumindest in einer glücklichen Lage, den Energieverbrauch durch neue Technologie und Verfahren drastisch sen-ken zu können.

Intelligente Lichtlösungen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Energieeffizienz.

„Die Energie, die ich heute einspare, muss ich nicht durch alternative Energie-gewinnung mühsam erzeugen. Damit ist es unsere Leitidee, der Allgemeinheit zu ermöglichen, Energie einzusparen.“

Im Gespräch mit Jürg Zumtobel und Harald Sommerer

dagegen sehr gut im Plan. Wir sehen jedoch auch noch Herausforderungen außerhalb Euro-pas. Es ist klar, dass wir auch hier mit Investitio-nen in Vorleistung gehen mussten, aber der Zug ins Wachstum ist nicht so schnell angefahren wie geplant.

Jürg Zumtobel:

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Was waren die wichtigsten Neuentwicklun-gen auf der Light + Building 2012?

JZ: Neben der Reduktion des Energiever-brauchs ist die Miniaturisierung der Produkte ein weiterer Beitrag zur Nachhaltigkeit. Die Miniaturisierung gibt uns die Möglichkeit, mit weniger Materialverbrauch effizientere neue Produkte zu erzeugen. Bei der Auswahl der Materialien ist auch die Frage der Entsorgung zu berücksichtigen.

HS: Im Vergleich zur L + B vor zwei Jahren war für mich auffallend, dass diesmal das Thema LED deutlich glaubwürdiger vertreten wurde. Das waren keine LED-Produkte mehr, die vielleicht irgendwann einmal irgendwo eingebaut wer-den, sondern es waren „reale“ LED-Leuchten, die heute schon eingesetzt werden. Insofern hat sich in diesen zwei Jahren von der Orientie-rung nichts verändert – es geht in Richtung LED und Steuerungen – aber es zeigt sich, dass das Thema LED im „Mainstream“ angekommen ist.

In welchem Maße nimmt der Markt die energieeffizienteren Produkte an? Noch sind LED-Leuchten ja deutlich teurer.

HS: Bei allem Wunsch, umweltmäßig Gutes zu tun, können es sich die wenigsten Kunden leis-ten, nicht den Rechenstift anzusetzen. Die Ini-tialisierungskosten sind bei einer LED-Lösung immer noch höher, aber bei Rückzahlzeiten von zwei bis drei Jahren, ist der Kunde zunehmend bereit, in Energieeffizienz zu investieren. Bei Punktlichtquellen erreichen wir heute schon diese Rückzahlzeiten, beim Flächenlicht gehen wir zügig in diese Richtung.

Steuerungssysteme sind ein zentraler Hebel für Energieeffizienz. Hier sind die Umsatzan-teile noch relativ gering. Woran liegt das?

JZ: Es zeigt sich ganz eindeutig, dass es hier Herausforderungen auf mehreren Ebenen gibt: Zum einen ist die Bedieneroberfläche für die meisten Benutzer zu kompliziert. Zum ande-ren gibt es einen eingebauten Konflikt zwischen automatischer Steuerung zur Erzielung maxima-ler Energieeffizienz und den persönlichen Präfe-renzen des Nutzers, d. h. der Nutzer empfindet es oft als störend, wenn das System automatisch z. B. bei starker Sonneneinstrahlung die Jalou-sien herunterfährt, um den Energiebedarf der Klimaanlage zu reduzieren. Ich hoffe hier auch auf die jüngere Generation, die vielleicht etwas mehr „Spieltrieb“ und weniger Berührungs-ängste zur Technik hat. Dazu kommt, dass man heute aufgefordert ist, für jedes Bauprojekt eine Energieklassifizierung zu erstellen. Das wird zu einem Ausbau des Controls-Geschäfts führen.

HS: Wir dürfen nicht vergessen, dass der Licht-markt heute vom Thema Systeme immer noch sehr weit entfernt ist. Der Großteil des Licht-markts besteht immer noch aus Leuchten, die gar nicht ansteuerbar sind. Die Energieeinspa-rung wird aber tatsächlich viel mehr über intelli-gente Steuerungen getrieben als über innovative Leuchtmittel wie z. B. LED – was aber konträr zu der öffentlichen Wahrnehmung ist. Eine weitere Verbreitung intelligenter Steuerungen scheitert vor allem an den Schwierigkeiten bei Installation, Inbetriebnahme und Wartung. Es ist daher unser Ziel, Systemlösungen anzubieten, die möglichst einfach sind, dadurch kostengüns-tiger und bedienungsfreundlicher; die nicht alle Facetten abdecken, aber die Grundfunktionen, die bei der Energieeinsparung eine Rolle spielen. Ich sehe ganz klar die Aufgabe bei uns, solche Systeme zu entwickeln. Das Unternehmen, das diese Aufgabe zuerst gelöst hat, wird große Erfolge feiern.

Im letzten Jahr sank der Personalstand, u. a. wurde ein Magnetikwerk in Malaysia geschlossen. Wie passt das zu Ihrer Strategie, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein?

v. l. n. r.: Astrid Kühn-Ulrich, Nachhaltigkeitsbeauftragte, im Gespräch mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Jürg Zumtobel und Harald Sommerer, Vorstands-vorsitzender der Zumtobel Gruppe.

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HS: Das Werk in Malaysien war vergleichs-weise klein, insofern waren hier nur wenige Mitarbeiter betroffen. Die Schließung beruhte darauf, dass in diesem Werk eine Technologie hergestellt wurde – nämlich magnetische Vor-schaltgeräte – die nicht mehr zeitgemäß bzw. energieeffizient ist. Unser Ziel muss es sein, durch eine entsprechende Produktpolitik einen maßgeblichen Beitrag zur Energieeffizienz zu leisten und dieses Geschäft im Rahmen der Wachstumsstrategie global auszurollen. Das können wir nur, wenn wir wirtschaftlich erfolg-reich sind. Dazu gehören schlanke Kostenstruk-turen. Es ist nicht unsere Aufgabe, die Anzahl der Mitarbeiter zu erhöhen – das ist eine erfreuliche Nebenerscheinung des Wachstums. Es ist vielmehr unsere Aufgabe, das Wachstum auf eine möglichst wettbewerbsfähige Art zu erzielen, um das Unternehmen nachhaltig zu sichern.

Im Berichtsjahr wurden die Unternehmens-werte neu formuliert und auf die Kernwerte Passion, Performance & Partnership reduziert. Welchen Stellenwert haben diese Werte?

JZ: Das ist für mich eine „strategische Herzens-angelegenheit“. Wenn Sie Erfolg haben wollen, müssen Sie sich mit Menschen umgeben, die etwas dazu beitragen können. Ein ganz wesent-liches Element ist, dass die Mitarbeiter einen positiven Beitrag, nicht nur zum Unternehmens-erfolg, sondern auch für die Umwelt und die Gesellschaft erbringen können. Das heißt mit anderen Worten, ich muss eine Leidenschaft entwickeln. Mit dem Kernwert Passion haben wir den richtigen Terminus gefunden, um Erfolg zu generieren. Erfolg kann nur jemand haben, der von dem, was er tut, begeistert ist und insofern ist hier immer ein positiver Beitrag gegeben.

Wie sehen Sie die Rolle von Frauen im Management?

HS: Ich glaube, dass es ein Vorteil ist, möglichst unterschiedliche Kulturen und Sichtweisen in ein Unternehmen zu bringen. Es ist durchaus auch ein richtiges sozialpolitisches Ziel, mehr Frauen in die Erwerbstätigkeit zu bringen. Ich sehe aber

das Unternehmen nicht als sozialpolitische Ins-titution an, das hier gesetzlichen Quoten oder Regelungen folgen sollte. Wir stehen in einem harten, zunehmend internationalen Wettbe-werb. Wir müssen die besten Köpfe für die jeweiligen Aufgaben bekommen. Wir stellen fest, dass Neigungen geschlechterspezifisch unterschiedlich sind, denn wir bekommen je nach Fachgebiet sehr unterschiedliche Bewer-bungen, was die Anzahl der weiblichen bzw. männlichen Bewerber anbelangt. Wir entschei-den dann, gemäß einer Gleichbehandlung aller Bewerber nach der besten Person. Ob das dann eine Frau oder ein Mann ist, ist egal.

Wie kann die Zumtobel Gruppe jenseits der Produkte einen Beitrag zum Umweltschutz leisten?

HS: Unsere Produktion muss natürlich auch den höchsten Qualitäts- und Effizienzansprüchen genügen. Der Verbrauch von Rohstoffen ist hier ein wesentlicher Kostentreiber. So ist es nicht nur aus umweltpolitischen, sondern auch aus rein wirtschaftlichen Überlegungen ein klares Ziel, dass wir hier Einsparungen erzielen. Wenn man dieses Ziel immer weiter optimiert, dann gibt es irgendwann einmal die Situation, dass der Aufwand, weitere Einsparungen zu erreichen, unverhältnismäßig groß wird. Hier müssen wir über Investitionsrechnungen darstellen, welche Maßnahmen sich auch ökonomisch rechnen. Wir stehen in einem globalen Wettbewerb und wir sehen durchaus mit Sorge unterschiedliche Regelwerke in verschiedenen Regionen, die zu einer Wettbewerbsverzerrung führen. Letzt-endlich führt das global sogar zu unerwünsch-ten Ergebnissen, was die Umweltpolitik betrifft. Da ist sicherlich nur eine Lösung auf globaler Ebene möglich, dennoch ist es unser Ziel, dort wo es ökonomisch darstellbar ist, die optimalen Einsparungen zu realisieren.

Welche gesellschaftliche Verantwortung sollte die Zumtobel Gruppe in ihrer Rolle als „Corporate Citizen“ wahrnehmen?

JZ: Durch unser Geschäftsmodell, Energie zu sparen und gleichzeitig durch gute Beleuch-tung die Lebens- und Arbeitsbedingungen der

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Menschen zu verbessern, können wir einen kolossalen Beitrag leisten. Darüber hinaus ist es unsere Aufgabe, aus den unternehmeri-schen Aktivitäten heraus eine Sinngebung zu schaffen, die allgemein anerkannt wird. Für ein Unternehmen wie die Zumtobel Gruppe, das seine Wurzeln in Europa hat, sehe ich es als eine wesentliche Aufgabe, beizutragen den Wohlfahrtsstaat zu erhalten. Das funktioniert nur, indem man wesentlich mehr Leute auf ein höheres Bildungsniveau bringt. Wir können in Europa nicht mit Billiglohnländern konkurrieren, sondern wir müssen mit Menschen arbeiten, die in der Lage sind, komplexere Aufgaben zu bewältigen. Ich bin persönlich ein Verfechter eines sehr holistischen Weltbildes, dass man sich grundsätzlich überall dort engagieren soll, wo man etwas verbessern oder der Allgemeinheit helfen kann – solange man sich das leisten kann.

Wie ist die Zumtobel Gruppe heute mit Blick auf das Thema Nachhaltigkeit aufgestellt?

HS: Wir sind grundsätzlich in der glücklichen Situation, dass wir mit unseren Produkten und Lösungen maßgeblich zum Thema Nachhaltigkeit beitragen können. Daneben haben wir die klassi-schen Themen eines Industriebetriebes und auch da haben wir – so glaube ich – einen hohen Stand erreicht, angefangen bei der Beziehung zu unse-rer unmittelbaren Umwelt, über den Umgang mit und die Förderung unserer Mitarbeiter, die Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten, bis hin zu der Kommunikation, die wir zum Thema Nachhaltigkeit leisten. An dem Erreichten müs-sen wir laufend weiterarbeiten. Es kommen neue Themen dazu, es gibt aber auch neue Möglich-keiten, z. B. im Zuge des technischen Fortschritts, aber auch durch den lokalen Ansatz unserer Werke oder die Nähe zu unseren Kunden. Wir werden immer prüfen müssen, ob es nicht noch bessere und nach haltigere Ansätze gibt.

Zum Schluss ein Blick in die Zukunft: Was sollte in fünf Jahren in unserem Nachhaltig-keitsbericht stehen?

JZ: Da wird stehen, dass man wesentlich weni-ger Material und Energie verbraucht mit unse-ren Produkten, aber mehr geistiges Kapitel einsetzen muss. Und um nachhaltig zu sein, muss das „Geisteskapital“ erhöht werden.

„Ich glaube, dass es ein Vorteil ist, mög-lichst unterschiedliche Kulturen und Sicht-weisen in ein Unternehmen zu bringen.“

Harald Sommerer:

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Répondre aux besoins

de la planète et de sa

population avec des

innovations très poin-

tues dans le domain

de l’éclairage.

Hållbara innovativa

belysningslösningar

som både tillgodoser

människans behov och

tar hänsyn till vår jord.

Innovazioni

illuminotecniche

intelligenti: la nostra

risposta alle esigenze

del pianeta e dei suoi

abitanti.

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Nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Handeln ist in der Zumtobel Gruppe fest ver-wurzelt. Dazu haben sich über die Jahrzehnte sowohl im ökologischen als auch im sozialen Bereich zahlreiche Aktivitäten entwickelt.

Mit ihrem Kerngeschäft, der künstlichen Be-leuchtung, leistet die Zumtobel Gruppe einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit, schließlich hat die künstliche Beleuchtung mit einem An-teil von 19 % an dem weltweit produzierten Strom einen wesentlichen Anteil am globalen

Nachhaltigkeit in der Zumtobel Gruppe 2011/12

Astrid Kühn-Ulrich, Nachhaltigkeitsbeauftragte

„Wir wollen unser Nachhaltigkeits- engagement kontinuierlich verbessern. Dabei sind uns die Berichte eine große Hilfe. Sie geben uns Transparenz und helfen zu erkennen, wo wir noch Verbesserungspotenzial haben.“

Energieverbrauch. Durch den Einsatz energie-effizienter, intelligent gesteuerter Lichttechnik kann daher ein beachtlicher Beitrag zur Re-duktion des Ressourcenverbrauchs geleistet werden. Die höchste Ressourceneffizienz erreichen ganzheitliche Lichtlösungen: ein pro-fessionell geplantes Lichtkonzept, effiziente Leuchtmittel (z. B. LED) und Betriebsgeräte, welche die Ansteuerung der Leuchtmittel ge-währleisten, in Verbindung mit einem intelligen-ten Lichtsteuerungssystem ( Grafik, S. 12).

Die einzelnen Marken der Zumtobel Grup-pe verfolgen u. a. Ziele im Bereich dimmbare elektronische Vorschaltgeräte sowie LED, um dem Markt ein innovatives Portfolio an energieeffizienten Produkten anzubieten ( Nachhaltigkeitsengagement, S. 31). Um den Beitrag zur Energieeffizienz der Gruppe zu veranschaulichen, wurde auf Basis die-ser Kennzahlen eine Größenordnung des

Einsparungspotenzials errechnet, welches das Unternehmen in diesem Geschäftsjahr dem Markt zur Verfügung gestellt hat. Die Berechung basiert auf den Stückzahlen an dimmbaren elektronischen Vorschaltgeräten (EVGs) sowie LED-Konvertern (nicht dimmbar und dimmbar), welche die Marke Tridonic an die beiden Schwestermarken Zumtobel und Thorn sowie an ihre übrigen Kunden in der Leuchtenindustrie verkauft hat. Um das Ein-sparungspotenzial dieser Geräte zu berechnen, wurden die erhobenen Mengen an EVGs und LED-Konvertern auf ihre Einsatzbereiche – strukturiert nach den Anwendungsbereichen der Marke Zumtobel – aufgeschlüsselt. Für je-den Anwendungsbereich, wie Büros, Industrie oder Shops, gibt es basierend auf Normen und Praxiserfahrung konkrete Einsparungswerte im Vergleich von nicht-dimmbaren Leuchstofflam-pen zu dimmbaren Leuchtstofflampen, bzw. nicht-dimmbaren Leuchtstofflampen zu nicht-dimmbaren und dimmbaren LEDs. Zusätzlich wurden die vorrangig im Konsumerbereich zum Einsatz kommenden LED-Lampen von Ledon in die Analyse mit einbezogen, welche primär Glühlampen und Halogenglühlampen bei deutlich niedrigeren Anschlussleistungen ersetzen.

Unter diesen Annahmen hat die Zumtobel Gruppe mit ihren Produkten im Berichtsjahr dazu beigetragen, Energieeinsparungen von 563.461 Mega-Watt-Stunden zu realisieren. Dies entspricht dem jährlichen Strombedarf von 187.821 Zwei-Personen-Haushalten. Um-gerechnet auf die CO2-Emissionen eines Kohle-kraftwerks entspricht der Energieeinsparungs-beitrag der Zumtobel Guppe im Jahr 2011/12 rund 484.906 Tonnen.

Die Zumtobel Gruppe hat mit ihren Produkten im Berichtsjahr dazu beigetragen, Energieeinspa-rungen von 563.461 Mega-Watt-Stunden zu erreichen.

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Einsparungspotenziale in der Wertschöpfungskette einer Lichtlösung:

Lichtquelle / -modul LeuchtenBetriebsgeräte Lichtmanagement Lichtlösung

Einsparpotenzial von LEDs:• 30–50 % im

Vergleich zu Leucht-stofflampen

• 20–40 % im Ver-gleich zu HID

• Bis zu 85 % im Vergleich zu Glüh-lampen

Elektronische Vorschalt-geräte / LED-Konverter sind Voraussetzung für intelligent gesteuerte Lichtlösungen.

Optimierungspotenzial: • Blendfreie Optiken• Thermo-

management• Leuchtendesign• Lichtverteilung

Einsparpotenzial bis zu 25 %

Einsparpotenzial:• Tageslichtabhängige

Steuerung bis zu 70 %

• Anwesenheits- und Zeitmanagement bis zu 50 %

• Maintenance Control 10–15 %

Weiteres Einsparpotenzial durch gute Lichtplanung:• Beratung• EcoCALC Software

für Energie- / Kosten-rechnung

• Vivaldi Software zur Visualisierung dynamischer Licht-lösungen

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Page 17: Through light, we care

Zur Steuerung des Themas Nachhaltigkeit wurde 2009 von der Zumtobel Gruppe eine Nachhaltigkeitsstrategie verabschiedet. Diese umfasst vier Handlungsfelder, welche jeweils mit Prinzipien und Zielen verknüpft sind. Neben der Messbarkeit der kontinuierlichen Verbesserung sollen diese dazu beitragen, die Nachhaltigkeitsvision der Zumtobel Gruppe mit Leben zu füllen:

Die Verantwortung für das Thema Nachhal-tigkeit liegt beim CEO ( Glossar), der auch den Vorsitz des Nachhaltigkeitskreises innehat. Dieses fachübergreifende Steuerungsgremium trifft sich halbjährlich zum Austausch über

Nachhaltigkeitsaktivitäten sowie zur Festlegung von Zielen ( Nachhaltigkeitsprogramm, S. 17). Teilnehmer sind Vertreter der Bereiche Qua-lität und betrieblicher Umweltschutz, Liefe-rantenmanagement, Logistik, Marketing und Produktmanagement sowie gruppenübergrei-fender Funktionen für Personalwesen, Inves-tor Relations, Interne Revision, Forschung & Entwicklung, Kommunikation und Controlling / Risikomanagement.

Die Unternehmenskommunikation koor-diniert den Nachhaltigkeitskreis und ist für die Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts verantwortlich.

Ergänzend dazu findet zum Abschluss des Ge-schäftsjahres mittels eines Fragebogens eine Befragung der Geschäftsführer aller Tochter-gesellschaften statt. Gegenstand der Befragung sind wesentliche Aspekte des GRI-Rahmens ( Glossar), insbesondere die Einhaltung von Gesetzen und Normen sowie die Meldung möglicher rechtlicher Vorfälle. Im Berichtsjahr wurde die Befragung um den Themenbereich Arbeitsbedingungen erweitert.

Nachhaltigkeitsstrategie und -organisation

Markt

Wir setzen Standards im Markt durch energie-effiziente und ressourcenschonende Lichtquellen, Komponenten, Leuchten, Lichtsteuerungen und Lichtlösungen, basierend auf Innovation, unserem Wissen über Licht in der Anwendung und den Anforderungen unserer Kunden.

Prozesse

Wir leben unser Engagement für Nachhaltigkeit durch effiziente, ressourcenschonende Geschäfts-prozesse und deren kontinuierliche Verbesserung.

Mitarbeiter

Als Arbeitgeber bieten wir unseren Mitarbeitern optimale Möglichkeiten, sich in der Welt des Lichts zu entwickeln. Durch ihr Wissen und ihr Engage-ment begeistern sie unsere Kunden und sichern so den langfristigen Erfolg unseres Unternehmens.

Integrität

Durch Integrität und Transparenz in allen unseren Geschäftsprozessen schaffen wir unseren Stake-holdern nachhaltigen Wert.

Die vier Handlungsfelder der Nachhaltigkeitsstrategie:

Through light, we care. Mit innovativen Lichtlösungen begegnen wir den Bedürfnissen von Mensch und Umwelt.

Für die detaillierten Prinzipien zu

den vier Handlungsfeldern siehe

( Strategie & Organisation, www).

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Die Zumtobel Gruppe hat sich zur Einhaltung des Österreichischen Corporate Governance Kodex in der Fassung von Januar 2010 verpflich-tet. In den wenigen Fällen, in denen das Unter-nehmen im Berichtsjahr vom Kodex abwich, wurde gemäß der Kodex-Philosophie „Comply or Explain“ eine entsprechende Erklärung ab-gegeben ( Corporate Governance, www).

Die Zumtobel Gruppe ist seit 2004 Mitglied der Initiative „Partnering Against Corruption“ ( PACI: http://www.weforum.org/issues/partnering-against-corruption-initiative). Im Berichtsjahr fand mit Führungskräften aus dem Vertrieb eine Schulung zum Thema Anti-Korruption statt.

Im Berichtsjahr wurden außerdem Maßnahmen zur Verbesserung der internen Kontrolle über Finanzdaten implementiert. Unter anderem werden nicht nur die IFRS-Abschlüsse, sondern auch die lokalen Monats- und Jahresabschlüsse regelmäßigen internen Prüfungen unterzogen.

Darüber hinaus wurde ein sogenannter „Fraud Awareness Check“ implementiert. Damit soll das Bewusstsein von Führungskräften und Mit-arbeitern hinsichtlich betrügerischen Handlun-gen gesteigert werden. Dieser Check kommt bei Audits in Form von strukturierten Inter-views oder Online-Fragebögen zum Einsatz.

Im Geschäftsjahr 2012/13 soll die systematische Einhaltung aller gesetzlichen und betriebsinter-nen Regelungen noch besser in allen Geschäfts-prozessen verankert werden. Die Prozessver-antwortlichen sollen dabei von einem Exper-ten-Netzwerk unterstützt werden. Im Laufe des Jahres 2012/13 soll ein Umsetzungskonzept verabschiedet, das Netzwerk implementiert und Sensibilisierungs- und Schulungsmaßnah-men entwickelt werden.

Corporate Governance

Das Fundament für eine nachhaltige Wert-schöpfung sind die Unternehmenswerte. Diese wurden im Berichtsjahr umfassend überarbeitet ( Unternehmenswerte, S. 57). Darüber hinaus geben der konzernweit gültige Verhaltenskodex und die Konzernrichtlinien den Rahmen für einen fairen, vertrauensvollen und vorurteilsfreien Umgang mit Kollegen und Geschäftspartnern vor.

Auch der Verhaltenskodex wurde im Berichts-jahr überarbeitet. Im Rahmen der Überarbei-tung wurde die 2006 eingeführte sogenannte „Whistleblowing Hotline“, eine Telefonnum-mer zur vertraulichen, anonymen Meldung von möglichen Korruptionsfällen, abgeschafft. Sie war von den Mitarbeitern nicht in Anspruch genommen worden. Den Mitarbeitern stehen wie bisher interne Ansprechpartner zur Ver-fügung, um Hinweise auf Missstände zu geben, z. B. Betriebsrat, Rechts- und Personalabtei-lung, Ethik-Officer. Bei Verstößen gegen den Code of Conduct gibt es eine klar definierte Vorgehensweise. Vermutete Verstöße wer-den intern geprüft, wenn notwendig, wird die Konzernrevision eingeschaltet. Bei Bestätigung der Verfehlung werden disziplinarische Maß-nahmen gesetzt. Im Geschäftsjahr 2011/12 war dies dreimal der Fall, wobei es in allen Fällen zur Auflösung des Dienstverhältnisses kam.

Das Risikomanagement, das interne Kontroll-system und die Konzernrevision tragen dazu bei, dass die Regeln gruppenweit eingehalten werden. Das Risikomanagement berücksichtigt dabei auch die wesentlichen Aspekte der Nach-haltigkeit, beispielsweise Umweltauswirkungen, Veränderungen in der Personalstruktur sowie geografische und politische Risiken.

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Die Zumtobel Gruppe sucht den Austausch mit ihren Interessensgruppen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene. Alle Marken pflegen einen engen und direkten Kontakt zu ihren Kun-den und Geschäftspartnern. Kommunikations-kanäle sind neben der persönlichen Beratung, Schulungen, Veranstaltungen, Messen sowie Kundenmagazine, Newsletter und Websites. Ein zentrales Thema ist der Beitrag des Pro-duktangebots für nachhaltige, energieeffiziente Lichtlösungen.

Wichtige Impulse für Innovationen erhält die Zumtobel Gruppe durch Kooperation mit For-schungspartnern, Universitäten und Lieferan-ten, aber auch durch die Zusammenarbeit mit Künstlern, Designern und Architekten.

Die Zumtobel Gruppe fördert sowohl den Dialog zwischen den Mitarbeitern als auch zwischen Mitarbeitern und Management ( Arbeiten in der Zumtobel Gruppe, S. 55).

Investoren und Analysten werden durch Investoren-Konferenzen, Roadshows sowie

Dialog mit den Stakeholdern quartalsweisen Telefonkonferenzen regelmäßig informiert ( Investor Relations, www).

Der kontinuierliche Dialog mit Lieferanten er-möglicht den beidseitigen Aufbau von Know-how und gewährleistet Versorgungssicherheit bei ho-her Qualität ( Lieferantenmanagement, S. 90).

Die Zumtobel Gruppe ist aktives Mitglied in zahlreichen Herstellerverbänden, Lichttechni-schen Gesellschaften und Normungsgremien. Diese Mitgliedschaften werden zum Dialog mit der Politik genutzt, um das Wissen über nachhaltige Lichtlösung in den Prozess zur Entwicklung von Gesetzen, Standards und Nor-men einzubringen. Im Zusammenhang mit der Zertifizierung energieeffizienter Gebäude, ist das Unternehmen Mitglied bei Initiativen wie der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen. Darüber hinaus ist die Gruppe in di-versen Arbeitgeberverbänden aktiv. Eine Liste aller Mitgliedschaften befindet sich im Internet ( Mitgliedschaften, www)

Folgende Initiativen aus dem Berichtsjahr zeigen beispielhaft den Dialog des Unterneh-mens mit seinen Stakeholdern ( Glossar):

• Die Zumtobel Gruppe ist Mitglied bei respACT, einer Unternehmensplattform in Österreich für Corporate Social Res-ponsibility (CSR) und Nachhaltigkeit. Im Berichtsjahr hat eine Mitarbeiterin aus der Personalabteilung bei respACT an einem CSR-Lehrgang teilgenommen. Ziel des Lehrgangs war es, junge Führungskräfte mit dem Thema Nachhaltigkeit vertraut zu machen und Ansätze zu vermitteln, wie sich Nachhaltigkeit umfassend im Unternehmen verankern lässt ( www.respact.at).

• In Kooperation mit der Technischen Uni-versität Wien fand im Oktober 2011 die Ausstellung „ecoLUCY“ statt. Zwölf Stu-denten, die sich mit dem Thema „Nachhalti-ge Design- und Kommunikationsstrategien“ beschäftigt hatten, präsentierten nachhaltig gestaltete Lichtobjekte.

Der Zumtobel Messestand auf der Light + Building in Frankfurt.

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• Im September 2011 fand im Zumtobel Lichtforum Lemgo ein öffentliches Fach-gespräch mit dem grünen Bundespolitiker Oliver Krischer und Vertretern aus der Wirtschaft statt. Leitfrage war, welchen Beitrag Unternehmen im Rahmen der Energiewende vor Ort leisten können und wollen.

• Der Besuch des Ministers für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Harry Voigtsberger, im Leuchtenwerk Lemgo im Februar 2012, war Anlass für konstruktive Gespräche.

• Im Berichtsjahr fanden in allen europä -ischen Leuchtenwerken „Klartext“-Veran-staltungen mit einem Dialog zwischen Management, Betriebsrat und Mitarbeitern statt.

• Im April 2012 fand im Rahmen der Light + Building in Frankfurt ein Capital Markets Day für Investoren und Analysten mit Standpräsentationen und Vorträgen des Vorstands statt,

Auszeichnung

Der zweite Nachhaltigkeitsbericht der Zumtobel Gruppe erreichte den dritten Platz beim Austrian Sustainability Reporting Award (ASRA) in der Kategorie „Nachhaltigkeitsbericht großer Unternehmen“ (VJ: siebter Platz).

Im Bereich Nachhaltigkeitsberichte des Austrian Annual Report Awards (AAA) belegte die Zumtobel Gruppe den dritten Platz.

Im Rahmen des CSR Online Awards 2011, bei dem der Online-Auftritt zum Thema Nachhaltigkeit der zwanzig im ATX gelisteten Unternehmen untersucht wurde, erreichte die Zumtobel Gruppe den vierten Platz.

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✓ Erreicht→ Laufendx Nicht erreicht

Organisationseinheit Strategisches Ziel Seite Zielwert Frist Status Kommentar

Leuchtensegment Zumtobel: Steigerung des Umsatzanteils mit „eco+ Produkten“

S. 32 30 % 2011/12 ✓ Erreicht mit 30,4 %.

35 % 2012/13 →

45 % 2014/15 →

Zumtobel: Steigerung des Umsatzanteils mit Leuchten mit elektronisch dimmbaren Vorschaltgeräten

S. 32 24 % 2011/12 ✓ Zielwert wurde mit 23,7 % knapp erreicht.

28 % 2012/13 →

33 % 2014/15 →

Zumtobel: Steigerung des Umsatzanteils mit LED-Produkten

S. 32 17 % 2011/12 ✓ Übererfüllt mit 21,1 %

26 % 2012/13 → Die Zielwerte für die Jahre 2012/13 bis 2014/15 wurden aufgrund der deutlichen Übererfüllung im Berichts-jahr nach oben hin angepasst.

38 % 2014/15 →

Zumtobel: Steigerung des Umsatzanteils mit Lichtsteuerungen am Gesamtumsatz

S. 32 5 % 2011/12 x Der Zielwert wurde mit 4,4 % knapp verfehlt.

6 % 2012/13 →

8 % 2014/15 →

Thorn: Senkung des Umsatzanteils mit Leuchten mit magnetischen Vorschalt-geräten

S. 38 18 % 2011/12 x Trotz eines signifikanten Fortschritts im Berichtsjahr konnte der angestreb-te Zielwert mit 19,3 % nicht erreicht werden.

16 % 2012/13 →

10 % 2014/15 →

Thorn: Steigerung des Umsatzanteils der Leuchten mit elektronisch dimmbaren Vorschaltgeräten

S. 38  12 % 2011/12 ✓ Es wurden 12,2 % erreicht.

14 % 2012/13 →

20 % 2014/15 →

Thorn: Steigerung des Umsatzanteils mit LED-Produkten

S. 38  7 % 2011/12 ✓ Es wurden 7,2 % erreicht.

10 % 2012/13 →

20 % 2014/15 →

Markt

Das Nachhaltigkeitsprogramm 2011/12 der Zumtobel Gruppe

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Organisationseinheit Strategisches Ziel Seite Zielwert Frist Status Kommentar

Thorn: Steigerung des Umsatzanteils mit Lichtsteuerungen

S. 38  1 % 2011/12 ✓ Unter Berücksichtigung von Außen-leuchten mit integrierter Steuerung erreicht dieser Wert schon heute 4,4 %.

3 % →

5 % 2014/15 →

Thorn: CO2-Reduktion auf Kundenseite im Rahmen des Programms „Thorn Energy Partnership“

S. 39 25.000 Tonnen CO2

2014/15 →

Komponenten-segment

Tridonic: Steigerung des Umsatzanteils mit energieeffizienten Produkten

S. 44 72 % 2011/12 x Der Zielwert wurde aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation nicht erreicht.

76 % 2012/13 →

82 % 2014/15 →

Tridonic: Steigerung des Umsatzanteils mit elektronisch dimmbaren Vorschaltgeräten

S. 44 15 % 2011/12 x Der Zielwert wurde im Berichtsjahr mit 14 % knapp verfehlt.  

15 % 2012/13 → Das Ziel für das laufende Jahr wurde nach unten angepasst.

20 % 2014/15 → Das Mittelfristziel ist weiter intakt.

Tridonic: Steigerung des Umsatzanteils mit LED-Produkten

S. 45  15 % 2011/12 x Der Zielwert wurde im Berichtsjahr mit 14 % knapp verfehlt.

20 % 2012/13 →

35 % 2014/15 →

Tridonic: Steigerung des Umsatzanteils mit Lichtsteuerung

S. 45 7 % 2011/12 ✓

7,50 % 2012/13 →

9 % 2014/15 →

Ledon: Steigerung des Umsatzanteils mit dimmbaren Produkten

S. 50  30 % 2011/12 ✓

50 % 2012/13 →

Zumtobel Gruppe Steigerung des Umsatzanteils mit LED-Produkten

S. 68 ⅓ des Gesamt-umsatzes

2014/15 → Im Berichtsjahr lag der LED-Anteil am Konzernumsatz bei 14,3 %.

Prozesse

Leuchtensegment Zertifizierung der Werke in China, Australien / Neuseeland und den USA nach ISO 14001

S. 80 6 Werke 2013/14 →

Evaluation des Energiemanagementsystems ISO 50001 am Standort Lemgo

S. 82  2012/13 →

Einbeziehung von zusätzlich sechs außer-europäischen Werken in das Energie-reporting

S. 83 2012/13 →

Implementierung eines neuen IT-Systems zur Sicherstellung der Einhaltung von Gesetzen und Richtlinien

S. 81 2011/12 ✓

Evaluation der 200 wichtigsten Lieferanten S. 91 ca. 200 Lieferanten

2011/12 ✓

Reduzierung der Lieferantenkomplexität S. 91 2013/14 →

18

⅓1

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Organisationseinheit Strategisches Ziel Seite Zielwert Frist Status Kommentar

Komponenten-segment

Zertifizierung des Standortes Fürstenfeld nach ISO 14001

S. 81 2011/12 x Die geplante Zertifizierung wurde ausgesetzt.

Zertifizierung der Vertriebsorganisation in Neu Ulm nach ISO 9001 (Deutschland)

S. 76  2011/12 ✓

Evaluation des Energiemanagementsystems ISO 50001 an den österreichischen Standorten

S. 82  2012/13 →

Verwendung des erweiterten Lieferanten-fragebogens mit vertieften Abfragen zu Umwelt- und Sozialaspekten in 100 % der Audits

S. 92 2012/13 →

Zumtobel Gruppe Ermöglichen des Erstellens von Umwelt-deklarationen (Environmental Product Declarations, EPD) in beiden Segmenten

S. 26  2011/12 ✓

Erhebung der genutzten Tonnenkilometer und Berechnung der CO2-Emissionen aus dem Transport

S. 83  2011/12 ✓

Mitarbeiter

Zumtobel Gruppe Zumtobel Gruppe: Reduktion der Unfall-häufigkeit, gemessen in TRI

S. 64 TRI-Rate= 10

2014/15 →

Mitarbeiterentwicklungsgespräch flächen-deckend für alle Mitarbeiter

S. 58 2013/14 →

Integrität

Zumtobel Gruppe Systematischer Ausbau und noch trans-parentere Ausgestaltung des Compliance Managements zur Sicherstellung von durchgängiger Compliance und Integrität

S. 14  Kontinu-ierlich

19

✓ Erreicht→ Laufendx Nicht erreicht

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22 Intelligente Lichtsteuerung: Der wichtigste Hebel für mehr Energieeffizienz

26 Paradigmenwechsel im Produktdesign: Nutzung von Umweltdeklarationen (EPD) für einen optimierten Materialeinsatz

Im Fokus

21

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22

Intelligente Lichtsteuerung: der wichtigste Hebel für mehr Energieeffizienz

„Das größte Einsparungspotenzial liegt da, wo ich viel Tageslicht habe und es auch nutzen kann. Insofern beginnt alles bei der Architek-tur.“ – Das ist der erste Gedanke von Gün-ther Johler, Zumtobel Product Management Director Controls, wenn es um die Potenziale intelligenter Lichtsteuerungen geht. Insofern haben die Architekten von Kaufmann & Part-ner ideale Voraussetzungen geschaffen als sie 2006 den 73 Meter hohen „Power Tower“ für die Energie AG in Linz planten. Bei der 19-stöckigen Konzernzentrale, die 2008 fertig- gestellt wurde, handelt es sich um das erste Bürohaus Europas mit Passivhaus-Charakter. Vor allem die 11.620 Quadratmeter große, multifunktionale Fassade schafft ideale Mög-lichkeiten zur Energieeinsparung. Neben der Nutzung von Photovoltaik und dem Einsatz

innovativer Jalousie-Lamellen bringt sie die maximale Menge an Tageslicht ins Gebäude und verhindert gleichzeitig den Wärmeein-trag um bis zu 90 %.

Zumtobel Litenet Lösung für den „Power Tower“ in Linz

Genau hier setzt auch die intelligente Zum-tobel Litenet Lichtsteuerung an. Dreh- und Angelpunkt ist ein Tageslichtmesskopf auf dem Flachdach des Gebäudes, der verschattungs-frei Intensität und Einstrahlungswinkel des Tageslichts misst. Über diesen Sensor werden die 2.000 Jalousien automatisch gesteuert und damit Kunst- und Tageslicht optimal aufeinan-der abgestimmt.

Dynamische LED-Außenfassade gesteuert mit DMX-Controller unter Berücksichtigung der Gesamthelligkeit.

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23

Die Mitarbeiter können auch in die Steuerung eingreifen. Ein Update im Abstand von jeweils einer Stunde stellt dann den optimalen Zustand von Beschattung und Beleuchtung wieder her.

Anwesenheitssensoren in Durchgangszonen und Sanitärräumen sorgen zudem dafür, dass das Kunstlicht nur bei tatsächlichem Bedarf

eingeschaltet wird. In Besprechungsräumen, dem großen Veranstaltungssaal und den Vorstandsbüros können mittels Touchpanel je nach Nutzung verschiedene Lichtstimmun-gen abgerufen werden. Die Integration von Notlicht und eine intelligente Maintenance-Funktion sind weitere Bestandteile der Lichtsteuerung.

Seit vier Jahren ist der „Power Tower“ nun in Betrieb. Der für die Wartung zuständige Hauselektriker Josef Aichinger ist zufrieden: „Wir haben bisher gute Erfahrungen gemacht. Wir schätzen es sehr, dass wir vor allem bei Veranstaltungen sehr einfach verschiedene Lichtstimmungen einstellen können. Ein wei-terer Pluspunkt ist, dass wir die gesamte Anlage aus der Zentrale heraus bedienen können und jeder Ausfall einer Leuchte zent-ral angezeigt wird.“ Auch für die Kolleginnen und Kollegen in den Büros schafft die Zum-tobel Lichtlösung eine angenehme Arbeits-atmosphäre. „Zu Be ginn war es für einige noch etwas gewöhnungsbedürftig, dass Jalou-sien und Kunstlicht automatisch gesteuert wurden. Inzwischen wird das positiv be-wertet. Schließlich ist das der größte Hebel für die Energieeinsparung“, berichtet Josef Aichinger.

In die Decken der Durchgangszonen sind Anwesenheitssensoren ED-SENS eingebaut.

Tageslichtmesskopf LM-TLM und Wetterstation auf dem Flachdach.

Energieeinsparungspotenzial• Tageslichtabhängige Steuerung

bis zu 70 %• Anwesenheits- und Zeit-

management bis zu 50 %• Maintenance Control 10 %

bis 15 %

Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit, Sicherheit• Optimale Nutzung von

Tageslicht• Einstellbarkeit unterschied-

licher Lichtstimmungen• Dynamisches Licht – dem

Tagesverlauf entsprechend• Integration von Notlicht

Wirtschaftlichkeit• Reduktion von Betriebs- und

Wartungsaufwand• Flexible Nutzungsszenarien,

z. B. bei Mieterwechsel

Potenziale einer intelligenten Lichtsteuerung

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Optimale Lösungen durch Beratung & Service

Eine intelligente Lichtsteuerung bietet heute vielfache Möglichkeiten. Hier beginnt die Service-Leistung des Zumtobel Teams. Schon bei der Auswahl des Systems ist es wichtig, verschiedene Nutzungsszenarien über die gesamte Lebensdauer des Gebäudes zu berücksichtigen. Während des Ausschrei-bungsprozesses arbeitet Zumtobel eng mit den Elektroplanern zusammen, gibt bei Bedarf volle Planungsunterstützung. Ein wichtiger Meilenstein ist die Inbetriebnahme des Systems – alle Leuchten müssen einzeln adressiert und die Lichtszenen programmiert werden. Als derzeit einziger Anbieter in Europa unterhält Zumtobel flächendeckend eigene Serviceteams, die Elektriker bei der Inbetriebnahme unterstützen oder diese vollständig ausführen. Und auch wenn ein System schon in Betrieb ist, gibt es weiteres Optimierungspotenzial. Hier bietet Zumtobel Wartungsverträge an, die künftig auch Ener-giemonitoring und -optimierung beinhalten werden.

Einsparpotenziale in der Straßenbeleuchtung

Signifikante Einsparpotenziale bietet insbe-sondere der Bereich der Straßenbeleuchtung – und hier kommt die Expertise von Thorn ins Spiel. Ca. 30 % der Straßenbeleuchtung in Europa beruhen auf einer Technologie aus den 60er Jahren. Allein durch innovative, effiziente Leuchten lassen sich die Energiekosten sen- ken und die Wartungsintervalle vergrößern. Kommen auch noch intelligente Controls ( Glossar) zum Einsatz, lassen sich schnell Einsparungen von bis zu 70 % erreichen.

Mehr Sicherheit

Auch mit Blick auf Lichtqualität und Sicherheit leisten Controls großen Nutzen: „Ansteu-erbare Straßenleuchten können optimal auf Wetterbedingungen eingestellt werden. Bei Regen sollte das Beleuchtungsniveau gesenkt werden, um Blendung zu vermeiden, bei Nebel sollte die Lichtintensität dagegen stei-gen. Intelligente Straßenleuchten können sich auch auf die Verkehrssituation einstellen und beispielsweise bei einer Großveranstaltung mehr Licht zur Verfügung stellen“, erklärte Mike Kormanic, Technical Support Manager Advanced Technology Indoor Thorn. Maximal 10 % der derzeit installierten Straßenleuchten seien schon heute mit Steuerungen ausge-stattet, schätzt Mike Kormanic. Durch den qualitativen Mehrwert und die große Ener-gieeinsparung sollte dieses Marktsegment in den nächsten Jahren deutlich wachsen. Thorn setzt deshalb für seine CO2-Einsparungsziele besonders auf den Einsatz von Controls in der Straßenbeleuchtung.

Durham County Council setzt auf Thorn

So geschieht es derzeit auch in Durham County in Nordwest-England. Der County Council hat begonnen, über die nächsten vier Jahre 6.000 Thorn Oracle S und Celest Straßenleuchten zu installieren, die dank ihrer Leuchtmittel und Optiken nicht nur energie-effizient sind, sondern auch für Sicherheit in den Kommunen sorgen und unnötige Licht-verschmutzung und Blendung vermeiden. Ausschlaggebend für den Durham County Council, der seinen Energieverbrauch bis 2015 um 40 % reduzieren will, war die Tat-

Mike Kormanic, Technical Support Man ag-er Advanced Technology Indoor Thorn

„Ansteuerbare Straßenleuchten können optimal auf Wetter-bedingungen und auf die Verkehrssituation eingestellt werden.“

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„Wer in Zukunft eine LED-Leuchte ohne Steuerung einsetzt, der verhält sich wie ein Porschefahrer, der sein Auto bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h abriegelt.“

Wissenswertes

Dimmbare EVGsUm eine Lichtlösung intelligent steuern zu können, müssen die eingesetzten Leuchten ansteuerbar sein, d. h. mit jeweils einer eigenen Adresse versehen werden können. Dies ist nur möglich, wenn die Leuchten mit einem dimmbaren elektronischen Vorschaltgerät – bzw. im Fall von LED-Leuchten mit einem dimmbaren LED-Konverter – ausgestattet sind. Auch heute noch werden rund 80 % aller verkauften Leuchten entwe-der mit magnetischen oder mit sogenannten „Fixed-Output“-Geräten, also nicht-dimmbaren EVGs, ausge-stattet. Um energieeffiziente Lichtlösungen zu stärken, haben es sich alle Marken der Zumtobel Gruppe zum Ziel gesetzt, die Umsätze mit dimmbaren EVGs signifikant zu steigern ( Nachhaltigkeitsengagement, S. 31).

DALI-Standard(DALI = digital addressable lighting interface) Der DALI-Standard definiert die in Europa am häufigsten ge-nutzte digitale Steuerungsschnittstelle von dimmbaren Leuchten. Der DALI-Standard hat sich Ende der 90er Jahre entwickelt. In diesem Prozess nahm die Tridonic eine führende Rolle ein und stellt auch heute in Groß-projekten immer wieder ihre führende Rolle in der Lichtsteuerung unter Beweis ( DALI Award, S. 48).

Maintenance ControlDer Lichtstrom eines Leuchtmittels (gemessen in Lumen) nimmt über die Lebensdauer ab. Um über die gesamte Lebensdauer des Leuchtmittels einen definierten Lichtstrom zu gewährleisten, wird von Anfang an eine Leistungsreserve vorgesehen – d. h. die überdimensionierte Beleuchtungsanlage liefert zu Beginn mehr Licht als erforderlich. Über die Funktion „Maintenance Control“ wird diese Reserve am Anfang ausgeblen-det und die Energiezufuhr gegenläufig zum Alterungsprozess gesteuert. Das Einsparungspotenzial dieser Funktion liegt bei 10 % bis 15 %.

i

sache, dass die Thorn Straßenleuchten auch mit einer Lichtsteuerung ausgestattet werden können. Diese Steuerungen können ohne Verdrahtung („wireless“) über das Internet angesteuert werden. Dadurch können die Leuchten in Zeiten der Dämmerung und des Morgengrauens auf das notwendige Lichtni-veau herauf- oder heruntergedimmt werden. Ohne hohe Initialkosten kann die Gemeinde damit zusätzlich 25 % Energie einsparen.

Ausblick

Intelligentes Lichtmanagement ist heute noch lange keine Standard-Ausstattung, weder im Innen- noch im Außenraum. Und doch gibt es wichtige Impulse: Angesichts der nationalen Umsetzung der EU-Richtlinie für Energie-

effizienz im Gebäude bekommt das Thema Lichtsteuerung einen deutlichen Schub. So sind die Energieverbrauch-Grenzwerte für gewerblich genutzte Gebäude in UK und in Kürze auch in Deutschland ohne geeignete Lichtsteuerungssysteme nicht mehr erfüllbar. Und auch der Technologiewandel in Richtung LED wird den Einsatz intelligenter Steuerun-gen voranbringen: „In der Vergangenheit war der Preisunterschied zwischen dimmbaren und nicht-dimmbaren Leuchten bei 30 % bis 50 % und damit zu groß, dass sich Steuerun-gen flächendeckend durchsetzen konnten. Bei LED-Leuchten liegt dieser Unterschied deutlich niedriger. Wer in Zukunft eine LED-Leuchte ohne Steuerung einsetzt, der verhält sich wie ein Porschefahrer, der sein Auto bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h abriegelt,“ so die Prognose von Günther Johler.

Günther Johler, Zumtobel Product Management Director Controls

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Paradigmenwechsel im Produktdesign: Nutzung von Umwelt-deklarationen (EPD) für einen optimierten Materialeinsatz

„Wir stehen an einem Paradigmenwechsel für das Design“, so die Zwischenbilanz von EOOS-Designer Harald Gründl, der im vergangenen Jahr eine neue Generation von Sicherheitsleuchten für die Marke Zumtobel entworfen hat. „Mit den Erkenntnissen aus den Umweltdeklarationen können wir heute strategische Designkonzepte entwickeln, die darauf ausgerichtet sind, die Umweltbelastung eines Produkts zu minimieren. Wir stehen am Anfang einer spannenden Reise. Im Entwick-lungsprozess der neuen Sicherheitsleuchten haben wir erste wertvolle Erfahrungen gesammelt, wo diese Reise hingehen kann“, so Gründl.

Begonnen hat alles vor drei Jahren, als sich Zumtobel erstmalig systematisch mit Umweltproduktdaten auseinandersetzte. Zu dieser Zeit gab es vermehrt Kundenan-fragen zu ökologischen Daten der Produkte, insbesondere im Zusammenhang mit der Energiezertifizierung von Gebäuden gewann das Thema an Bedeutung. Die Marke Thorn begegnete diesen Anforderungen vermehrt in öffentlichen Ausschreibungen beispielsweise bei Schulen. Für die Entwicklungsabteilung stellten sich folgende Fragen: Wie können wir die relevanten Daten systematisch erfassen? Und in welcher Form können wir sie trans-parent und glaubhaft darstellen? Schnell war klar, das geht nur auf Basis von Normen und Standards und so startete das Unternehmen ein Projekt zur Generierung von Umweltde-klarationen.

Vorreiter in der Lichtbranche

Heute ist die Zumtobel Gruppe ein Vorreiter in puncto Umweltdeklarationen. Als erstes Unternehmen in der Lichtbranche stellt die Zumtobel Gruppe seit der Light + Building im April 2012 systematisch normenkonforme Umweltproduktdeklarationen (EPD: Envi-ronmental Product Declarations) für Neu-produkte – und auf Anfrage auch für ältere Produkte – zur Verfügung. ( Forschung und Entwicklung F & E, S. 70). Eine EPD ist ein produktspezifisches Umweltdatenblatt, das sämtliche Umwelteinflüsse eines Produktes – von den Rohstoffen über Transport, Produk-tion, Nutzungsphase bis hin zur Entsorgung – transparent dokumentiert.

Basierend auf Normen, extern zertifiziert

Die EPDs der Zumtobel Gruppe basieren auf den Normen ISO 14040/44 und 14025 sowie EN 15804 und werden inzwischen dank einer maßgeschneiderten Software automatisiert generiert. In der Konzeption der EPDs für die Produkte der Zumtobel Gruppe fungierte das deutsche Institut für Bauen und Umwelt e.V. (IBU) als externer Programmhalter. Der Prozess zur automatisierten Generierung der EPDs wurde von einem unabhängigen Sachverständigen des IBU zertifiziert.

Auch das IBU würdigt die Initiative der Zumto-bel Gruppe: „Mit Einführung der Umweltpro-duktdeklarationen übernimmt Zumtobel eine Vorreiterrolle in der Lichtbranche. Für Eigen-tümer, Bauherren, Architekten und Planer gibt es nun eine unabhängige Informationsquelle, um Lichtlösungen zu vergleichen und nach international anerkannten Kriterien zu bewer-ten,“ erklärt Hans Peters, CEO der IBU.

Harald Gründl, EOOS

„Wir stehen an einem Paradigmenwech-sel für das Design. Im Entwicklungsprozess zu den neuen Rettungsleuchten haben wir erste wertvolle Erfahrungen gesammelt, wo diese Reise hingehen kann.“

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Durch Transparenz zu neuen Gestaltungsmöglichkeiten

Mit der Dokumentation kommt die Transpa-renz. Und es stellt sich gleichzeitig die Frage, welche neuen Möglichkeiten sich für die Pro-duktentwicklung aufgrund der EPDs ergeben. Hier erwies sich der Austausch zwischen der Zumtobel-internen Produktentwicklung und den externen Designern als wertvoller Impuls.

Insbesondere das international renommierte Designbüro EOOS aus Wien, das mit Zum-tobel bereits verschiedene Strahlersysteme entwickelt hat, setzte sich schon frühzeitig mit ökologisch verträglichen Materialien und der Umweltbelastung von Produkten auseinander. „Der Austausch begann mit ecoLUCY, einer Vorlesung von Harald Gründl über nachhal-tige Leuchten an der TU Wien,“ erinnert sich Sebastian Gann, in der F & E-Abteilung für die EPDs verantwortlich. „Wir haben gemeinsam überlegt, was sind die Hebel, um eine Leuchte wirklich ganzheitlich umweltfreundlich zu gestalten? Da geht es nicht nur um Materi-alien, sondern auch um die Wirkungsgrade einer Leuchte in der Gebrauchsphase.“

Neue Zumtobel Notlichtgeneration ONLITE

Als vor rund einem Jahr ein Designbüro für die Gestaltung einer neuen Generation von Sicherheitsleuchten beauftragt werden sollte, fiel die Wahl schnell auf EOOS Design. Das ehrgeizige Ziel: weniger Materialeinsatz, beste Lichtqualität bei erheblicher Ener-gieeinsparung und die Erfüllung höchster Designansprüche. Es begann ein spannender Entwicklungsprozess, bei dem erstmalig auch die Erkenntnisse aus den EPDs zum Tragen kamen. Harald Gründl erklärt das Konzept: „Mit unserer bewussten Entscheidung für weniger Materialität durch leichte Alu- oder Kunststoffe, weniger Montagewerkzeuge und durch diverse Synergieeffekte der drei Produktfamilien untereinander, konnten wir maßgebliche Verbesserungen erreichen. Das Design wurde dahingehend optimiert, dass die Technik unsichtbar in Decke oder Wand integrierbar ist.“

Schlüsselfaktoren für eine verbesserte Ökobilanz

• Ein Schlüsselfaktor für verbesserte Materialeffizienz lag in der Entscheidung, die unterschiedlich positionierten Ret-tungszeichenleuchten PURESIGN 150, COMSIGN 150 und CROSSIGN 110 und CROSSIGN 160 in einem Prozess zu entwickeln. Trotz unterschiedlicher Funktionen und deutlichen Unterschieden im Erscheinungsbild konnten durch die Verwendung von Gleichteilen wichtige Effizienzverbesserungen in Entwicklung und Herstellung erreicht werden. Bei der eleganten Rettungszeichenleuchte PURESIGN 150, die getragen von einem nur 1,3 mm schmalen Stahlseil scheinbar unter der Decke schwebt, konnte der Materialeinsatz im Vergleich zum Vorgän-germodell sogar um die Hälfte reduziert werden.

Hans Peters, IBU

„Mit Einführung der Umweltprodukt-deklarationen übernimmt Zumtobel eine Vorreiterrolle in der Lichtbranche. Für Eigentümer, Bauherren, Architekten und Planer gibt es nun eine unabhängige Informationsquelle, um Lichtlösungen zu vergleichen und nach international an-erkannten Kriterien zu bewerten.“

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• Bei der Auswahl der eingesetzten Materi-alien wurde eine externe Studie in Auftrag gegeben. Es galt zu erforschen, welcher Prozess bei der Oberflächenbehandlung des zu verwendenden Aluminiums die geringsten Umweltauswirkungen hat, „Eloxieren“ oder „Pulverbeschichten“. Die Studie kam zu der klaren Empfeh-lung, den Prozess „Pulverbeschichten“ zu nutzen, was dann auch umgesetzt wurde.

• Auch bei der Wahl der Leuchtmittel ist mit der neuen ONLITE-Generation ein Quantensprung gelungen. Bereits seit dem Jahr 2000 setzt Zumtobel in diesem Anwendungsbereich LED-Lichtquellen ein. Inzwischen verwendet Zumtobel die fünfte Generation von LED-Modulen, deren Effizienz innerhalb dieser zwölf Jahre so sehr anstieg, dass sich der Ener-gieverbrauch um 70 % verringert hat.

• Beim Leuchtmittel achtet Zumtobel auch sehr auf Langlebigkeit. Das Ziel ist, ohne einen Austausch des Leucht-mittels über die gesamte Lebensdauer des Produkts eine konstante, mittlere Leuchtdichte zu gewährleisten. Zu diesem Zweck setzt Zumtobel bei den neuen Rettungszeichenleuchten LED-Betriebsgeräte mit integrierter Main-tenance-Funktion ein, die den Betrieb mit einem Dimm-Level von 70 % startet und innerhalb von 50.000 Betriebs-stunden schrittweise auf 100 % erhöht.

• Auch durch innovative Lichttechnik wer-den Effizienzverbesserungen erreicht. Die Rettungszeichenleuchte PURESIGN 150 kann auch mit zwei LED-Spots mit einer zum Patent angemeldeten drehbaren Linse bestellt werden. In dieser Version wird PURESIGN 150 zu einer Rettungszeichen- und Sicherheits-leuchte in nur einem Produkt. Durch die optimierte Optik können bis zu zwölf Meter Fluchtweg ausgeleuchtet werden. Zusätzliche Sicherheitsleuchten werden überflüssig.

• Schon bei der Konzeptentwicklung muss auch das Ende des Lebenszyklus berück-sichtigt werden. Die neuen Rettungs-leuchten sind zu 100 % recyclebar. Der Akku beinhaltet keine Schwermetalle und auch die Verdrahtung ist komplett halogenfrei. Allerdings weist die EPD in diesen Fällen nur eine Recyclingrate von knapp 50 % aus, da die Infrastruk-tur für die Verwertung der einzelnen Komponenten derzeit nicht besser zur Verfügung steht.

Die abschließende Messung bestätigt den Erfolg: Alle drei neuen Rettungsleuchten weisen in den EPDs im Vergleich zu bisherigen Notleuchten verbesserte Werte über den gesamten Lebenszyklus aus. Konkret am Bei-spiel der COMSIGN 150 wurde im Vergleich zur Vorgängergeneration eine Einsparung von 40 % bei der Anschlussleistung erreicht.

Sebastian Gann, F & E Zumtobel Gruppe

„Wenn wir die Umwelteinflüsse einer Leuchte analysieren, dann ist die Nutzungsphase am wichtigsten. In dieser Phase verbraucht eine Leuchte über die Energie für den Betrieb rund 90 % aller Ressour-cen. Dennoch ist es natürlich unser Anliegen, in allen Phasen die Umweltbelastung eines Produkts zu minimieren.“

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Ausblick

Die Entwicklung der neuen Generation von Rettungsleuchten war mit Blick auf eine verbesserte Umweltproduktbilanz ein wich-tiger Meilenstein, aber nur ein erster Schritt. Nun gilt es, die Erkenntnisse aus den EPDs systematisch in den Entwicklungsprozess zu integrieren. Dazu startet bei Zumtobel ein

neues Pilotprojekt mit einem sogenannten „Materialkompass“. Dieser Kompass soll es den Entwicklern auf eine einfache, prag-matische Weise ermöglichen, bei Neuent-wicklungen Umweltaspekte frühzeitig in der Konzeptentwicklung zu berücksichtigen. In den Worten von Harald Gründl: „Wir stehen an einem Paradigmenwechsel und am Anfang einer spannenden Reise…“

Schlüsselfaktoren für die verbesserte Ökobilanz der neuen Zumtobel Rettungsleuchte PURESIGN

Nachhaltiges ProduktdesignRessourcenschonende Herstellungdurch Digitaldruck und umwelt-freundliche Pulverbeschichtungdes Aluminiumrahmens.

DoppelfunktionDer ERI-Spot (Escape Route Illumi-nation) ist ein effizienter LED-Spot kombiniert mit einer patentierten Linse. Er deckt 40 % der Sicherheits-beleuchtung ab und macht weitere Sicherheitsleuchten überflüssig.

100 % RecyclingHergestellt ohne Schwermetalleist der NiMH Akku zu 100 % recycelbar. Auch die Verdrahtung ist komplett halogenfrei.

LanglebigkeitUm über die gesamte Lebensdauer der LED eine konstante, mittlere Leuchtdichte zu gewährleisten, verfügt PURESIGN über eine inte-grierte Maintenance-Funktion, die den Betrieb mit einem Dimm-Level von 70 % startet und sukzessive auf 100 % erhöht.

LeuchteneffizienzDie hocheffizienten LEDs der neu-esten Generation garantieren eine hervorragende Leuchteneffizienz inklusive langer Lebensdauer sowie geringer Wartungs- und Energie-kosten.

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32 ZumtobelDer Innovationsführer für ganzheitliche LichtlösungenAls internationale Premiummarke steht Zumtobel für hochwertige Leuchten und Lichtsteue-rungssysteme, herausragendes Produktdesign und überlegene Lichttechnik. Mit einem Fokus auf das Projektgeschäft bietet Zumtobel vor allem Investoren, Architekten, Licht- und Elek-troplanern professionelle Beleuchtung für alle wesentlichen Anwendungsbereiche in und am Gebäude.

38 ThornDer Global Player für technisch und funktional überzeugende BeleuchtungThorn ist eine weltweit anerkannt Marke für professionelle Außen- und Innenbeleuchtung inklusive Lichtsteuerungssystemen, insbesondere für öffentliche Räume und Gebäude, Stra-ßen, Tunnels sowie Sportstätten. Zu den Kunden von Thorn zählen neben kommunalen Entscheidern vor allem Elektroinstallationsbetriebe, Planer und Lichtdesigner, die über den Großhandel beliefert werden.

44 TridonicDer Spezialist im Betreiben, Regeln und Steuern von LichtTridonic beliefert als führender Hersteller von Beleuchtungskomponenten, Licht-managementsystemen und LED-Modulen Leuchtenhersteller weltweit. Durch kontinuier-liche Innovation sowie kompromisslose Qualität und kundenspezifische Lösungen ermöglicht Tridonic seinen Kunden die Realisierung von funktional und wirtschaftlich optimalen Beleuchtungssystemen.

50 LedonInnovative LED-Lampen für EndverbraucherDie junge Marke Ledon entwickelt hocheffiziente LED-Lampen als Ersatz für traditionelle Glühlampen und handelsübliche Energiesparlampen. Diese technologisch hochwertigen LED-Lampen mit einer Lebensdauer von zehn bis 25 Jahren werden über den Flächenhandel wie Baumärkte oder Elektrofachhändler sowie über Kooperationspartner vertrieben.

Das Nachhaltigkeitsengagement der Marken im Geschäftsjahr 2011/12

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Unter Verwendung innovativer Technologien bietet die Marke Zumtobel ihren Kunden ein Produktportfolio, das die optimale Verbin-dung von Lichtqualität und Energieeffizienz schafft. Dabei konzentriert sich Zumtobel auf ganzheitliche Lichtlösungen.

Ein Meilenstein im Geschäftsjahr 2011/12 war die erstmalige Bereitstellung von Umwelt-produkterklärungen ( F & E, S. 70) sowie ein umfassendes Schulungs- und Akquisepaket zu den Themen Energieeffizienz und Umwelt-zertifizierung von Gebäuden.

Herausforderungen und Strategie

Wesentliches Ziel der Marke Zumtobel ist es, durch eine individuell durchdachte Licht-planung und die optimale Kombination von Energieeffizienz und Lichtqualität jeweils das beste Licht für Mensch und Umwelt bereitzu-stellen.

Die Marke Zumtobel steht für höchste Qualität bei Prozessen und Produkten. Dies spiegelt sich unter anderem in der seit April 2010 geltenden fünfjährigen Garantie auf die gesamte Produktpalette, einschließlich der LED-Module, wider.

Die Marke Zumtobel definiert regelmäßig Zielvorgaben für verschiedene Produktgrup-pen und deren Anteil am Gesamtumsatz. Diese Absatzzahlen dienen als Orientierungs-größe und sollen dazu beitragen, die Nach-haltigkeitsleistung zu erhöhen. So wurde der für das Berichtsjahr angestrebte Umsatzanteil von 30 % mit eco+ Produkten, die hinsichtlich Umweltwirkung, Energieeffizienz und Anwen-dungsqualität strengen Kriterien unterliegen, erreicht. Im Geschäftsjahr 2012/13 soll der Umsatz auf 35 % erhöht werden, 2014/15 sind 45 % angestrebt.

Zumtobel

ONLITE PURESIGN 150Die jüngste Generation Rettungs-zeichenleuchten beginnt ihren nachhaltigen Lebenszyklus mit puristischem Materialeinsatz und ressourcenschonenden Pulverbe-schichtungen. Hocheffiziente LEDs garantieren eine hervorragende Leuchteneffizienz inklusive langer Lebensdauer sowie geringer War-tungs- und Energiekosten. Design EOOS

zumtobel.com/PURESIGN

EPDs, S. 26

Gerade die LED-Technologie eröffnet zusätzliche Chancen zur Energieeinsparung bei gleichzeitig hervorragender Lichtqualität. Aus diesem Grund soll der Anteil von LED-Produkten am Gesamtumsatz kontinuierlich gesteigert werden: mittelfristig (bis 2014/15) auf 38 %. Im Berichtszeitraum wurde mit einer Steigerung auf 21,1 % das ursprüngliche Ziel von 17 % deutlich übertroffen.

Da elektronisch dimmbare Betriebsgeräte die Energieeffizienz weiter steigern können, soll deren Absatz am Gesamtumsatz konti-nuierlich erhöht werden. Im Berichtszeitraum wurden die geplanten 24 % knapp erreicht.

Ein weiteres Ziel im Geschäftsjahr 2011/12 war es, den Umsatz mit Lichtsteuerungen auf 5 % zu steigern. Durch die situationsgerechte Steuerung der Beleuchtung tragen sie wesent-lich zur Reduzierung des Energieverbrauchs bei. Die Umsatzentwicklungen im Berichtsjahr 2011/12 haben die Erwartungen mit 4,4 % noch nicht ganz erfüllt. Mit einem eigenen Geschäftsplan für Lichtsteuerungssysteme, der Produktentwicklungen und verstärkte Marketingaktivitäten vorsieht, soll die Nut-zung von intelligenten Steuerungssystemen gefördert werden – unterstützt durch einen gezielten Personalaufbau in Entwicklung, Produktmanagement, Vertrieb und Service. Im Jahr 2014/15 soll der Bereich Licht-steuerungen 8 % vom Umsatz ausmachen. ( Nachhaltigkeitsprogramm, S. 17).

Da die Relevanz von Gebäudezertifizierun-gen u. a. DGNB, LEED ( Glossar) zunimmt und dabei der Bereich Licht einen hohen Stellenwert einnimmt, wird in den Zumtobel Vertriebsorganisationen entsprechendes Wis-sen aufgebaut. Speziell geschulte Mitarbeiter beraten die Kunden bei Fragen zur Gebäude-zertifizierung. Mit einer optimalen Lichtlösung ist beispielsweise bei der LEED-Zertifizierung ein Einfluss auf 28 Punkte (von insgesamt 110) möglich.

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MILDES LICHT VMit der konsequenten Weiterent-wicklung hat MILDES LICHT V als LED-Einbauleuchte nochmals an Effizienz gewonnen. Mit zurück-haltender Formensprache in Verbindung mit kompromissloser Lichttechnik erzielt sie beste Wir-kungsgrade. Die angenehm weiche und breite Lichtverteilung orientiert sich am Tageslicht und sorgt so für eine ausgewogene Helligkeitsver-teilung im Raum.Design James Irvine

zumtobel.com/ML

Forschungsprojekte für mehr Nachhaltigkeit und Lichtqualität

In internationalen Studien erforscht Zumtobel das Zusammenspiel von Kunst- und Tages-licht mittels Lichtsteuerung. Dabei werden auch Parameter wie Nutzerakzeptanz und menschliches Wohlbefinden untersucht. Das tiefgreifende Anwendungswissen bildet die Grundlage für den nutzerorientierten De-signprozess bei Zumtobel. Das Ergebnis sind schließlich Lichtlösungen, die für Kunden und Nutzer entscheidenden Mehrwert bieten.

Im Forschungsprojekt Altenheim St. Katharina in Wien konnte z. B. nachgewiesen werden, dass sich dynamisch gesteuerte Lichtlösungen mit wechselnden Farbtemperaturen ver-bessernd auf die Lebensqualität von demen-ten Bewohnern auswirken. Eine Studie am Gymnasium Sonthofen führte zum Ergebnis, dass streng definierte Energie-Kennzahlen (Passivhaus-Niveau) durch einen gut durch-dachten Ansatz von Kunst-, Tageslicht und den baulichen Gegebenheiten erreicht werden, ohne dass der Nutzerkomfort eingeschränkt wird. In einem Züricher Büro-Projekt prüfte Zumtobel im Verwaltungszentrum Werd das Energiesparpotenzial und die Nut-zerakzeptanz von zwei unterschiedlichen Gang-Lichtlösungen – einem Korridor mit einer dynamisch gesteuerten LED-Lichtlösung inklusive Präsenzregelung, die andere mit einer statischen Leuchtstofflampenlösung ( Glossar). Erste Ergebnisse belegen, dass die mit Lichtmanagement gesteuerte LED-Beleuchtung im optimalen Betrieb gegenüber der Leuchtstofflampentechnik über 80 % elektrische Energie einspart. In einer weite-ren Studie wurde die Wirksamkeit einzelner Beleuchtungsparameter auf die Wahrneh-mung und Präferenz von Kunden in einem Shop erforscht. Des Weiteren wurde im Sommer 2011 in einer Studie im Stadtmu-seum Lindau an Pablo Picassos „Harlekin“ die Qual ität verschiedener Leuchtmittel anhand eines realen Kunstobjektes geprüft ( Forschungsprojekte, www).

Engagement

Die Marke Zumtobel engagiert sich in verschie-denen Gremien und Verbänden, sowohl auf na-tionaler Ebene DGNB / DE, ZVEI / DE, FEEI / AT, als auch auf europäischer Ebene CELMA, sowie global in der CIE ( Glossar). In diesen werden nationale und länderübergreifende Initiativen für die Branche koordiniert, so zum Beispiel die Themen Nachhaltigkeit im Ge-bäude und Energieeffizienzsteigerung. Mithilfe von nationalen Energieeffizienzaktionsplänen ( NEEAPs, Glossar) sollen so Wachstums-chancen eruiert und aus nationalen Erfahrun-gen gelernt werden, um sie auf andere europä-ische Märkte auszuweiten.

Zumtobel ist u. a. Partner des von Asklepios initiierten „Green Hospital Programs“, in dem Unternehmen gemeinsam daran arbeiten, Kli-niken umweltfreundlicher und für den Patien-ten wohnlicher zu gestalten. Im Rahmen dieses Projekts wurde von Zumtobel das integrierte medizinische Wandsystem IMWS zum Patent eingereicht. Dieses bietet die optimale Balance von energieeffizienter Technologie und höchs-ter Lichtqualität.

eco+ Produktklassifizierung

Bereits seit zwei Jahren setzt Zumtobel Maß-stäbe in der Klassifizierung von Produkten. Mit dem 2010 eingeführten eco+ Siegel kenn-zeichnet Zumtobel Produkte, die besonders vorteilhaft für Mensch und Umwelt sind. eco+ Leuchten zeichnen sich durch eine hohe Licht-qualität bei geringem Energieverbrauch aus und werden aus umweltschonenden Materialien gefertigt. Das ambitionierte eco+ Produktsiegel unterschreitet alle existierenden nationalen und internationalen Richtlinien mit Blick auf den Energieverbrauch um 20 %. Architekten, Planer und Installateure erkennen dadurch auf einen Blick die besonders ressourcenschonen-den Produkte. Um die Anzahl der potenziellen Produkte mit eco+ Klassifizierung kontinuierlich zu erhöhen, werden die strengen Kriterien be-reits im Entwicklungsprozess mit einbezogen.

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Der Bewertungsprozess von „eco+“ ist in drei Stufen aufgebaut. Zunächst wird die Energie-effizienz der Leuchte anhand von Leuchten-betriebswirkungsgrad, Leuchtmittel und Be-triebsgerät bewertet. Im zweiten Schritt wird die Umweltverträglichkeit der in der Leuchte eingesetzten Materialien bewertet. So müssen die Leuchten eine halogenfreie Verdrahtung aufweisen und Notleuchten mit cadmium-freien Batterien ausgestattet sein. Schließlich wird für die Anwendungsqualität die Licht-technik der Leuchte geprüft und freigegeben. Erfüllt die Leuchte die eco+ Kriterien nicht, wird – wenn möglich – eine Überarbeitung vorgenommen.

Im Berichtsjahr konnten mit Produkt er -weiterungen bei PANOS INFINITY, TECTON LED und MILDES LICHT V weitere Effi- zienz steigerungen erreicht werden. Zur Light + Building 2012 stellte Zumtobel das Downlight PANOS INFINITY + mit einer neuen, herausragenden Leuchteneffizienz von > 100 Lumen pro Watt vor. Damit beweist Zumtobel nicht nur sein licht technisches Know-how, sondern auch, dass hochwertige LED-Technik die klassischen Kompaktleuchtstoff-lampen in Sachen Effizienz und Licht qualität überholt hat.

Das Nachhaltigkeitsprogramm der Marke Zumtobel

Der Anspruch der Marke ist es, Lichtlösungen zu schaffen, die dem Menschen bestmöglich dienen und die Belastung der Umwelt mini-mieren. Licht soll das Wohlbefinden des Men-schen fördern und ideale Voraussetzungen für seine Leistungsfähigkeit, Zufriedenheit und Gesundheit schaffen. Um diese Aspekte auch quantitativ zu erfassen, verwendet Zumtobel die Messkriterien des „Ergonomic Lighting Indicator“ (ELI) und des „Lighting Energy Nu-meric Indicator“ (LENI). So ist der ELI-LENI-Calculator ein Werkzeug zur Bewertung der Energieeffizienz und der Lichtqualität einer Beleuchtungslösung.

Zumtobel bietet Mitarbeitern und externen Partnern dazu diverse Schulungen und Trai-nings an und fördert so das Bewusstsein für nachhaltige Beleuchtungslösungen. Die aus-gebildeten Lichtlösungsberater tragen den Anspruch an eine bestmögliche Kombination aus Lichtqualität und Energieeffizienz an die Kunden weiter.

Zur Veranschaulichung dienen die Software-lösungen „Vivaldi“ und „ecoCALC“. Vivaldi ist ein interaktives Werkzeug für die Gestaltung von Lichtszenen und die Planung dynamischer Beleuchtungskonzepte. Dadurch können Einsparpotenziale durch intelligente Beleuch-tungskonzepte realisiert werden. ecoCALC dient zur Analyse der Kosten einer Beleuch-tungslösung über die gesamte Lebensdauer hinweg. Durch die Simulation des Betriebs, der Optimierung der Auswahl der Leuch-ten und des Wartungskonzepts, bleibt bei maximaler Kosten- und Energieeffizienz die Lichtqualität der Anlage nachhaltig gesichert. Im Berichtsjahr wurden die Softwarelösungen überarbeitet. So ergeben sich mit ecoCALC 2.0 und Vivaldi 2.0 zahlreiche Verbesserun-gen im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit und Benutzerfreundlichkeit der Programme. An zusätzlicher Funktional ität fallen vor allem die Analyse dynamisch betriebener Beleuchtungs-lösungen sowie die verbesserte Durchführ-barkeit von Tageslicht- / Kunstlichtoptimierun-gen ins Gewicht.

Im Geschäftsjahr 2011/2012 fanden zu ecoCALC und Vivaldi etwa zweimal pro Monat Kundenschulungen und einmal pro Monat Mitarbeiterschulungen statt. Für das Geschäftsjahr 2012/13 ist geplant, vier Schulungsveranstaltungen im Monat anzu-bieten. Darüber hinaus organisierten die verschiedenen Vertriebsorganisationen Vor-träge in den neuen Märkten (Rumänien, Japan, Südkorea, China u. a.). Derartige Kunden-Trainingsaktivitäten sollen in naher Zukunft erheblich intensiviert werden.

Im Berichtsjahr wurde in China zum wieder-holten Mal der „Humanergy Balance Lighting Design Award“ vergeben. Prämiert wurden

SCUBA LEDLanglebig, wartungsfrei und effi-zient: In der Feuchtraumleuchte SCUBA treffen sich Lichtqualität und Lichtwirkung, Energieeffizienz und Erscheinungsbild auf hohem Niveau. SCUBA ist die erste LED-Alternative, die bei der Lichtqualität keine Kompromisse macht und gleichzeitig die Betriebskosten reduziert. So trägt die Leuchte auch das eco+ Siegel für besonders ressourcenschonende Produkte.Design Massimo Iosa Ghini

zumtobel.com/SCUBA

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Auszeichnungen und Preise

Den iF Gold Award 2012 hat Zumtobel mit dem kleinsten kardanischen LED-Lichtsystem MICROTOOLS für die Shop- und Vitrinenbeleuchtung gewonnen. Gleichzeitig erlangten auch die LED-Leuchten IYON und ONDARIA eine iF Auszeichnung.

red dot product design awards für IYON und TECTON: Gleich zwei Zumtobel Produkte haben den Designpreis erhalten. Sowohl das LED-Strahlersystem IYON als auch das LED-Lichtbandsystem TECTON überzeugten die 30-köpfige Fachjury mit ihrem herausragenden Produktdesign.

Im Rahmen der diesjährigen Light + Building zeichnete der Rat für Formgebung das kardanische LED-Lichtsystem MICROTOOLS sowie den Strahler IYON und die Rundleuchte ONDARIA mit dem Design Plus Award aus. Der Preis zählt neben dem red dot design award und dem iF Design Award zu den renommier-testen Design-Auszeichnungen Deutschlands.

Architects Partner Award: Zum zweiten Mal in Folge Gold in der Kategorie Leuchten: Am 13. März 2012 vergaben die Fachzeitschriften AIT und xia im Rahmen des Architects Partner Symposiums in Köln den Ar-chitects Partner Award 2011. Zumtobel erhielt erneut die Auszeichnung in Gold in der Kategorie Leuchten und Schalter, nachdem das Unternehmen bereits 2010 zur Leuchtenmarke mit der höchsten Vertriebskom-petenz gewählt worden war.

PANOS INFINITY +Mit einer herausragenden Leuch-teneffizienz von mehr als 100 Lumen pro Watt stellt sich die neue PANOS INFINITY + an die Spitze aller am Markt verfügbaren Downlights. Die effizienteste LED-Downlightserie wird durch die einzigartige Kombination von mo-dernster Technologie, hochwertigs-ten Materialien und lichttechnischem Know-how realisiert.Design Christopher Redfern, Sottsass Associati

zumtobel.com/PANOSINFINITY

herausragende Ideen der Lichtgestaltung, die einen signifikanten Beitrag zum Gleichgewicht zwischen Anwendung, architektonischer Gestaltung und ökologisch nachhaltiger Ent-wicklung leisten. Insgesamt wurden mehr als 400 Ideen u. a. von Lichtexperten, Designern, Architekten eingereicht.

Weitere Schulungen von Mitarbeitern und Ausbildung externer Partner

Zur Bewusstseinsstärkung für nachhaltige Lichtlösungen bildet Zumtobel eigene Mitar-beiter und ausgewählte Elektriker zu „Zum-tobel Lichtlösungspartnern“ aus. Das Ziel, die Zahl der Lichtlösungspartner im Berichtsjahr auf 750 zu steigern, konnte mit 712 nahezu erreicht werden. Im Geschäftsjahr 2012/13 soll die Anzahl auf 870 erhöht werden.

Im Geschäftsjahr 2011/12 nahmen Ver-triebsmitarbeiter, inklusive Distributoren, an insgesamt 2.184 Trainingstagen (VJ: 2.383) an der berufsbegleitenden Ausbildung zum „Zumtobel Lichtlösungsberater“ teil. Die aufwendige fachliche Ausbildung sensibilisiert Vertriebsmitarbeiter in einem eigenen Modul auch für das Thema Nachhaltigkeit. Ein großer Aspekt der Ausbildung ist das Thema

Gebäudezertifizierung und die Umsetzung von ökologischen Standards bei Gebäuden. Des Weiteren unterstützt die Marke Zumtobel die Ausbildung von Lehrlingen externer Partner ( Berufsausbildung und Berufseinstieg, S. 59).

Im Berichtszeitraum startete zudem eine Kooperation mit dem Fachbereich Architektur der Technischen Universität Darmstadt / DE ( Hochschulkooperation, S. 59).

Die Lichtforen und -zentren der Marke Zumtobel

Für Zumtobel ist der intensive Dialog mit und die Wissensvermittlung an Kunden und Partnern vor Ort essentiell. Eine wichtige Kommunikationsfunktion haben hierzu die insgesamt drei Lichtforen und 14 Lichtzentren. Weltweit können sich Kunden und Mitarbeiter hier nicht nur über energieeffiziente Licht-lösungen informieren, sondern diese auch in den verschiedenen Anwendungen hautnah erleben. Im Geschäftsjahr 2011/12 zählten die Lichtforen und -zentren insgesamt rund 37.000 Besucher und verzeichneten damit erneut einen Besucherzuwachs. Das 15. Lichtzentrum wird im Juni 2012 in London eröffnet.

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Ausgezeichnete nachhaltige Architektur (ID)Die österreichische Botschaft in Jakarta ist das erste grüne Gebäude Indonesiens, das für einen neuartigen Standard von Nachhaltigkeit steht. Aufgrund innovativer Baumaßnahmen erhielt es die Zertifizierung des „Green Building Council Indonesia“. Auch das Lichtkonzept hat dazu bei-getragen: Mit einer modernen, energieeffizienten Beleuchtung werden an den Arbeitsplätzen hohe Lichtausbeuten erreicht. Durch den Einsatz von energiesparender Lampentechnologie arbeiten die Leuchten effizient und schaffen eine ange-nehme Direkt/Indirekt-Atmosphäre.

Das grünste Büro der Niederlande Der Glaskomplex „Villa Flora“ in Venlo ist ein Meilenstein der Nachhaltigkeit. Eine intelligent gesteuerte Beleuchtungsanlage garantiert einen wirtschaftlichen Betrieb bei optimaler Licht-qualität. Der auf dem Hallendach installierte Tageslichtmesskopf ermittelt das einfallende Tageslicht. Dieses wird über das Lichtmanage-mentsystem mit Kunstlicht so weit ergänzt, bis die vorgeschriebene Beleuchtungsstärke von 500 Lux erreicht wird. Moderne Pendelleuchten sorgen für maximale Lichtausbeute und ideale Arbeitsplatzbedingungen.

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Felsmassiv mit Energievorteilen (IT)Die Marke Salewa ist Ausdruck eines aktiven, nachhaltigen Lebensstils. Beim Neubau des Headquarters in Bozen sollte vor allem ein ange-nehmes Ambiente für die Mitarbeiter geschaffen werden. Mit einem individuell zugeschnittenen Beleuchtungskonzept hat Zumtobel wesentlich dazu beigetragen. Die Lichtlösung ermöglicht auch bei Sonneneinstrahlung den Blick in die Berge bei gleichzeitig konstanten Lichtverhält-nisse in den Innenräumen. Das Energie- und Beleuchtungskonzept wurde im Rahmen des anerkannten Südtiroler „Klimahaus“-Konzepts ausgezeichnet.

Lichte Gartenhallen in Frankfurt am Main (DE)In der maßgeschneiderten Sonderlichtlösung für das Städel Museum werden höchste konserva-torische Ansprüche erfüllt, während das Licht zugleich integrativer Bestandteil der Architektur ist. 195 kreisrunde Oberlichter bringen Tages-licht durch die gewölbte Decke und dienen gleichzeitig als Kunstlichtquelle, bestehend aus warmweißen (2.700 K) und kaltweißen (5.000 K) LEDs. Durch die Kombination modernster LED-Technologie mit intelligenter Steuerung wurde ein anpassungsfähiges Beleuchtungskonzept geschaffen, das eine gleichmäßige Beleuchtung ermöglicht.

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Sensa Touch PanelDie neue Sensa Plattform von Thorn wurde entwickelt, um die Energiesparanforderungen für effizientere Beleuchtungsanlagen zu erfüllen. Ziel war es, Sensa zu einem Erfolg zu machen, indem eine ein-zige Plattform für eine Vielzahl be-nutzerfreundlicher Steuerlösungen und -schnittstellen zur Verfügung gestellt wird, für den Einsatz bei Einzelleuchten bis hin zu komplexen, integrierten Systemen mit 50.000 Leuchten. Damit kann der Benutzer die Beleuchtung seinen individuellen Bedürfnissen entsprechend steuern und gezielt Energie sparen.

Die Marke Thorn ist ein weltweit führender Anbieter von professionellen Außen- und Innenleuchten sowie intelligenter Steuerungs-systeme. Thorns Ziel ist es, überragende, effiziente Lichttechnik mit einfacher, bedie-nungsfreundlicher Funktionalität anzubieten. Darüber hinaus hat es sich Thorn zum Ziel gesetzt, seine Kunden bestmöglich zu unterstützen und zu beraten, um signifikante Energieeinsparungen erreichen zu können.

Herausforderungen und Strategie

Die Vereinbarkeit von Energieeffizienz, Leis-tung und Komfort sowie die Sensibilisierung der Kunden für umweltverträgliche Beleuch-tungskonzepte sind Kernaufgaben für Thorn. Durch eine Kombination aus intelligenter Lichtsteuerung, effizienten Vorschaltgeräten und innovativen Leuchtmitteln wie LEDs einerseits und Initiativen, Werkzeugen und Ausbildungsprogrammen andererseits, erreicht Thorn höchste Beleuchtungsqualität bei geringem Energieverbrauch für seine Kunden.

Thorn definiert regelmäßig Zielvorgaben für den Umsatz mit bestimmten Produktgrup-pen. Diese Ziele dienen nicht der internen Steuerung, sondern sollen Orientierung geben bei der Weiterentwicklung eines ener-gieeffizienten Produktportfolios.

Die LED-Technologie soll auch bei Thorn zukünftig eine wichtige Rolle spielen. Der Umsatzanteil der verkauften Leuchten mit LED-Technologie am Gesamtumsatz soll kontinuierlich bis auf 20 % im Geschäftsjahr 2014/15 gesteigert werden. Dieses Ziel soll durch die Entwicklung neuer, sowie durch die Ausrüstung bestehender Produkte mit LED-Technologie erreicht werden. Die für das Berichtsjahr angestrebten 7,2 % wurden erreicht.

Thorn Der Umsatzanteil von Leuchten mit elek-tronisch dimmbaren Vorschaltgeräten soll von 12,2 % im Berichtsjahr auf mittelfristig (2014/15) 20 % gesteigert werden. Gleichzei-tig soll der Umsatz mit weniger energieeffi-zienten magnetischen Vorschaltgeräten auf 10 % im Jahr 2014/15 gesenkt werden. Die für das Berichtsjahr angestrebten 18 % konnten mit 19,3 % nicht ganz erreicht werden.

Da eine intelligente Lichtsteuerung weitere Energieeinsparungen ermöglicht, soll der Anteil der Lichtsteuerungssysteme am Gesamtumsatz bis 2014/15 auf 5 % gestei-gert werden. Wie geplant belief sich der Umsatzanteil im Berichtsjahr auf 1 %, unter Berücksichtigung von Außenleuchten mit integrierter Steuerung stieg der Anteil im Berichtsjahr sogar auf 4,4 % ( Nachhaltigkeitsprogramm, S. 17).

Entscheidend ist, Kunden und Geschäfts-partner über die Möglichkeiten und Vorteile nachhaltiger Lichtlösungen zu informieren und dafür zu begeistern. Dazu nutzt Thorn insbesondere die Kampagne eControl, die auf der Light + Building 2012 vorgestellt wurde, sowie sein Programm PEC (Performance, Efficiency und Comfort), das die qualitativen wie ökologischen Vorteile einer gut geplanten Lichtlösung vermittelt.

Umweltproduktdeklarationen (EPDs, F & E, S. 70), die den Kunden erstmalig seit der Light + Building im April 2012 zur Verfügung stehen, erleichtern die Kaufentscheidung unter Berücksichtigung umweltrelevanter Kriterien und unterstreichen die Bedeutung, die Thorn dem Angebot umweltverträglicher Beleuchtungskonzepte beimisst.

Die Nachhaltigkeitskampagne PEC

Das Nachhaltigkeitsversprechen der Marke Thorn ist, Leistung, Effizienz und Nutzer-komfort zu liefern – die Markenzeichen von Qualitätsbeleuchtung. Sie bilden die Eck pfeiler des lösungsorientierten PEC- Programms (PEC: Performance / Efficiency /

Hi-RackLeuchtenserie für Leuchtstofflampen mit Flächen- oder Regal-Reflektoren für hohe Innenbereiche:• Optional integrierter Sensor

maximiert die Energieein-sparungen, verglichen mit herkömmlichen HID-Hallen-reflektorleuchten.

• Schnelle und einfache Installati-on – dank des externen direk-ten Zugangs zur Verkabelung muss die Leuchte nicht zerlegt werden.

• Leistungsstarke Notbeleuch-tungssysteme ermöglichen höhere Montagehöhen mit größeren Leuchtenabständen.

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Comfort), das für alle Anwendungsbereiche von Thorn nutzbar ist und das oberste Leit-prinzip darstellt. PEC vereint die zwei quanti-tativ messbaren Aspekte, Leistung und Ener-gieeffizienz, und stellt sie den subjektiven Erwartungen des Nutzers hinsichtlich Wohl-befinden, Leistungsfähigkeit, Orientierung und Sicherheit gegenüber. Ziel ist es, mit einer umfassenden Auswahl an technischer Aus-stattung maßgeschneiderte Beleuchtungskon-zepte zu entwickeln, die auf die besonderen Bedürfnisse eines jeden Ortes, Nutzers und jeder Anwendung abgestimmt sind und gleichzeitig Ressourcen wie Energie, Material oder Finanzmittel schonen. Ein weiterer wichtiger Aspekt der PEC-Philosophie ist die Vermeidung von Lichtverschmutzung in der Außenbeleuchtung durch optimale optische Lichtlenkung.

Das PEC-Konzept wurden von den beiden europäischen Licht- und Leuchtenverbänden, CELMA und ELC, als wichtiger Aspekt einer guten Lichtlösung in ihrer Literatur „The importance of Lighting“ im Juni 2011 bestätigt.

eControl

Auf der Light + Building lag der klare Fokus von Thorn auf dem Thema Energieeffizienz. Thorn präsentierte auf der Messe mit eCon-trol ein Konzept, welches es den Kunden erleichtert, qualitativ hochwertige und ener-gieeffiziente Beleuchtung zu spezifizieren, zu installieren und zu warten.

eControl umfasst als komplettes Beratungs-paket insgesamt acht Initiativen und verschafft seinen Kunden damit den Zugang zu den richtigen Werkzeugen: u. a. Maßnahmen zur Steigerung der Nachhaltigkeit, Lichtsteue-rungssysteme und laufende Unterstützung im Projekt.

Eine Initiative von eControl ist „Thorn Energy Partnership“, welche auf der Light + Building 2012 erstmalig vorgestellt wurde. Die Grundidee ist eine Partnerschaft zwischen Thorn und Lichtexperten zur Förderung

energieeffizienter Beleuchtungslösungen, ohne Einbußen bei Leistungs- und Komfort-anforderungen. Kernstück der Partnerschaft sind 15 Anleitungen aus den Bereichen Technologie, Steuerung, Anwendung und Umwelt, um energieeffiziente Beleuchtung zu vereinfachen ( Grafik, S. 12). Im Zentrum stehen Schulungen (online oder persönlich) sowie Partnerinitiativen und Verkaufsunter-stützung. Das Ziel der Initiative ist es, 25.000 Tonnen CO2 bis 2015 und damit gleichzeitig 7,5 Mio EUR Energiekosten auf Kundenseite einzusparen. Um dies zu erreichen sollen europaweit 100 Netzwerke mit zehn bis 15 Partnern aufgebaut werden.

Unterstützt werden die Initiativen durch Softwareprogramme wie energyCALC, daylightCALC oder ecoCALC. Mit letzterer können Lebenszykluskosten einer Lichtlösung detailliert berechnet werden. Im Berichtsjahr wurde die Software überarbeitet: mit eco-CALC 2.0 ergeben sich zahlreiche Verbesse-rungen im Hinblick auf Leistungsfähigkeit und Benutzerfreundlichkeit der Programme( www.thornlighting.com > ecoCALC).

Seit Anfang 2011 gibt es in Großbritannien und Skandinavien das erfolgreiche Programm Thorn Energy Solutions, welches sich insbe-sondere an Endkunden richtet. Thorn stellt ein Komplettpaket zur Verfügung: von der Bestimmung des Ist-Zustands der Beleuch-tung und der Ermittlung potenzieller Energie-einsparungen in Form eines Energie-Audits. Darauf aufbauend bietet Thorn Beratungs- und Serviceleistungen hinsichtlich möglicher öffentlicher Förderungsansprüche, der opti-malen Produktspezifikation, Steuerberatung und Finanzierung bis zur langfristigen Wartung an. Dieses Konzept wird in angepasster Form in allen Märkten Europas installiert.

Die „Migration“-Initiative von Thorn hat das Ziel, Kunden, die vor mehr als zehn Jahren eine Thorn Beleuchtung installiert haben, über die neuen Möglichkeiten nachhaltiger Lichtlösungen zu informieren. Mithilfe der Kenntnisse über die bereits ins-tallierte Lichtlösung, zeigt Thorn den Kunden

Oracle SSerie leistungsstarker Straßenleuch-ten in Schutzart IP 66 mit zukunfts-weisenden Umweltzertifizierungen; in drei Größen für 35 W- bis 600 W- Lampen:• Die Auswahl an unterschiedli-

chen Optiken und Abdeckun-gen sowie die vielseitigen Mon-tageoptionen gewährleisten optimale Performance.

• Langlebige Konstruktion und vandalensichere Features sor-gen für längere Lebensdauer.

• Sparsam im Verbrauch, einfa-che Montage, rasche Wartung und Energieeinsparungspro-gramme.

• Geringe Umweltbelastung dank hoher Anforderungen an Produktdesign und Lebens-zyklus.

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Plurio LEDLED-Mastaufsatzleuchte, die hohe Leistung mit Vermeidung von störendem Licht kombiniert; ideal für Wohngebiete und städtische Bereiche:• Hervorragende Leistung und

Effizienz für die Sanierung städtischer Bereiche und Wohngebiete: bis zu 86 % Energieeinsparung im Vergleich zu früheren Lösungen.

• Kein störendes Licht, so dass das nächtliche Stadtbild gewahrt bleibt und die Privat-sphäre der Bewohner nicht verletzt wird (ULOR 0 % + „Straßen“-Verteilung).

• Niedrige Gesamtbetriebskos-ten: Lebensdauer 50.000 h (25 °C, L70), integriertes Dimmen (vom Monteur über einen einfachen Schalter zu aktivieren) ermöglicht weitere Energieeinsparungen, einfache Montage und Wartung.

• Passt gut zur Serie Clan für ein umfassendes Leuchtenbild im städtischen Bereich.

pro-aktiv Energieeinsparungspotenziale auf. Im Berichtszeitraum wurde das Projekt aktiv in Frankreich vorangetrieben und führte zu einer Vielzahl an Modernisierungsprojekten im Innen- und Außenbereich. Einige der neuen Produkte von Thorn werden so konstruiert, dass sie im Zuge der Weiterentwicklung der LED-Technologie mit effizienteren LED-Elementen nachgerüstet werden können, wie zum Beispiel bei dem Downlight Chalice LED.

Thorn „Academy of Light“

Thorn nutzt seine „Academy of Light“ dazu, Kunden und Mitarbeiter zu nachhaltigen Licht-lösungen, Produkten und Techniken zu schulen.

Im Geschäftsjahr 2011/12 besuchten die Thorn Academy of Light 1.478 interne und externe Kunden (VJ: 1.631). Außerdem bietet Thorn weltweit spezielle Seminare vor allem für Architekten und Lichtberater an, in deren Themenkanon Nachhaltigkeit einbezogen wird.

Intern wurden 394 Trainingstage für Thorn-Vertriebsmitarbeiter im Berichtsjahr erfasst (VJ: 80). Darüber hinaus nahmen am Standort Spennymoor 75 Vertriebsmitarbeiter aus 13 Ländern an dem sogenannten „Induction Training“ (Einführungstraining) teil, welches im Berichtsjahr überarbeitet wurde. Im März 2012 fand der erste Workshop auf Französisch statt.

Im Berichtsjahr wurde das Expert Forum, eine neue Online-Trainingsplattform, die im vergangenen Jahr gestartet wurde, erfolgreich ausgebaut. Aufgrund der internationalen Aus-dehnung des Unternehmens ermöglicht die Schulung über das Internet den Wissenstrans-fer über einen größeren Teilnehmerkreis und spart gleichzeitig Zeit, Kosten und Emissionen. Monatlich finden Trainingseinheiten statt, die sich vor allem an Vertriebsmitarbeiter richten. Mehrere Module widmeten sich speziell dem Thema Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Seit Oktober 2011 wird jedes Expert Forum auch von einem Thorn Application Forum begleitet, welches spezielle Anwendungen

behandelt. Bis Ende des Berichtsjahres nah-men etwa 2.000 Teilnehmer an den Online-Schulungen teil.

Im Berichtszeitraum startete am schwedi -schen Standort Thorn in Landskrona eine Thorn Academy als ein innovatives Gemein-schaftsprojekt zwischen der Gemeinde, der Jönköping Universität und Thorn. Vier Studen-ten der Fachrichtung Lichtdesign bekommen dabei die Gelegenheit im Rahmen ihrer Abschlussarbeit für vier ausgewählte Bereiche in der Innenstadt Beleuchtungslösungen zu entwickeln. Berücksichtigt werden müssen in der Arbeit die Kriterien Funktionalität, Sicher-heit und Energieeffizienz. Die Abschlussprä-sentation wird im Juni 2012 stattfinden und bis Oktober 2012 wird ein Großteil der Konzepte installiert. Thorn kann durch das Projekt sein umfangreiches energieeffizientes Pro-duktportfolio „live“ präsentieren und leistet gleichzeitig einen Beitrag zu einer effizienten und guten Beleuchtungslösung für die Stadt.

Im Rahmen der sogenannten „Masterclass“ der Society of Light and Lighting, an der Thorn seit Jahren teilnimmt, wurde im Mai 2012 in London von Thorn das Thema Energieeffizi-enz präsentiert. Der Fokus der Veranstaltung lag auf dem Thema Renovierung von bereits bestehenden, aber ineffizienten Gebäuden. Ziel der „Masterclass“ ist es, Probleme zu identifizieren und Lösungsvorschläge zu ent-wickeln, welche auf alle Branchen und Größen anwendbar sind. Thorn thematisierte neben den technischen Aspekten auch subjektives Wohlempfinden sowie den Einfluss der Licht-planung auf das Erreichen von Energiezielen.

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Lamp efficacy - How efficiently a lamp converts electricity into light (lm/W)

Lampe - Die Effizienz der Umwandlung von Elektrizität in Licht (lm/W)

Ballast classification - Controls the electricity supply to the lamp (Energy Efficiency Index EEI)

Vorschaltgerät - Die Effizienz der Stromversorgung der Lampe (Energieeffizienz Index EEI)

Luminaire distribution - Light is controlled and emitted from a luminaire using optics which bend and shape the light to the correct location

Lichtverteilung - Die Art und Qualität der Lichtverteilung in Richtung des korrekten Ortes

System efficacy - The combination of optical and thermal control within the luminaire (luminaire lm/W)

System - Die qualitative Kombination aus optischer und thermischer Steuerung in der Leuchte (Leuchte lm/W)

Daylight - Artificial lighting responds to the natural light conditions

Tageslicht - Die Anpassung des künstlichen Lichts an die natürlichen Lichtverhältnisse

Constant illuminance - A function designed to produce correct lighting levels for the duration of the maintenance period

Konstantlicht - Die Einsparung der Differenz zwischen dem aktuellen Lichtniveau und dem Wartungswert der Beleuchtungsanlage

Task/Scene setting - Allows the user to set scenes and adapt the lighting to different tasks

Lichtszenen - Die Möglichkeit Szenen zu gestalten und das Beleuchtungsniveau verschiedenen Aufgaben anzupassen

Timed off - Automatic cut-off can be installed to turn all lights off during unoccupied hours

Zeitsteuerung - Das automatische Ausschalten der Beleuchtung während Stillstandszeiten

Task lighting - Lighting the task areas with the correct amount of light

Beleuchtungsstärke - Die Beleuchtung des Arbeitsbereichs mit dem richtigen Beleuchtungsniveau

Zoning of lighting - Lighting is zoned according to occupancy patterns or window location

Lichtzonen - Das Beleuchtungsniveau wird je nach Belegung und Tageslicht festgelegt

Maintenance schedule - Maintenance must be performed in response to product age, performance and environment

Wartungsplan - Die Optimierung der Wartung abhängig vom Alter, der Leistung und der Umgebung der Leuchten

Waste light - Any light which does not hit the intended target is waste light

Lichtverschwendung - Die Vermeidung von Licht, welches das beabsichtigte Ziel nicht erreicht

Reflectance - Light is reflected from the surface within the space

Reflexionsgrad - Die Qualität der Reflexion von Licht an Oberflächen

Visible smart metering - Results of actions can be quickly seen as increased or decreased energy use

Visualisierung - Das erhöhte Energiebewusstsein durch die Visualisierung des aktuellen Energieverbrauchs

Technology Technologie

Control Steuerung

Application Anwendung

Environment Umgebung

15 ways to make energy efficient lighting easy

15 einfache Methoden für energiesparende Beleuchtung

Presence/Absence - Presence: Lights automatically turn on and off with movement. Absence: Lights automatically turn off and have to be manually switched on.

Anwesenheit - Die automatische Reaktion von Licht auf Bewegungen und Schaltzustände im Raum

Icon_explanation_panel_02.indd 1 02/04/2012 10:02

Lamp efficacy - How efficiently a lamp converts electricity into light (lm/W)

Lampe - Die Effizienz der Umwandlung von Elektrizität in Licht (lm/W)

Ballast classification - Controls the electricity supply to the lamp (Energy Efficiency Index EEI)

Vorschaltgerät - Die Effizienz der Stromversorgung der Lampe (Energieeffizienz Index EEI)

Luminaire distribution - Light is controlled and emitted from a luminaire using optics which bend and shape the light to the correct location

Lichtverteilung - Die Art und Qualität der Lichtverteilung in Richtung des korrekten Ortes

System efficacy - The combination of optical and thermal control within the luminaire (luminaire lm/W)

System - Die qualitative Kombination aus optischer und thermischer Steuerung in der Leuchte (Leuchte lm/W)

Daylight - Artificial lighting responds to the natural light conditions

Tageslicht - Die Anpassung des künstlichen Lichts an die natürlichen Lichtverhältnisse

Constant illuminance - A function designed to produce correct lighting levels for the duration of the maintenance period

Konstantlicht - Die Einsparung der Differenz zwischen dem aktuellen Lichtniveau und dem Wartungswert der Beleuchtungsanlage

Task/Scene setting - Allows the user to set scenes and adapt the lighting to different tasks

Lichtszenen - Die Möglichkeit Szenen zu gestalten und das Beleuchtungsniveau verschiedenen Aufgaben anzupassen

Timed off - Automatic cut-off can be installed to turn all lights off during unoccupied hours

Zeitsteuerung - Das automatische Ausschalten der Beleuchtung während Stillstandszeiten

Task lighting - Lighting the task areas with the correct amount of light

Beleuchtungsstärke - Die Beleuchtung des Arbeitsbereichs mit dem richtigen Beleuchtungsniveau

Zoning of lighting - Lighting is zoned according to occupancy patterns or window location

Lichtzonen - Das Beleuchtungsniveau wird je nach Belegung und Tageslicht festgelegt

Maintenance schedule - Maintenance must be performed in response to product age, performance and environment

Wartungsplan - Die Optimierung der Wartung abhängig vom Alter, der Leistung und der Umgebung der Leuchten

Waste light - Any light which does not hit the intended target is waste light

Lichtverschwendung - Die Vermeidung von Licht, welches das beabsichtigte Ziel nicht erreicht

Reflectance - Light is reflected from the surface within the space

Reflexionsgrad - Die Qualität der Reflexion von Licht an Oberflächen

Visible smart metering - Results of actions can be quickly seen as increased or decreased energy use

Visualisierung - Das erhöhte Energiebewusstsein durch die Visualisierung des aktuellen Energieverbrauchs

Technology Technologie

Control Steuerung

Application Anwendung

Environment Umgebung

15 ways to make energy efficient lighting easy

15 einfache Methoden für energiesparende Beleuchtung

Presence/Absence - Presence: Lights automatically turn on and off with movement. Absence: Lights automatically turn off and have to be manually switched on.

Anwesenheit - Die automatische Reaktion von Licht auf Bewegungen und Schaltzustände im Raum

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Die Elemente der „Thorn Energy Partnership“.

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LED-Straßenbeleuchtung in St. Oswald (AT)Seit einigen Monaten erstrahlt die österreichi-sche Gemeinde nunmehr in neuem LED-Licht von Thorn. Bei der Sanierung lag der Schwer-punkt auf der Erhöhung der Energieeffizienz und Betriebssicherheit der bereits stark veralteten, mit 125 W HQL Metalldampflampen bestückten Leuchten. Innerhalb weniger Wochen wurden 48 Plurio LED-Leuchten von Thorn installiert und, in Zusammenarbeit mit dem langjährigen Partner E-Werke Wels, das gesamte Verteilungs- und Leitungsnetz getestet. Sogar ohne Dimmen konnten dank der Umstellung auf die neuen Plurio LED-Leuchten Energieeinsparungen von bis zu 84 % erzielt werden.

Emilia Schule, Häljarp, (SE)Um das EU-weite Ziel zur Steigerung der Ener-gieeffizienz um 20 % bis 2020 zu erreichen, hat die Gemeinde Landskrona die nach eigenen Angaben energieeffizienteste Schule Schwedens eröffnet. Die Emilia Schule wurde als eine der ersten Bildungseinrichtungen nach dem Passivhaus-Standard errichtet. Thorn hat eine Gesamtlösung für die Klassenzimmer einschließlich Lichtsteue-rungen geliefert. Unter den zahlreichen Leuchten finden sich auch Optus IV, bestückt mit 35 W T16 Leuchtstofflampen. Besonders außergewöhnlich ist die Einbindung von Licht- und Temperatur-steuerungssystemen (Sensa). Das Ergebnis ist ein ausgezeichneter LENI von 7,7 kWh/m2 pro Jahr.

Page 47: Through light, we care

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Umweltfreundliche Straßenbeleuchtung für die Grafschaft Durham (UK)Umweltfreundliche Beleuchtungstechnologien sen ken die Stromkosten für die Straßenbeleuch-tung sowie die CO2-Emissionen in der gesamten Grafschaft Durham. Der für seinen zukunftsori-entierten Beleuchtungsansatz bekannte Graf -schafts rat von Durham wird in den nächsten vier Jahren 6.000 Straßenleuchten von Thorn instal-lieren lassen, und zwar vorwiegend die neuen Oracle S Leuchten. Bis 2015 soll der Energiever-brauch dadurch um 40 % sinken. Dank der neuen Lichtlösung wurde der Gesamtenergieverbrauch bereits um 39 % reduziert; die Steuerungssys-teme werden das Ziel noch übertreffen.

Hi-Rack auf Höhenflug in FrankreichÜber 90 Hi-Rack Leuchten beleuchten den Wartungshangar auf dem internationalen Flug-hafen in Toulouse-Blagnac. Jede der dimmbaren Leuchten ist mit vier leistungsstarken 80 W T16 (T5) Leuchtstofflampen bestückt, die in zwei Meter Höhe für ein Beleuchtungsniveau von etwa 750 Lux sorgen. Der Einsatz von Einbausensoren, integriert in ein SensaModular Lichtsteuerungs-system, ermöglichte eine weitere Senkung der Energiekosten verglichen mit herkömmlichen HID-Hallenreflektorleuchten. Zusammenfassend wurden für dieses Projekt sämtliche Energie-sparoptionen von Thorn genutzt: Technologie, Steuerungssysteme, Anwendung und Umwelt.

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Tridonic entwickelt, produziert und vertreibt als Partner der Leuchtenhersteller Lampen-betriebsgeräte, Lichtmanagementsysteme, LED-Module und -Konverter sowie Ver-bindungstechnik. Rund 19 % des Umsatzes entfallen auf die internen Konzernkunden Thorn und Zumtobel.

Herausforderungen und Strategie

Der technologische Wandel prägt derzeit die Geschäftsaktivitäten der Tridonic. Während das Unternehmen den konventionellen Markt weiterhin bedient, investiert es parallel in den Aufbau eines umfassenden LED-Produkt-portfolios. In diesem Zusammenhang steht die Marke vor der Herausforderung, dass die Innovationszyklen immer kürzer werden und sich das Geschäft von Einzelkomponenten hin zu immer komplexeren Systemen entwickelt.

Das Jahr 2011/12 war zudem gekennzeichnet von einer insgesamt schwierigen konjunktu-rellen Marktentwicklung, welche, zusammen mit verstärktem Preisdruck und einigen

Tridonic Verzögerungen bei der Neuproduktentwick-lung zu einem deutlich rückläufigen Umsatz und Ergebnis führte.

Angesichts dieser Herausforderungen kam es im Januar 2012 zu einer Veränderung in der Geschäftsführung. Der bisherige CEO und COO schieden aus dem Unternehmen aus und der CEO der Zumtobel Group übernahm interimistisch auch die Agenden des Komponentensegments. Angesichts des Technologiewandels gilt es nun, Organisation und Prozesse an die strategischen Herausfor-derungen anzupassen.

Das Komponentengeschäft wird im Bereich LED künftig seine Ressourcen auf das Kerngeschäft in der Allgemeinbeleuchtung fokussieren, das Geschäft mit LED-Werbebe-leuchtung wurde mit Wirkung zum 1. Mai 2012 in eine eigenständige Gesellschaft mit Sitz in Innsbruck überführt, die Geschäftsaktivitäten in dem noch sehr kleinen Nischenmarkt mit LED-Beleuchtung für Kühlmöbel wird bis Ende des Kalenderjahres 2012 eingestellt.

Eine strategisch hohe Relevanz hat für Trido-nic nach wie vor der Bereich Patente. Durch eigene Patente und Kreuzlizensierung verfügt

TALEXXengine STARK DLE TWIST Als erste LED Light-Engine im Tridonic LED-Portfolio hat die TALEXXengine STARK DLE TWIST einen integrierten Konverter sowie eine pas sende Fassung für den Leuchteneinbau, die am Kühlkörper montiert wird. Die kompakte, hoch - effiziente LED-Lichteinheit für Down- lights lässt sich – wie her kömmliche Lichtquellen – werkzeuglos montie-ren und bei Bedarf auch ebenso einfach austauschen. Sie überzeugt mit einem Farbwiedergabeindex CRI > 80 und hoher Systemeffizienz. Im Vergleich zu Leuchten mit Kom-pakt-Leuchtstofflampen lässt sich beispiels weise mit der 4.000-K- Ausführung (70 lm/W) etwa 35 % Energie sparen, im Vergleich zu Niedervolt-Halogenlampen sogar bis zu 60 %.

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Tridonic über die sogenannte „Freedom to operate“, so dass das Unternehmen und seine Kunden neueste Technologien nutzen können ohne die Schutzrechte Dritter zu verletzen (  F & E, S. 70).

Um das hohe Energieeinsparungspotenzial in Gebäuden stärker zu nutzen, ging Tridonic im April 2012 eine strategische Kooperation mit Schneider Electric ein. Ziel der Zusam-menarbeit ist es, energieeffiziente Tridonic Betriebsgeräte optimal auf Gebäudemanage-ment-Systeme von Schneider abzustimmen.

Eckpunkte des Nachhaltigkeitsengagements

Zur Erhöhung der Nachhaltigkeitsleistung definiert die Tridonic regelmäßig Zielvorga-ben für die Umsatzanteile energieeffizienter Produkte am Gesamtumsatz. Als ener-gieeffiziente Produkte definiert Tridonic: elektronische Vorschaltgeräte für Leucht-stofflampen und HID-Lampen ( Glossar), dimmbare elektronische Vorschaltgeräte für Leuchtstofflampen, alle LED-Produkte, elek-tronische Transformatoren ( Glossar) sowie Lichtsteuerungen. Diese Ziele sind keine Steuerungsgrößen, sondern dienen dem Unternehmen als Orientierung und Indikator, inwiefern energieeffiziente Produkte vom Markt angenommen werden.

Der angestrebte Umsatzanteil mit energie-effizienten Produkten von 72 % am Gesamt-umsatz wurde im Berichtsjahr mit 67 % nicht erreicht. Der Wachstumsplan auf 82 % bis ins Jahr 2014/15 wird jedoch als realistisch eingeschätzt.

Die geplante Steigerung des Umsatzanteils mit LED-Produkten auf 15 % wurde mit 14 % im Jahr 2011/12 nur knapp verfehlt. Grund dafür waren Verzögerungen bei den Produktein-führungen. Auch hier ist der Wachstumspfad weiterhin intakt. Das Ziel, den Umsatzanteil dimmbarer elektronischer Vorschaltgeräte auf 15 % zu steigern, wurde mit 14 % ebenfalls knapp verfehlt. Der angestrebte Umsatzanteil mit Lichtsteuerungen von 7 % wurde erreicht.

Dieser soll mittelfristig auf 9 % (2014/15) ansteigen (  Nachhaltigkeitsprogramm, S. 17).

Energieeffiziente Produkte

Die Energieeffizienz ist eines der zentralen Themen bei der Entwicklung neuer Produkte und Systemlösungen. Tridonic investiert seit Jahrzehnten gezielt in die Entwicklung umweltschonender Neuprodukte.

Die EU-Ökodesign-Richtlinie ( Glossar) schreibt in drei Stufen eine Erhöhung der Effizienz von Betriebsgeräten für Leuchtstoff- und HID-Lampen vor und hat dafür den Energie-Effizienz-Index ( EEI, Glossar) definiert. Tridonic hat die Entwicklung von Komponenten der höchsten Energieeffi-zienzklassen bereits vor Jahren gestartet. Die daraus entstandenen Produkte dimmbarer und nicht-dimmbarer Vorschaltgeräte kamen im Geschäftsjahr 2011/12 zur Markteinfüh-rung, weitere Typen-Einführungen folgen bis Herbst 2012.

Tridonic erfüllt alle gültigen Normen und Richtlinien. Teilweise werden diese über-erfüllt, etwa wenn Produkte schon früher dem Markt zur Verfügung gestellt werden, als gesetzlich erforderlich ist oder wenn Maximalwerte wesentlich unterschritten werden. So konnte mit der neuen Vor-schaltgerätegeneration Dimming „Xltec 2“ der Standby-Verbrauch auf 0,2 W reduziert werden und liegt damit deutlich unter den gesetzlich geforderten 0,5 W.

Eine Lichtsteuerung hilft, die Energieeffizienz von Lichtanlagen weiter zu erhöhen. Mit einem intelligenten DALI-Lichtmanagement ( Glossar) lassen sich in Kombination mit einzeln adressierbaren und dimmbaren DALI-Betriebsgeräten für konventionelle Leuchtmittel wie auch für LED signifikante Energiesparmöglichkeiten umsetzen. Diese Lichtsteuersysteme kombiniert mit dimm-baren elektronischen Vorschaltgeräten und Sensoren können bereits heute bis zu 80 % Energie und dementsprechend viel CO2

Klassifizierung nach dem Energie-Effizienz-Index auf Basis des Wirkungsgrades (Geräteleistung /Systemleistung):

Die EU-Richtlinie für „Energy Related Products“ (ERP) fordert von den Herstellern ab 2017 die Erfüllung von A1 BAT (best available technology), A2 oder A2 BAT. B1 und B2 sind seit 2010 nicht mehr zulässig.

A1 Dimmbare elektronische Vor-schaltgeräte (EVG)

A2 Elektronische Vorschaltgeräte mit reduzierten Verlusten (Tri-donic stellt seit 2009/10 A2 und A2 BAT her)

A3 Elektronische VorschaltgeräteB1 Magnetische Vorschaltgeräte mit

sehr geringen Verlusten (VVG)B2 Magnetische Vorschaltgeräte mit

geringen Verlusten (VVG)

Diese Anforderungen erfüllt Tridonic nicht nur, sondern ist den gesetzlichen Regelungen zeitlich mehrere Jahre voraus.

A1 BAT

A1

A2 BAT

A2

A3

B1

B2

C

D

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TALEXXengines STARK QLE und LLE Die TALEXXengines STARK QLE und LLE bieten eine System-Lichtausbeute von bis zu 100 lm/W. In quadratischer und linearer Bau-form empfehlen sich die nur 6 mm flachen LED-Module für individuelle Lichtlösungen. Sie lassen sich als Ein-zelmodul einsetzen oder in verschie-denen Varianten miteinander kombi-nieren. Die quadratische Bauform eignet sich besonders für Flächen- und Linearleuchten, die lineare Form bringt klare Lichtlinien hervor. Alle Varianten passen so auch zu ver-schiedenen Lichtsystemen, von der Diffusor- bis zur Rasterleuchte.

einsparen im Vergleich zu einer herkömm-lichen Lichtlösung mit magnetischen oder nicht-dimmbaren Vorschaltgeräten.

Das Ziel von Tridonic ist, durch die Verknüp-fung einzelner Komponenten intelligente technische Lösungen anzubieten, die Licht und somit Energieverbrauch exakt auf den Bedarfsfall abstimmen und eingrenzen. Das Spektrum reicht von Sensoren, die Leuchten für einen Raum steuern bis zu integrierten Systemen für die Lichtsteuerung komplexer Gebäude. Die Kombination von Tageslicht-sensor und Bewegungsmelder mit dimmba-ren Betriebsgeräten bietet dabei das größte Einsparpotenzial durch die automatische Anpassung des Beleuchtungslevels an das verfügbare Tageslicht sowie Anwesenheit von Personen. Ein Beispiel dafür ist die sensor-gesteuerte „corridorFUNCTION“, die das Licht nur dann auf Vollleistung schaltet, wenn die Sensoren Bewegung in den definierten Korridoren oder Räumen verzeichnen.

LED-Systeme und -Module tragen durch ihren niedrigen Energiebedarf und ihre lange Lebensdauer erheblich zur Energieeinsparung bei. Tridonic bietet seinen Kunden im Bereich LED flexible Lösungen: Von der Lichtquelle LED über den dazu passenden Konverter bis zur anwendungsspezifischen Steuerung bietet Tridonic ein konsequent abgestimmtes Port-folio. Dies ermöglicht Leuchtenherstellern auf verschiedenen Stufen der Wertschöpfungs-kette in die Produktion von LED-Leuchten und Lichtlösungen einzusteigen.

Im Herbst 2011 wurde die erste Produkt-generation von Lichtmodulen für Strahler und Downlights eingeführt. Anfang 2012 erfolgte die Erweiterung mit Lichtmodulen für Flächenlicht in linearen und quadratischen Bauformen. Für die nächsten Jahre wird ein Effizienzgewinn bei den eingesetzten LED-Chips (Summe von erhöhter Lichtleistung und gleichzeitig sinkenden Kosten) von jährlich 10 bis 15 % erwartet.

Neue Produktgeneration dimmbarer BetriebsgeräteDie neue Generation dimmbarer Vorschaltgeräte PCA von Tridonic bietet noch mehr Möglichkeiten mit neuen digitalen Schnittstellen, Sensor- und Memory-Funktionen. Tridonic reduziert damit den Ener-gieverbrauch durch:• Minimalen Verbrauch im

Standby-Betrieb (typische Leistungsaufnahme im Standby < 200 mW).

• Energieeffizienzklasse A1 BAT-Höchstwert lt. CELMA- Klassifizierung.

• Maximale Energieeinsparung durch integrierbare SMART-Sensoren.

Bis zu 80 % Energiereduktion beim kombinierten Einsatz von dimmbaren EVG + Lichtregelung + Anwesenheitssteuerung.

Mit der TALEXXengine STARK DLE TWIST präsentierte Tridonic auf der Light + Building 2012 eine Light-Engine, die für die Zukunft gut gerüstet ist. Das LED-Modul lässt sich auf grund der herstellereigenen Verbindungs-technologie einfach austauschen.

Die Verbindungstechnologie orientiert sich an den geplanten Standards des Zhaga-Konsor-tiums ( Glossar), welches die Kompatibilität verschiedener LED-Produkte zum Ziel hat. So können auch zukünftige LED-Lichtquellen mit anderen Lumen- oder Leistungswerten ein-fach in das vorhandene Beleuchtungssystem implementiert werden.

Erstmals präsentierte Tridonic auch marktfä-hige OLED-Produkte. Mit den serientauglichen OLED-Lichtquellen bietet Tridonic qualitativ hochwertige Standard-Module an, die bereits von renommierten Leuchtenherstellern ein-gesetzt wurden. OLED-Module ermöglichen die 100 %-Nutzung des erzeugten Lichts ohne eine Reduktion durch die Nutzung von Reflektoren. Und sie reduzieren damit die Energiekosten gegenüber herkömmlichen

Die Marke Tridonic präsentierte sich auf der Light + Building mit einer Innovationsoffensive sowohl im Bereich der elektronischen Vorschaltgeräte als auch im Bereich LED.

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Leucht mitteln. Diese Eigenschaften zu -sammen mit der hohen Energieeffizienz sorgen für Ressourcenschonung: weniger Energieaufwand, Emissionen und Umweltbe-lastungen bei der Entsorgung ausgedienter Leuchtmittel.

Im Rahmen der Light + Building 2012 hat die Marke Tridonic ihre Kompetenz für energieef-fiziente Produkte unter dem Motto „Driving Intelligent Lighting“ präsentiert. „Intelligent Lighting“ bedeutet dabei, die ökologisch, wirt-schaftlich und funktional optimale Lösung zur Verfügung zu stellen.

Nachhaltigkeit bei Tridonic

Im Nachhaltigkeitsprogramm „ecolution“ definiert Tridonic nachhaltige Leitlinien für all seine Unternehmensaktivitäten. Dabei ist die soziale Verantwortung gegenüber der Gesell-schaft und dem Mitarbeiter genauso wichtig wie der Umweltschutz und die Herstellung von energieeffizienten Produkten.

Der technologische Wandel bringt die Herausforderung mit sich, den Kunden aufgrund der Neuheit von Technologie und Anwendungen neben der reinen Produkt-information eine individuell zugeschnittene Beratung anzubieten. Vertriebsmitarbeiter mit einer hohen Beraterkompetenz sind ein wichtiger Teil des „ecolution“-Programms, da in der Anwendungsphase das größte Energie-einsparpotenzial möglich ist. Sie informieren die Kunden über die energieeffizientesten Lösungen. Dabei werden sie unterstützt von Visualisierungs- und Kalkulationsprogrammen wie „EcoSim“. Durch die Simulation von Lichtszenen und verschiedenen Kombinati-onen von Leuchten erhält der Kunde direkt individuelle Informationen über mögliche CO2-Reduzierungen, Energieverbrauch und Rückzahlzeiten.

Im Rahmen der Light + Building 2012 wurde ein neuer Anwendungskonfigurator präsen-tiert, der neben der Darstellung von techni-schen Anforderungen und den dazugehörigen Spezifikationen in einem späteren Schritt

Die Marke Tridonic präsentierte sich auf der Light + Building mit einer Innovationsoffensive sowohl im Bereich der elektronischen Vorschaltgeräte als auch im Bereich LED.

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Auszeichnungen und Preise

DALI Award: Tridonic erreichte den dritten Platz des DALI Awards 2012, der auf der Light + Building verliehen wurde. Ausgezeichnet wurde eine komplexe Lichtlösung für die Zayed University in Abu Dhabi: Verbesserte Steuerung, signifikante Kosteneinsparungen und einfache Konfiguration waren die Anforde-rungen an das gesamte Lichtmanagement. Diesen Anforderungen wurde das eingesetzte winDIM@net-Lichtmanagementsystem von Tridonic gerecht.

basicDIM Energieeffiziente und nachhaltige Technik bietet das neue Steuermo-dul basicDIM von Tridonic, das sich vor allem für umgebungslicht- und anwesenheitsgesteuerte Beleuch-tungslösungen eignet. Dies gilt für großflächige Anlagen wie auch für einzelne (Steh-)Leuchten und Einzel-raumanwendungen. Der Sensor als Teil des basicDIM ILD ist auf die De-tektion von Umgebungslicht und Be-wegung spezialisiert, sodass bedarfs-gerechtes Licht zur Verfügung gestellt wird – und zwar nur bei Anwesenheit von Personen.

auch die Informationen aus dem EcoSim Tool integriert. Tridonic bietet seit der Light + Buil-ding Umweltdeklarationen (Environmental Product Declarations, EPDs) für dimmbare und nicht-dimmbare elektronische Vor-schaltgeräte an. Weitere Produktbereiche, insbesondere die LED-Produkte, werden ab Sommer 2012 folgen. ( F & E, S. 70).

Tridonic Academy

Die Tridonic Academy bietet regelmäßig Seminare und Trainings für Mitarbeiter und Kunden an. Im Geschäftsjahr 2011/12 absolvierten Vertriebsmitarbeiter 595 Trai-ningstage (VJ: 823). Bestandteil der Schulungs-inhalte sind u. a. Aspekte der Nachhaltigkeit in Bezug auf die Produkte bzw. Elemente des Nachhaltigkeitsprogramms „ecolution“. Der deutliche Rückgang ist vor allem auf die

kritische Geschäftslage zurückzuführen. Mit der Durchführung von zwei dezentralen Trai-ningszyklen zur Stärkung der anwendungs-übergreifenden Beraterkompetenz, welche im Geschäftsjahr mit mehr als 220 Vertriebs-mitarbeitern durchgeführt wurden, konnte dieser Rückgang aber teilweise kompensiert werden. Aufgrund der guten Resonanz sind für das Geschäftsjahr 2012/13 weitere zwei Trainingszyklen geplant.

Im Berichtsjahr fanden außerdem Web-Trainings für alle Vertriebsmitarbeiter statt. Inhalte waren, neben technischen Informatio-nen auch Informationen zum Produkteinfüh-rungsprozess.

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Straßenbeleuchtung für La Roda (ES)In der 16.000 Einwohner zählenden Stadt in Zentralspanien sollten alle bestehenden Stra-ßenleuchten mit einer modernen, dimmbaren Lösung weniger Energie verbrauchen. Dabei war es notwendig, die vorhandenen Brennstellen bestehen zu lassen und ohne kosteninten-sive Lichtsteuersysteme auszukommen. Die elektronischen HID-Vorschaltgeräte PCS und PCIS outdoor DIM B011 sorgen nun für einen energiesparenden Betrieb der Außenleuchten. Ein entscheidender Vorteil ist, dass sie flexibel für unterschiedliche Lichtquellen einsetzbar sind und außerdem die Lampen problemlos um 50 % dimmen können.

One Raffles Quay in Singapur Das am Raffles Place mitten im Finanz- und Geschäftsviertel von Singapur gelegene Objekt One Raffles Quay besteht aus zwei Bürotürmen mit einer Bürofläche von insgesamt 120.774 m2. Bei der Planung legte man besonderes Augen-merk auf Nachhaltigkeit in jeder Hinsicht. Ein wichtiger Punkt für die Planer ist die Auszeichnung des Gebäudes mit dem Label BCA Green Mark. Tridonic lieferte rund 50.000 Vorschaltgeräte PC PRO für den Einbau in verschiedene Leuchten von Thorn. Sie ermöglichen die Minimierung der Umweltbelastung und die Senkung der Lebens-zykluskosten bei höchster Lichtqualität.

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Mit SUNSET DIMMING können Farbtemperaturen von 2.700 bis 1.900 Kelvin in einer Lampe erzeugt werden.

Die Ledon Lamp GmbH entwickelt, produziert und vermarktet LED-Lampen, die auf Grund-lage innovativer Lichttechnologie Ersatz für traditionelle Glühlampen und handelsübliche Energiesparlampen bieten. Diese sogenannten Retrofit-Lampen sind in der Formgebung herkömmlichen Lampen nachempfunden und können in jede bestehende Fassung einge-schraubt werden.

Die Zumtobel Gruppe baut mit der Ledon Lamp GmbH seit 2010 eine eigene Kompetenz und einen Vertriebszugang für das Endver-brauchergeschäft mit qualitativ hochwertigen LED-Lampen auf. Neben dem Endverbrau-cher ist die LED-Lampe auch für gewerbliche Anwendungen wie Hotel und Gastronomie, Wohnanlagen oder repräsentative Bauten interessant.

LED-Lampen zeichnen sich durch eine hohe Energieeffizienz aus. Diese wird durch die Möglichkeit eine Lampe zu dimmen sogar noch erhöht. Aus diesem Grund ist es das Ziel von Ledon, den Anteil an dimmbaren Produkten, der im Berichtsjahr auf 30 % gesteigert werden konnte, bis zum Ende des Geschäftsjahres 2012/13 auf 50 % zu erhöhen. Dieses Absatz-ziel dient dem Unternehmen nicht als interne Steuerungsgröße, sondern soll Orientierung geben und Messinstrument sein bei dem Aus-bau des energieeffizienten Produktportfolios.

Ledon Im Berichtsjahr konnte das Produktportfolio weiter ausgebaut werden. Ein Großteil der Produktneuheiten wurde im Rahmen der Light + Building 2012 vorgestellt. Ein Schwer-punkt lag auf dem Dimmverhalten von LED-Lampen. So löst mit EASY DIM ein neuer und kompakter Kontrollschalter den bestehenden Phasendimmer ab und mithilfe der Lampen-funktion SUNSET DIMMING lässt sich über die Regulierung der Helligkeit nun auch die Farbtemperatur verändern.

Herausforderungen und Strategie

Als sehr junges Unternehmen mit neuen Pro-dukten steht Ledon vor den zwei wesentlichen Herausforderungen, Ledon als neue Marke zu etablieren und gleichzeitig das Thema LED-Lampe beim Konsumenten bekannt zu machen. Um den Endverbraucher ausreichend über diese nachhaltige Alternative zur Glüh- oder Energiesparlampe zu informieren und zu begeistern, nutzt Ledon klassische Vertriebs-wege aber auch spezifische Kampagnen und Projekte.

Im Berichtszeitraum ist es Ledon gelungen die Markenbekanntheit in seinem Heimatmarkt Österreich weiter aufzubauen (10 % unge-stützte, 20 % gestützte Markenbekanntheit). Maßgeblich dazu beigetragen hat eine vierwö-chige TV-Kampagne in Österreich im August/September 2011.

Eine weitere Herausforderung sind die relativ hohen Kosten einer LED-Retrofit-Lampe. Der Herstellungsprozess einer LED-Retrofit-Lampe ist im Vergleich zu Glüh- oder Energie-sparlampen aufwändiger, da sie aus mehreren Komponenten besteht: einem Vorschaltgerät, dem Lichtmodul und einem Kühlkörper. Lang-fristig ist allerdings ein Rückgang der Kosten und Preise aufgrund gesteigerter Nachfrage und damit verbundener Skaleneffekte im Einkauf und der Produktion zu erwarten. Im Berichtszeitraum machte sich dies bereits bemerkbar: die Lampenpreise sind aufgrund von Skaleneffekten um 15 % gesunken.

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LED-Lampen sind heute schon über ihre sehr lange Lebensdauer sowie ihr Einsparpotenzial die effizienteste und nachhaltigste Lösung für die Allgemeinbeleuchtung in Haushalten. Dies gilt auch unter der Berücksichtigung der Inves-titionskosten. Eine Herausforderung ist es, dies den Verbrauchern zu vermitteln.

Energieeffizienz und Lichtqualität

Eine Ledon LED-Lampe zeichnet sich durch höchste Energieeffizienz und vor allem durch eine hervorragende Lichtqualität aus. Zudem ist sie im Gegensatz zu Energiesparlampen nicht quecksilberhaltig, gibt 100 % Licht un-mittelbar nach dem Einschalten und hat eine wesentlich längere Lebensdauer. U. a. deshalb, da im Gegensatz zu Energiesparlampen häu-figes An- und Ausschalten keine Verkürzung der Lebensdauer zur Folge hat.

Im Vergleich zu herkömmlichen Glühlampen verbraucht jede LED-Lampe um bis zu 85 % weniger Strom, d. h. dass der Endverbraucher mit der Wahl einer LED-Lampe Energiekosten sparen und damit seine individuellen Beitrag zu einer verbesserten CO2-Bilanz leisten kann ( www.ledon-lamp.com > Produkte). 

Da schönes Licht Lebensqualität schafft, spielt neben der Energieeffizienz die Lichtqualität eine wichtige Rolle bei der Kaufentscheidung. Die LED-Lampen der Marke Ledon stehen auch für hervorragende Lichtqualität und erzeugen warmweißes Licht mit ausgezeich-neter Farbwiedergabe, vergleichbar jenem der Glühlampe. Dies wurde im Oktober 2011 unabhängig bestätigt: in einer vergleichenden

Studie durch Ökotest erreichte die Ledon Lampe besondere Erwähnung im Bereich Lichtqualität.

Darüber hinaus finden sich Ledon Lampen als sehr empfehlenswerte Produkte auf dem europäischen Konsumentenportal ( www.topten.eu). Auch auf mehreren nationalen Konsumentenportalen, so z. B. auf dem wichtigsten nationalen Portal in Öster - reich ( www.topprodukte.at) oder dem wich tig sten Schweizer Konsumentenportal ( www.topten.ch) werden Ledon Lampen als energiesparende Produkte empfohlen.

Kommunikation und Vertriebsstrategien

Zur Förderung der Bekanntheit von nach-haltigen LED-Lampen realisiert Ledon zahlreiche Kampagnen und Projekte. Da das Thema Nachhaltigkeit insbesondere bei Energieversorgungsunternehmen, aber auch anderen Geschäftspartnern eine zunehmend wichtigere Rolle spielt, verstärkt Ledon sein Engagement in diese Richtung. Aufgrund der energieeffizienten und umweltverträglichen Produkteigenschaften fällt dies relativ leicht.

Ledon hat im Berichtszeitraum wieder zahlrei-che Aktivitäten und Projekte durchgeführt, um Endkunden direkt anzusprechen und seinen Bekanntheitswert zu steigern.

Der Österreichische Alpenverein, größter alpiner Verein und zugleich größter Beher-bergungsbetrieb Österreichs, setzt seit einiger Zeit erfolgreich nachhaltige LED-Lampen von Ledon in seinen Alpenvereinshütten ein.

Ledon LED-Lampen:• Energieeinsparung bis zu 85 %• Sehr lange Lebensdauer:

25.000 Stunden • Frei von hochgiftigem Queck-

silber• Keine UV-Strahlung

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Sparen Sie sich die Glühbirne. > Es werde LED!

Im Frühjahr 2012 ermöglichte der Verein in einer Verkaufsaktion seinen 400.000 Mit-gliedern den Erwerb von energieeffizienten LED-Lampen von Ledon. Damit konnte sich die Marke weiter etablieren und gleichzeitig profitieren die Mitglieder von den geringeren Anschaffungskosten und der langfristigen Energieersparnis zuhause.

Der südbadische Energiedienstleister bade-nova startete im Oktober 2011 eine große Verkaufsaktion. Im Rahmen der Aktion „Licht an!“ bot badenova über einen Zeitraum von drei Monaten seinen Kunden die „Haushalts-beleuchtung der Zukunft“ in Form von LED-Lampen der Marke Ledon an.

Ledon unterstützte die Stadt Frankfurt am Main bei ihrem Förderprogramm „Frankfurt spart Strom“. Dieses soll das Bewusstsein der Bürger schärfen für einen sinnvollen und effizienten Umgang mit elektrischer Energie. In dem Modellprojekt „Die Beleuchter kommen“ wurden einige Frankfurter Haushalte bei dem Austausch konventioneller Glühlampen mit LED-Lampen durch Ledon unterstützt.

In einer gemeinsamen Aktion ermöglichte der regionale Energieversorger AllgäuStrom zusammen mit Ledon seinen Kunden, günstiger auf die nachhaltigen LED-Lampen umzusteigen.

Im Rahmen der „LED-Lampen-Sparaktion“ konnten Vertragskunden zwischen Novem-ber 2011 und März 2012 bis zu fünf Lampen erwerben.

Ledon unterstützte die Klimakampagne der Climate Group des WWF in Österreich für einen energiebewussten Umgang mit vorhan-denen Ressourcen. Neben der Teilnahme an der WWF Earth Hour, einer globalen Aktion, in der für eine Stunde weltweit die Lichter ausgeschaltet werden, starteten im März 2012 weitere Kommunikationsmaßnahmen, um einer breiten Öffentlichkeit die nachhaltigen Effekte klimafreundlicher LED-Leuchtmittel näher zu bringen. Dazu gehört auch die Ver-wendung eines gemeinsamen Logos.

Ledon Lamp ist es als erstem Unternehmen gelungen, eine vom Energy Saving Trust (EST) empfohlene LED-Lampe als Ersatz für herkömmliche 60-Watt-Glühlampen auf dem britischen Markt zu etablieren.

Da der elektronische Handel im Internet immer wichtiger wird, wurde im April 2012 mit einem weiteren Vertriebskanal in Form eines Online-Shops zunächst für Österreich und Deutschland gestartet.

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Luminale 2012 in Frankfurt (DE)Die Lichtinstallation „8.55 kW“ auf dem Dach des IHK Gebäudes in Darmstadt zeigte Unterschiede im Energieverbrauch verschiedener Lichtquellen auf. Drei überdimensionale Glühlampensilhouetten – bestückt mit Glühlampen, Energiesparlampen und LED-Lampen – dokumentierten die Energie-aufnahme der jeweiligen Leuchtmittel. Die einfache Rechnung lautete: 150 40-Watt-Glühbirnen + 150 11-Watt-Energiesparlampen + 150 6-Watt-LED-Lampen = 8,55 kW. Verdeutlicht wurde dabei, dass die LED-Lampen weniger als ein Sechstel der Energie vergleichbarer Glühlampen benötigen und auch noch deutlich effizienter als Energiesparlam-pen arbeiten.

Light + Building 2012 in Frankfurt (DE)Mit vielen Innovationen präsentierte sich die jüngste Marke im Konzern auf der Light + Building 2012. Ein Schwerpunkt lag auf dem Dimmverhalten von LED-Lampen. So könnte mit EASY DIM bald ein Kon -trollschalter den Phasendimmer ablösen. Der Vorteil: Eine Vielzahl an LED-Lampen kann gleich-mäßig geregelt werden. Die äußere Installation eines Dimmers ist nicht länger notwendig, da der Dimm-vorgang in der Lampe startet. Darüber hinaus lässt sich mithilfe des Features SUNSET DIMMING über die Helligkeit nun auch die Farbtemperatur von LED-Lampen verändern. Das Resultat ist eine Licht-stimmung wie von einer Glühlampe gewohnt.

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56 Aktuelle Herausforderungen und Strategien

57 Unternehmenswerte

58 Mitarbeiterentwicklungsgespräch

59 Hochschulkooperationen und Karrieremessen

59 Berufsausbildung und Berufseinstieg

60 Interne und externe Weiterbildungsangebote

61 Interne Kommunikation

61 Menschenrechte und Arbeitsstandards

62 Chancengleichheit und Vielfalt

62 Vergütung

63 Vereinbarkeit von Beruf und Familie

63 Integration von Menschen mit Behinderung

64 Arbeitssicherheit

65 Gesundheitsförderung

Arbeiten in der Zumtobel Gruppe 2011/12

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Arbeiten in der Zumtobel Gruppe 2011/12

Am 30. 04. 2012 beschäftigte die Zumtobel Gruppe 7.456 Mitarbeiter (VJ: 7.815). Ent-sprechend der Wachstumsstrategie wurde im Berichtszeitraum deutlich in den Ausbau der Vertriebsressourcen investiert: Die Anzahl der Vertriebsmitarbeiter wurde um 69 Per-sonen auf 2.354 ausgebaut. Auch im Bereich Forschung und Entwicklung konnten 62 neue Kollegen für das Unternehmen gewonnen werden.

In Summe ist der Personalstand im Berichts-jahr zurückgegangen. Die schwierige Lage im Komponentensegment trug dazu bei, dass die Anzahl der Mitarbeiter an die Auslastung angepasst werden musste. Dies betraf v. a. die Produktion in China sowie in Europa einge-setzte Leiharbeiter. Die Zumtobel Gruppe ist bestrebt, trotz einer rückläufigen Auslastung die Stammbelegschaft zu halten. In diesem Zusammenhang wurden im Berichtsjahr ins-besondere im Komponentenwerk Dornbirn eine Vielzahl an Maßnahmen ergriffen: u. a. freiwillige Teilzeitarbeit, Aufbau von Minus-stunden und Bildungskarenz. Im Komponen-tenwerk Ennenda, Schweiz, wurde zeitweise Kurzarbeit angesetzt.

Im Zusammenhang mit dem gesetzli-chen bedingten Auslaufen der energie-ineffizienten magnetischen Vorschaltgeräte

( Ökodesign-Richtlinie, www) bis zum Jahr 2017 müssen außerdem die Produktionska-pazitäten im Bereich Magnetik schrittweise zurückgefahren werden. Aus diesem Zusammenhang wurde im Berichtsjahr ein Standort zur Produktion von magnetischen Vorschaltgeräten in Malaysia, mit insgesamt 44 Mitarbeitern, geschlossen.

Der Zentralbereich Corporate Human Resources leitet in enger Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung die strategischen Schwerpunkte der Personalpolitik aus der Unternehmensstrategie ab. Die HR Spezialis-ten von Corporate Human Resources (in den Bereichen Weiterbildung, Vergütung, Arbeit-gebermarke u. a.) erarbeiten unter Einbindung der lokalen HR Business Partner globale Richtlinien, Prozesse und Projekte, die für die gesamte Zumtobel Gruppe Gültigkeit haben. Bei der Ausrollung strategischer Projekte wird besonderes Augenmerk auf die Einbindung des lokalen Know-how sowie auf das Training der HR Business Partner gelegt.

Aktuelle Herausforderungen und Strategien

Das Fundament für den nachhaltigen Unter-nehmenserfolg der Zumtobel Gruppe sind die Mitarbeiter. Mit ihrer fachlichen und persönlichen Kompetenz sowie ihrer Passion für das Thema Licht schaffen sie anspruchsvolle Lichtlösungen, die weltweit Maßstäbe setzen. Das Unternehmen legt großen Wert auf unternehmerisches Handeln und Innovations-geist, auf konsequente Kundenorientierung und das Leben der Unternehmenswerte.

Der Technologiewandel bringt neue Heraus-forderungen für die Personalarbeit mit sich. Das bestehende Know-how soll erhalten bleiben bei gleichzeitigem Aufbau neuer Qualifikationen im Bereich Elektronik und LED. Dies geschieht über die Rekrutierung neuer Mitarbeiter, aber auch über Qualifizierung der bestehenden Mitarbeiter.

Birgit Sonnbichler, SVP Corporate Human Resources

„Unter dem Motto ‚Let our people be the brightest light‘ haben wir uns die Aufgabe gestellt, unseren Mitarbeitern spannende Perspektiven in einem inter-nationalen Umfeld zu bieten, ihre Poten-ziale optimal zu fördern und weiter zu entwickeln.“

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Nach Tätigkeitsbereich

Produktion / Herstellung 3.890

Forschung und Entwicklung 512

Vertrieb 2.354

Verwaltung 505

Sonstige 195

6,8 % 2,6 %

52,2 %31,6 %

6,9 %

Um Schwankungen in der Produktion zu begegnen, setzt die Zumtobel Gruppe Leiharbeiter ein. Im Leuchtenwerk Dornbirn existiert dazu eine Betriebsvereinbarung, die – unter Berücksichtigung der unterschied-lichen nationalen Gesetze – Leitcharakter für alle Leuchtenwerke in Europa hat. Generell ist das Unternehmen bestrebt, Leiharbeitern gleiche Angebote wie der Stammbelegschaft zu machen, u. a. bei Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung, hinsichtlich Arbeitszuteilung und Freizeitgewährung, Zugang zu freiwilligen Sozialleistungen (Werksarzt, Impfaktionen). Im Verhältnis zur Stammbelegschaft soll der Anteil an Leiharbeitern 15 % nicht übersteigen. Außerdem ist vorgesehen, dass nach einer durchgängigen Beschäftigung von mehr als 18 Monaten Leiharbeitskräfte in ein Zumtobel Dienstverhältnis übernommen werden. Im Berichtszeitraum ist die Zahl der Leiharbeiter aufgrund der wirtschaftlich schwierigen Situa-tion von 432,2 auf 191,6 zurückgegangen.

Die Globalisierungsstrategie, welche vor allem zu Wachstum in den Märkten außerhalb Europas beitragen soll, erfordert die effiziente und effektive Einschulung und Qualifizierung von Kollegen in den neuen Märkten. Eine gute Einbindung in das interne Netzwerk ist dabei ein entscheidender Erfolgsfaktor.

Aus diesem Grund hat die Marke Zumtobel ein Mentorenprogramm für Asien ins Leben gerufen. Das Ziel ist, durch erfahrene „Zum-tobler“ neuen Mitarbeitern den Einstieg zu erleichtern und eine bestmögliche Begleitung zu bieten. Dabei wird das Verständnis für die Arbeit anderer Teams gestärkt und es findet ein teamübergreifender Wissenstransfer statt. Zurzeit engagieren sich 40 Mitarbeiter als Mentoren.

Gleichzeitig helfen interne Job-Rotationen, das Wissen weltweit zu vernetzen und bieten zudem interessante Entwicklungsmöglichkei-ten. Hier bietet das Unternehmen flexible Möglichkeiten, von kurzfristigen Transfers von einigen Wochen an andere Standorte bis zu Austauschprogrammen von bis zu einem halben Jahr. Weiters sollen auch längerfristige

internationale Entsendungen von Führungs-kräften forciert werden. Entschließen sich Mitarbeiter an einen der internationalen Standorte zu wechseln, so werden sie durch individuelle Maßnahmen, wie Sprachkurse oder interkulturelle Trainings unterstützt. Im Mai 2012 trat eine gruppenweite Policy für kurz- und langfristige Auslandsentsendungen in Kraft, die eine koordinierte und global abge-stimmte Vergütungsstruktur für Entsendungen gewährleistet.

Die Anzahl der Initiativbewerbungen ist ein wichtiger Indikator dafür, wie das Unterneh-men vom Arbeitsmarkt wahrgenommen wird. Die Zumtobel Gruppe möchte deshalb durch ihre Personalarbeit den Anteil der Initiativbe-werbungen weiter steigern. Deren Anteil liegt (im deutschsprachigen Raum) derzeit bei etwa 17 % gemessen an allen über das Online-Tool eingereichten Bewerbungen.

Unternehmenswerte

Die Mitarbeiter der Zumtobel Gruppe sind der Garant für den Unternehmenserfolg. Ihr Engagement, Wissen und ihre Passion für das Medium Licht trägt wesentlich dazu bei, die  globale Wachstumsstrategie mit Leben zu  füllen. Aus diesem Grund wurden die Unternehmenswerte in den Mittelpunkt der Strategy 2020 gestellt und unter Einbeziehung von Vorstand, Fachabteilungen, Führungs-kräften und Betriebsrat im Berichtsjahr über-arbeitet.

Die Zumtobel Gruppe baut auf eine über Jahr-zehnte gewachsene, starke Unternehmens-kultur auf. Im Hinblick auf die neue Strategie wurden die bestehenden, sehr umfangreichen Werte auf drei starke Kernwerte reduziert: Passion, Performance und Partnership. Diese bilden das Fundament für das tägliche Mitein-ander und Handeln. Sie sollen dazu beitragen die Unternehmensvision zu erfüllen und die globale Wachstumsstrategie umzusetzen. Im Bereich Partnership ist die Verantwortung des Unternehmens gegenüber Umwelt und Gesellschaft explizit genannt.

Nach Region

6 %

76 %

3 %

15 %

Europa 5.672

Asien 1.134

Australien & Neuseeland 448

Amerika 202

1.000

9.000

02010/11 2009/102011/12

Gesamtbelegschaft inklusive Leiharbeiter (Vollzeitkräfte)

5.328 5.322 5.155

2.0002.368

2.048

128125

7.456

126

7.815 7.329

Zumtobel AG

Komponentensegment

Leuchtensegment

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Zur Implementierung der Kernwerte wurden rund 30 Personalverantwortliche aus allen Län-dern intern geschult. Darüber hinaus werden alle Führungskräfte in einer Einführungsveranstal-tung zu den neuen Werten und ihrer Rolle bei der Implementierung informiert und trainiert.

Bei der lokalen Umsetzung werden Führungs-kräfte, Mitarbeiter, das HR Team und die intern geschulten Personalverantwortlichen von sogenannten „Wertebotschaftern“ unter-stützt. Diese Mitarbeiter aus allen Ebenen und Regionen begleiten beispielsweise die Führungskräfte bei den Werte-Workshops und helfen so bei der aktiven Umsetzung der Werte. Die Workshops werden bis Ende 2012 von jeder Führungskraft mit ihrem Team durchgeführt. Die Implementierung der Werte wird außerdem durch einen internen Wettbewerb rund um das „Werte-Team des Quartals“ unterstützt ( Unternehmenswerte, www).

Mitarbeiterentwicklungsgespräch

Das Mitarbeiterentwicklungsgespräch (MEG) ist ein wichtiges Instrument in der Zusammen-arbeit von Mitarbeitern und Vorgesetzten.

In dem strukturierten Gespräch werden ein gemeinsames Verständnis über die Werte, die Unternehmensstrategie und Ziele entwi-ckelt, gegenseitige Erwartungen abgeglichen und systematisch Entwicklungspotenziale identifiziert. Aufbauend auf den neuen Unternehmenswerten und den Anforderun-gen der globalen Wachstumsstrategie wurde im Berichtsjahr der Prozess des Gesprächs überarbeitet.

Jeder Mitarbeiter der Zumtobel Gruppe soll einen Anspruch darauf haben, einmal jährlich ein Entwicklungsgespräch mit sei-ner Führungskraft zu führen. Aus diesem Grund ist es ein erklärtes Ziel, bis zum Ende des Geschäftsjahres 2013/14 das MEG flächendeckend für alle Mitarbeiter nach denselben Vorgaben durchzuführen ( Mitarbeiter, www).

Seit Mai 2012 wird der Prozess ausgerollt und soll bis Ende des Geschäftsjahres 2013/14 implementiert sein. Um die Führungskräfte bestmöglich vorzubereiten, werden sowohl Einführungsveranstaltungen für alle Füh-rungskräfte als auch weiterführende Trainings organisiert.

Der Messebau wurde als erstes Werte-Team des Quartals für sein überdurchschnittliches Engagement ausgezeichnet.

Die drei Kernwerte:Passion, Performance und Partnership

Page 63: Through light, we care

59

Die Lehrausbildung hat in der Zumtobel Gruppe einen hohen Stellenwert.

Hochschulkooperationen und Karrieremessen

Kooperationen mit Bildungseinrichtungen spielen bei der Rekrutierung von Nachwuchs-kräften eine große Rolle. Dabei profitiert das Unternehmen auch von einem beidseitigen Wissenstransfer. Seit vielen Jahren arbei-ten diverse Tochtergesellschaften eng mit Schulen, Fach- und Hochschulen zusammen, v. a. in den Bereichen der technischen Aus-bildung, Architektur und Ingenieurwesen. Eine Zusammenfassung aller (Hoch-)Schul-kooperationen finden Sie auf der Website: ( Mitarbeiter, www).

Beispielhaft seien folgende Aktivitäten genannt: • Im Berichtsjahr startete die Marke Zum-

tobel eine Kooperation mit dem Fachbe-reich Architektur der TU Darmstadt. Für den Lehrgang „Entwerfen und Lichtpla-nung“ stellte Zumtobel neben finanziellen Mitteln auch Mitarbeiter als Dozenten zur Verfügung. Anschließend präsentierten die Studenten ihre Entwürfe zur neuen Beleuchtung der Kunsthalle Darmstadt im Lichtforum Dornbirn.

• Des Weiteren unterstützte Zumtobel

die Zusammenarbeit von Studenten der TU Berlin und der I.A.E. Université Lyon anlässlich des Lichterfests im Dezember 2011 in Lyon.

• Thorn Tjianjin vergibt jährlich Stipendien (in Höhe von 100.000 RMB / ~12.000 EUR) an ausgezeichnete Studenten der Dalian Polytechnic University. Außerdem absolvieren jährlich mehr als 20 Studen-ten Praktika bei Thorn Tianjin und haben die Möglichkeit ihre Abschlussarbeiten anzufertigen.

• Tridonic unterstützt in Newcastle her-ausragende Studenten der Fachrichtung Elektrotechnik mit Stipendien. Gleichzei-tig übernehmen Mitarbeiter von Tridonic als Dozenten Vorlesungen vor Ort und kooperieren mit der Universität in For-schung und Entwicklung.

• Auf der Light + Building Messe in Frank-furt wurden im Rahmen von sogenannten Student Days unterschiedliche Work-shops und Veranstaltungen mit Studenten veranstaltet.

Weitere Kooperationen bestehen mit: Technische Lehranstalt Rankweil / AT, FH Vor - arlberg / AT, Universität Konstanz / DE, Hoch-schule für Technik Rapperswil / CH.

Darüber hinaus stellte sich die Zumtobel Gruppe auf unterschiedlichen Karriere messen vor, u. a. TU Ilmenau / DE, FH Tech nikum Wien / AT, HS Konstanz / DE DE , HS Ravens - burg / DE, FH Furtwangen / DE. Auch interna-tional wurden in diesem Jahr vermehrt Kar-rieremessen besucht, u. a. Sheffield / UK und Newcastle / UK, Prag / CZ, Kopenhagen / DK, Rouen / FR.

Berufsausbildung und Berufseinstieg

Die betriebliche Berufsausbildung ist ein wich-tiges Instrument, um dem Fachkräftemangel im Zuge des demographischen Wandels zu begegnen. Am Konzernsitz werden die Lehr-linge in einer eigenen Lehrwerkstatt ausgebil-det. Auch heuer konnten in Dornbirn wieder 24 neue Lehrlinge in die Z-Lehrwerkstätte aufgenommen werden. Die Anzahl der Aus-zubildenden in der gesamten Gruppe konnte

Seit Beginn dieses Jahres ist die Zumtobel Gruppe auf verschiede-nen Karrieremessen, um Mitarbeiter für das „International Graduate Programm“ zu rekrutieren.

Page 64: Through light, we care

60

KLARTEXT!

MITARBEITER FRAGEN -

MANAGER ANTWORTEN

Eine gemeinsame Veranstaltungsreihe von Betriebsrat und Geschäftsleitung

JAN

FÜR alle Mitarbeiter, Leiharbeiter und

Lehrlinge der Zumtobel Group

und Zumtobel Lighting GmbH

WANN:

Mittwoch, 29. September 2010,

13.30 - 15.30 Uhr

WO: Werkskantine Schweizer Straße

Die Teilnahme ist freiwillig und

innerhalb der Arbeitszeit.

WER antwortet:

Harald Sommerer, CEO Zumtobel Group

Birgit Sonnbichler, SVP Corporate HR

Thomas Bischof, WerksleiterANMELDUNG und Fragen an

Luggi Auer (Arbeiter und Lehrlinge)

und Mario Wintschnig (Angestellte)

Wir freuen uns über eine rege Teilnahme und o�ene, lebendige Diskussionen!

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Plakat_ZAG_MA Dialog_Klartext_Sep10_300DPI.pdf 1 28.10.10 10:52

Wir freuen uns über eine rege Teilnahme und offene, lebendige Diskussionen!

JAN

FÜR alle Mitarbeiter von 

Tridonic Dornbirn

WANN: Mittwoch, 30. März 2011, 

10 Uhr, 15.30 Uhr und 22 Uhr

WO: Kantine

WER antwortet:die Geschäftsleitung 

FRAGEN bis zum 28.03.2011 

in die aufgestellte Fragenbox 

in der Kantine einwerfen

NOV

POUR tous les collaborateurs,

intérimaires et apprentis de Thorn Les Andelys

QUAND:

16 novembre 2011

12.00 - 14.00 heures

OÙ:

Participation volontaire

pendant le temps de travail.

QUI répond:

Dépot central

Harald Sommerer, CEO du groupe Zumtobel

Martin Brandt, COO du groupe Zumtobel

Terry Carmichael, Directeur des opérations Thorn Europe

Yves Robillard, Directeur marketing produits Thorn global

Jean-Christophe Grousset, Directeur R&D Thorn global

Remettre les QUESTIONNAIRES à

Jean-Francois Duval

ou dans les boîtes aux lettres dédiées.

Nous espérons que vous viendrez nombreux pour une discussion

ouverte et enrichissante.

L'usine Les Andelys

NOS DIRIGEANTS RÉPONDENT AUX

QUESTIONS DES COLLABORATEURS

Une série de rencontres organisées conjointement par le CE et la Direction

PARLONS CLAIR !

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1 06.10.11 06:36

NOV

FOR

all employees of Thorn

WHEN:

09 November 2011

14:00 – 16:00 hrs

WHERE: Cafeteria

Participation is voluntary, meetings will

take place during working hours.

WHO answers:

Harald Sommerer, CEO Zumtobel Group

Martin Brandt, COO Zumtobel Group

Terry Carmichael, Operations Director Thorn Europe

Joan Goodwin, Head of Human Resources Thorn UK

Eladia Pulido, Sales Director Thorn Europe

QUESTIONNAIRES to be returned to

Gareth Howe or put in the boxes

We look forward to a high number of participants and frank and lively discussions.

Spennymoor

EMPLOYEES ASK. MANAGERS ANSWER.

A series of events jointly organised by works council and management

STRAIGHT

TALKING!

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Plakat

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ymoor.

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1 10

.10.11

14:

47

KLARTEXT!

MITARBEITER FRAGEN -

MANAGER ANTWORTEN

Eine gemeinsame Veranstal

tungsreihe von Betrie

bsrat und Geschäfts

leitung

JANJAN

FÜR alle Mitarbeiter, Leiharbeiter und

Auszubildende von Zumtobel Lemgo

und Zumtobel Vertrieb Deutschland

WANN:

Freitag, 30. September 2011,

17.00 - 18.45 Uhr

WO: Werkskantine

Die Teilnahme ist freiwillig und

innerhalb der Arbeitszeit.

WER antwortet:

Harald Sommerer, CEO Zumtobel Group

Walter Metzen, Werkleiter Lemgo

Kai-Uwe Pirweck, Vertriebsleiter Deutschland

FRAGEBÖGEN an:

Günter Harrack bzw. Carste

n Ho�mann

oder in die aufgestellten Boxen

Wir freuen uns über eine rege Teilnahme und o�ene, lebendige Diskussio

nen!

Werk Lemgo &

Vertrieb Deutschland

im Vergleich zum Vorjahr von 150,0 auf 157,9 Vollzeitkräfte gesteigert werden.

Die Zumtobel Gruppe bildet vor allem in Deutschland und Österreich in insgesamt elf Berufsbildern aus: Elektronik, Elektro- technik, Maschinenmechanik, Kunststoff-technik, Produktions technik, Anlagenelektrik, Werkzeugmechanik, Zerspanungstechnik und Mechatronik. Seit dem Berichtsjahr gibt es nun auch eine Ausbildung zum Industriekaufmann und Medienfachmann.

Zusätzlich wird am Werkstandort Lemgo ein duales Studium angeboten. Das Studium am Hanse-Kolleg verknüpft eine kaufmännische Ausbildung mit einem BWL-Fernstudium. Darüber hinaus werden (Innen-)Architekten zu Lichtplanern ausgebildet.

Die Marke Zumtobel hat entschieden, ihre Lehrlingsaktivitäten auch auf ihre Geschäfts-partner auszuweiten. So lädt Zumtobel Lehr-linge der Geschäftspartner im Herbst 2012 zu einem hausinternen Seminar nach Dornbirn ein.

Auf Gruppenebene gibt es für Universi-tätsabsolventen das International Graduate Programme. Im Geschäftsjahr 2010/11 starteten zwei Trainees im Bereich Marketing und Vertrieb sowie ein Trainee im Bereich Operations.

Auf einem großen Arbeitsmarkt wie China wird es immer schwieriger, entsprechendes Fachpersonal zu finden. Aus diesem Grund wurde ein umfangreiches Rekrutierungspro-gramm gestartet. Das „Young Talent Deve-lopment Program of Emerging Markets“ ist speziell auf die neuen Märkte zugeschnitten. Nach vier Trainees im Berichtsjahr, sollen 2012 weitere drei bis vier Trainees eingestellt werden.

Interne und externe Weiterbildungsangebote Die Zumtobel Gruppe fördert weltweit die Weiterentwicklung der Mitarbeiter. Die Mitarbeiter haben die Möglichkeit, neben

externen Weiterbildungen auch ein umfassen-des internes Trainingsangebot wahrzunehmen. In den Fachakademien der Marken werden markenspezifische Kompetenzen vorwiegend für Vertriebs- und Marketingmitarbeiter wie z. B. Technologien, Anwendung, Kundenan-forderungen, aber auch Energieeffizienz und nachhaltige Lichtlösungen vermittelt. Das Angebot der Fachakademien wird im Fort-schrittsbericht der Marken beschrieben.

Die Zumtobel Gruppe fördert gezielt Nach-wuchskräfte mit herausragenden Fähigkeiten. Im Berichtsjahr konnten 73 % (VJ: 60 %) aller gehobenen Managementfunktionen mit Mitarbeitern aus den eigenen Reihen besetzt werden.

Seit der Einführung der Lean Six Sigma-Metho-dik (LSS) werden die Produktionsmitarbeiter regelmäßig fortgebildet, um eine kontinuierli-che Verbesserung der Produktionsprozesse sicherzustellen. Der Ausbildungsstand lässt sich an der Farbe des sogenannten „Belts“ ( Glossar) erkennen. Im Berichtsjahr er -hielten im Leuchtensegment 116 Mitarbeiter (VJ: 185) einen „Belt“, im Komponentenseg-ment konnten 50 Mitarbeiter (VJ: 75) diese Ausbildung erfolgreich abschließen.

Ausgebildete Lean Six Sigma Belts

Leuchtensegment Europa

Zertifizierung 2011/2012 116davon Training Yellow Belt: 98davon Training Green Belt: 14davon Training Black Belt: 4

Beltträger gesamt: 378

Komponentensegment weltweit

Zertifizierung 2011/2012 50davon Training Yellow Belt: 14davon Training Green Belt: 33davon Training Black Belt: 3

Beltträger gesamt: 264

Page 65: Through light, we care

No.5AUSGABEFRÜHJAHR 2011

Das Magazin für Mitarbeiter der Zumtobel Gruppe

Betriebsfeuerwehr Dornbirn — Euroshop Düsseldorf — Mitarbeiter, die im Ausland arbeiten — Strategy 2020 — Standortporträt Usingen — Die LED: klein aber mächtig

13761_ZUM_lightnews_18april.indd 1 18.04.11 08:56

KLARTEXT!

MITARBEITER FRAGEN -

MANAGER ANTWORTEN

Eine gemeinsame Veranstaltungsreihe von Betriebsrat und Geschäftsleitung

JAN

FÜR alle Mitarbeiter, Leiharbeiter und

Lehrlinge der Zumtobel Group

und Zumtobel Lighting GmbH

WANN:

Mittwoch, 29. September 2010,

13.30 - 15.30 Uhr

WO: Werkskantine Schweizer Straße

Die Teilnahme ist freiwillig und

innerhalb der Arbeitszeit.

WER antwortet:

Harald Sommerer, CEO Zumtobel Group

Birgit Sonnbichler, SVP Corporate HR

Thomas Bischof, WerksleiterANMELDUNG und Fragen an

Luggi Auer (Arbeiter und Lehrlinge)

und Mario Wintschnig (Angestellte)

Wir freuen uns über eine rege Teilnahme und o�ene, lebendige Diskussionen!

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Plakat_ZAG_MA Dialog_Klartext_Sep10_300DPI.pdf 1 28.10.10 10:52

Wir freuen uns über eine rege Teilnahme und offene, lebendige Diskussionen!

JAN

FÜR alle Mitarbeiter von 

Tridonic Dornbirn

WANN: Mittwoch, 30. März 2011, 

10 Uhr, 15.30 Uhr und 22 Uhr

WO: Kantine

WER antwortet:die Geschäftsleitung 

FRAGEN bis zum 28.03.2011 

in die aufgestellte Fragenbox 

in der Kantine einwerfen

NOV

POUR tous les collaborateurs,

intérimaires et apprentis de Thorn Les Andelys

QUAND:

16 novembre 2011

12.00 - 14.00 heures

OÙ:

Participation volontaire

pendant le temps de travail.

QUI répond:

Dépot central

Harald Sommerer, CEO du groupe Zumtobel

Martin Brandt, COO du groupe Zumtobel

Terry Carmichael, Directeur des opérations Thorn Europe

Yves Robillard, Directeur marketing produits Thorn global

Jean-Christophe Grousset, Directeur R&D Thorn global

Remettre les QUESTIONNAIRES à

Jean-Francois Duval

ou dans les boîtes aux lettres dédiées.

Nous espérons que vous viendrez nombreux pour une discussion

ouverte et enrichissante.

L'usine Les Andelys

NOS DIRIGEANTS RÉPONDENT AUX

QUESTIONS DES COLLABORATEURS

Une série de rencontres organisées conjointement par le CE et la Direction

PARLONS CLAIR !

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Plakat_TH_Klartext_LesAndelys.pdf

1 06.10.11 06:36

Im Berichtsjahr wurden außerdem im Leuchtenwerk Dornbirn 53 Mitarbeiter zur Produktionsfachkraft ausgebildet, weitere 46 Mitarbeiter absolvierten die Prüferschulung.

Im Leuchtenwerk in Spennymoor wurde das Weiterbildungsangebot in der Produktion um die Schulung „Performance Manufacturing Operations“ erweitert. Dieser einjährige Lehrgang umfasst ein technisches Trainingsan-gebot. Zusätzlich können die Mitarbeiter die sogenannte „National Vocational Qualifica-tion“ (NVQ) absolvieren, welche eine aufbau-ende Doppelausbildung darstellt.

Mit dem Corporate Training wird die Ausbildung von Führungs-, Methodik- und Sozialkompetenzen gewährleistet; dazu gehören neben Führungsseminaren auch Kommunikations- und Moderationstrainings, ein Trainerlehrgang sowie Projektmanage-mentkurse. Im Geschäftsjahr 2011/12 haben die Mitarbeiter und Führungskräfte insgesamt 800 Trainingstage (VJ: 835) absolviert. Das Trainingsangebot wurde eingehend evaluiert und überarbeitet. Die Zumtobel Gruppe setzt zunehmend Online-Schulungen über das Intranet ein. Das führt zu deutlichen Zeit-, Reise- und Kostenersparnissen und erweitert den Kreis potenzieller Teilnehmer.

Interne Kommunikation

Interne Kommunikation hat im Unterneh-men einen hohen Stellenwert. Zum Einsatz kommen verschiedene Medien wie die Mitarbeiterzeitung Lightnews, ein monatlicher elektronischer Newsletter sowie ein neues Wiki-basiertes Intranet. Zunehmend werden auch Dialog-Instrumente zum Austausch zwischen Mitarbeitern und Management ein-gesetzt. Im Herbst 2011 fanden an allen euro-päischen Produktionsstandorten im Bereich Leuchten „Klartext“-Dialog-Veranstaltungen statt. Diese wurde mit dem Vorstand und dem lokalen Management, in enger Abstim-mung mit den Betriebsräten durchgeführt. Dabei beantwortete das Management die Fragen der Belegschaft. Für die Zukunft ist

angedacht, diese Veranstaltung einmal im Jahr zu organisieren.

Sehr gut angenommen wurde bei den Zumtobel Mitarbeitern auch die monatliche Z-Net-Veranstaltungsreihe in Dornbirn und Lemgo, bei der sich jeweils eine Abteilung mit ihren aktuellen Projekten vorstellt oder unternehmensrelevante Ereignisse vorgestellt und diskutiert werden.

Im Berichtsjahr wurde bei Zumtobel in Zürich die Befragung „Great Place to Work“ durch-geführt.

Menschenrechte und Arbeitsstandards

Im Verhaltenskodex der Zumtobel Gruppe ist die Einhaltung der Kernarbeitsnormen der International Labour Organisation ( ILO, Glossar) verbindlich festgeschrieben. Zur Überprüfung der Einhaltung dieser Normen fand im Berichtsjahr erstmalig eine umfassende Abfrage bei den Geschäftsfüh-rern aller Tochtergesellschaften statt, die die weltweite Einhaltung bestätigte. Dabei wur-den auch weitergehende Informationen z. B. zu freiwilligen sozialen Leistungen erhoben.

Trainingspersonentage Führungskräfte

Zumtobel Gruppe

3.000

3.000

3.000

500

500

500

1.500

1.500

1.500

2.500

2.500

2.500

0

0

0

2010/11

2010/11

2010/11

2009/10

2009/10

2009/10

2011/12

2011/12

2011/12

Trainingspersonentage Fachakademien

2.578

800

595

2.475

835

823

2.451

1.076

529

Komponentensegment

61

Leuchtensegment

Page 66: Through light, we care

62

* Für die Angaben wurden teilweise noch Kopfzahlen und Vollzeitkräfte gemischt. Die Datenqualität wird sukzessive verbessert. Die Angaben beziehen sich auf Mitarbeiter der Zumtobel Gruppe weltweit.

Vielfalt der Mitarbeiter

Altersstruktur*

> 55 Jahre

> 45 bis 55 Jahre

> 30 bis 45 Jahre

> 18 bis 30 Jahre

< 18 Jahre

Geschlechterverteilung*

Teilzeit*

Männlich

Weiblich

Vollzeit

Teilzeit

44,0 %

19,6 %

9,7 % 0,1 %

26,6 %

6 %

94 %

Zahlreiche Tochtergesellschaften leisten, je nach den Bedürfnissen der lokalen Mitarbei-ter, verschiedenste freiwillige soziale Leistun-gen, darunter Zuschüsse bzw. betriebliche Angebote zu Kranken-, Unfall- oder Lebens-versicherung, Zuschüsse zur Verpflegung bzw. Betrieb von Werkskantinen, Zuschüsse zur Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs und zu Fitnesszentren oder Sportclubs.

Chancengleichheit und Vielfalt

Die Zumtobel Gruppe duldet keinerlei Diskriminierung. Dementsprechend sind Leistung und Qualifikation die Basis aller Personalentscheidungen. Die Zumtobel Gruppe, deren Belegschaft einen Anteil weiblicher Mitarbeiter von rund 37 % hat, verfolgt keine Zielquote für die Besetzung von Managementpositionen durch weibliche Mit-arbeiter. Aufgrund des Fachkräftemangels ist es grundsätzlich eine große Herausforderung, qualifizierte Bewerbungen zu erhalten und die richtigen Fachkräfte für die entsprechende Position zu rekrutieren. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen liegt derzeit bei 12,1 %.

Natürlich ist die Zumtobel Gruppe bestrebt, dort wo es qualifizierte Bewerberinnen gibt, die Besetzung durch Frauen möglich zu machen. Das Unternehmen unterstützt die Förderung von Frauen in technischen Berufen. So beteiligte sich das Unternehmen z. B. auch im Geschäftsjahr 2011/12 erneut am sogenannten „Girls’ Day“ in Dornbirn. Im Leuchtensegment in Australien werden z. B. weibliche Mitarbeiter aktiv dazu ermutigt, Weiterbildungsangebote für Positionen wahrzunehmen, die traditionell von männli-chen Mitarbeitern besetzt werden. Zurzeit unterstützt das Unternehmen außerdem gezielt Frauen beim Managementdiplom und für den Masterstudiengang in Beleuchtung und Design.

Internationalität und Interkulturalität haben im Unternehmen einen hohen Stellenwert. Durch die neue globale Wachstumsstrategie hat dies weiter an Bedeutung gewonnen. Die

63 %

37 %

Sprache ist hierbei der Schlüssel zur Integ-ration von Mitarbeitern. An verschiedenen Standorten werden Sprachkurse angeboten: neben Deutsch auch Englisch, Französisch und Spanisch.

Ein Schwerpunkt wurde im letzten Berichts-jahr auch auf die Integration von internatio-nalen Mitarbeitern gelegt. Um den Austausch zwischen den Kollegen zu erleichtern, wurde am Standort Dornbirn ein „Internationaler Stammtisch“ initiiert. In lockerer Atmosphäre haben internationale Mitarbeiter alle zwei Monate die Möglichkeit sich kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen und Informationen aus-zutauschen.

Vergütung

Eine einheitliche Vergütungssystematik sorgt in der Zumtobel Gruppe für Transparenz und eine leistungsgerechte Entlohnung. Die Zumtobel Gruppe entlohnt in der Regel über dem gesetzlichen bzw. kollektivvertraglichen Niveau. Die Durchführung von internen und externen Gehaltsvergleichen gewährleistet, dass Löhne und Gehälter marktkonform sind. Auch in Ländern mit niedrigen Lohnstandards bezahlt die Zumtobel Gruppe Löhne, die über dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn liegen.

Mit Wirkung zum Mai 2012 wurde die variable Entlohnung für das mittlere und gehobene Management neu geregelt. Für das obere Management wurde die variable Entlohnung in zwei Tranchen aufgeteilt. Ein Teil wird jährlich ausbezahlt und ein Teil wird in drei gleich gro-ßen Tranchen über die folgenden drei Jahre ausbezahlt. Beide Tranchen werden jeweils mit dem Zielerreichungsfaktor des Jahres in dem die Auszahlung stattfindet bewertet. Dadurch entsteht ein klarer Fokus auf nach-haltige Entscheidungen. Die Leistungskennzahl ist das absolute EBIT ( Glossar), welches mit dem EBIT vergleichbarer Unternehmen verglichen wird.

Page 67: Through light, we care

63

Anhand systematischer Aufgabenbeschrei-bungen (Grading) kann die Entlohnung außerdem grundsätzlich eingeordnet werden und es wird gewährleistet, dass die Bezahlung leistungsgerecht, fair und entsprechend der Aufgaben ist. Damit schließen sich auch etwaige geschlechterspezifische Ungerechtig-keiten aus. Die Implementierung des Grading-Systems startet im Geschäftsjahr 2012/13 in Österreich. Alle weiteren Länder werden sukzessive folgen.

Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Die Zumtobel Gruppe bietet ihren Mitar-beitern bestmögliche Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. So werden beispielsweise Teilzeitarbeit und das Arbeiten aus dem Home Office ermöglicht. Im Berichtsjahr lag der Anteil der Teilzeitbe-schäftigten bei 6 %, gemessen am gesamten Vollzeitäquivalent ( Glossar). Mütter und Väter, die nach Mutterschutz und Elternteilzeit wieder in den Beruf zurückkehren, werden vom Unternehmen aktiv bei der Wiederinte-gration unterstützt.

Da der Bedarf an flexiblen Kinderbetreuungs-plätzen wächst, beteiligt sich das Unternehmen

in Dornbirn an einer Kooperation zum Aufbau einer neuen Kinderkrippe bzw. eines -gartens. Das Komponentenwerk Ennenda unterstützt den örtlichen Kindergarten mit einem jährli-chen Beitrag. Das Komponentensegment hat am Standort Dornbirn seit vielen Jahren eine Kooperation mit einem benachbarten öffentli-chen Kindergarten.

Integration von Menschen mit Behinderung

Die Zumtobel Gruppe möchte zur Integration behinderter Jugendlicher beitragen bzw. die Erwerbstätigkeit behinderter Erwachsener fördern. In den einzelnen Gesellschaften der Zumtobel Gruppe werden Mitarbeiter mit körperlicher Beeinträchtigung bestmöglich unterstützt. An Standorten, an denen die gesetzliche Behindertenquote nicht erreicht wird, leistet die Zumtobel Gruppe die vor-geschriebenen Ausgleichszahlungen, dieser Betrag lag im Berichtsjahr bei 118.000 EUR.

In Dornbirn gibt es bereits seit 1989 ein Projekt, durch das in einem zweijährigen Berufsförder-programm junge Menschen mit Behinderung an die Arbeitswelt eines Produktionsbetriebes herangeführt werden. Von 78 inzwischen ausgebildeten Jugendlichen, wurden 22 in eine

Eine Chance für Menschen mit Behinderung: Tridonic vergibt diverse Arbeiten an soziale Einrichtungen.

Page 68: Through light, we care

64

reguläre Beschäftigung übernommen. Derzeit nehmen acht Jugendliche an dem Programm teil. Im April 2011 hat das Komponentenseg-ment in Dornbirn die Zusammenarbeit mit der Vorarlberger Lebenshilfe gestartet. Zwei bis drei von insgesamt sieben Menschen mit Behinderung arbeiten abwechselnd einige Stunden die Woche in der Buchhaltung und der Entwicklung.

Das Leuchten- und Komponentensegment am Standort Spennymoor arbeitet mit der Hilfsorganisation Scope zusammen. Diese leistet bei der Beschäftigung behinderter Mitarbeiter finanzielle Hilfestellung. Darüber hinaus besteht derzeit eine Kooperation der Behindertenwerkstatt Shaw Trust, welche Menschen mit Behinderung bei der Arbeit unterstützt. Derzeit werden im Komponen-tensegment drei Mitarbeiter durch Shaw Trust beschäftigt.

Einige Werke unterhalten darüber hinaus Lieferantenbeziehnungen mit verschiedenen Behindertenwerkstätten, darunter die Werke in Spennymoor / UK, Lemgo / DE, Ennenda / CH und Wetherill Park / AU.

Arbeitssicherheit

Die Vermeidung von Unfällen und der Erhalt der Mitarbeitergesundheit haben eine große Bedeutung. In beiden Segmenten hat die Zum-tobel Gruppe deshalb spezifische Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsrichtlinien ein-geführt. Diese entsprechen mindestens den internationalen und nationalen Gesetzen und Regelungen und werden an jedem Standort durch einen Sicherheitsbeauftragten über-wacht.

Des Weiteren sind die Arbeitsschutzma-nagementsysteme einiger Standorte nach dem international anerkannten Standard OHSAS 18001 ( Glossar) zertifiziert. Im Juli 2011 wurde Tridonic Controls & Systems im Rahmen der Matrixzertifizierung des Stamm-hauses nach OHSAS 18001 zertifiziert.

In allen Werken wird monatlich die TRI-Rate erhoben. Dabei werden alle Vorfälle, unab-hängig von der Auswirkung, in die Berechnung mit einbezogen. Die häufigsten Verletzungen sind Schnittverletzungen. Mittelfristig strebt die Zumtobel Gruppe eine TRI-Rate von 10 an ( Nachhaltigkeitsprogramm, S. 17). Für die Leuchtenwerke weltweit sank diese im Berichtsjahr leicht auf 18,0 (VJ: 18,9). In den Komponentenwerken sank die weltweite TRI-Rate auf einen sehr guten Wert von 5,5 (VJ: 10,6).

Um eine Differenzierung über die Schwere der Arbeitsunfälle zu erlangen, wird ebenfalls die LTI-Rate gemessen. Hier erfolgt eine Berücksichtigung des Arbeitsunfalls ab einer Ausfallzeit von acht Stunden. Die LTI-Rate belief sich im Geschäftsjahr 2011/12 auf 15,5 (VJ: 14,0) in den Leuchtenwerken und 4,6 (VJ: 9,5) in den Komponentenwerken.

Um die Arbeitssicherheit zu erhöhen, werden zahlreiche Maßnahmen ergriffen und Investi-tionen getätigt, z. B. Schulung der Mitarbeiter, Verbesserung in der Schutzbekleidung, Erneu-erung des Maschinenparks sowie Sicherheits-audits. Im März 2012 nahmen in Dornbirn elf Mitarbeiter an einem Grundkurs des Roten Kreuzes für Ersthelfer teil. Am Produktions-standort Dornbirn wurden zur Erhöhung des Arbeitsschutzes neben dem weiteren Ausbau der Sprinkleranlage zum Brandschutz ein Schutzzaun zur räumlichen Trennung von Fußgängern und Stapelverkehr errichtet. Im Leuchtenwerk Australien wurden mit Beginn des Jahres 2012 neue Arbeitssicherheitsrege-lungen eingeführt und außerdem die Anzahl der Sicherheitsaudits auf zwölf im Jahr erhöht. Im Leuchtenwerk Usingen wurde im Berichts-zeitraum eine neue Brandmeldeanlage ins-talliert. Im Komponentenwerk Ennenda liegt derzeit ein starker Fokus auf der Erhöhung der Arbeitssicherheit. Ende 2011 wurde ein umfangreicher Sicherheitsaudit durchgeführt und Verbesserungsmaßnahmen identifiziert.

Leuchtensegment – LTI-Rate**

Komponentensegment – LTI-Rate**

Leuchtensegment – TRI-Rate*

Komponentensegment – TRI-Rate*

In Vorfällen

In Vorfällen

In Vorfällen

In Vorfällen

Rate

Rate

Rate

Rate

35

35

35

35

5

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25

5

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5

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140

140

140

140

20

20

20

20

60

60

60

60

100

100

100

100

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2010/11

2010/11

2010/11

2010/11

2009/10

2009/10

2009/10

2009/10

2011/12

2011/12

2011/12

2011/12

94

15,5

4,6

15

18

109

18

5,5

85

14

9,5

34

18,9

115

38

10,6

109

18,1

7,3

22

22

132

25

8,3

* TRI-Rate: Total Recorded Injuries Anzahl Arbeitsunfälle auf eine Million Arbeitsstunden

** LTI-Rate: Lost Time Injuries Anzahl Arbeitsunfälle mit Ausfallzeit bezogen auf eine Million Arbeits-stunden

Verletzungen und Fehlzeiten

Page 69: Through light, we care

65

Gesundheitsförderung

Präventiver Gesundheitsschutz ist nicht nur soziale Verpflichtung, sondern auch Ausdruck verantwortungsvoller Unternehmenskultur. Deshalb bietet die Zumtobel Gruppe ihren Mitarbeitern verschiedene Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge und -beratung an. An zahlreichen Standorten der Gruppe werden den Mitarbeitern alljährlich Grippeschutzimp-fungen angeboten.

Der Werksportverein der Zumtobel Gruppe, der im Berichtsjahr sein 45-jähriges Jubiläum feierte, fördert den körperlichen Ausgleich zum Berufsalltag. An dem Jubiläumsturnier nahmen auch Mannschaften von anderen europäischen Standorten teil. So trug das Tur-nier auch zur interkulturellen Verständigung und zum Austausch innerhalb der Gruppe bei. Das Sportmanagement der Arbeitneh-mervertretung der Tridonic Ennenda führt im Jahresverlauf zahlreiche Veranstaltungen, beispielsweise Skitage, durch.

Der Betriebsrat des Leuchtenwerks Dornbirn startete das Gesundheitsprojekt „Von der Unternehmens.GmbH hin zur Wellwork.GmbE (Gesunde Mitarbeiter/-innen bringen Erfolg)“. Dieses beinhaltet neben Aktivitäten der körperlichen und sozialen Gesundheit auch den Aspekt der geistigen Gesundheit. Im Komponentenwerk in Dornbirn wurde im

Berichtszeitraum von der Allgemeinen Unfall-versicherungsanstalt Österreich eine Schulung mit dem Schwerpunkt Stress und Burn-Out durchgeführt.

An verschiedenen Standorten wird regelmä-ßig Obst ausgegeben. Ebenso erhalten Mitar-beiter in verschiedenen Ländern Zuschüsse für die Nutzung von Fitnessclubs.

Thorn engagiert sich in Spennymoor seit zwei Jahren in der „Better Health at Work“-Initi-ative. In diesem Zusammenhang war Thorn im Januar 2012 Gastgeber für eine Informa-tionsveranstaltung zur Darmkrebsvorsorge. Im Jahr 2012 sind weitere Veranstaltungen geplant, ein Health at Work Day im Juni und weitere Veranstaltungen zur Krebsvorsorge.

Auszeichnungen und Preise

Das Gesundheitsprogramm von Thorn in Spennymoor, UK, wurde mit dem „Better Health at Work Award“ ausgezeichnet. Mit einer Silbermedaille wurden besonders die Initiativen zu den Themen Herzkrankheiten, Krebsvorsorge und Gesundheitsaspekte bei Arbeitsprozessen gewürdigt.

Turnier der int. Wirtschaftskammer in Australien. Skirennen des Werksportvereins Dornbirn.„Better Health at Work“-Award.

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68 Ökonomie

70 Forschung und Entwicklung

75 Qualität und Sicherheit

80 Betrieblicher Umweltschutz

87 Transport und Logistik

90 Lieferantenmanagement

94 Gesellschaftliches Engagement

Leistungsbericht zur Nachhaltigkeit im Geschäftsjahr 2011/12

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Ökonomie

Im Berichtsjahr war das Geschäft der Zumto-bel Gruppe sehr stark von dem Tech-nologiewandel hin zu LED geprägt. Dieser tief greifende Transformationsprozess birgt für das Unternehmen globale Wachstums-chancen – insbesondere mit Blick auf das Thema Energieeffizienz – aber auch große Herausforderungen und umfangreiche struk-turelle Veränderungen. So erfordern der Technologiewandel, parallele Entwicklungen in den Bereichen LED und konventionelle Lichttechnik sowie die Entwicklung einer neuen Generation intelligenter Lichtsteue-rungen deutlich höhere Investitionen als bis lang in der Licht industrie üblich. So haben sich zum Beispiel die gesamten Ausgaben für Forschung und Entwicklung innerhalb von fünf Jahren auf 69,8 Mio EUR annähernd ver-doppelt. Der Großteil davon – rund 70 % – wurde im Ge schäftsjahr 2011/12 für Innova-tionen im LED-Bereich aufgewendet. Mit 183,2 Mio EUR Umsatz und einem Wachs-tum von 82,6 % vergrößerte sich der LED-Anteil am Gruppenumsatz binnen Jahresfrist von 8,2 % auf 14,3 %. Neben den Investitio-nen in Neuprodukte hat das Unternehmen in den letzten beiden Jahren gezielt in den Aus-bau der Vertriebsaktivitäten und Produkti-onskapazitäten investiert, um eine Basis für globales Wachstum zu schaffen. All dies hat dazu geführt, dass die Fixkosten deutlich angestiegen sind.

Die hohen Investitionen, gepaart mit einem konjunkturell unsicheren Marktumfeld und einer deutlichen Schwäche im Komponenten-segment führten aber im Berichtsjahr in Summe zu einer nicht zufriedenstellenden Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Der Kon-zernumsatz stieg zwar um 4,2 % auf 1.280,3 Mio EUR, im Quartalsverlauf zeigte sich jedoch eine stetige Verlangsamung der Wachstumsdynamik. Dabei war die Entwick-lung nach Segmenten und Regionen sehr unterschiedlich.

1.400

80

30

50

70

0

200

600

1.000

0

10

2010/11

2010/11

2009/10

2009/10

2011/12

2011/12

Umsatz in Mio EUR

Bereinigtes EBIT in Mio EUR

1.280,3

34,6

1.228,2

78,4

1.114,6

51,4

Im Leuchtensegment konnte ein erfreuliches Umsatzwachstum von 9,2 % auf 949,2 Mio EUR erreicht werden. Die Marke Zumtobel konnte in Europa wie geplant wachsen, die Marke Thorn erreichte gute Fortschritte bei der Verbesserung von Profitabilität und Wachstum. Die Expansion mit LED-Leuchten verlief in diesem Segment dank eines innova-tiven Produktportfolios sogar deutlich dyna-mischer als erwartet. Das Leuchtengeschäft in Asien und den USA entwickelte sich hingegen enttäuschend. Hier werden derzeit erhebli-che Anstrengungen auf Produkt- und Prozess-ebene unternommen, um die Basis für das geplante Wachstum zu schaffen.

Die größte Herausforderung stellte im Berichtsjahr das Komponentensegment dar, für das der Technologiewandel eine deutlich größere strukturelle Veränderung darstellt als für das Leuchtensegment. Nach einem sehr erfolgreichen Vorjahr sank der Umsatz im Berichtsjahr um 6,7 % auf 408,1 Mio EUR. Neben dem herausfordernden Marktumfeld sorgte vor allem eine temporäre Schwäche im Produktportfolio für diese enttäuschende Entwicklung.

All dies führte zu einem deutlichen Rückgang des bereinigten EBIT um 43,8 Mio EUR auf 34,6 Mio EUR. Dem entsprechend sank das Jahresergebnis von 51,3 Mio EUR auf 16,0 Mio EUR. Vor diesem Hintergrund schlagen Vor-stand und Aufsichtsrat der Zumtobel AG der Hauptversammlung am 27. Juli 2012 die Aus-schüttung einer Dividende von nur noch 0,20 EUR pro Aktie (VJ: 0,50) vor.

Trotz Herausforderungen Fortsetzung der globalen Wachstumsstrategie

Trotz der derzeitigen Herausforderungen und eines unsicheren Konjunkturumfelds hält der Vorstand grundsätzlich an der im Frühjahr 2011 eingeleiteten globalen Wachstumsstra-tegie fest, weil das Management weiterhin davon überzeugt ist, dass es mit der LED-Technologie, dem Thema Energieeffizienz und zusätzlichen globalen Marktchancen sehr gute

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Westeuropa

Südeuropa

Asien

Australien & Neuseeland

Amerika

Rest

D/A/CH

Osteuropa

Nordeuropa

Regionale Umsatzverteilung

9,7 %2,8 % 0,8 %

26,8 %

6,0 %

8,5 %

8,9 %

7,3 %

29,3 %

Wachstumsimpulse für die Lichtindustrie gibt ( Gespräch mit Harald Sommerer und Jürg Zumtobel, S. 4).

Derzeit liegt die oberste Priorität darauf, das Komponentengeschäft wieder erfolgreich aufzustellen. Die hierzu notwendigen Verän-derungen in der Organisation, Kosteneffizi-enzmaßnahmen sowie die Einführung neuer innovativer Produkte sowohl im konventio-nellen als auch im LED-Bereich sind in Umset-zung. Parallel dazu verfolgt der Vorstand das Ziel, die hohen Wachstumsinvestitionen in überdurchschnittliches Wachstum und eine deutliche Verbesserung der Profitabilität umzusetzen. Für das Geschäftsjahr 2012/13 ist eine konkrete Prognose aufgrund des unsicheren Konjunkturumfelds schwierig. Der Vorstand geht aber zumindest von einer Verbesserung sowohl beim Umsatz als auch der bereinigten EBIT-Marge aus.

Für alle weiteren Angaben, insbesondere Angaben zu GRI EC1 und EC3, wird auf den Jahresfinanzbericht der Zumtobel Gruppe verwiesen, der zeitgleich mit dem vorlie-genden Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht wurde (   Jahresfinanzbericht 2011/12, www).

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Forschung und Entwicklung (F & E)

Forschung und Entwicklung (F & E) ist durch die Entwicklung und Anwendung neuer Tech-nologien ein entscheidender Erfolgsfaktor für die globale Wachstumsstrategie der Zumtobel Gruppe.

Die wesentlichen Schwerpunkte der F & E-Aktivitäten leiten sich von der „Wir-kungskette“ der Beleuchtung ab: Lichtquelle, Optik, Betriebs geräte und Lichtsteuerung. Darüber hinaus von den jeweiligen Weiterent-wicklungen in den folgenden Bereichen: LED, OLED und nanoskopische Materialstrukturen ( Glossar) bei den Lichtquellen, neue optische Methoden primär für die LED bei der Optik, neue Betriebsgeräte zum Betrieb von LEDs und OLEDs, sowie neue Ansätze zum Management von Beleuchtungsanlagen.

Diese Schwerpunkte führen zu Differenzie-rungspotenzialen in den Gebieten Lichtqualität, Energieeffizienz, Zusatznutzen und Intelligenz der Beleuchtungssteuerung. Somit integriert die F & E in der Zumtobel Gruppe auch das Thema Nachhaltigkeit in den Innovationspro-zess. Im Mittelpunkt der F & E-Aktivitäten stehen damit innovative, zukunftsweisende Produkte und Lösungen, mit denen sich die Marken in ihrem jeweiligen Markt differenzie-ren können.

Die Gesamtausgaben für den Bereich F & E inklusive aktivierter Entwicklungskosten sind im Berichtsjahr von 62,7 Mio EUR auf 69,8 Mio EUR gestiegen. Dies entspricht einem

F & E-Anteil am Gesamtumsatz von 5,4 % (VJ: 5,1 ). Die Zumtobel Gruppe ist im Rah-men der Mittelfristplanung bestrebt, den F & E-Anteil mit rund 5 % bis 5,5 % vom Umsatz bis 2014/15 konstant zu halten. Angesichts des erwarteten Wachstums werden die Ausgaben für Forschung und Entwicklung in absoluten Zahlen steigen.

Nach einer Studie des Beratungsunternehmens Booz & Company vom Oktober 2011 belegt die Zumtobel Gruppe in Österreich hinsichtlich der Ausgaben (absolut) für Forschung & Ent-wicklung den vierten Platz.

Im Geschäftsjahr arbeiteten 512 Vollzeitkräfte im Bereich F & E. Das im Rahmen der strate-gischen Mittelfristplanung gesetzte Ziel, die Anzahl im Vergleich zum Vorjahr (450) signifi-kant zu erhöhen, wurde mit einem Anstieg um mehr als 60 Mitarbeiter sehr deutlich erreicht.

Zur Bewertung der Innovationskraft der Zumtobel Gruppe wird jährlich der Neupro-duktanteil (Produkte nicht älter als drei Jahre) am Umsatz erhoben. Im Geschäftsjahr 2011/12 wurden im Leuchtensegment 28,9 % (europa-weit; VJ: 27,7) und im Komponentensegment 36,0 % (weltweit; VJ: 38,2) mit neuen Produk-ten umgesetzt.

Im Berichtsjahr wurden vom Leuchtensegment 81 (VJ: 60) und vom Komponentensegment 91 (VJ: 75) Patente angemeldet. Das umfangreiche Patentportfolio sichert dem Unternehmen Wachstum, Wettbewerbsvorsprung und den Zugang zu strategischen Kooperationen mit Unternehmen aus der Elektronikindustrie.

Investitionen in F & E

in Mio EUR 2011/12 2010/11 2009/10

F & E Aufwendungen in G&V 58,7 48,6 39,8

Aktivierte F & E Aufwendungen 11,1 14,1 14,1

F & E Gesamt 69,8 62,7 53,9

F & E Quote in % 5,4 5,1 4,8

Mitarbeiter in F & E 512 450 440

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Die Anzahl aktiver gewerblicher Schutzrechte von derzeit zirka 6.700 – darunter 3.800 Patente – und der Neuproduktanteil am Gesamtumsatz sprechen für die Innovations-kraft des Unternehmens.

Technologischer Wandel

Der Bereich Forschung und Entwicklung ist – wie bereits eingangs erwähnt – nach wie vor geprägt durch den technologischen Wandel, der primär von der Entwicklung der Lichtquel-len getrieben wird.

Der Produktentwicklung geht sowohl im Bereich herkömmlicher Lichtquellen als auch LED und OLED eine aufwändige Forschung voraus. Eine große Herausforderung stellen dabei die von der Technologie und nicht vom Markt beeinflussten kurzen Lebenszyklen dar. Begegnet werden kann dem nur durch proaktives Überwachen der Technologieentwicklung einerseits und einer Plattformbildung auf Komponentenebene andererseits. Dies erfordert eine verbesserte Abstimmung zwischen Produktentwicklung und Produktmanagement, da die einzelnen Produktanforderungen verstärkt sowohl mit der technologischen Entwicklung als auch mit den bestehenden Plattformen auf Komponenten-ebene abgeglichen werden müssen.

Durch den Wandel ändert sich auch das Anfor-derungsprofil der Mitarbeiter im Bereich F & E: Neben Fachspezialisten auf dem Gebiet Halb-leitertechnik und Elektronik werden verstärkt „Technologie-Generalisten“ benötigt, die die komplexen technischen Zusammenhänge zwischen den einzelnen Komponenten verste-hen und in der Lage sind, zukunftsgerichtete Konzepte und Plattformen zu erarbeiten und umzusetzen.

Darüber hinaus helfen langjährige Forschungs-kooperationen neben der eigenständigen F & E-Aktivität weitere nachhaltige Innovati-onsprozesse anzustoßen. Zu den Partnern gehören insbesondere Universitäten, die gleichzeitig auch im Sinne gezielter Nach-wuchsförderung eine große Rolle einnehmen. Zu den Hochschulen gehören unter anderem die Technische Hochschule Ilmenau / DE, die Hochschule für Technik und Wissenschaft Karlsruhe / DE, die Universität Paderborn / DE, die Technischen Universitäten von Graz / AT und Lund / SE sowie die ETH in Zürich / CH und die Hochschule für Technik Rapperswil / CH.

Eine weitere wichtige Strategie, um auf die Anforderungen des technologischen Wan-dels reagieren zu können, sind langfristige strategische Partnerschaften mit Zulieferern, Forschungsinstitutionen und industriellen

In der Langen Nacht der Forschung 2012 haben sich in diesem Jahr 1.340 interessierte Besucher im Lichtforum Dornbirn informiert.

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Partnern, u. a. dem Kompetenzzentrum Licht, den Halbleiterherstellern Toyoda Gosei, Cree, LG Innotek und Sharp und dem ASIC-Partner Dialog Semiconductor ( Glossar).

Das Ziel der in 2010 eingegangenen Partner-schaft mit LG Innotek ist das Einbringen der jeweiligen Kompetenzen im Bereich LED, d. h. in Technik, Produktion und Anwendung. Im Berichtsjahr konnte von den Marken Tridonic und Zumtobel eine große Bandbreite an LED-Linien- und Flächenmodulen entwickelt und in den Markt gebracht werden. Ledon wiederum profitiert von einer Kooperation mit Sharp, da im Rahmen dieser Zusammenarbeit sehr schnell ein komplettes Portfolio im Sektor der LED-Retrofit-Lampen ( Glossar) aufgebaut werden konnte.

Zum Ende des Berichtsjahres wurde die strate-gische Partnerschaft von Tridonic mit Schneider Electric bekanntgegeben. Im Rahmen dieser Partnerschaft werden die Unternehmen im Projektgeschäft zusammenarbeiten und ihren Kunden gemeinsam energieeffiziente Licht-steuerungslösungen anbieten. Die Lösungen werden die Bedürfnisse unterschiedlicher Marktsektoren abdecken, darunter Flughäfen, Krankenhäuser, Infrastruktur und „grüne“ Hochleistungsgebäude. Innerhalb der Part-nerschaft wird auch Ledon in ein Projekt mit eingebunden.

Reduzierung der Umweltauswirkungen

Alle von der Zumtobel Gruppe entwickelten Produkte sollen gutes Licht erzeugen und dabei gleichzeitig die Umwelt so wenig wie möglich belasten. Aus diesem Grund werden mögliche Auswirkungen auf die Umwelt bereits im Entwicklungsprozess beachtet.

Schon in der Produktentwicklung definie-ren Produktmanagement und F & E die maßgeblichen Voraussetzungen für ein ressourcenschonendes Produkt. Optimales Design und Konstruktion einer Leuchte vermeiden Ausschuss bei den Herstel-lungsprozessen und ermöglichen eine

umweltschonende Produktion durch die richtige Materialwahl. Gleichzeitig werden Reklamationen vermieden. Das insbeson-dere bei der Marke Zumtobel ausgeprägte externe Netzwerk an Architekten und Designern, die sich ebenfalls sehr für dieses Thema interessieren und engagieren, ist in die Lösungsphase eng eingebunden und hat bereits bei der neuen Notleuchtenfamilie ONLITE einen wesentlichen Beitrag geleistet ( Umweltdeklaration, www).

Darüber hinaus ermöglichen Funktionalitäten, wie beispielsweise die Maintenance Control ( Glossar) im Lichtmanagementsystem Luxmate Litenet der Marke Zumtobel den optimalen Betrieb einer LED-Lichtlösung über die gesamte Lebensdauer hinweg. Durch sol-che Technologien können alterungsabhängige Prozesse (Lichtstromrückgang) kompensiert und dadurch erhebliche Energieeinsparungen im Vergleich zu konventionellen Planungs-ansätzen realisiert werden. Dabei sind Energieeinsparungen bis 15 % und Gesamtkos-teneinsparungen bis 10 % möglich.

Das Leuchtensegment wendet für die Erfas-sung und Gewichtung der Kundenanforderun-gen die Instrumente „Design for Six Sigma“ und „Voice of the customer“ ( Glossar) an. Gemeinsam mit potenziellen Kunden und Anwendern werden in Workshops zur Pro-duktentwicklung erfolgskritische, messbare Qualitätsmerkmale abgeleitet, welche als Basis für die Entwicklung innovativer Produkte die-nen. Auch hier ist festzustellen, dass insbeson-dere bei den Zielgruppen Architekt, Licht- und Elektroplaner das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger wird.

Umweltdeklarationen

Eine Umwelt-Produktdeklaration (Environ-mental Product Declaration, EPD) dokumen-tiert die Ergebnisse einer Ökobilanz (Life Cycle Assessment), die systematisch alle Umwelteinflüsse eines Produktes über den Lebenszyklus erfasst. Produktdeklaration und Ökobilanz basieren auf den Standards

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ISO 14025 bzw. ISO 14040/44 und EN 15804 ( Glossar).

Planmäßig wurde im Berichtsjahr ein Verfah-ren zur systematischen Erstellung von EPDs in beiden Segmenten eingeführt. Von nun an können für neue Produkte EPDs softwarege-stützt mit hoher Automatisierung generiert werden. Auf Anfrage von Kunden ist es mög-lich, auch für alle älteren Produkte EPDs zu erzeugen.

Als Programmhalter für die Umweltdeklarati-onen fungiert das Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU). Durch ein Mitglied des unabhängigen Sachverständigenausschusses des IBU wurde der Erstellungsprozess geprüft und verifiziert.

Herausforderung bei der Erstellung von EPDs ist zum einen die Schaffung von Kapazitäten für die Bewältigung dieser Zusatzaufgabe in den Werken und zum anderen die Vollständig-keit der verfügbaren Daten beispielsweise von Zulieferern.

Die Zumtobel Gruppe mit ihren Marken ist das erste Unternehmen in der Lichtbranche, das normenkonforme Umweltdeklarationen nach ISO 14025 und EN 15804 für alle Neuprodukte anbieten kann. Damit ist sie auch den steigen-den Forderungen nach standardisierten Nach-weisen ökologischer Daten z. B. in der Gebäudebewertung weit voraus. Ein zuneh-mender Informationsbedarf ist einerseits bei Green Building Councils ( DGNB, LEED, Glossar) und andererseits auf politischer Ebene, wie beispielsweise durch die Bauproduktever-ordnung (EU Nr. 305/2011) bemerkbar.

Die EPDs können in Zukunft bei der Pro-duktentwicklung helfen, durch richtiges Design und Materialauswahl die Umweltauswirkungen der Produkte weiter zu reduzieren. Zudem können sie den Kunden die Kaufentscheidung auf Basis umweltrelevanter Kriterien erleich-tern ( Umweltdeklaration, www).

Darüber hinaus wird in einem Pilotprojekt derzeit ein sogenannter „Materialkompass“ entwickelt, der Informationen über eingesetzte Materialien leichter verfügbar machen soll, um damit die Materialauswahl zu optimieren.

Die Marke Zumtobel prüft im Entwicklungs-prozess ihrer Produkte systematisch die Erfül-lung der eco+ Kriterien hinsichtlich Energie - effizienz, Materialauswahl und Anwendungs-qualität ( Zumtobel, S. 32).

Forschungsprojekte

Die Marken der Zumtobel Gruppe führen kontinuierlich eine Vielzahl von Forschungs-projekten mit ihren Partnern durch. Diese beschäftigen sich neben der Entwicklung neuer technischer Lösungen vor allem mit der Wir-kung von Licht auf den Menschen in den unterschiedlichen Anwendungen.

Die Zumtobel Gruppe war 2003 Mitgründer des Kompetenzzentrums Licht (K-Licht, ursprünglich Innsbruck, nunmehr Dornbirn) und fungiert seither als aktives Mitglied. In Langzeitprojekten untersucht das österreichi-sche Forschungszentrum u. a. die Wirkung tageslichtähnlicher Beleuchtung auf Demenz-kranke, das Thermomanagement von LEDs, die Wirkung dynamischer LED-Beleuchtung und die Möglichkeiten zur besseren Nutzung des Tageslichts.

Klaus Vamberszky, Executive Vice President Technology

„Im Bereich F & E liegen unsere Schwer-punkte auf Lichtqualität, Energieeffizienz, intelligenter Steuerung und Materialität. Damit integrieren wir den Nachhaltig-keitsgedanken in den Innovationsprozess.“

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Das Unternehmen engagiert sich in weiteren Forschungsprojekten zu folgenden Themen:• Weiterentwicklung der Optiken hinsicht-

lich LED und OLED• Weiterentwicklung von Treibern für LED

und OLED• Funklösungen als Ersatz für drahtgebun-

dene Übertragungstechnik• Verwendung von neuartigen Sensoren für

die Beleuchtungssteuerung• Spektrale Zusammensetzung, Farbwie-

dergabe und Durchmischung des Lichts bei LED-Leuchten

• Blendbewertung von LED-Leuchten

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Die Zumtobel Gruppe hat sich höchsten Qua-litätsansprüchen verpflichtet. Diese sind uner-lässlich in der Zeit des Technologiewandels hin zu komplexen elektronischen Beleuchtungs-systemen und damit eine wichtige Vorausset-zung für die globale Wachstumsstrategie der Gruppe.

Qualität beinhaltet nicht nur eine fehler-freie Produktion, sondern darüber hinaus einheitliche Prozess- und Servicequalität in allen Unternehmensbereichen weltweit. Der Anspruch ist, dem Kunden das gewünschte Produkt mit den benötigten Funktionen zum richtigen Zeitpunkt zu liefern, inklusive aller Serviceleistungen. Gleichzeitig erwartet die Zumtobel Gruppe diesen Qualitätsanspruch auch von ihren Marktpartnern.

Qualität und Sicherheit Zumtobel Group Quality Council

Die Abstimmung und Koordination der glo-balen Qualitätspolitik der Zumtobel Gruppe erfolgt seit Februar 2011 im „Zumtobel Group Quality Council“. Das Ziel des markenüber-greifenden Gremiums ist die Definition und die Überwachung von gruppenweiten Quali-tätsverbesserungsmaßnahmen. Des Weiteren legt es entsprechende Ziele und Kennzahlen sowie die Verantwortlichkeiten fest. Gleichzei-tig soll der Wissenstransfer zwischen den Seg-menten und der Austausch von Informationen und Best Practices gefördert werden. Teilneh-mer des Gremiums, welches vierteljährlich zusammentrifft, sind die Qualitätsmanager der Marken Thorn, Tridonic und Zumtobel sowie der Chief Operating Officer als Mitglied des Vorstands. Im Berichtsjahr waren Themen u. a. die Implementierung und Umsetzung des neuen globalen Risikomanagement-Prozesses,

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ein Verbesserungsprojekt zur Qualität der dimmbaren elektronischen Vorschaltgeräte sowie die Weiterentwicklung eines Lieferan-tenqualitätsmanagements.

Qualitativ hochwertige Prozesse und Produkte

Im Rahmen der kontinuierlichen Verbesserung verfolgen alle Marken der Zumtobel Gruppe das Ziel, redundante Prozesse zu vermeiden, Abfall und Ausschuss durch Fehlproduktion zu reduzieren, unnötige Transporte zu vermei-den und damit Ressourcen zu schonen. Das minimiert externe und interne Kosten und gleichzeitig die Belastungen für die Umwelt.

Die Marken verwenden vielfältige Methoden und Kontrollmaßnahmen, um die Qualität in den Prozessen und der Produkte kontinuierlich zu verbessern. Im Mittelpunkt stehen hierbei das Total Quality Management ( TQM, Glos-sar) und Lean Six Sigma ( LSS, Glossar). TQM nutzt verschiedene Instrumente, um bei allen Mitarbeitern und an jedem Arbeitsplatz eine Qualitätskultur zu etablieren. Ziel von Lean Six Sigma ist es, Fehlerquellen zu beseitigen sowie Aktivitäten, die keine Wertschöpfung generieren, zu minimieren. Bei beiden Metho-den stehen die Analyse und Überwachung der Prozesse, die zur Herstellung eines Produktes oder einer Serviceleistung nötig sind, im Fokus. Die qualitätsrelevanten Kennzahlen und Ziele, die der internen Steuerung dienen, werden nicht veröffentlicht.

Mit Ausnahme der beiden kleineren Werke in den USA sind alle Produktionsstandorte der Zumtobel Gruppe weltweit, nach dem internationalen Standard ISO 9001 für Quali-tätsmanagementsysteme zertifiziert. Ebenfalls zertifiziert sind die Vertriebsorganisationen der Marke Zumtobel in Österreich, Deutsch-land, Schweiz, Italien, Benelux, der Thorn Vertrieb in Schweden sowie die Vertriebsor-ganisation der Tridonic in Neu-Ulm.

Qualität im Leuchtensegment

Im Leuchtensegment werden Prozesse mit-hilfe einer Prozesslandkarte optimiert. Die Landkarte legt den Fokus auf fachbereichs-übergreifende und globale Zusammenarbeit. Das Team Business Process Management (BPM) arbeitet kontinuierlich an der Prozess-optimierung.

Die Produktionsbereiche der Marke Zumto-bel setzen derzeit ein neues Qualitätskonzept um. Das Projekt umfasst insbesondere die Produktion, aber auch das Reklamations-, und Lieferantenmanagement und Neuprodukte-Entwicklung. Im Rahmen einer Verstärkung des Qualitätsgedankens im Allgemeinen und in der konsequenten Umsetzung des Qualitäts-konzepts in den Produktionsstätten wurden in den Werken im Berichtsjahr gute Ergebnisse erzielt. Die Implementierung erfolgte teilweise über LSS Black Belts Projekte (beispielsweise Logistik / Versand und Konstruktion Sonder-produkte). Im Mai 2012 arbeiten etwa ein Drittel der Produktionszellen an den Standor-ten Dornbirn, Lemgo und Usingen nach den neuen Qualitätsstandards. Bis April 2013 sol-len es rund 90 % sein. Ein weiteres Ziel für das Jahr 2012/13 ist es, das Qualitätskonzept auch im Leuchtenwerk Highland, USA, umzusetzen.

Vierteljährlich finden sogenannte QUELSS-Treffen (Quality Engineering and Lean Six Sigma) zwischen den Qualitätsmanagern der Leuchtenwerke Dornbirn, Lemgo und Usingen statt. Im Berichtsjahr waren Themen u. a. die bessere Umsetzung der Kundenanforderun-gen in den Produkten und Systemen

Hannes Schmid, Director TQM & LSS Zumtobel

„Die deutlich reduzierten Fehlerraten in diesem Geschäftsjahr machen die posi-tive Wirkung des neuen Qualitätskon-zepts sichtbar und bestätigen das hohe Engagement und die fachliche Expertise unserer Mitarbeiter in diesem Projekt.“

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( Voice of the Customer, Glossar), Verstär-ken  der Design for Six Sigma Aktivitäten ( DfSS, Glossar) sowie Verbesserung des Kundenreklamationsprozesses. In diesem Zu-sammenhang wurde im Berichtsjahr der erste umfassende Qualitätsbericht erstellt. Verbes-serungspotenzial und Maßnahmen wurden mit allen relevanten Führungskräften, den Werks-leitern, dem Vertrieb, der Neuproduktent-wicklung, dem Marketing sowie dem Vorstand diskutiert.

Im Jahr 2011/12 wurden von der Marke Zumtobel 16 Lieferanten-Audits ( Glossar) zur Überprüfung und kontinuierlichen Sicher stellung der hohen Qualitätsstandards durchgeführt. Des Weiteren wurden 91 Qualitätssicherungsvereinbarungen getroffen, von denen 20 unterzeichnet, elf abgelehnt und weitere 60 aktuell in Arbeit sind. Im Geschäfts-jahr 2012/13 soll die Lieferantenqualität durch die Verstärkung von Lieferantenaudits und Qualitätssicherungsvereinbarungen weiter ver stärkt werden.

Da die Qualität eines Produktes grundsätzlich durch die Anforderungen und die Wahrneh-mung des Kunden festgelegt wird, begreift die Zumtobel Gruppe Reklamationen als Chance, die Produktqualität permanent weiter zu erhöhen. Aus diesem Grund ist ein reibungsloses Reklamationsmanagement essentiell. Dieses reicht von der Reklamation über die Ursachenanalyse, bis hin zu Kor-rektur- und Vorbeugemaßnahmen in der

Chris Short, Director TQM & LSS Thorn

„Thorn hat sich mittelfristig das Ziel gesetzt, für alle Werksstandorte ein Dashboard für die Nachhaltigkeitsleistung zu installieren. Damit soll die Transparenz verbessert sowie das Bewusstsein der Mitarbeiter mit Blick auf das Thema Nachhaltigkeit gestärkt werden.“

Produktion. Diese Feedbackschleife sorgt für die Vermeidung künftiger Fehler und trägt zur Verbesserung der Qualität bei. Im Berichts-zeitraum gab es eine Nacharbeitsaktion für COMSIGN II Rettungsleuchten, bei denen eine Konstruktionsschwäche festgestellt und sicherheitshalber nachgebessert wurde.

Zur Verbesserung der Prozesse setzt Thorn sukzessive das Total Quality Management um. Der Prozess basiert auf einer Qualitätsvorausplanung, inklusive eines Design for Six Sigma-Projekts und eines Programms zur Verbesserung der Lieferantenqualität. Weitere Prozessschritte sind Qualitätssicherung und ein LSS-Programm sowie die Messung der absoluten Kundenzufriedenheit. Die Haupttätigkeit be steht darin, das TQM auch in den Vertriebsorganisationen und der Logistik aus-zurollen, um sie mit den Produktionsbereichen in Einklang zu bringen. Zur Sicherstellung der kontinuierlichen Verbesserung führt das TQM- und das LSS-Team ein monatliches Treffen durch. Diese Treffen verdeutlichen Synergien und führen zum Austausch von bewährten Methoden und tragen so zu einer verbesserten Produkt- und Prozessqualität bei. Das TQM- und LSS-Team veranstaltete im Berichtsjahr einen Workshop in den Werken in Guangzhou und Tianjin (China) zur Ausrollung des neuen Qualitätskonzepts.

In den europäischen Produktionswerken Spennymoor, Les Andelys und Landskrona wurden LSS-Standards implementiert. Außer-dem wurde ein TQM Audit Prozess für alle Standorte entwickelt, welcher als Basis für die Verbesserungen aller Prozesse dienen soll. Des Weiteren wurde zum Ende des Geschäftsjahres ein abgestimmtes Lean Six Sigma Trainingsprogramm ins Leben gerufen.

Außerdem wurde bei Thorn beschlossen, für den standortübergreifenden Austauschqualitätsrelevanter Daten das Intranet zu nutzen. Dies soll im Geschäftsjahr 2012/13 auf globaler Ebene implementiert werden.

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Das Projekt zur Erreichung einer optimalen Kundenzufriedenheit wurde zum Ende des Berichtsjahres in acht Vertriebsregionen von Thorn ausgerollt.

Mithilfe des im Geschäftsjahr 2011/12 einge-führten Systems zur Beschwerdebehandlung bei Thorn können nun technische, Logistik- und Händlerbeschwerden europaweit gemes-sen und überwacht werden. Die erfolgreiche Einführung führte zu einer Erhöhung des Dienstleistungsniveaus, da die Bearbeitungs-zeit deutlich reduziert wird. Im Geschäftsjahr 2012/13 soll darüber hinaus ein systematisches Rückruf-System implementiert werden.

Qualität im Komponentensegment

Verschrottungskosten in das CopQ-Monito-ring-System.

Im Komponentensegment wird das global gül-tige Master Management System im Geschäfts-jahr 2012/13 in einer Dokumentenverwaltung im unternehmensinternen Intranet geführt. Dazu wurde im Rahmen eines Projektes die Funktionalität eines vollwertigen Dokumenten-Managementsystems aufgebaut. Nachfolgend werden die einzelnen lokalen Managementsys-teme ebenfalls auf diese Plattform überführt, sodass alle Systemdokumente sich auf einer einheitlichen Plattform befinden werden.

Schulungen

Im März 2012 fand ein Workshop mit Mit-arbeitern des Leuchtensegments in Lemgo statt, um positive und negative Erfahrungen im Bereich LED vor allem vor dem Hinter-grund der enormen Wachstumsrate der LED-Produkte auszutauschen und sie an die jeweiligen Standorte weiterzugeben.

Qualitätsrelevante Themen stehen im Mittel-punkt bei der betriebsinternen Ausbildung von Mitarbeitern zu „Produktionsfachkräften“. Im Leuchtenwerk Dornbirn wurden bis jetzt 104 Mitarbeiter ausgebildet. Im Leuchtenwerk Spennymoor werden Produktionsmitarbeiter in „Performance Manufacturing Operations“ ausgebildet.

Im Rahmen der Implementierung von LSS Standards wurden bei Thorn insgesamt 34 Mitarbeiter im Methodeneinsatz (Ausfallkos-ten, Hoshin, TQ Kaizen) ausgebildet. In den chinesischen Leuchtenwerken Guanghzou und Tianjin wurde das Thema Qualität u. a. mit

Im Komponentensegment wird seit 2010 das Managementsystem gemäß dem EFQM-Modell (European Foundation for Quality Management) weiterentwickelt. Das EFQM-Modell gewährleistet eine durchgängige Ausrichtung aller Prozesse in allen Organisati-onsbereichen auf die Unternehmensstrategie. Das Modell unterstützt das Prozessverständ-nis und die Kommunikation auf allen Ebenen.

Im Berichtszeitraum konnten die Qualitäts-kennzahlen für dimmbare elektronische Vorschaltgeräte weiter verbessert werden. Dies wurde durch die Einführung zusätzlicher Systemtests und die konsequente Umsetzung von Verbesserungspotenzialen auf Produkt- und Systemebene erreicht.

Das Qualitätskostenmonitoring (CopQ: Cost of poor Quality) dient dem Komponentenseg-ment als Quelle für Verbesserungsprojekte im Rahmen des LSS-Programms. Alle Elektronik-standorte berichten ihre Nacharbeits- und

Markus Hollenstein, Director Business Excellence Tridonic

„Höhere Geschwindigkeit und steigende Komplexität erfordern ge-eignete Tools und wirksame Überwachungsmaßnahmen. Die Ver-stärkung der globalen Standardisierung von Verfahren und Prozessen ist daher ein essentieller Erfolgsfaktor für unsere Qualitätsleistung.“

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einem neuen Schulungskonzept bzw. einer Ver-doppelung des Budgets für Trainingsmaßnah-men im Berichtsjahr deutlich hervorgehoben.

Seit der Einführung von Lean Six Sigma finden darüber hinaus gruppenweit regelmäßig Belt-Schulungen ( Glossar) für Produkti-onsmitarbeiter statt ( Interne und externe Weiterbildungsangebote, S. 60).

Garantie

Nachdem die Marke Zumtobel 2010 die gesetzlich vorgeschriebene Gewährleis-tungsfrist freiwillig auf fünf Jahre verlängert hat, wurde im Januar 2012 von der Marke Thorn ebenfalls eine verlängerte Fünf-Jahres-Garantie eingeführt. Voraussetzung ist, dass sich die Kunden bei Thorn registrieren. Aus-genommen von der erweiterten Garantie sind Verschleißteile wie konventionelle Leuchtmit-tel oder Notlicht-Akkus.

Standards und Vorschriften

Die Zumtobel Gruppe garantiert, dass alle geltenden Normen und Regulierungen bei den Produkten aller Marken eingehalten werden. Dies gilt insbesondere für Vorschrif-ten zur Lichtqualität und Energieeffizienz sowie für Kennzeichnungspflichten. Zu den gesetzlichen Regulierungen gehören u. a. die CE-Kennzeichnung (Übereinstimmung mit den EU-Richtlinien Glossar) und die WEEE-Kennzeichnung (Richtlinie über die Entsorgung von Elektro- und Elektronik-Altgeräten), REACH (EU-Chemikalienver-ordnung) sowie RoHS (EU-Richtlinie zur Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe)

Materialien, www.

Derzeit befindet sich die Zumtobel Gruppe in einem Auswahlverfahren für eine Soft-ware, mit deren Hilfe die Überprüfung und Dokumentation der Einhaltung von Normen und Regulierungen von Seiten der Lieferanten verbessert werden soll. Die Implementierung soll stufenweise in der gesamten Gruppe

eingeführt werden. Die Software ist für beide Segmente einheitlich und wird es den Zulie-ferern ermöglichen, die Materialdeklarationen direkt einzuspeisen.

Das Leuchtensegment bezieht die Euro-Normen für Innenbeleuchtung (u. a. Arbeitsstätten-, Not- und Sicherheits-, Sport-stättenbeleuchtung) und Außenbeleuchtung in ihre Entwicklung ein. Außerdem wird für Ver-brauchswerte von Beleuchtungen die Gebäu-deenergieeffizienzrichtlinie ( EPBD, Glossar) zugrunde gelegt. Beide Marken können mehr als 90 % ihrer Produkte mit dem ENEC-Kennzeichen ( Glossar) ausstatten. Gleiches gilt für etwa 90 % der Beleuchtungskompo-nenten und elektronischen Steuerungsgeräte im Komponentensegment. Voraussetzung für die Erteilung eines ENEC-Zertifikats ist u. a. das Vorhandensein eines Qualitätsmanage-mentsystems sowie die regelmäßige externe Prüfung und Bestätigung der Einhaltung geltender Normen und Vorschriften.

Da sich die Qualität eines Produktes auch darin auszeichnet, dass es nach der Anwen-dung leicht zu entsorgen ist, wird schon in der Produktentwicklung die Entsorgung mit berücksichtigt.

Statt eigene Sammelstellen einzurichten macht die Zumtobel Gruppe von der Mög-lichkeit Gebrauch, gegen Gebühr kommunale und andere Sammelstellen mit zu nutzen. So können Kunden ihre gemäß WEEE gekenn-zeichneten Produkte einfach an öffentlichen Sammelstellen zurückgeben.

1.200

200

02010/11 2009/102011/12

Rücknahmegebühren gemäß WEEE Lighting Segment Europa (in TEUR)

*Im Berichtsjahr wurden erstmalig auch in der Schweiz bezahlte Ge-bühren berücksichtigt.

Das Komponentensegment un-terliegt der WEEE-Richtlinie nur hinsichtlich der Stoffverbote (alle Standorte). Die Geräte des Komponentensegments gelten als Komponenten, für welche an die Sammel- und Verwertungsorgani-sationen keine Entsorgungsgebühr abzuführen ist.

8631.0641.178*

Page 84: Through light, we care

80

Betrieblicher Umweltschutz

Umweltschutz und der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen haben in der Zumto-bel Gruppe eine hohe Bedeutung. Dies nicht nur im Hinblick auf die Entwicklung energie-effizienter Produkte, sondern gleichfalls in Bezug auf eine umweltfreundliche Produktion.Der betriebliche Umweltschutz ist zentraler Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie der Zumtobel Gruppe und im Handlungsfeld „Prozesse“ verankert. Dies beinhaltet einen sorgsamen und effizienten Umgang mit allen Ressourcen sowie die Vermeidung und Ver-minderung von Emissionen und Abfall entlang des gesamten Lebenszyklus der Produkte.

Die Relevanz des betrieblichen Umwelt-schutzes wird auch in folgender Entscheidung deutlich: im Berichtsjahr wurde entschieden, zukünftig systematisch Nachhaltigkeitseffekte im Zuge des Prozesses für Investitionsentschei-dungen zu berechnen und zu berücksichtigen.

Das Umweltmanagement

Das Umweltmanagement der Zumtobel Gruppe basiert auf den drei Säulen: zertifizierte Umweltmanagementsysteme nach der Norm ISO 14001, die Anwendung der Lean Six Sigma Methode ( Glossar) sowie die konsequente Einhaltung interner und externer Richtlinien. Das Ziel des Umweltmanagements ist es, die Auswirkungen der Produktionsprozesse und der Produkte auf die Umwelt kontinuierlich zu reduzieren.

Verantwortlich für die Organisation des Um-weltmanagements ist sowohl im Leuchten- als auch Komponentensegment eine Koordinie-rungsstelle auf globaler Ebene, die Richtlinien verabschiedet und so Strukturen für Maßnah-men zur stetigen Optimierung der Umweltleis-tung vorgibt.

Um den lokalen Anforderungen gerecht zu werden, liegt die Verantwortung des Umwelt-managements beim Umweltbeauftragten in den jeweiligen Werken. Dieser setzt individu-elle Schwerpunkte und Ziele und ist verant-wortlich für die Umsetzung der Maßnahmen sowie die Einhaltung der nationalen Gesetze. Das Umweltmanagement ist außerdem verantwortlich für die Einhaltung aller umwelt-relevanten rechtlichen Verpflichtungen. Intern ist der betriebliche Umweltschutz im Verhal-tenskodex für die Mitarbeiter der Zumtobel Gruppe, in der Umweltschutz-, Gesundheits- und Arbeitssicherheitsrichtlinie und der Qualitäts-Policy des Leuchtensegments sowie der Unternehmenspolitik des Komponenten-segments verankert ( Betrieblicher Umwelt-schutz, www).

Die Zertifizierung eines Umweltmanagement-systems nach ISO 14001 setzt Verfahren zur kontinuierlichen Verbesserung der Umwelt-leistung im Rahmen der Produktionsprozesse voraus. Gleichzeitig stehen die Bestimmung, Bewertung und Überwachung von Risiken und Umweltauswirkungen im Vordergrund sowie die systematische Umsetzung aller definierten Maßnahmen.

Zur Stärkung und Optimierung der Umwelt-managementsysteme werden extern wie intern erkannte Potenziale in Programme gefasst und lokal an den Standorten in struktu-rierter Form abgearbeitet. Identifiziertes Ver-besserungspotenzial mit hoher Relevanz wird im gruppenweiten Steuerungsgremium, dem Zumtobel Group Quality Council behandelt ( Qualität und Sicherheit, S. 75).

Gerhard Weiß, Manager Integrated Management Systems Leuchtensegment

„Da Investitionsentscheidungen sehr oft Langzeitwirkung haben, müssen wir auch die Nachhaltigkeit der Investition wie Umweltauswirkungen, Material- und Energieverbrauch sowie Arbeitssicher-heitsaspekte bewerten.“

Page 85: Through light, we care

Zu den verwendeten Materialien für die Herstellung der Produkte und Verpackungen gehören v. a.:

Leuchtensegment:• Rohstoffe: Aluminium, Stahl,

Kunststoffgranulate, Lacke• Hilfs- und Betriebsstoffe: Öle,

Schmierstoffe, Reinigungsmittel• Halbfertige Erzeugnisse oder

Teile: elektronische Kompo-nenten, Leuchtmittel

• Verpackungsmaterial (zu ca. 70 % recycelt): Kunststofffolien, Karton, Holzpaletten, Styropor

Komponentensegment:• Rohstoffe: Stahl, Kupferdraht,

elektronische Bauteile, Isola-tionsmaterial, Elektroblech/-stahl, Gehäuseteile aus Stahl und Kunststoff

• Hilfs- und Betriebsstoffe: Löt-zinn, Flussmittel, Tränklacke, Öle, Schmierstoffe, Reinigungs-mittel, Vergussmasse (Harze), Lösungsmittel

• Verpackungsmaterial: Kunststofffolien, Karton, Schaumstoff

Derzeit sind sechs von zwölf Produktions-standorten im Leuchtensegment und sieben von zehn Standorten im Komponentenseg-ment nach ISO 14001 zertifiziert. Die für das Magnetikwerk Fürstenfeld geplante Zertifi-zierung wurde ausgesetzt, da der Ausbau der LED-Kettenfertigung derzeit nur in geringem Umfang stattfindet. Das Leuchtensegment befindet sich derzeit in der Vorbereitung der Zertifizierung der Standorte außerhalb Euro-pas. Diese sind für 2013/14 vorgesehen.

Schulungen

Die Mitarbeiter der Zumtobel Gruppe wer-den durch Schulungen für das Thema Umwelt-schutz sensibilisiert. In beiden Segmenten werden neue Mitarbeiter im Rahmen des Einführungsplans speziell zu Umweltthemen geschult. Außerdem wurde im Berichtsjahr in Zusammenarbeit mit der Unternehmensbe-ratung ecobrain eine Schulung für Auditoren aller österreichischen Standorte für Umwelt-managementsysteme durchgeführt.

Mitarbeiter in allen europäischen Leuchten-werken werden bedarfsorientiert in verschie-denen Aufgabenbereichen geschult, u. a. zu den Themen Abfallvermeidung und -trennung sowie Auswahl und Beschaffung von umwelt-verträglichen Materialien. Des Weiteren finden im Leuchtensegment in den sechs Produktions-werken jährlich Informationsveranstaltungen zu Gesetzesänderungen im Umweltbereich statt.

Materialien

Die Zumtobel Gruppe verwendet keine Materialien mit erhöhtem ökologischen Risiko-potenzial.

Nicht nur in Anbetracht steigender Rohstoff-preise ist es ein Ziel der Zumtobel Gruppe, den Materialaufwand so gering wie möglich zu halten. Im Sinne verantwortlichen ökologischen Handelns ist es ein zentrales Anliegen so res-sourceneffizient wie möglich bei gleichbleibend hoher Qualität zu produzieren.

Im Rahmen der Lean Six Sigma-Methode werden Einsparpotenziale für den Material-verbrauch identifiziert und entsprechende Maßnahmen entwickelt. Des Weiteren liefert das betriebliche Vorschlagswesen wertvolle Ideen zur Reduktion des Materialeinsatzes. Alle eingesetzten Materialien werden nach strengen Qualitätskriterien ausgewählt. Zur Optimierung der Materialauswahl erstellt die Zumtobel Gruppe seit dem Berichtsjahr für alle neuen Produkte Umweltdatenblätter (EPDs). Diese liefern Informationen über die Umweltbelastungen durch die bei der Her-stellung verwendeten Materialien sowie über die Auswirkungen in der Anwendungsphase ( F & E, S. 70).

Bei Verpackungen gilt auch das Prinzip der Materialeinsatzoptimierung. Die Zumtobel Gruppe verwendet möglichst umweltver-trägliche Produkt-, Transport- und Umver-packungen, bevorzugt Karton aus Altpapier und ersetzt wenn möglich Verpackungen aus Styropor. Printmedien der Marke Zumtobel in Europa tragen das PEFC-Zertifikat ( Glossar), welches sicherstellt, dass Papierprodukte aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stam-men.

Gefahrstoffe und Verordnungen

Die Zumtobel Gruppe achtet streng auf die Einhaltung der Verordnung zu Gefahrstoffen ( RoHS, Glossar), der EU-Chemikalienverord-nung ( REACH, Glossar) sowie aller national und international geltender gesetzlicher Vor-schriften.

Für die Zumtobel Gruppe als ein global agie-rendes Unternehmen ist es eine strategische Herausforderung, lückenlos zu dokumentieren, dass alle geltenden Gesetze und Richtlinien eingehalten werden, vor allem aufgrund des zunehmenden Einkaufs von Elektronikkom-ponenten aus Asien. Um die Dokumentation zu vereinfachen und die Einhaltung auf allen Kontinenten langfristig zu gewährleisten, befindet sich die Zumtobel Gruppe derzeit in einem Auswahlverfahren für eine sogenannte

81

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82

Material-Compliance-Software, die einheitlich für Leuchten- und Komponentensegment einsetzbar ist ( Qualität und Sicherheit, S. 75).

Leider lässt sich die Verwendung von schädli-chen oder in der Kritik stehenden Materialien nicht vollständig vermeiden. Deshalb ist der korrekte Umgang mit Gefahrstoffen und kritischen Materialien ein wichtiger Aspekt des Umweltschutzes. Die Zumtobel Gruppe achtet streng auf die konsequente Einhaltung von Stoffverboten und Stoffbeschränkungen (gemäß RoHS, REACH u. a.). Es werden nur Produkte freigegeben, die definitiv keine ver-botenen Materialien oder diese nur innerhalb der erlaubten Grenzen enthalten bzw. für deren Verwendung eine gesetzliche Ausnah-meregelung besteht. Solch eine Regelung gibt es beispielsweise für Quecksilber, das in kleins-ten Mengen in Leuchtstofflampen zu finden ist. Diese Lampen werden aber zunehmend durch LEDs ersetzt.

Gemäß der EU-Richtlinie 2006/66/EG soll das schädliche Nickel-Cadmium, welches in Bat-terien für Sicherheitsbeleuchtung vorhanden ist, durch Nickel-Metallhydrid-Akkumulatoren ersetzt werden. Grundsätzlich werden alle Produkte der neueren Generation Metallhy-drid-kompatibel sein. Aufgrund thermischer Einschränkungen in der Akkutechnologie be-stehen jedoch weiterhin Ausnahmen.

Da PVC-haltige Kabel im Falle eines Brandes giftige Substanzen wie Halogene und Chlor-wasserstoff freisetzen, werden im Leuchten-segment bei der Verdrahtung PVC-haltige Kabel durch PVC-freie ersetzt. Die geplante vollständige Umstellung konnte mit Ende des Berichtsjahres jedoch noch nicht ganz abge-schlossen werden, da technische Hindernisse bei Hochtemperaturleuchten und Anschluss-kabeln bestehen.

Energieverbrauch

Der Gesamtenergieverbrauch konnte im Berichtszeitraum im Leuchtensegment gesenkt werden: um etwa 7 % auf 73.978 MWh. Insbe-sondere der direkte Energieverbrauch wurde um knapp 13 % auf 26.779 MWh reduziert. Verantwortlich dafür ist ein neues Heizsystem im Werk Usingen und damit verbunden die Umstellung von Heizöl auf Gas. Infolgedessen sank auch der Energieverbrauch pro 1.000 produzierter Leuchten auf 7,34 MWh (VJ: 8,09). Im Komponentensegment sank der Gesamt-energieverbrauch um 5,7 % auf 33.882 MWh. Dies ist in erster Linie auf die im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringere Produktionsmenge zurückzuführen. Aufgrund der Fixverbräuche stieg deshalb der Energieverbrauch pro 1.000 produzierte Einheiten an auf 0,58 MWh (VJ: 0,4).

Wenn auch die Lichtindustrie im Vergleich zu anderen Branchen keine energieintensive Industrie ist, so ist es der Zumtobel Gruppe ein stetiges Anliegen, Einsparungspotenziale zu erschließen, um so die aufgewendete Energie in der Produktion beständig zu verringern. So ist in beiden Segmenten das Ziel eine kontinuier-liche Verringerung des Energieverbrauchs pro 1.000 produzierte Einheiten.

Im Geschäftsjahr 2012/13 sind in den Kompo-nentenwerken in Österreich und im Leuch-tenwerk in Lemgo Evaluationsprojekte zu der Energieeffizienznorm 50001 geplant. Ein Aspekt bei der Evaluierung wird sein, ob eine konkrete Zielsetzung bei der Energieeffizienz in der Produktion möglich und sinnvoll ist.

Zur Reduktion wurden an den Standorten im Berichtszeitraum verschiedene Maßnah-men ergriffen. Maßgeblich zur Reduzierung des Energiebedarfs hat die energetische Sanierung im Leuchtenwerk Usingen bei-getragen. Neben der Umstellung von Erdöl

40.000

5.000

15.000

25.000

35.000

02010/11 2009/102011/12

Direkter Energieverbrauch (MWh)

Leuchtensegment

25.216 28.034 25.859

1.563

26.779

2.703

30.737 28.719

Fernwärme (nur Leuchtensegment)

Elektrizität

30.000

0

5.000

10.000

15.000

25.000

20.000

2010/11 2009/102011/12

Komponentensegment

26.56627.919

26.317

26.566 27.919 26.317

60.000

10.000

30.000

50.000

02010/11 2009/102011/12

41.034 41.403 39.711

47.199

6.165

48.978

7.575

47.334

7.623

Öl

Gas

10.000

1.000

3.000

5.000

7.000

9.000

02010/11 2009/102011/12

Komponentensegment

6.608 6.8977.855

7.316

708

8.008

1.111

8.624

769

* Im Leuchtensegment werden Materialien, die nicht als Leuchte, und im Komponentensegment, die nicht als Leuch-tenkomponenten im eigentlichen Sinn zu werten sind, ausgeschlossen (z. B. Kleinteile wie Befestigungsmaterialien, Leuchtmittel, Zubehörteile).

2.860

Indirekter Energieverbrauch (MWh)

Leuchtensegment

Page 87: Through light, we care

83

auf Erdgas, mit dem ein Blockheizkraftwerk betrieben wird welches Strom und Wärme erzeugt, wurden auch die Heizungen ausgetauscht. Im Werk in Les Andelys beinhaltet ein Drei-Jahres-Plan aus dem Jahr 2011 zahlreiche Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs. Außerdem haben diverse Maßnahmen in Landskrona zu der Energieeinsparung beigetragen. Eine Inves-tition in das Werk Dornbirn in Höhe von 20 Mio EUR beinhaltet zahlreiche Maßnah-men für einen energieeffizienten Betrieb.

Zu weiteren Maßnahmen zählen das tägliche Monitoring des Energieverbrauchs im Leuch-tenwerk Spennymoor und die Modernisierung des Ventilationssystems im Komponentenwerk Dornbirn, welche außerdem durch die Opti-mierung der klimatischen Verhältnisse im Werk zu einem Anstieg der Mitarbeiterzufriedenheit geführt hat.

Im Rahmen der Vorbereitung der Produkti-onsstandorte in Übersee auf eine ISO 14001 Zertifizierung wurde im Geschäftsjahr das Energy Reporting auf diese Standorte ausge-rollt. Geplant ist für das Geschäftsjahr 2012/13 das weltweite Energiereporting auch im Leuch-tensegment.

Emissionen

Die Lichtindustrie ist hinsichtlich der Emission von Treibhausgasen eine relativ saubere Indus-trie. Dennoch will die Zumtobel Gruppe nicht allein durch die Entwicklung innovativer Pro-dukte zum Klimaschutz beitragen, sondern auch als Produktionsunternehmen die verursachten Emissionen so gering wie möglich halten.

Zu den relevanten Emissionen der Zumtobel Gruppe gehören CO2-, Staub-, und Lärm-emissionen. Die Zumtobel Gruppe hält dabei alle EU-Richtlinien und standortspezifischen Grenzwerte ein.

Flüchtige organische Emissionen aus der Ver-wendung von Lösungsmitteln und ozonabbau-ende Emissionen, die bei der Verwendung von Kühlaggregaten entstehen, sind aufgrund der geringen Menge vernachlässigbar und werden nicht erhoben. Im Leuchtensegment wird der Einsatz von lösemittelhaltigen Lacken so weit wie möglich reduziert und ozonbelastende Kühlmittel wenn möglich ersetzt.

CO2-Emissionen Die gesamten CO2-Emissionen der Produktion sind im Geschäftsjahr 2011/12 im Leuchten-segment um knapp 17 % auf 14.587 Tonnen CO2 gesunken. Dies ist vor allem auf einen verbesserten Energiemix zurückzuführen. Im Komponentensegment stiegen sie um 15,7 % auf 15.615 Tonnen CO2. Der Anstieg ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass im Komponentenwerk Melbourne bei der Über-prüfung des CO2-Äquivalents, gemeinsam mit dem Stromlieferanten, festgestellt wurde, dass in den Vorjahren ein falscher Wert herangezo-gen wurde und im Berichtsjahr daraufhin diese Werte deutlich nach oben angepasst werden mussten.

Die ermittelten CO2-Emissionen beider Segmente setzen sich aus den „direkten Emissi-onen“ aus dem Öl- und Gasverbrauch und den „indirekten Emissionen“, dem Fernwärme- und Stromverbrauch zusammen. Die CO2-Emissio-nen, die durch den Transport von Produkten entstehen, wurden für das Geschäftsjahr 2011/12 erstmals erhoben und werden in den zukünftigen Nachhaltigkeitsberichten

20.000

2.000

6.000

10.000

14.000

18.000

02010/11 2009/102011/12

Direkte und indirekte Treibhaus-gas-Emissionen (Tonnen CO2)

Leuchtensegment

8.045 9.622 9.962

1.0421.406 1.293

5.086

5.813 5.771413

715 751

14.587 17.556

16.000

2.000

6.000

10.000

14.000

02010/11 2009/102011/12

14.156

11.462

1.261

1.391

198

311

Heizöl

Gas

Fernwärme

Elektritität

Komponentensegment

15.615 13.164

17.777

13.362

Gerhard Radl, Umweltbeauftragter Tridonic Dornbirn

„Betrieblicher Umweltschutz hat bei uns seit Jahrzehnten einen hohen Stellenwert. Wir haben uns verpflichtet, Ressourcen sorgsam und effizient einzusetzen sowie Emissionen und Abfall zu vermeiden bzw. zu minimieren.“

11.479

1.668

215

Page 88: Through light, we care

84

veröffentlicht. Damit werden die bisher ermit-telten CO2-Emissionen um die „sonstigen indi-rekten Emissionen“ aus dem Warentransport erweitert, um den Anforderungen für die Erstellung eines CO2-Fußabdrucks ( Carbon Footprint, Glossar) nach dem Greenhouse Gas Protocol ( Glossar) näher zu kommen ( Transport und Logistik, S. 87).

Maßnahmen zur Reduktion der CO2-Emissio-nen bei der Zumtobel Gruppe ergeben sich vor allem aus der Optimierung des Material- und Energiebedarfs im Herstellungsprozess sowie der Transportlogistik.

Wasser

Wenn auch der Wasserverbrauch im Kontext der Umweltauswirkungen der Zumtobel Gruppe keinen wesentlichen Aspekt darstellt, wird mit der wertvollen Ressource verant-wortungsvoll und so schonend wie möglich umgegangen.

In beiden Segmenten sank der Gesamt-wasserverbrauch im Berichtsjahr: Im Leuch-tensegment leicht auf 38.671 m³ (VJ: 38.701) und im Komponentensegment auf 123.511 m³ (VJ: 132.407).

Während im Leuchtensegment die Wasser-menge mit 3,84 m3 pro 1.000 produzierten Einheiten nahezu gleich blieb, stieg im Kom-ponentensegment dieser Wert auf 2,13 m3

(VJ: 1,47). Verantwortlich sind auch hier die Fix-verbräuche, die sich aufgrund der geringernen Produktionsmenge negativ auswirken.

Im Leuchtensegment wird das Frischwasser zu 100 % aus dem öffentlichen Netz bezogen. Im Komponentensegment stammen 75 % aus Grundwasser und 25 % aus dem öffentlichen

Netz. Bei der Herstellung der Produkte der Zumtobel Gruppe wird insgesamt vergleichs-weise wenig Prozesswasser benötigt. Eine Ausnahme sind die Reinigungsbäder im Leuch-tensegment. Um dabei den Wasserverbrauch zu reduzieren, werden Produktteile wenig geölt und im gesamten Produktionsprozess möglichst rein gehalten.

Nur ein geringer Teil des Wassers wird im Produktionsprozess so stark verschmutzt, dass eine spezielle Reinigung vor der Abwas-sereinleitung in das öffentliche Netz nötig ist. Ein Beispiel dafür sind die Lackierungen in den Leuchtenwerken, wo Lösungsmittel und che-mische Reinigungsmittel in das Prozesswasser emittiert werden. Die Reinigung des Wassers durchläuft vier Phasen: Das Wasser wird auf neutralen ph-Wert ausgeglichen, Festbestand-teile bzw. Lackbestandteile werden gefiltert, die gefilterten Bestandteile werden zu einem Filterkuchen gepresst und an den lokalen Ent-sorger weitergegeben und schließlich wird das Wasser sorgfältig geprüft und eingeleitet.

Abfall und Recycling

Die Abfallmenge stieg im Leuchtensegment im Berichtszeitraum um etwa 12,5 % auf 7.448 t. Dies ist darauf zurückzuführen, dass im Leuch-tenwerk Lemgo bei Bautätigkeiten die Entsor-gung des angefallenen Bodenaushubs durch das Werk selbst erfolgte und nicht über externe Dienstleister. Im Komponentensegment sank die Abfallmenge im Berichtsjahr um etwa 20 % auf 3.237 t. In beiden Segmenten stieg die Abfallmenge pro 1.000 produzierte Einheiten im Vergleich zum Vorjahr: Im Leuchtensegment auf 738,85 kg, im Komponentensegment auf 55,8 kg. Im Komponentensegment ist maß-geblich die erhöhte Beschaffung im asiatischen Raum dafür verantwortlich. Die Recyclingquote

Wasserentnahme aus Grundwasser

Wasserentnahme aus öffentlicher Wasserzufuhr

41.000

10.000

20.000

30.000

140.000

35.000

70.000

105.000

0

0

2010/11

2010/11

2009/10

2009/10

2011/12

2011/12

Wasserverbrauch / gesamte Abwassereinleitung (m3)*

Komponentensegment

Leuchtensegment

38.671

32.656

38.701

52.580

40.353

44.672

90.85579.827

79.829

123.511

38.671

132.407

38.701

124.501

40.353

9.000

1.000

3.000

5.000

7.000

4.500

500

1.500

2.500

3.500

0

0

2010/11

2010/11

2009/10

2009/10

2011/12

2011/12

Abfallmenge nach Art und Entsorgungsmethode (t)

Leuchtensegment

6.271

2.975

5.861

3.704

5.382

3.797

978

216

539

322

469

347

198

46

216

47

210

44

Gefährlicher Abfall (z. B. Altöl, Lösemittel, Lacke)

Reststoffe / -abfall

Recyclingmaterial (Metalle, Karton, Plastik)

Komponentensegment3.237

7.448

4.073

6.616

4.188

6.061

Auszeichnung

Als Auszeichnung für den aktiven Schutz der Umwelt wurden sowohl das Komponenten- als auch das Leuch-tenwerk in Dornbirn bereits zum 15. Mal mit dem Zertifikat „ÖKOPROFIT®-Betrieb 2012“ ausgezeichnet.

* Die Menge des Wasserverbrauchs entspricht der Menge der gesamten Abwassereinleitung.

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85

liegt im Leuchtensegment bei etwa 86 %, im Komponentensegment bei 92 %. Die Entsor-gung alter Maschinen und Anlagen kann zu einer enormen Steigerung der Abfallmenge, vor allem bei Stahl, führen. Dem stehen meist Energie- und ressourcenschonendere Neuan-lagenbeschaffungen gegenüber.

Bereits bei der Produktentwicklung werden die Vermeidung von Abfällen in der Produktion und die Möglichkeit des Recyclings des Endpro-duktes beachtet. So wird bei der Entwicklung einer Leuchte auf einfache Demontierbarkeit geachtet. Ein nach dem Managementansatz Lean Six Sigma optimierter Herstellungspro-zess reduziert zusätzlich Abfälle und Ausschuss in der Produktion. Des Weiteren werden mit Ende des laufenden Geschäftsjahres Regelkreise zur Fehlervermeidung in allen Leuchtenwerken eingeführt und damit Abfall reduziert.

Die Trennung des Abfalls nach Kunststoffen, Holz, Papier, Karton, Metallen, Magnetik- und Elektroschrott erfolgt in allen Standorten und ermöglicht eine optimale Wiederverwertung. Gefährliche Abfälle sind Schmierstoffe, Öle, Lackreste und Filterrückstände aus der Ab -wasserreinigung, Harzabfälle, Lösemittel, Lacke, Klebstoffabfälle etc. die durch lokale Entsorgungsunternehmen verwertet oder entsorgt werden.

Über die Beteiligung an Rücknahmesystemen für Elektroaltgeräte ist eine Rückgabe der Geräte aus dem Leuchtensegment gewährleistet.

Beispiele Betrieblicher Umweltschutz

• Der Drei-Jahres-Plan zur Senkung des Energieverbrauchs im Leuchtenwerk Les Andelys beinhaltet zahlreiche Maß-nahmen, von denen eine Vielzahl im Berichtsjahr umgesetzt wurden. Dazu gehören u. a. die Dacherneuerung, Boden-reparatur und Beschichtung, ein neues Beleuchtungssystem, Fassadensanierung inklusive Dämmung, Erneuerung der Be- und Entlüftungsanlage bei der Lackierung, ein neues Heizsystem sowie verschiedene

Brandschutzmaßnahmen. Geplant ist außerdem die Generalüberholung der Nasslackierung und der Kläranlage. In Summe führten die Modernisierungsmaß-nahmen im Berichtsjahr bereits zu einer Energieeinsparung von 17,61 %.

• Im Leuchtenwerk Lemgo wurde eine neue, effizientere Spritzgussmaschine an-geschafft und außerdem die Wärmedäm-mung optimiert.

• Im Leuchtenwerk Landskrona wurden im Berichtsjahr zahlreiche Maßnahmen zur Energieeinsparung durchgeführt: Ein System erlaubt es nun, über eine Fernsteu-erung die Belüftung, die Heizung und seit kurzem auch den Kompressor bedarfsge-recht zu steuern. In den Produktionshallen können die Leuchten nun gruppenweise abgeschaltet werden, wenn nicht in der ganzen Halle gearbeitet wird. Außerdem führte der Austausch von Lampen und Bürofenstern sowie der Austausch einer Chemikalie in der Pulverbeschichtung, die schon bei geringerer Temperatur reagiert, zu weiteren Einsparungen. Insgesamt konnte im Jahr 2011 der Energieverbrauch um 1.557.881 kWh und die Energiekosten um knapp 100.000 EUR gesenkt werden, trotz steigender Energiepreise. Für das Geschäftsjahr 2012/13 sind weitere Maß-nahmen geplant.

• Im Berichtsjahr hat das Zumtobel Vertriebsbüro in Zürich – wie auch in den Vorjahren – den Effizienzbonus der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) erhalten, da die definierten Ziele zur jähr-lichen Energieeinsparung erreicht werden konnten.

• Im Leuchtenwerk Usingen wurde im Berichtsjahr ein neues Energiekonzept umgesetzt. Das Maßnahmenpaket bein haltet v. a., dass Erdgas als primärer Energieträger für Heizwärme zum Einsatz kommt. Damit wird ein Blockheizkraft-werk betrieben, welches in nur einem Prozess Strom und Wärme erzeugt. Das

In Landskrona wurden zwei neue Abfallpressen angeschafft. Durch die Komprimierung verringert sich das Transport-Volumen.

Im Werk Les Andelys wurde u. a. die Gebäudehülle gedämmt und das Dach erneuert.

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neue Heizkraftwerk ist außerdem mit Pufferspeichern ausgestattet. Darüber hinaus wurden die Warmluftrohrheizun-gen sowie die Heizregister der Kommis-sionierhalle im November 2011 durch Strahlungsheizungen ersetzt. Ziel ist, den Primärenergiebedarf soweit zu senken, dass das Werk als energieefizientes Gebäude zertifiziert werden kann.

• Die Zumtobel Gruppe investiert 20 Mio EUR in die Erweiterung des Leuchten-werks am Stammsitz in Dornbirn. Auf dem bestehenden Werksgelände wird bis Mitte 2013 ein neues Produktions-gebäude entstehen, welches nach den neuesten Industriestandards errichtet wird. Die Investition beinhaltet zahlreiche Maßnahmen für einen energieeffizienten Betrieb. So wird es beispielsweise möglich sein, die im Fertigungsprozess anfal-lende Prozesswärme weiter zu nutzen.

• Im Komponentenwerk Ennenda, Schweiz, konnte durch zahlreiche Maßnahmen die Umweltleistung verbessert werden: Durch Optimierung der Heizungseinstellungen, Ergänzung von Isolationen und Reparatur von Ventilen konnte der Heizölverbrauch um 6,3 % reduziert werden. Dadurch, dass der Kunststoff seit Mai 2011 separat zum Recycling gesammelt wird, konnte der Restmüll-Anteil pro 1.000 produzierte Geräte um 38,3 % deutlich reduziert werden.

Werk Usingen: Die alte Heizung (Bild Mitte) wurde durch die neue Heizung (Bild unten) ersetzt.

Aktuelle Visualisierung der zukünftigen Halle 8 am Stammsitz Dornbirn.

• Im Komponentenwerk Jennersdorf wurde in den Öfen auf Wasserkühlung umgestellt und damit der Aufwand zur Luftkondi-tionierung gesenkt. Außerdem wurden die Beflammungsanlagen durch Brenner-tausch von Propangas (Tank, Anlieferung, Wartung) auf Erdgas umgestellt, welches ohnehin im Gebäude zur Verfügung steht.

• Im Komponentenwerk Auckland, Neu-seeland, wurde im Berichtszeitraum ein effizienterer Kompressor installiert und die Beleuchtung in Mitarbeiterräumen opti-miert. Außerdem wurde ein Schwerpunkt auf die Abfalltrennung von Stahl gelegt. Mit der Trennung von Elektrostahl konnte die Recyclingrate um 26 % erhöht werden.

• Im Komponentenwerk Melbourne konnte durch die Umstrukturierung im Montage-bereich und die effizientere Nutzung von Brennöfen der Gasverbrauch gesenkt wer-den. Gleichzeitig wurde das Bewusstsein der Mitarbeiter für Energieeinsparung und die Vermeidung von gefährlichem Müll erhöht.

• Im Komponentenwerk Dornbirn wurden im Januar 2012 zur Verbesserung der raumklimatischen und lufthygienischen Verhältnisse zwei zusätzliche Lüftungsan-lagen mit einem Gesamtluftvolumen von jeweils 20.000 m³/h in Betrieb genommen.

• Im Komponentenwerk in Shenzhen, China, konnte im Berichtsjahr nach Vorschlägen aus dem Betrieblichen Vorschlagswesen der Lötzinnverbrauch gesenkt werden.

Page 91: Through light, we care

87

Transport und Logistik

Eine effiziente Transportlogistik reduziert neben den Kosten auch den Ressourcenverbrauch und die Emissionen und sorgt dafür, dass alle Produkte zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sind. Da diese Anforderungen von einem Transportdienstleister flexibler und effizienter umgesetzt werden können, hat die Zumtobel Gruppe nahezu alle Transportaktivitäten an externe Dienstleister ausgelagert.

Eine Herausforderung für die Zumtobel Gruppe liegt damit darin, die Transportdienst-leister in die eigenen Nachhaltigkeitsaktivitäten zu integrieren.

Im Berichtsjahr konnte die Zumtobel Gruppe wie geplant das Konzept zur Erhebung der CO2-Emissionen der Transportaktivitäten fertigstellen. Die Erhebung soll dazu dienen, die CO2-Bilanz der Gruppe zu vervollständigen, gleichzeitig Transparenz zu schaffen und Wissen über CO2-Emissionen während der Transporte zu generieren, um so langfristig den Ausstoß zu senken. Durch die Implementierung zum Ende des Berichtsjahres kann im Geschäftsjahr 2012/13 mit der Messung und der Dokumenta-tion begonnen werden.

Externe Einflüsse können dazu führen, dass sich Transportaktivitäten im Jahresverlauf ändern. Im Komponentensegment ist im Berichtsjahr der Anteil der Luftfracht im Vergleich zum Vor-jahr zurückgegangen. Dieser war aufgrund von Engpässen in der Beschaffung von Rohmaterial angestiegen.

Auswahl der Transportdienstleister

Die Auswahl der Transportunternehmen erfolgt nach festgelegten Kriterien, welche die hohen Qualitätsansprüche und eine effiziente Logistik sicherstellen sollen und dabei Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigen.

Bei der Wahl der Transportmittel stehen ökonomische und terminliche Aspekte im Vor-dergrund. Oft ist aber die ökonomisch beste Variante auch die ökologisch sinnvollste Trans-portart. So wird der Lufttransport aufgrund seiner hohen Kosten möglichst vermieden und die Produkte stattdessen vorzugsweise über den Seeweg transportiert. Langfristig soll der Anteil von Luftfracht mithilfe von Planungsop-timierung und Konsolidierung von Gruppen-Transporten weiter gesenkt werden.

Die Auswahlkriterien beinhalten:• Kosten• Qualität

(Termintreue und Transportschäden)• Bevorzugung zertifizierter Dienstleister

(ISO 9001, ISO 14001, Ökoprofit)• Abgasnorm der Fahrzeuge

(mindestens EURO-5-NORM)• Dienstleister, die Schienentransport

anbieten, werden bevorzugt• Doppelstockverfahren

(nur Leuchtensegment)

Günter Waibel, Leiter Distributionslogistik Thorn

„Es ist unser Ziel, die ökologische Belastung zu minimieren und den Ressourceneinsatz optimal zu gestalten. Hierbei spielen die Trans-portaktivitäten eine wichtige Rolle. Deshalb werden wir nun auch die CO2-Emissionen der Logistik systematisch erheben und damit unsere CO2-Bilanz vervollständigen.“

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88

Logistiknetzwerke

Eine wichtige Maßnahme zur Sicherstellung einer effizienten Transportlogistik war die Implementierung eines Logistiknetzwerkes im Jahre 2002. Zunächst nur für das Leuch-tensegment aufgebaut, beteiligt sich seit 2010 auch das Komponentensegment an diesem sogenannten HUB-System. Zusätzlich optimiert das Doppelstockverfahren, bei dem durch ein Metallgestänge eine zweite Ebene im LKW ins-talliert wird, den Nutzungsgrad des Laderaums beim Transport zwischen den Knotenpunkten.

Ein HUB-System ist ein sternförmiges Trans-portnetz mit einem zentralen Knotenpunkt. Durch dieses Konzept können die Füllraten der LKWs erhöht und durch abgestimmte Fahr-pläne, innerhalb des Netzwerkes, verbindliche Terminzusagen gemacht werden.

Das Logistiknetzwerk des Leuchtensegments besteht aus insgesamt sieben Knotenpunkten. Der Hauptumschlagplatz in Venlo, Niederlande, verknüpft die Standorte Dornbirn, Lemgo, Usingen, Landkrona, Spennymoor und Les Andelys.

Thorn verwendet in Großbritannien das soge-nannte „Milk-Run“-System. Hierbei werden die Rückfahrten von Kunden, sofern sinnvoll, für den Transport von Rohmaterialien und Halb-erzeugnissen zu den Produktionsstandorten genutzt.

Das Komponentensegment nutzt ebenfalls den Hauptumschlagplatz in Venlo, um die Standorte in Les Andelys und Landskrona mit Produkten

aus dem zentralen Distributionszentrum zu versorgen. Dadurch, dass alle Transportdienst-leistungen von externen Spediteuren durchge-führt werden, können Leerfahrten vermieden werden, da neben dem Hauptumschlagspunkt auch HUBs des jeweiligen Spediteurs angefah-ren werden. Dieser kann so Waren anderer Kunden beiladen, um seine Ladekapazitäten optimal auszulasten. Wenn es aufgrund des Ladevolumens sinnvoll erscheint, werden die Standorte auch direkt miteinander verbunden (Komplettladungen). Darüber hinaus gibt es Anstrengungen, die Transportverpackungen durch ein neues Verpackungskonzept weiter zu verbessern, um die Effizienz noch weiter zu erhöhen.

Im Berichtszeitraum hat die Tridonic den HUB Singapur in Betrieb genommen, um zukünftig auch die Transportaktivitäten in Asien zu ver-bessern und die Effizienz zu steigern.

Kooperation

Die Tridonic ist im Berichtszeitraum eine Koope-ration mit der Wirtschaftskammer Österreich, der Rail Cargo Austria und dem Verein Netz-werk Logistik eingegangen. Ziel der gemeinsa-men Workshops, von denen im Geschäftsjahr 2011/12 zwei stattgefunden haben, ist das Aufzeigen von Problemen und Hemmnissen, welche die Akteure davon abhalten, die Schiene der Straße vorzuziehen. Gemeinsam mit Ver-tretern von Politik, Wirtschaft, Dienstleistern und Bahnen sollen Lösungsansätze erarbeitet werden, um so den Umstieg von der Straße auf die Schiene attraktiver zu machen. Dies

Bernd Fink, Global Logistics Manager Tridonic

„Wir wollen in einer regionalen Workshop-Serie einen Konsens erreichen, der den Umstieg vom Straßentransport auf die Schiene attraktiv macht. Ziel ist, dass europäische Ballungszentren mit Ganzzügen aus dem Dreiländereck bedient werden und somit der LKW-Verkehr weiter reduziert wird.“

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beinhaltet z. B. auch die Bereitschaft der Indus-trie im Dreiländereck, in dem der Zumtobel Stammsitz angesiedelt ist, zur Bündelung von Frachtvolumen in diversen Destinationen.

Das Komponentensegment nutzt schon jetzt vor allem Schienenverkehre zum Container-transport zu den Überseehäfen. Im Berichts-zeitraum musste allerdings aufgrund zahlreicher Baustellen auf der Strecke nach Hamburg-Altenwerder vermehrt auf Straßentransport ausgewichen werden.

Mitarbeiter-Mobilität

Die Zumtobel Gruppe ist nicht nur hinsichtlich ihrer Produkte bestrebt, die Transportaktivi-täten so effizient und umweltverträglich wie möglich zu gestalten: mit einigen lokalen Maß-nahmen wird versucht, auch die Auswirkungen der Mitarbeiter-Mobilität so gering wie möglich zu halten. In Dornbirn geschieht dies mit der Ausgabe von kostenlosen Jahreskarten für den Nahverkehr, mit dem Angebot an Firmenfahrrä-dern für Erledigungen in der Mittagspause, mit der Installation von einer Tankstelle für E-Bikes sowie mit der Unterstützung der Teilnahme am „FahrRad Wettbewerb“, einer Vorarlberger Initiative zur Förderung des Fahrradfahrens. Am Tridonic Standort im schweizerischen Ennenda wurde im Mai 2012 ein sogenannter Mobility Jackpot gestartet. Dieser soll Anreiz bieten, das eigene Auto stehen zu lassen und stattdessen auf das Fahrrad auszuweichen oder zumindest Fahrgemeinschaften zu bilden.

Spennymoor, UK

Les Andelys, FRAustralien

Dornbirn, AT

Venlo, NLLandskrona, SE

nur Produktion

Produktion & Distribution

HUB & Distribution (Norddeutschland und Benelux)

HUB-System für das Leuchtensegment:

Lemgo/Usingen, DE

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90

Lieferantenmanagement

Nachhaltigkeit in der Lieferkette bedeutet für die Zumtobel Gruppe langfristige und auf gegenseitiges Vertrauen und Fairness angelegte Lieferantenbeziehungen. Diese helfen der Zumtobel Gruppe wirtschaftlich, ökologisch und sozial verantwortungsvoll die Versorgungssicherheit aller Rohstoffe und Vorprodukte bei gleichzeitig höchster Quali-tät zu gewährleisten.

Strategien

Die aktuellen Entwicklungen wie der tech-nologische Wandel, die Verteuerung und die Verknappung von Rohstoffen sowie die globale Wachstumsstrategie der Zumtobel Gruppe stellen den Einkauf vor stetig neue Heraus-forderungen. Der technologische Wandel sorgt für eine zunehmende Komplexität in der Beschaffung und die Anpassung der Prozesse, da neben der traditionellen Lichttechnologie die schnell wachsende LED-Technologie mit deutlich kürzeren Lebenszyklen bedient werden muss. Darüber hinaus werden Roh-stoffpreise zunehmend unkalkulierbar (allen voran Kupfer, Nickel, Öl, Seltene Erden und Energie). Dies wird insbesondere auch her-vorgerufen durch geopolitische Einflüsse, die Weltmarktnachfrage sowie den Finanzmarkt mit seinen Währungsrisiken und Spekulati-onsgeschäften.

Im Zuge des LED-Wachstums nimmt das Beschaffungsvolumen aus Asien insgesamt deutlich zu. Hierbei gilt es mit einem konse-quenten Risikomanagement frühzeitig poten-zielle Risiken zu erkennen, zu minimieren oder diese ganz zu vermeiden. Basis hierfür ist auch, dass bereits in der Produktentwick-lung konsequent Alternativlieferanten für LED-Komponenten berücksichtigt werden.

Für die Zumtobel Gruppe ist die konsequente Anwendung dieser sogenannten „Second Source Strategy“ von elementarer Bedeutung. Durch den Aufbau von Alternativlieferanten

wird die Versorgung auch bei unerwarteten, externen Ereignissen und Bedarfsschwan-kungen sichergestellt. Eine Multisourcing-Strategie, also der Aufbau von mehr als zwei Lieferanten, ist v. a. bei kritischen Komponen-ten und Hebelmaterialien wichtig, um flexibel und unabhängig reagieren zu können.

Wie wertvoll diese Strategie ist, hat sich im Berichtszeitraum bestätigt. Die Auswirkun-gen der verheerenden Naturkatastrophen in 2011 wie z. B. die Reaktorkatastrophe im japa-nischen Fukushima oder die Überschwem-mungen in Pakistan und Thailand, waren für die Geschäftstätigkeit der Gruppe minimal. Im Komponentensegment musste in Japan im Bereich Elektrolytkondensatoren auf einen anderen Hersteller zurückgegriffen werden. Im Zusammenhang mit den Auswirkungen der Flut in Thailand wurde aufgrund eines vor-her installierten gezielten Risikomanagements ein betroffener Sublieferant kurzfristig durch einen anderen Unterauftragnehmer ersetzt. Im Leuchtensegment hatten die Ereignisse keine Auswirkungen, da die einzige kritische Komponente eines japanischen Sublieferanten durch Alternativmaterial abgesichert werden konnte.

Beide Segmente wenden das sogenannte „Lead Buyer“ Konzept an. Durch die Bünde-lung der Beschaffung einzelner Warengrup-pen durch spezialisierte Einkäufer verbessert sich die Handlungsposition gegenüber oft ebenfalls global agierenden Lieferanten. Lead Buyer managen in beiden Segmenten mehr als 80 % des Einkaufsvolumens. Sie definie-ren die Warengruppenstrategie sowie das Lieferantenportfolio und fördern ein aktives Risikomanagement.

Im Berichtsjahr wurde zum dritten Mal der Excellent Supplier Award verliehen, der vom Komponentensegment zur Festigung der Lieferantenbeziehungen und als Ansporn zur weiteren Leistungssteigerung ins Leben gerufen wurde. 2011 zeichnete Tridonic vier Lieferanten vor allem für die heraus-ragende Leistungen bei Liefertermintreue und Qualität aus: Codico / AT (passive und

Herkunftsländer der LieferantenKomponentensegment weltweit

Leuchtensegment Europa

Afrika 0,1 %

Südamerika 1,2 %

USA 1,1 %

Europa 19,8 %

Asien 77,8 %

Zentraleuropa 85,5 %

Nordic 10 %

Osteuropa 1,3 %

Südeuropa 0,6 %

Asien 1,9 %

USA 0,6 %

Afrika 0,1 %

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aktive Komponenten), Wago / CH (Klemmen), Springfix / CH, Kaiser Technik / CN (beide Metallgehäuse).

Lieferantenbeziehungen

Das Leuchtensegment bezieht alleine in Europa seine Waren über ein Netzwerk von 1.200 Lieferanten. 6 % dieser Lieferanten bedienen ca. 80 % des Einkaufsvolumens. An dem mittelfristig gesetzten Ziel, die Anzahl der Lieferanten zu reduzieren, wird zurzeit intensiv gearbeitet. Im Berichtsjahr konnte die Anzahl der Lieferanten um ca. 200 verringert werden. Für das kommende Geschäftsjahr werden explizite Vereinbarungen mit den

Thomas Böhm, Director Global Supply Chain Management, Leuchtensegment

„In der gesamten Wertschöpfungs kette nimmt die Anzahl der Lieferanten aus Asien im Leuchtensegment stetig zu, des-halb ist es besonders wichtig, die Über-prüfung von Umwelt- und Sozialstandards in der Beschaffung zu verankern und dadurch deren Wirksamkeit dauerhaft sicherzustellen.“

geprägt: Mit 53 % der insgesamt 350 Lieferan-ten bestehen Geschäftsbeziehungen seit über 15 Jahren, mit weiteren 34 % seit über zehn, mit 7 % seit fünf bis zehn und mit lediglich 6 % seit weniger als fünf Jahren.

Aus Zentraleuropa beziehen beide Segmente wesentliche Rohstoffe wie z. B. Stahl, Kupfer, Aluminium und Kunststoffgranulat. Elekt-ronische und LED-Komponenten werden insbesondere in Asien zugekauft, wo sich die wettbewerbsfähigen Lieferanten im Zuge der Globalisierung angesiedelt haben. Außerhalb Europas wird der überwiegende Anteil an Rohstoffen und Vorprodukten möglichst lokal / regional bezogen.

Der Anteil der aus Asien bezogenen Waren ist im Komponentensegment mit 80 % tra-ditionell sehr hoch. Das Leuchtensegment bezieht derzeit dagegen nur ca. 8 % des Einkaufsvolumens aus Asien. Prognostiziert ist jedoch, dass sich dieser Anteil im Jahr 2012/13 auf mindestens 12 % bis maximal 20 % erhöhen wird.

Umwelt- und Sozialstandards

Die Einhaltung von Sozial- und Umweltstan-dards in allen Stufen der Wertschöpfungs-kette besitzt einen hohen Stellenwert bei der Zumtobel Gruppe. Als Bedingung für eine Geschäftsbeziehung wird dies deshalb schon bei der Auswahl der Lieferanten berücksich-tigt und bewertet.

Alle neuen Zulieferer beider Segmente müssen den unternehmenseigenen Code of Conduct unterzeichnen oder einen vergleich-baren eigenen Standard sowie ein auditierba-res Umweltmanagementsystem nachweisen.

Die Mehrheit der Lieferanten des Kompo-nentensegments, die 81 % des gesamten Einkaufsvolumens bedienen, ist mit ISO 14001 ( Glossar) zertifiziert. Weitere 17 % der Lieferanten haben anderweitige, vergleichbare Umweltmanagementsysteme implementiert. Im Leuchtensegment wird der

europäischen Standorten zur weiteren Reduzierung getroffen. Gleichzeitig sollen im Konsolidierungsprozess die qualitativen Anforderungen stärker standardisiert wer-den. Dafür wurden 2011/12 Kriterien zur Evaluation entwickelt. Die Implementierung eines IT-Programms zur Evaluierung ist für Juni 2012 vorgesehen.

Das Komponentensegment hat ein Liefe-rantennetzwerk mit einem hohen Grad an Standardisierung. So bedienen 44 bzw. etwa 12 % der Lieferanten rund ⅓45 des Einkaufs-volumens. Die Beziehungen sind im Kompo-nentensegment besonders von Langfristigkeit

91

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92

Nachweis des Umweltmanagementsystems bei den Bestandslieferanten im Rahmen der Qualitätssicherungsvereinbarungen gefordert und mit den Lieferantenaudits evaluiert.

Die Zulieferer verpflichten sich mit der Unterzeichnung des Code of Conduct u. a. zur Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen ( Glossar) und der Bekämpfung der Korrup-tion. In den ILO-Kernarbeitsnormen ist das Recht auf Versammlungs- und Kollektivver-handlungsfreiheit festgelegt sowie das Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit ( www.ilo.org). Die Bestätigung des Code of Conduct enthält einen Passus, der die Einhaltung der Normen durch relevante Vorlieferanten mit einschließt.

Der Zumtobel Gruppe ist kein Lieferant bekannt, der die ILO-Kernarbeitsnormen im Berichtsjahr missachtet hat. Im Zuge von regulären Lieferanten-Audits wurden bei zwei Lieferanten geringe Abweichungen hin-sichtlich Umwelt- und Sozialstandards identifi-ziert und für die Zukunft nachhaltig eliminiert. Dies wurde in Nachkontrollen und Re-Audits bestätigt. So wurden beispielsweise bei einem Lieferanten potenzielle Risiken hinsichtlich Arbeitssicherheit in einem Audit festgestellt und dokumentiert. Es handelte sich hierbei um ein Verletzungsrisiko durch eine fehlende Sicherheitsabdeckung an einer Maschine. Ohne die Verbesserung bzw. Abstellung erfolgte keine Lieferantenfreigabe. Grundsätzlich gilt, dass Fehlverhalten von Geschäftspartnern gegen den Code of Conduct oder Umweltstandards dokumen-tiert und Abstell-Maßnahmen eingefordert werden. Sollten diese nicht innerhalb ange-messener Frist umgesetzt werden, werden rechtliche Maßnahmen eingeleitet oder die Geschäftsbeziehungen beendet. Die Relevanz der Einhaltung von Umwelt- und Sozialstan-dards hat für die Zumtobel Gruppe weltweit die gleiche Bedeutung. Tatsächlich ist aber die Evaluation der Standards in osteuropäischen und asiatischen Ländern generell schwieriger.

Um ökologische Aspekte entlang der Liefer-kette zu verbessern, arbeitet die Zumtobel

Gruppe an der Optimierung der Verpackung für einige Endprodukte. Der Einsatz von Umlaufverpackungen mit einigen Herstellern führt zur Reduktion von Verpackungs-material. Als international agierendes Unternehmen berücksichtigt die Zumtobel Gruppe bei ihrer Geschäftstätigkeit selbstverständlich das jeweils geltende nationale Recht und verlangt dies auch von seinen Geschäftspartnern. Gleichfalls müssen sämtliche eingekauften Materialien die gesetzlichen Anforderungen erfüllen im Hinblick auf beispielsweise REACH ( Glossar), RoHS ( Glossar) und JIG-101 (Joint Industry Guide: Material Composition Declaration for Electrotechnical Products).

Lieferantenbewertung und Audits

Die Zumtobel Gruppe hat in beiden Segmen-ten einen standardisierten Prozess für die Bewertung von Lieferanten etabliert.

In einer regelmäßigen Lieferantenbewertung werden die Leistungen der Lieferanten beur-teilt. Diese Bewertung wird koordiniert vom strategischen Einkauf in Zusammenarbeit mit der Technik, dem operativen Einkauf und dem Bereich Supplier Quality durchgeführt. Neben den Erfolgsfaktoren Liefertreue, Qualität und Service werden gleichfalls auch Aspekte der Nachhaltigkeit (Umweltmanage-mentsystem, Code of Conduct) gefordert und bewertet.

Des Weiteren führt die Zumtobel Gruppe Audits nach einem systematischen Auditplan durch (Systemaudits für neue Lieferanten und Control-Plan-Audits zur Leistungsver-besserung).

Für jedes Audit wird ein zu verbessern-der Zielindikator festgelegt – z. B. Qualität, Kosten oder die Liefertreue. Umwelt- und Sozial aspekte stellen einen zentralen Punkt der Audits dar. Im kommenden Geschäfts-jahr werden die bereits im Auditfragebo-gen ent haltenen Umwelt- und Sozialaspekte

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93

Wolfgang Sprenger, Director Supply Chain Management Tridonic

„Unsere Beschaffungsstrategien und Instrumente sorgen für höchste Versorgungssicherheit und minimieren die Risiken durch unvorhersehbare Ereignisse.“

mit Lieferanten wird von den Qualitäts- und Einkaufsfunktionen die Wirksamkeit der ein-geleiteten Maßnahmen überprüft und für die Hauptlieferanten und kritischen Lieferanten aller europäischen Standorte eine sogenannte „Lieferanten-Scorecard“ erstellt und kontinu-ierlich weiterentwickelt.

(beispielsweise Umweltprogramm, Abfall-management, Rechtskonformität, Notfall-vorsorge, Arbeitssicherheit) gezielt erweitert und vertieft. Ziel ist es, bei allen Audits ab dem Geschäftsjahr 2012/13 diesen erwei-terten Frage bogen zu verwenden. Im Jahr 2011/12 fanden im Leuchtensegment weltweit 27 Audits mit A-Lieferanten und qualitäts-kritischen Lieferanten statt. Das Komponen-tensegment führt mit ausgebildeten Mitar-beitern ca. 25 Audits jährlich, hauptsächlich in Asien, durch.

Im Zuge der kontinuierlichen Entwicklungs- und Qualifizierungsmaßnahmen werden gemeinsam mit den Lieferanten Maßnah-men vereinbart, u m Schwachstellen zu beseitigen und die Lieferqualität auf Dauer sicherzustellen. Im Berichtszeitraum konnte im Komponentensegment beispielsweise mithilfe gemeinsam erarbeiteter Maßnahmen im Rahmen eines Lean Six Sigma Projekts ( Glossar) bei einem Lieferanten die Ausfallraten in dessen Fertigung reduziert werden. Bei einem anderen Lieferanten konnten nach  mehrfachen unangekündigten Audits die Schweißprozesse durch sukzessiv implementierte Prozesskontrollen verbessert werden.

Im Komponentensegment wird die Risikobe-wertung von Lieferanten und Bezugsländern mithilfe von Beschaffungsmarktanalysen und dem kontinuierlichen Austausch mit den Lie-feranten durchgeführt. Darüber hinaus helfen der Austausch mit Fachkollegen auf Messen und die Medien bei der Bewertung.

Im Geschäftsjahr 2012/13 wird mit dem Supplier Excellence Programm im Leuch-tensegment das Lieferantenmanagement weiter optimiert. In regelmäßigen Treffen

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94

Die Zumtobel Gruppe sieht sich als Teil der Gesellschaft: als Arbeitgeber, als Nachbar und als Geschäftspartner. Diese unternehmeri-sche Verantwortung spiegelt sich in zahlrei-chen gemeinnützigen Aktivitäten wider, die in der Regel auf Marken- bzw. lokaler Ebene organisiert werden. Ein besonderer Fokus liegt auf der Zusammenarbeit mit Schulen und Hochschulen, die im Mitarbeiterkapitel ausführlich beschrieben ist ( Arbeiten in der Zumtobel Gruppe, S. 55).

Zumtobel Group Award

Auf Konzernebene hat die Zumtobel Group im Rahmen ihres Engagements für Nachhal-tigkeit im Jahr 2007 den „Zumtobel Group Award for Sustainability and Humanity in the Built Environment“ ins Leben gerufen. Der vom Architekturforum Aedes, Berlin, kuratierte Architekturpreis honoriert nach-haltige Lösungsansätze in der Architektur und im Ingenieurwesen, die einen richtungs-weisenden Beitrag für eine lebenswertere Zukunft leisten. Der mit insgesamt 140.000 EUR dotierte Award wird im Jahr 2012 zum dritten Mal vergeben. Für den diesjährigen Award wurde im Herbst 2011 erstmalig eine öffentliche Ausschreibung durchgeführt, im deren Verlauf über 230 Architekturbüros, Forschungseinrichtungen und Initiativen ihre

Gesellschaftliches Engagement Projekte eingereicht haben. Die Preisver-leihung wird im November 2012 in Berlin stattfinden.

Engagement für Kunst & Kultur

Für die Marke Zumtobel haben Sponsoring-Aktivitäten im Bereich Kunst & Kultur einen besonderen Stellenwert. Zumtobel nutzt die Zusammenarbeit bzw. die Unterstützung von international anerkannten Künstlern, Archi-tekten, Museen und Galerien, um neue Wege im Einsatz von künstlichem Licht zu entdecken und versteht damit ihr gesellschaftliches Enga-gement als stetigen Innovationsimpuls.

Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet Zumtobel mit dem Kunsthaus Bregenz (KUB). Im Berichtsjahr wurde dort u. a. die Ausstel-lung der koreanischen Künstlerin Haegue Yang unterstützt. Auch andere Kunstprojekte wie das Poolbar-Festival Feldkirch und die Flatz-Ausstellung in Dornbirn, beides in der Region Vorarlberg, die Installation „Eyeball Message“ von Pipilotti Rist in London und die Ausstellung „Architectural Environments for Tomorrow“ im Museum of Contemporary Art (MOCA) in Tokio wurden mit Unterstützung von Zumtobel realisiert. Zumtobel engagiert sich auch als Sponsor verschiedener Kunst- und Architekturnetzwerke, u. a. beim Vorarlber-ger Architekturinstitut, dem Architecture Inistitute Switzerland, dem Austrian Culture Center und dem Aedes Architekturforum, Berlin. Ein Highlight im Berichtsjahr war erneut die Teilnahme auf der Art Basel Miami Beach, wo Zumtobel erstmalig das neue Masterpiece „eL“ von Daniel Libeskind präsentierte.

Folgende Aktivitäten stehen beispielhaft für das breit gefächerte, gesellschaftliche Engage-ment:• Die Zumtobel Gruppe setzte 2011/12

ihr Engagement für LICHT FÜR DIE WELT fort. LICHT FÜR DIE WELT ist ein unabhängiger gemeinnütziger Verein, der 1988 als Christoffel-Blindenmission Österreich gegründet wurde. Im Rahmen einer Kundenbefragung für Thorn und

CEO Harald Sommerer im Gespräch mit Daniel Libeskind auf der Art Basel Miami Beach.

Das Masterpiece von Daniel Libeskind für Zumtobel.

Page 99: Through light, we care

95

Zumtobel kam ein Spendenbetrag von insgesamt 7.500 EUR zusammen.

• Die Zumtobel Gruppe beteiligte sich am Konzernsitz in Vorarlberg mit 3.000 EUR an der Produktion einer Doppel-CD zu Gunsten der Opfer der Erdbebenkatas-trophe in Japan.

• Die Marke Zumtobel unterstützte den österreichischen Verein „Füranand“, der sich um die soziale Integration von jungen Menschen mit Behinderung bemüht, mit einer Spende von 2.000 EUR, die im Rahmen des Tags der Industrie am 1. Juli 2011 eingesammelt wurde.

• In der Region Benelux unterstützte Zumtobel gemeinsam mit acht weiteren Unternehmen das Projekt „healthy-schools” ( www.gezondescholen.eu).

• Im Berichtszeitraum hat die Marke Zum-tobel das Dhulikhel Hospital unterstützt – ein nicht-profit-orientiertes Klinikum am Fuße des Himalaya. Das Dhulikhel Hospital wurde von der Vorarlberger Organisation NepaliMed mitgegründet. Zumtobel und NepaliMed spendeten Leuchten für die Ausstattung eines Erwei-terungsbaus, der als Ausbildungsstätte für angehende Ärzte dienen wird. Auch das Vorarlberger Logistikunternehmen Gebrüder Weiss beteiligte sich an der Hilfsaktion und übernahm den Transport und die Logistik.

• Die Marke Thorn ist Mitglied bei LUCI (Lighting Urban Community Internatio-nal), einem internationalen Netzwerk aus Unternehmen, Lichtplanern, Architekten, Universitäten und etwa 60 Städten. Seit 2007 unterstützt Thorn den Wettbewerb „LUCI LightLinks“. Durch die gemeinsame Entwicklung von Lichtlösungen für benachteiligte Städte soll neben einem Wissenstransfer auch die ökonomische und soziale Entwicklung vorangetrieben werden. Im Mai 2011 wurde das erste Kooperationsprojekt zwischen Jericho

und Lyon abgeschlossen und die Beleuch-tung des Hisham Palastes in Jericho, Westjordanland, feierlich eingeweiht. In der aktuellen Städtepartnerschaft erhält das südafrikanische East London Unter-stützung von dem schottischen Glasgow.

• Das Thorn Leuchtenwerk Spennymoor ist Teilnehmer der „Great Britain Work Campaign“, einer Initiative zur beruflichen Integration arbeitsloser Jugendlicher. Ein achtwöchiges Montage-Praktikum führt die Jugendlichen an die Arbeitswelt heran.

• Ein ähnliches Projekt ist das sogenannte „Starting Eleven Project“ des Thorn Leuchtenwerks in Landskrona. Auch dort soll Jugendlichen der Eintritt in das Berufsleben aus der Arbeitslosigkeit heraus erleichtert werden.

• Als Mitglied des Freundeskreises Dur-ham Gate stellt Thorn Spennymoor Finanzmittel und Ressourcen für junge Menschen bereit, die sich um das Herzog-von-Edinburgh-Leistungsabzeichen (Duke of Edinburgh Award) bewerben. Mit der Kooperation sollen mehr junge Menschen in der Region South West Durham die Möglichkeit erhalten, sich die Lebenskom-petenzen anzueignen, die ihnen den Weg in eine bessere Zukunft ebnen.

• Im Leuchtenwerk Spennymoor verzichte-ten die Mitarbeiter auf den Versand von Weihnachtskarten und spendeten statt-dessen je fünf Pfund pro eingesparter Karte an die Great North Air Ambulance.

• Das Leuchtenwerk Australien unterstützt jährlich die Organisation „Australia’s Biggest Morning Tea“, die sich für die Krebsforschung engagiert. Außerdem wird der „Pink Ribbon Day“– eine Aktion zur Unterstützung von Brustkrebspaten-tinnen – unterstützt.

Zumtobel spendete Leuchten für das Dhulikhel Hospital im Himalaya.

Auch beim zweiten LightLinks-Projekt in Südafrika werden Thorn Produkte und Expertise zum Einsatz kommen.

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Unternehmens- und BerichtsprofilNr. Aspekt Kommentar Erfüllung Seitenverweis

1. Strategie und Analyse

1.1 Erklärung des Vorstandsvorsitzenden zur Relevanz von nachhaltigem Handeln

••• S. 4–7

1.2 Auswirkungen der Geschäftstätigkeit sowie Risiken und Chancen für das Unternehmen

••• S. 11

2. Organisationsprofil

2.1 Name ••• FGB, Umschlag

2.2 Wichtigste Marken, Produkte und Dienstleistungen ••• FGB, Umschlag

2.3 Organisationsstruktur ••• FGB, Umschlag

2.4 Hauptsitz ••• FGB, Umschlag

2.5 Länder der Geschäftstätigkeit ••• FGB, Umschlag

2.6 Eigentumsstruktur und rechtliche Form ••• FGB, Umschlag

2.7 Bediente Märkte ••• FGB, Umschlag

2.8 Größe der Organisation ••• FGB, Umschlag

2.9 Wesentliche Änderungen hinsichtlich Größe, Struktur und Eigen-tumsverhältnissen

Keine Veränderungen im Berichtsjahr. ••• FGB, Umschlag

2.10 Auszeichnungen Beim ASRA und Austrian Annual Report Award erreichte die Zumtobel Gruppe jeweils den dritten Platz. Weitere Auszeichnungen sind in den Markenkapiteln und dem Leistungs-bericht vermerkt.

••• S. 16, 35, 48, 84

3. Berichtsparameter

3.1 Berichtszeitraum ••• S. 2

3.2 Veröffentlichung des letzten Berichts 27. Juni 2011 •••

3.3 Berichtszyklus ••• S. 2

3.4 Ansprechpartner für den Bericht ••• S. 2

3.5 Bestimmung der Berichtsinhalte ••• S. 2

3.6 Geltungsbereich des Berichts ••• S. 2

3.7 Spezifische Beschränkungen des Geltungsbereichs ••• S. 2

3.8 Einbezogene Unternehmenseinheiten ••• S. 2

3.9 Methoden der Datenerhebung und Berechnungsgrundlagen ••• S. 2, 56, 80

3.10 Erläuterung neuer Darstellungen von Informationen Die Daten und Fakten umfassen in diesem Bericht die Geschäftsjahre 2009/10, 2010/11 und 2011/12.

••• S. 2

3.11 Erläuterung veränderter Berichtsparameter ••• S. 2

3.12 GRI-Index Vorliegend. ••• S. 96–100

3.13 Externe Prüfung/Bestätigung des Berichts Es wird keine externe Prüfung des Berichts vorgenommen.

•••

4. Corporate Governance, Verpflichtungen und Engagement

4.1 Führungsstruktur ••• FGB, CGB, www

4.2 Unabhängigkeit des Vorstandsvorsitzenden von der Geschäfts-führung

••• FGB, CGB

4.3 Unabhängige Mitglieder im Vorstand ••• FGB, CGB

4.4 Mitspracherecht der Mitarbeiter und Anteilseigner Die gesetzlichen Anforderungen werden erfüllt.

•••

4.5 Leistungsgerechte Vergütung des Vorstands und der leitenden Angestellten

••• FGB, CGB, S. 62–63

4.6 Vermeidung von Interessenskonflikten ••• S. 14

4.7 Qualifikation und Erfahrung der Mitglieder des Vorstands ••• CGB

4.8 Interne Leitbilder, Verhaltenskodizes und Prinzipien ••• S. 14, 57–58

4.9 Überwachungs- und Kontrollmechanismen der Nachhaltigkeitsleis-tung durch den Vorstand

Das Nachhaltigkeitsprogramm wird über den Vorstandsvorsitzenden im Rahmen des Nach-haltigkeitskreises kontrolliert.

•••

4.10 Bewertung der Leistung der Vorstandsmitglieder Vgl. Tätigkeitsberichts des Aufsichtsrats. ••• CGB

4.11 Berücksichtigung des Vorsorgeprinzips ••• S. 17–19

4.12 Externe Vereinbarungen, Prinzipien oder Initiativen ••• S. 14

GRI-Index

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97

Nr. Aspekt Kommentar Erfüllung Seitenverweis

4.13 Mitgliedschaften in Verbänden und Interessensvertretungen ••• www, S. 15–16

4.14 Einbezogene Stakeholdergruppen ••• S. 15–16

4.15 Bestimmung der Stakeholdergruppen ••• www, S. 15–16

4.16 Ansätze für Einbezug von Stakeholdern ••• S. 15–16

4.17 Themen der Stakeholder ••• www, S. 15–16

Ökonomie

Managementansatz ••• FGB

EC 1 Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert ••• FGB, S. 68–69

EC 2 Finanzielle Auswirkungen des Klimawandels für die Aktivitäten der Organisation

••• S. 11, 17–19

EC 3 Betriebliche Altersvorsorge ••• FGB

EC 4 Finanzielle Unterstützung durch öffentliche Hand ••• FGB

EC 5 Lokale Mindestlöhne •• S. 62–63

EC 6 Lokale Lieferanten •• S. 90–91

EC 7 Lokale Arbeitnehmer Insgesamt werden unter 1 % der Positionen von Expatriats (internationale Entsendungen) besetzt, alle restlichen Positionen sind mit lokalen Arbeitnehmern besetzt.

•••

EC 8 Investitionen in die Infrastruktur und Dienstleistungen, die im öffentlichen Interesse erfolgen

Die Zumtobel Gruppe engagiert sich in den lokalen Gemeinden. Es finden aber keine gro-ßen Investitionen in die Infrastruktur statt.Ein großer Schwerpunkt liegt auf der Zu-sammenarbeit mit Schulen und Hochschulen, außerdem auf Kunst und Kultur.

••• S. 94

EC 9 Indirekte wirtschaftliche Auswirkungen •• S. 11

Ökologie

Managementansatz ••• S. 80–81

EN 1 Eingesetzte Materialen •• S. 81

EN 2 Anteil Recyclingmaterial • S. 81, 84–85

EN 3 Direkter Energieverbrauch ••• S. 82–83

EN 4 Indirekter Energieverbrauch ••• S. 82–83

EN 5 Energieeinsparungen und Energieeffizienz •• S. 82–83, 85–86

EN 6 Energieeffiziente Produkte und Dienstleistungen ••• S. 11–12, 33–35, 38–41, 45–47, 51

EN 7 Initiativen zur Reduktion des indirekten Energieverbrauchs •• S. 85–86

EN 8 Gesamtwasserentnahme ••• S. 84

EN 9 Von der Wasserentnahme wesentlich betroffene Wasserquellen Es werden keine Quellen durch den Wasser-verbrauch der Zumtobel Gruppe erheblich beeinträchtigt.

•••

EN 10 Rückgewinnung und Wiederverwendung von Wasser Es wird kein Betriebswasser aufbereitet und wiederverwendet, da in der Leuchtenindustrie der Wasserverbrauch relativ gering ist.

•••

EN 11 Grundstücke in Schutzgebieten oder Gegenden mit hoher Bio diversität

Aus der Geschäftstätigkeit heraus besteht kein Gefährdungspotenzial.

•••

EN 12 Auswirkungen von Produkten und Dienstleistungen auf Schutz-gebiete oder Gegenden mit hoher Biodiversität

Aus der Geschäftstätigkeit heraus besteht kein Gefährdungspotenzial.

•••

EN 13 Geschützte oder wiederhergestellte natürliche Lebensräume Aus der Geschäftstätigkeit heraus besteht kein Gefährdungspotenzial.

•••

EN 14 Strategie, Ziele und Maßnahmen für Biodiversität Aus der Geschäftstätigkeit heraus besteht kein Gefährdungspotenzial.

•••

EN 15 Gefährdete Tier- und Pflanzenarten Aus der Geschäftstätigkeit heraus besteht kein Gefährdungspotenzial.

•••

EN 16 Direkte und indirekte Treibhausgas-Emissionen ••• S. 83–84, 87–89

EN 17 Sonstige relevante Treibhausgas-Emissionen Es wurden keine anderen relevanten Treib-hausgas-Emissionen definiert.

EN 18 Reduktion von Treibhausgas-Emissionen ••• S. 83–84, 85–86, 87–89

Managementansätze und Leistungsindikatoren

Page 102: Through light, we care

98

EN 19 Emission ozonabbauender Stoffe Emissionen sind aufgrund der geringen Menge vernachlässigbar und werden nicht erhoben.

••

EN 20 NOx, SOx und andere wesentliche Luftemissionen Fällt nur im Rahmen der gültigen Luftreinhalte-Gesetze an.

••

EN 21 Gesamte Abwassereinleitungen Das Betriebswasser wird mindestens wie von den Behörden vorgeschrieben aufbereitet und die Abwassereinleitung entspricht der Wasserentnahme.

••• S. 84

EN 22 Gesamtabfälle und Entsorgungsmethode ••• S. 84–85

EN 23 Freisetzungen von Schadstoffen Im Berichtszeitraum gab es keine wesentlichen Vorfälle.

•••

EN 24 Transport gefährlicher Abfälle Gefährliche Abfälle werden sach- und fach-gerecht von befugten lokalen Sammelstellen entsorgt.

•••

EN 25 Durch Abwassereinleitungen oder Oberflächenabfluss belastete Gewässer und Lebensräume

Im Berichtszeitraum gab es keine wesentlichen Vorfälle.

•••

EN 26 Verringerung der Umweltauswirkungen von Produkten und Dienstleistungen

••• S. 17–19, 32, 38, 45, 50, 81–82

EN 27 Rücknahme von Verpackungsmaterialien zwecks Wiederverwer-tung und Recycling

••• S. 84, 87

EN 28 Geldbußen und Sanktionen aufgrund von Verstößen gegen Rechtsvorschriften

Im Berichtszeitraum gab es keine wesentlichen Vorfälle.

•••

EN 29 Umweltauswirkungen durch Transportaktivitäten Im Berichtsjahr wurde begonnen eine CO2 Dokumentation für die Transporte aufzubauen.

•• S. 87

EN 30 Gesamte Umweltschutzausgaben und -investitionen Gesamtausgaben werden derzeit noch nicht gruppenweit erfasst. Im Berichtsjahr wurde begonnen, Umweltaspekte systematisch in die Investitionsplanung aufzunehmen.

• S. 80

Produktverantwortung

Managementansatz ••• S. 70–73

PR 1 Analyse von Auswirkungen der Produkte und Dienstleistungen auf menschliche Gesundheit und Sicherheit

Die gesetzlichen Anforderungen werden erfüllt.

••• S. 33, 73–74

PR 2 Verstöße gegen Vorschriften bezüglich des Schutzes der menschli-chen Gesundheit und Sicherheit

Im Berichtszeitraum gab es keine Vorfälle. •••

PR 3 Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen ••• S. 79

PR 4 Verstöße gegen Vorschriften bezüglich der Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen

Im Berichtszeitraum gab es keine Vorfälle. •••

PR 5 Messung der Kundenzufriedenheit und Ergebnisse Im Berichtsjahr wurden 4.500 Kunden der Marken Thorn und Zumtobel befragt.

••

PR 6 Verantwortungsvolle Werbung Nicht relevant, da keine Werbung gegenüber Endverbrauchern geschaltet wird.

•••

PR 7 Verstöße gegen Vorschriften bezüglich Werbung Nicht relevant, da keine Werbung gegenüber Endverbrauchern geschaltet wird.

•••

PR 8 Gesamtzahl der berechtigten Datenschutzbeschwerden von Kunden

Im Berichtszeitraum gab ein keine wesent-lichen Vorfälle.

•••

PR 9 Geldbußen und Sanktionen aufgrund von Verstößen gegen Rechtsvorschriften

Im Berichtszeitraum gab ein keine wesent-lichen Vorfälle.

•••

Arbeitspraktiken & menschenwürdige Beschäftigung

Managementansatz ••• S. 56–57

LA 1 Gesamtbelegschaft ••• S. 56

LA 2 Mitarbeiterfluktuation •

LA 3 Betriebliche Leistungen nur für Vollzeitbeschäftigte Teilzeitbeschäftigte haben den gleichen Zugang zu betrieblichen Leistungen wie Vollzeitbe-schäftigte. Für die Behandlung von Leihar-beitern gibt es in Dornbirn eine Betriebsver-einbarung, die einen Leitcharakter für alle europäischen Leuchtenwerke hat.

•• S. 57

LA 4 Mitarbeiter, die unter Kollektivvereinbarungen fallen Alle Mitarbeiter werden den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend angestellt. Wo Kollektivvereinbarungen vorgesehen sind, werden diese angewendet.

••

Nr. Aspekt Kommentar Erfüllung Seitenverweis

Page 103: Through light, we care

99

LA 5 Mitteilungsfristen bei wesentlichen betrieblichen Änderungen ••• S. 61

LA 6 Durch Arbeitsschutz-Ausschüsse vertretene Gesamtbelegschaft Die gesetzlichen Anforderungen werden erfüllt.

••• S. 64

LA 7 Verletzungen, Berufskrankheiten, Ausfalltage und Abwesenheiten sowie arbeitsbedingte Todesfälle

••• S. 64

LA 8 Gesundheitsvorsorge und -beratung ••• S. 64–65

LA 9 Arbeitsschutzvereinbarungen mit Gewerkschaften Es bestehen keine Arbeitsschutzvereinbarun-gen mit Gewerkschaften. Themen des Arbeits-schutzes sind in der Regel im Rahmen von Betriebsvereinbarungen bzw. in entsprechen-den Konzernrichtlinien festgelegt.

••

LA 10 Durchschnittliche jährliche Aus- und Weiterbildung je Mitarbeiter •• S. 59–61

LA 11 Wissensmanagement und lebenslanges Lernen ••• S. 34–35, 40, 48, 60–61

LA 12 Leistungsbeurteilung und Entwicklungsplanung bei Mitarbeitern ••• S. 58

LA 13 Zusammensetzung der leitenden Organe und Aufteilung der Mitarbeiter nach Kriterien der Vielfalt

•• S. 62

LA 14 Verhältnis des Gehalts von Männern und Frauen ••• S. 62–63

Menschenrechte

Managementansatz ••• S. 14, 91–92

HR 1 Menschenrechtsaspekte bei Investitionsvereinbarungen Bei der Investitionstätigkeit der Zumtobel Gruppe gibt es kein Gefährdungspotenzial hin-sichtlich der Verletzung von Menschenrechten.

•• S. 14, 91–92

HR 2 Überprüfung der Lieferanten auf Einhaltung von Menschenrechten und ergriffene Maßnahmen

•• S. 91–92

HR 3 Mitarbeiterschulungen zu Menschenrechten •

HR 4 Anzahl der Diskriminierungsvorfälle und ergriffene Maßnahmen Keine Vorfälle. •••

HR 5 Versammlungs- und Kollektivverhandlungsfreiheit Nicht in allen Regionen, in denen die Zumtobel Gruppe geschäftlich tätig ist, ist Versammlungsfreiheit gesetzlich garantiert.

•• S. 61, 91–92

HR 6 Kinderarbeit Nach Abfrage der Geschäftsführer aller Gesellschaften: keine Kinderarbeit.

••• S. 61, 91–92

HR 7 Zwangsarbeit Nach Abfrage der Geschäftsführer aller Gesellschaften: keine Zwangsarbeit.

••• S. 61, 91–92

HR 8 Schulung des Sicherheitspersonals zu Menschenrechtsaspekten Für die Zumtobel Gruppe nicht relevant. •••

HR 9 Vorfälle von Verletzungen der Rechte von Ureinwohnern Aus der Geschäftstätigkeit besteht kein Gefährdungspotenzial.

•••

Gesellschaft

Managementansatz ••• S. 4–7, 94

SO 1 Programme zur Bewertung der Auswirkungen der Geschäftstätig-keit auf die Gesellschaft

SO 2 Analyse von Korruptionsrisiken in Geschäftseinheiten Im Rahmen der institutionalisierten und regelmäßig durchgeführten Risikobewertung wurden in allen Werken weltweit, Risiken identifiziert und bewertet. Diese identifizier-ten Risiken unterliegen einem regelmäßigen Monitoring durch die interne Revision (Corpo-rate Audit) und Corporate Controlling.

•••

SO 3 Schulungen bezüglich Anti-Korruption •• S. 14

SO 4 Korruptionsvorfälle und ergriffene Maßnahmen ••• CGB

SO 5 Politische Positionen und Lobbyarbeit ••• www, S. 15

SO 6 Zuwendungen an politische Parteien und Politiker Der Verhaltenskodex regelt, dass grundsätzlich keine Zuwendungen an Politiker und Parteien geleistet werden.

•••

SO 7 Anzahl der Klagen aufgrund wettbewerbswidrigen Verhaltens Im Berichtszeitraum gab es keine wesentlichen Vorfälle.

•••

SO 8 Geldbußen und Sanktionen aufgrund des Verstoßes gegen Rechts-vorschriften

Keine wesentlichen Vorfälle. •••

Nr. Aspekt Kommentar Erfüllung Seitenverweis

Page 104: Through light, we care

grau Hellgrau gekennzeichnete Indikatoren sind optional zu beantwortende Zusatzindikatoren.

Verweisspalte:24, 38 Die Seitenzahlen verweisen auf Informationen innerhalb des

vorliegenden Nachhaltigkeitsberichts der Zumtobel Gruppe.

FGB Weiterführende Informationen finden Sie in der aktuellen Finanz- und Geschäftsberichterstattung der Zumtobel Gruppe.

CGB Weiterführende Informationen finden Sie in der aktuellen Corporate Governance Erklärung der Zumtobel Gruppe.

www Weiterführende Informationen finden Sie auf der Website www.zumtobelgroup.com

Erfüllungsgrad:••• Dieser Indikator wird vollständig beantwortet.•• Dieser Indikator wird teilweise beantwortet.• Dieser Indikator wird aktuell nicht beantwortet.

GRI-Index Legende

100

Page 105: Through light, we care

Komponentensegment

Thorn Zumtobel Tridonic Ledon

Leuchtensegment

Die Zumtobel Gruppe mit Sitz im österrei-chischen Dornbirn ist ein Global Player in der internationalen Lichtindustrie und bietet profes-sionelle ganzheitliche Lichtlösungen, Leuchten, Lichtmanagement, Lichtkomponenten sowie LED-Module an. Die Gruppe setzt sich aus vier Marken zusammen, dabei vertreten Thorn und Zumtobel das Leuchtensegment (Lighting Seg-ment), Tridonic und die junge Marke Ledon das Komponentensegment (Components Segment).

Die Zumtobel Gruppe ist mit 21 Produktions-standorten auf vier Kontinenten sowie Ver-triebsgesellschaften in über 100 Ländern derzeit europäischer Marktführer für pro-fessionelle Beleuchtung und weltweit die Nummer vier im Komponentengeschäft.

ASIC – anwendungsspezifische integrierte Schaltungen.

Audit – bezeichnet eine systematische Überprüfung und

Bewertung durch Fachleute nach vorgegebenen Checklisten.

Belt – Mitarbeiter mit sog. Belts (Gürtel), sind dazu ausgebil-

det, Projekte nach der Lean-Six-Sigma-Methode zu organi-

sieren. Die Farbe des Belts spiegelt den Ausbildungsstand

des Mitarbeiters wider.

Carbon Footprint – CO2-Fußabdruck; wird heute als Kurz-

begriff für das Maß an Kohlendioxid- u. a. Treibhausgas-

Emissionen eines definierten Verursachers gebraucht. Er

umfasst den gesamten Lebenszyklus, direkte und indirekte

Emissionen eines Produktes oder einer Dienstleistung /Akti-

vität. Mit ihm sollen Klimaauswirkungen von Produkten oder

Dienstleistungen sichtbar gemacht werden.

CE-Kennzeichnung – Conformité Européenne; mit der

Anbringung der CE-Kennzeichnung erklärt der Hersteller,

dass das Produkt allen anzuwendenden Vorschriften der

Europäischen Union entspricht und die entsprechenden

Konformitätsbewertungsverfahren durchgeführt wurden.

CELMA – Federation of National Manufacturers Associa-

tions for Luminaires and Electrotechnical Components for

Luminaires in the European Union; (Dachverband der euro-

päischen Leuchtenindustrie).

CEO, COO – Chief Executive Officer: Bezeichnung für das

geschäftsführende Vorstandsmitglied. Chief Operating

Officer: Bezeichnung für das Vorstandsmitglied, das die ope-

rativen Prozesse leitet.

CIE – Commission Internationale de l’Éclairage (Internatio-

nale Beleuchtungskommission); widmet sich der weltweiten

Zusammenarbeit und dem Informationsaustausch in allen

Belangen der Beleuchtung.

Controls – englischer Begriff für Lichtsteuerungen.

DALI – Digital Addressable Lighting Interface; ist die Abkür-

zung für eine standardisierte digitale Schnittstelle für elek-

tronische Vorschaltgeräte.

Design for Six Sigma – kurz DfSS; ist eine Anwendung der

Six-Sigma-Methode.

DfSS – berücksichtigt Prozesse sowie Kundenerwartungen

bereits während der Konzeptionsphase. Ziel ist, eine mög-

lichst hohe Qualität und Effizienz in der Fertigung zu erzie-

len und die Kundenanforderungen sicherzustellen.

DGNB – Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V.;

im Fokus der Arbeit steht die kontinuierliche Weiterent-

wicklung eines ganzheitlichen Zertifizierungssystems für

nachhaltige Bauwerke.

EBIT – Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern.

EEI – Vorschaltgeräte werden nach dem Energie-Effizienz-

Index (EEI) entsprechend der Richtlinien des Dachverbands

der europäischen Leuchtenindustrie (CELMA) und somit

der Vorschaltgeräte-Richtlinie 2000/55/EG klassifiziert.

ENEC – European Norms Electrical Certification; Symbol

zur Bestätigung der Konformität mit europäischen

Sicherheitsnormen.

Lichtverschmutzung – ist die Beleuchtung im Außenbereich

nicht bedarfsgerecht, wird ein Teil des erzeugten Lichts direkt

und indirekt durch Reflexion und Streuung in die Umwelt ab-

gegeben. Durch dieses Streulicht entstehen besonders über

Ballungszentren in Industrienationen sogenannte Lichtglocken.

Sie machen die Nacht immer heller – man spricht von

Lichtverschmutzung.

LTI – Lost Time Injuries; Anzahl der Arbeitsunfälle mit Aus-

fallzeit bezogen auf eine Million Arbeitsstunden. Berücksich-

tigt werden Unfälle ab einer Ausfallzeit von acht Stunden.

Maintenance Control – ist eine Funktion eines Lichtmanage-

mentsystems, welches die Lampen so steuert, dass die Be-

leuchtungsstärke konstant auf dem geforderten Niveau ist.

Dies steigert die Energieeffizienz, da die Beleuchtungsan-

lagen nicht überdimensioniert werden müssen.

Nanoskopische Materialstrukturen (Quantenpunkte) –

Quantum Dots (Quantenpunkte) sind nanoskopische Mate-

rialstrukturen, deren elektronische und optische Eigenschaf-

ten maßgeschneidert werden können. Die Lichtindustrie

erforscht die Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten

nanoskopischer Materialstrukturen in der Beleuchtung.

NEEAPs – Energieeffizienzaktionspläne setzen die Vorga-

ben der Energiedienstleistungs-Richtlinie 2006/23/ EG um.

Die Richtlinie hat das Ziel, bis zum Jahr 2016 den Energie-

verbrauch um 9% in jedem EU-Mitgliedsland gegenüber

dem Ist-Stand zu verringern.

OHSAS 18001 – Organizational Health and Safety Assess-

ment System; ist ein international anerkannter Standard für

die Zertifizierung von Managementsystemen für Arbeitssi-

cherheit und Gesundheitsschutz. Analog der Normen ISO

14001 und ISO 9001 entwickelt, hilft er Unternehmen dabei,

Arbeitsunfälle zu vermeiden und Anforderungen im Bereich

der Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu erfüllen.

Ökodesign-Richtlinie – bildet den europäischen Rechtsrahmen

für die Festlegung von Anforderungen an die umweltgerechte

Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (2009/125/

EC: energy related products-Rahmenrichtlinie, vormals EuP,

Energy using Products). Ziel der Richtlinie ist, besonders energie-

ineffiziente Geräte schrittweise aus dem EU-Binnenmarkt aus-

zuschließen und eine Ressourcen schonende, insbesondere

energieeffiziente Produktgestaltung zu unterstützen.

OLED – Organische Leuchtdioden; sie unterscheiden sich

von LEDs durch das eingesetzte organische Material.

Die Strom- und Leuchtdichte ist geringer als bei LEDs.

OLEDs geben das Licht flächig ab.

PEFC – Unabhängiges Zertifizierungssystem zum Nachweis

über die ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige

Forstwirtschaft.

REACH – Die EU-Verordnung (EG) Nr. 1907/2006, auch

REACh (Registration, Evaluation, Authorisation and Restric-

tion of Chemicals – Erfassung, Bewertung, Zulassung und

Beschränkung von Chemikalien), ist die europäische Chemi-

kaliengesetzgebung. Sie ist am 1. Juni 2007 EU-weit in Kraft

getreten. REACh umfasst alle (chemischen) Stoffe, egal ob sie

gefährliche Eigenschaften haben oder nicht.

Die heutige Zumtobel Gruppe geht zurück auf die im Jahr 1950 gegründete „Elektroge-räte und Kunstharzpresswerk W. Zumtobel KG“ mit Sitz in Dornbirn, Österreich. Seit 1976 ist das Unternehmen eine Aktienge-sellschaft. Durch die Akquisition der Marke Thorn im Jahr 2000 begann der Familienkon-zern sich stärker international auszurichten. Der Börsengang erfolgte am 12. Mai 2006 an der Wiener Börse. Noch heute ist die Familie Hauptaktionär mit 35 % am Grundkapital. Der Streubesitz beläuft sich derzeit auf rund 65 %.

Die Führung der Gruppe wurde am 1. Mai 2010 von Dr. Harald Sommerer in der Funk-tion des Chief Executive Officers (CEO) der Zumtobel AG übernommen. Dem CEO untersteht das Komponentensegment mit der eigenständigen Tochtergesellschaft Trido-nic. Das Leuchtensegment wird nach dem Stammhauskonzept direkt durch den Vor-stand geführt (  Konzernstruktur, www).

EPBD – Gebäuderichtlinie: EU-Richtlinie über die

Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden.

FEEI – Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie

in Österreich.

Global Reporting Initiative – ein internationales Stake-

holder-Netzwerk; hat einen umfassenden Rahmen für die

Nachhaltigkeitsberichterstattung erarbeitet, mit dem Ziel,

Nachhaltigkeitsberichte untereinander vergleichbar, trans-

parenter und glaubwürdiger zu machen. G3 ist die dritte

Überarbeitung des Leitfadens.

Greenhouse Gas Protocol – Treibhausgas-Protokoll; ist ein

weltweit anerkanntes und genutztes Instrument zur Quanti-

fizierung und zum Management von Treibhausgasemissionen.

HID – High Intensity Discharge; sind Hochdruck-Gasent-

ladungslampen als Überbegriff für Halogen-Metalldampf-

lampen und Natriumdampflampen.

ILO-Kernarbeitsnormen – Normen der Internationalen

Arbeits-Organisation bezeichnet, über welche grundlegende

Standards für Arbeitsbeziehungen und -bedingungen ge-

währleistet werden sollen. Neben der sozialen und fairen

Gestaltung der Globalisierung gilt die Schaffung von men-

schenwürdiger Arbeit als eine zentrale Voraussetzung zur

Armutsbekämpfung. Siehe: http://www.ilo.org/public/ger-

man/region/eurpro/bonn/kernarbeitsnormen/index.htm

ISO 14001 – die internationale Norm legt anerkannte

Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem fest.

Das übergeordnete Ziel ist die Förderung des Umwelt-

schutzes und die Verhütung von Umweltbelastungen im

Einklang mit sozioökonomischen Erfordernissen. Schwer-

punkt der ISO 14001 ist die kontinuierliche Verbesserung

aller umweltrelevanten Prozesse.

ISO 14025, ISO 14040/ 44, EN 15804 – Die Normen

ISO 14040 zur Ökobilanzierung, die ISO 14025 zum Um-

welt-Labelling von Produkten und die ÖNORM EN 15804

legen die Grundsätze und die Spezifizierung der Verfahren

für die Entwicklung von Umweltdeklarationen fest.

Lean Six Sigma – ist ein Null-Fehler-Ziel, das höchste

Qualität anstrebt („Six Sigma Quality“). In Verknüpfung mit

den Prinzipien des Lean Managements wird die Methode

Lean Six Sigma genannt. Ziel ist, Fehlerquellen vorbeugend

zu beseitigen und somit die Qualität der Produktion und

Produkte zu erhöhen sowie gleichzeitig Aktivitäten, die

keine Wertschöpfung generieren, zu minimieren.

LED – Light-Emitting Diode; die Abkürzung steht für

Licht emittierende Diode. Dieses elektronische Halblei-

ter-Bauelement kann Licht erzeugen.

LEED – Leadership in Energy and Environmental Design;

vom Green Building Council 1998 entwickelt, ist LEED ein

System zur Klassifizierung für ökologisches Bauen.

Leuchtstofflampen – Niederdruck-Gasentladungslampen;

sie sind innen mit einem fluoreszierenden Leuchtstoff

beschichtet. Eine Variante sind Kompaktleuchtstofflampen.

Retrofit-Lampe – Ersatzlampen mit gleichem Sockel und

sehr ähnlichen Abmessungen wie die zu ersetzende

Lampe, aber besserer Technologie. z.B. LED-Lampen mit

Schraubsockel können herkömmliche Glühlampen erset-

zen, um Energie zu sparen und die Lebensdauer zu

verlängern.

RoHS – Das Ziel der EU-Richtlinie 2002/95/EG zur

Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher

Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten, kurz RoHS-

Richtlinie (Restriction of certain Hazardous Substances),

ist es, giftige und umweltgefährdende Substanzen und

Bestandteile aus Elektro- und Elektronikgeräten zu ver-

bannen und die Einführung entsprechender Ersatzpro-

dukte zu beschleunigen.

Stakeholder – bezeichnet Personen oder Gruppen, die

durch die Unternehmenstätigkeit beeinflusst werden

oder die ihrerseits auf ein Unternehmen Einfluss nehmen

können. U. a. Mitarbeiter, Investoren, Politik, NGOs,

Netzwerkpartner.

Total Quality Management (TQM) – bezeichnet ein

betriebliches Verfahren, mit dem bei allen Betriebsange-

hörigen und an jedem Arbeitsplatz eine Qualitätskultur

geschaffen werden soll.

TRI – Total Recorded Injuries; Anzahl Arbeitsunfälle auf

eine Million Arbeitsstunden. In die TRI-Rate werden alle

Vorfälle, unabhängig von Art und Auswirkung, in die

Berechnung mit einbezogen.

Voice of the Customer – Prozess, mit dem die Anforde-

rungen und Rückmeldungen der Anwender erfasst wer-

den. Die Ergebnisse fließen in Methoden wie DfSS ein.

Vollzeitäquivalent – Anzahl der Vollzeit-Arbeitskräfte

sowie zu Vollzeit zusammengefasste Teilzeit-Arbeitskräfte.

WEEE – Waste Electrical and Electronic Equipment

Directive; ist die europäische Richtlinie über Elektro- und

Elektronik-Altgeräte. Ziel ist die Vermeidung von Elektro-

und Elektronik-Abfällen sowie die Förderung der Wieder-

verwendung. Die Hersteller haben für die Sammlung von

Elektro- und Elektronik-Altgeräten aus Privathaushalten

zu sorgen.

Zhaga – im Zusammenhang mit der rasanten LED-Tech-

nologieentwicklung will die Zhaga-Initiative, eine freiwillige

Kooperation von mehr als 180 Herstellern, einheitliche,

internationale Standardisierungen für mechanische, ther-

mische und photometrische Schnittstellen zwischen Light-

Engine und Leuchte schaffen, um die Verwendung von

LED-Modulen verschiedener Hersteller möglich zu machen.

ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronik-

industrie e.V.; engagiert sich für die gemeinsamen Interes-

sen der Elektroindustrie – sowohl in Deutschland als auch

auf internationaler Ebene.

Die Zumtobel Gruppe in Kürze

Glossar

Übersicht Zumtobel Gruppe

Zumtobel Gruppe

im GJ 2011/12 2010/11 2009/10

Mitarbeiter (Vollzeitkräfte) 7.456 7.815 7.329

in Mio EUR 2011/12 2010/11 2009/10

Gesamtumsatz Zumtobel Gruppe 1.280,3 1.228,2 1.114,6

Umsatz Leuchtensegment (Lighting Segment) 949,2 869,0 816,7

Umsatz Komponentensegment (Components Segment) 408,1 437,3 366,6

Weiterführende Informationen finden Sie auf der Website unter www.zumtobelgroup.com/de/corporate_responsibility.htm

Page 106: Through light, we care

Komponentensegment

Thorn Zumtobel Tridonic Ledon

Leuchtensegment

Die Zumtobel Gruppe mit Sitz im österrei-chischen Dornbirn ist ein Global Player in der internationalen Lichtindustrie und bietet profes-sionelle ganzheitliche Lichtlösungen, Leuchten, Lichtmanagement, Lichtkomponenten sowie LED-Module an. Die Gruppe setzt sich aus vier Marken zusammen, dabei vertreten Thorn und Zumtobel das Leuchtensegment (Lighting Seg-ment), Tridonic und die junge Marke Ledon das Komponentensegment (Components Segment).

Die Zumtobel Gruppe ist mit 21 Produktions-standorten auf vier Kontinenten sowie Ver-triebsgesellschaften in über 100 Ländern derzeit europäischer Marktführer für pro-fessionelle Beleuchtung und weltweit die Nummer vier im Komponentengeschäft.

ASIC – anwendungsspezifische integrierte Schaltungen.

Audit – bezeichnet eine systematische Überprüfung und

Bewertung durch Fachleute nach vorgegebenen Checklisten.

Belt – Mitarbeiter mit sog. Belts (Gürtel), sind dazu ausgebil-

det, Projekte nach der Lean-Six-Sigma-Methode zu organi-

sieren. Die Farbe des Belts spiegelt den Ausbildungsstand

des Mitarbeiters wider.

Carbon Footprint – CO2-Fußabdruck; wird heute als Kurz-

begriff für das Maß an Kohlendioxid- u. a. Treibhausgas-

Emissionen eines definierten Verursachers gebraucht. Er

umfasst den gesamten Lebenszyklus, direkte und indirekte

Emissionen eines Produktes oder einer Dienstleistung /Akti-

vität. Mit ihm sollen Klimaauswirkungen von Produkten oder

Dienstleistungen sichtbar gemacht werden.

CE-Kennzeichnung – Conformité Européenne; mit der

Anbringung der CE-Kennzeichnung erklärt der Hersteller,

dass das Produkt allen anzuwendenden Vorschriften der

Europäischen Union entspricht und die entsprechenden

Konformitätsbewertungsverfahren durchgeführt wurden.

CELMA – Federation of National Manufacturers Associa-

tions for Luminaires and Electrotechnical Components for

Luminaires in the European Union; (Dachverband der euro-

päischen Leuchtenindustrie).

CEO, COO – Chief Executive Officer: Bezeichnung für das

geschäftsführende Vorstandsmitglied. Chief Operating

Officer: Bezeichnung für das Vorstandsmitglied, das die ope-

rativen Prozesse leitet.

CIE – Commission Internationale de l’Éclairage (Internatio-

nale Beleuchtungskommission); widmet sich der weltweiten

Zusammenarbeit und dem Informationsaustausch in allen

Belangen der Beleuchtung.

Controls – englischer Begriff für Lichtsteuerungen.

DALI – Digital Addressable Lighting Interface; ist die Abkür-

zung für eine standardisierte digitale Schnittstelle für elek-

tronische Vorschaltgeräte.

Design for Six Sigma – kurz DfSS; ist eine Anwendung der

Six-Sigma-Methode.

DfSS – berücksichtigt Prozesse sowie Kundenerwartungen

bereits während der Konzeptionsphase. Ziel ist, eine mög-

lichst hohe Qualität und Effizienz in der Fertigung zu erzie-

len und die Kundenanforderungen sicherzustellen.

DGNB – Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V.;

im Fokus der Arbeit steht die kontinuierliche Weiterent-

wicklung eines ganzheitlichen Zertifizierungssystems für

nachhaltige Bauwerke.

EBIT – Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern.

EEI – Vorschaltgeräte werden nach dem Energie-Effizienz-

Index (EEI) entsprechend der Richtlinien des Dachverbands

der europäischen Leuchtenindustrie (CELMA) und somit

der Vorschaltgeräte-Richtlinie 2000/55/EG klassifiziert.

ENEC – European Norms Electrical Certification; Symbol

zur Bestätigung der Konformität mit europäischen

Sicherheitsnormen.

Lichtverschmutzung – ist die Beleuchtung im Außenbereich

nicht bedarfsgerecht, wird ein Teil des erzeugten Lichts direkt

und indirekt durch Reflexion und Streuung in die Umwelt ab-

gegeben. Durch dieses Streulicht entstehen besonders über

Ballungszentren in Industrienationen sogenannte Lichtglocken.

Sie machen die Nacht immer heller – man spricht von

Lichtverschmutzung.

LTI – Lost Time Injuries; Anzahl der Arbeitsunfälle mit Aus-

fallzeit bezogen auf eine Million Arbeitsstunden. Berücksich-

tigt werden Unfälle ab einer Ausfallzeit von acht Stunden.

Maintenance Control – ist eine Funktion eines Lichtmanage-

mentsystems, welches die Lampen so steuert, dass die Be-

leuchtungsstärke konstant auf dem geforderten Niveau ist.

Dies steigert die Energieeffizienz, da die Beleuchtungsan-

lagen nicht überdimensioniert werden müssen.

Nanoskopische Materialstrukturen (Quantenpunkte) –

Quantum Dots (Quantenpunkte) sind nanoskopische Mate-

rialstrukturen, deren elektronische und optische Eigenschaf-

ten maßgeschneidert werden können. Die Lichtindustrie

erforscht die Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten

nanoskopischer Materialstrukturen in der Beleuchtung.

NEEAPs – Energieeffizienzaktionspläne setzen die Vorga-

ben der Energiedienstleistungs-Richtlinie 2006/23/ EG um.

Die Richtlinie hat das Ziel, bis zum Jahr 2016 den Energie-

verbrauch um 9% in jedem EU-Mitgliedsland gegenüber

dem Ist-Stand zu verringern.

OHSAS 18001 – Organizational Health and Safety Assess-

ment System; ist ein international anerkannter Standard für

die Zertifizierung von Managementsystemen für Arbeitssi-

cherheit und Gesundheitsschutz. Analog der Normen ISO

14001 und ISO 9001 entwickelt, hilft er Unternehmen dabei,

Arbeitsunfälle zu vermeiden und Anforderungen im Bereich

der Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu erfüllen.

Ökodesign-Richtlinie – bildet den europäischen Rechtsrahmen

für die Festlegung von Anforderungen an die umweltgerechte

Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (2009/125/

EC: energy related products-Rahmenrichtlinie, vormals EuP,

Energy using Products). Ziel der Richtlinie ist, besonders energie-

ineffiziente Geräte schrittweise aus dem EU-Binnenmarkt aus-

zuschließen und eine Ressourcen schonende, insbesondere

energieeffiziente Produktgestaltung zu unterstützen.

OLED – Organische Leuchtdioden; sie unterscheiden sich

von LEDs durch das eingesetzte organische Material.

Die Strom- und Leuchtdichte ist geringer als bei LEDs.

OLEDs geben das Licht flächig ab.

PEFC – Unabhängiges Zertifizierungssystem zum Nachweis

über die ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige

Forstwirtschaft.

REACH – Die EU-Verordnung (EG) Nr. 1907/2006, auch

REACh (Registration, Evaluation, Authorisation and Restric-

tion of Chemicals – Erfassung, Bewertung, Zulassung und

Beschränkung von Chemikalien), ist die europäische Chemi-

kaliengesetzgebung. Sie ist am 1. Juni 2007 EU-weit in Kraft

getreten. REACh umfasst alle (chemischen) Stoffe, egal ob sie

gefährliche Eigenschaften haben oder nicht.

Die heutige Zumtobel Gruppe geht zurück auf die im Jahr 1950 gegründete „Elektroge-räte und Kunstharzpresswerk W. Zumtobel KG“ mit Sitz in Dornbirn, Österreich. Seit 1976 ist das Unternehmen eine Aktienge-sellschaft. Durch die Akquisition der Marke Thorn im Jahr 2000 begann der Familienkon-zern sich stärker international auszurichten. Der Börsengang erfolgte am 12. Mai 2006 an der Wiener Börse. Noch heute ist die Familie Hauptaktionär mit 35 % am Grundkapital. Der Streubesitz beläuft sich derzeit auf rund 65 %.

Die Führung der Gruppe wurde am 1. Mai 2010 von Dr. Harald Sommerer in der Funk-tion des Chief Executive Officers (CEO) der Zumtobel AG übernommen. Dem CEO untersteht das Komponentensegment mit der eigenständigen Tochtergesellschaft Trido-nic. Das Leuchtensegment wird nach dem Stammhauskonzept direkt durch den Vor-stand geführt (  Konzernstruktur, www).

EPBD – Gebäuderichtlinie: EU-Richtlinie über die

Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden.

FEEI – Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie

in Österreich.

Global Reporting Initiative – ein internationales Stake-

holder-Netzwerk; hat einen umfassenden Rahmen für die

Nachhaltigkeitsberichterstattung erarbeitet, mit dem Ziel,

Nachhaltigkeitsberichte untereinander vergleichbar, trans-

parenter und glaubwürdiger zu machen. G3 ist die dritte

Überarbeitung des Leitfadens.

Greenhouse Gas Protocol – Treibhausgas-Protokoll; ist ein

weltweit anerkanntes und genutztes Instrument zur Quanti-

fizierung und zum Management von Treibhausgasemissionen.

HID – High Intensity Discharge; sind Hochdruck-Gasent-

ladungslampen als Überbegriff für Halogen-Metalldampf-

lampen und Natriumdampflampen.

ILO-Kernarbeitsnormen – Normen der Internationalen

Arbeits-Organisation bezeichnet, über welche grundlegende

Standards für Arbeitsbeziehungen und -bedingungen ge-

währleistet werden sollen. Neben der sozialen und fairen

Gestaltung der Globalisierung gilt die Schaffung von men-

schenwürdiger Arbeit als eine zentrale Voraussetzung zur

Armutsbekämpfung. Siehe: http://www.ilo.org/public/ger-

man/region/eurpro/bonn/kernarbeitsnormen/index.htm

ISO 14001 – die internationale Norm legt anerkannte

Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem fest.

Das übergeordnete Ziel ist die Förderung des Umwelt-

schutzes und die Verhütung von Umweltbelastungen im

Einklang mit sozioökonomischen Erfordernissen. Schwer-

punkt der ISO 14001 ist die kontinuierliche Verbesserung

aller umweltrelevanten Prozesse.

ISO 14025, ISO 14040/ 44, EN 15804 – Die Normen

ISO 14040 zur Ökobilanzierung, die ISO 14025 zum Um-

welt-Labelling von Produkten und die ÖNORM EN 15804

legen die Grundsätze und die Spezifizierung der Verfahren

für die Entwicklung von Umweltdeklarationen fest.

Lean Six Sigma – ist ein Null-Fehler-Ziel, das höchste

Qualität anstrebt („Six Sigma Quality“). In Verknüpfung mit

den Prinzipien des Lean Managements wird die Methode

Lean Six Sigma genannt. Ziel ist, Fehlerquellen vorbeugend

zu beseitigen und somit die Qualität der Produktion und

Produkte zu erhöhen sowie gleichzeitig Aktivitäten, die

keine Wertschöpfung generieren, zu minimieren.

LED – Light-Emitting Diode; die Abkürzung steht für

Licht emittierende Diode. Dieses elektronische Halblei-

ter-Bauelement kann Licht erzeugen.

LEED – Leadership in Energy and Environmental Design;

vom Green Building Council 1998 entwickelt, ist LEED ein

System zur Klassifizierung für ökologisches Bauen.

Leuchtstofflampen – Niederdruck-Gasentladungslampen;

sie sind innen mit einem fluoreszierenden Leuchtstoff

beschichtet. Eine Variante sind Kompaktleuchtstofflampen.

Retrofit-Lampe – Ersatzlampen mit gleichem Sockel und

sehr ähnlichen Abmessungen wie die zu ersetzende

Lampe, aber besserer Technologie. z.B. LED-Lampen mit

Schraubsockel können herkömmliche Glühlampen erset-

zen, um Energie zu sparen und die Lebensdauer zu

verlängern.

RoHS – Das Ziel der EU-Richtlinie 2002/95/EG zur

Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher

Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten, kurz RoHS-

Richtlinie (Restriction of certain Hazardous Substances),

ist es, giftige und umweltgefährdende Substanzen und

Bestandteile aus Elektro- und Elektronikgeräten zu ver-

bannen und die Einführung entsprechender Ersatzpro-

dukte zu beschleunigen.

Stakeholder – bezeichnet Personen oder Gruppen, die

durch die Unternehmenstätigkeit beeinflusst werden

oder die ihrerseits auf ein Unternehmen Einfluss nehmen

können. U. a. Mitarbeiter, Investoren, Politik, NGOs,

Netzwerkpartner.

Total Quality Management (TQM) – bezeichnet ein

betriebliches Verfahren, mit dem bei allen Betriebsange-

hörigen und an jedem Arbeitsplatz eine Qualitätskultur

geschaffen werden soll.

TRI – Total Recorded Injuries; Anzahl Arbeitsunfälle auf

eine Million Arbeitsstunden. In die TRI-Rate werden alle

Vorfälle, unabhängig von Art und Auswirkung, in die

Berechnung mit einbezogen.

Voice of the Customer – Prozess, mit dem die Anforde-

rungen und Rückmeldungen der Anwender erfasst wer-

den. Die Ergebnisse fließen in Methoden wie DfSS ein.

Vollzeitäquivalent – Anzahl der Vollzeit-Arbeitskräfte

sowie zu Vollzeit zusammengefasste Teilzeit-Arbeitskräfte.

WEEE – Waste Electrical and Electronic Equipment

Directive; ist die europäische Richtlinie über Elektro- und

Elektronik-Altgeräte. Ziel ist die Vermeidung von Elektro-

und Elektronik-Abfällen sowie die Förderung der Wieder-

verwendung. Die Hersteller haben für die Sammlung von

Elektro- und Elektronik-Altgeräten aus Privathaushalten

zu sorgen.

Zhaga – im Zusammenhang mit der rasanten LED-Tech-

nologieentwicklung will die Zhaga-Initiative, eine freiwillige

Kooperation von mehr als 180 Herstellern, einheitliche,

internationale Standardisierungen für mechanische, ther-

mische und photometrische Schnittstellen zwischen Light-

Engine und Leuchte schaffen, um die Verwendung von

LED-Modulen verschiedener Hersteller möglich zu machen.

ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronik-

industrie e.V.; engagiert sich für die gemeinsamen Interes-

sen der Elektroindustrie – sowohl in Deutschland als auch

auf internationaler Ebene.

Die Zumtobel Gruppe in Kürze

Glossar

Übersicht Zumtobel Gruppe

Zumtobel Gruppe

im GJ 2011/12 2010/11 2009/10

Mitarbeiter (Vollzeitkräfte) 7.456 7.815 7.329

in Mio EUR 2011/12 2010/11 2009/10

Gesamtumsatz Zumtobel Gruppe 1.280,3 1.228,2 1.114,6

Umsatz Leuchtensegment (Lighting Segment) 949,2 869,0 816,7

Umsatz Komponentensegment (Components Segment) 408,1 437,3 366,6

Weiterführende Informationen finden Sie auf der Website unter www.zumtobelgroup.com/de/corporate_responsibility.htm

Page 107: Through light, we care

www.zumtobelgroup.com

Through light, we care.2011/12 Nachhaltigkeitsbericht der Zumtobel Gruppe

HerausgeberZumtobel AGCorporate CommunicationsHöchster Straße 8AT-6850 Dornbirnwww.zumtobelgroup.com

GesamtverantwortungAstrid Kühn-UlrichCorporate CommunicationsZumtobel AG, Dornbirn

RedaktionAstrid Kühn-Ulrich, Zumtobel AG, und Ulrike Ahrens, Schlange & Co, Hamburg in Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des Nachhaltigkeitskreises der Zumtobel Gruppe

DatenerfassungJürgen Andres, Isabella Bösch,Georg Schaffgotsch, Harald AlbrechtCorporate ControllingZumtobel AG, Dornbirn

GrafikLisa PfurtschellerZumtobel AG, Dornbirn

ProduktionLorenz Mayer-KauppZumtobel Lighting GmbH, Dornbirn

LithographieFitz Feingrafik, Lustenau

LektoratFitz Feingrafik, Lustenau

DruckEberl Print GmbH, Immenstadt

FotorechteAustrian Embassy Jakarta @ Timothy/Austrian Embassy JakartaLuminale 2012 @ jens-steingaesser.deAlle weiteren Bilder @ Zumtobel AG

© 2012 Zumtobel AGWiedergabe und Abdruck nur mit ausdrücklicher und schriftlicher Genehmigung der Zumtobel AG.

E-Mail zur [email protected]

Impressum Die Standorte der Zumtobel Gruppe

Leuchtensegment (Lighting Segment) Zumtobel / Thorn 12 Produktionsstätten

Komponentensegment (Components Segment)Tridonic / Ledon 9 Produktionsstätten

Innsbruck, ATWetherill Park, Sydney, AU

Fair Lawn, US

Highland, US

Les Andelys, FR

Usingen, DE

Landskrona, SETianjin, CN

Guangzhou, CN

Lemgo, DE

Ennenda, CH

Dornbirn, AT

Spennymoor, UK

Shenzhen, CN

Fürstenfeld, AT

Jennersdorf, AT

Tullamarine, AU

Auckland, NZ

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Through light, we care.2011/12 Nachhaltigkeitsbericht der Zumtobel Gruppe

HerausgeberZumtobel AGCorporate CommunicationsHöchster Straße 8AT-6850 Dornbirnwww.zumtobelgroup.com

GesamtverantwortungAstrid Kühn-UlrichCorporate CommunicationsZumtobel AG, Dornbirn

RedaktionAstrid Kühn-Ulrich, Zumtobel AG, und Ulrike Ahrens, Schlange & Co, Hamburg in Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des Nachhaltigkeitskreises der Zumtobel Gruppe

DatenerfassungJürgen Andres, Isabella Bösch,Georg Schaffgotsch, Harald AlbrechtCorporate ControllingZumtobel AG, Dornbirn

GrafikLisa PfurtschellerZumtobel AG, Dornbirn

ProduktionLorenz Mayer-KauppZumtobel Lighting GmbH, Dornbirn

LithographieFitz Feingrafik, Lustenau

LektoratFitz Feingrafik, Lustenau

DruckEberl Print GmbH, Immenstadt

FotorechteAustrian Embassy Jakarta @ Timothy/Austrian Embassy JakartaLuminale 2012 @ jens-steingaesser.deAlle weiteren Bilder @ Zumtobel AG

© 2012 Zumtobel AGWiedergabe und Abdruck nur mit ausdrücklicher und schriftlicher Genehmigung der Zumtobel AG.

E-Mail zur [email protected]

Impressum Die Standorte der Zumtobel Gruppe

Leuchtensegment (Lighting Segment) Zumtobel / Thorn 12 Produktionsstätten

Komponentensegment (Components Segment)Tridonic / Ledon 9 Produktionsstätten

Innsbruck, ATWetherill Park, Sydney, AU

Fair Lawn, US

Highland, US

Les Andelys, FR

Usingen, DE

Landskrona, SETianjin, CN

Guangzhou, CN

Lemgo, DE

Ennenda, CH

Dornbirn, AT

Spennymoor, UK

Shenzhen, CN

Fürstenfeld, AT

Jennersdorf, AT

Tullamarine, AU

Auckland, NZ