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Deutsche Gesellschaftfür Innere MedizinDie Reden ihrer Vorsitzenden 1982 bis 2010
Herausgegeben vonHans-Peter SchusterMaximilian Guido Broglie
2., aktualisierte und erweiterte Auflage
30 Abbildungen
Georg Thieme VerlagStuttgart · New York
Bibliografische Informationder Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diesePublikation in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind imInternet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
1. Auflage; Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin,Die Reden der Vorsitzenden 1982–1996
© 2. Aufl., 2010 Georg Thieme Verlag KGRüdigerstraße 1470469 StuttgartDeutschlandTelefon: +49/(0)711/8931-0Unsere Homepage: www.thieme.dePrinted in GermanyUmschlaggestaltung: Thieme VerlagsgruppeSatz: Ziegler + Müller, Kirchentellinsfurtgesetzt mit 3B2/APP, V.9
Druck und Buchbinder: Grafisches CentrumCuno GmbH & Co.KG, Calbe
ISBN 978-3-13-104582-9 1 2 3 4 5 6
Wichtiger Hinweis: Wie jede Wissenschaft ist die Medizinständigen Entwicklungen unterworfen. Forschung und kli-nische Erfahrung erweitern unsere Erkenntnisse, insbeson-dere was Behandlung und medikamentöse Therapie an-belangt. Soweit in diesem Werk eine Dosierung oder eineApplikation erwähnt wird, darf der Leser zwar darauf ver-trauen, dass Autoren, Herausgeber und Verlag große Sorgfaltdarauf verwandt haben, dass diese Angabe dem Wissens-stand bei Fertigstellung des Werkes entspricht.Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Appli-kationsformen kann vom Verlag jedoch keine Gewähr über-nommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten, durchsorgfältige Prüfung der Beipackzettel der verwendeten Prä-parate und gegebenenfalls nach Konsultation eines Spezia-listen festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung fürDosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationengegenüber der Angabe in diesem Buch abweicht. Eine solchePrüfung ist besonders wichtig bei selten verwendeten Prä-paraten oder solchen, die neu auf den Markt gebracht wor-den sind. Jede Dosierung oder Applikation erfolgt auf eigeneGefahr des Benutzers. Autoren und Verlag appellieren an je-den Benutzer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten demVerlag mitzuteilen.
Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht be-sonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchenHinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sichum einen freien Warennamen handelt.Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheber-
rechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engenGrenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmungdes Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesonderefür Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungenund die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischenSystemen.
IV
Vorwort
1982 und 1997 hat Hans Gotthard Lasch die Redender Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft fürInnere Medizin gesammelt und neu herausgege-ben. 1982 wurde die Gesellschaft 100 Jahre alt unddas damalige Buch „100 Jahre Innere Medizin“ fandhohe Akzeptanz. Im Folgeband, der 15 Jahre spätererschien, wurden die Eröffnungsreden durch dieLaudatio für den Träger des Frerichs-Preises er-gänzt, der als eine der wichtigen Wissenschafts-preise in Deutschland gilt.
Im Jahre 2010 findet der 100. Kongress derDeutschen Gesellschaft für InnereMedizin inWies-baden statt– in den frühen Jahrenwurden auch an-dere Orte gewählt und auch nach dem zweitenWeltkrieg war dies zunächst der Fall. Der Vorstandder Gesellschaft hielt es daher für angebracht, dieseit 1997 gehaltenen 13 Reden ebenso wie die Lau-dationes für die Frerichs-Preisträger wieder den
Mitgliedern zugänglich zu machen. Dies geschiehtdurch eine Erweiterung des 1997 erschienen Ban-des, die zeigt, dass sich die Veränderungen, die dieMedizin heutzutage betreffen zunehmend be-schleunigen – die Vorsitzenden gehen oft auf dieaktuelle Situation der Inneren Medizin und natür-lich auch auf die Konsequenzen der Weiterent-wicklung der wissenschaftlichen Medizin ein. Diegesammelten Reden sollen auch dem Nachwuchsunserer Gesellschaft deutlich machen, dass die jun-gen Ärztinnen und Ärzte in einer Tradition stehendie es bei allen Veränderungen zu bewahren gilt,nämlich Innere Medizin als Verbindung von Wis-senschaft und Kunsthandwerk und damit als faszi-nierende Königsdisziplin der Medizin auszuüben.
Im Juni 2010 Jürgen Schölmerich
V
Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V.
Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V.(DGIM) wurde 1882 in Wiesbaden als „Congressfür innere Medicin“ gegründet und gehört heutemit mehr als 20.000 Mitgliedern zu den größtenmedizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaf-ten in Deutschland. Die DGIM vertritt die Anliegender Internisten in Klinik und Praxis, Forschung undLehre, Fort- und Weiterbildung. Sie ist die Interes-senvertretung der Inneren Medizin in Politik undÖffentlichkeit, ebenso gegenüber Behörden und Or-ganisationen der ärztlichen Selbstverwaltung. Alsgemeinnütziger Verein fördert die GesellschaftWissenschaft und Forschung auf dem gesamtenGebiet der Inneren Medizin. Sie versteht es als ih-ren Auftrag, wissenschaftliche Erkenntnisse in an-gewandte Heilkunde zu übertragen und so dieFortschritte der Inneren Medizin unmittelbar demPatienten zugute kommen zu lassen. Durch zahlrei-che Fortbildungsangebote sichert sie den Transfermedizinischer Errungenschaften in den Alltag vonKlinik und Praxis. Zu diesem Zweck setzt sie sichfür die Integration der Spezialgebiete der InnerenMedizin ein und pflegt die Beziehungen zu denwissenschaftlichen Schwerpunktgesellschaften.
Korrespondenzanschrift der Herausgeber
Prof. Dr. med. Hans-Peter SchusterGeneralsekretär
RA Maximilian Guido BroglieLeiter der Geschäftsstelle und Geschäftsführer
Deutsche Gesellschaftfür Innere Medizin e.V.GeschäftstelleIrenenstraße 165189 WiesbadenPostfach 217065011 Wiesbaden
Tel.: 0611/2058040-0Fax: 0611/2058040-46E-Mail: [email protected]: www.dgim.de
VI
Vorsitzende der DGIM 1982–2010
1982:88. KongressProf. Dr. med. Dr. med. vet. h. c.Hanns-Gotthard Lasch, Gießen (1926–2009)
1983:89. KongressProf. Dr. med. Hans Josef Dengler, Bonn(1925–1997)
1984:90. KongressProf. Dr. med. Dr. h. c. Walter Siegenthaler, Zürich(*1923)
1985:91. KongressProf. Dr. med. Felix Anschütz, Darmstadt (*1920)
1986:92. KongressProf. Dr. med. Nepomuk Zöllner, München (*1923)
1987:93. KongressProf. Dr. med. Dr. h. c. mult. Ernst Friedrich Pfeiffer,Ulm (1922–1997)
1988:94. KongressProf. Dr. med. Dr. h. c. mult. Ludwig Demling,Schlüsselfeld (1921–1995)
1989:95. KongressProf. Dr. med. Egon Wetzels, Rosenheim (*1928)
1990:96. KongressProf. Dr. med. Dr. h. c. Wolfgang T. Ulmer, Bochum(1928–2009)
1991:97. KongressProf. Dr. med. Dr. h. c. Kurt Kochsiek, Würzburg(*1930)
1992:98. KongressProf. Dr. med. Dr. h. c. Jürgen van de Loo, Münster(*1932)
1993:99. KongressProf. Dr. med. Hans-Peter Schuster, Hildesheim(*1937)
1994:100. KongressProf. Dr. med. Dr. h. c. mult. Meinhard Classen,München (*1936)
1995:101. KongressProf. Dr. med. Dr. h. c. Peter C. Scriba, München(*1935)
1996:102. KongressProf. Dr. med. Heiner Greten, Hamburg (*1939)
1997:103. KongressProf. Dr. med. Johannes Köbberling, Wuppertal(*1940)
1998:104. KongressProf. Dr. med. Peter von Wichert, Marburg (*1935)
1999:105. KongressProf. Dr. Dr. med. h. c. Volker Diehl, Köln (*1938)
VII
2000:106. KongressProf. Dr. med. Karl Heinz Rahn, Münster (*1937)
2001:107. KongressProf. Dr. med. Jürgen F. Riemann, Ludwigshafen(*1943)
2002:108. KongressProf. Dr. med. Jürgen Meyer, Mainz (*1939)
2003:109. KongressProf. Dr. med. Klaus Henning Usadel,Frankfurt/Main (*1939)
2004:110. KongressProf. Dr. med. Ulrich R. Fölsch, Kiel (*1943)
2005:111. KongressProf. Dr. med. Manfred Weber, Köln (*1950)
2006:112. KongressProf. Dr. med. Werner Seeger, Gießen (*1953)
2007:113. KongressProf. Dr. med. Wolfgang Hiddemann, München(*1949)
2008:114. KongressProf. Dr. med. Georg Ertl, Würzburg (*1950)
2009:115. KongressProf. Dr. med. Rainer E. Kolloch, Bielefeld (*1945)
2010:116. KongressProf. Dr. med. Jürgen Schölmerich, Regensburg(*1948)
VIII
Vorsitzende der DGIM 1982–2010
IX
Inhaltsverzeichnis
1982
100 Jahre Deutsche Gesellschaftfür Innere Medizin (1882–1982) . . . . . . . 1
Hanns-Gotthard Lasch
Theodor-Frerichs-Preis 1982 . . . . . . . . . . . . 10Preisträger: Dr. Lutz Tharandt
Der Gonadotropin-releasing-Hormonstoff-wechsel des Menschen: klinisch-experimentelleund In-vitro-Untersuchungen
1983
Die Medizin im Spiegelder Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Hans Josef Dengler
Theodor-Frerichs-Preis 1983 . . . . . . . . . . . . 22Preisträger: Dr. Hans-Peter Buscher
Zur Untersuchbarkeit von Transport- undStoffwechselprozessen mithilfe fotolabilerund fluoreszierender Gallensäurederivate
Preisträger: PD Dr. Bernhardt Maisch
Untersuchungen zu humoralen undzellulären Reaktionen des Immunsystemsbei kardialen Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . 23
1984
Die Medizin im Spannungsfeldder Umwelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Walter Siegenthaler
Theodor-Frerichs-Preis 1984 . . . . . . . . . . . . 33Preisträger: Dr. EberhardWindler,Dr.WolfgangDaerr
Ein neues Lipoprotein sehr hoher Dichte:Isolierung aus Rattenserum,Charakterisierung und Metabolismus
1985
Naturwissenschaftliches Denkenund ärztliches Handeln . . . . . . . . . . . . . 34
Felix Anschütz
Theodor-Frerichs-Preis 1985 . . . . . . . . . . . . 44Preisträger: Dr. Burghard F. Klapp
Psychosoziale Intensivmedizin,Untersuchungen zum Spannungsfeld vonmedizinischer Technologie und Heilkunde
1986
Die Erziehung zum Arzt . . . . . . . . . . . . . 45
Nepomuk Zöllner
Theodor-Frerichs-Preis 1986 . . . . . . . . . . . . 56Preisträger: Dr. H. P. Schultheiss
ADP/ATP‑Carrier
1987
Die Medizinische Klinik heute – oder:die Medizinische Klinik zwischenHumanität, Politik und Wissenschaft . . 57
Ernst-Friedrich Pfeiffer
Theodor-Frerichs-Preis 1987 . . . . . . . . . . . . 71Preisträger: PD Dr. Werner Scherbaum
Untersuchungen zur Entzündung desHypothalamus durch Autoimmunmechanismenam Beispiel des Diabetes insipidus
1988
Über die Freude . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
Ludwig Demling
Theodor-Frerichs-Preis 1988 . . . . . . . . . . . . . 78Preisträger: PD Dr. Werner Seeger
Pathogenese des Atemnot-Syndroms
1989
Medizin in Zwängen . . . . . . . . . . . . . . . . . 79
Egon Wetzels
Theodor-Frerichs-Preis 1989 . . . . . . . . . . . . . 90Preisträger: Dr. Michael Böhm
Veränderungen des beta-Adrenozeptor-Adenylatcyclase-Systems bei der menschlichenHerzinsuffizienz als Ursache für die gestörteRegulation der myokardialen Kontraktionskraft
1990
Der Arzt und sein Patient . . . . . . . . . . . . . 91
Wolfgang T. Ulmer
Theodor-Frerichs-Preis 1990 . . . . . . . . . . . . . 97Preisträger: Dr. Andreas Pfeiffer
Eine neue Ursache für die Entstehungvon Colonadenomen: Veränderungeneines wachstumsregulierendenSecond Messenger Systems
1991
Gibt es heute noch eine Innere Medizin? 99
Kurt Kochsiek
Theodor-Frerichs-Preis 1991 . . . . . . . . . . . . 106Preisträger: Dr. G. Hasenfuss
Störung des Kalziumstoffwechsels mitUmkehr der Kraft-Frequenz-Beziehungim insuffizienten menschlichen Myokard
1992
Krankheit oder Patient – Prioritätenin Studium und internistischer Praxis . . 108
Jürgen van de Loo
Theodor-Frerichs-Preis 1992 . . . . . . . . . . . . 114Preisträgerin: Prof. Dr. Ruth H. Strasser
Rezeptorunabhängige Aktivierung derProteinkinase C in der akuten Myokardischämie:Mechanismus der Sensibilisierung desAdenylzyklasesystems
1993
Zur Zukunft der Inneren Medizin . . . . . 115
Hans-Peter Schuster
Theodor-Frerichs-Preis 1993 . . . . . . . . . . . . 122Preisträger: Dr. Wolfgang H. Caselmann
Ein neues Modell der molekularen Leberzell-karzinogenese durch trans-aktivierendeOberflächenproteine des Hepatitis-B‑Virus
1994
Ärztliche Freiheit? . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124
Meinhard Classen
Theodor-Frerichs-Preis 1994 . . . . . . . . . . . . 132Preisträger: PD Dr. Christoph Bode
Entwicklung eines rekombinanten antikörper-gesteuerten Thrombolytikums und einesantikörpergesteuerten Antikoagulans undderen Testung in vitro und in vivo
1995
Die Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133
Peter C. Scriba
Theodor-Frerichs-Preis 1995 . . . . . . . . . . . . 140Preisträger: Dr. Stefan Schreiber
Impaired Response of Activated MononuclearPhagocytes to InterIeukin 4 in InflammatoryBowel Disease. Immunoregulatory Role ofInterleukin 10 in Inflammatory Bowel Diseasein vitro and in vivo
X
Inhaltsverzeichnis
1996
Positionen und Perspektiven . . . . . . . . 142
Heiner Greten
Theodor-Frerichs-Preis 1996 . . . . . . . . . . . . 148Preisträger: PD Dr. Hans Löhr
Immunpathogenese der chronischenHepatitis C
1997
Der Wissenschaft verpflichtet . . . . . . . 150
Johannes Köbberling
Theodor-Frerichs-Preis 1997 . . . . . . . . . . . . 161Preisträger: Dr. med. Stephan Martin
Adhäsionsmoleküle und Diabetes mellitus
1998
Verantwortung für Bildungund Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163
Peter v. Wichert
Theodor-Frerichs-Preis 1998 . . . . . . . . . . . . 174Preisträger: Dr. med. Frank Griesinger
Biologie von MLL‑Alterationen und TELL‑AML‑1Fusionsgenen. Untersuchungen prä-leukämischer und posttransformanellerAlterationen bei akuten Leukämien
1999
Medizin und Wissenschaft:Herausforderungen an den Arzt . . . . . . 176
Volker Diehl
Theodor-Frerichs-Preis 1999 . . . . . . . . . . . . 185Preisträger: Dr. med. Jochen Seufert
Die Bedeutung direkter Effekte von Leptinam endokrinen Pankreas für die Pathogenesedes adipogenen Diabetes mellitus
2000
Deutsche Gesellschaft für InnereMedizin an der Jahrtausendwende:Rückblick und Ausblick . . . . . . . . . . . . . 187
Karl Heinz Rahn
Theodor-Frerichs-Preis 2000 . . . . . . . . . . . . 193Preisträger: PD Dr. med. Markus Friedrich Neurath
Blockade von IL-6-Transsignalling führt zurSuppression einer etablierten Colitis durchAufhebung der antiapoptotischen Resistenzvon Darm-T‑Zellen: Identifikation eines neuenMechanismus der Krankheitsperpetuierungbei Morbus Crohn
2001
Arzt – Patient – Öffentlichkeitam Beginn des neuen Jahrhunderts . . . 195
Jürgen Ferdinand Riemann
Theodor-Frerichs-Preis 2001 . . . . . . . . . . . . 202Preisträger: PD Dr. med. Georg Nickenig
Molekulare Mechanismen der post-transkriptionellen AT1-Rezeptor-Regulation
2002
Über Qualität in der Inneren Medizin . . 204
Jürgen Meyer
Theodor-Frerichs-Preis 2002 . . . . . . . . . . . . 212Preisträger: PD Dr. med. Frank Lammert
Molekulare Genetik der Cholesterin-cholelithiasis: Identifizierung undCharakterisierung muriner Gallensteingene
2003
Die Innere Medizin lebt . . . . . . . . . . . . . 215
Klaus-Henning Usadel
Theodor-Frerichs-Preis 2003 . . . . . . . . . . . . 223Preisträger: Dr. med. R. H. Knöll
Muskel-LIM‑Protein (MLP)- und Telethonin(T‑cap)-Mutationen verursachen durchEinschränkung der passiven mechanischenElastizität humane dilatative Kardiomyopathien
XI
Inhaltsverzeichnis
2004
Das Dilemma der klinischenForschung in Deutschland . . . . . . . . . . . 225
Ulrich R. Fölsch
Theodor-Frerichs-Preis 2004 . . . . . . . . . . . . 233Preisträger: Dr. med. Jochen Hampe
Mutations in BNTL2 are associatedwith Sarcoidosis
2005
Arzt-Patienten-Beziehung imWandel . . 235
Manfred Weber
Theodor-Frerichs-Preis 2005 . . . . . . . . . . . . 243Preisträger: Dr. med. Matias Simons
Inversin, the nephronophthisis Type II GeneProduct: Function as a molecular Switchbetween Wnt Signalling Pathway
2006
Innere Medizin impostgenomischen Zeitalter . . . . . . . . . . 245
Werner Seeger
Theodor-Frerichs-Preis 2006 . . . . . . . . . . . . 255Preisträgerin: Prof. Dr. med. Duska Dragun
Angiotensin II Type 1 Receptor activatingAntibodies in renal Allograft Rejection
2007
Hochleistungsmedizinund Menschlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . 256
Wolfgang Hiddemann
Theodor-Frerichs-Preis 2007 . . . . . . . . . . . . 262Preisträger: Dr. Otto Tschritter
The cerebrocortical Response to Hyper-insulinemia is reduced in overweight Humans:A magnetoencephalographic Study
2008
Individualität in Medizinund Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 264
Georg Ertl
Theodor-Frerichs-Preis 2008 . . . . . . . . . . . . 270Preisträgerin: Dr. med. Birgit Aßmus
Regenerative Therapie des Herzinfarktes:intrakoronare Administration autologerProgenitorzellen bei ischämischenHerzerkrankungen
2009
Die Evolution der Medizin alskontinuierliche Herausforderung . . . . . 271
Rainer E. Kolloch
Theodor-Frerichs-Preis 2009 . . . . . . . . . . . . 275Preisträger: Dr. med. Marco Idzko
Extracellular ATP Triggers and MaintainsAsthmatic Airway Inflammation by ActivatingDendritic Cells
2010
(Innere) Medizin in einerpostmodernen Gesellschaft . . . . . . . . . . 277
Jürgen Schölmerich
Theodor-Frerichs-Preis 2010 . . . . . . . . . . . . 284Preisträger: PD Dr. med. Florian R. Greten
gp130-Mediated Stat3 Activation inEnterocytes Regulates Cell Survival andCell-Cycle Progression during Colitis-Associated Tumorigenesis oder Stat3im Kolitis-assoziierten Karzinom
XII
Inhaltsverzeichnis
100 Jahre Deutsche Gesellschaftfür Innere Medizin (1882–1982)
Hanns-Gotthard Lasch, Gießen
Am 20. April 1882, morgens um 10:00 Uhr, wurdeder erste Kongress für Innere Medizin in Wiesba-den durch seinen Vorsitzenden Theodor Frerichseröffnet. Heute, 100 Jahre später, ist dieser Tag An-lass genug sich zu freuen, zu freuen darüber, dassdie deutsche Innere Medizin ihren 100-jährigenGeburtstag feiert, dass sie im Wandel der Zeit undvor dem Hintergrund nationaler und internationa-ler Tragödien Bestand hat. Nach wie vor versam-meln sich die Internisten eine Woche nach Osternam Anziehungspunkt Wiesbaden, das Treffen mitIhresgleichen suchend, bereit zur gemeinschaftli-chen Arbeit, zum Austausch von Erfahrungen mitdem Ziel, dem Kern unseres Faches, der Wissen-schaft nahe zu sein. Sie kommen, um zu lernenund um immer wieder zu begreifen, dass es dochdie Menschen, die Kollegen sind, die unser Fachmit Leben füllen, ihm ihr Gesicht geben.
Fern von der heimatlichen Arbeitsstätte erfülltsich in der persönlichen Begegnung von den Ver-tretern der Theorie mit denen der Praxis, von Leh-rern und Schülern, von der älteren und der jünge-ren Generation der eigentliche, tiefe Sinn desKongresses.
Die Freude am Fortgang wissenschaftlicher Er-kenntnisse in unserem Fach wird zu einem ent-scheidenden und verbindenden Band, das über einJahrhundert hinweg die stetig wachsende Zahl derMitglieder auch über die Strömungen der Zeit hin-weg zusammenhält, sie einander verpflichtet.
Diese Freude auszudrücken ist auch die Aufgabedessen, der an der Wende zu einem neuen Jahr-hundert den Versuch unternimmt, Aufgaben undZiele der Gesellschaft, gebunden in die Tradition,
aber hinübergreifend in die Zukunft darzustellen.Wenn – wie Schopenhauer einmal gesagt hat –
„Freude befriedigtes Wollen“ ist, dann gilt es zu-nächst zu fragen, ob denn wirklich das Wollen un-serer Vorfahren vor 100 Jahren in Erfüllung gegan-gen ist, ob wir heute noch nach dem gleichenGesetz antreten können wie damals, ob wir auchden Generationen nach uns mit diesen Grundsät-zen Perspektiven für eine erfolgreiche Gestaltungihrer Zukunft aufzeigen können.
Geht man davon aus, dass die berühmte Redevon Theodor Frerichs, die er vor 100 Jahren gehal-ten hat, so etwas wie Gesetz und Aufgabe unsererGesellschaft darstellt, dann sind es im Wesentli-chen vier Leitsätze, unter denen er die deutschenInternisten verpflichten wollte:1. Die Erhaltung und Gestaltung der Einheit unse-
res Fachgebietes2. Die Hinwendung zurWissenschaft als dem Kern
unseres Handelns3. Das Gebot einer Forschung, die von der Beob-
achtung am kranken Menschen ausgehen sollund deren Ergebnisse diesem wieder zugutekommen müssen
4. Der Aufruf zur Besinnung auf die deutsche Inne-reMedizin, die ebenbürtig allen anderen großenKulturvölkern in edlem Wettstreit zur Mehrungdes Wissens beizutragen habe
An diesen Maximen unserer Gesellschaft ist zuprüfen, ob wir ihrer Verwirklichung in den vergan-genen 100 Jahren näher gekommen sind, ob sienach wie vor das Gesetz unserer Gesellschaft seinkönnen.
1
1982
Der Ruf nach der Einheit unseres Faches ziehtsich wie ein roter Faden durch unsere Geschichte.Immer waren es die Vorsitzenden, die in ihrenEröffnungsreden zum Kongress diese Idee ange-sprochen und weitergegeben haben. Erst in denletzten Jahren hat Wolfgang Gerok die Grenzen un-serer Aufgabe in Forschung, Lehre und Krankenver-sorgung abgeschritten, hat Rudolf Gross mit seinerCharakterisierung des Arztes zwischen Naturwis-senschaft und Humanität die ethische Bindung in-nerhalb dieser Grenzen eindrücklich aufgezeigt,hat Helmut Mehnert direkt unsere Kranken alszentrale Aufgabe angesprochen, hat EberhardBuchborn in der Wissenschaft vom Menschen dasverbindende Ziel in die Zukunft zur Erhaltung derEinheitsidee zu projizieren gewusst. Dem ist kaumetwas hinzuzufügen.
Sieht man aber die Entwicklung in unseremLande und erkennt die zunehmende und auch not-wendige Spezialisierung einzelner Teilgebiete,dann stellt sich nicht nur für den medizinischenLaien, sondern auch für uns Internisten selbst dieFrage, ob Innere Medizin überhaupt noch als eigen-ständiges Fach oder mehr als „Dachorganisation“für eine Fülle von Subspezialitäten verstandenwer-den muss. Solcherlei Gedanken drängen sich umsomehr auf, wenn man etwa die Repräsentation derInneren Medizin an manchen Universitätsklinikenin unserem Lande sieht. Mehr als fünf bis sechsSpezialabteilungen werden von einem Direktoriumvon über 20 Mitgliedern geleitet, oder besser, de-mokratisierend verwaltet. Wer eine solche Ent-wicklung direkt mitgemacht oder aus nächsterNachbarschaft erlebt hat, der weiß, dass hier Eigen-interessen – berechtigt oder unberechtigt – eineSynthese und Integration erschweren, ja sie in ein-zelnen Kliniken fast ausschließen. Der Anspruchauf die Vertretung unseres Faches wird zu einemreinen Lippenbekenntnis. Mit der zentrifugalenDesintegration der Teilgebiete gehen Mitte undKern der InnerenMedizin dort mehr undmehr ver-loren.
Natürlich kann kein Zweifel darüber aufkom-men, dass mit der Zunahme der Kenntnisse im De-tail und ganz besonders auch mit der technischenPerfektion in Diagnose und Therapie der Spezialisteine Conditio sine qua non ist, ganz abgesehen da-von, dass auch Forschung von Rang nur auf einemschmalen, die Tiefe anstrebenden Sektor geleistetwerden kann. Jeder, auch der ärztlich universelleKliniker, hat seine wissenschaftliche Bedeutungeiner Forschung auf oft eng begrenztem Gebiet zu
verdanken. Sie darf sich in ihrer durch Beschrän-kung erreichten Konzentration auch nicht beirrenlassen. Vor diesem Hintergrund hat man oft ge-fragt, ob nicht nun auch ein Internist, der wissen-schaftlich auf einem Sondergebiet tätig ist und ge-wisse spezielle diagnostische und therapeutischeMethoden beherrscht, nur solche Kranke behan-deln soll, die seinem speziellen Interessengebietentsprechen. Manchem scheint dies als notwendi-ge Konsequenz, weil es sich ja auch herausgestellthat, dass ein Einzelner das Gesamtgebiet nichtmehr bis ins methodische, diagnostische und the-rapeutische Detail selbst beherrschen und vor allenDingen auch ausführen kann. Praktisch aberscheitert die Absicht einer solchen Aufteilung vonKranken auf Spezialisten schon daran, dass etwaspezialisierten Arbeitsgruppen von Ärzten keineabgrenzbaren Gruppen von Kranken entsprechen(K. Matthes). So kann etwa der Zuckerkranke Auf-gabe des Spezialisten für Stoffwechselkrankheiten,des Kardiologen, des Angiologen, des Nephrologen,aber auch des Neurologen sein. Es ist eine unerträg-liche Vorstellung, dass der Kranke dann von demeinen zum anderen weitergereicht wird. Wie de-primierend muss es z.B. aber für einen Kardiologensein, wenn bei der Entgleisung des Stoffwechselseiner seiner Herzkranken mit Koma, Kreislauf-und Nierenversagen drei oder vier andere Spezia-listen grundsätzlich hinzugezogenwerdenmüssen,weil er von den Grundlagen des Faches und ihrentheoretischen und praktischen Konsequenzen fürDiagnose und Therapie – etwas, was früher von je-dem fortgeschrittenen Studenten verlangt wurde –
keine Ahnung mehr hat. Eine Fülle von weiterenBeispielen ließe sich zwanglos anführen.
Die Entwicklung in der anderen großen klini-schen Disziplin, der Chirurgie, kann für die InnereMedizin nicht beispielhaft sein. Es ist sicher richtig,dass in der Chirurgie technische Perfektion (Opera-tion) zur Aufgabenteilung zwingt, Gesichtspunkte,die in der InnerenMedizin allenfalls für spezielle in-vasiv kardiologische oder endoskopische Eingriffeim diagnostischen und therapeutischen AngebotBedeutung haben können. Keinesfalls darf es aberso sein, dass stabilisierte chirurgische Spezialfächerzu alleinigen Schrittmachern der Berufungspolitikum Lehrstühle unseres Faches werden. Die Gefahr,zweitrangige Erfüllungsgehilfen im präoperativenFeld zu bekommen, wäre zu groß. Dies umso mehr,wenn bereits bestehende funktionelle Verbindun-gen zwischen Chirurgie und InnererMedizin zu im-mer mehr Berufungen am Ort führen könnten, und
100 Jahre Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (1882–1982), H.-G. Lasch
2