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Termine mit Gott 2016 - 9783765530760

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Der Begleiter für die tägliche Zeit mit Gott. Mehr als 50 aktive Mitarbeiter aus dem CVJM und aus unterschiedlichen Kirchen und christlichen Werken machen die "Termine" zum unentbehrlichen Begleiter für die tägliche Zeit mit Gott. Die knappen Auslegungen bringen den Text auf den Punkt und geben einen Impuls für den Alltag mit. Ergänzt werden die Auslegungen durch einführende Texte zu den behandelten biblischen Büchern, durch die Wochen- und Monatssprüche sowie Gebete und Segenstexte. Seit Jahren sind die Termine mit Gott eine der beliebtesten und erfolgreichsten Bibellesen auf dem deutschen Markt.

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Termine mit Gott

BRUNNEN / NEUKIRCHENER AUSSAAT

201

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366 Tage mit der Bibel

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ICH WILL EUCH TRÖSTEN, wie einen seine Mutter tröstet.

Jes 66,13

Jahreslosung 2016

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Inhalt

Abstellgleis – oder Einmischen erlaubt? Vorwort (Michael Diener) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Gedanken zur Jahreslosung (Autoren beim Artikel)Muttertrost . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Gott selbst ist der Trost, und er ist der Gott allen Trostes . . . . 56„Du bist doch nicht ganz bei Trost!“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96Der Weg ist das Ziel!? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131Vertraute können trösten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171Von Gottes großem Taschentuch und unseren kleinen Taschentüchern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207

Einführungen (Friedhardt Gutsche)Das Evangelium nach Markus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Die Pastoralbriefe: 1. + 2. Timotheusbrief und Titusbrief . . . . . 19Der Philemonbrief . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37Der 1. Petrusbrief . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64Der 1. Brief des Paulus an die Korinther . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76Das 2. Buch Mose (= Exodus) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112Das Buch des Propheten Jeremia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160Die Klagelieder Jeremias . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189Der 2. Brief des Paulus an die Korinther . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192Der 2. Petrusbrief . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211Das Buch Jesaja Teil III (Kap. 56 – 66) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215

Gebete, Meditationstexte und Segenszusprüche . . . . . . . . . . 240Mitarbeiter „Termine mit Gott 2016“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245Bibelstellenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249

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Vorwort

Abstellgleis – oder Einmischung erlaubt?

Na, wie sieht es denn terminlich so bei Ihnen aus? Alles gut ge-plant für das neue Jahr? Oder wird Ihnen schon jetzt „angst und bange“, wenn Sie sich 2016 so vorstellen? Und wie viel Zeit bleibt dann noch für die Begegnungen mit dem lebendigen Gott?

Was die „Termine mit Gott“ angeht, habe ich für mich (und viel-leicht auch für Sie?) eine gute und eine weniger gute Nachricht. Die weniger gute zuerst? Okay. Also, egal wie viele Termine Sie für 2016 schon eingeplant haben, ohne „Termine mit Gott“ geht es nicht! Machen Sie sich nichts vor – wir denken ja manchmal irrtüm-licherweise, die wirklich wichtigen Beziehungen unseres Lebens gelängen uns so nebenher … Aber das ist nicht so. Jede Ehe geht ein, wenn die Zeit füreinander nur noch ausgeht. Und jedes Hören auf den lebendigen Gott, jedes Tiefschürfen in der Bibel versiegt, wenn „es“ nur dann passiert, wenn „es halt mal so reinpasst“ … Also, bleiben Sie dran und schätzen Sie wert, was für Ihr Leben wirklich wert-voll ist!

Wenn Sie Gott in Ihrem Terminkalender nicht aufs Abstellgleis schieben, dann verstehen Sie auch richtig, was ich als „gute Nach-richt“ bezeichne: Der Gott, auf den ich höre, mischt sich auch un-abhängig von Terminen mit ihm in mein Leben ein. Alle Termine meines neuen Jahres sind „Termine mit Gott“, denn unser Gott ist der „Immanuel“, der „Gott mit uns“: Er ist dabei, mit seinem Geist und seinem Wort. Es hilft mir ungemein, wenn ich mir das bewusst mache und auf Gottes Gegenwart vertraue: „Allezeit beten“ nennt der Apostel Paulus das. Es verändert meine Begegnungen, es ver-ändert Sitzungen, wenn ich mir klarmache, dass ER dabei ist. Und es hat auch Auswirkungen auf die Erlebnisse und Erfahrungen, die unweigerlich kommen werden, auf die ich aber liebend gern ver-zichten würde: Streit, Missverständnisse, Krankheit, Unfälle, was auch immer – Gott ist da. Wieder einmal wissen wir alle nicht, was im neuen Jahr wirklich geschieht, aber ich finde es geradezu sen-sationell, dass ich an Gottes Gegenwart nicht zweifeln muss.

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Selbst wenn ich mich verlaufe, wenn er meine falschen Wege nicht mitgeht: Ich weiß, er lässt mich nicht im Stich.

Und meine Gewissheit, mein Gestimmtsein dafür, dass Gott mich auf rechter Straße führt, wachsen aus meinen Terminen mit Gott. So kommt beides zusammen. Eigentlich nur gute Nachrich-ten, oder?

Ich wünsche Ihnen Termine mit Gott und Gott in Ihren Terminen.

Ganz herzlich, Ihr Michael Diener

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AUF DEIN WORT will ich die Netze auswerfen.

Lk 5,5

Monatsspruch Januar

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WochenspruchAlles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Na-men des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.

Kolosser 3,17

Lobpreis einmal anders Psalm 148Polarstern, Tintenfisch, Schneeflocke, Bananenstaude, Langhaar-dackel, Ministerpräsident – was haben sie gemeinsam? Sie sollen Gott loben. Wie? Mit strahlendem Sternenfunkeln, mit tiefblauen Tintenwolken, mit schönem Schneekristallglitzern, mit goldgelben Bananen, mit energischem Bellen, mit einer geschliffenen Rede. Das verbindet trotz aller Unterschiede. Das Lob Gottes entspringt im Himmel (V. 1-6), erfasst die Erde (V. 7-13) und hat sein Ziel beim Volk Israel (V. 14). Mal im Ernst: Ist das märchenhafte Spinnerei? Nein! Das Lob unseres Königs und Schöpfers verbindet alles, macht alles möglich. So sind unsere Aussichten für die zukünftige Ewigkeit. Mit wem verbindet Sie schon heute das Lob Gottes? Wo können Sie abseits des Lobpreisabends das Lob Gottes entde-cken? Psalm 148 eröffnet ungeahnte Dimensionen des Lobpreises. Machen Sie sich doch im neuen Jahr auf die Suche nach unent-decktem Lobpreis!

„Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll!“ Jesaja 6,3

1.1. Neujahr

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Das Evangelium nach Markus

Markus beginnt sein Evangelium mit Johannes dem Täufer. Geburt und Jugend Jesu werden nicht erwähnt. Jesus tritt gleich zu Anfang auf mit der entscheidenden Ansage: „Die Zeit ist erfüllt. Das Reich (die Herrschaft) Gottes ist nahe herbeigekommen“ (1,15). Worin Gottes Reich besteht, wird besonders an den Taten Jesu sichtbar. Markus überliefert nur wenige für sich allein stehende einzelne Jesus-Worte bzw. Jesus-Reden und nur wenige Gleichnisse, dafür aber umso mehr Wundergeschichten. Jesus erweist sich als Sieger über alle lebenszerstörenden Mächte. Mit seinen Taten beginnt die ‚neue Schöpfung‘. Nur Markus sagt es so deutlich: „Er hat alles wohl gemacht!“ (7,37). Das klingt wie zu Anfang das Urteil Gottes über seine Schöpfung: „Siehe da, es war sehr gut“ (1Mose 1,31). Die Sündenvergebung (2,5), die vielen Heilungen und Befreiungs-taten zeigen, über welche Vollmacht Jesus verfügt, aber sie führen nicht dazu, dass Menschen verstehen, wer er ist. Die Blindheit der Pharisäer (3,6; 8,11-13), der Mitbürger Jesu in Nazareth (6,1-6), sei-ner Familie (3,20f.) und selbst seiner Jünger (8,14-21) kann nur ein Wunder, eine „Blindenheilung“ überwinden. Die Gefahr ist groß, dass Menschen damals wie heute bei Jesus dem Wundertäter ste-hen bleiben und nicht zu Jesus, dem gekreuzigten Gottessohn, vordringen. Erst am Kreuz wird wirklich erkannt, wer Jesus ist; in der Kreuzesnachfolge werden die Augen aufgetan. Überraschend kommt es nach den drei Leidensankündigungen (8,31; 9,31; 10,33) zur Ablehnung bzw. zum Missverstehen der Jünger (8,32f.; 9,33-39; 10,35-45). In der Passion versagen die Jünger völlig (14,18-21.37-50.66-72). Es fällt auf, dass der Zentralabschnitt von der An-kündigung seines Kreuzesweges (8,27 – 10,52) eingerahmt ist von je einer Blindenheilung (8,22-26 und 10,46-52). Von uns aus ver-stehen wir Jesus nicht. Da muss uns Gott selbst zu Hilfe kommen durch seinen Heiligen Geist (1Kor 12,3c).

Markus betont, dass der römische Hauptmann unter dem Kreuz(!) als erster Mensch bekennt: „Dieser ist Gottes Sohn!“ (15,39); vorher bezeichnen nur die Dämonen (3,11; 5,7) und Gott selbst (1,11; 9,7) Jesus als den Gottessohn.

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Bei Markus ist das Leiden Jesu die zentrale Mitte. Schon in 3,6 beschließen die Pharisäer seinen Tod; ein Drittel des gesamten Evangeliums (Kap. 11 – 15) nimmt der Bericht von der Passion Jesu ein. Zu Recht nennt man das Markusevangelium eine „Passions-geschichte mit ausführlicher Einleitung“.

Ein anderes Kennzeichen des Markusevangeliums sind die vie-len Streitgespräche, die Jesus mit den Frommen und Verantwort-lichen seiner Zeit führt, besonders in 2,1-26 und 11,15 – 12,44. Markus zeichnet keinen harmlosen, friedfertigen Jesus, sondern einen streitbaren Kämpfer für den Heilswillen Gottes und das da-mit geschenkte Leben der Menschen, z. B. in der Diskussion um die Sabbatheiligung: „Der Sabbat ist für den Menschen gemacht und nicht der Mensch für den Sabbat“ (2,27f.). Von Anfang an se-hen wir Jesus im Streit um die Wahrheit. Durch treffende Worte weiß er die Gespräche zu führen und Menschen zu überzeugen. Er erweist sich als Herr über alle Gesetze, Ordnungen und Institutio-nen (2,28 u. ö.).

Überlanger Zeigefinger Markus 1,1-8Matthias Grünewald malt auf dem Isenheimer Altar den Täufer, wie er unter dem Kreuz mit überlangem Zeigefinger auf Jesus zeigt. Die Szene fand so nie statt. Grünewald wollte sagen: Das ganze Leben des Täufers ist ein überdeutlicher Hinweis auf Christus. Der heuti-ge Bibeltext bestätigt dies. Johannes reduziert sich ganz, um auf Christus hinzuweisen: Er kleidet sich ärmlich, ernährt sich kärg-lich, hält sich im Niemandsland auf. Die Wüste ist biblisch oft ein Ort der Neuausrichtung: Hier wird Israel von Gott berufen, es emp-fängt Gottes Gebote und Bund, hier richtet sich Josua auf die Er-oberung des verheißenen Landes aus. Die Judäer bekennen in der Wüste ihre Sünden und orientieren sich neu an Gott. Der Täufer gibt der Neuausrichtung das Ziel: Jesus Christus. Für wen können Sie ein Fingerzeig auf unseren Erlöser sein? Kein tadelnder Zeige-finger, sondern einer, der die rettende Richtung weist.

„Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!“ Johannes 1,29

2.1. Samstag

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WochenspruchWir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingebore-nen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

Johannes 1,14b

Übersprudelnder Dank Psalm 138Von wegen „stilles Kämmerlein“! David sprudelt öffentlich über vor Dank. Vor den Göttern, vor dem Tempel, ja sogar die Könige auf Erden beteiligen sich. Vor lauter Überschwang erfahren wir erst in V. 4, wem der Dank gilt: Gott, dem HERRN. Der Psalm ist wie einvon Dank volles Sammelbecken. David dankt überschwänglichund mutig, aber nicht übermütig. Er verheimlicht seine Nöte nicht.Sein Dank ist keine leere Hülse, sondern gründet in Gebetserhö-rung (V. 3) und erfahrener Hilfe in der Angst (V. 7). David danktnicht nur aus Höflichkeit, sondern mit ganzem Herzen. Welche Si-tuationen im letzten Jahr lassen Ihr Herz vor Dank übersprudeln?Wann hat Gott Ihre Seele gekräftigt und Ihre Feinde abgewehrt? Inwelchem Moment strömte seine ewige Güte in Ihr zeitlich befriste-tes, irdisches Leben? Mit wem könnten Sie Ihre Dankesfreude au-ßerhalb Ihres stillen Kämmerleins teilen?

„Sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus.“ Epheser 5,20

Offener Himmel Markus 1,9-13Johannes hat schon viele getauft. Aber bei keinem öffnete sich plötzlich der Himmel und es flatterte der Heilige Geist taubenartig herab. Bei keinem ertönte die göttliche Stimme aus den Wolken. Keiner konnte bisher auf ein Sündenbekenntnis verzichten. Nur bei Jesus ist es so. Engel kommen und stehen Jesus in einer der dunkelsten Stunden bei. Wenn Jesus auftritt, öffnet sich der Him-mel. Dann zeigt sich Gott als der Dreieinige: Vater, Sohn (nicht ad-optiert, sondern von Ewigkeit) und Heiliger Geist. Wir Christen le-ben unter dem offenen Himmel. Jesus hat ihn für uns geöffnet. In Zeiten der Lebensfrische und der Wüstendürre steht uns der Him-

3.1. Sonntag

4.1. Montag

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mel offen; zu beiden Zeiten greift Gott helfend ein. Vielleicht kön-nen Sie heute ins Freie treten, hinauf zum Himmel schauen und sagen: „Danke, Jesus, dass ich durch dich mit dem Himmel ver-bunden bin.“

„Ihr werdet den Himmel offen sehen und die Engel Gottes hinauf- und herabfahren über dem Menschensohn.“ Johannes 1,51

Menschenfischer Markus 1,14-20Jesus Christus sagt den Menschen, was er von ihnen will: Folgt mir nach, geht die gleichen Wege, die ich gehe. Hängt euch an mich. Nachfolge hat Konsequenzen; das Folgen hat Folgen. Jesus ruft in die Nachfolge, und er gibt uns einen Auftrag: Werdet Menschen-fischer! Mancher wird sich sträuben und sagen: Das geht doch heute nicht mehr: Was soll das, Menschen fischen, einen Köder auslegen und dann hoffen, dass jemand anbeißt? Jesus Christus weiß, was er will. Er ist gekommen, um Verlorene zu suchen, er ist gekommen, um das Reich Gottes zu predigen, und er ist am Kreuz gestorben, um Sünder von ihrer Schuld zu befreien. Er hat uns aus dem Boot unseres alten Lebens gerufen, um mit ihm ins Boot des Lebens zu steigen. Sein Auftrag ist nun unser Auftrag. Jeder Nach-folger ist ein Menschenfischer mit der Botschaft:

„Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“ Markus 1,15

Vollmacht Markus 1,21-28Oft werden wir nach irgendeiner Vollmacht gefragt. Ob bei der Post oder der Bank: Wir brauchen ein Dokument, aus dem hervorgeht, dass wir zu dem, was wir da gerade tun, berechtigt sind. Auch zu Jesu Zeiten kam die Frage auf: Darf der das? In welchem Auftrag predigt er, handelt er, heilt er, treibt er unreine Geister aus? Wer gibt ihm die Vollmacht? Jesus ist unterwegs im Auftrag Gottes. Er beweist durch die „mitfolgenden Zeichen“, also die Wunder, die er tat, dass er nicht wie ein Blinder von der Farbe redet. Jesus Chris-

5.1. Dienstag

6.1. Mittwoch

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tus redet mit Vollmacht. Eine Macht, die ihren Ursprung bei Gott, seinem Vater, hat. Eine Macht, die sich über die Naturgesetze hin-wegsetzt, eine Macht, die jedes Wort, das er sagt, unterstreicht und bestätigt. Jesus macht es seinen Nachfolgern vor. Er zeigt ih-nen, wie es mit der „Lehre“ sein muss. Sie muss von Gott bestätigt werden.

„Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“ Matthäus 28,18

… denn dazu bin ich gekommen. Markus 1,29-39Die Frage nach Jesus Christus treibt die Menschen um. Er heilt Kranke, treibt böse Geister aus und die Menschen wenden sich ihm zu. Später speist er viele Tausende, die satt werden. Immer wieder geht Jesus an einsame Orte, um zu beten. Die Leute sollen nicht um der Wunder willen zu ihm kommen. Das wäre ein leichter Glaube, ein „beweisbarer“ Glaube, der da zustande kommt. Ist Je-sus Christus dazu gekommen? Er kam, um sein Reich aufzurichten. Er kam, um zu predigen. Er kam zu den verlorenen Schafen Israels. Er kam, um uns Menschen zu retten. Die Zeit seines irdischen Wir-kens war von Wundern geprägt, aber vor allem durch sein voll-mächtiges Predigen. Das Staunen darüber war damals groß. Sind wir heute auch erstaunt über die Worte Jesu; machen sie uns be-troffen? Fordern sie uns heraus? Stärken sie unseren Glauben?

„Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, Thomas, darum glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!“

Johannes 20,29

„Ich will’s tun; sei rein!“ Markus 1,40-45Wir kennen den Ausspruch: So der Herr will und wir leben. Es ist schon schwierig, den Willen Gottes zu erkennen. In dem Satz „Willst du, so kannst du“ stecken zwei Aspekte: Glaube und De-mut. Der Glaube an die Allmacht Gottes und die Demut, sich unter Gottes Willen zu beugen. Beide werden belohnt, der Glaube und

7.1. Donnerstag

8.1. Freitag

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die Demut. Wie sieht es mit unserem Glauben, mit unserer Demut aus? Haben unsere Wünsche Vorrang, oder steht Gottes Wille an erster Stelle? Der Zweifel an Gottes Allmacht wird groß, wenn unse-re Wünsche in den Vordergrund treten. Die Frage: „Warum hat Gott nicht eingegriffen?“ wird zur Belastung unseres Glaubens. Beim Aussätzigen greift Jesus ein. Er hört die Bitte, sieht den Glauben und die Demut, die im Flehen des Kranken stecken. Seine Antwort ist eindeutig: „Ich will’s tun; sei rein!“

Jesus sprach: „Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“ Lukas 22,42

Worauf es wirklich ankommt Markus 2,1-12Eigentlich komisch: Da wird ein gelähmter Mann zu Jesus gebracht und es ist zunächst keine Rede von Heilung. Jesus vergibt dem Mann seine Sünden. Auch für Jesus war klar, warum die Freunde diesen Mann zu ihm gebracht hatten. Aber für Jesus geht es nicht an erster Stelle um die Gesundheit dieses Mannes. Es geht an ers-ter Stelle darum, dass dieser Mensch von seiner Sünde freigespro-chen wird. Von all den Dingen, die jeder Mensch im Lauf seines Lebens oder auch nur eines Tages falsch macht. Wo wir vor Gott oder Menschen schuldig werden.

Die Behinderung des Mannes war für Jesus nicht unwichtig. Aber Jesus weiß genau: Das Wichtigste im Leben eines Menschen sind nicht die Gesundheit, der Wohlstand oder das persönliche Glück. Das Wichtigste ist unsere Beziehung zu Gott. Hier fängt Jesus an, aufzuräumen. Er räumt die Dinge weg, die zwischen Gott und Mensch stehen.

„Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben.“ Markus 2,5

WochenspruchWelche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. Römer 8,14

9.1. Samstag

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Wider alle Vernunft Psalm 2„Wir brauchen keinen Gott! Und schon gar keinen, der Regeln auf-stellt und uns sagen will, wie wir unser Leben führen sollen.“ Der Widerstand gegen Gott ist keine neuzeitliche Erfindung. Schon der Psalmbeter vor mehreren Tausend Jahren beobachtet, wie sich die Mächtigen von Gott abwenden und die Völker sich gegen Gott stel-len.

Was ist die Antwort auf diesen Widerstand der Völker? Gottes Antwort besteht darin, dass er seinen Sohn in diese Welt senden wird. Dass er selbst Mensch werden wird, um denen in Liebe zu begegnen, die sich gegen ihn stellen. Um zu denen zu kommen, die ihn ablehnen. Das ist gegen jede menschliche Vernunft, gerade zu denen zu gehen, die sich gegen einen stellen. Aber genau die-sen Weg geht Gott; er wird Mensch und kommt zu uns. Auch zu uns, die wir uns heute immer wieder von ihm abwenden und unse-re eigenen Wege gehen wollen.

„Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht?“ 1. Korinther 1,20

Jahreslosung 2016

„Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“ Jesaja 66,13

Muttertrost Auf dem Fußballplatz musste nach einem schmerzhaften oder „knackigen“ Zusammenstoß oft ein „Geht’s wieder?“ bzw. ein „Bischt e’ arme Sau!“ als Trost ausreichen. Zu Hause lief das natür-lich anders. Mein Vater eilte bei kleineren oder größeren Unglü-cken und Blessuren zum Verbandkasten, um ganz praktisch Fleisch und Blut zusammenzuhalten. Er tröstete manchmal auch damit, dass ich gerade etwas gelernt hätte (im Blick auf heiße, spitze oder scharfe Werkzeuge), oder er versuchte, mich aufzuheitern, dass

10.1. Sonntag

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„der Finger ja glücklicherweise noch dran“ sei und ihm schon ganz andere Missgeschicke passiert seien (inklusive „Narbenschau“). Diese unmittelbare Hilfe und auch die Ablenkung waren wohl-tuend. Meine Mutter hatte die meisten dieser Hilfen auch im Reper-toire, aber am liebsten war mir – vor allem in jungen Jahren –, wenn sie mich einfach in den Arm nahm, mir über den Kopf strich und etwas Liebes sagte. Im Rückblick ist mir klar, dass der Haupt-inhalt dieses mütterlichen Trostes gar nicht zuerst die praktische Hilfe, die schlüssige Erklärung zum Hergang oder eine weise Lehre für die Zukunft waren. Was tröstete war vielmehr, dass ich so spü-ren konnte: Meine Mutter ist bei mir – in meinem Schmerz, in mei-ner Unsicherheit oder wenn Selbstvorwürfe mich plagten. Auch wenn ich mich daran nicht erinnere, war ja dieses „Da-Sein“ wohl schon im Säuglingsalter – also von Anfang an – der ultimative Trost, wenn irgendetwas drückte oder fehlte.

Soweit ich weiß, vergleicht sich Gott nur noch in Psalm 131 aus-drücklich mit einer Mutter. Aber sein Name Jahwe („Ich bin da“), der prophetische Beiname Jesu, Immanuel („Mit uns ist Gott“), und unzählige Stellen, die von Gottes wohltuender Gegenwart spre-chen, deuten indirekt gerade auf diesen mütterlichen Trost hin. In Zeiten der inneren Leere, der gefühlten Gottesferne, der hartnäcki-gen Zweifel helfen mir kaum Lehren, kluge Antworten, Dogmen und auch keine Ablenkung. Auch wenn ich es nicht gleich merke, so brauche ich vor allem Gottes Nähe. Die Stille (das Warten auf Gottes Einschreiten oder Kommen) und die Bitte um offene Augen für ihn sind in solchen Zeiten die Zugangshilfen zu Gottes Trost. Denn er ist da und wartet schon auf mich, auch wenn ich zunächst nur Schmerz, Fragen, Angst oder Schuld vor Augen habe und mich allein wähne. Ihm geht es nicht zuerst darum, dass ich im Leid et-was lerne, mutig bin oder Haltung bewahre. Ihm geht es darum, dass ich weiß und erfahre: „Fürchte dich nicht, ich bin bei dir, kom-me, was wolle!“ FGr