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Im Teilgebiet „Hoher Stein bei Fernwald“ kommen drei Lebensraumtypen vor. Die sehr artenreichen „submediterranen Halbtrocken-rasen“ (LRT 6212) werden durch Trifthafer-Halbtrockenrasen auf Basalt geprägt. Sie kommen kleinflächig im Westen sowie im Os-ten vor. Im Osten sind die Halbtrockenrasen eingebet-tet in „Flachland-Mähwiesen“ (LRT 6510). Diese sind sehr vielfältig ausgebildet und rei-chen von überwiegend trockenen Salbei-Glatthaferwiesen bis zu betont frischen Aus-bildungen der Silau-Glatthaferwiesen. Der Westteil wird von mit Felsbändern durch-setzten Kalk-Magerrasen (LRT 6212) sowie versaumenden und gehölzbestandenen Grün-landflächen geprägt. Auf den flachgründigen Felsbändern ist der Lebensraumtyp „Silikat-felsen mit Pioniervegetation" (LRT 8230) an-zutreffen. Hier siedeln vor allem einjährige Arten wie der gestreifte Klee oder die Sand-Wicke.
Auf den Flächen wurden 18 bemerkenswerte Pflanzen gefunden, darunter:
Büschel-Glockenblume (Campanula glomerata, siehe Foto)
Wiesen-Gelbstern (Gagea pratensis)
Früher Thymian (Thymus praecox, siehe Foto)
Gestreifter Klee (Trifolium striatum)
Sand-Wicke (Vicia lathyroides)
Zierliche Kammschmiele (Koeleria macrantha)
Das Tagfalter-Vorkommen wird als sehr ar-tenreich bewertet. Hervorzuheben sind:
Rotklee-Bläuling (Polyommatus semi-argus)
Kurzschwänziger Bläuling (Cupido argiades)
Mauerfuchs (Lasiommata megera) Trotz der Nähe zur direkt vorbeiführenden BAB 5 kommen einige bemerkenswerte Vo-gelarten am Hohen Stein vor. An erster Stelle ist der vom Aussterben bedrohte Wendehals (Jynx torquilla) zu nennen. Weitere Ziel- und Leitarten im Sinne des Projekts sind:
Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus)
Neuntöter (Lanius collurio)
Grünspecht (Picus viridis)
Bluthänfling (Carduelis cannabina)
Klappergrasmücke (Sylvia curruca)
Wesentliche Beeinträchtigungen erfolgten durch fehlende oder unzureichende Nutzung der Grünlandbestände. Die einst großflächi-gen Magerrasen waren zudem stark vergrast und verbuscht. Neben Entbuschungsmaßnahmen auf 3,5 ha wird nun durch den Einsatz von Ziegen und Schafen weiterer Verbuschung entgegenge-wirkt. Eine Ziegenherde wurde durch LIFE Mittel gekauft, sie wird u.a. in diesem Teilge-biet eingesetzt. Des Weiteren wurde ein leer stehendes Bie-nenhaus in einen Ziegenunterstand für die LIFE-Ziegenherde umfunktioniert. Es wurden außerdem für Schafe und Ziegen giftige Pflanzenarten entfernt.
WetterauerHutungen
Teilgebiet Nr. 11a „Hoher Stein bei Fernwald“ im FFH-Gebiet „Basalthügel des Vogelsberges im Randbe-reich zur Wetterau“ (5519-401)
Teilgebietsgröße: 10,66 ha Lage: Landkreis Gießen, Stadt Pohlheim, Fernwald Gemarkung Garbenteich, Steinbach Höhe über NN: 235-262 m Geologie: Basaltische Vulkanite, vorwiegend Alkalibasalt und Tholeiitischer Basalt [Miozän], Laterit, Bauxit, Basalteisenstein [Miozän] Klima: Jahresdurchschnittstemperatur: 9,0-9,5 °C Niederschlagssumme: 600-650 mm/Jahr Dauer der Vegetationsperiode: 230–240 Tage
Lage und natürliche Grundlagen Lebensraumtypen (LRT) Pflanzen und Tiere Maßnahmen
Ansprechpartner: Projektmanagerin Jutta Katz Tel.: (0641) 49 91-253 [email protected] www.wetterauer-hutungen.de
Lebensraumtypen im Teilgebiet „Hoher Stein bei Fernwald“ und die Lage der Projektgebiete
Text und Gestaltung: Marion Löhr-Böger PGNU Fotos: W. Wagner, C. Sperling, Karten: Büro Planwerk Stand 2013