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®te Ausbeute ber in biefen beiben Sa^cn in ©cble« · fctyaft nid)t geheimen, bie baju notbwenbtg beS ®enuf= feä bet 9hii)c bebatf, unb cä farni un§ bat)et nid)t fer ner wunbern,

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£ i t e r a r i f d ) e B e i l a g e8“

© f r e i f ’ 6 © d ) l e f . ^ r o ü i n ä t a l # 5 5 l d ( ( e r n ,

;@ r f ie § © t ü t f . J a n u a r 1 8 3 3 ,

S u r t ö p t u ö e n j .(1 8 3 0 . unb 1 8 3 1 .)

® te Ausbeute ber in biefen beiben S a ^ c n in ©cble« ften ju m £>rucf beforberten © T riften jurifiifcben 3n= l>att§ ift im © a n jen fo gering ausgefallen , baf? man ftd) unw illfübrlid) üeranlafjt ft'nbet, ben © ru n b biefer auffallenben (Srfdjeinung aufjufudjen. £>enfelben in ben bcfonbern 23erbaltniffen ber ^ rottin j ft'nben ju »o lle n , bürfte fc&on beeifyalb unftattl)aft fein , w eil anbere Sabre ein weit üortbeilbaftere§ @rgebntf> geliefert l;aben. ® a= ju fom m t, bafj biefelbe @rfd)einung aucb außerhalb © R ieften ftcb wieberbolt l;at. (§3 muß bal;er jener © ru n b in allgemeineren Skrbaltniffen liegen, bie ibren © nflu fs in weit au§gebebnten Greifen geäußert fyaben. «£>iernad) bürfte berfelbe w o^ l m it SJecbt junäcbjt in ben P o lit ik e n Güreigniffen ber neueren Seit ju fucben fein. 2Ber nur irgendwie ein aufmerffamer 33eobact)ter feiner 3 ett genannt ju werben öerbient, w irb ndmlid) gugefle= f)en m uffen, baß jene (Sreigniffe bie ©em ütber ijeftt'g ergriffen, einen S beil ju r I)dct>ficn © ew unberung unb gteube fortgerijfen, einen anberen bagegen m it trüben unb bangen Erw artungen für bie 3 u fu n ft erfüllt, M e aber ben fletS wecfyfelnbcn Grrfcbeinungen beö £ages> mit folcber © ew alt jugew anbt Ratten, bafj fafi Seber feinen äSticf nur au f bie 3u?un ft gerichtet, bie © egenw art aber t^r 3?ed;t ganjlic^ Verloren ju baben festen. — 2 5a f baneben jene üetbeerenbe Ä ranffjeit, üon weldjer aud) unfere 9>roMnj fd;w er beimgefuebt w orben , renb eingew irft, fann gleichfalls nidjt in 2lbrebe gefiellt werben. S n foldjen äeitumjtdnben Fann bie Sßiffen?

J 1,1

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fctyaft nid)t geheimen, bie ba ju notbwenbtg beS ®enuf= feä bet 9hii)c bebatf, unb cä farni un§ bat)et nid)t fer­ner w u n bern , wenn fte in biefem Beitraume nid)t fo retdjltcbe §rücf)te, a ls frufjer getragen. — £>ocf) naefc bem bte 3?ufyc in ben bebeutenberen S ta aten @ uropa ’ §, wenigfteng ju r Seit, w ieberbergejM t w orben, auefy jene Mtanfyeit hei ben SXeißen iljx urfprungliefyeä &d)tcden öerloren, unb fomit aucl) jene Aufregung ber © em ittier nacfjgefaffen fjat, bürfen w ir billig ber .öo ffn un g 3?aum geben, bajj aucl) bte SBiffenfc|aft tl;r früheres djebeitjen wieber erlangen wirb.

SBa§ bfe fjier anjujetgenbetr ©ebriften felbfi anbe= trifft, fo fann 9?ef. in SSetreff ber unter 9?o. 1. u. 2 . aufgefüt)rten mit einer Furjen 2fnjetge ftcfj begnügett, ba fte von fo-allgem einem Sntereffe ftnb, bajj eine öu§> ful;rlicf)cre ^Beleuchtung berfelben beffer anbern SSUittem uberlaffen bleibf.1. Studien des Römischen Hechts von Ph. -Ed.

H u s c h k e , der Phil. u. der Rechte Dr. und der letztem ord. Prof. ir Bd. Breslau 1830. bei J. F. Korn. 408 S. gr. 8. (2| Rthlr.)

2. Die Leges Restitutae des Justinianeischen Co­dex, verzeichnet u. geprüft von K a r l Wi t t e , Prof. in Breslau. Breslau 1830, bei J. F. Korn. <"267 S. 8. ( l f Rthlr.}

3 . S3emerfungen über bas> © tubiu m ber KecfytSwiffen* fdjöft mit befonberev Stüd'ficljt auf Preußen, von Dr. S u l . S r . £ e t n r . 2 l b e g g , orb. 9>rof. ber 9fed)te ju SreS lau . 33re6lau 1 8 3 1 , bei 2(ug. © d ju l j u. S om p. 8 9 © . 8. (1-2* © g r .)

4 . © runb jüge beS ^reufifcljen @rb = 9fed)t§ »on Ä a r l S B i f t e , 9)rofeffor in S3reötau. SSteSiau 18 3 0 . 18 © . 4 . (5 © g r .)® e r gefc&afete 23erf. ber unter Wo. 1. aufgefüfjrten

© tu b ien bat burcl; biefeS treffliche SSSerC aufS 9teue be- fun bet, welcher reiche ©cfya^ tiefer, gebiegener Äennt= niß bc3 Sfomtfcfjen 9ied;ts tf;m 5« ©ebote jlefyt. ß s

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frnt> barin öiet Kbhiinblungen auS m-fd)icbcneu S teilen beö Sfomifcfyen 9ted?t§ enthalten, von benen jebe einzelne ein eigenes SBerf bilben fonnte. S i e erftc berfelben, in lateinifcfyer «Sprache üerfaßt, liefert-'bie erftc »olljtari= bige (Erläuterung ber in einem 33riefe ß icero ’S (a d F arn ; V I I , 2 1 ) erwähnten 5fteef)t3fac5)e, b e r 'c a u s a S i l ia n a , unb ijt fü r ben S u rifien , rote für ben grünb= licken $ f)ilo logen von gleicher 2Bid;tigEeif. — © ie zweite 3tb£)anblung, weld;e in fü n f Qluffäfeen über ba§ Stetyt ber © ucceffüm in bie &üter be§ jretgelaffeneit Danbelf, giebt n e u e , oft tiocbjl: überrafcfyenbe ‘Kuffd)lüffe über btefe bisher noch fef?r twwtcfelte 2ebre be§ altern 9?o^ mtfeben 5Red)t§. — S ie britte enthalt fef>r bead)tenS= Wertfce ^Beiträge ju r Ä ritif unb Interpretation ( ber 3n= jtitutionen oon @ a ju § , unb $war aller »icr ffiüdjer. — (SnbltdE) bie üierte hat ba§ © alm an ifd je Snterbift jum ©egenffanbe, • unb tjl uon um fo größerem Sntereffe, als barm- jugleid) baS 33erl;ältmß ber wahren 33ebeu= tung bitft’s S n te rb ife ju ber in ber ?)raitfö gewöhnlich angenommenen fefjr oollfiänbig berüifftchtigt w irb. SBer fid) einen SSegriff baoon machen w ill, w a § eine rvaljr- tjaft gefd)id)tticl)e S5el)anblung be§ 9?eci)tS p leiften r>er= m ag, unb wie m an allein burch fte_ in ben © ta n b ge= fe|t w irb , bie ganje 2£rt ber (Sntwidelung be§ 9Jed)t§ ju überfdumen, bie leitenbett ^)rincipien beffelben in ihrer 2Cllgcmeinl>ett, wie tn ihrer S5efonbert)eit ju erfen; nen , ben uerweifen w ir au f biefe 2lbbanblung. — 33em SBerfe ffi ein öollfidnbige§ 3?cgtf!cr beigefügt, ba§ feine 23raud;barfett erhobt.

SiiS SBetf 9?o. 2 . hat bie refiituirten (Sonffitutios nen bc§ Snftinianeifchen ß ob er ju m ©egenftanbe b. I)., wie ber gelehrte 23f. felbfi gleich Anfangs* bemerft, foI= d )t, bie in b e n >£>anbfd)viften beö (Sober, au f welche unfere 2lu3gaben gegrünbet ftnb , tn tw etcr g a n j fehl­ten , ober oon ben H erausgebern gar nicht entziffert werben konnten, ober enblich in einer ankeren, a ls ih; rer urft'rünglid)cn © ejla lt in jenen .öanbfd>riften flau

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ben , bie aber nun enthebet oo lljlä n b ig , ober b o $ i > rem S p a l t e nad>, auS anberen Q u ellen , a!§ ben @ 0= beysSRanufcripten entlehnt, an bie © te ile , w o fte au§- gefallen; gefegt worben ft'nb. |)iernad) ftnb „reflituirte" unb „nicht glofftrte" © teilen bc§ Qober FeineSwegS fy* nonpme S3eseid!)nungen. 2Daf? eine fetjr große 2(n$at)t Qonflitutionen be§ Geber in bett gewöhnlichen $ a n b s fcfyriften fehlt, l;at barin feinen © ru n b , bafj jene d e n ; ftitutionen in ber ©riecbifchen © ptaefje , in wcldEjer fte erlaffen w aren, aufgenommen worben. 3 b « 3af)l tjl FeineSwegö unbebeutenb, waS ft'cfi frfjon barau§ ergiebt, baß bie Sujimtaneifcfye (Sonflitutionen © am m tu ng etwa im 33erf)ältnifj wie 2 5 ju 1 aus Sateintfdjen unb ©rte# djtfc^en urfprüngltd) gemtfd>t w ar. — S n ber @inlci= tung btefeS mit feltenem gleiße getr ieb en en 2BerF§ wer# ben bie beiben f r a g e n : 1 ) woher w ir bie 2ucfen er« Fennen Fonnen, w o Sonjittutionen im ßober au§gefat= len ftnb, unb 2) am> welchen Q uellen w ir bie als! no= tbtg erfannte 3ve(iitution ju fcfyöpfen haben, fefjr grünbs lity beantwortet. @s> fo lg t hierauf i« e r (i eine d>rono= logifcfce Ucberficbt ber bisherigen SieftitutionS = S erfu d )e ; alSbann ein 2tbfcfmitt über bie S itelfolge be§ Sufiim as netfdjen Qiobex, in welchem bie S iteljablen be§ le^teren einer genauen P rü fun g unterworfen unb berichtigt wer= ben, weil ohne beren $efifietlung bie für bie Sfeftitu* tion f;6chft wichtigen © täte bei ben ©rtecbifrfjen S urt- jien ntc^t gebraucht werben fonnen , u n b ju le ß te m mog= lic^ll üollftanbigeg S3erjeid)nt'§ ber leges restitutae fefbfl. — © n Änf)ang liefert JRejiitutionen, bie in un= fern 2luSgaben beä Sufltntanetfc^en 6obey entweber ga n j fehlen, ober nur in mangelhafter g orm anjutreffen ftnb.

© d )o n au6 bem angegebenen Snhalte beS 2Berf§ erljellt ju r © enüge beffen 3Bid)tigFeit für ein gelehrte# © tub ium beS 9tomifd)en 9?edjt§. 3tud) wirb bie w ahr­haft fdjön gefdjrtebene SSorrebe ihren B w etf, Sntereffe für ben tm 2BerF abgefjanbelten ©egenftanb ju erwef- Fen, wol)( auf Feinen ßefer »erfehlen.

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9?o. 3 . ® e r $auptgegen jlanb unb 3w ecf biefer in; tereffanten fleinen © d m ft i j i , w ie bic SBorvebe ergiebt, bie ÜJMbwenbigfeit unb 9?ü^Iid)feit eine§ griinblicijen © tubium g beö gemeinen SJecfytö unb feiner gefcfyidjtli: dien © runblagen , «IS bes> fietS fortbefiefyenben wiffen- fc^)afth'd>en SSanbeS aller beutfdjen ßdnber, aud) für bt'ejenigen 511 geigen, bie i^rc Äräfte bet 3?ecfyt$ 5 33er5 w altung in einem Sanbe w ibm en, baS eine eigene unb umfaffenbe ©efefcgebung l)at. © ie jerfallt tn^ jw ei ^aup tabfd jn itte , öon welchen ber erflere tiauptfäc^lid) biejenigen beutfcfjen Sauber berücffitfytigt, w o baS ge= meine, inäbefonbere Siom ifdje Stetyt gilt, <|>ier geigt ber 33f., wie bie 2fuflufung beS 9Jeid)Süerbanbe3, we= ber au f bie (Sultigfeit beö bisherigen 5Ked)tä, noä) au f bie A ta r is , nod) enblicfy a u f bie wiffenfcfyaftlidjK fßv l;anblung bei 9?ed)t§ einen wcfentlid) anbernben (Stnfluj? geübt ftabe. S n bem gweiten 2Cbfd>nitt w irb »o n bem a3erl>altnip be§ gemeinen 9?ed)ti> gu bem 9)reufjif4)en ge* banbelt, gegeigt wie erfiereg bie © runblage beS le^teren fei, wie biefeS et)me ein © tub iu m beä gemeinen SRedjtä aller wtf[ettfcfyaftlid?en © runblage entbehre, unb gugletcfo bie praftifd&e 2Bicf)tigfeit beä gemeinen 0?ed)tS für ben 3 )rcufj. Surifien in m annigfaltigen Sejiefjungen barge< tban. äßefonberg lefen§wertt)e Sem erlungen enthalten bie 2£bfdmitte über ben ?>reugifd)en ßrim inat = 9)rojef5, unb über bie © runblage be§ ^reufj. Sk>iIs9)rogejfeS.

2>ie in ber fleinen © d ;r ift oorgetragenen 2ßal}r^ci= ten tragen gwar nicbt überall, w ie auty ber S3f. nic^t üerfdjweigt, ben ßfyaraEter ber 9?eul;eit an ftdt); allein man tieft aud) baS ffiefannte gern w teber, w eil bie gum £f)eil etgentbümlictje 3tuffaffung il)m einen neuen 9ietg gew ährt, unb bie gange S arfie llu n g l)inlanglid) befum bet, b a f baä ©efagte nidjt tobter SSeftfe, fonbern bie © eele ber wiffenfd^aftlidjen © ebanfen unb Erfahrungen be§ 23f’$. iji.

Sieben ben üom 25f. beigebradjten © tim m en gewidjt/ üoller S can ner, welche bem ^)reufifd)en Surifien ein

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grünblid>e6 © tub ium bes> gemeinen Sfed^tö al$ nothwen* big anempfehlen, Ratten auch bie in b e r ‘Änweifung für Äamm er ; ©erichtS > SReferenbarien (abgebrucFt in $ a a k gow ’s> Jpanbbuch- I V . Sianb. © . 3 8 3 ff.) enthaltenen trefflichen 2teufserungen be§ öerfiorbenen S u ftig=fDiinifier uon Äircheifen über benfelben ©egenjfanb eine ©teile ftnben fonnen. £ ie r macht berfelbe Sene aufm erffam , wie fte nur bann bei einem S u ftij s (Kollegium mit 9luj< jen bienen fonnten , wenn ffe ftch eine grünbliche-fennt-- nifi be§ gemeinen 9fed>tö eigen gem acht, w arnt uor bem Srrthum e, alö fei bie Theorie beä gemeinen 9?echte> ei­nem 9)reufj. dichter entbehrlich, berührt beren prafti« fche Sfflichtigfeit für lederen, unb legt ihnen fdbliefslich bas © tubium bes> gemeinen Sfecht§ fchon beßhalb anö £>erj, w eil ju r wiffenfchaftlichen Äenntnifj beö yater= länbifchen 3?ecf)tö gehöre: bte Q uellen beffelben ju fennen.

© illig möchte man aber fragen, ob benn bas> @r* fcheinen einer folchen S chrift wirflich notfyiß gewefen, ju einer Seit, in w elker bie jurijlifchen ©tubten im Allge­meinen eine fo erfreuliche ^Richtung gewonnen hoben, ba{; bie SÜemühung um tiefere Ä enntnif be§ beftehen* ben Sfechtö in allen feinen Shetlen nicht fow ol als la= jiige 3frbeit, vielmehr aW unentbehrliches ©rforbernifj jebeS wiffenfchaftlich gebilbeten Suriften erachtet wtrb ?— M e in nach mehrfachen 2lnbeutungen beS g e feh lten 23f.’§ fchetnt berfelbe tn feinem greife Erfahrungen ge= macht ju haben, bie barauf hinwtefen, baß bem wahr* haft wiffenfchaftlichen 9ied)t§ * © tubium © efahr broi>te. 3Cuch'la|t ftch in ber &hat nic^t »ernennen, wie oon M anchen unferer Seitgenoffen bie SBorte unferS ffif.’ ä g e lten , b a f für 33iele bie SBiffcnfchaft nur infofern Söerth hat, al8 fie ju m 33robterwerb führt, üon be; neu bann and; ba§ 'Kmt nicht um ber ©ache willen, fonbern baä Sftothbürftige ber © a ch e , um b e § , ein 2fu6fom m en ftchernben 5hnt§ willen mit m öglich# gerin­gem ‘tfufw anb an geifligen Äräften tn ber fürjejien 3 « t

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erfirebt, unb baher nur gefragt w irb , w aö m an eben nad; ber bejiehenben Einrichtung ber P rüfungen brauche.

© a ru m muffen w ir bem geehrten S3f. 25anf wif= fen, baß er e& in feinem SSerufe als afabemtfeher Sei;; rer für ^ jiieht gehalten , bem Unfuge bei Beiten j u jieuern. — Sftödjte ba§ 83uch ben beabfichtigten förs folg haben, unb befonberS üon ben ftubierenben 5 üng5 lingen, für bie eS gunad^ft gefcf>rtcben iji, bei ber 2Baij)l i^rer © tubien recht allgemein behergigt werben!

9lo. 4 . © e it SftidjaeliS 1 8 2 6 werben in $ o lg e etV ner SSejiimmung be§ Ä g l. SWinifteriumS ber Unterrichte Angelegenheiten a u f ben $)reuß;fchen Unioerfitdten res gelm dßig ßollegia über ba§ ?>reuß. ilanbred;t unb bie ©erichtSorbnung gelefen, unb feit biefer Beit tyält, jo »iel unS befannt, $ r . ^ r o f . SBitte au f hteftger Unioerfität bie Sorlefungen über ba§ 3)reuß. StW recht. Einen Sfyeil ber le^teren hat berfelbe bem S)rucP gu überliefern fich veranlaßt gefunben, unb fo iji bie öorliegenbe fleine ©chvift entjianben, welche bie © runblinien beS 9)reitß. Erbrechts enthalt.

33efanntlich fom m en bie in baä Erbrecht fchlagen^ ben SKatcrien im ßanbredjt feht gerfylittert an gang üerfchiebenartigen £>rten t>or; t_heil§ beim Erwerbe beö Eigenthum S, theilS, unb bieg gilt tnöbefonbere oon bet Sntejia fcE rbfolge , bei (Gelegenheit ber einzelnen gamtV lten=23erhältntffe, an welche fie als> $ o lg e gefnüpft iji. * ) E § war bal)er ein fef)t glücklicher © ebatife bes> 23f’8 ., bie gerjlreut oorfom m enben i?el)ren gufammengufiellen. © d?on be§h«lb bürfte bähet biefe fleine © chrift von jebem $ reu ß . Surijien mit Sntereffe gelefen w erb en , ba fie ihm eine recht gwedm äßig angeorbnete, gebrangte Ue* berficht be§ $reu ß . Erbrechts gewahrt. Snbeffen muß bemerft werben, baß barin nur bie a u f bem 9lbmifd)cn 9Jed)te beruhenden Sehren bejfelben uorgetragen, bage.«

*) SSergl. ( S a n 6 in ben SBetträgen gut §8et>. ber ®efe|gebung SSt». I. X .

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— l o ­

gen alle rein germaniftifchen Snftitute entw eber, rote3. SS. bte £ehn$folge, gdrtjltd; auggefd>foffen geblieben, ober nur ga n j fu r j berührt ftn b , wie 4. S . bie §a s milten<§ibeicommiffe.

2 )a § © a n je jerfdllt in fed>3 A b fd ;n itte : 1 ) 33c= rufung ju r ©ucceffton burch &efiament (§ . 7 9 ) 2 ) @rb< Verträge unb tes ta m en tu m r e c ip r o c u m ( § .8 0 ) 3 ) 3 n - teflatfolge (§. 8 1 ) 4 ) PfttchttheilSberedjttgte (§ . 8 2 ) 5 ) §d lle ber UnwürbigTeit (§ . 8 3 ) 6) Erwerbung ber ©rbfdjaft (§ . 8 4 ) . © d )o n aus» üorftehenben . Angaben erhellt, baß bie einzelnen Paragraphen, wenigjlen§ ju m Sthetl, üon fet>r großer AuSbetmung fein m uffen, n>o= touret) bem Sefer bie Ueberftd)t im © n je ln en erfdnücrt w irb. w äre baher in biefer |)inftcht w ohl jweef* mäßiger gew efen , fleinere Abfchnitte ju machen. — 2)ie Literatur be§ P r e u f. 9ted)t3 ift üorn 23f. gar nicht berüd'fichtigt, unb a u f bte Abweichungen 00m SfomU fchen Siechte nid)t immer gleichmäßig SJucfftcht genom= men worben, © ehr ju wünfehen wäre ferner gewefen, baß ber SSerf. im © n je ln en mehr «Sorgfalt angewanbt h atte ; benn theifö ift ber S n halt ber ©efe^e fehr oft unrichtig ober boch ungenau wiebergegeben, tljeilS matt* che w idrige ffiefitmmung gdnjlich weggeblieben, »vdh; renb auf ber attberen © eite u n n ö t ig e 2Bieberf)olungen liehen geblieben ftnb. Um unfer Urtheil ju rechtfertigen, wollen w ir bie etnjelnen Paragraphen einer genaueren P rü fu n g unterwerfen, unb anführen , wa3 w ir bei je* bem einzelnen ju erinnern gefuttben hoben.

I. § . 7 9 , Jg>ier heißt eS 1 ) bei ber fiehre üon ben Perfonen, bie unfähig ftnb ju teu ren : „ fe rn e r äßahn* unb SMöbftnnige, bie dilucida intervalla abgerechnet." 9?ach biefen SBorten follte m an «nn ehm en , auch bet 23l6bftnnigen fonnten lichte Swifchenraume eintreten, wdhrenb boch bei ihnen nicht füglich üon fo lg en bie Siebe fein fann , fonbern nur bet 2Bahnftnnigen ober 9?afenben. 2 ) 25er 23erf. ftnbet e§ ( © . 5 . ) in 33er* jjlcidjung mit ben übrigen Principien bee> ßanbrechtä

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auffallenb, baß bie im Seftamente tm 23orauö confft* mitten außergerichtlichen ßobicille mit bem Sefiam ente gleiche Ä raft haben [ollen. Allein baä Auffallenbe »ers liert ft'ch, wenn m an berü<fft'cl)tigt, baß ber §. 3 5 beö A nhangs nur au f L e g a t e , nicht aber auch au f d t- b e S e t n f e f c u n g e n bezogen werben fa n n , wie theilä bie © tellun g biefer g e g lich e n S3efiimmung im 2 . 9?., theilS ber t'hr gu © runbe liegenbe, im 9t. 2frdE>i»e 23b. 1. © . 4 1 4 angegebene 9?echt§fall, theilS ber AuSbrucf „ß o b ic ille " tn §. 3 5 c it . ergiebt. 3 ; Unrichtig iji bie S a rfie llu n g in SSetreff be§ militairifchen SefiamentS ( © . 6) . 25er 23erf. hat g a n j überfehen, baß bie 33e* Kimmungen in § . 1 8 8 — 91 be§ fi. 3t. burd) §. 3 6 . be§ Anh- aufgehoben worben ftnb. £ )ie © ache ifi fu r j b iefe: 3 ur © ü ltig fe it eineä f c h r i f t l i d ) a u f g e f e ^ t e n S e f t a m e n t ö iffc e6 ^xnreic^enb, w enn ber Sefta* tor ben A uffa£ ge- unb unterfchrie&en, ober went’gfienä unterfchrieben h a t , in welchem lederen gälte jeboch bie SUitunterfchrift etneö glaubwürbigen SejiamentSs Seugen hinsuFomroen » «u f . 2SW « bagegen blog m ü n b l i c h tejiiren, fo m uß eS t>or einem oorgefe&ten Sfftct'ere ober bem Aubtteur unb jw e i 3eugen gefchehen, außer im © efecht, w o fchon üor jw et glaubwürbigen Beugen ober t>or einem Dberofftcier gültig tejiirt wer» ben fan n . 4 ) ® ie (Srforberniffe ber d i v i s i o p a - r e n t u m i n t e r l i b e r o s ftnb D o m 33erf. © . 7 ebenfalls nicht ga n j richtig angegeben. genügt I;ier= ju nämlich feineSwegs? eine üom Gjrblaffer blo§ unter? fchrtebene llrfun be, öielmeljr muß in biefem galle bt’e elterliche V erfü g u n g , nachbem fie, unb jw a r a u f al* len SMdtfern unb am ©cfjluffe »ont (Srblaffer unter« fchrteben tfi , bon btefern noch außerbem üor einem Sufitjcom m tjfariuS unb jweien 3 eugen als bie feim'ge unter ber auöbrücEtidjen fBerffdjerung, fte üorher burdp gelefen ju haben, an erfan n t, bie§ Anerfenntntß auef) unter bem O rig inal gehörig »ergeichnet worben fein S3ergL §. 3 8 0 b . S it . 2 Sh - 2 A . £ TU. 5 ) Un=

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ter ben prioilegirten Sejiamenten hatten auch bie Se.- ftamente bet ©efanbten erwähnt werben foHen. 23gl. @ efe£ üom 3 . 2fpril 1 8 2 3 (©efefcfam m lung o. 1 8 2 3 ©. 4 0 ) 6) £)aß bie ©nfefeung au f eine pars quota nur eine © in gu lar ©ucceffton nach bem 2 . St. begrün« bet, nim m t bet 33erf. © . 7 mit Siecht a n ; eS ergiebt ftch bieS befonberS beutlicl; auS ber Sufammenft'ellung »on §. 2 5 6 unb 2 57 mit §. 2 8 3 a. a, S . S i e © a ; che iß aber feineSwegS unbestritten, benn j . 8$. Ä lein im © ^ jiem beS P r . ßiotlrechts § . 347 nimm t baS @ e ; gentheil an. 3 )a hiernach 9?iemanb Sefiam entS ; unb Sntejtaterben zugleich hintertaffen f a n n , fo gilt auch nach bem 2 . St. f o r m e l l bie S iege l: n e m o p ro pa rte testatus , pro parte intestatus decedere potest, wenn gleich biefer © runbfa^ nach 3fom . Siechte ga n j anbere golgen , als nach p teu jj. Siechte h«t unb baher m a t e r i e l l betrachtet, _eS richtig i j i , ju fagen, baS S. Si. fenne jeneö Princip nicht. SJgl. o o n S i o n ne, Bearbeitung beS Äleinfchen © p jiem bcS' Prettf}. © o i l ; rechts I . © . 3 6 1 , 3 6 2 S^ote unb © a n S a. a. D . § . 5 . 7 ) S3ei ber A uslegung beS §. 2 6 9 S it . 12 S h . 1 51. 2 . Si. hätte ju t Unterjtufeung ber als richtig a u f; gepellten Anftd)t au f bie SSefiimmung im folgenbett § . 2 7 0 unb auf bie Analogie oon § . 44 5 unb §. 4 4 8II. 2 . ffiejug genommen, unb au f bie Abweichungen beS Stöm. SiechtS bei biefer Sehre Siucfjtcht genommen w er; ben fonnen. 8) SBenn ber 33erf. © . 8. f a g t : „A u f ; erlegt werben fonnen Segate allen ‘Arten üon E rb e n /' fo tonnte m an glauben, ein bloßer Segatar fönne ba; mit nicht belaflet w erben; baS ©egentheil ergiebt ftch aber auS § . 2 9 3 I . 12. 9 ) Unter ben fa llen , in w el; chen ein fiegat feine SBirfung » e d ie r t , fyatte aucl; beS ga llS , wenn bie oermachte ©ache ju t Seit beS A n ; falls nicht mehr im 9iacl;laffe oorhanben ift, unb ber ab; weichenben SSeftimmungen beS Siöm . Siecl;tS in bem S a lle , - wenn ber Sejiator bte ©acl;e üeräußert, noch uor feinem Ableben aber wieber jurüiferhalten h at, näher

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geb«d)t tx>erbeti fallen. - 23gl. §. 3 1 5 mit §. 3 2 2 1 . 12. © a n j unrichtig ifi eS aber, w enn ber 23erf. anführt, burd) eine üont Senator mit ber üermachten © a d ;e v>ip genommene ©pecification oerliere baä Segat feine © ü l­tigfeit., vielmehr l;at ledere nur bie $ o lg e , baß ffd) ber Legatar mit ber »erdnberfen ©ache ober mit bem gemeinen SBerthe b e r . Stfaterie ber »ermad;ten ©ache begnügen m uß. §. 3 1 8 . 1 9 a. a. £>. JO) lieber bie donatio iu . c. ifi ber S3erf. © . 9 . etwaä ju f u r j ; auch ifjatte !;ier ber abweichcnben 33efiimmungen beä

1 neuefiett 9i’öm . 9?ecf)tä. gebacht werben follen. 11) ®e- gen bie flareti 83efitmmungen in §. 5 8 8 1. c. ifi bie Behauptung beS S3erfafferä, baä priuilegirfe Sefiam cnt fönne nur in ber $ orm beä nicht prioilegirten reoocirt w erben; im ©egentheil fagt •§, cit., baß unter eben ben Umjidnben unb mit eben ben Erforberntffen, wie Sem anb eine priotlegirte © iäpofttion errieten fann,

. auch eine oorljer förmlich unb gerichtlich errichtete 35er* / orbnung wiberrufen werben fann . 12 ) © ta tt baß bie

2ehre »om SBiberrufe bei Legaten in bemfclben 9)ara=- graphen an jw et © teilen »Om 23 er f. oorgetragen wirb,

hätte füglich ber abweichenben S3ejiimmungen beä Öfom. SJechtä irt S e tre ff beä SBiberrufä bei Sefiamenten unb 2egaten gebad)t, unb üom testamenturn destitutum noch ?)reuß, Sfechte unb feinen »om 9fom . Sfechteganj abweichenben S t im m u n g e n bie 9?ebe fein follen. S3gl. §. 2 7 7 ff. 1. 12.

I I . § . 8 0 . 'S n btefem Paragraphen hatten bie Erbeerträge ber Eltern mit ihren Ä inbern, bie nach §. 48.1 ff. II . 2 . il;r Eigenthümlicheä höben, unb ferner heim testamenturn recii>rocum erwähnt werben fol* l e n , baß wechfelfeitige Sefiam ente, w orin beibe Sheile ft'ch be6 SBtberrufä ausbrücflich begeben hab en , nach §. 4 9 4 II . 1. alä G'rbüertrdge anjufehen ftnb.

I I I . §. 8 1 . ^>ier hätte 1 ) bei ber Erbfolge ber S escen ben ten , waä bie 2 ehre oon ber Eollation an= l a n g t , mehr auf bie ahwetd;enben ffiefiim mungen beä

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3?6m. 9fecf)t§ SRücfficht genommen »erben follen. — ÜRicht blosS Binfen, bie ber 23erf. allein <3. 10 anführt, fonbern auch anbere 9}u£ungen fom m en nach § . 3 0 7 I I . 2 . hei ber Kollation nicht ju r Anrechnung. 2 ) S3et ber ©ucceffton ber Afcenbenten erften © rabe§ hatte, an« geführt werben füllen, baß tn 3?ücfftd)t ber Äinber auS ber Ehe ju r linfen Jpanb unb ber unehelichen Ätnber bie SWutter ein Erbrecht hat. § . 5 8 9 , 6 5 9 I I . 2.3 ) S e i ber ©ucceffton ber entfernteren Afcenbenten hatte, ' jum al ba ber 23 er f. ftch fonfr a u f bie Snterpretation einjelner ©efefefiellen einidßt, jauch ber §. 4 9 8 I I . 2 . einer näheren P rü fu n g unterworfen werben follen. 25er bavin üorfommenbe AuSbrucf „bie P ortion biefer fiinie" fonnte nämlich glauben la ffen , wie auch 5. 33. .Klein a. a. D. § . 7 0 3 annimmt, ee> füllten gleich nahe Afceu< benten, wie im Siom . Rechte, wenn fte allein ju r © u c« ceffton gelangen, in lineas fuccebiren. Allein bei ge= nauerer P rü fu n g ergiebt ftch, baß mit bem Aueibrutf „biefer fit'nie" nicht bie uäterliche unb mütterliche fiinie unterfchicben werben follte, fonbern bamit bie auffiei- genbe ßinte überhaupt im ©egenfa^ ber Jöalbgefchwts ffer gemeint iji. Auch hätte füglich ber 83ejiimmung beS 9iöm . 8Ied)tö, wonach Afcenbenten allein in lineas, in ßoncurrenj mit Anberen in c a p ita fuccebiren , ge< bacht werben fonnen. 4 ) 25ie S a lle , in welchen ber 3?idjter ju r © iegelung be§ 9?ad;laffe3 fchreiten muß, ftnb nicht genau genug angegeben. 25ie befannten ober verm utlichen Erben müffen nämlich i n S g e f a m m t abwefenb fein , wenn ju r ©tegeluftg gefchritten werben fo ll, währenb e§ im britten 00m S3erf. angegebenen S alle fchon genügt, wenn fiel) unter ben Erben auch nur e i n e ihrem 33erm6gcn felbji »orjufiehen unfähige P erfon befinbet. — Auch bürfte w ohl ber A uSbruch „ ,Ä om m en " für „ftch S«™ 5Rad)laffe melben“ nicht gan j paffenb gewählt fein. 5 ) S3ei ber ©ucceffton ber Ehe= gatten hätte ber abweichenben Sejiim m ungen be§ 9J6nt. ^Rechts unb ber 33e|iimmungen tn § . 6 2 8 , 6 2 9 I I . 1

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gebadet werben follen. — fern er bei ©tattgefyabter ©ütergemeinfehaft erhält ber überlebenbe Ehegatte feü negwegg i m m e r , wie ber §8erf. © . 12 l it . b cm* nimmt, an bem gangen 9?ad>laffe lebenglangltchen 9?ießs brauch, fonbern nur bann, wenit er mit anberen 23er« waribten atö unabgefunbenen Äinbern concurrirt, real); renb er bte gu feinem perfönltchen ©ebrauche bejiimm* ten Ä leibungSjlücfe, S etten unb Seibwdfche tn jebem Salle gum 83oraug etl;dlt. § . 6 4 5 unb 6 4 0 II . 1 unb in bem eben angegebenen $a lle außerbem bie §. 628 , 6 2 9 1. c . befiimmten Effecten. Entließ hatte l)ier er; w dhnt »erben fo lle n , baß abgefunbene Ainber bet ber © ucceffton in bie anbere ^ d lfte beä Sfochlaffeg ben © eiten oerm n bten beg erjien © rabeg gleich geachtet wer* ben b. I). ber überlebenbe Ehegatte erhalt oon biefer H älfte |. §. 6 4 4 1. c . 6) SBeim Erbrecht beg gigeug © . 13 fagt ber 23erf.: S n allen btefen Angelegenheit ten entfd)eibet bas> fo r u m r e i s ita e über forderliche S a ch en , baä fo r u m d o m ic i l i i aber über n o m in a .“ H ier wäre wenig|!eng bcutticfyet m it ben SBorten De3 ©efefceg ftatt „förderliche" „bewegliche unb unbewegt l*idj)e" gu fefcen gewefen.

I V . §. 8 2 . 1 ) 25aß bei Berechnung be§ Pflicht» thettö bet Sefcenbenten bie Erbportion beS überleben» ben Ehegatten oon ber SJladjlaßmaffe »orw eg abgego* gen werben m u ß , ifi auch unfere M e in u n g ; ba aber bie ©ache nicht fo flar uorltegt, alg ber 93 er f. ans n im m t, fo hotten wenigffeng bie n ö t ig e n SSeweisficL- l en, § . 3 2 3 unb 3 2 4 I I . 2 . angegeben werben fol= leu. SJergl. auch 33ielifc Eom m ent. g. Aßgem . t SU. V . ©ette 5 1 2 . 2 ) Seicht blog baä rechtmäßig ent­erbte Ä inb wirb bei Berechnung beg Pflichttheilg ber übrigen m itgegahlt, fonbern auch Ä inber, bie ihrem Erbrechte burd) einen gültigen. V ertrag entfagt hoben §. 488 , I I . 2. S a gegen werben, wag Dom S3f. we* nigjtenS angubettten w a r , Ä inber, welche ein Älojier* gelübbe abgelegt hoben, weil ft'e gefe&Iich alg verfior=

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ben jti erachten, uni) legittmirte Äinber, n>cnn bet 23a- tcr ju r 3 « t Ü)ret Legitimation fdion eheliche Äittfcec hatte, betten er nur ben p flid) tthetl hmterläßt, bei ® e / redjmtng be§ Pfitcf)ttl)eil6 nicht berücfftdtjtigt § . 1 199 , 1203 S it . 11 . unb § . 6 0 7 , 6 0 9 £ it . 2 . SB&. 2 %. fi. 9 f. 3 ) © e r <3afc © . 14: „Ä inber ju r ltnfen £ a n b unb natürliche Äinber haben natürlich nur bann einen Pflichtthett, wenn fte ju r S n te jia t-E rb fd ja ft berufe« ftnb" fcfjeint mit ben ä5efltmmungen in §. 5 8 5 u. 6 5 5I I . 2 , wonach ber natürliche SSater fo lg en ÄinDern, (benen nach <3. 12 -Jlo. 2 . , 3 . in gewtffen Sailen al* lerbingg etn Erbrecht tn beS lederen Stachlajfe ju fieht,) tn f e i n e m S a l l e einen pfiichttheil ju l)interlaffen braucht, in offenbarem SBiberfprud) ju fie len . Allein te r 2Serf. bat ftc^er nur an ben üftacf)laß ber SRutter g e b a u t ; wegen beS leicht möglichen 3weifel3 w ar aber ber © a £ befiimmter ju faffen, unb jebenfaliö bie SSeweiS* jlelfcn §. 5 8 6 , 6 5 6 , II . 2 anjuführen. 4 ) 25aß ber 2öiberruf ber Enterbung wentgffenS in ber bet elterltV eben le|twilligen ©iSpofitionen erforberltchen S on n ge= febehen muß, unb baß bie bloße 23erfol)nung mit bem Äinbe ober bte SBteberaufnahme beffelben in baS üdterliche >^au§ für einen fo lg en S öibem tf nach § . 4 1 4 — 16, I I . 2 nicht gilt, batte nicht unerwähnt bleiben follen. 5 ) © ie Salle, in welchen ber PfIicbtthetl$>=S3erechtigte a u f 23 er; abfolgung b e § ,P flich tte ils f lagen fa w t, ftnb t>om Söf. nicht oolljidnbtg unb genau genug angegeben. ® ie S B orte : „ohne genügenben © ru n b " beuten nur au f ben einen S a ü , wenn ber Seftator ^war einen gefe£= mäßigen Enterbung^« © runb im £ejlam ente> angeführt h a t , biefer aber ungegrünbet i f i ; außer biefem erge< ben ftch aber au§ ben ©efe^en noch folgenbe: a ) wenn ber Erblaffer gar feinen, ober feinen ge'fefjmäßigcn Ent* crbung§=@runb angeführt hat §. 441 II . 2 . ; b ) wenn er ben P flich tte ils = berechtigten wiffenttich mit © t ili; fchwetgen übergangen hat, §. 4 4 2 ib id . © iefe betben Sälle haben auch baS E ig en tü m lich e , baß Weber bie

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j l ta g c , wie fenfr, in gtt>ei Sauren t>ci'jdl;rt, nod) baß ein Atierfenntniß be§ SefiamentS als ein 23ergicf)t auf ben $)fltd)ttl)etl g ilt , w ie naefy bem Atlegat § . 4 3 2 bi$ 3 6 in §. 441 cit . anjuneftmen tji.

(Snblicty hätte ber S3erf- bei AUegation be» §. 4 3 9 I I . 2 beS anfetjeinenben 2Biberfpruch§ mit §. 6 1 2 I. 12 gebenfen fo lle n , worüber ©ieroertS M aterialien ■£). 3 . © . 137, 141 unb SSielifc a. a. D . S3anb I II . © . 23 5 ju Dergleichen ftnb. 6) 33ei 9 io . 3 . © . 15 batte auf bie 33efitmmungen in § . 5 1 7 , 5 1 8 I I . 2 wenigfiem! hingewiefen, auch bie ßeljre oom 9)flid;ttheil ber Äin= ber auS g e fa b e n e n (§^en, (§ . 45 7 II . 2) ntd)t gang m it ©tillfchweigen übergangen werben follen.

V . §. 8 3 . S e r § a ll unter 9 lo . 5 . gehört ntd^t ju ben Sailen ber Unraurbigfeit, fonbern gu benen ber Unfafyigfeit, unb iji aud) bereite an ber pajfenben © teile in §. 7 9 ermahnt worben.

V I . § . 8 4 . H ,er tfi 1 ) ber © a £ © . 1 7 , baß ber §3eneftciak@rbe ©runbfiücfe nur m it G?onfenS, ober nach »oltiger Abftnbung aller Srebitcren veräußern fonne, tn biefer Allgem einheit, nid)t gang richtig; benn w oh l fann er, wenige gd lle abgerechnet, ju r @r&fchaft gehörige © runbfiücfe, auch ot)ne jenen GionfenS, unb eor ber Abftnbung ber © laubiger gültig »eräußern unb »erpfänben, jebod) natürlich ol)ne $)räjubi$ für bie ©ldu= b iger, wie attSbrücflid; in SRtnijierial 's 3?efcrfpten ausS* gefprod)en worben iji. 23ergl. oon Ä am p^ Saf)rb. S b . 5 © . 5 7 , 33b. 2 1 © . 4 6 . UebrigenS hätte f)ier füglich noch erwähnt werben fö n n e n , baß bei © n tr a : gung beä S3efifctitel§ be§ Srben au f ein folcheö ©runb= fiücf nach § . 4 4 8 feine ffieneftciakÜ ualität eingetragen werben muß, ferner unter welchen 33oraut>fe|ungen btefe wieber gelofcht werben fann ( § . 2 8 0 I . 5 0 A . © . £ ).) , unb wie ber S3eneftcials(Srbe überhaupt bie uneinge; fc^vdnfte S igp ofttion erlangt. 2 ) S e r @rbfd)aftSprä= tenbent muß naef) §. 4 8 6 I . 9 nicht bloS, w ie ber 33f.

S it ffletlage. 3<muat' 1833- 2

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angiebt, an ßibeSfiatt trfcärtcn, baß er feinen näheren fßetmribtm fenne, fonbern gugleid^, baß er aud> fei­nen g l e i d ? na , f ; e n 3 ) £>ie Urfunben üon alb gemeinem crbfdjaftiidjcn Stttereffe bleiben ntci)t unge* t e i l t , n)ie ber SJerf. <3. 18 a n n im m t, fonbern oer* bleiben^ nad) §. 324, 125 I. 17 bemjentgen, welchem ber größte A n t e i l an ber @rbfcf)aft ju fo m m t, unb bet gleichen Antbetlen bem , für welchen baS 2ooS ent« fd)teben f)at.

<©d)li«^ict) fan n nicfyt unbemerft gelaufen »erben , baß wichtige SSeweiSjtellen nid)t feiten tyctU» gar nidjt, t e i l § unrichtig angegeben »ovb en ftnb. Unricfytigfeiten ber A rt ftnb j . 35.© . 4 3 - l ü o n o b e n , » o § . 5 2 J jiatt §. 22 1

s — 5 2 6 > 3 i $. 9 1 5 $. 9 0 5> 8 = 1 * * * §. 6 0 §. 5 8- t l = 2 4 . 3 * §. 4 6 — 5 3 * §. 4 6 — 5 8t — - 3 5 = ■5 * I . 9 . § .4 8 1 « 1 . 12. §. 4 8 1- 1 2 s 3 < 2 = § . 6 2 3 § . 6 . 23 .2 — = 2 6 r 3 * 9 0 9 .9 0 5 8 9 9 . 8 9 5= — = 3 3 = * ' A l. 2 . § .5 7 0 -7 9 = §. 1570— 7 9* 1 6 / 1 1 5 s * §. 461 §. 4 01s 18 * 6 / i * I . 17 I. 7.

ju lefen ift.(§8efd)luf folgt.)

S a t e i n i f c f y e © p t a c f j f u n b r .(1 8 3 0 unb 3 1 .)

A . 33d'n © t l e f t f t e n @dS>rtftfieUetn:1 . A n f e t t u n g ju m Ueberfefcen auö bem S eu tfd jen _

tnö l‘ ateinifd)e für bte untern unb mitttern Ä laffen an (Spmnaften ausgearbeitet üon Sofepf) £>eim= b r o b i SDberlefyrer am Ä öntgl. fatyol. ©pm naftum ju ©letroifc. SSreSlau, bei %. <§. 6 . ßeuefart. 1 8 3 0 . V I I I . unb 3 3 7 © . 8 . (2 0 fgr.)

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B . 9 3 on n i c h t © c h l e f . © c h r i f t f i e l l e r n :2 . A u f g a b e n gur Einübung ber lateintfchen ®ram<

matt?. 33on D r . §Dtto © c h u l g (Ä ön ig l. $)reuß. © d}u lratl)e). fü n fte Auflage. ^Berlin, bei A ug. Äüdjler.' 1832. V I . u. 16 0 <3. 8. (1 0 fgr.)

3 . S a t e i n i f d j e S S e f e b u c h für bie unterficn Älaffen ber ©vjmnaften. S3on D r . griebrid) ( S l l e n b t , 9)rof. an ber Ä g l. Unit), u. Selber am © tabtgpm s naftum gu &\ S r it te oerbcfferte Auflage. ÄonigS; berg in Preußen, bet ben © ebr. B orntrdger. 1 8 3 1 . X I . unb 2 5 7 © . 8. (1 5 fgr.)

@ o groß aud) bie A n jahl ber UebungSbüdjer für bie alten Sprachen if i , fo läßt ft'd) bod) behaupten, baß feines berfelbcn als gang überflüfftg angefeljen werben fönne. £3ei il)rcm @rfd)einen werben ft’d) fietS befon« bere Bwecfe aufftnben laffen , bie ben S3erf. gur AuS= arbettung bewogen haben. S em nad) fom m t eS oorgüg? lief) barauf o n , ob ein fold)eS S3ud> ivgenb einem ge« fü llten 33ebürfniffe abhilft ober ob ft'd) in $Plan unb Ausführung oor m'elen anbern auSgeichneij unb bemge- m aß auf mehreren Sd)ttlen eingeführt gu werben »er« biene. Seiber ifi bie 3af)l berjenigen UebungSbüdjer, bie ft'd) entweber burd) Älarheit ber aufgefiellten 3?e= geln ober burd) richtig berechnete © p arfam feit unb eine gute A usw ah l »on Seifpielen auSgeidmen, nur gering. Um fo me^r ifi eS baher bie Pflicht geachteter unb ein« ftd)tS»oüer © chulm äm ier, ihre reichen Erfahrungen unb S am m lungen auch benjenigen mitgutheilen, betten e§ an 9)Juße fehlt, ftch ben n ö t ig e n 23orrath üon Auf< gaben auSguarbeiten unb fam mt ben bagu gehörigen Siegeln ber Sugenb anguoertrauen. (Sin bem eben am gebeuteten Bwecfe entfpredjenbeS 33uch hat ber 23erf. beS unter 9 io . 1. angegeigten 2BerfeS gu liefern »er= fud)t. S a ffe lb e »erfolgt, inbem eS für bie unteren unb mittleren Ä laffen befiimmt i f i , bie gange © ram m atif bis gur S y n ta x is o m a ta . 33or jebem UebungSab; fd)nitt ifi bie bahin gehörenbe Siegel beutlid) unb btmbig

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angegeben unb hierbei © cfju lje ’ä unb Sum pt’S ©rarttma« tt'f benu|t worben. S n bet 9)itttbeilung bet SSeifpiele felbji t)at ber 33erf. nach 50?6gltrf>fett ba§ 23orgreifen fpdterer Siegeln ju üermeiben gefucf)t u nb , um jeitig an bie Ueberfe|ung jufam menbängenber Erzählungen ,;u gcw ofjnen, nach jeber $aup tregel Erzählungen au§ ber beutfdijen ©efebiebte aufgenommen. 25a§ © a n je fcbliefjt mit einer Steibe üon UebungSaufgabett, bie bet H erausgeber entweber felbji auSgearbeitet ober att§ an= betn SJüdjern ber A rt entlehnt hat. Sßerfen w ir ei= nen SSlidf au f ba§ © a n je , fo Idpt ftcb nicht läugnen, bafj ber Sßerf. baS in ber SBorrebe Sßerfptochene reb= lieb gehalten hat. ® a S Such iji reich an guten m erfungen, jwecfm äfjig bureb bie üielen mitgetbeilten 33eifpiele unb brauchbar bureb beten A norbnung. Ä aum bürfte gegen bie leitete etwa§ einjuwenben gewefen fein, wenn ber 33erf. in bas> römifebe fieben mehr eins gegangen wäre. „SBahrlich ein 2eben üoll hoher 9Jia* jeftät, üoll eblet Ä ra ft, t>oll hoher Ehrfurcht gegen baS ^ e ilig e , bie © otth e it, (Sitte, S u g e n b , Freiheit, 23aterlanb unb Siecht, ein fieben üoll feltener Eintracht unb hochherziger Aufopferung füt biefcä «^eilige, ein 2eben üoll (iaunenbet Sebarrlicbfeit ( © . 2 8 f. ber ®e= banfen übet ein lat. fiefebuch üon S 5 - S iojenhepn)." S n jene§ Seben muß baS jugenbltd>e ©em üth fchon jei* ttg feine SSlicfe ju richten ©elegenheit ftnben, bemge= m ap , jemehr bie grammatifchen Swecfc erreicht werben, bie S B o r t ü e r w a n b f c h a f t in bet lateinifchen © pta= che genau fennen lernen unb über S leligion, Suger.b, Stecht, Freiheit, Sßaterlanb unb 2Biffenfd)aft Ä'unbc erhalten. S n biefer £ in ftcbt jeiebnet ftcb bei mandters lei M ängeln baS 9iofenhet;nfche lateinifche Stfebucb (Ä 6* nigSberg, 1810 . 8. 1— 3 ÄurfuS) auf», weshalb Sief. eS bem 23erf. ju t A usw ahl üon Seifpielett für eine jweite Auflage feineö S u chet btingenb anemüftehlt. .

SSag bte mitgetbeilten Siegeln unbSSemcrfrtngen betrifft, fo ftnb biefe nid)t immer mit genügenbet Serücfftcbttgung

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bet unteren unb mittleren Ä laffen auSgearbeitet wor* b e n * ). 9Jiand)eKegeln t>etratl;en eine gewiffe 2Beitfd)wei* ftgfeit, bie cS ben 3 d )u (ern ber unteren Ä laffen un= möglich macht, biefelben genau unb grünblich ju ler« nen. g u t biefe ifi Sefiim m theit oerbunben m it ber möglichsten Ä u rje bag e in ige 9J?itteli, fie ft eher unb .m it E rfolg weiter ju führen, 2 n biefer £>tnftcl>t w ar üorjuglich bie fleine 3ch ulgram m atif «on jbtto S d ju l j ju berücfftd)tigen. Bumpt’g Sarfiellunggw eife fann nur in ben oberen Ä laffen eine erfreuliche unb fixere An* w enbung ftnben. S e t üielen Siegeln fül;rt ber 33erf. m it Stecht ben © ru nb an, w arum ber ©entug ber lat. S prache bieg ober jenes »e r la n g e ; bteö wirb jebod) in nod) »telen gdüen nad)jutragen fein. H in unb wie. ber werben nothwenbige Sem erfungen »erm ißt, j . S . <3. 2 f^ §. 2 , baß aud) ber Snftnitio entweber allein ober mit allem, w ag baoon abhängt, alg © u b je ft beg <3a£eg fielet. 23ergl. 3 . 2 1 5 . Ueber ben Snftnitio felbji t)ätte ber SBerf. 3 . 2 1 3 f. genau beridjten foU le n , ba nur bann bie Ä on ffru ftion beä Accus, c. In f. beutlich erfaßt werben fan n . 3 . 3 4 §. 13. 1 hatte 3 u b j . unb ^)rab. erläutert werben fo lle n , wie bieg3 . 3 6 . ju 2 . gefd>el)en ifi. © . 5 9 . 12. fann bie 9?e= gel befiimmter auggefprochen werben. <3. 1 53 . 19. ifi eine genauere Angabe notfyig, wenn bei ben 3tab< tenamen eine ^räpofition ft'd) ft'nbet. 33gl. ©4>ulj, f l . © r . § . 8 2 . 3 . 2 . 3 . 1 5 6 . § . 2 0 . ftnb bie Sebeutun« gen ber S3erba notfywenbig bet'jufügen. S ie Siegel üont Abi. absol. 3 . 2 3 9 . w irb mehr nacf> ber S a t ; fieltung »o n D . 3 c f )u l j um juform en fein. S ie Siegel »om © e r u n b i u m 3 . 2 4 5 i f i n i c h t g a n ^ fla t unb richtig aufgefiellt. E g w irb aud) üon 23erbig mit intranft'tioer Sebeutung geb ilbet, bie fein Partie, g u t.

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*) 9tef. frfjlägt bie Trennung etneS crflen unb jwetten größeren ÄurfuS » o t , mit bie« bei bem unter 91 o- 2. genannten ©ucfyc © tatt ftubef.

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P a ff, ju laffen. 0toch I>at Sffcc., um nicht ben Staunt ju überfchveitcn, einen bringenben SBunfd). S r be> trifft bie Q u an titä t, welche ber 23erf., w o fte jw eü felhaft iji, nicht unbeachtet laffert möge. 3ü)ie fo häufig üerfdumte Siejetchnung' ber ©plbenlängen bejiraft noch heute in ben Schuten burch eine auffallenbe Unwiffens heit ber Schüler, ©ben fo machen w ir ben SBerf. au f feine oft üorfommenbe falfche Abtheilung latein. 2B6r< ■ter aufnterffam. 50ian theilt a b : ß o n ft r u .-c t io n (nicht: Eonjiruc = t i 0n , S . 1 8 3 ) , f a - e t n ( S . 2 5 3 ) , e d i- c t u m ( S . 3 0 1 ) , e r e - p t u m ( S . 3 0 7 ) , a - p t u s (S>, 3 3 7 ) k . Auch fchreibt man bie A b je ft io a , wel= ehe üon 9tom . propr. herfommen , groß ; ferner weift man anje|t, baß M y t i l e n e richtiger i f i , a ls 9Rt= tplene ( S . 2 1 9 ) ; cnblirf) bürfte auch V r a t is la v ia ( S . 3 6 7 ) am richtigfien g e tr ie b e n werben. 35aS 2Bort= regifier iji fehr unüolljiänbig.

Papier unb ® vucf ftnb lobenSwertb. Aujjer ben am Sch luffe angejeigten ©rucffehlern hflt 9Jec. nur wenige unb biefe üon geringer ffiebeutung, gefunben.

£>aS unter 9to. 2 . genannte b u c h fchliejjt ftch an bie üon bemfelben Herausgeber üerfajjte latein. Schuld gram matif eng an. ES iji, wie ber 23 er f. felbji fagt, nicht jow oh l jurn fchriftltcijen als ju m tuünblichen Ue= bcrfe&en auS bem ©eutfehen in baS fiateinifche bc= fiimmt. Bu ben erjieren Uebungen fd)lägt ber S3erf. eigene Aufgaben ben &hrern ü o r , woburch nicht nur ber 33ortheil gewonnen w irb , bajj in berfelben A ufc gäbe fietS mehrere unb gan j üerfchiebene Siegeln in Erinnerung gebracht werben, fonbern auch ber Stach* theil üertnieben wi r b , baj? ber Schüler frühere Arbet= ten anberer 9JJitfd)üler abfehreibe. Aujjerbem hat baS Such bie Eigenth'ümlichfeit, bajji eS neben ber ©pn= tax auch bie Formenlehre berücfftchtigt unb bei Ein= Übung ber erjieren einen äwecfmöjjiger georbneten © a n g n im m t, als in ähnlichen Süchern ju gefchehen pflegt. ES giebt, wie eS in ber 33orrebe ju r britten Auflage fehr richtig heißt, im fiateinifchen, w ie in jeber Sprache,

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eine An$al)l von Siegeln , tveldje »ollfiänbig erlernt unb geübt fein wollen, ef)e ber ©djwler im fiefen ober im © T reiben mit ©id)crl)eit weiter geführt werben fann. 25iefe AuSwafyl »on Siegeln fom m t im erfien JlurfuS »o r unb tfi »oUfiänbig mttgetfyetlt; ber jwette Ä u rfu » »erfolgt bie gefammte © tjn tar unb »erweifet bei jeber neuen Uebungäaufgabe au f ben entfprecfjenben 3)ara= grapsen ber © ram m atif. Siec. fann einem fo lg en 33er-- fahren nur feine ©eifitm m ung geben.i' 25er ©ebraud) tiefer Aufgaben im herein mit ber © d ;u lgram m atif unfereS 25erf. bürfte nur gute $rüd)te tragen. S ie K egeln ftnb tn berfelben mit großer Älarljeit unb ©e< nauigfeit aufgejeidimet unb empfehlen ftd) nidjt m im ber burd) il)re Ä ü rje . Eben be6f)alb möchte fie Sief, in ben unteren Ä laffen ber 3 um pt’ fcf>en © ram m atif »o r / jiefyen. Aud) bie Aufgaben jeiefmen ft'd) burd) ityre Auäwat)l unb Anorbnung ä u g , nur »ermißt Siec* am <3d)luf]e eine Anjafyl jufam menljängenber ßräöfjlungm , bie baä ^etm brob ’ fdfete SSucf) m it Siecht barbietet. SDioge ber SBerf. bei einer neuen A uflage biefelben in entfpre* cf>enber § o rm fow of)l bem erfien , a ls bem jweiten ÄurfuS beifügen! £>b aud) fernerhin bie Uebereinfiim; m ung ber einjelnen Aufgaben mit ber © d)u lgram m atif ju unterlaffen fei , läßt 3iec. bafyin gejiellt fe in , bod) glaubt e r , baß bie 3?ücfftd)t a u f bie S3eft'£er ber ftü ; fycten Auflagen nid)t ju fef>r »otw alten bürfe jum al ber §)retS beä Siudjeä ntebrig geteilt ifi. S ine in ät)n= lieber A rt bearbeitete S a m m lu n g »on Aufgaben jum Ueberfe^en au§ bem 2ateinifd)en m ’§ Seutfcfye bürfte bem 23erf. ben S a n f »ieler ©cfjulm anner erwerben.

A ud) baä Aeußere biefer fünften A uflage pat »o r ben früheren einen großen S o r ju g . 25er S r u c f ifi näm- lid) bebeutenb großer unb fomtt bem jugenblid)en A uge weit jutrdglid)er.

S a S unter 9 lo . 3 . genannte lateintfd>e Sefebud) tfi für bie beiben untevfien H affen eineS © p m n . beved;net. S e r cvfie .Hutfug beginnt mit <2d£en, in betten nur

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3?omitu» v or fom m en , nacf) ben fünf 25efl. georbnet; bann folgen S3erbalfä^e, erweiterte © ä ^ e , Ä on jiru f« tion ber Ä a fuS , ber Snfm itive , ber Participien ic. S>n jweiten Äurfuä enthält ber erfie Abfcfmitt eine @am m = lung einfacher © d £ e ju r SBieberfyolung ober © n ü b u n g fdjwieriger unb feltner N om inal « unb 33erbalform en; h era u f folgen Hebungen in bebeutenbern, oft jufam « menl)ängenben © ä£en , fontaftifcf; nad; 3um pt3 f l. tat. © ram m , georbnet. 9Rit biefen Uebungen wedjfeln ju* fammenfjdngenbe ßefefiticfe, meijienS auS Älafft'fern, bargejiellt jiufenweife fortfdjrettenb., bap auch hier m it ber allmäbiigen gratnmatifdjen AitSbilbuttg beö <Bd)ü- letö © d)ritt gehalten wirb. S i e 9iid)tigi?eit eineß fob djen Verfahrens jeigt bie bereits notljig geworbene, »orltVgenbe britte Auflage biefeS ßefebucheS. SSenn je< boch ber 23erf. in vielen anberen Sefebüchern eine SJienge buntler, fdjwer anfjuftnbenber SBorte unb »erwidfelter Söortfügungen, fchwer ju erflärenbe Ä a fu S , © u pin a , © erunbta , Participia ju ftnben glaubt unb ftd) £>iexv über, wie 6t'llfg, auf£)ält, fo fan n man nicht laug; nen, bafi aucl) fein 33uch in vielen Abfchnitten an bie« fern ©ebredjen le ibet„ waS namentlid) in jahlreichm kla ffen unangenehm einwirft. S n biefer ^ in f f^ t w irb baS 5 acob§ ’ fd)e lateinifche (Slementarbuch immer einen eigentüm lichen S3orjug behaupten. S n ben unter bem Seyte beft'nblichen Anm erfungen führt ber Sßerf. nur bie fleine Bumpt’ fche © ram m atif an. £>ieS iji ein Ue= belfian b , bem in einer fünftigen Auflage abjufyetfen fein w irb , ba a u f vielen A njia ltea bie © ram m , von © c f ju l j , ©rotefenb unb 9?amsl)orn eingefüljrt ftnb. £inftd)tlich beS SBorterverjeichniffeS |at enblich ber 23f. m biefer Auflage ben SBünfchen vieler Schulm änner genügt unb neben bem urfprüngltdKn, nadf> ber F olge

btr Sehrjiücfe abgebrucften 93erjeid)niffe ein a lp h a b e *11 fcf> e § S B o r f r e g t f i e r anfertigen, laffen, fo bafü nun eine freie 2Sal)l jw ifdjen beiben © ta tt ftnben fann« ® o d ) bürfte baS lefctere felbji ben billigjien Anforbe.

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rungen in feinet A rt (genüge teifien. S M fiä 'n b ig m ag eS fe in ; ein fyfiematifd)cs>, a u f ben Stoßen ber © d m * ler berechnetes Verfahren fehlt bagegen gan j. 9?uc bann fan n ein foldjeö SBortregtfier _ ben beabficf)tigten 9Ju£en gew ahren, wenn e§ nach einem reifen ?>lane entworfen unb ausgeführt wirb« S a n n w irb a u $ bet © eru ier mit Sufi ein Serif on §ur <f>anb nehmen _ unb m it E rfo lg gebrauchen. S a S Gegiftet ju m grkchifcfjeti Sefebucf) »o n Ä . E . Eh?« ©chneiber »erbient biefer^alb ju r Ausarbeitung eineS entfprechenben KegifierS für la« tetnifcl)e Sefebüc^er öorjüglidf) empfohlen ju werben.

S e r S r u c f ifi beutlid!) unb, wenige Salle au§ge< n om m en , forreft.

® r i c d j t f d) e S e j r t f o g r a p J j i e .(1830-1831.)

1) A e s c h y l i t r a g o e d i a e . Ad optimorum li~ broruni fidem recensuit, integram lectionis va- rietatem adiecit Aug. W e l l au er. Vol. III. Tom. I. II. Lipsiae 1830 squ. smnptibus Fr. Chr. Guil. Vogelii. (Tom. I . : VIII 326 pgg. Tom. I I . : 365 pgg. gr. 8 ) Aud? unter bem befonberen S it e l :

L e x i c o n A e s c h y l e u m , ComposuitAugustus W e l l a u e r . Tom. I. II. (^>reiö'3 9ftl)lr. 10 fgr.).

2) H a n d w ö r t e r b u c h der • g r i e c h i s c h e n S p r a c h e von Franz P a s s o w . Erster Band A — K. Zweiter Band A — ft. Nebst einem Anhänge. V i e r t e durchgängig verbesserte und vielfach vermehrte Ausgabe. Leipzig 1831 , bei Frxedr. Christian Wilhelm Vogel. (I. Band: X X X V III 1388 S. II. Band: 1499 und 76 S. gr. 8.). 7 3itf)lr. 10 fgr.

S ie 2eytfograpl;ie l)üt in ber neuefien 3eit bebeu- tenbe gortfäm 'tte gemacht unb w irb fie in einem im ­mer erfreulicheren © rabe machen, jernehr gleifj auf bie

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Ausarbeitung üon SBerterbüchern über bie einzelnen ©chriftfieller angewanbt werben w irb. S3tcleö iji be= reitS burd; SieieSfe, Sfet|, © chw eighäufer, © tu r j, SB. ©chneiber u. a. geleijiet w orben, obw ol biefe, burd) mancherlei innere unb dufjere Umfiänbe gehemm t, ben © tan b p u n ft feine§weg§ erreicht hatten, üon bem au§ für fie ein genügettbesi 3Tefuttat ihrer gorfchungen ju erwarten w ar. © ef)r banfenswerthe Sßorarbeiten wer-- ben aber ihre Seijiungen für biejenigen f e i n , welche bie gegenwärtige B i o l o g i e richtig evfaffenb, üon 9ieuem an ein folcheS Unternehmen über irgenb einen ©djriftfietter fcfyreiten. S f i e§ jeboef) bei irgenb einem A utor fcfywie; t i g , ein Scrifon über tf;n ju liefern, fo bürfte bieS bei Aefd)V)lo§ ber g a ll fein. £ r o £ ber bet biefent Sichter öbwaltenben _ ©chwierigfeiten , beren Erörterung hier überflüffig fein w ürbe, »erbanfen w ir ein folcheS SerU fo n bem g le ite unfereS leiber ju früh üerjiorbenen S55et= lauer. S n bemfelben tljeilt er nicht allein ben ganjen ©prachfeha^ be§ Afchi)los> m it, fonbern erwähnt auch jebe A b w e isu n g in ber Sebeutung unb Ä on jiru ftion , „ut quidqnid vocabulorum graecorum in Aeschyli tragoediis, quae quidem aut integrae aut in frag- menta discerptae ad nostra teinpora pervenerint, quaqua vi et significatione usurpatum legitur, id omne uno thesauro comprehensum et certo quo- dam ordine digestum legentiuin oculis subiieiatur (p . I I I . I V ) . “ S a h er ifi fein Süort, feine © te ile , w o ein jebe§ getefen w irb , übergangen, felbfi ^ u. a. nicht ausgenommen. S e i ber © R eibu n g ber üerfehie= benen ffiebeutungen iji bie logifche D rbnung nicht angfi* lid) üerfolgt, fonbern batauf gefehen w orben, bap fie genau getrennt unb 23crfd)iebene§ nicht üerwechfelt werbe, quamquam non semper disertis verbis de exigua, quae intercederet, sensus diversitate ino- nui, sed saepe lineola interiecta dispescere di- versa satis habui, suffecturum id viris doctis ra- tus, quoniam non pueris haec scripta sunt (p. I V . ) .

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2fu f bie P a rtife in , beten ©ebrauch aufjerorbentlich man= m'gfad) unb oft l)6d)ft fchwierig ijt , fyat ber 3?erf. ben meijlen Fletfj üerwanbt. SBo fte ftch nur in t(;ren ga n j gewöhnlichen 35ebeutungen üorftnben, ftnb nur bie @tel= len bezeichnet, tn benen fte üorfom m en. „Ubicunque autem propter memorabilem aliquem aut paullo insolendorem usum operae pretium facturus esse mihi videbar, in his etiam non minus quam in ceteris vocabulis omnibus tantum verborum ex ipsis Aeschjli tragoediis exscripsi, quantum ad cuiusque vocabuli vim et constructionem intelli- gendam salis esse putabam (p. V .).“ >£>tnftchtlich ber Erklärung einzelner fchwieriger © teilen unb 2B6rter »erweifet er a u f bte jw eite , oon t'hm üor&ereitete AuS= gabe ber Sragöbien be§ AefchtyloS, welche auch bie noch immer üernachläjjigtcn Fragmente biefeS © id;terS in einer fehr berichtigten © efia lt enthalten follte. © ah er fmbet man auch in btefem fiejeifon eine große A n ja h l 33erbef< fetungen ju r erjtcn üom SBerf. beforgten unb hier ju

• ©tunbe gelegten 9?ec. beS 7£efcl;t>leifd;en S erteS , bie üon bem umfichtigen © tu b iu m beS 23erf. jeugen unb bie erfreuliche E rw artung rege machen fon n ten , bafj unfer ©tchter burch Üjn tn einer ber Seit unb ben fri= tifchcn Anforberungen entfprechenben A usgabe nächfienS heroortreten würbe. S ft auch biefe H offnung burch fei= nen S o b üerettelt w orben, fo w irb boch ber S ert tytx- burch mancherlei 33erbefferungen erlangen unb felbfi ju einer neuen A usgabe fetneS AefchyloS ifi nicht alle H o ff­nung üerfchwunben.

© aS fiertfon enthalt üteleS 23ovtreffIid)e unb ju .neuen llnterfuchungen Anregenbe unb if i , w ie aus ben üoranfiehenben Söemerfungen erhellt, befonberS burch feine 23 o 11 ft a n b t g f e i t fehr brauchbar. E ine umfaf= fenbe A n jah l üon Sßeifpielen ftnbet m an in ben etnjcl= nen Artifeln ihrer 33ebeutung nach an einanber gereiht, bie oieleS fla t ©urchbachte unb grünblid) AuSgeführte barbieten, in ber A norbnung ber 23ebeutungen aber

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8beä logtfcfyen © erfaßten? nidjt feiten entbehren. dla- mentlid) twrmifjt man baffelbe in einzelnen gdtlen bei ben oom ffievf. mit befonberer © o r g fa lt b e ju b e lten ^>artifetn, bei benett jw a r alle © te ilen , welche im Ae= fd)i)lo§ »orfom m en , gefammelt ftnb, bod) ofjne grabe immer ein befitmmteä JRefultat $u gewahren. üRefjnutt w ir $£ (T o m . I . p . 124— 1 2 8 ). H ier liat ber 83erf. [ fämmtlicfye © te ilen , w o & bei Aefcfyploä iid) ftnbet, aut beinahe 9 © paltfeiten aufgehduft unb fajl alle wirb berjenige wieber nacbfcfylagen m uffen, bem e§ um ein ftc^ercö Urttjeil über biefe ^ a rtife l bei unferem Siebter ’ 1 ju tl)un ifi. Eben fo mangelt juwetlen bie n ö t ig e 23orffd)t in ber Aufnahm e uott SBörtern, beren i8e- glaubigung md)t nacfjgewtefen werben fann ober beren SMlbung gegen bie A nalogie ifi. Ueberbaupt f)dtte auf bie Lesarten ber Sftanufcripte, befonberäbeä ß o b . 9Keb., mclye Ütücfficbt genommen werben follen. 2 ro^ biefes? SKangelä eineä fcurebgreifenben fejien p la n e s , an ben ber S k rf. jw a r gebaut, ben er jeboef) weber ber © acbe ( angemeffen ergriffen / nod) burebgreifenb oerfolgt t)at, ' bleibt feine A rbeit, nad> bem SJfaaßjiabe ber Sraucf)= barfeit b e u r te i l t , ein l)6d)fl oetbienteS Unternehmen, © n fpdterer SSearbetter biefeS S3ucf)eä w irb , wenn er bie n o t b i g e n ^ r o l e g o m e n a »orauöfdEjtdft, btefem bie n o t ig e © ia leftolog ie unb Sftetrif beifügt unb baö J)ier niebergelegte, gewöfmlicf) gein^eit unb ©tc|)erl)eit beä Urtbeilä oerratbenbe M aterial planm ajjig nad) ben Anforberungen an etn ©pecialworterbucf) »erarbeitet, ein tn jeber >£>tnftcf)t »ollenbeteä SBerf liefern fonnen, ju=> m al baä »orliegenbe auefy tn ber drrflarung fcfywieriger © teilen unb SBorte Erfreuliches geleijiet t)at.

25rucf unb R apier ftnb g u t , namentlich fann baä (entere rül)mlicl)ji erwähnt werben.

25aä unter 9?o. 2 . genannte Hanbworterbud) ber grtedjtfcfjen ©pracfye beftfcen w ir bereits in ber werfen Auflage. S i e jweite Auflage beffelben, welche 1 826 crfcfyien, iji aud) m 'b iefen SBtdttern (9 . © tü c f, ©ep*

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tnnber 1 8 2 6 , © . 2 6 1 — 2 7 1 ) angejeigt unb in ihren j, Öor&ugen djarafteriftrt worben. S n wie weit btefe bie

»orltegenbe A usgabe in einem e r n t e t e n S ta b e tref- p n , w elken © tan bpu nft biefelbe gegenwärtig b eh a u s ' (et unb üerbient, bte§ w irb Sief, im Nacfyfolgenben fu r j

: anjubeuten ücrfucj;en.I Suerft üon feinem Aeufiern unb feinem Grfdjeinen! , Snbef? bte früheren Auflagen im f l . 4 . F orm at erfcf)ie=

nett, liegt bte gegenwärtige im fierifon=£>ftaü = Form at M t , weldje V eränbrung S ielen infofern angenehm fern

» 'nitb, a ls burch fi£ ^aS SBerf, fobalb eS in jw ei S ä n b e gebunben w irb , für ben ©ebrauch noch bequemer ijt, ofö bie früheren A uflagen, © ie lederen erfchienen fers net m it S . ©chnetbet-’S ta rn en au f bem Sitelblatte, weshalb bet Nichtbeachtung beS 3nl)altS biefelben als ein A uSjug aus beffen griechifcf) = beutfchem SBorterbuche etfchetnen fonnten. © ie üorltegenbe A usgabe tritt, a ls ganj felbfiffänbigeS © gen th u m beS 23 er f ., bemnach auch nur mit bem N am en beS J?tn. P a ffo w a u f, ba jeneS,

1 wie © . V . fehr richtig bemerft w irb , billigerweife in bie Sieihe ber V orgänger unb Vorarbeiter jurucftritt, beten m an anerfennenb gebenft, ohne fte barum a ls ©runbleger beS © a n jen auch ferner gelten laffen ju fonnen. (Stn näheres Eingehen in ben S nhalt rechtfer* tiget biefeS Verfahren eben fo fehr, als bei Sünemann, beffen mittleres lateinifch = beutfcheS SBörterbuch t'n bet neueren Auflage ©chellerS N am en nicht mehr obenan

j (teilt.© e r © w c f bet üorliegenben A usgabe w ar fchon

i 1819 mit bem S3uchftaben M . begonnen worben, warb ( aber gegen bie SJiitte ü . wegen ber nothig geworbe* j nen 2 . unb 3 . Auflage unterbrochen, unb enblich üon j 1828 an weiter fortgefefct. ©teS üeranlajjtc ben An=

fjang »on Berichtigungen unb S u fä^ en , bie ftch ober I nicht nur a u f baS etjle V iertel beS 2 . SanbeS , fonbern

aud) au f bie übrigen Sheile beS SBerfeS begehen unb j fomtt üon bem raftlofen S(etjle beS gelehrten V erf. baS ’ n'ihmlichfie 3eugnifj geben.

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©efyen w ir auf bas> Snncrc be3 SBerfeä übet, fo bürfte t§ u n n ö t ig fein, bie lerifalifcfjen ©runbfäfce bei» SBerf., fo wie ben burd) ba§ gan je J8ud) burcbgefübr* ten P la n Ijier wieberum ju ber/ibren. © ie ftnb bv fan n t unb »on bem gelehrten Publifrm t mit allgemein ner Seijlim m ung aufgenommen worben. Nacbbem wir bei bem erjten Erfcbeinen biefeS 2B6rterbud>e$> bem Plane beS Sßerf. gem äß, ben E ntw icklungsgang ber griectjis fcfyen ©pracfye gefd)id)t[id) ju »erfo lgen , bie SJ a r j i e l * V i u n g b eS i o n i f d ) s e p i f c b e n © p t a d j > g e b r a u d ) 3 I erhalten Ratten, follte für bie zweite Bearbeitung j u n l i o n i f c f y e n P r o f a fortgefcfyritten werben. 3>ie fdjnell rjott)ig geworbene 2 . unb 3 . A uflage »ereitelten biefcä fX>ftemattfd>e 33erfahren, ofyne jebod) jenen Auflagen ttielfacf>e 23etbefferungen unb ^Bereicherungen ju entjie= fyeii. S n ber 4 . Auflage n u n , ber eigentlichen j w e i = ; t e n B e a r b e i t u n g , w ar es> bem 23erf. möglich fein 23orbaben infoweit aitSjufübren, al§ er bem Jperobot*) feine »orjüglid je Aufm erffam feit juwenben fonnte, © e r 23erf. gab jebod) für jefct au§ jenem ©d)tift|teilet' nur baS ©ringenbjte unb 2ßid)tigfte — gan j fe^lenbe 2Bör= ter, befonberä anjum erfenbe iontfdje Form en unb l)du= ftger wieberfeljrenbe AuSbrucfsarten ( © . VI). (Sin an= berer 33orjug biefeS 2Börterbud>e3 i ji bie in bemfelben nad) P o p p o ’ö unb 9toji’3 V orgänge eingefüfjrte jireng ■ grammatifdje B aft’6 unb tjier «jieber, wie e§ © . VII beifit, näcfyjf ben etymologifdjen Angaben »o r allem genau unterfdjeibenbe B ejitm m ung ber 23erba P a ffto a , Tle> bia unb © eponentta. E in britter, bisher allen SBör-- terbüd&ern feblenber 23orjug befielt barin, ba(? ber 2$f.

*) SBelc()e ffietücEfidjtigung ©cbwetgbctufer in feinem Lexi- con Herodoteam oetbiene, bat bet SBerf. <S- v i , ge= nauer beleuchtet, ©teger in b. 3. Sbetle feine« 4?etobot, worin er mit wenigen 2tu8laffungen einen 2tbbrud je= nt§ ßerifonS giefct, i>at bemnacb nid>t§ geleijiet, »iel-- mefjr fogar bie JCrttcEfefylet beffelbett wieber mit ab= btucfen laffen.

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bie Honurijcfyen unb ^i>efxobifrf;eu © prad)fom ten ba* burd) nodj) üerüollfldnbigt j t , ba£ er aud) ben bei beiben S ichtern üorfommenben E igennam en, foroobl geograpbtfcbcn als {jijiorifdjen, ben ifjnen gebübrenbett spiafj eingeräumt bat. S iefeS üerbtenjiüolle 23erfal)ren bat tnfofern bereits einen üJfacbfolger gefunben, als unS »o r Ä urjem üon EruftuS ein äßörterbud) aller gefcl;id>t- lieben, geograpl)tfcf)en, mptbologifcben 2c. ta rn en ber grieebifeben ^auptfd^riftfleller geliefert roorben i j i , baS fom it alS E rgän ju ng für alle üorbanbenen grieebifeb^ beutfeben 2Börterbüd)er gelten fann . A uferbem ftnbet m an jöbü ofe 3u fä£e unb S3er&cj]erungen tbeilS vom 33erf., tfyeilS üon befreunbeten ©elebrten, bie fidf) bureb baS gan je 2Berf jerfireut üorftnben unb bie au^eror- bentlicbe Umftcbt unb ©elebrfam feit beS «£)rn. 23erf. be= funben. 2turf> bie p^itologifctjen 9?acbn>eifungen ftnb mit roetfer AuSroabl üerüollflänbigt unb babei eben fo* roobl ©acf>s als ©praef) = SSemerfungen ber ©elebrten berüefftebtiget roovben. ©elb|l © ebu l 5 unb ©elegem beit6fdt)riften ftnbet m an reicblicb bemUjt, fobalb ft'e ib' Ktt ©egenffanb mit angemeffener ©rünblicbfeit erörtert baben. Enblid) ftnb im Anbange aufser ben bereits ge; nannten Sßerbejferungen unb 3ufä&en ( © . 1— 3 5 ) , ber aueb in ber 2 . unb 3 . Auflage beftnblicben Sebre üom Seitmaape ber ©rieebifeben ©ptacf)e ( © . 1 —20), bem Äalenbermefen ber © r ie t e n , nad) Sbeler ( © . 2 1 — 3 9 ) unb ben S afeln über bie H äufung ber Eonfonanten in ber ©rteef). S p r a y e (b is © . 5 4 ) , auSgearbettet üon D r . g r . ©cbulfce in Siegntjj (beibeS febon in ber 3. A ufl.) S a f e t n ü b e r b i e © r i e e b i f e b e n S K a a f j e , ©e = r o i d j t e u n b S J J ü n j e n nacb S . g . SBurm , gleichfalls auSgearbeitet üon D r . g . ©cbulfce (b is © . 7 6 ) b ^ ju s gefom m en, bei benen bie gebübrenbe Umftcbt u. ®rünb= lityttit ber 23ebanblung n iü)t ju üerfennen ftnb.

ffierücffidjtiget m an noch bie bereits ben früheren Auflagen eigentüm lichen 33orjüge, fo läßt in ber 2 b a t ber innere © ehalt biefer neuen Auflage nidj)ts ju roün«

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fcfyen übrig , benn au f jeber © eite finbet m an eine SRenge flaret unb nü^licher S been , bie baS ©prach* ffubtum aufjerorbentlich ju beforbern geeignet ftnb.2)urd) bag ganje Sßerf jief)t ftd; ein fejier P la n baljirt, beffen A b fü h r u n g in Bw ecf, © ehalt unb Um fang ftd> alg trefflic!) beim ©ebrauche bewährt unb ben wiffen* fdjaftlichen Anforberungen unferer S a ge angemeffen ge* geigt hat. Umfaffenbe unb grünbltche ©pradijfenntmfje, »erbunben mit fritifchem © d ja rfftn n , leuchten überall heroor unb weifen bem buche feine hohe ©teE ung an, bie eg allgemein einnimmt. 9Jlöge ber b e r f . bag fd)6ne 3 iel erretd;en, baS er fich gejiecft hat unb bem itumer nä» her ju fornmen fein rajilofeä © treben t ( l ! S3:eUeicf>v liefert ung mit ber Beit ber b f . ober burch ihn aufgemun* tert ein würbiger ©chüler ein f leineS, in bemfelben ©eifie burchgeführteS Schulw örterbuch, an bag ftch ein fleineö beutfd?*grtechtfcheö SBorterbud) fch liefen fonnte. S e n ©pm nafien würbe bieg unermeßliche bortheile gewähren, ba bie ben griech. ßefebüchern angehängten SRegt|ier meifi planlog, oft auch ohne alle Siebe für bie ©ache auggearbet* tet ftnb. <£>ierburch würbe ber N u^en beg «fjanbwörter* buchS bei ben ©chülern ber © efu n b a unb P rim a be= beutenber heroortreten, inbem biefe bann nicht nur mit bem ©ebrauche eineg SßorterbuchS bereits hinlänglich befannt, fonbern auch bei ber bam it nothwenbig ein* tretenben Erleichterung ber Vorbereitung mit mehr An* jlrengung unb Siebe bie ©prachfiubien betreiben wür* b e n .— SJiit b itterfe it beflagt fich ber b e r f . über feine fieipjiger Ä orreftoren , unb in bet S h a t , eg ifi auffal* lenb, wie manche gehler im £>rucfe fiehen bleiben fonn* ten . Sief, oerwetfi nur auf bag S itelblatt beg Anhan* geg , w o m an jw eim al © d ) ü § e jiatt © c h u l f c e lieft, welcher gehler bei einiger © ach fen ntn if unb Umficht ju »ermeiben gewefen w äre. 3 »n berichtigungeneerjeich* «iffe iji bag N ö t ig e »om |>errn berfa ffer oerbejfert worben. <

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® e o g r a p ( > t e D e r © d)tt> e t $.1 8 3 1 .

2 5 on © c f r l e f t f c f K » © $ r i f t f i e l l e r n :1 . SfteuefieS ©emd'lbe ber ©d)tt>eij. 23on D r . ÜJtetge*

b au t, fon ig l. preufj. £>&erlanbeggericf)tgratl’>. SBien, »erlegt bei A nton S o l l . 1 8 3 1 . 4 9 8 © . 8. Aud) unter bem S ite l : © c ^ ü ^ ’ S A l l g e m e i n e S r b =

■. f u n b e . 2 1 r SSanb. (1 9ftl)lr. 15 fgr.)2 3 o n n i c ^ t © d j l e f . © d j r i f t f l e l l e r n :

2. SBanberungen burd) bte 9Jl)dtifd)en A lpen, © n B eitrag ju r ßljarafterifitf btefeS S tetig beä ©cfyutet; 5erifd)en «£)od)lattbeS unb feiner äSewoljner. 3 tt>et- ter 23anb. Wat einem © tragenp lan . 3ürtd) 183 / - S e t S r e ll , gü fjli u. S om p . 2 8 4 © .

S a g Söerf 9lo. 1 . »erbtent in ber 2 f)a t ben ta rn en eineg ©em dlbeg unb jroar, ©njelnfyeiten ausgenommen, eineS bon geübter £ a n b treu aufgetragenen. S e r S3erf.l)at in biefer © d )rift uicleS aug ben beffen Sßerfen über © trop ag Hocl)lanb unb aud) mandjeg aug bem 23or= ratt)e eigener 3Baf)rnefymungen ju einem eben fo belelje renben alg anjtebenben © a n jen jufammengefiellt. S a g SBerf tfi in g o rm eineg geograpf)ifcf)en 2ef;r6uef)e§; gleicht tnbefj burd) bte befonbere Anorbnung beg © tof= feg, einer unterljaltenben Ketfebefcfyreifmng. _

S ie © n leitu na enthalt eine fu rje ©efd)tcfyte £ e lb e ; tieng bon ber frufyefien K om erjeit an big au f unfere Sage. S ie barauf folgenbe allgemeine Ueberftdjt l;an= beit bon ben A lp en , il;ren ©d)neefelbern , ©letfdjern, Sabinen, Reifen, R a ffen , S u d lern , SBälbern u n b S R a t ten, » cn ben glü ffen unb © e e n , »o n ber Sefd;affen= fjeit ber 2u ft ; bon ben ©nroofynern, tfyren forperltcfjen unb geifiigen © genfdjaften , SBoljnungen, ©itten, ©pra-- d ;en , © n )erbggt»eigen , jtünften unb SBtffenfdjaften; »on ber SKegierunggform, ÄriegSmacf)t, 9Jed)tgpfIegeu. f. w. Sflad) bemfelben g la tte , wie l)ier baö A llge ;

Sit. SSeilage. 3am iar 1833, 3

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meine beS fianbeS, ftnb bann bte emjelnen .Kantone ausführlich bearbeitet.

© a S 2ßerf ifi reich an guten ©chilberungen ber j N atur, ©elungen ftnb bte beS berner SberlanbeS, ber | tujerner ©egenb, beS S u ra . Stofflich gejeichnet ifi ber Ä anton SBalliS; baS »o n jwet parallellaufenben Alpen= j fetten eingefd>loffene STfl>onetf)af, fo ausgezeichnet burd) j feine ftbirtfche Üälte unb afvif’anifdje <£>i£e, burch bi£ > ftebenben Heilquellen in ber N ähe ber ©letfcher, burd; 1 ben Sfeichtlium an P flan jen unb 50?meralien, burch weit* ! berühmte Äun(ifita|en unb bie gefährlichen gelfenfiege, | burch feine, jweten 23olfSfiämmen angehörenben B e w o h ­n et: bie im © uten wie im Schlechten gern am Alten hängenben £>ber=unb Nieberwallifcr. © n igeS l;at ber 83erfaffer üon anbern entlehnt, © o j . B . gab 3>ohan= neS üon SRüller jtt bem B tlbe ber A lpen © . 10 u . 11, bie Farben, © ie meijlerhafte ©chilberung beS Urfern= thaleS ifi üon A . 2B. ©chlegel auS ben Älpenrofen für 1 8 1 2 . © ie Abhanblung über bie ©letfcher, ihr Ab= ; unb Sunehmen iji fehr belehrenb unb giebt mancherlei v Auffchlüffe. A n einigen © teilen ftnben ftch naturf)tfio= rifdK S3efd>reibungen, a l§ : bie ber © em fe , beS 9J?ur= melthiereö. ©eite 4 8 lieji m an üon einem bisher we* | ntg befannten Angriffe jweier Abler a u f einen ad)tjä'h= rigen Ä naben , ber t'hre Sungen raubte, unb ber faum Seit befam ftch *** einer einfamen ©ennenhütte einju= fperren, w o er üon ben A lten , welche m it furchtbarem ©efchret bie fchwachen SBänbe ber |)üttc ju burd)bte= chen brohten, bis ju r anbrechenben Nacht förmlich be= lagert würbe.

© ie ßanbeSbewofmer ftnb meifi treu bargejiellt. 3 u ben B em erfungen über bie harten © prad ;laute wirb außer © , (Sh, $ , N nod) baS -fiarf jtfehenbe © t ju feigen fein. © a S ratihefie ©chwei^erbeutfd;, weld;eS oft bie fd;6nfiett ©effd)tSjüge wiberlich üerjerrt, wäre baS beS äürcherS unb SDberwalliferS. © ie S3egeifierung, mit

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welcher bet ffierf. üon bem S htftgange*) fptict)t, fonnte um einige © rabe ermäßigt tn erben. S ie fe S itte tfi ge* genwartig auSgeartet; fie w irb feiten von ber früheren Süchtigfeit unb ©^rbarfeit begleitet. ‘ 9J?an fjoxe nur barübet bie Urtfjeile bet P farrer jeneö SanbeS.

S i e S . 4 0 bon C o x unb d e L u c angeführte WltU n u n g , baß ber ßrettniSmaS bont Ä alffm ter Jjerrütjre, iji unhaltbar, w eil bte meijien @retinS tn © ranitgebirgen leben, w o baS bort fließenbe SBaffer feine Äalftheile führt, &§ wäre fel)v wünfchenSwerth, w enn man biefe Ä ran fh eit, butch bie ber 9J?enfch jurn Spiere her* abftnft unb bte nicht allein tn ben fd) w eiter, fonbern aucl> in anbern © ebirgen Raufet, forg faltig er beobachtete. S n unfern fchleftfchett ©ebirgen ftnb t)<xlbe GretinS nicht feiten. SBafjtfcfyeinlt'cEjer l ie g t , nach ffiourritS S3e» h au ptun g, ber © ru nb in ber erfien (trjiehung. 9Jfan überfüttert f i e , unb laßt biefelben fafi baS ganze Sa!)r binburcb unbefdjaftigt in warm en S tu b en . S a ß ftrf), w ie ber 93erf. fa g t, ber gemeine Sßann tn bet S c^ w e ij glücflich p re ife , GretinS unter feinen Ä inbern ober 23erwanbten ju haben, muß K e j. bezweifeln, © r betrachtet fte bloß als eine bon © o tt auferlegte ?>tü= fung, unb tragt baS Ä reu j mit © ebulb.

S i e alte S it te ber 33ewohner be§ S o w th a lS b a w affnet, felbfi zur Äirche, ju gehen fennt JRej. nicht, w ol)l aber bie U nart, welche fte mit anbern reformirten SSaatldnbern theilen : in ber Äitche, wdhrenb ber ?>res b ig t, ben .ftopf ju beberfen.

S i e U rte ile über ausgezeichnete Scanner bet S ch w etj, berbienen eine b ezü g lich « äSeactjtung; befonberS baS über ^ejia lozzt unb feine A n fia lt

3 u bemerfen unb ju berichtigen ftnbet K e j. noch 9?acbfief)cnbcS:

23on S . 16 btS 2 0 ftnb 5 |>auptzüge ber A lp en aufgejdh lt; eS fonnte aber noch ein 6ter, ber bom

*) 3Jad)tbcfiicf) beS 8iebbabet§ in ber ©rf)laffamm ct feine« SDtäbrtjctt.

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Dent d’Oche am ©enferfee beginnt, fübltd) fcerabgefjt ; bie © ren je jwifcben ber ©cfyWeij unb © a oop en bilbet, ben Dent de Midi, Col de Psalme in ftd> faßt unb im M on tb lanc enbigt, l;injuEommen. © . 4 1 7 ifi »on einem 200 guf? fyofym »on einem gelfen fiürjenbflt g a ll ber. £)rbe bei 33alorbe bie Stcbe. ©ie$> ifi falfd; unb foll fe igen : bie £XueHe ber SDrbe beftnbet ftd; uns ter jenem Seifen. 2 )a3 SKineralreicf) w irb nur ober* f pddjlid; abgebanbelt, obfcfyon ba§ 2anb bie feltenfien unb m anntgfaltigfien ©teinarten beftfct. © a ü on jettgt unter anberen bie reicf) auggefiattete fcfjwetjerifdje 9Ri= neralienfammlunjj im SSerner 9Jiufeum; w o man £luarj= f frtjfiaU c, feci)§feitige jugcfpi|te © ä u len , brei gufj^ lang unb einen gut! im ©urdm teffer , ferner bie fdjönfien JRaucbtopafc, Am etljpfie, SDpale, fiabrabore, fyerrlidbe ©traljlfteine unb SSurmaline t>om © t . © ottljarb , Ä a lfs fpatfye, Arragonite unb Äalfftnter oom Suva fiebt. £>ft werben in ben oerfcfn’ebenen ©egenben feltene Pflanzen genannt, © a ju geboren nacfy bem D afürhalten beS J S3erfajfer3 ©. 15 Datura Stramonium. ©. 148 Campanula patula. ©. 167 Elymus europaeus.© . 241 Ervum tetraspermum unb Silene nocti- flora ©. 2 5 0 Pyrola secunda. ©. 27 7 Lilium martagon Dentaria bulhifera unb Arundo phrag- mites. ©. 4 0 0 Cerinthe major unb Melampyrum nemorosum. Seber P flanjenfenner wirb inbef? wiffen, baß bie eben genannten ©ewäcfcfe ju ben gemeinen ober j oft oovfommenben ju rechnen ftnb.

© e r $ a fe n unb bie ©cfjifffabrt bei © ra n fon , baß i je&t ein unanfebnlid)e§ © täbtd)en if i , ftnb nicht ber E rw ähnung wertfy. — © ie fiage ber © ta b t SDrbe I ifi fd)6n ; bod> nidjt „eine ber malerifdjefien unb ro> m antifd)efien, bie nur gebad>t werben fon n en ."

g ü n f iiemlict) gute Ä u p fe r : ein fdjweijer Sauers baug, Süvid), baS Ä lontf;al im Ä anton © laruS, grei= bürg unb SSrteg ftnb bem Sßcrfe beigelegt.

N o . 2 . © o l l ein S eiträg ju r Äenntnifs ber rf)ä<- | tifdjen Alpen unb feiner 33ewof)ner fein. © a § 25änb< 1

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Page 37: ®te Ausbeute ber in biefen beiben Sa^cn in ©cble« · fctyaft nid)t geheimen, bie baju notbwenbtg beS ®enuf= feä bet 9hii)c bebatf, unb cä farni un§ bat)et nid)t fer ner wunbern,

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cf>en enthalt 15 Äapitel unb beinahe jebeS burfelben ein langweilige^ ©erebe über ^erfonen unb S in g e , bie gleicl;fam in ber S öm m eru n g üorgefübrt werben. S e r ungenannte Söerfaffer fc^emt fid> aud) befonberS im 3wielid)t 5U gefallen. O ft uerfud;t_ er wi^ig ju fein, bodf) ofjnc fonberlichen © f o lg . © n ig e 33licfe in bie erfien Äapitel mögen jene AuSfage bewahren. Äapitel 1 iji betitelt: „Ä r it if beS erfien SSanbeS."

3uerfi bemül)t fiel) ber 93erf. bie Srucferpreffe mit einer ^)etfcngfd)en S a m p ffa n on e ju Dergleichen, S a n n fagt er, baS gebruefte SSort fei eben fo w enig ju r ü * juhalten, wie eine abgefchoffene Ä u g e l, waS er bet feinem SBerfe ju fpä,t bebaut hatte; „benn leiber muffe er befürchten, b a ß , wenn nicht in manchem literari* fdEjen P ortefeuille , fo boef) hinter manchem £>hr, gar fdjlimme K oten ju feinem £ e r t aufgefchrieben fielen, © n ©lü<f für i h n, baß er ein S n fogntto beobachtet, baS allerwenigjienS fo unburchbringlich i j i , w ie baS eines reifenben M on archen , fa ji möchte ihn bfe Kache w ohl fd)on ereilt haben, unb gwar am allererfien viel­leicht »o n ben ßhurerfdjen babebefud)(u(iigen S a m e n "u. f. w . H ierauf fom m t er ju r ®efchid)te beS ffiünb* ner SanbchenS, ju ben Ädm pfen beS H '^ n 00^ m '* bem A b e l, irrt bann a u f ben g e lbem ber ^ o lit i f unb V erw altung eine Seit lang u mh e r , bis er ft'd), er* m übet, in ben SBagen fe%t, um im 2fen Ä apitel fei.- nem Sugenbfreunbe 8. , ber aus Stalfen jurüeffehrt, entgegen $u fahren, © ie treffen einanber im © a ji- hofe ju Anbeer. „ S n rofenfarbiger © t im m u n g ," fo wirb e r jä h lt , „eben ein fd)ma<fljafteS grühfiücf fer-- jeh ren b , unterbrach ein DerworreneS ©eräufch »o n ©chellengetöne, btüllenben Äühen unb jauchjenben ten unfer ®efp?ad). Gin muftfalifcher ©tthuftafi, bem au f einer Keife gans unerwartet eine SBraöoipArie ei= ner © on n ta g ober ein © o lo eines ^aganin i ju Zfyeil w ürbe, fonnte ftch nicl;t glüeflidjer preifen, a ls mein jart ibpllifd) fühlenbet bei biefer 9Jad)vid)t ic. © n wahrhaft göttliches © d jnu fp iel, fo eine »orbeibeftlirenbe

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ßolonne ©efnerfcher NaturEt'nber 5 wenn m an3 nur eben in ber rechten S tim m u n g trifft." © a § 3te Äa< pitel I;anbelt üon ber 33ünbner Jtantom>fchute; unb o b gleich hier manche gute 33emerEungen eirtgeftreut ftnb, fo weiß man boch julefet nicht, wie eigentlich ber© er= faffer bie 2fn f ia lt , beren Einrichtung ihm mißfallt, umjufchaffen münfeht. © a S 4te .Kapitel i f i : ber Schw ei* ?er am Sefftn ; baS 5 t e : bte ©em oEratie; ba§ ß te : ©emoEratifch * politifche A p h orism en ; baS 7 t e : © ie oornehmen JReifenben; baS 8te : © e r F lüchtling; ba§ 9 t e : © ie ffiergwerEe; ba» lO t e : © e r ©erichtStagu. f. w . 9J?erftt>ürbig ift ber Sch luß , er lautet: | „© et wie manchem S u ch , bei wie mancher Sfebe ifi e§ mir fchon begegnet, baß ich unb la § , — horchte unb horchte, unb immer glaubte, bie $auptfacf)e m uffe erfi noch fom m en: unb ftehe, baS Enbe w ar ba, unb ba6, wae> ich ölö ^ aup tfad je gebacht h otte , w ar nie geEommen. SJiöge e§ nur ber 9)M )tjaf)t meiner fiefer nicht fo ergehen mit ben SBanberungen!" © e m £3e< urtheiler ifi e§ fo.ergangen.

^ a l e n b t r * unb Sßolf ö * S t t e r a t u r .© te paterlänbifche Äalenber = Literatur beginnt immer

mehr eine bebeutenbe © teile unter ben £BilbungSmit< teln einjunehm en, bie a u f görberung ber 23olE§auf* Elätung unb a u f Verbreitung gern einmalig et Äennt< niffe unter bem ffiürgerfianbe wie unter ben SSewoh' nern beS £anbe§ beregnet ftnb. Auch ifi biefe A rt üon Schriften ga n j üerjüglidj» geeignet, um neue Erftn« bungen unb Entbecfungen in Ä u nfi unb ©ew erbe ober um richtigere Anftchten über unjdhlige 33erhältniffe unb ©egenfiänbe be§ bürgerlichen SebenS unb 33erfefjrS in U m lauf ju bringen ober um fefigewurjelte SBorurtheile allmahlig au§jurottcn ober um empfdnglid)e ©emü= ther für baö Eblere unb Seffere anjuregen. Um fo mehr ifi e§ ju beElagen, baß üon ben im üorigen Sahre erfchienetten fchleftfdjen .ftalenbern in biefem Sahre eb ner eingegangen i f i , nämlich ber „Sre& lauet Äalenber

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für bie preußifd;e $ r o ü in j © R ie ften .'' © a fu r $aben ftd) inbeß jroei neue © [M einungen gefunden , beren A njeige roir mit gutem g u g e l)ier anfchließen ju bür- fen glauben.1) ® e r S B a n b e r e r , ein 23olM alenber, ©efd)dft§<

unb Unterhaltungsbuch für alle © tdnbe. ©ecfyjlcr Sahrgang. 1 8 3 3 . V erlag unb S r u c f üon g . A . Pom pejuS in © la j . © . 2 4 0 in 8.

2 ) A l l g e m e i n e r © c h l e f . f i J o l f ö f a l e n b e r au fbaSS . 1833 . d r itte r Sahrgang. 9){it einem ©tein= bruef. S3reölau, V erla g üon g . (S. ß . geuefart. 1 5 0 © . in 8.

3 ) ^ R a r i t ä t e n ober Unterhaltungen für üseberntamt. 3voeite§ ffiänbchen. Auch 33olM alenber au f baS, S a h r 1 832 . S 5 rc§ la u , bei g . 6 . Seucfart. 1 4 4 © . in 8. (7 J © g r .)

4 ) A b r e ß b u c h b e h a u p t , u n b 91 e f i b e n j - S t a b t S 3 r e § l a u . 33on griebrid) SKehmalb. 33te§lau, 1 832 , bei g . 6 . 6 . geuefart. 2 2 6 © . u . X X X V I I I . in 8.

Ueber 9?o. 1 . i(i bereits wieberfyolt in biefen §3ldt= tern ( f , 8it. S e ilage üom S . 1 830 . 9Rärjf)eft, © . 141 unb Saljrg. 1 8 3 1 . 9?oüemberheft, © . 4 9 7 ) bie Siebe geroefen. © genthüm lid) ifi biefem Sahrgang, außer ber gortfefcung ber im oortgen Sat)re begonnenen ebro; nologifcben Ueberfid?t ber Hauptbegebenbeitcn im S3olf&> «n b © td atS leben , bauprfadjltd; ein äSerjetchniß ber fruchtbaren unb unfruchtbaren 3 4 « , ber merfnmrbig* jlen Srfinbungen unb (Sntbecfungen feit bem Anfänge ber d)riftlid)en Zeitrechnung, Aphorism en unb 9Jutijen au§ ber 93?enfd)cn= unb SBolferfunbe, au§ ber £ a u S ; unb Sanbwirthfchaft, eine © am m lu ng ergöfclicher Anef* boten unb £a(cnbcrgcfd)tcf)ten, ein chronologische^ 3fe; genten = 93erjcichniß üon 13. ber üorpglichffen europat» fehen © tauten unb eine Ueberftd;t ber gegenwärtigen ginanjüerhdltniffe ^reußcnS. © o iji benn hiev nicht bloS für B e le h ru n g , fonbern auch für Unterhaltung auf baä m a n n ig fa ltig^ geforgt. JDer farbige Umfd;Iag

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jo wie baS Titelblatt ftnb litt)ogra‘pI;ifct) üerjiert. AIS SSeigabe ftnb Abbilbungen üon 16 europäifchen S t a a ­ten in ©teinbrucf beigefügt.

N o , 2 . iji gleichfalls fdjon im Noüemberheft ber Sit. 33eilage turnt S . 1831 befprocfycn worben. 2 )er bieSmalige Jahrgang fle^t bem üorigen an 3ieicl)tl)um unb A usw ahl beS SnhaltS feineSwegS nach. Außer bem , w a§ allen Äalenbern gemeinfam i j i , enthält ber üorliegenbe eine ©enealogie beS Ä g l. P teuß , -fjaufeS, aller europäifcher Stegenten unb mehrerer anbern beut* fcf)en g ü r jicn , ferner ©chleftenS H erzog* unb gütften= ! thümer, freie ©tanbeSherrfdhaften, Srbäm ter u. f. w . fobann geogtaphtfch -■ jk tifiifd jc Angaben über Preußen, ©efcf)fä)tltdt)eS, Ph^ftfaltfcheS, NaturgefchichtlidjeS, eine Abljanblung über (Sifenbatjnen (w o ju bte fehr üeram fd)aulid)enbe Abbilbung eineS © am pfw agenä tn ©tein* brttef), über arteftfd;e B ru nn en , (w obei bie Sohrüer* fuelje, bie man in ffireSlau angefiellt l>at, fürjltch er> wä'fjnt werben), allerlei wtffenfd^aftltrfje, juribift^e, ofo# nomtfehe N otizen , unterhaltende Anefboten unb eine ' Ueberftcht ber wichtigsten politifcben Gegebenheiten üom S u li 1831 bis jurn A nfang beS Sult 1 8 3 2 . SBie manches © u te hier auch immer geliefert iji, fo hotten boch bie neueften Sortfchritte im ©ewerblichen, Sed)= nifc^en unb Snbuftrtellcn mehr berücfftchtiget werben fo i le n , ba unfer 33ürgerfianb gerabe hierin noch ^ r mciften Anregung bebarf. SSJarutn ifi j . S . üon ben für ben ©ewerbfletß ©chleftenS fo w ichtigen , neuere bingS in ber ©egenb üon SBalbenburg unb Sreiburg gegrünbeten gabrtfanjialten ober üon ber großen, in ber N ifolaiüorjiabt bei SSreSlau im A ufbau begriffenen ®am pfm afd)incn - g a b r if ober üon ber neuen großartü gen N?ühlenanlage bet £>hlou auch nicht ein SBort ge* fag t? w arum iji nirgenb barauf hingebeutet, waS ju m SSehuf eineS t)t>i)aen AuffchwungS ber üaterlänbtfchen * Snbujirie noch hauptfdehlid) fehle ober üon Nöthen wäre, um beS AuSlanbS unb felbji ber Einfuhr auS ben preuß. SJhfinlanben immer mehr entbehren ju fonnen ? 2Bie

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fom m t e§, baß, um anberer wichtiger Snbufiriejweige ju gefchweigen, ©chleften noch fo weit in ber Rapier/ fabrifattott jui'ücf tfi, baß bie befiferen Papierforten au3 ber Sftarf unb ben weftticben P roö in jen be§ Steide be= jog en werben m u ffen , wabrenb bie Papierfabrtfen beä A uslanbä einen großen Streit ihres Sumpenbebarfö au§ ©chleften beziehen? © o ld )e unb al;nlirf)e fra g e n m uß' ten in 83olf3fd)riften ber 2£rt aufgeworfen unb beant/ wortet w erben, bamit ber fd)leftfcf)e SSürgerflanb enb* lieh einfefjen lerne, w ie bem V erfa ll »aterlänbifeher (bewerbe unb jebeS SRahrungäbetriebeS am bejien ab* ju^elfen fei.

SRo. 3. enthalt längere unb furjere 2f u f f d ^ e w e l = dje bie SSelehrung ber mittleren unb unteren © tan be bejwecfen. S3oran fleht eine fu rje Ueberftcht ber fcl)le= ftfcben ®efcf?icf)te big ju r {Reformation, ferner ber neue» ren agrarischen ©efe|gebung in P reu ß en , bann folgt eine a u f jeben S a g bee> 3 abre§ laufenbe <Srinnerung§« tafel ber m erfwurbtgfien gefcf;tcl)tlicben Gegebenheiten. H ierau f allerlei über geitredmung, SÖienfcbenraffen u. f. w ., @eogtap()ifcbe§ unb © tati| iifd )e§, recbtSwtf[enfcbaftli= che Anbeutungen, 2Binfe unb SRathfchtäge für ben S3er= febr unb baä ® c fd )d p ie b e n , mancherlei ßuriofa unb jule^t eine gebrangte Ueberftcfjt ber roid)tigften Sege? benbeiten Dom Su liuä 1 8 3 0 b ist 1 8 3 1 .

9?o. 4 . ^ilft einem, ben S3ewo(;nem unferer H a u p t jlabt febon langft fühlbar geworbenen © ebürfn iß auf eine SBeife a b , welche billigen 3lnfprüd)ert unb 3tn= forberungen vorläufig genügen bürfte. S i e fam mtli; eben © n w ob n er SSre§lau’ § ftnb f)iev nach © ta n b , 33e= ru f ober ^abrungSbetrieb flafftftcirt unb abgetbeilt unb biefe 3?ubrifen felbfi ftnb nad) ber alpbabetifd}en g o lg e bequem georbnet. © e t jebem Snbieibuum tfi bie 3ln= gäbe ber Söobnung forg faltig beigefügt. S a ß ber H « p auSgeber gleiß unb Sftübe auf bie§ Unternehmen in nicht geringem 9J?aaße üerwenbet habe, lehrt bie flüd)= tigfte Anfchauung beS S u c h e t ; gleichwohl « W ?aum ju oerm eiben, baß bet einem fo m annigfaltigen S n ;

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halt unb bet fo genauen 25etaili ftd) nicht mancherlei Segler unb Unrichtigfeiten einfd)lid)en ob er , b a f nid;t wahrenb beS 25rucfe§ manche Veränbermtgen in bem Stange, ben Verhältnijfen ober besS 2Bohnung§s2ocals> einzelner Perfonen oorgingen , beren nachträgliche 93e« m erfung ober Berichtigung einer künftigen zweiten Auf* läge üorbehalten bleiben m uß. Auch bie Anfertigung ber Sfubrtfen bot manche ©cfcnrierigfeit bar. S o j . B . ftnben ftch unter ber Ueberfchrift „W e ifte t“ fehr t)ete= ■rogene Aemter unb SBürben, barunter fog'ar ber äDber* ^Bürgermeifier ber © ta b t BreSlau , a u f eine fehr un- paffenbe 3ßeife zufammengefiellt. E in eben fo feltfa= nteS ©emifch liefert bie Siubrif „A n jia lten ." S n Siet ju g auf t>ie königlichen unb fiäbtifchen Beam ten B r e fc lau§ bot bie ©chleftfche Snjianziem N otiz bereits eine [ehr genügenbe Ueberftcht bar. 3 n baS üorliegenbe Abrefjbuch ober ftnb auch bie fämmtlichen gewetbetrei* benben B ü rg er ber © t a b t , ja felbji bie tjiefclbji ohne bejlimmfes ©efefedft lebenben E inw ohner, grauen unb SBittwcn mitaufgenommen. ® a § SSerjeichnij} ber ;BreS= lauer Bürgerfchaft nach tljren perfchtebenen ©ewerben giebt A n la f ju intereffanten Schlußfolgerungen über Zunahme ober V erfall mancher bürgerlichen NahrungS* betriebe unb pinbuftriejwetge. A m zahlreichfien iji bie Älaffe ber |>änbler; eS werben ihrer 1 0 7 4 angegeben; bemnäcbfi folgen an ber 3 al)l bie ©chuhntacher, eö ftnb beren 8 3 8 ; bann bie © chnetber, 7 4 8 an ber 3 « h l j ferner bie Ä aufleu te , eS ftnb im © an jen 7 0 4u. f. f. 2Bdhrenb manche gewerbtreibenbe Ä la jfe an 3<*hl bebeutenb abgenommen haben, hoben anbere, wie $. B . bie B dubler ( 1 6 4 ) , bie ßonbitoren ( 3 8 ) , bie ©ejiillateure ( 1 4 3 ) , bie ffieinhonbluttgen ( 5 5 ) , bie Pu|macherinnen ( 3 0 ) , u. f. w . ftch bebeutenb Der* mehrt. — Einem fo gemetnnü^igen B uche fann eS weber an Sheilnahme noch an Abfafe fehlen. 25em Berfaffer aber wünfehen w ir SJiuth, © ebulb unb AuS= b a u e r , um bei einer neuen A u fla g e , bie nicht lange auSbleiben w irb , alle bie Schwierigkeiten zu beftegen.

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bie m it ber A usführung eines» fo lg en Unternehmend unuermeiblich oerfnüpft ftn b , unb bie in ber 33orrebe fo treffenb gefchilbert werben.

i l n t t t e r f t t ä t ö * £ 1 1 e r a t u r.1 8 3 1.

A r j n e i f u n b e .1. M. Schlesinger. De cholera. Dissertatio in-

aug. medica. Julii 1831. Wrat. 78 S. 8.2. F. J. Klose. De membranarum ventriculi emol-

litione gelatinosa. Dissert. inaug. med. Aug. 1831. Wrat. 36 S. 8.

3. A. Mayer. De partu praematuro arte effi- ciendo. Diss.| inaug. obst. Aug. 1831. 36 S. 8.

4. J. Kunze. De calore animali. Diss. inaug. phys. Aug. 1831. 42 S. 8.

5. M. Platnauer. De infantum encephalitide et hydrocephalo acuto. Diss. inaug. medica. Sept. 1831. 32 S. 8.

6. L. Kursawa, De partu violento peragendo. Diss. inaug. medic. obst. Sept. 1831. 36 S. 8.

7. J. A. Knop. De inflamatione ex typho car- bunculoso animaiium cöntagioso. Diss. inaug. med. chirurg. Sept. 1831. 63 S. 8.

8. L. Heimann. De osteosacomate. Diss. iuaug. med. chirurg. Octob, 1831. Cum tabula li- thographica, 20 S. 4.

9. Fnd. H. Stannins. Observationes de specie- bus nonnullis generis mycetophilae, vel novis, vel minus cognitis. Diss. inaug. zoologica. Nov. 1831. c. tab. aenea colorata. 32 S. 4.

10. O. Renner. De steatomate. Diss. inaug. chirurgica. Dec. 1831. 18 S. 4.

11. C. H. Lehmann, De convenientia plantarum in habitu et viribus. Diss. inaug. iiied. bo- tanica. Dec» 1831. 46 S. 8.9?o. 1 . ifi bereits bet (Gelegenheit ber Betrachtung

ber ©chteftfehen © )ü(era L itera tu r im Setober 1831arnjejeigt unb b eu rte ilt worben.

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dlo. 2. S i e in biefer Qlbtyaitblutig belemfytete Mtanh I>cit, welche erfl in ben (extern Seiten mehr bie 2fuf= merffamfeit ber Aerjte in Anfpruch genommen £;at, be= barf noch fehr ber weiteren B eobachtung, unb eS iji ba» i er jeber Seitrag erwünfcht, ber neue Erfahrungen hinju* bringt. SeShalb trägt 9?ef. fein V eb en fen , bie am Enbe beigefügten zwei Äranfengefchichten als baS SBich= tigfJe ber S chrift felbji §tt bcjetc£;nen, tnbem baS 2£n= bere, als eine jw a r recht fleißige, aber boc > ohne ei= gentliche (Sritif gegebene Kom pilation auS ben früher erfc!)ienenen SBerfen ftd> barfiellt. Eine forgfältig gefam= melte Literatur geht ben 2luSeinanberfe|ungen beS 2ße- fen ö , beS Verlaufes ber Ä ranfheit, beg LeichenbefunbeS, ber Urfachen unb beS tt)erapeutifcf)en Verfahrens »oran.

N o . 3. ifi eine in gutem Latein gefcfyriebene, recht fleißig auSgearbeitete S ch r ift , welche zwar ben n>id;ti= gen ©egenjiatfb feineSwegeS erfchöpfenb belxmbelt, boch eine lobensw erte Vertrautheit mit bemfelben unb ge= funbe Vcurtheilung »erräth. S ie Abhanblung felbji be­ginnt mit einer furjen ©efd;id)te ber fünfilidjen -f)er= beifährung ber © eburt, wobei jugleich eine jie m lid ; »oll* fiänbtge Literatur angegeben i j i Heber bie Anzeige zur fünjilichen Frühgeburt wirb mit allem Stecht h^uptfäch* lieh bie jk große Enge beS SiecfenS, welche ber »öllig «uSgebilbeten Frucht nicht burchjugehen erlauben würbe, heroorgehoben, ba weber ber mögliche S o b beS ÄinbeS, noch bebenfliehe Äranffjeit ber SKutter, noch ffilutflüffe, noch auch 9föcfwärtSbeugen beS UteruS für fich allein fietS als hinreichenbe ©n'm be angefehen werben biirfen. SBaS ber V erfaffcr ferner »on ben VorfichtSmaaßregeln anführt, beren Venicfftchtigung nöthig if i , um baS fchwierige Verfahren mit möglichfier Sicherheit einjulei* ten, b arf a ls fehr gut unb brauchbar entwickelt ange* fehen werben. S a ffe lb e fann zum S heil »on ber S a r* fiellung beS operatioen Verfahrens gelten. 3w ei Fälle, » o n benen in bem erfien ein lebenbeS Ä inb zur SBelt beforbert w ü rbe , waS jeboch nach jw ei S tun ben jiarb,

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unb in benen beiben bie ©efunbfjeit ber SKutter uoll= Fommen hergeflelft werben fon n te , ftnb beigefügt.

25er S erfa ffer uon SRo. 4 . hat bei ber B ehanblung fernes ©egenflanbeS , welcher ju ben intereffanteflen, aber aud; ratf)felf)aftef!en ber gefammten tpfyyfwiogie gehört, Äenntniß ber reichen Literatur, _ unb eine vcr= flanbige SBürbigung ber angeführten üielfachen Sheo* rien über bie ßr jeu gu n g ber thierifchen SÖarme barges than, unb cnbltch bte fehr wahre 2£nfid)t auSgefprochen: baß baffelbe P r in c ip , welches bie Sterben, beren Sin* w irfung' ju r 2Bdrme = ßntw icfelung nothwenbig ifi, be; lebt, auch jugleich als bie £UteUe ber eigentüm lichen Tem peratur angefehen werben m tiffe , unb fow ohl V er­bauung unb A fftm ilation , als SMutumlauf unb 9?e= fpiration, fu r j alle organifdf>e Shatigfeit unter ber Lei­tung ber H eroen , auf eine jeher befonbern Sßeife ju r B ollbringung biefeS ProjeffeS^ beitragen. — @S ifi bem Angegebenen gem äß jw a r fein neues SJefultat geroon; nen w orben, inbem biefe Anftcht w ohl jeber unbefan; gene p bp ftologe theilen wirb, aber auch nur ju 2)iefen in ber Bearbeitung einer 2Biffenfcf)aft, bie fo fehr jtt £pp oth efen verleitet, ju gehören, ifi fd>on Berbienfl. 2Bir bürfen baher biefe S ch rift, jum ahl wegen ber ans gebeuteten oerfldnbigen Ä r it if , jweitenS wegen ber jweef* mäßigen Anorbnung unb A usw ah l ber betrachteten An= fickten, unbebenflt’ch ju ben Beffern ihrer A rt jdhlen.

9 lo . 5 . AIS baS SBefcntlichfle biefer S ch rift tritt bie B em ühung beS 33erf. heroor, barjuthun, baß ber billige SBafferfopf nicht als eine befonbere itranfhett, fonbern nur a ls baS jweite S tabtum , ‘als ber AuSgang, ein SÄetafchematiSmuS ber ©ehirn s Sntjünfeung, welche ihm nothwenbig »orangehen m u ß , anjufehen fei. 2Sie richtig biefe, auch öon ben meinen neueren S.chriftflel= lern über bie Äranfheit auSgefprochene Anftcht, in ber bei weitem überwtegenben SRehrjahl ber SdÜe immer fein m ö g e , fo barf fte boch w oh l nicht g a n j unbebingt feflgeflelft w erben, ba nicht weniger bie (Erfahrung ge= lehrt hat, al$ eS ber Theorie nach benfbar i f i , baß bie

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© pm ptom e ber fjifsigen ©ehtrnwöffcrfucf)t, — biejenigett « I fo , voeldje ber V erf. in bem © tab iu m ber AuSfcbwi* fcung unb ber 2-cf)mung a u P h rt , — fo rafch unb plöf?* lidE) eintreten, unb bie ©rfchetnungen ber oorangehenben E ntjim bung entweber ga n j fehlen, ober bod; fo gering ftnb, baß man nothwenbig jeneö Seiben als baS ibto* p<ifhifd;e anfefjen muß. — SBaS ferner üon ben ilr f« / eben, ber V orherfagung, bem Setchenbefttnbe unb ber Ä u r mitgefheilt w irb, ift ba§ ©ewöbttliche, unb bie .fjeilmetfrobe natürlich bie entjünbungSmibrige tn if)rer vollen AuSbehnuttg. 3roci Äranfengefchtchten ftnb an* gelängt.

_ S n N o . 6. ftnben w ir neben einer fehr fuvjen ©e* fe h lt e ber gewaltfamen E ntbtnbung, ber P rognofe , unb ber A ngabe ber Seit, in w elker fie am jtvetfmä* ßigfien anjufietlen i f i , mit größerer Aufm erJfam feit bie einzelnen Sufälle bezeichnet, welche fie nötl)ig machen. ES finb hierbei bte © dam pfte, bte Sjf)nmad)t ber @e* bähtenben, © ch lagfluß , V lu tu n gen , Neptur beS UteruS unb ber V a g in a , V orfa ll beS UteruS, Enge beS 33ef* Bens, SMutungen «e g e n beS oorltegenben Sftutterfu* chenS, ferner ju frühe fiöfung beffelben unb enbltd) V orfa ll unb 3erreiffung beS NabeljirangeS angeführt, © e r V erf. entfetjeibet ftd) billig bahtn, baß im AUge* meinen nur bebeutenbe, ©efahr brohenbe SSlutflüffe, 3 er* vetßung beS UteruS unb ber (Scheibe, fo rote ber S o b ber ©ebä'hrenben, als befthmnte Snbihtionen für bte Unternehmung btefer bebenftiefjen Procebur angefehen werben burftett.

Unter N o . 7 . erhalten w ir eine recht fleißige S3ear< beitung einer Ä ranfheit, roeld)e unfireittg ju ben ge* fäbrlichjlen gehört, unb namentlich in ber neuern 3ett vielfach näher beleuchtet worben ifi. (Sine jiemlid) üoll* ftdnbigc ßttewtur macht ben A n fang bev Abhanblung, in welcher bann bie 3 cid>en ber 9M jbranbcarbun fel in ihren »erfchi'ebenen AuSbilbungSform en, als bösartige S3latter unb als $?tljbranbrofe angegeben werben unb alißerbdm ber feltenen Fälle Erw ähnung gefchiel)t, w o

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ohne irgenb eine örtliche ßrfcheinung nur bie allgemeinen Sfeaftionen üorhanben w aren , welche fonjt ben Aug* bruef) unb V erlau f ber Äranfheit ju begleiten pflegen. 3 u r gefifiellung ber P rognofe ftnb bie Unterfcheibungäs SRerfmale üon mehreren ähnlichen Äranfheiten ang?ge- ben. S e i ber Aentiologie nimm t ber 23erf. Gelegenheit, ben 9Rtl$branb bei ben Shteren näher ju betrachten, unb giebt bann in Uebereinftimmung m it allen ©chrifts (iellern eine w irflid;e a u f mannigfaltige SSBeife mögliche Uebertragung be§ eigentüm lichen ;6ontagtum8 alä bic hinr«ichenbe Urfadje be§ bei ben SKenfchen ftd) geigen# ben Seibenä an. S n S ejieh u n g a u f baä therapeutifche V erfahren , welcheä in baä SSorbeugenbe unb J&eilenbe getrennt w irb , iji baä S efann te » cn bem SSerf. oorge* tragen worben. S ie Sftittheilung ber ©efchid)te breier, m it glücklichem Auägange behanbelten Ä ran fen , bes fchlieft bie mit lobenäwerthem gleiß gearbeitete S ch rift.

9?o. 8. Söenn einerfet’tä biefe S iffertation in ffie; treff ber S e fm it io n , ber ^Bezeichnung, beä ©i&eä, beä Serla ttfä , bie S ia g n o fe , bie anatomifcfyeti ©ror= terungen, bie Urfachen beä SBefenä unb ber Ä u r ber Äranfheit nichtä üfteueä unb befonberä JBemerfenäwer* theä enthält, fonbern alä eine furje Sufammenftellung beä üon anbern ©chriftfiellern über bie Snochenfpecf- gefchwulji Sorgetragenen erfcheint, erfcheint, fo müffen w ir anbrerfeitä bem ffierf. S a n ! w iffen , bajj er in bet betgefugten Äranfengefchtchte unb burch bic Abbilbung ber Äranfen fe lb jl , ein wahrhaft merfwürbigeä S ei« fpiel ungewöhnlicher Entartung autbcwal;rt hat- —

9 lo . 9 . S e r talentvolle unb fleißige 23erf. giebt in feiner Abhanblung über einige weniger befannte ober neue Arten ber Bweiflüglergattun^en bte Stefultate »fe i* jähriger unb angefirengten © tu b te n , welche er burch bie Senu& ung ber reichen S am m lungen in S erlin , H am burg unb S reä la u begrünbete unb burch fortge» fe£te eigene Unterfuchungen unb burch Beobachtung üon mehr alä taufenb © em plaren fo glücklich auäge«

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bilbet f)at, baß w ir il;m eine © cfjrift üerbanEen, wel* d)e alä eine wafjre Bereicherung biefeg SweigeS ber Naturwiffcnfchaft angefehen werben barf. E g ftnb bar* in 31 Arten befdmeben , wobei ber' V erf. bie Unter» abtl)eilungen au f ben V erla u f ber V enen in ben g(ü* geln gegrunbet I)«t. * Eine fef)r fdjonc S a fe l mit Ab* bilbungcn üon 10 Arten erhobt ben 2öertb ber ©cfjrift, welche w ir allen Entom ologen empfehlen fonnen. —

V o n N o . 10. gilt bag , w ag 9tef. ftd> in S5e* treff auf N o . 8. auSgufpred)en erlaubte, inbem w ir aucf) l)ier einer t'ibtigeng fet)r fleißigen Bufammenjiettung beg V efannten über bie ©teatom e begegnen, unb gugleid) aud) am Enbe eine Äranfengefd)id)te beigefugt i j i , w o ein brei unb ein f)alb P fu n b fcfywereg © teatom , weldjeg an bem £ in te r fo p f eineä 2$ 3 <$r alten Ätnbeg faß , üon bem V f . mit großer @efd)icflid;feit bureb bie Operation entfernt, unb baS Äinb felbji glüdlid) wieber hergejiellt worben iji.

N o . 11. fanbelt ein Ztyma a b , welches viel Snteref* fanteg beftfct, fow obl in S3egtel)ung auf bag ®efd;id)tlid)e, tnbem bie »on bem V erf. aud) in ber Einleitung angefübr* ten fiebre üon ben S ignaturen 2Rand)e§ in feiner A rt Ein* gigeS en tfä llt, a ls aud) in Vegicbung a u f bie Sbee felbji, bie, aug bem richtigen © tan bpu nft aufgefaßt, gewiß nid)t blog alg eine leere |»ppotbefe erfd)ctnt. — © e r V f . nimmt bei ber Betrachtung ber mebiginifdjen Äräfte ber Pflangen nach ihren natürlichen Srbnungen oorjüglid )3M dftd)t, gu* nädjfi auf bie Argneicn, in welchen bie heilkräftigen ©ub= fianjen abgefonbert worben, unb ob biefe in einzelnen 2 fyei* len, ober in ben gefammten © a ften ber Pflangen gefun* ben werben, bann au f ben S o ben, aug bem fie fiel) ernäh* ren , ferner auf ba§ ß lim a , auf bie A rt ber Bubereitung üor ihrem ©ebrauche, unb enbltd) a u f bie SJietljobe ber E in te ilu n g ber Pflangen. V ei ber ferneren E ntw ick lung beg ©egenjianbeg felbji, fmb alle ^ülfgquellen gweefmäßig benu^t w orben, fo baß w ir in ber fleißigen Arbeit alleg SBefentlicfye angebeutet ftnben.