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44 Journal Club im Tibiaplafond sind, kann auf eine reduzierte Vorhersagewahrscheinlichkeit hinsichtlich des zu erwartenden OP-Ergebnisses Erfolg in der Behand- lung von osteochondralen Läsionen im Tibiaplafond hinweisen. M. Jordan, M. Thomas Augsburg http://dx.doi.org/10.1016/j.fuspru.2012.11.009 Talocalcaneal tarsal coalitions and the calcaneal lengthening osteotomy: the role of deformity correction V.S. Mosca, W.P. Bevan, J Bone Joint Surg Am. 94 (2012) 1584-1594. Fragestellung. Die Autoren präsentieren eine Nachuntersuchung von acht Patienten (13 Füßen) bei denen eine Kalkaneusverlängerungsosteoto- mie zur Behandlung einer Rückfußdeformität, resultierend aus einer Coalitio talo-calcanealis, durchgeführt worden war. Ergebnisse. Bei fünf Patienten (9 Füße) wurde die Coalitio als zu groß für eine Resektion befunden und die Kalkaneusverlängerung zur Korrektur der Rück- fußachse durchgeführt. Die Rückfußachse konnte hinreichend korrigiert werden. Die Patienten waren 3,7 Jahre post OP (2 — 5,2 J) beschwerdefrei. Bei zwei Patienten (2 Füße) wurde eine Resektion der Coalitio primär mit einer Kal- kaneusverlängerungsosteotomie kombiniert. Beide Patienten waren zum Zeitpunkt der Nachuntersu- chung beschwerdefrei. Bei zwei Patienten (2 Füße) wurde sekundär nach der Resektion der Coalitio Jahre später eine Kalkaneusverlängerungsosteotomie durchgeführt. Einer der Patienten war bei der Nachuntersu- chung beschwerdefrei, der andere Patient hat Restbeschwerden. Zusätzlich lag bei diesem Pati- enten eine Coalitio calcaneo-naviculare und eine Arthrose des Talonaviculargelenks vor. Das Alter der Patienten lag zwischen elf und 17 Jahren zum Zeitpunkt der Operation. Kommentar. Die Prävalenz tarsaler Coalitionen wird auf ca. 1— 2% geschätzt. In ca. der Hälfte der Fälle liegt eine Coalitio im Bereich der mittle- ren Gelenkfacette des Subtalargelenkes vor. Diese kann vollständig in Form einer knöchernen Brücke zwischen Talus und Kalkaneus oder inkomplett als Fibroostose ausgebildet sein. Je nach Form und Größe ist die Beweglichkeit des subtalaren Gelenkkomplexes mehr oder weniger stark einge- schränkt. Die Beschwerdesymptomatik kann von leichten Einschränkungen bei sportlicher Belastung bis zu erheblichen funktionellen Einschränkungen variieren. Typischerweise führt die Coalitio neben der genannten Bewegungsstörung des Rückfußes zu einer Planovalgus-Deformität des Fußes. Als Behandlungsalternativen kommen die Resek- tion der Coalitio oder eine Fusion der beteiligten Skelettabschnitte in Frage. Entscheidet man sich für eine Resektion, ist die Korrektur der ggf. vorhandenen Planovalgus-Fehlstellung des Fußes mit erforderlich. Die Autoren beschreiben kurz- bis mittelfristige Ergebnisse ihres Behandlungskon- zepts aus Resektion der talo-calcanealen Coalitio in Kombination mit einer Kalkaneusverlängerungs- osteotomie. Die guten Ergebnisse dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass dem Verfahren enge Grenzen gesetzt sind, was Größe der Coalitio und Ausmaß der Rückfußfehlstellung betrifft. Entspre- chend den Vorgaben von Wilde et al. (JBJS Br. 1994) ist eine Resektion möglich, wenn auf CT- Aufnahmen des Rückfußes die Fläche der Coalitio <50% der posterioren Gelenkfacette beträgt, keine degenerativen Veränderungen des Subtalargelen- kes vorhanden sind und die Rückfußachse nicht mehr als 16 -Valgus entwickelt hat. J. Dohle Wuppertal http://dx.doi.org/10.1016/j.fuspru.2012.11.008

Talocalcaneal tarsal coalitions and the calcaneal lengthening osteotomy: the role of deformity correction

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im Tibiaplafond sind, kann auf eine reduzierteVorhersagewahrscheinlichkeit hinsichtlich des zuerwartenden OP-Ergebnisses Erfolg in der Behand-lung von osteochondralen Läsionen im Tibiaplafondhinweisen.

M. Jordan, M. ThomasAugsburg

http://dx.doi.org/10.1016/j.fuspru.2012.11.009

Talocalcaneal tarsal coalitions and thecalcaneal lengthening osteotomy: therole of deformity correction

V.S. Mosca, W.P. Bevan,J Bone Joint Surg Am. 94 (2012) 1584-1594.

Fragestellung. Die Autoren präsentieren eineNachuntersuchung von acht Patienten (13 Füßen)bei denen eine Kalkaneusverlängerungsosteoto-mie zur Behandlung einer Rückfußdeformität,resultierend aus einer Coalitio talo-calcanealis,durchgeführt worden war.Ergebnisse. Bei fünf Patienten (9 Füße) wurde dieCoalitio als zu groß für eine Resektion befunden unddie Kalkaneusverlängerung zur Korrektur der Rück-fußachse durchgeführt. Die Rückfußachse konntehinreichend korrigiert werden. Die Patienten waren3,7 Jahre post OP (2 — 5,2 J) beschwerdefrei.

Bei zwei Patienten (2 Füße) wurde eineResektion der Coalitio primär mit einer Kal-kaneusverlängerungsosteotomie kombiniert. BeidePatienten waren zum Zeitpunkt der Nachuntersu-chung beschwerdefrei.

Bei zwei Patienten (2 Füße) wurde sekundärnach der Resektion der Coalitio Jahre später eine

Kalkaneusverlängerungsosteotomie durchgeführt.Einer der Patienten war bei der Nachuntersu-chung beschwerdefrei, der andere Patient hatRestbeschwerden. Zusätzlich lag bei diesem Pati-

Journal Club

enten eine Coalitio calcaneo-naviculare und eineArthrose des Talonaviculargelenks vor.

Das Alter der Patienten lag zwischen elf und17 Jahren zum Zeitpunkt der Operation.Kommentar. Die Prävalenz tarsaler Coalitionenwird auf ca. 1— 2% geschätzt. In ca. der Hälfteder Fälle liegt eine Coalitio im Bereich der mittle-ren Gelenkfacette des Subtalargelenkes vor. Diesekann vollständig in Form einer knöchernen Brückezwischen Talus und Kalkaneus oder inkomplettals Fibroostose ausgebildet sein. Je nach Formund Größe ist die Beweglichkeit des subtalarenGelenkkomplexes mehr oder weniger stark einge-schränkt. Die Beschwerdesymptomatik kann vonleichten Einschränkungen bei sportlicher Belastungbis zu erheblichen funktionellen Einschränkungenvariieren. Typischerweise führt die Coalitio nebender genannten Bewegungsstörung des Rückfußes zueiner Planovalgus-Deformität des Fußes.

Als Behandlungsalternativen kommen die Resek-tion der Coalitio oder eine Fusion der beteiligtenSkelettabschnitte in Frage. Entscheidet man sichfür eine Resektion, ist die Korrektur der ggf.vorhandenen Planovalgus-Fehlstellung des Fußesmit erforderlich. Die Autoren beschreiben kurz-bis mittelfristige Ergebnisse ihres Behandlungskon-zepts aus Resektion der talo-calcanealen Coalitioin Kombination mit einer Kalkaneusverlängerungs-osteotomie. Die guten Ergebnisse dürfen nichtdarüber hinwegtäuschen, dass dem Verfahren engeGrenzen gesetzt sind, was Größe der Coalitio undAusmaß der Rückfußfehlstellung betrifft. Entspre-chend den Vorgaben von Wilde et al. (JBJS Br.1994) ist eine Resektion möglich, wenn auf CT-Aufnahmen des Rückfußes die Fläche der Coalitio<50% der posterioren Gelenkfacette beträgt, keinedegenerativen Veränderungen des Subtalargelen-kes vorhanden sind und die Rückfußachse nichtmehr als 16◦-Valgus entwickelt hat.

J. Dohle

Wuppertal

http://dx.doi.org/10.1016/j.fuspru.2012.11.008