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Talk to me, and I will forget,show me and I may remember
Involve me, and I will understand…
Chinese Proverb
Fairness in ökonomischen Experimenten – Alles Illusion?
Forschungspraktikum SS 2009
Das Vertrauensspiel
Es gibt zwei Spieler: A & B
1.Handlung: Spieler A entscheidet, ob er etwas tut oder nicht
…tut er nichts, erhalten beide Spieler € 5…sendet er das Geld an Spieler 2, kommt dieser ins Spiel
Das Vertrauensspiel
Es gibt zwei Spieler: A & B
1.Handlung: Spieler A entscheidet, ob er etwas tut oder nicht
…tut er nichts, erhalten beide Spieler € 5…sendet er das Geld an Spieler 2, kommt dieser ins Spiel
2. Handlung: Spieler B entscheidet, ob er
…das Geld zurück sendet, dann erhalten beide € 10.…das Geld behält, dann erhält Spieler 2 € 20.
Eure erste Aufgabe
• Was sollte Spieler A tun, wenn wir annehmen,
dass alle Spieler eigennützig sind?
• Was sollte Spieler B tun, wenn wir annehmen,
dass alle Spieler eigennützig sind?
• Was erwartet ihr in der realen Welt?
• Was sind Motivationen der Spieler in der realen
Welt – warum verhalten sie sich so?
• Zeit: 10 Minuten
Das Ultimatum Spiel
Es gibt zwei Spieler: A & B
1.Handlung: Spieler A erhält € 10 und entscheidet wie viel eran Spieler B sendet
Das Ultimatum Spiel
Es gibt zwei Spieler: A & B
1.Handlung: Spieler A erhält € 10 und entscheidet wie viel eran Spieler B sendet
2. Handlung: Spieler B entscheidet, ob er
…das Angebot annimmt, dann erhalten beide den angebotenen Betrag.…das Angebot ablehnt, dann erhalten beide nichts.
Eure zweite Aufgabe
• Was sollte Spieler A tun, wenn wir annehmen,
dass alle Spieler eigennützig sind?
• Was sollte Spieler B tun, wenn wir annehmen,
dass alle Spieler eigennützig sind?
• Was erwartet ihr in der realen Welt?
• Was sind Motivationen der Spieler in der realen
Welt – warum verhalten sie sich so?
• Zeit: 10 Minuten
Das Diktator Spiel
Es gibt zwei Spieler: A & B
1.Handlung: Spieler A erhält € 10 und entscheidet wie viel eran Spieler B sendet.
Ende des Spiels…
Eure dritte Aufgabe
• Was sollte Spieler A tun, wenn wir annehmen,
dass alle Spieler eigennützig sind?
• Was erwartet ihr in der realen Welt?
• Was sind Motivationen der Spieler in der realen
Welt – warum verhalten sie sich so?
• Zeit: 10 Minuten
Was soll das alles?
• Die Spiele zeigen allesamt, dass Menschen sich
scheinbar fair verhalten
• Im Vertrauensspiel kommt Reziprozität dazu
• Im Ultimatumspiel muss Spieler A die Frage
beantworten, was Spieler B gerade noch annimmt.
• Im Diktatorspiel werden nur soziale Präferenzen
gemessen
• Oder vielleicht doch nicht?
Modelle sozialer Präferenzen in der Ökonomik
• Ungleichheits-Aversion (Bolton & Ockenfels, 2000; Fehr
& Schmidt, 1999)
• Altruismus (Andreoni & Miller, 2002, Levine, 1998)
• Egozentrismus (Cox et al., 2002)
• Maximin nach Rawls (Charness & Rabin, 2002)
• Reziprozität (Rabin, 1993)
• Alle Modelle sind ökonomische Modelle, das heißt
mathematisch, mit Nutzenfunktionen, und Maximierung
Fairness in der Psychologie
• Gerechtigkeitstheorien sind in der Psychologie
lange ein Thema
• Equity-Theorie (Adams, 1965)
• Glaube an eine gerechte Welt (Lerner, 1977)
• Prozedurale Fairness (Thibaut & Walker, 1977)
• Do-no-harm Prinzip (Baron, 1996)
Das Problem outcome-basierter Theorien
• Was wäre, wenn der Diktator dem Empfänger
nichts gibt, sondern dem Empfänger was
wegnimmt?
Das Problem outcome-basierter Theorien
• Was wäre, wenn der Diktator dem Empfänger
nichts gibt, sondern dem Empfänger was
wegnimmt?
• Was wäre, wenn man den Entscheidern
Spielraum bietet, der die Interpretation zulässt,
dass unfaire Entscheidungen nicht die Schuld
des Diktators sind?
Das Problem outcome-basierter Theorien
• Was wäre, wenn der Diktator dem Empfänger nichts
gibt, sondern dem Empfänger was wegnimmt?
• Was wäre, wenn man den Entscheidern
Spielraumbietet, der die Interpretation zulässt, dass
unfaire Entscheidungen nicht die Schuld des
Diktators sind?
• Was wäre, wenn wir moralischen Spielraum
systematisch variieren, um dies zu erforschen?
Wir werden sehen, denn genau das tun wir
…nach der Pause!!!
Unser Experiment
• 1. Schritt: Replikation eines Experimentes von
Jason Dana, Robert Weber und Jason Kuang
• 2. Welche Rolle spielt die Persönlichkeit des
Entscheiders?
Dana et al. (2007) im Detail
• Insgesamt wurden vier Diktatorspiele gespielt
• 1. Bedingung: Ein reguläres Diktatorspiel
• 2. Bedingung: Verdeckte Information
• 3. Bedingung: Mehrere Diktatoren
• 4. Bedingung: Abstreitbarkeit der Verantwortung
Wie misst man die Persönlichkeit?
• Methoden der differentiellen Psychologie und
Persönlichkeitspsychologie (Engl. Individual
Differences)
• Hier im Kontext von Gerechtigkeit werden wir
gerechtigkeitsrelevante Persönlichkeitseigenschaften
untersuchen
• Ungerechtigkeitssensibilität, Gerechter-Welt-Glaube,
Soziale Verantwortung, Soziale Wertorientierung,
Moralische Identität
Gruppenarbeit für nächste Woche
• 5 Gruppen á 3 Personen stellen eine
Persönlichkeitsdimension vor
• Dazu notwendig: Lesen eines Forschungsartikel
• Vielleicht etwas Recherche
• Erstellung eines Präsentation (Poster oder ppt) &
Handouts
• Ziel: Poster-Session in der nächsten Woche,
Informationen zum Mitnehmen für alle in Handout
Reguläres Diktatorspiel
• Spieler A (der Diktator) entscheidet zwischen
den Payoffs
• 6 Dollar für sich und 1 Dollar für den Empfänger
• 5 Dollar für beide
Verdeckte Information
• Spieler A (der Diktator) entscheidet zwischen den Payoffs
• 6 Dollar für sich und ? Dollar für Spieler B
• 5 Dollar für sich und ? Dollar für Spieler B
• Payoff bei Option 1 ist 6/1 mit 50 % oder 6/5 mit 50%
• Payoff bei Option 2 ist 5/1 mit 50 % und 5/5 mit 50 %
• Wahrer Payoff wird nicht öffentlich gemacht
• Spieler A kann die Information aber kostenfrei erhalten
• Spieler B erfährt dies aber nicht