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RADMARKT-DOKUMENT NR. 17 MARKT Streifzug durch die Infos zum Thema Pedelec und Co D er Leuchtturm ist sicherlich das Portal Besser E-Radkaufen (www.e-radkaufen.de). Dahinter steckt der ökologische Verkehrsclub VCD. Online ist das Portal seit Februar 2012. Die Entwicklung wurde über zwei Jahre Laufzeit mit 140.000 Euro von Bundes- ministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicher- heit und Umweltbundesamt aus dem Programm zur Ver- bandsförderung unterstützt. Angetreten ist der VCD, um potenzielle Elektroradkäufer »an die Hand zu nehmen«, erklärt Projektmanager Wasilis von Rauch (siehe auch unser Interview). »Informationsdefizite bei Verbrauche- rinnen und Verbrauchern abzubauen, ist der Schlüssel, um mehr Menschen zum Umstieg vom Auto auf das E-Rad zu bewegen. Nur wer die Alternativen kennt und die Unsi- cherheit im Umgang mit neuen Fortbewegungsmitteln ablegt, traut sich Neues auszuprobieren«, heißt es in der Projektvorstellung. Deshalb klärt Besser E-Radkaufen über grundsätz- liche Fragen wie »Warum soll ich E-Rad fahren?« oder »Für wen eignen sich E-Räder?« und widmet sich auch recht- lichen Aspekten wie der Benutzung von Radwegen oder der Versicherungspflicht. Außerdem gibt es ein kleines Nachschlagewerk für Fachbegriffe von A wie Ampère- stunden bis W wie Wattstunden. Im Beirat des Projektes Besser E-Radkaufen sitzen Experten aus dem ZIV, dem ADFC, dem VSF, von Feine Räder von Velokonzept Berlin, dem Bundesverband eMobilität, Extra Energy, Spiegel- Online, Stiftung Warentest und dem Umweltbundesamt. Sie bringen ihre Kenntnisse und Ideen zum Elektrorad ein und sollen auch über ihre Netzwerke das Projekt bekannter machen. Zwecks Bekanntheitssteigerung hat Besser-E-Radkaufen außerdem auf einigen Publikums- messen E-Rad-Interessenten beraten und Vorträge orga- nisiert. Herzstück von Besser E-Radkaufen ist eine umfas- sende Kaufberatung. Hier integriert das VCD-Angebot die Online-Kaufberatung Ebike-Finder, die seit Anfang April auch unter der Web-Adresse www.e-bike-finder.com online ist. Diese Datenbank ist ein Angebot von Frank Rosmann und Christian Schindler mit ihrer Berliner Kom- munikations-Agentur Sinco2, die sich dem Schwerpunkt E-Mobility verschrieben hat und auch die Seite ebike- news (s. unten) anbietet. Sinco2 versteht sich als Binde- glied zwischen Industrie, Handel und Konsument und hat in fünfmonatiger Fleißarbeit Daten von mehr als 1.500 Elektrorädern eingepflegt, die 2013 in Deutschland lie- Nicht nur auf den Radwegen setzt sich das Elektrofahrrad durch. Auch im Internet ist der Trend angekommen. Inzwischen gibt es einige Portale, Blogs und Foren, die Tipps für Ein- und Umsteiger geben und Pedelec-Enthusiasten Raum für ihre Erfahrungsberichte und Problemdiskussionen bieten. Elektroradsurfen im Web ferbar sind. Damit bietet die Agentur eine nahezu voll- ständige Marktübersicht. Zu jedem Bike gibt es den Preis und detaillierte technische Spezifikationen, zu den mei- sten auch ein Foto. Gibt man die eigenen Wünsche an, lassen sich aus der Datenbank die dem Profil entsprechenden Modelle aus dem Marktangebot herausfiltern: Man trifft eine Aus- wahl für zum Beispiel Motorposition, Segment (Trekking, Urban), Schaltung, Akkugröße, Bremsen, Federung und Gewicht. Wer keine Lust auf die technischen Details hat, macht den Typentest und beantwortet zehn Fragen: Auf meine Angaben, dass ich zum Beispiel Strecken bis zu 30 km bis zur nächsten Steckdose habe, vornehmlich Straße fahre, das E-Bike nicht in den Keller tragen muss, 1,62 Meter groß bin, gerne sportlich und überwiegend im Flachland unterwegs bin, einen Damenrahmen bevor- zuge und meist Einkäufe transportiere, legt mir das Pro- gramm eine Auswahl von 52 Modellen vor, von Winora über Cube, Kalkhoff bis Raleigh. Die Tiefeinsteiger hätte ich allerdings gerne noch ausgeschlossen ... Ich wähle Besser E-Rad kaufen als Auto fahren ist das Motto beim VCD: Er hilft Umsteigern, vom vierrädrigen motorisierten Untersatz aufs passende E-Bike zu wechseln.

Streifzug durch die Infos zum Thema Pedelec und Co ... · Themen wie natürlich den Tests der StiWa. Dazu gibt es viel Grundlagenwissen zum Thema Technik und Gesetze, einige Firmenreports

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RADMARKT-DOKUMENT NR. 17 MARKT

Streifzug durch die Infos zum Thema Pedelec und Co

Der Leuchtturm ist sicherlich das Portal Besser E-Radkaufen (www.e-radkaufen.de). Dahinter steckt der ökologische Verkehrsclub VCD. Online

ist das Portal seit Februar 2012. Die Entwicklung wurde über zwei Jahre Laufzeit mit 140.000 Euro von Bundes-ministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicher-heit und Umweltbundesamt aus dem Programm zur Ver-bandsförderung unterstützt. Angetreten ist der VCD, um potenzielle Elektroradkäufer »an die Hand zu nehmen«, erklärt Projektmanager Wasilis von Rauch (siehe auch unser Interview). »Informationsde� zite bei Verbrauche-rinnen und Verbrauchern abzubauen, ist der Schlüssel, um mehr Menschen zum Umstieg vom Auto auf das E-Rad zu bewegen. Nur wer die Alternativen kennt und die Unsi-cherheit im Umgang mit neuen Fortbewegungsmitteln ablegt, traut sich Neues auszuprobieren«, heißt es in der Projektvorstellung.

Deshalb klärt Besser E-Radkaufen über grundsätz-liche Fragen wie »Warum soll ich E-Rad fahren?« oder »Für wen eignen sich E-Räder?« und widmet sich auch recht-lichen Aspekten wie der Benutzung von Radwegen oder der Versicherungsp� icht. Außerdem gibt es ein kleines Nachschlagewerk für Fachbegri� e von A wie Ampère-stunden bis W wie Wattstunden. Im Beirat des Projektes Besser E-Radkaufen sitzen Experten aus dem ZIV, dem ADFC, dem VSF, von Feine Räder von Velokonzept Berlin, dem Bundesverband eMobilität, Extra Energy, Spiegel-Online, Stiftung Warentest und dem Umweltbundesamt. Sie bringen ihre Kenntnisse und Ideen zum Elektrorad ein und sollen auch über ihre Netzwerke das Projekt bekannter machen. Zwecks Bekanntheitssteigerung hat Besser-E-Radkaufen außerdem auf einigen Publikums-messen E-Rad-Interessenten beraten und Vorträge orga-nisiert.

Herzstück von Besser E-Radkaufen ist eine umfas-sende Kaufberatung. Hier integriert das VCD-Angebot die Online-Kaufberatung Ebike-Finder, die seit Anfang April auch unter der Web-Adresse www.e-bike-� nder.com online ist. Diese Datenbank ist ein Angebot von Frank Rosmann und Christian Schindler mit ihrer Berliner Kom-munikations-Agentur Sinco2, die sich dem Schwerpunkt E-Mobility verschrieben hat und auch die Seite ebike-news (s. unten) anbietet. Sinco2 versteht sich als Binde-glied zwischen Industrie, Handel und Konsument und hat in fünfmonatiger Fleißarbeit Daten von mehr als 1.500 Elektrorädern eingep� egt, die 2013 in Deutschland lie-

Nicht nur auf den Radwegen setzt sich das Elektrofahrrad durch. Auch im Internet ist der Trend angekommen. Inzwischen gibt es einige Portale, Blogs und Foren, die Tipps für Ein- und Umsteiger geben und Pedelec-Enthusiasten Raum für ihre Erfahrungsberichte und Problemdiskussionen bieten.

Elektroradsurfen im Web

ferbar sind. Damit bietet die Agentur eine nahezu voll-ständige Marktübersicht. Zu jedem Bike gibt es den Preis und detaillierte technische Spezi� kationen, zu den mei-sten auch ein Foto.

Gibt man die eigenen Wünsche an, lassen sich aus der Datenbank die dem Pro� l entsprechenden Modelle aus dem Marktangebot heraus� ltern: Man tri� t eine Aus-wahl für zum Beispiel Motorposition, Segment (Trekking, Urban), Schaltung, Akkugröße, Bremsen, Federung und Gewicht. Wer keine Lust auf die technischen Details hat, macht den Typentest und beantwortet zehn Fragen: Auf meine Angaben, dass ich zum Beispiel Strecken bis zu 30 km bis zur nächsten Steckdose habe, vornehmlich Straße fahre, das E-Bike nicht in den Keller tragen muss, 1,62 Meter groß bin, gerne sportlich und überwiegend im Flachland unterwegs bin, einen Damenrahmen bevor-zuge und meist Einkäufe transportiere, legt mir das Pro-gramm eine Auswahl von 52 Modellen vor, von Winora über Cube, Kalkho� bis Raleigh. Die Tiefeinsteiger hätte ich allerdings gerne noch ausgeschlossen ... Ich wähle

Besser E-Rad kaufen als Auto fahren ist das Motto beim VCD: Er hilft Umsteigern, vom vierrädrigen motorisierten Untersatz aufs passende E-Bike zu wechseln.

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mal ein Sinus mit Bosch-Motor und Trapez-Rahmen, klicke auf mehr und bekomme alle Details aufgelistet. Das Datenblatt kann ich nun per Mail verschicken, in eine Liste speichern oder die Herstellerseite besuchen. Ich kann außerdem über den Knopf »Fachhändler � nden« und die dann angezeigte Karte mit Fähnchen gleich den Händler in der Nähe anklicken und eine Mail schicken, in der schon eingetragen ist, dass ich das erwählte Sinus-Rad gerne mal Probefahren würde.

Das Hinterlegen der Händlerliste gehört wie auch das Branden per Logo zu den kostenp� ichtigen Spon-sorpaketen, mit denen die Hersteller ihre Sichtbarkeit im Ebike-Finder erhöhen können, erklärt Christian Schindler. Die Basiseinträge sind kostenlos. Sucht man sich als Fach-händler vergebens in der Händlerliste, kann man, statt auf die Initiative seiner Lieferanten zu warten, sich auch selbst gegen eine Jahresgebühr von 49 Euro zuzüglich Steuer in die Händlerdatenbank des E-Biker-Finders ein-tragen lassen. Außerdem bieten Ebike-Finder und auch Ebike-News Bannerwerbung, die auch gezielt pro Stadt oder Region angezeigt werden kann.

Der E-Bike-Finder ist so angelegt, dass er für mobile E-Rad-Fans auch auf Smartphones und Tablet-Computern vernünftig angezeigt wird und ist seit neuestem auch als App fürs I-Phone zu haben (siehe Kasten).

Ein Glossar und ein Frage-Antwort-Bereich (»Was kostet ein gutes E-Bike?« »Wo soll ich mein E-Bike kaufen?« »Welche Motorposition ist die beste?«) sowie ein Newsan-gebot runden die Ebike-Finder-Seite ab. Die News speisen sich in erster Linie aus dem Portal E-Bike-News, das Chri-stian Schindler schon vor der Zusammenarbeit mit dem E-Bike-Finder betrieb.

>Das Elektrorad hat noch Potenzial. Das ist das Ergebnis einer (nicht repräsentativen) Onlinebefragung des VCD (Verkehrsclub Deutsch-land) im Rahmen des Projektes »Besser E-Rad kaufen« durchgeführt

hat. 500 Menschen, die bereits E-Rad fahren, wurden nach ihren Erfah-rungen gefragt.

Wichtige Erkenntnis: Es könnten noch viel mehr Frauen E-Rad fahren und noch mehr jüngere Menschen. 82 Prozent der befragten E-Rad-Fahrer sind Männer. 70 Prozent aller Befragten sind älter als 50. Beim Kauf des E-Rades spielt o� enbar der Fachhandel mit Service und Beratung seine Vorteile aus: 82 Prozent haben ihr E-Rad im Fachhandel gekauft. Und es wird »auch gerne etwas ‚tiefer in die Tasche gegri� en’«, berichtet Projektmanager Wasilis von Rauch im Abschlussbericht des Projektes: Die Mehrheit der E-Bikes (72 Prozent) hat zwischen 1.500 und 3.500 Euro gekostet. 11 Prozent sogar mehr. Die hochpreisigen E-Räder seien oft S-Pedelecs. Die Zufriedenheit mit den E-Rädern sei hoch, stellt der VCD fest: 99 Prozent der Befragten würden wieder eines kaufen, 74 Prozent

sogar dasselbe Modell. Verbesserungswünsche haben die Nutzer aber dennoch: Gewicht und Preis runter, Akkureichweite rauf.

Wer eines hat, benutzt es auch intensiv, zeigt die Umfrage: 33 Pro-zent der Befragten fahren ein- bis dreimal wöchentlich, insgesamt 61 Prozent radeln noch häu� ger elektrisch. 16 Prozent sogar mehrmals am Tag. Die Distanzen betragen bei 44 Prozent der Nutzer regelmäßig mehr als 20 Kilometer, als wöchentliche Kilometerleistung gaben 36 Prozent zwischen 51 und 100 Kilometer an, 25 Prozent sogar mehr als 100 Kilo-meter. Alltagswege (76 Prozent), Aus� üge (69 Prozent) und der Weg zur Arbeit (49 Prozent) stehen dabei ganz oben.

Beim Thema Rahmenbedingungen forderten die Befragten sichere Abstellmöglichkeiten (63 Prozent) und vor allem bessere Infrastruktur wie breitere Fahrradwege und Radschnellwege (83 Prozent).www.vcd.org

vzGra� k: VCD

Alltagstauglich: Die meisten Radler nutzen ihr elektri� -ziertes Bike für Wege im Alltag, für Aus� üge und für den Weg zur Arbeit. Als Kindertransport- und Lastenrad hat

das E-Bike noch Potenzial.

45

8

77

18

4

69

Für den Weg zur Arbeit

Für den Transport schwerer Lasten

Für Ausflüge in meiner Freizeit

Zum Reisen

Für den Transport meiner Kinder

Für verschiedene Alltagswege

Anzahl der Befragten [%]

Wann nutzen Sie Ihr E-Rad?

News

E-Bike-News ist ein reine Nachrichtenseite. Die Neuig-keiten aus der Welt der Elektroräder kommen in Text-form und auch in bewegten Bildern. Designt ist es im klassischen Online-Magazin-Layout mit stilisiertem Netz-schalter im Logo und wechselnden Aufmacherbildern mit Anrisstexten. Neue Bikes wie das von Vanmoof 10 Elec-tri� ed haben dort ebenso ihren Auftritt wie eine Zusam-menfassung verschiedener Reaktionen von Herstellern, Verbänden und Prü� nstituten auf den E-Bike-Test von Stif-tung Warentest und ADAC oder eine Erörterung der Mög-lichkeiten, wie man die angekündigte Google-Brille als Navi beim Radeln benutzen können wird. Schindler hält die Seite aktuell, alle paar Tage gibt es eine neue Nach-richt. Die News lassen sich durchsuchen. Ein Kasten zeigt die beliebtesten an, im unteren Bereich � ndet man alles, was als Video vorliegt – meist eingeklinkte Videos der ent-

VCD E-Rad-Erhebung: Noch Luft nach oben

Frank Rosmann (Bild) und Christian Schindler p� egen den E-Bike-Finder und die E-Bike-News.

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sprechenden Firmen. Finanziert wird das Angebot über die eingeblendete Werbung. Die Nachrichtenlage auf EBikeNews lässt sich per Newsletter, RSS-Newsfeed, über Facebook, Google+, Twitter und Youtube verfolgen.

Das Elektrorad-Magazin (www.elektrorad-magazin.de) ist die Web-Schwester des Publikumsmagazins Elek-troRad, das wie der RadMarkt auch im Verlag BVA Bike Media erscheint. Neben vielen aktuellen Nachrichten (es gibt Berichte über Firmenstellungnahmen zur StiWa oder Stimmen zum Helm-Urteil, aber auch Reportagen, zum Beispiel aus dem Kalkho� -Werk oder der Bergamont-Zen-trale) überzeugt das Angebot durch eine große Zahl an Testberichten. Damit der Benutzer schnell die für ihn in Frage kommenden Bikes � ndet, teilen sich die Tests in die Rubriken City, Tour, Schnell, Sonderräder. Im Service-Teil � ndet man Empfehlungen zu Produkten rund ums Elek-trorad und eine Kaufberatung mit vielen Fragen, die man sich stellen kann, um das richtige Bike auszuwählen, mit einer Checkliste für die Probefahrt, mit Technikwissen über Akkus und Motoren, mit Infos zur Rechtslage und Reisetipps. Auch ein paar – wie man es von einem Medi-enhaus erwarten darf – professionell gemachte Videos gibt es – etwa von der Eurobike.

Die Beiträge sind mit Bildergalerien illustriert, man kann sie bewerten und in vielen sozialen Medien von Twitter bis Technorati teilen.

Ein sehr umfassendes und tiefgehendes Angebot lie-fert der Verein ExtraEnergy, der durch seine regelmäßigen umfangreichen Elektroradtests sowie Bestrebungen zur Batteriesicherheit und Vereinheitlichung von Elektrorad-Steckern (Stichwort Energy-Bus) bekannt ist. Zu � nden ist es unter www.extraenergy.org. Noch relativ neu dabei ist eine Übersicht der Hersteller von Elektrofahrzeugen und Komponenten für Elektrofahrzeuge, die man über den Kasten LEV-Marktübersicht erreicht. Dort � ndet man nicht nur Kontakt- und Firmendaten, sondern auch die aktuellen Modelle sowie Neuigkeiten, Aktionen und Test-ergebnisse und kann auch auf Firmenvideos und Pro-spekte zugreifen.

Auf der Hauptseite seines Service-Portals liefert das Team um den Extra-Energy-Vorsitzenden Hannes Neupert Messetermine, ein E-Bike-Magazin, das man online durch-blättern kann (aktuell die 7. Ausgabe zum Thema Probe-fahrt), die Ergebnisse und Zwischenstände der eigenen Tests, neue Komponenten für Elektroräder, Hinweise auf eigene Veranstaltungen und bezieht Stellung zu aktuellen Themen wie natürlich den Tests der StiWa. Dazu gibt es viel Grundlagenwissen zum Thema Technik und Gesetze, einige Firmenreports und ein umfangreiches Verzeichnis der Elektrorad(Fach-)Literatur und Extra-Energy-Vorträge zum Download. Vernetzen kann man sich mit ExtraEnergy über Facebook und Twitter.

Ein weiteres Informationsportal stellt Journalist und PR-Berater Reiner Kolberg bereit: Kolberg ist bekannt von Beiträgen für Velobiz und ebikemagazin und gibt sein eigenes Angebot unter www.e-bikeinfo.de heraus. Hier verö� entlicht er News, Test-Berichte und Tipps rund um

E-Bike-Finder als AppAls App ist der E-Bike� nder kostenlos über den App-Store zu laden: https://itunes.apple.com/de/app/ebike� nder/id647382449?mt=8. Auch hier � nden sich die Optionen, die Datenbank zu � ltern oder durch einfache Einsteigerfragen zu passenden Modellen zu � nden. Die gefundenen Bikes lassen sich daraufhin nach Preis und Reich-weite sortieren. Sobald das I-Phone gedreht wird, sind die E-Bike-Modelle per Cover� ow zu betrachten. Ein Klick genügt und jedes Detail lässt sich bei ausgewählten Modellen vergrößert anzeigen. Auch der nächstgelegene Fachhändler ist über die App per Geo-targeting schnell aus� ndig gemacht und lässt sich sofort kontaktieren.

Tipp

E-Bike-Finder im responsiven Design: Läuft auf Desktop, Smartphone und Tablet und verscha� t Übersicht über mehr als 1500 Elektrorad-modelle und Kontakt zum Händler am Ort.

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tionen. Neue Einträge gibt es alle paar Tage. Pedelec-Biker arbeitet viel mit bewegten Bildern: Im Stil von Snow-board-Videos abgedrehte und geschnittene, mit dyna-mischer Musik untermalte Sequenzen zum Beispiel vom Single Trail mit dem Bosch getriebenen Haibike Xduro FS RX. Oder Dokus mit viel gesprochenem Kommentar etwa über die Fahrt mit dem Cube Epo Reaction 29 mit Go Swiss Drive auf den 1.243 Meter hohen Kandel im Schwarz-wald. Besprochen werden technische Leistungen von Akku, Fahrwerk et cetera oder Reifen oder Gimmicks wie ein Schmutzschutz für den Akku. Aber auch vom abge-sagten E-MTB-Rennen am Tegernsee gibt es ein Video. In der Rubrik »mein erstes Mal« berichten Umsteiger wie der 40-jährige Martin, wie sie sich mit plötzlicher Elektri-� zierung fühlten und wie stark das Grinsen beim Berg-au� ahren wurde.

den Elektroradkauf; unterstützt wird er von Redakteurin Martina Kurz. Auch Kolberg fndet man bei Facebook und Twitter sowie bei Flickr.

Blogs

Der Projektmanager der eingangs vorgestellten VCD-Seite »Besser E-Radkaufen«, Wasilis von Rauch, war auch schon Testfahrer für die Extra-Energy-Pedelec-Tests und rührt zudem seit 2011 in Sachen Ebike-Blog im Internet auch ein eigenes Süppchen. Das nennt sich eradhafen.de und hat durch sein luftiges Layout mit anheimelnder Serifenschrift und Schnörkel-E und Kreise im grünen Logo einen recht untechnischen Auftritt. »Weniger Autos, mehr Spaß«, so ist es in der Titelgra� k verewigt. Der Ton ist locker und freundschaftlich: Ich werde mit »euch« angesprochen, gehöre dazu, zu den vielen, die auch Spaß haben an E-Rädern – oder denen »die Dinger« Spaß machen, wie der Autor formuliert. »Das ist mein Frei-zeitprojekt«, erklärt von Rauch, »hier kann ich frei nach meinem Interesse tätig werden, aktuell zu Dingen wie dem Helmurteil oder dem StiWa-Test schreiben. Wie beim VCD geht es mir neben Beratung um Verkehrspolitik, doch ein Blog ist interaktiver und � exibler.«

In den Blog-Einträgen beantwortet der Berliner die Frage »Warum ADAC-Fahrradtests ein Glaubwürdigkeits-problem haben« und verö� entlicht eigene Produkttests und Homestories mit Erfahrungen von E-Rad-Nutzern. Die E-Rad-Basics werden angesprochen, die Frage »Auto versus Rad« erörtert, 10 Fragen vor dem Kauf lassen den Weg zum passenden E-Rad leichter � nden. Das Markt-geschehen verweist auf Tests von Extra Energy und ein paar eigene Tests sowie auf Messeberichte, und eine FAQ-Liste klärt dann doch die technischen Fragen, wie etwa die Sensorik funktioniert oder wo man unterwegs tanken kann.

Erste (noch etwas wackelige) Versuche in Richtung Video hat der E-Rad-Fan von der Eurobike mitgebracht oder als Berliner Tagebuch verfasst. Alles lässt sich kom-mentieren und über Facebook, Google+ und Twitter teilen.

Sportlich präsentiert sich der MTB-Spezialist unter den E-Rad-Blogs: Bei www.pedelec-biker.de sind zwei Mountainbike-Enthusiasten am Werk und widmen sich voll dem elektri� zierten MTB. Der 36-jährige Will Lee, der laut Eigendarstellung im Blog seit den frühen 1990er Jahren Mountainbike fährt und aktuell mit einem Haibike eq Xduro FS RX unterwegs ist, sowie der zwei Jahre ältere Froonk, der seit etwa 10 Jahren aktiv ist und kürzlich vom klassischen Fully MTB auf ein Haibike eq Xduro RC umge-stiegen ist. Die beiden haben sich von Ende der 90er bis 2012 auch mit dem snowboardmagazin.de versucht.

Der Pedelec-Biker-Blog besteht seit Anfang 2012, motiviert durch die »faszinierenden Einsatzmöglichkeiten der Pedelec-Bikes« und zeigt ein klassisches, übersicht-liches Blog-Design, links die Beiträge auf weißem Grund mit vielen Fotos, rechts Zugri� auf Archiv und Suchfunk-

Mit zehn Fragen zum Nutzungsver-halten führt der E-Bike-Finder zur passenden Elektroradauswahl.

Elektri� zierte Mountainbikes im Fokus: Pedelec-Biker setzt auf Erfahrungsberichte.

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Die Pedelec-Biker p� egen o� enbar gute Kontakte zu Haibike: Ein Einblick in die Produktion dort ist ebenso zu sehen wie ein Interview mit Haibike-Produktdesigner Rico Haase. Alles lässt sich kommentieren und per Facebook, Twitter, Google plus weiter verbreiten.

Diskussionsforum

Ein klassisches Forum mit ebensolchem Design, aufge-setzt auf der Software vBulletin, ist pedelecforum.de, ein privates Projekt von Reinhard Herden in Gronau. Unter dem Logo, das einen lachenden und Blitze sprühenden Nabenmotor zeigt, geht es in regen Diskussionen tech-nisch ans Eingemachte: Passionierte Bastler stellen eigene Umbauten vor, jemand berichtet, wie er einen Bafang-Motor neu wickelt, es gibt Tipps für das Beheben von Pro-blemen wie zum Beispiel das Knacken am Bosch-Motor. Bestandteile wie Motoren, Akkus, Elektronik (Controller, Sensoren) werden im Detail mit allen möglichen Problem-stellungen erörtert und auch aktuelle Dinge diskutiert wie die Elektrorad-Tests der Stiftung Warentest.

Aber auch weniger Versierte finden hier Rat: Die aktiven Forumsmitglieder besprechen Serien-Pedelecs, berichten Fahrerfahrungen und geben Tipps zum Kauf. In der Rubrik An- und Verkauf tre� en sich Pedelec-Suchende und Verkaufsangebote.

Ein Wiki wappnet Neueinsteiger mit Wissenswertem zu Motoren und Akkus, gibt aber auch ausgesprochene Bastlertipps etwa zur Reparatur der Sensoren, zu Zubehör wie Messegeräten, zur Elektrotechnik allgemein und bietet Links zu zig Herstellern von E-Bikes aller Arten. Über den eingebauten Kalender können sich Pedelec-Fahrer zu gemeinsamen Ausfahrten verabreden.

Der Zuspruch ist laut Statistik ordentlich: Das Pedelec-Forum hat mehr als 9.500 registrierte Benutzer, an einem gewöhnlichen Montagmorgen sind mehr als dreihun-dert Benutzer online. Man kann sich durch 304.000 Bei-träge klicken.

Marketing

Das Elektrofahrrad ist o� enbar ein Trendthema und ver-spricht Einnahmen nicht nur über Anzeigen, sondern auch über spezielle Formen des Online-Marketings wie Such-maschinen- und A� liate-Marketing: Es wird auf Online-Shops verlinkt, klickt der User auf den Shop, bekommt der Betreiber der verlinkenden Seite eine Provision.

Die auf Suchmaschinen- und A� liate-Marketing spe-zialisierte Oxmo GmbH aus Hannover mit den Geschäfts-führern Sascha Böge und Daniel Weiss betreibt beispiels-weise die Website www.elektrofahrrad.net. Die listet eine Reihe von Elektrofahrrad-Herstellern von Akzent bis Winora auf und bietet Infos zu einigen Modellen. Jeder Klick auf das Wort Pedelec oder E-Bike führt in den BOC-Onlineshop. Hinzu kommen Google-Anzeigen und weitere Werbeeinblendungen. Der Newsbereich ist mit gerade mal zwei Seiten nicht sehr umfangreich und spart

Interview mit Wasilis von Rauch, Projektmanager für Besser E-Radkaufen beim VCDRM: Das Projekt Besser E-Radkaufen ist im Februar 2013 ausgelaufen, wie fällt ihre Bilanz aus?Rauch: Wir haben gesehen, dass das Interesse am Thema Elektrorad generell groß ist und der Beratungsbedarf auch. Es tauchen viele Fragen auf, und da ist es gut, wenn sich eine Organisation ohne Verkaufsinteressen einschaltet, um sie zu beantworten. Das haben uns die Publikumsmessen ebenso gezeigt wie die Zahl der Zugri� e. Wir haben relativ schnell ein paar hundert Besucher am Tag erreicht und sie hatten mit zehn Klicks pro Besuch eine relativ lange Verweildauer. Auch das mediale Interesse war groß. O� enbar haben wir mit unserer Projektfragestellung einen guten Zeitpunkt erwischt. Besonders nach den Tests der Stiftung Warentest ist die Verunsicherung groß und die Verbraucher wünschen sich Angebote, die sie an die Hand nehmen.

RM: Welche Aussagen kann man über die Nutzer von Besser E-Radkaufen machen?Rauch: Wir haben von 42.000 auf der Website ausgefüllten Typentests 4.814 ausge-wertet. Für gut ein Fünftel derjenigen, die dort Angaben gemacht haben, ist es wichtig, größere Einkäufe oder Gepäck mit dem E-Rad transportieren zu können. Gefragt sind Räder mit tiefem Durchstieg, um leicht auf- und abzusteigen, beim Anhalten sicher auf den Boden zu kommen. Und es gibt eine Tendenz zu relativ langen Wegen: 87 Prozent der Befragten planen, regelmäßig Wege über 15 Kilometer ohne Au� aden zu fahren. Große Akkus und schnelle Ladegeräte sind also wichtige Verkaufsargumente.

RM: Wie geht es jetzt weiter?Rauch: Die Datenbank wird über den E-Rad-Finder noch über zwei Jahre aktuell bleiben. Und auch inhaltlich werden wir die Seite weiter aktuell halten. Auf den Publikumsmessen können wir nun leider nicht mehr wie bisher präsent sein.

Elektrorad-Fan Wasilis von Rauch ist beim VCD Projektmanager für

das Portal Besser E-Radkaufen.

sich leider das Datum des jeweiligen Eintrags, so dass man keine Aussage über die Aktualität machen kann.

Mit Logo in Schreibschrift-Stil in Weiß auf hell-grünem Grund signalisiert die Seite ebike.de Umweltverbunden-heit. In ihrer Eigendarstellung beschreiben Geschäfts-führer Oliver Bronner und seine Firma Early Bird Capital UG in Berlin ihr Angebot Ebike.de als »Spezialist für die Empfehlung und Vermittlung von Ebikes, Pedelecs sowie Zubehör und Ebike-Akkus«, »unabhängige und umfas-sende Produkttests« sollen ein „einfaches und transpa-rentes Shoppingerlebnis« ermöglichen. Die Early Bird Capital UG ist in der Branche »Entwicklung von Internet-präsentationen« aktiv. Ihr gehört auch der Blog Pedelecs.de, wo aber o� enbar seit einem Jahr nichts mehr pas-siert.

Die Überschriften der Kiosk-mäßig gestalteten Start-seite von Ebike.de lauten »Alle Händler auf einen Blick«, »Alle Modelle der neuen Saison«, »Die große Herstellerü-

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Streifzug durch die Infos zum Thema Pedelec und Co

bersicht« und suggerieren, dass man sich hier umfassend und unabhängig zum Thema informieren kann. Frage-zeichen tauchen allerdings auf, weil die Herstellerüber-sicht im Titel das Datum 2012 trägt und die Händlerü-bersicht sich auf einige, meist große Onliner beschränkt. Die Modellübersicht ist mit rund 250 Einträgen kaum voll-ständig und bietet die Basis-Fakten zu Preis, Akku, Motor, Anzahl der Gänge und Gewicht für die Modelle. Der Filter – genannt die »Ermittlung des persönlichen Fahrradtyps« – arbeitet mit fünf sehr elementaren Fragen: Ich wähle, wie viel Geld ich anlegen möchte, ob ich eine Herren-, Damen oder Seniorenrad wünsche, ob es komfortabel, sportlich, trekking-tauglich oder ein Stadtrad sein soll und ob ich es im Alltag, in der Freizeit, auf Reisen oder zum Sport einsetzen möchte und welche Hersteller ich

bevorzuge. Aus der Übersicht wähle ich ein Exemplar aus, kann mir die Spezi� kationen anzeigen und mich gleich zum (Online)Anbieter weiterleiten lassen. Der Klick zum Anbieter führt mich in meinem Testfall mit der Auswahl eines Winora F1 direkt zu Fahrrad.de, bei einem Wheeler lande ich bei Fahrrad-Gigant, für das Rixe-Rad im Online-Shop von Lucky-Bike.

Im zu Ebike.de gehörigen Blog gibt es ein paar News von September bis Ende Juni, zuletzt ging es um die Stif-tung Warentest, davor verschiedene neue Bikes und Deut-sche Post auf Ebikes. Die Facebook-Seite verspricht News und Gewinnspiele und stellt ein »E-Bike der Woche« vor.

Unter der Adresse www.gebrauchte-ebike.de kommt man auf ein Angebot, das unter der Überschrift »E-Bike Blog – Elektroräder & Pedelecs« einige Blog-ähnliche Infos zum E-Bike bietet. Gepostet wird seit Oktober 2012 etwa zweimal pro Monat. Thematisiert werden konkrete Pro-dukte, zum Beispiel Fahrradträger, und auch Allgemeines wie »5 Gründe, warum wir Elektrofahrräder mögen«, Preise für Elektroräder oder Unterscheidungskriterien von E-Bike und Pedelec. Vor allem aber verweist das Angebot auf die Gebrauchtfahrrad-Börse www.dealmywheel.de und die dortige Rubrik Elektroräder. Betrieben wird sie von der Hamburger Travanto Travel GmbH & Co. KG mit Stefan Mantwill und Göran Holst, ein E-Commerce-Unter-nehmen, das hauptsächlich Onlineportale für die Vermitt-lung von Ferienwohnungen unterhält.

Text: Verena ZieseBilder: VCD, Ebike-Finder

E-Bike-Links im Überblick:www.ebike.dewww.e-bike-finder.comwww.e-bikeinfo.dewww.e-radkaufen.dewww.elektrorad-magazin.dewww.elektrofahrradblog.de www.elektrofahrrad.netwww.eradhafen.dewww.gebrauchte-ebike.dewww.pedelec-biker.dewww.pedelecforum.de

Privater Blog von VCD-Projektmanager und Extra-Energy-Testfahrer Wasilis von Rauch.