14
120. Jahrgang · Heft 4 Juli August 2016 St. Josefs-Missionare in Tirol St. Josefs-Missionsgesellschaft St. Josefs Verlagspostamt: 6050 Hall i. T. · P.b.b. GZ 02Z030849 M Poste Italiane SpA – Spedizione in Abbonamento Postale – D.L. 353/200 (conv. In L. 27/02/2004 n. 46) art. 1, comma 2, CNS Bolzano. „Tassa Pagata – Taxe Percue“ 120. Jahrgang · Heft 4 Juli August 2016 St. Josefs-Missionare in Tirol St. Josefs-Missionsgesellschaft St. Josefs

St.Josefs Missionsbote

Embed Size (px)

DESCRIPTION

German Lanmguage Magazine of the Mill Hill Missionaries Issue No 4 July-August 2016

Citation preview

Page 1: St.Josefs Missionsbote

120. Jahrgang · Heft 4Juli – August 2016

St. Josefs-Missionare in Tirol

St. Josefs-Missionsgesellschaft

St. Josefs

Verlagspostamt: 6050 Hall i. T. · P.b.b. GZ 02Z030849 MPoste Italiane SpA – Spedizione in Abbonamento Postale – D.L. 353/200 (conv. In L. 27/02/2004 n. 46) art. 1, comma 2, CNS Bolzano. „Tassa Pagata – Taxe Percue“

120. Jahrgang · Heft 4Juli – August 2016

St. Josefs-Missionare in Tirol

St. Josefs-Missionsgesellschaft

St. Josefs

Page 2: St.Josefs Missionsbote

Inhalt · Impressum · Kontakt Vorwort

Inhalt 3 Georg Hanser: Vorwort

4 Fons Eppink: Die Mill Hill Missionare in Ostafrika

13 Anton Steiner: Missionär Walter Fink

15 Toni Amort: Kleine Gemeinschaften – große Hoffnung

18 Die Verstorbenen

19 Was war?

20 MIVA

21 Leserbriefe

22 Für Ratefüchse

24 Peter Mair: Zeit und Ewigkeit

Impressum · St. Josefs-Missionsbote · Zeitschrift der St. Josefs-Missionare von Mill Hill

Rückblick

Eigentümer und Herausgeber:St. Josefs-Missionare von Mill Hill

Redaktion:Anton Steiner (verantw.) – [email protected] Sepp Schmölzer – sepp.schmoelzer@gmailcom Konrad Willeit – [email protected]

Druck: Athesia-Tyrolia, Innsbruck

Versand: An die Mitglieder gratis

Mitgliedsbeitrag: ¤ 6,00Der Erlös kommt der Mission und der Entwicklungshilfe zugute.

Eintragung im Tribunal Bozen:18.08.1948. SPED.IN A. P.-COMMA 27 ART. 2 LEGGE 549/95

Besuchen Sie uns im Internet:www.millhillmissionare.co.uk

Der St. Josefs-Missionsbote im Internet:http://www.millhillmissionaries.co.uk/ st-josef39s-missionsbote/

Jede Bestellung, Mitteilung oder Einzahlung ist zu richten an eine der folgenden Adressen:

Südtirol:St. Josefs-MissionshausRegensburger Allee 24I-39042 BrixenTel. 0472 270811 (Rektor); 270877 (Sekretariat); Fax 270 800E-Mail: [email protected]: RAIKA Eisacktal BrixenIBAN: IT56 Z 08307 58221 000300283720BIC: RZSBIT 21007

Österreich:St. Josefs-MissionshausSamerweg 11A-6067 AbsamTel. 05223 572 94; Fax 572 94-14E-Mail: [email protected]: RAIKA AbsamIBAN: AT92 3620 0000 0002 0107BIC: RZTIAT 22200

Fotos: Kirchler 1; Eppink 4–12; Archiv 6; Amort 15–17; Steger 24.

Titelbild: Kirchenbau im Sudan: Von wegen Prunk und Macht! Mit einfachsten Mitteln, der Mithilfe vieler, mit unerschütterlichem Glauben an das Gelingen des Werkes entsteht Kirche von ganz unten. Strukturen: ja! Dem Gerippe haucht Gott seinen Geist ein und umhüllt es mit Fleisch wie in der Vision des Ezechiel (Ez 37).

Keine Ordensgemeinschaft in Öster-reich und Südtirol hat in den letzten 150 Jahren so viele Missionare aus dieser deutschsprachigen Region aus-gesandt wie wir, nämlich 250! Dazu kamen noch einige Laienhelferinnen, die mit uns missioniert haben, wie etwa Hildegard Gstrein, Margit Dün-ser, Marianne Schwab.

In den frühen Jahren haben kör-perliche Anstrengungen, Krankheiten und Mangel an medizinischer Versor-gung belastet, in späteren Jahren war es die Unsicherheit durch politische Unruhen, Bürgerkriege und Verfol-gung. Als Anfang des vorigen Jahr-hunderts drei junge Missionare im Kongo starben, meinte man im Vati-kan, jetzt wird Mill Hill wohl nieman-den mehr senden. Spontan meldeten sich fünf Neugeweihte und wurden in den Kongo geschickt. Zwei davon starben bald darauf.

Der 2. Weltkrieg hat überallhin großes Elend gebracht. Die Krieger-denkmäler zeigen, dass in jedem Dorf junge Männer einrücken mussten

Liebe Freunde der Weltmission!

und 30 bis 60 von ihnen gefallen sind. Die drei Josefs-Missionare auf den Philippinen und die neun auf Borneo mussten nicht einrücken. Man riet ih-nen zu gehen. Aber sie blieben bei ih-ren Leuten und wurden hingerichtet, teils von den Partisanen, die meisten von den Japanern.

Als Hans Tauber aus Tschötsch bei Brixen 1979 auf Urlaub war, traf ich ihn in Absam. Damals war in Ugan-da noch Idi Amin an der Macht. Ich sagte zum Hans: „Bleib da, Amin wird bald gehen müssen.“ Da meinte er la-chend: „Ich habe doch keine Angst vor Amin!“ Er kehrte zurück und wurde nach wenigen Monaten von Banditen erschossen. Ich bin stolz, zu unserer Missionsge-meinschaft zu gehören. Wenn sie Hel-den und Märtyrer waren, so wurde ihnen die Gnade von unseren Wohl-tätern und den Angehörigen erbeten. –Mögen die vielen verstorbenen Mis-sionare auch uns Glauben und Treue erbitten!

Ge

Unser Missions­magazin in Ostafrika vom April 2016, nicht 2015; ein Druck­fehlerteufel wie auch bei uns manchmal.

Jubiläum: 150 Jahre St. Josefs-Missionare. In den ersten drei Ausgaben des Missionsboten haben wir über die Gründung un-serer Häuser gelesen. Da gab es viel zum Staunen. Es gibt aber noch mehr zum Staunen.

2 3

Page 3: St.Josefs Missionsbote

Die Mill Hill Missionare in OstafrikaDie Mill Hill Missionare in Ostafrika

Die Mill Hill Missionare in Ostafrika¦ Fons Eppink, Oosterbeek, Niederlande

Die schnelle Ausbreitung und das wun-derbare Aufblühen des Christentums in Afrika in den vergangenen 150 Jahren grenzen an ein Wunder.Anmerkung: Anstatt Josefs-Missio-nare schreibt der Autor des Artikels Mill Hill Missionare; Abk.: MHM. So werden wir außerhalb von Tirol meis-tens genannt; nicht zu verwechseln mit Mariannhill Missionaren von Abt Pfanner gegründet.

Heute im 21. Jahrhundert spielt die afrikanische Kirche ihre Rolle als ein angesehener und geschätzter Partner auf allen Ebenen der Gesellschaft und in der universalen Kirche. Manche fragen sich zu Recht, wann werden wir den ersten afrikanischen Papst in der katholischen Kirche sehen? – Afrika ist ein riesiger Kontinent. Es gibt große regionale Unterschiede

bei der Zahl und der Entwicklung der christlichen Gemeinden. Die Mill Hill Missionare haben eine wichtige Rolle gespielt in der Verkündigung des Evangeliums und dem Aufbau christlicher Gemeinden in Ostafrika. Aber wer von den ersten Missionaren am Ende des 19. Jahrhunderts konnte dieses explosive Wachstum vorausse-hen? „Der Geist Gottes geht voraus und begleitet den Missionar, wo im-mer er geht“ (Johannes Paul II.).

In den Monaten Juli und August des Jahres 1995 nahm ich teil an einem Marsch von Mombasa an der Ostküs-te Kenias nach Kampala in Uganda. Father Hans Burgman MHM hatte diesen organisiert. Eine Gruppe von etwa 60 „Wallfahrern“ aus Afrika und Europa folgte den Spuren der ersten Karawane von Mill Hill Missionaren, die ein Jahrhundert zuvor diesen Weg

gegangen waren. Die sechs Wochen zu Fuß haben in uns besondere Ein-drücke hinterlassen von den christ-lichen Gemeinden, wie diese heute dort leben und blühen.

„Die Männer, die von der Küste herauf kamen“Der ursprüngliche Marsch der ersten Gruppe von Mill Hill Missionaren auf ostafrikanischem Boden war ein wahrhaft heroisches Unternehmen. Was hier folgt ist eine verkürzte Ge-schichte von „den Männer, die von der Küste herauf kamen“.

Am 9. Mai 1895 verließen Bischof Hanlon und seine vier Begleiter das Mutterhaus der Mill Hill Missionare in London. Nachdem sie den Ärmel-kanal überquert hatten, reisten sie mit dem Zug nach Marseille weiter. Von hier fuhren sie mit dem Schiff nach Sansibar an der Ostküste Afrikas. Dort sind sie am 31. Mai angekommen. In jenen Tagen reisten Entdecker und Händler in großen Karawanen in das Innere des afrikanischen Kontinents. So hatten es auch die Missionare vor. Als sie in Sansibar keine Träger be-kommen konnten, entschlossen sie sich, es in Mombasa zu probieren. Das dauerte einige Wochen.

Am Samstag, 22. Juni 1895, war alles bereit. Die große Reise in das Innere des Landes konnte beginnen. Bischof Hanlon schrieb in sein Ta-gebuch: „Die Träger brauchten bis zwei Uhr, um mit dem Fährschiff das Festland zu erreichen. Es gab nur ein Boot, das hin und zurück gefahren ist

mit Menschen und Gepäck. Ich war verspätet… Als ich hinüber kam, sah ich Gepäckstücke, aber keine Träger. Wegen der langen Verzögerung hat-ten einige der Männer uns bereits ver-lassen, obwohl wir sie für drei Monate bezahlt hatten.“

Der erste Tag endete im totalen Chaos. Den fünf unerschrockenen Pi-onieren wurde bewusst, welche müh-samen Herausforderungen sie in den

Oben: In den Monaten Juli

und August 1995 marschierten et­wa 60 Personen

von Mombasa an der Ostküste Ke­

nias nach Kam­pala, der Haupt­

stadt Ugandas. Damit riefen sie den Marsch der

Pioniere der Mill Hill Missionare

vor 100 Jahren in Erinnerung.

Diese Karte an der Wand des Pfarrhauses in Milimani hält den Weg der Karawane fest.

Die fünf Pioniere: vorne sitzt Bischof Henry Hanlon; von links stehend:

James Prendergast, Thomas Matthews, L. Plunkett und Gregory Kestens.

4

Page 4: St.Josefs Missionsbote

Die Mill Hill Missionare in Ostafrika Die Mill Hill Missionare in Ostafrika

nächsten zwei Monaten auf dem Weg ins Landinnere erwarten würden. Bi-schof Hanlon sagte später: „Ich hoffe, ich werde nie eine ähnliche Erfahrung machen müssen; die zwei Monate lan-ge Reise werde ich nie vergessen.“

Der Weg, dem die Karawane folg-te, ist heute die Straße von Mombasa nach Nairobi. Nur gab es damals noch kein Nairobi! Auf dem Weg begegne-ten sie wilden Tieren und kämpferi-

schen Volksstämmen und mussten reißende Flüsse überqueren. Dazu kam die Angst, dass irgendwann die Nahrung ausgehen würde. Bischof Hanlon schrieb: „Der Weg war so schwierig, dass wir acht Tage für ei-nen Sechs-Tagemarsch gebraucht haben. Die Nahrung war zur Hälfte aufgebraucht. Die Sorge um die Kara-wane von 150 Mann war auf meinen Schultern; meine Angst war groß.“

Als sie das Gebiet der Nandi in West-kenia durchquerten, wurden sie un-absichtlich in einen Stammesaufstand verwickelt. Der Karawane gelang es, verhältnismäßig unbeschadet durch-zukommen. Eine kleine anglikanische Karawane jedoch, die ihnen gefolgt war, hatte weniger Glück. Sie wurden von den Nandi überfallen und verlo-ren 24 von 31 Männern und alles Ge-päck.

Nach einem mehr als drei monati-gen Marsch kamen sie an ihrem Be-stimmungsort Nsambya in Uganda an, heute Kampala. Die vielen Stra-pazen hatten die fünf Mitglieder der Gruppe sehr geschwächt. Wie der hl. Paulus waren sie weit und breit gereist, hatten viele Schwierigkeiten ertragen und Gefahren um des Evangeliums willen überwunden. Jetzt konnte ihre Missionstätigkeit wirklich beginnen.

Auf dem Weg zu einer vollwerti-gen afrikanischen KircheFather Hans Burgmann MHM hat Arbeit, Hingabe, Strapazen und Wi-derwertigkeiten der Mill Hill Missi-onare in Ostafrika in seinem Buch „Wie die katholische Kirche in West-kenia begann“ beschrieben. Langsam, aber sicher gründeten sie christliche Gemeinden zunächst in Uganda. Etwa zehn Jahre nach der Ankunft begannen die ersten Pioniere auch in Kisumu in Westkenia mit einer Ge-meinde. Seit diesen frühen Anfängen wurden Hunderte von Pfarren aufge-baut und viele Diözesen gegründet. Nach dem 2. Vatikanischen Konzil in den 60er Jahren begann der Prozess der Afrikanisierung der Kirche. Als Papst Paul VI. Uganda 1969 besuchte, forderte er in Kampala die Afrikaner auf, „sich selbst zu missionieren“. Im

21. Jahrhundert leiten viel-fach einheimische Bischö-fe die katholische Kirche in Ostafrika. Gut aus-gebildete lokale Füh-rer – Priester und Laien – betreuen die Gemeinden. Zahlreiche re-ligiöse Orden leisten ihren Beitrag auf dem Gebiet der Ge-sundheitsfür-sorge, in der Bildung und auch bei pasto-ralen Projekten. Uganda und Ke-nia sind stolz auf die Hochschu-len (Katholische Universitäten), die auf ihrem Boden ge-gründet wurden. Die ostafrikanische Kirche zeigt großes Selbstbe-wusstsein in dieser Zeit.

„Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns!“

(Apg 16,9)

Als gegen Ende des 20. Jahrhunderts die katholische Kirche in Westkenia Fortschritte gemacht und ihre Flügel entfaltet hatte, suchten die Mill Hill Missionare nach neuen Möglichkei-ten, die Kirche in anderen Gegenden des Landes aufzubauen. Father Adolf Pöll und sein holländischer Mitbru-der Albert Buijs gehörten zu den ers-ten, die diesem „Aufruf in ihrer Be-rufung“ folgten und an die Ostküste Kenias gingen.

Auf dem ersten Foto: zwei Uganda­Missionare: Ferdinand Walser († 1980) und Walter Fink († 1970); das zweite Foto: drei Kenia­Missionare: Ferdinand Fent († 1997), Franz X. Kuhn († 1986), Franz Altmann († 1986).

Diakonatsweihe am 8. August

2015 in Nairobi.

6 7

Page 5: St.Josefs Missionsbote

VorwortDie Mill Hill Missionare in Ostafrika

Die Missionare wurden gebeten, ein Gebiet zu übernehmen, das haupt-sächlich von Muslimen bewohnt wird. Es gab dort kleine Gruppen von katholischen Migranten. Um diese zu betreuen, wurden die zwei Missiona-re nach Kipini geschickt. Es war eine neue Art von Mission, die die Bereit-schaft zum Dialog mit anderen Reli-

gionen forderte, und wo man statt mit großen Pfarren mit „Kleinen kirchli-chen Gemeinschaften“ (Basisgemein-den) arbeitete. Diese Methode wurde in Lumko in Südafrika entwickelt und hat sich weit darüber hinaus bewährt.

Missionar Adolf Pöll erzählt,wie sein Entschluss dazu reifte: „In den 1990er Jahren übernahmen die Mill Hill Missionare von Kenia und Uganda die Evangelisierung eines weiten Gebietes im NO von Kenia. Dazu gehört die Inselgruppe Lamu und zwei weitere Missionsstationen, die unsere Missionare im Laufe der

letzten Jahre eröffneten: Tarasaa am Ufer des Flusses Tana und Kipini di-rekt an der Mündung des Tana in den Indischen Ozean. Alle diese Pfarreien mit ihren neuen Außenstationen ge-hören zur noch jungen Diözese Ma-lindi. Die Diözese zählte nur neun Pfarren, die aber über ein Riesenge-biet verzweigt sind.

Ich war damals etwa 300 km nord-westlich von Nairobi im überbevöl-kerten Kisii Gebiet. Wie kam es, dass ich mich nun so weit weg in den ex-tremen Nord-Osten versetzt sehe, etwa 600 km östlich von Nairobi? Und dazu noch nach einem 32-jäh-rigen arbeitsreichen Einsatz? Damals hat unsere Missionsgesellschaft im-mer wieder nach Freiwilligen gesucht: wir sollten uns melden, die alten Pos-ten aufgeben und nach Neuland Aus-schau halten. Neue Herausforderun-gen würden unsere Gesellschaft jung erhalten und auch beitragen, dem Motto unseres Gründers treu zu blei-ben: ‚Bis ans Ende der Welt…‘ und ‚übergeben und weiterziehen‘; beson-ders dort sich niederlassen, wo es un-bequem und schwierig ist…

In meinem früheren Missions-gebiet in Kisii waren wir Mill Hill Missionare bereits 90 Jahre lang mit Evangelisierung, Schulwesen und Entwicklungsarbeit tätig. 1978 hat ein afrikanischer Bischof diese Diözese übernommen. Seit den letzten Jahren stieg die Zahl an einheimischen Pries-tern und Ordensleuten ständig. Die Priesternot ist sicher noch sehr groß. Missionsstationen mit 30 bis 80 Tau-send Gläubigen haben nur einen oder zwei Priester.

Unseren Oberen bin ich richtig dankbar, denn sie haben mir ein Sab-bat-Jahr geschenkt. Bei Kursen und in Exerzitien konnte ich Rückschau

halten, die Vergangenheit so weit wie möglich aufarbeiten und mich auf einen neuen Einsatz vorbereiten. So reifte mein Entschluss: Missionsarbeit unter größtenteils muslimischer Be-völkerung hier in Malindi. Es ist gut, einmal unter und bei ihnen das Zelt aufzuschlagen… Vielleicht werden Misstrauen und Voreingenommen-heit etwas abgebaut. Und dazu wird die Welt auch hier immer globaler. Selbst hier im abgeschlossenen Lamu haben wir einige christliche Zuwan-derer.“

Sudan: eine Geschichte in Blut geschriebenDie Mill Hill Missionare kamen 1938 in den Sudan und übernahmen von den Comboni Missionaren das dama-lige Apostolische Vikariat von Kodok. Das war ein großes Gebiet am Ufer des Weißen Nil, südlich von Khartum. Hier wohnt eine Vielzahl verschiede-

ner ethnischer Gruppen. Unter ihnen nehmen die Shilluk die erste Stelle ein. Acht Jahre nach der Unabhängig-keit vom Verei-nigten Königreich Großbritannien und Nordirland beschloss die su-danesische Re-gierung im Jahr 1964, alle auslän-dischen Missio-nare auszuweisen. Diese Erfahrung war ein Schock für die christlichen Gemeinden vor Ort, half jedoch, dass die Kirche lern-te, sich zu entfalten mit einer eigenen Hierarchie, eigenen Priestern und Or-densleuten.

Adolf Pöll – er scheut neue

Herausforderun­gen nicht.

Kathedrale von Khartum.

Als die Zeiten noch ruhiger waren – eine Bootsfahrt auf dem Weißen Nil; vorne Michael Corcoran (heute der Generalobere der Mill Hill Missionare), Jakob Kirchler und Damien Fuh, ein Mill Hill Missionar aus Kamerun.

8 9

Page 6: St.Josefs Missionsbote

Die Mill Hill Missionare in Ostafrika

Als nach Jahren die Mill Hill Missio-nare zurückkamen, wurden sie sehr bald durch den Bürgerkrieg eingeholt, der im Jahr 1983 ausgebrochen war. So konnten sie nur in der Hauptstadt Khartum für Flüchtlinge sorgen und sich in der Diözese Malakal einsetzen.

„Während des langen Bürgerkrie-ges arbeiteten die südsudanesischen Kirchen zusammen. Sie halfen den Menschen, die Vergangenheit zu be-wältigen, zu trauern und zu vergeben. Leider hatte die Regierung versagt und der Bevölkerung nicht die Sicher-heit gegeben. Es blieb ein ‚verborgener Krieg‘, der durch die Kirche internati-onale Aufmerksamkeit erhalten hat.“ So beschrieb J. Ashworth, der Mitar-beiter einer englischen Hilfsorganisa-tion, den Zustand.

Am Ende des Bürgerkrieges 2011 erhielt der Südsudan Unabhängigkeit. Die Hoffnung, dass das zerstörte Land bald wieder aufgebaut und Frieden herrschen werde, wurde allerdings wieder durch einen neuen Bürgerkrieg

zunichte gemacht. Rivalisierende Stammesführer haben diesen ange-zettelt. Am schlimmsten wurde es im Dezember 2103, als es in Malakal zu einem grausamen Massaker kam und die letzten Mill Hill Missionare, darun-ter auch Jakob Kirchler, flüchten muss-ten, um ihr Leben zu retten. Das end-lose Leiden im Südsudan geht weiter, unbeachtet von den internationalen Medien. „Oh Herr, wie lange noch?“

Ostafrikanische Mill Hill Missionare gehen in die Mission„Die Freude des Evangeliums muss geteilt werden“, schreibt Papst Fran-ziskus. Mission steht im Mittelpunkt dessen, was Christsein bedeutet. Das ist eine Kernaussage unserer christli-chen Identität. Um diese zu leben, bil-den die Mill Hill Missionare seit 1988 junge Männer aus Afrika und Asien aus. Auch sie sollen die Botschaft des Reiches Christi in die Welt hinaustra-gen. Schon seit einiger Zeit arbeiten

Mill Hill Missionare aus verschiede-nen Ländern in der weltweiten Missi-on. Father Mathews Olili ist einer von denen, die nach Sarawak, Malaysia, gegangen sind.

Das ist seine Geschichte; ich fragte ihn: „Bist du glücklich hier, und haben sich deine Hoffnungen erfüllt?“ Die Antwort kam sofort und ohne zu zö-gern: „Ja, ich bin glücklich!“ Mathews aus Kenia gehört zur „neuen Genera-tion“ von Mill Hill Missionaren, die in Sarawak arbeiten. Er war der ers-te afrikanische Mill Hill Missionar, der in dieses Land gekommen ist. Ich war froh, ihn um seine Erfahrungen fragen zu können. Er vermittelte mir neue Eindrücke, was es heißt, als Afri-kaner in Asien Glaubensbote zu sein. Anscheinend hat er dort sofort den Anschluss gefunden. Er spricht zwei einheimische Sprachen und ist dabei, Chinesisch zu lernen. In der Kirche, die auf einem Hügel steht, mit Blick auf die kleine Stadt Kapit, feiert er sonntags die Eucharistie in Englisch, Iban und Chinesisch.

„Den Leute begegnen, wo sie sind, und sie begleiten, wo das Evangelium sie hinführt“, ist eine bewährte missi-onarische Methode. Was sind also die Herausforderungen in diesem wohl-habenden, weitgehend muslimischen Land mit einer starken christlichen Minderheit?

Die Herausforderungen für Ma-thews Sendung sind klar. „Ich denke, dass wir Missionare einen wichtigen Beitrag leisten für die Kirche in Ma-laysia vor allem, um die Arbeit der Laien zu stärken. Man kann sagen, dass unsere Kirche zu sehr Priester-abhängig und Priester-orientiert ist. Die Zukunft liegt im Aufbau von „Kleinen Christlichen Gemeinden“ mit dynamischen Führern und einer missionarischen Ausrichtung. Eine missionarische Gruppe von Laien in der Diözese Miri ist für mich ein Vor-bild.“

„Das Bewusstsein unserer Chris-ten, dass sie an der missionarischen Berufung aller Christen teilnehmen sollen, muss noch wachsen. So for-

Straßentheater in Kenia.

Missionar Mathews Olili feiert die Eucharistie in der Stadt Kapit.

1110

Page 7: St.Josefs Missionsbote

Uganda-Missionär Walter FinkDie Mill Hill Missionare in Ostafrika

Am Steinhof in der Gemeinde Arzl im Pitztal stand seine Wiege. Dort erblickte er am 10. Juli 1898 das Licht der Welt.

Von seinem Vater, dem Gastwirt David, erbte Walter das frohe Wesen und die Leutseligkeit, die ihn überall beliebt machten. Seine Studien im Vinzentinum in Brixen wurden durch den Weltkrieg unterbrochen. Nach der Kriegsmatura studierte er ein Jahr im Innsbrucker Canisianum und trat 1919 in das St. Josefs-Missionshaus Brixen ein. Nach der Priesterweihe am 16. Juli 1922 in Mill Hill, London, war seine erste Aufgabe, den Missi-onsgedanken in der Heimat zu ver-breiten. Herr Pfarrer Reinthaler von Kematen gewährte ihm und Konrad Webhofer Unterkunft in seinem Wi-dum, bis ein passender Platz für eine Neugründung in Nordtirol gefunden war. So wurde Walter Fink zu einem Mitbegründer des Missionshauses Absam, dem er 1925 die ersten acht Buben zuführte. Dann durfte er nach Kampala in Uganda in die Mission abreisen.

Dort ist sein Name unauslöschlich mit dem Priesterseminar Nsambya verbunden. Schon nach einem Jahr beauftragte ihn der Bischof mit dem Unterricht seiner Seminaristen. Für einige Jahre hatte man keine bleiben-de Stätte, sondern fand bald da, bald dort eine Notunterkunft. 1931 konnte die kleine Schar ins neuerbaute Pries-terseminar einziehen. Vier Jahre spä-ter wurden die ersten fünf einheimi-schen Priester geweiht.

Man kann ohne Übertreibung sa-gen, dass Walter Fink zu seinen Leb-zeiten einer der bestbekannten und häufig genannten Josefs-Missionär in Uganda war. Missionär Richard Ma-zagg schreibt: „Geht man in die Stadt, findet man immer auf der Straße, in der Bank, in den Geschäften, in den Büros und Ämtern Burschen und Männer, die nach der üblichen Lan-dessitte fragen, wie es in Nsambya gehe. Darauf folgt unfehlbar die Fra-ge: ‚Und wie geht es dem Father Fink?‘ Und dann: ‚Wollen Sie ihn mir schön grüßen.‘ Geht man in die Dörfer hin-

Uganda-Missionär Walter Fink – ein wahrhaft Großer(1898 – 1970)¦ Anton Steiner, Brixen

muliert es Papst Franziskus in seiner Enzyklika ‚Die Freude des Evangeli-ums‘. Wir müssen mehr auf die noch nicht-christlichen Bewohner des Lan-des zugehen, die in den Langhäusern und anderswo leben. Der Lebensstil der Gemeinschaft in den Langhäu-sern ist für uns ein natürlicher An-knüpfungsort.“

Ein paar Tage später hatte ich das Privileg, in dieser Pfarre an einem ökumenischen Gottesdienst teilzu-nehmen. An jenem Samstagabend war der Stadtsaal von Kapit bis zum letzten Platz gefüllt. In diesem Jahr war die katholische Kirche an der Rei-he, die Veranstaltung vorzubereiten. Verschiedene christliche Gruppen aus der Stadt nahmen teil. Die katho-

lische Jugendgruppe erzielte einen Bombenerfolg mit der lebhaft gespiel-ten Weihnachtsgeschichte. Missionar Mathews vermochte die Teilnehmer in Englisch, Iban und Chinesisch an-zusprechen und zu begeistern.

Der ergreifendste Teil folgte am Ende, als jeder einzelne eingeladen war, in Prozession durch die Stadt zu ziehen und Weihnachtslieder zu singen. Die Freude und Begeisterung waren greifbar in der Luft, als sich der Zug durch die spärlich beleuchte-te Stadt Kapit bewegte. Das war eine christliche Gemeinschaft, die voll Ei-fer dabei war, die ansteckende Freude von Weinachten zu zeigen und weiter zu geben.

übersetzt: Sepp Schmölzer mhm

Traditioneller Tanz beim

ökumenischen Gottesdienst in der Stadthalle.

Ausspruch eines neugetauften Afrikaners, nach dem Sinn seines Betens vor dem Tabernakel gefragt:

„Ich stelle meine Seele an die Sonne.“

12 13

Page 8: St.Josefs Missionsbote

Uganda-Missionär Walter Fink Kleine Gemeinschaften – die große Hoffnung

aus, ist es das gleiche … Mit Missio-när Ferdinand Wiedenhofer besuchte ich einmal die Provinzstadt Moroto droben im Norden, weit weg von jeg-licher Zivilisation. Dort kamen wir mit einem höheren Verwaltungsbe-amten ins Gespräch. Als ich ihm sag-te, aus Kampala zu kommen, bohrte er mit der Frage: ‚Und wie geht es dem Father Fink? … Ich war vor Jahren in der St. Petrus-Schule, und Father Fink war unser Religionslehrer … Wollen Sie ihn mir recht schön grüßen.‘“

Im Jahr 1962 bereitete Missio-när Richard Mazagg das 40-jährige Priesterjubiläum für Walter Fink vor. Davon wollte dieser zunächst nichts wissen. Nach langem Zureden willig-te der Jubilar schließlich ein. Richard Mazagg schreibt: „Ich tat es aus Liebe zu ihm, und weil ich wusste, dass ich einen Herzenswunsch unserer Chris-ten von Nsambya und vieler anderer Christen weitum erfüllte. Nicht we-niger würden sich die Mitbrüder und die afrikanischen Geistlichen freuen. Hat er doch die meisten der afrikani-schen Priester als Seminarregens, als Professor und als Pfarrer von Nsam-bya mit seiner geistigen und materi-ellen Hilfe an die Stufen des Altares geführt.“

Nach 40-jährigem Wirken in Ugan-da kehrte Missionär Fink als schwer-kranker Mann in die Heimat zurück. Den Rest seines Lebens verbrachte er zuerst in seinem Vaterhaus in Arzl im Pitztal, dann im Missionshaus in Bludenz, wo er am 22. Februar 1970 zu seinem ewigen Lohn entschlief. Begraben wurde er in seiner Heimat Arzl im Pitztal.

Der Verstorbene war ein Mann mit vielen und großen Vorzügen. Er hatte ein frohes Gemüt, das ihn Sorgen und Schwierigkeiten leicht überwinden

ließ. Er hatte die Gabe, sich schnell Freunde zu verschaffen; er war über-all beliebt und gern gesehen. Dazu kamen ein scharfer Verstand und ein außergewöhnliches Gedächtnis. Sein Bischof machte ihn zu seinem Bera-ter und Generalvikar. Walter Fink war wegen seiner Menschenfreundlich-keit und Liebe, wegen seines Glau-bens und seiner Begeisterung für das Reich Gottes sowie wegen seiner be-sonderen Fähigkeit, Gäste mit Humor und Geist köstlich zu unterhalten, sehr geschätzt.

Als sich die Bischöfe von Uganda am 7. April 1970 zur Beratung ver-sammelten, beauftragten sie ihren Generalsekretär, dem Generaloberen der St. Josefs-Missionsgesellschaft, Gerard Mahon, die aufrichtige Teil-nahme und das herzliche Beileid der Bischöfe zum Tode des Missi-onärs Walter Fink auszudrücken: „Am Beginn ihrer Zusammenkunft verharrten die Bischöfe für einige Zeit in Schweigen und beteten still für die Seelenruhe des verstorbenen Missionärs. Die Bischöfe und auch die Bevölkerung von Uganda sind tief betroffen über den Verlust dieses heiligmäßigen, liebevollen, gütigen und überaus eifrigen Priesters, der dem Volk von Uganda große, wahr-haft hervorragende Dienste geleistet hat.

Die Bischöfe und die Gläubigen von Uganda werden auch weiterhin beten, dass Herr Fink ewigen Glückes sich erfreuen möge. Zugleich bitten wir Sie, auch die Verwandten des lie-ben Verstorbenen unserer tiefemp-fundenen Teilnahme zu versichern.“

(Quellen: St. Josefs-Missionsbote, Ausgabe Absam: 1963/1;

1970/4; 1970/6)

Kleine Gemeinschaften – die große Hoffnung¦ Toni Amort, Brasilienmissionär

In einem Dorf auf den Philippinen habe ich vor Jahren etwas miterlebt, von dem die Kirche in Brasilien – aber auch bei uns – heute träumt: Christsein in der kleinen Gemeinde. Und das war so: als die Sonn-tagsmesse zu Ende war, ging niemand nach Hause.

Alle hatten Gebäck und Getränke mitgebracht, die nun die „Versamm-lung“ zu einer frohen Tischgemein-schaft machten. Zwischen unter-haltsamen Gesprächen gab es auch ernstere Dinge, die die ganze Gemein-schaft betrafen. Diesmal galt das be-sondere Interesse dem, was eine Frau vorbrachte. „Mir tut ein 12-jähriges Mädchen in meiner Nachbarschaft so leid. Sie ist wirklich eine nette Per-son, aber sie hat einen Stiefvater, der sie einfach nicht mag, ständig auf sie los schimpft und sie manchmal sogar schlägt.“ Ein Mann in der Runde sag-te dann, dass er diesen Stiefvater gut

kenne und einmal für längere Zeit zu-sammen mit ihm Fischerei betrieben habe. Das war nun das gute Lichtlein der Hoffnung! Die ganze Gemein-schaft bat ihn und beauftragte ihn, mit seinem ehemaligen Freund ein Gespräch zu suchen. Am folgenden Sonntag waren dann sicher alle neu-gierig, wie es gegangen ist …

So unscheinbar dieses Beispiel scheinen mag, es kann als die große Hoffnung für die Zukunft unserer Pfarren, ja der ganzen Kirche gel-ten. Zum Ersten zeigt es den Vorteil einer kleinen Gemeinschaft. Weil sie so klein ist, kann das Leid dieses Mädchens entdeckt werden und zur Hilfe anregen. In einer großen Pfar-re mit Tausenden von Christen, wie sie in Brasilien üblich sind, könnten Hunderte von Mädchen misshandelt werden, müssten wehrlos alles über sich ergehen lassen. In der Pfarre

Die landlosen Bauern leben Gemeinschaft in ihrem Lager.

14 15

Page 9: St.Josefs Missionsbote

Kleine Gemeinschaften – die große HoffnungKleine Gemeinschaften – die große Hoffnung

Um die Feier zu beleben, bringen

die Teilnehmer Symbole mit.

Für diese kleine Gemeinde ist die hl. Messe

mit Missionar Toni Amort ein

seltenes Ereignis.

wüsste niemand etwas davon, nichts geschieht. Es gibt sogar eine Men-ge Leute, die meinen, so etwas habe mit Kirche, mit der Pfarre, nichts zu tun. Da kümmere man sich nur um „kirchliche Dinge“.

Zweitens: weil die Gemeinde so klein ist, kennen alle einander, das Leben eines jeden ist allen bekannt. Wenn einer oder eine leidet, leiden alle mit; und wenn eine sich über et-was freut, freuen sich alle mit. Wenn es dann etwas zu tun gibt, geht das alle an. In der großen Pfarrkirche kennen sich nicht einmal die Leute, die in derselben Bank die Messe mit-feiern. Der große Erfolg der evangeli-kalen Kirchen in Brasilien erklärt sich unter anderem auch damit: sie sind alle nicht zahlreich. Jeder kennt jeden, und wenn jemand fehlt, bemerken das alle. In den letzten zwei Jahrzehn-ten sind Millionen Katholiken zu ih-

nen abgewandert. Wir haben riesige Pfarrkirchen, die am Sonntagabend voll sind, aber in ihrer Umgebung sind zehnmal so viele evangelikale Kirchen in kleinen, einfachen Räumen, die sich sogar dreimal in der Woche zum Gottesdienst versammeln. Auch das ist ein Anziehungspunkt. Denn we-gen Priestermangel gibt es in katholi-schen Kirchen unter der Woche keine und in vielen Außenkirchen höchs-tens einmal im Monat eine Messe. Hingegen gibt es Pastoren in Fülle; diese brauchen nicht lange studieren und brauchen auch keinen Zölibat einzuhalten.

Drittens: in der kleinen Gemeinde sind alle Kirche; alles, was die „Pfar-re“ betrifft, ist Angelegenheit aller. Alles, was in dieser Ortskirche gut gelingt, ist Erfolg aller, und alles, was es an der Kirche auszusetzen gibt, ist Problem aller. Die Kirche ist nicht der Pfarrer, der Papst und die Bischöfe, das sind wirklich alle zusammen in der Gemeinschaft, einschließlich des Pfarrers.

Seit 2007 drängt die brasilianische Bischofskonferenz unermüdlich zu einer „pastoralen Bekehrung“. Kurz gefasst findet sie, dass unser übliches Modell von Pfarre in der heutigen

Zeit von gestern, veraltet sei. Mit dem Pfarrzentrum, wo alles geschieht, gefeiert und entschieden wird, hat der Großteil der Bevölkerung kaum mehr eine Beziehung. Es ist zu einer Art Tankstelle geworden für jene, die kommen. Man mag zwar fleißig und erfinderisch die Werbetrommel rüh-ren, aber die Masse der „verlorenen Schafe“ bleibt verloren.

Hinausgehen – nur das kann die richtige Antwort sein. Deutlicher könnte auch das Evangelium nicht sein, wo Jesus sagt: „Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eines davon verliert, lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Steppe zu-rück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet?“ (Lk 15,4).

Als Frucht langer und reiflicher Überlegungen, an denen auch das Volk Gottes ausgiebig beteiligt war, legte die brasilianische Bischofkon-ferenz 2014 ein Dokument vor mit dem bezeichnenden Titel „Gemein-schaft von Gemeinschaften: die neue Pfarre“. Es handelt sich nicht nur um einen Traum, sondern um einen not-wendigen Vorschlag. Weg von einer Seelsorge der bloßen Instandhaltung – hin zu einer entschieden missiona-rischen Pastoral. In der ganzen Pfarre sollen sich Gemeinschaften bilden: am besten spontan, unter Nachbarn etwa, in Wohnblöcken; in ländlichen Gebieten können es die Menschen rund um die Kapellen sein. Wichtig ist, dass sie Gemeinschaft sein wollen.

Dass der Traum einmal wirklich wird, bedarf es der Bekehrung al-ler: des Klerus, aller Pfarrhelfer, ja des ganzen Volkes Gottes. Wie Papst Franziskus meint: Diese Idee, dass „es immer so gemacht wurde“, muss auf-gegeben werden. Die Bischöfe wissen, dass es gilt, eine neue Struktur der

Pfarre auszudenken. Eine gewaltige Herausforderung!

Ganz konkret nimmt sich die Kir-che Brasiliens vor: „Führungskräfte müssen dazu ausgebildet werden, die in Stadt und Land missionarische, neue kirchliche Gemeinschaften auf-bauen. Die größte Anstrengung der Pfarren muss sein, Laien zu motivie-ren und fortzubilden.“

Unsere Diözese Governador Vala-dares hat 2015 ihre Synode abgehal-ten, und zwar ganz im Sinne dieses Programms. Ihr Motto ist: „Kirche im Aufbruch.“ Ich selbst, als geistli-cher Begleiter der vielen Hunderte von Bibelgruppen, versuche diese zu ermuntern, sich zu echten und missi-onarischen Gemeinschaften zu entwi-ckeln. Unbedingt zu erwähnen bleibt auch die große Pionierleistung von Missionär Florian Jud, der in seinen Pfarren mit aller Kraft und vielem Er-folg kleine Gemeinschaften aufgebaut hat.

Aus „Die Freude am Evangelium“ von Papst Franziskus

Brechen wir auf, gehen wir hinaus, um allen das Leben Jesu Christi anzubieten! … Mir ist eine

„verbeulte“ Kirche, die verletzt und beschmutzt ist, weil sie auf die Straßen hinausgegangen ist, lieber, als eine Kirche, die aufgrund ihrer Verschlossen-heit und ihrer Bequemlichkeit, sich an die eigenen Sicherheiten zu klammern, krank ist… Wenn uns etwas in heilige Sorge versetzen und unser Gewissen beunruhigen soll, dann ist es die Tatsache, dass so viele unserer Brüder und Schwestern ohne die Kraft, das Licht und den Trost der Freundschaft mit Jesus Christus leben, ohne eine Glaubensgemeinschaft, die sie aufnimmt, ohne einen Horizont von Sinn und Leben. (Nr. 49)

16 17

Page 10: St.Josefs Missionsbote

Was war?Unsere Verstorbenen

Der Stamm der Dusun auf Borneo besitzt viele alte Mythen, Sagen

und Erzählungen, die stets mündlich weitergegeben worden sind. Einige von ihnen haben sogar eine gewisse Ähn­lichkeit mit biblischen Geschichten wie etwa der Sintflut oder auch Sodom und Gomorrha:

Zwei starke Gehstunden vom Ort Ki-nuta entfernt liegt ein großer und tiefer Sumpf mit faulem, schlammigem Was-ser. Es stehen keine Häuser in seiner Nähe; einsam und verlassen liegt er zwi-schen einem Hügel und dem Flachland. An ihn knüpft sich folgende alte Sage:

Vor vielen Jahren stand dort ein gro-ßes und geräumiges Langhaus, das von ein paar Familien bewohnt war, die weit und breit bekannt und auch gefürch-tet waren wegen ihres unsittlichen Le-bens. Sie raubten Kinder und bereiteten Festmähler daraus; jeden Abend wurde

Der Tod Papst Clemens V. (20.4.1314) bescherte der Welt das zweitlängs­

te Konklave der Kirchengeschichte. Es begann zehn Tage nach seinem Tod im französischen Carpentras.

Alle 24 Kardinäle waren vertreten, die sich rasch in drei Parteien spalteten. Nach drei Monaten brach eine Feuers-brunst aus, und das Konklave wurde aufgehoben. Dem Prinzen Philipp gelang es im Jahr 1315, die Kardinäle in Lyon zur Wahl zu vereinigen. Wahlversuch reihte sich an Wahlversuch, ohne Erfolg. Prinz Philipp, inzwischen zum König gekrönt, griff zu drastischen Mitteln. Er schloss

Wie bei Sodoma und Gomorrhagetrunken und getanzt und Menschen-fleisch gegessen. Der fürchterliche Lärm, das Geschrei und das Dröhnen der Gongs wurden selbst den Dusun zum Ärger.

Eines Morgens war das gesamte Haus urplötzlich verschwunden, in den Grund versunken. Und an der Stelle, wo es früher gestanden hat-te, fand man nur mehr einen Sumpf mit faulem, stinkendem Wasser. Keinen einzigen der Bewohner hat man jemals wie-der gesehen. Nur auf dem Hügel in der Nähe des Sumpfes liegt ein großer Stein, mit Moos bewachsen. Darauf sind etwa 51 Kerben eingeritzt. Man sagt, dass die Leute diese Zeichen eingeritzt haben, um die Zahl der Umgekommenen anzu-geben. Somit soll der Stein als warnen-des Andenken an das eben geschilderte Ereignis dienen.

kurzerhand die ganze Wahlgesellschaft im Dominikanerkloster in Lyon ein. Nach 40 Tagen kam das Heilige Kollegium endlich zu einem Wahlergebnis und wählten am 7.8.1316 den betag-ten Kardinalbischof von Porto und Santa Rufina Jacques Dué-se zum neuen Papst. Im Alter von 72 Jahren wurde er am 5.9.1316 in Lyon zum Papst gekrönt. Er nannte sich Johannes XXII. und beendete eine Sedis-vakanz von 868 Tagen.

Margareta Durkowitzer, Schlitters,* 1.3.1933, † 17.2.2016, Förderin von 2006 bis 2015M. Durkowitzer

Missionär J. Staal, Borneo

vor 700 Jahren …

Aus dem St. Josefs-Missionsboten vor 100 Jahren

Was geschah in der Weltkirche?

Absam: Maria Mayr. – Angath: Florian Throner. – Außervillgraten: Johann Duracher, Maria Walder. – Brandberg: Johann Voppichler, Maria Stock. – Elbigenalp: Frieda Hofmann. – Gisingen: Rosmarie Lins. – Grins: Hans Thoma. – Hard: Maria Stadelmann. – Heinfels: Anton Webhofer, Maria Riedler. – Innervillgraten: Martha Walder. – Ischgl: Siegfried Walser. – Kauns: Hermann Schmid, Alfons Stöckl. – Klaus: Marianne Loacker, Resi Ammann. – Längenfeld: Imelda Ennemoser. – Lienz-Patriasdorf: Martha Indrist. – Musau: Juliane Wachter. – Nüziders: Gebhard Steu. – Oberlienz: Maria Ruggenthaler. – Ötz: Hanni Santer. – Pettneu: Helmut Falch. – Prägraten: Johann Egger. – Prutz: Lieselotte Heiss, Elisabeth Stanglechner. – Reischach: Walter Lenzhofer. – Schwarzach: Josef Lukas. – Sellrain: Josef Jordan. – Sölden: Johanna Fiegl, Manuela Riml, Johanna Nagele, Rudi Thaler, Hedwig Maldoner. – Strengen: Frieda Maaß, Otto Juen. – Weerberg: Josef Schäfer. – Weißenbach: Johann Strolz Warth. – Wenns: Martha Schranz.

Herr, schenke ihnen die ewige Freude!

Für alle Spenden und Messintentionen ein herzliches und aufrichtiges Vergelt’s Gott!

Wir bitten ums Gebet für die verstorbenen Mitglieder und Wohltäter

Anna Maria Daum-Stocker, Aldein, * 22.5.1926, † 25.3.2016, Förderin von 1979 bis 2008

Juliana Lazzeri, Neumarkt, langjährige Förderin; es sind keine weiteren Daten vorhanden, auch kein Foto.Anna Maria Daum

Aldein: Anna Maria Stocker-Daum (langjährige Förderin). – Andrian: Martha Theiner. – Antholz-Obertal: Maria Messner (langjährige Förderin). – Burgstall: Maria Burger. – Elvas: Alois Delazer. – Feldthurns: Anna Selemond. – Gais: Maria Pallhuber, Mutschlechner August, Karl Mutschlechner. – Gfrill-Tisens: Robert Windegger. – Gossensass: Karl Zössmair. – Innichen: Theresia Mutschlechner. – Laas: Hermine Platter, Antonietta Tappeiner. – Lajen: Alois Rabanser (Feldzutt), Theresia Profanter (Obertrogl), HH Anton Pramstrahler (Comboni Missionar). – Lappach: Gertraud Niederkofler (Veidlerin). – Leifers: Alois Knottner, Edith Andergassen. – Luttach: Anna Leiter (Großarzbach). – Meran: Maria Eberharth. – Meransen: Peter Gruber (Obermüller). – Milland: HH Anton Pramstrahler (Comboni Missionar). – Mölten: Franz Schwarz. – Mühlbach: Hermann Eisenstecken, Johann Schönegger. – Mühlwald: Albert Oberlechner (langjähriger Förderer), Margit Gasser. – Naturns: Stefanie Prieth, Franz Holzeisen. – Niederolang: Konrad Pineider (Bruder des Förderers). – Niedervintl: Marianna Lechner-Leitner. – Oberolang: Anna Reichegger-Mair, Hilda Montaler-Egger. – Oberrasen: Maria Wierer. – Obervintl: Mathilde Arbter, Rosa Engl. – Prad: Ida Kuntner-Verdroß. – Prettau: Josef Hofer (Luggl Seppl), Elisabeth Notdurfter-Brugger. –Ridnaun: Bernhard Rainer, Maurizio Festini. – Sand in Taufers: Martha Reden. – Schenna: Maria Dosser-Weger (Baumannmutter). – Schluderns: Aloisia Kuppelwieser, Peter Paul Stecher, Siegfried Stocker, Anna Frank-Ruepp. – Schweinsteg: Elisabeth Öttl. – St. Johann in Ahrn: Franz Hofer (Schwager von Missionar Jakob Kirchler), Johann Gasteiger. – St. Magdalena in Gsies: Anna Steinmair-Hintner, Martha Burger. – St. Martin in Gsies: Arnold Hintner. – St. Martin in Passeier: Anton Ennemoser, Klaus Ennemoser, Johann Schweigl (Ehemann der Förderin). – St. Martin in Thurn: Loise Dosser, Emma und Artur Conrater. – St. Pankraz: Albina Holzner. – St. Sigmund: Hilda Lerchner. – St. Valentin auf der Haide: Johann Jakob Habicher. – St. Vigil: Agnes Trebo (Pesta). – St. Walburg in Ulten: Paul Schwarz, Regina Santer. – Tanas: Georg Niederfriniger. – Taufers im Münstertal: Josef Müller (Bruder der Förderin). – Thuins: Josef Thaler. – Toblach: Karl Rader. – Tschars: Barbara Kaserer. – Tschengls: Zita Tappeiner. – Untertall: Anna Oberprantacher. – Vintl: HH Dr. Alois Trenkwalder. – Vöran: Josef Innerhofer. – Wahlen: Andreas Kiebacher. – Welsberg: Josef Fauster, Irma Griessmair-Obexer, Brenno Rossi.

Herr, schenke ihnen die ewige Freude!

Für alle Spenden und Messintentionen ein herzliches und aufrichtiges Vergelt’s Gott!

Wir bitten ums Gebet für die verstorbenen Mitglieder und Wohltäter

Unsere Verstorbenen 1918

Page 11: St.Josefs Missionsbote

Was war?Unsere Verstorbenen

Der Stamm der Dusun auf Borneo besitzt viele alte Mythen, Sagen

und Erzählungen, die stets mündlich weitergegeben worden sind. Einige von ihnen haben sogar eine gewisse Ähn-lichkeit mit biblischen Geschichten wie etwa der Sintflut oder auch Sodom und Gomorrha:

Zwei starke Gehstunden vom Ort Ki-nuta entfernt liegt ein großer und tiefer Sumpf mit faulem, schlammigem Was-ser. Es stehen keine Häuser in seiner Nähe; einsam und verlassen liegt er zwi-schen einem Hügel und dem Flachland. An ihn knüpft sich folgende alte Sage:

Vor vielen Jahren stand dort ein gro-ßes und geräumiges Langhaus, das von ein paar Familien bewohnt war, die weit und breit bekannt und auch gefürch-tet waren wegen ihres unsittlichen Le-bens. Sie raubten Kinder und bereiteten Festmähler daraus; jeden Abend wurde

Der Tod Papst Clemens V. (20.4.1314) bescherte der Welt das zweitlängs-

te Konklave der Kirchengeschichte. Es begann zehn Tage nach seinem Tod im französischen Carpentras.

Alle 24 Kardinäle waren vertreten, die sich rasch in drei Parteien spalteten. Nach drei Monaten brach eine Feuers-brunst aus, und das Konklave wurde aufgehoben. Dem Prinzen Philipp gelang es im Jahr 1315, die Kardinäle in Lyon zur Wahl zu vereinigen. Wahlversuch reihte sich an Wahlversuch, ohne Erfolg. Prinz Philipp, inzwischen zum König gekrönt, griff zu drastischen Mitteln. Er schloss

Wie bei Sodoma und Gomorrhagetrunken und getanzt und Menschen-fleisch gegessen. Der fürchterliche Lärm, das Geschrei und das Dröhnen der Gongs wurden selbst den Dusun zum Ärger.

Eines Morgens war das gesamte Haus urplötzlich verschwunden, in den Grund versunken. Und an der Stelle, wo es früher gestanden hat-te, fand man nur mehr einen Sumpf mit faulem, stinkendem Wasser. Keinen einzigen der Bewohner hat man jemals wie-der gesehen. Nur auf dem Hügel in der Nähe des Sumpfes liegt ein großer Stein, mit Moos bewachsen. Darauf sind etwa 51 Kerben eingeritzt. Man sagt, dass die Leute diese Zeichen eingeritzt haben, um die Zahl der Umgekommenen anzu-geben. Somit soll der Stein als warnen-des Andenken an das eben geschilderte Ereignis dienen.

kurzerhand die ganze Wahlgesellschaft im Dominikanerkloster in Lyon ein. Nach 40 Tagen kam das Heilige Kollegium endlich zu einem Wahlergebnis und wählten am 7.8.1316 den betag-ten Kardinalbischof von Porto und Santa Rufina Jacques Dué-se zum neuen Papst. Im Alter von 72 Jahren wurde er am 5.9.1316 in Lyon zum Papst gekrönt. Er nannte sich Johannes XXII. und beendete eine Sedis-vakanz von 868 Tagen.

Margareta Durkowitzer, Schlitters,* 1.3.1933, † 17.2.2016, Förderin von 2006 bis 2015M. Durkowitzer

Missionär J. Staal, Borneo

vor 700 Jahren …

Aus dem St. Josefs-Missionsboten vor 100 Jahren

Was geschah in der Weltkirche?

Absam: Maria Mayr. – Angath: Florian Throner. – Außervillgraten: Johann Duracher, Maria Walder. – Brandberg: Johann Voppichler, Maria Stock. – Elbigenalp: Frieda Hofmann. – Gisingen: Rosmarie Lins. – Grins: Hans Thoma. – Hard: Maria Stadelmann. – Heinfels: Anton Webhofer, Maria Riedler. – Innervillgraten: Martha Walder. – Ischgl: Siegfried Walser. – Kauns: Hermann Schmid, Alfons Stöckl. – Klaus: Marianne Loacker, Resi Ammann. – Längenfeld: Imelda Ennemoser. – Lienz-Patriasdorf: Martha Indrist. – Musau: Juliane Wachter. – Nüziders: Gebhard Steu. – Oberlienz: Maria Ruggenthaler. – Ötz: Hanni Santer. – Pettneu: Helmut Falch. – Prägraten: Johann Egger. – Prutz: Lieselotte Heiss, Elisabeth Stanglechner. – Reischach: Walter Lenzhofer. – Schwarzach: Josef Lukas. – Sellrain: Josef Jordan. – Sölden: Johanna Fiegl, Manuela Riml, Johanna Nagele, Rudi Thaler, Hedwig Maldoner. – Strengen: Frieda Maaß, Otto Juen. – Weerberg: Josef Schäfer. – Weißenbach: Johann Strolz Warth. – Wenns: Martha Schranz.

Herr, schenke ihnen die ewige Freude!

Für alle Spenden und Messintentionen ein herzliches und aufrichtiges Vergelt’s Gott!

Wir bitten ums Gebet für die verstorbenen Mitglieder und Wohltäter

1918

Page 12: St.Josefs Missionsbote

Leser/innen schreiben I MissionsgebetsmeinungChristophorus-Sonntag

Juli 2016Die Kirche Lateinamerikas und der Karibik möge entsprechend ihrer Sendung das Evangelium mit neuer Kraft und Begeisterung verkünden.

August 2016Um gelebtes Evangelium: Glaubenszeugnis, Ehrenhaftigkeit und Nächstenliebe der Christen mögen die frohe Botschaft beleben.

Missionsgebetsmeinung des Papstes

Zu den Jubiläen der Josefs-Missionare sind weiterhin Glückwünsche einge-troffen. Die Josefs-Missionare dan-ken allen, die uns ihre Segenwünsche sandten. – Anton Steiner.

„Weltweit“, die Lösung des Rätsels, passend für die vielen Einsätze der Missionare, Schwestern und Brüder. Allen viel Kraft und Beistand von Oben für ihre Aufgaben… Ich glau-be, da war schon auch viel Leid, Mut und neue Hoffnung in allen Missio-naren… Ich will den hl. Josef bitten, dass er alle Missionare weiterhin be-schützend begleite.

Elisabeth, Innervillgraten; Rigo, Weitental; Raimund, Pinswang

Meine Jubiläumswünsche und –grü-ße verbinde ich mit dankbarer Erin-nerung an unseren Klassenvorstand Heinrich Pallhuber MHM, der uns am Franziskaner Gymnasium in Hall zur Matura geführt hat. Seine Fächer waren Englisch und Mathematik.

Konrad, Ampass

Es ist bewunderungs- und beachtens-wert, wie Ordensgründer Studenten für die Mission begeistern können.

Gott findet Menschen, die als seine Werkzeuge bereit sind, seine Pläne zu verwirklichen. Gebharda, Rum

Der Text von Konrad Willeit ist nicht nur informativ, sondern auch span-nend formuliert. Dem Brunecker Ko-operator Peter Mair ganz herzlichen Dank für seine „Gottes Logik“. Auch seine sonstigen Artikel auf der letzten Seite sind immer tolle Erlebnisse aus seiner Missionszeit… Die Geschichte zum Missionshaus hat mich und mei-nen Mann sehr interessiert… Seit ei-nigen Jahren sind wir Mitglieder. Der Bericht zur Gründung von Mill Hill hat uns sehr gefreut.

Toni & Rudi, Bruneck; Stefania, Terenten; Christine & Toni, Steinach

Der Artikel über den hl. Josef hat mir sehr gefallen. Ich verehre ihn beson-ders… Der Missionsbote war, seit ich mich erinnern kann, immer bei uns daheim. Deshalb habe ich ihn, als mein Vater gestorben ist, gleich abon-niert. Waltraud, Varese

Im Missionsboten März-April fand ich auf Seite 11 mit der Lupe Priester-missionar Josef Clementi, unsern Vet-ter Gilli (= Vigil Pixner zuerst MHM, dann OSB) … Am meisten beheima-tet finde ich mich in der Kapelle des Herberthauses. Notburga

Leser/innen schreiben:

Das katholische Hilfswerk MIVA be-schränkt seine Hilfsleistung nicht auf eine Region der Erde. Wo immer Pro-jektpartner ein Ansuchen stellen, wird es geprüft und nach Maßgabe der vorhan-denen Mittel gefördert.

Bei den Projekten der MIVA handelt es sich ausschließlich um Projekte zur Finanzierung von Fahrzeugen für Pastoral- und Entwicklungszusam-menarbeit sowie für medizinische Versorgung in den ärmsten Ländern der Welt. Im vergangenen Jahr wur-

den 380 Projekte mit 1.293 Fahr-zeugeinheiten in 59 Ländern finan-ziert. Was für die Gemeinschaft wichtig ist, kommt somit dorthin, wo man es braucht: Lebensmittel, Medi-kamente, Baumaterial. So hat jedes Fahrzeug, das einer fährt, Bedeutung für viele.Mit Spendeneinnahmen von rund 6 Millionen Euro war das Jahr 2015 ei-nes der erfolgreichsten in der 66-jäh-rigen MIVA-Geschichte. Die MIVA bedankt sich bei allen, die dazu beige-tragen haben!

Christophorus-Sonntag am 24. Juli

739 Fahrräder

278 Autos

117 Motorräder / Mopeds

67 Maultiere

83 Rollstühle

1 Traktor

5 Außenbordmotoren

3 Boote

„Einen Zehntel-Cent pro

unfallfreiem Kilometer für ein

MIVA-Auto“

Bilanz 2015 in Fahrzeugeinheiten:

Am 4. April starten wir die neue Schule. Wir haben schon 300 Kinder auf der Lis-te, die einziehen wollen.

Die Schule ist dem hl. Padre Pio ge-weiht. In einigen Fällen hat er au-genscheinlich geholfen. Wir hielten auch die Novene zum hl. Joseph. Er ist immer gut zu uns. Die Leute hegen auch großes Vertrauen auf den hl. Benedikt und dessen Me-daille. Vielleicht schmunzeln man-che. Doch wenn man sieht, wie vie-le Leute unter geistigen Problemen oder bösen Wünschen leiden und

durch St. Benedikt Hilfe erfahren, da kann man nicht von Einbildung reden. Oder wenn so einfache Leute um den Segen bitten. Da werde ich oft selber beschämt über den kleinen Glauben, den ich selber habe. Es ist ein ungeheuer frohes Erlebnis, wenn die Leute beten und feiern dürfen und trotz ihrer Armut reich sind im Glauben.

Christus lebt verborgen in dieser Freude, die sie in ihrer Einfachheit ausstrahlen. Da sehe ich, dass Chris-tus lebt, und bin dankbar und preise den Vater für solches Zeugnis.

Missionar Leonhard Steger, Pakistan, 28. 3. 2016:

20 21

Page 13: St.Josefs Missionsbote

Für gewitzte RatefüchseFür gewitzte Ratefüchse

Viel Spaß wünscht Ihnen das Redaktions-Team.

Für Südtirol: St. Josefs-Missionshaus, Postfach 165, 39042 Brixen, Fax: 0472 270 800 Mail: [email protected]

Für Österreich: St. Josefs-Missionshaus, Samerweg 11, 6067 Absam, Fax: 05223 572 9414 Mail: [email protected]

Die Lösung(en) Ihres Rätsels senden Sie an eine der folgenden Anschriften:

Für gewitzte Ratefüchse

A B C D E F G H

Die Lösungen im Missionsboten März – April lauten:„weltweit“ oder „Auf dem Markt lernt man die Menschen besser kennen als in der KIRCHE.“

Die Gewinner sind:

in Brixen:Anna Hell, Innichen, 50 x Marianna Lerchner, Issing, 50 x Paula Mair, Obervintl, 50 x Maria Oberparleiter, Percha, über 50 xHildegard Rungaldier, Tiers, 50 x Anna Voppichler, Prettau, 95 x

in Absam:Othmar Gmeiner, LudeschMaria Hoppichler, MilsAnnemarie Klein, KartitschHanni Riml, SchönwiesBerta Wechselberger, WeißenbachHilde Wurzer, Fulpmes

Das „x“ hinter der Zahl gibt an, wie oft die betref-fende Person ihre Lösung eingeschickt hat.

Nun die Aufgabe für heute:Um das Rätsel zu lösen, gilt es, diesen Missionsbo-ten aufmerksam zu lesen und die fehlenden Wörter in die jeweilige Spalte einzutragen. Das Wort, das sich waagrecht ebenso wiederholt, ist das Lösungs-wort.

A: So unscheinbar dieses … scheinen mag.B: Er wurde nach wenigen Monaten von…C: Er gewährte ihm und Konrad … Unterkunft.D: Die Summe seiner bewussten und unbewussten…E: Nach der Ankunft begannen die ersten…F: Zu bewältigen, zu trauern und zu…G: Die in den Langhäusern und … leben.H: Dass irgendwann die Nahrung … würde.

Das Lösungswort gilt es, bis zum 31. August 2016 einzuschicken: entweder eine Postkarte, ein Fax oder ein Mail. Bitte, immer mit vollem Namen, Stra-ße/Weiler, Nummer und Ortschaft, auch beim Mail. Es gibt Einsender mit demselben Namen im selben Ort.

kirchl. Fest

Kante

Hunnen- könig

Zweig

Hast du einen guten Freund, so brauchst du keinen …

Schrift- stück

Gebüsch

SingvogelAraberfürst

Himmels- richtung

gegen

Kriechtier

griech. Götter- mutter

LärmerUrlaub

Titel Mus-solinis

Schmetterling

Unfug … und Weisechem. Zeichen:

WasserstoffJahrmarktplatz

schweres Gerät

Bai

Denk- sportler

hin und …

Betrug

Staat in Vorderasien

Kfz.: Argentinien

Wortkürzel

Haustier

abweichend Teil der

Bibel

Abk.: Ober- maat

röm. Zahl für 1.000

Auswahl

SumpfKeim

(Krankheit)

Aussichts- punkt

Schmelz-überzug

Gruß (franz.)

Hastgeol. Zeitalter

ital. Autor

lateinisch: durch

Abk.: durchsucht

Hauptstadt von Peru

bevorGesang

Tapferkeit

tschechischer Reformator

lyr. Dichtung

Inselbewohner

Schmuck- stein

germ. schriftzeichen

Gegen- wart

engl. Philosoph

Abk.: Ozean

Abk.: Teilzahlung

Abk.: die Knochen

betreffend

Aloi

s Rei

cheg

ger

22 23

Page 14: St.Josefs Missionsbote

In Kamerun lud mich ein Katechist in sein Haus ein. Schon beim Eintreten bemerkte

ich drei Flaschenhälse, die aus der Türschwel-le herausragten. Und im Haus entgingen mir nicht kleine Büschel aus getrockneten Kräu-tern, Knochenstückchen und Tuchfetzen, die an den Dachbalken befestigt waren... Nun wir Europäer mögen über solch „primitive“ Sachen lachen, oder den Kopf schütteln. Es lohnt sich aber genauer hinzuschauen: Wie-viel Aberglauben gibt es doch in unserem „aufgeklärten“ Europa! Und was tun wir nicht alles, um „das Glück zu zwingen“, oder uns vor Unglück zu bewahren, sei es durch Talismane, Maskottchen, besondere Steine, jede Menge von Esoterik... Auch Europäer, die Religion für unnötig oder gar einen Blöd-sinn halten, umgeben sich oft mit den skur-rilsten „überweltlichen“ Dingen!Als ich in Münster einen Theologiestudenten fragte, ob er Priester werden möchte, sagte er:

„Wenn ich Menschen helfen will, werde ich heutzutage Arzt oder Psychologe oder Ent-wicklungshelfer, aber nicht Priester.“ – Dem-gegenüber sagte uns ein englischer Psycho-therapeut: „Als Psychologen sind wir heute sicherlich imstande, tief in das Unbewusste des Menschen vorzudringen, verdrängte und verborgene Ängste, Wünsche, Schuldgefüh-le ans Licht zu bringen, und dadurch neuen Lebensmut und oft gar einen Neuanfang zu ermöglichen... Früher oder später kommen dann aber meist Fragen nach dem Sinn des Lebens, des Leidens, die Frage nach dem Le-ben nach dem Tod, die Frage nach Gott. Da kommen wir Psychologen kaum mehr weiter und verweisen die Menschen an befreun-dete Priester und Ordensleute. Ein Mensch ist eben viel mehr als nur die Summe seiner bewussten und unbewussten Gedanken und Gefühle...“ (Foto: St. Michaelskirche in Pesha-war und Darwesh, Pakistan) Peter Mair

Zeit und Ewigkeit