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ENGINEERING & DIENSTLEISTUNG Modellbau werkzeug&formenbau 03/2015 44 Steuerung Dynamik schafft hohe Flexibilität Die Verantwortlichen beim Schröter Modell- und Formenbau bei München setzen auf Portalmaschinen von F. Zimmermann. Für höchste Dynamik bei gleichzeitig sehr anspruchsvollen Anforderungen an die Präzision sind die Maschinen mit leistungsfähigen Heidenhain-iTNC-530-Steuerungen ausgestattet. I m Münchner Südosten fertigt die Schröter Modell- und Formenbau GmbH Prototypen, die Visionen von Designern Realität werden lassen. Perfekte Showcars, wie sie sich die Vorstände der Automobilindustrie wünschen. Schröter setzt auf leistungsfähige Technik: Heidenhain iTNC 530-Steu- erungen bewegen die großen Hochgeschwindigkeits- Portalfräszentren von F. Zimmermann. Die schwäbi- schen Werkzeugmaschinen eignen sich bestens für den Modell- und Formenbau. Optimale Vorausset- zungen für Schröter, um die hohen und oft dynami- schen Ansprüche seiner Kunden zu erfüllen. Schröter baut seine Modelle aus den verschiedens- ten Materialien: von Aluminium über die unter- schiedlichsten Kunststoffe, Blockmaterialien, Styro- por und Schäume bis zu CFK und Holz ist alles ver- treten. Denn Modell ist nicht gleich Modell. Die Ein- satzzwecke variieren vom ersten Designmodell über Clay-Modelle – im Windkanal wieder und wieder optimiert – bis zu Cubing-Modellen, die serienbeglei- tend als Prüfmittel eingesetzt werden. Abgestimmte und durchgängige Prozesskette Geschäftsführer Maximilian Lörzel legt höchsten Wert auf eine abgestimmte Prozesskette von Konst- ruktion über Programmgenerierung bis zum Einspie- len auf die Steuerung. Dabei gelingt die Integration der Heidenhain-Steuerung in den Gesamtprozess rei- bungslos. Große 1:1-Modelle produziert Schröter auf seiner neuesten FZ37 mit 800 x 3500 mm Verfahrweg. Das kann schon mal bis zu 80 h Fräszeit beanspru- chen. Nahtlose Integration beweist die iTNC 530 mit ihrer besonderen Anbindung: Die Ethernet-Daten- schnittstelle überträgt auch mächtige 3D-Program- me extrem schnell, und die Bearbeitung kann bereits beginnen, wenn die Datenübertragung noch läuft. Zitat „Mit der Kombination aus CAM-System, Zimmermann-Fräs- maschinen und Hei- denhain-Steuerungen sind wir bestens gerüstet.“ Geschäftsführer Maximilian Lörzel (re.) und Martin Geisler Schröter baut Modelle aus verschiedensten Werk- stoffen von Aluminium über Kunststoffe, Blockma- terialien, Styropor und Schäume bis zu CFK und Holz.

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Page 1: Steuerung Dynamik schafft hohe Flexibilität · 44 ENGINEERING & DIENSTLEISTUNG Modellbau werkzeug&formenbau 03/2015 Steuerung Dynamik schafft hohe Flexibilität Die Verantwortlichen

ENGINEERING & DIENSTLEISTUNG Modellbau werkzeug&formenbau 03/201544

Steuerung

Dynamik schafft hohe FlexibilitätDie Verantwortlichen beim Schröter Modell- und Formenbau bei München setzen auf Portalmaschinen von F. Zimmermann. Für höchste Dynamik bei gleichzeitig sehr anspruchsvollen Anforderungen an die Präzision sind die Maschinen mit leistungsfähigen Heidenhain-iTNC-530-Steuerungen ausgestattet.

Im Münchner Südosten fertigt die Schröter Modell- und Formenbau GmbH Prototypen, die Visionen von Designern Realität werden lassen.

Perfekte Showcars, wie sie sich die Vorstände der Automobilindustrie wünschen. Schröter setzt auf leistungsfähige Technik: Heidenhain iTNC 530-Steu-erungen bewegen die großen Hochgeschwindigkeits-Portalfräszentren von F. Zimmermann. Die schwäbi-schen Werkzeugmaschinen eignen sich bestens für den Modell- und Formenbau. Optimale Vorausset-zungen für Schröter, um die hohen und oft dynami-schen Ansprüche seiner Kunden zu erfüllen.

Schröter baut seine Modelle aus den verschiedens-ten Materialien: von Aluminium über die unter-schiedlichsten Kunststoffe, Blockmaterialien, Styro-por und Schäume bis zu CFK und Holz ist alles ver-treten. Denn Modell ist nicht gleich Modell. Die Ein-satzzwecke variieren vom ersten Designmodell über

Clay-Modelle – im Windkanal wieder und wieder optimiert – bis zu Cubing-Modellen, die serienbeglei-tend als Prüfmittel eingesetzt werden.

Abgestimmte und durchgängige ProzessketteGeschäftsführer Maximilian Lörzel legt höchsten Wert auf eine abgestimmte Prozesskette von Konst-ruktion über Programmgenerierung bis zum Einspie-len auf die Steuerung. Dabei gelingt die Integration der Heidenhain-Steuerung in den Gesamtprozess rei-bungslos. Große 1:1-Modelle produziert Schröter auf seiner neuesten FZ37 mit 800 x 3500 mm Verfahrweg. Das kann schon mal bis zu 80 h Fräszeit beanspru-chen. Nahtlose Integration beweist die iTNC 530 mit ihrer besonderen Anbindung: Die Ethernet-Daten-schnittstelle überträgt auch mächtige 3D-Program-me extrem schnell, und die Bearbeitung kann bereits beginnen, wenn die Datenübertragung noch läuft.

Zitat„Mit der Kombination aus CAM-System, Zimmermann-Fräs-maschinen und Hei-denhain-Steuerungen sind wir bestens gerüstet.“

Geschäftsführer Maximilian Lörzel (re.) und Martin Geisler

Schröter baut Modelle aus verschiedensten Werk­stoffen von Aluminium über Kunststoffe, Blockma­terialien, Styropor und Schäume bis zu CFK und Holz.

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„Wenn ich an der Steuerung etwas ändere, funkti-oniert das schnell und einfach“, bestätigt Martin Geisler, Modellbauer bei Schröter Modellbau. Genau-so wird die Abstimmung im gesamten Prozess ver-einfacht, indem der Postprozessor das NC-Programm im Klartext mit Heidenhain-Zyklen ausgibt. Auch organisatorisch optimiert Geschäftsführer Lörzel den Prozess. Jeder Mitarbeiter hat die Verantwortung für ein komplettes Modell von der CAD/CAM-Konstruk-tion bis zum Fräsen an der Maschine.

Konsequent F.Zimmermann und HeidenhainSeit den Anfängen setzt Schröter Modellbau auf F. Zimmermann. Gleich zwei neue Hochgeschwin-digkeitsportalfräszentren füllen die erweiterte Halle. „Die Allroundfähigkeit dieser Maschinen, kombi-niert mit der tollen Dynamik und der sehr guten Ver-fügbarkeit, ist für uns ideal“, erklärt Lörzel. F. Zim-mermann stimmt jede Maschine auf die jeweiligen Anwenderwünsche ab. Das gelingt auch dank der Eigenentwicklung der Fräsköpfe.

Bei dem extremen Zeitdruck ist die Simulation des NC-Programms Pflicht. Geisler spielt zwar am CAM-Simulator alles durch. „Aber meine Lieblingsfunktion ist der Programmtest direkt an der Heidenhain“, ver-rät er. „Das sind nur ein paar Klicks – ist aber enorm wichtig für unsere Arbeitsplanung.“ Denn nur die Steuerung kennt die tatsächliche Fertigungsdauer.

Viel Fingerspitzengefühl verlangt die Nachbearbei-tung der 1:1-Modelle. Bei Clay-Modellen wird ein Ton-Wachs-Gemisch warm auf die Oberfläche aufge-bracht, um die Karosserie aerodynamisch zu optimie-ren. Aufgabe von Schröter ist, die optimierte Kontur nachzufräsen. „Dazu benutzen wir gern die Funktion

Globale Programmeinstellungen GS der iTNC 530 in Verbindung mit der Handradüberlage-rung“, sagt Key-User Geisler. Die Funktion verrechnet ein konstantes Aufmaß über die ganze Bearbeitung, so muss das NC-Pro-gramm nicht erneut generiert werden.

Ein weiterer Aspekt: „Das Material kann sich verziehen, und dann ist der Fräser nicht

mehr da, wo er vorher war“, erläutert Geisler. Per Handrad stellt er etwa die Stellung des Fräs-

werkzeugs nach. Die Steuerung überlagert automa-tisch diese Korrektur mit der programmierten Bahn.

Bei fertigungsbegleitenden Modellen zum Prüfen von Komponenten in der Serie kommt es auf hochge-naue Oberflächen an. Die Heidenhain iTNC 530 sorgt dafür mit präziser Bewegungsführung, die auch eine ungünstige Punkteverteilung des CAM-generierten NC-Programms glättet. Zusätzlich kann der Anwen-der mit der internen Funktion Zyklus 32 Konturab-weichungen steuern und das optimale Verhältnis von Geschwindigkeit und Genauigkeit austarieren.

„Die Automobilbranche mit ihren streng getakteten Prozessen wird auch in Zukunft unsere Hauptbranche bleiben“, ist sich Lörzel sicher. Für einen Zulieferer sind die automobiltypischen Produktzyklen bei gleichzeitig steigender Anzahl an Modellvarianten die große Her-ausforderung. Flexibilität und Schnelligkeit kann er nur bieten, wenn er sich auf die Fertigungstechnik verlassen kann. „Mit der Kombination aus CAM-Sys-tem, Zimmermann-Fräsmaschinen und Heidenhain-Steuerungen sind wir bestens gerüstet“, erklärt er. „Von Seiten der Technik hält uns nichts auf.“

Trends µ-genauSoftwareschnittstelle Heidenhain DNC und RemoTools SDKHeidenhain bietet alle Voraussetzungen, um die Kommunikation weiterzutreiben. Mit der Softwareschnittstelle RemoTools SDK ist es möglich, Interaktion zu steuern. Diese offene Schnittstelle bietet weitreichende Möglichkeiten für Software-Applika-tionen, beispielsweise über einen Windows-Server Events an den Maschinenbedie-ner zu senden. So erhält er eine WhatsApp- oder SMS-Nachricht und weiß, wann der Werkzeugwechsel erforderlich ist. Die Heidenhain-Steuerung ist mit der DNC-Schnittstelle (Option 18) somit bereits für die zukünftigen Anforderungen im Hin-blick auf eine intelligente Vernetzung – Stichwort Industrie 4.0 – bestens gerüstet. Mögliche Einsatzgebiete: ■ Kommunikation mit Maschinen und Betriebsdaten-Erfassungssystemen (MDE/BDE) ■ Anbindung an übergeordnete ERP/MES-Systeme ■ Steigerung der Prozesssicherheit und Anlagenverfügbarkeit ■ Kommunikation mit Meldesystemen, die Events der laufenden Bearbeitung

etwa an Smartphones senden

KontaktSchröter Modell- u. Formenbau GmbH, D-85667 Oberpframmern, Tel.: 08106/3778-0, www.modellbau-schroeter.de

Dr. Johannes Heidenhain GmbH, D-83301 Traunreut, Tel.: 0049-8669/31-0, www.heidenhain.de

F. Zimmermann GmbH , D-73765 Neuhausen a.d.F., Tel.: 07158/948955-0, www.f-zimmermann.com

Heidenhain­TNC­Steuerungen: pas­sende Funktionen für den Modell­ und Formenbau.

Ein Mitarbeiter für den Gesamtprozess: Martin Geisler be­reitet im CAD/CAM­System das Modell für die Fertigung vor, generiert das NC­Programm und steht später dann auch an der Maschine. Für ihn beim Einrichten unverzichtbar: das Heidenhain­Handrad HR 520.

Bilde

r: Heid

enha

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