Upload
others
View
1
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
1
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dirk ValléeLehrstuhl und Institut für Stadtbauwesen und StadtverkehrRWTH Aachen University
Impulsvortrag
Crailsheim 15 | 07 | 2009
STEP CRAILSHEIM –Stadtentwicklung und Mobilität
Konzepte für eine nachhaltige Mobilität
2
Inhalt
1 Trends, Tendenzen und Herausforderungen
2 Veränderungen im Verkehr
3 Anforderungen und Lösungsansätze
4 Fazit
3
Trends, Tendenzen, Herausforderungen
Demografischer Wandel=> Weniger, Älter, Bunter, größere Unterschiede
(Disparitäten)
Globalisierung=> mehr Verkehr, weitere Wege
(Regionalisierung, Individualisierung, Beschleunigung)
Klimawandel=> Vermeidung (Mitigation), Minderung der Folgen (Adaption),
Emissionsreduzierung, lebenswerte Umwelt
Nachhaltigkeit=> Sozial gerecht, ökologisch tragfähig,
ökonomische Entwicklung ermöglichen
STEP Crailsheim –
Konzepte für
nachhaltige Mobilität
Univ.-Prof.
Dr.-Ing. Dirk Vallée
Trends, Tendenzen
Veränderungen
Anforderungen +
Lösungsansätze
Fazit
4
„Demografie erklärt 2/3 von allem“(David K. Foot, University of Toronto)
STEP Crailsheim –
Konzepte für
nachhaltige Mobilität
Univ.-Prof.
Dr.-Ing. Dirk Vallée
Trends, Tendenzen
Veränderungen
Anforderungen +
Lösungsansätze
Fazit
5
Demografie: Veränderung der Altersstruktur in Crailsheim
STEP Crailsheim –
Konzepte für
nachhaltige Mobilität
Univ.-Prof.
Dr.-Ing. Dirk Vallée
Trends, Tendenzen
Veränderungen
Anforderungen +
Lösungsansätze
Fazit
Schülerzahlen
nehmen um 15 % ab
Zahl der Hochbetagten + 28% ,
brauchen Erreichbarkeit
6
Regionalisierung und Individualisierung
STEP Crailsheim –
Konzepte für
nachhaltige Mobilität
Univ.-Prof.
Dr.-Ing. Dirk Vallée
Trends, Tendenzen
Veränderungen
Anforderungen +
Lösungsansätze
Fazit
7
CO2-Emissionen in Deutschland – Ursprung
privat 32,3 % (Verkehr 19,3%, Haushalt 13%);
Industrie 67,7 % (Energie 41,2%, Industrie 20,5%, Gewerbe 6%)
Quelle: UBA 2008
STEP Crailsheim –
Konzepte für
nachhaltige Mobilität
Univ.-Prof.
Dr.-Ing. Dirk Vallée
Trends, Tendenzen
Veränderungen
Anforderungen +
Lösungsansätze
Fazit
8
Lärmkartierung / LuftreinhaltungQuellen: Stadt Bonn, 2008 / Stadt Aachen 2008
Auswirkungen von Verkehr am Beispiel Lärmund Luftbelastung
STEP Crailsheim –
Konzepte für
nachhaltige Mobilität
Univ.-Prof.
Dr.-Ing. Dirk Vallée
Trends, Tendenzen
Veränderungen
Anforderungen +
Lösungsansätze
Fazit
9
Nachhaltigkeit für Infrastruktur und Mobilität
Soziale Aspekte:
Infrastrukturen und Verkehrsangebote müssen so ausgestaltet
werden, dass sie eine Partizipation aller ermöglichen (Sicherung
der Daseinsvorsorge, Sicherung der Erreichbarkeit, Sicherung der
Zugänglichkeit
Ökonomie:
Investitionen in Infrastrukturen müssen sich auch langfristig, d.h.
über ihre gesamte Lebensdauer rechnen, Unterhalt und Betrieb
muss langfristig finanzierbar sein
Ökologie:
Infrastrukturplanungen und der Betrieb müssen sich an ökologischen
Überlegungen orientieren (Reduktion von Lärm, Abgasen, CO2)
Nachhaltigkeit �������� Bedürfnisbefriedigung einer gegenwärtigen Generation, ohne Gefährdung der Fähigkeit zukünftiger Generationen, deren Bedürfnisse befriedigen zu können. (Brundtlandt-Bericht 1987)
STEP Crailsheim –
Konzepte für
nachhaltige Mobilität
Univ.-Prof.
Dr.-Ing. Dirk Vallée
Trends, Tendenzen
Veränderungen
Anforderungen +
Lösungsansätze
Fazit
10
Veränderungenim Verkehr
11
Perspektiven für Verkehrsmenge und Modal-Split
- Suburbanisierung + berufliche Flexibilität => mehr Pendler
- anhaltende Diversifikation der Wirtschaft => mehr Güterverkehr
- zunehmende und dispersere Freizeitaktivitäten
= Stimulierende Faktoren
- Alterung der Bevölkerung (geringere Mobilität)
- Abnehmende Bevölkerung (weniger Verkehrsnachfrager)
- Steigende Nutzerkosten im Verkehr
= Dämpfende Faktoren
- Suburbanisierung, Flexibilisierung Lebensformen + Arbeitszeiten
- Zuschusskürzungen, Tarifsteigerungen, Angebotsreduzierung ÖV
= MIV-steigernde Faktoren
- Alterung der Bevölkerung
- Anstieg der Energie- und Kraftstoffpreise
- Umweltdebatte, Luftreinhaltung, Lärmminderung
= MIV-mindernde Faktoren
STEP Crailsheim –
Konzepte für
nachhaltige Mobilität
Univ.-Prof.
Dr.-Ing. Dirk Vallée
Trends, Tendenzen
Veränderungen
Anforderungen +
Lösungsansätze
Fazit
12
Rechenbeispiel zur Verkehrsentwicklung
Annahmen: IST Planjahr
Personen [-] 11.000 10.000
Mobilität [Wege/Person] 3,5 3,3 - 3,7
(+/- 5,7 %)
Wegelänge pro Person [km/Person] 15 12 - 18
(+/- 20 %)
Ergebnisse: IST Planjahr
Verkehrsmenge [Wege] 38.500 33.000 - 36.000
- 14,3% bis - 6,5%
Verkehrsleistung [Pkm] 577.500 396.000 - 666.000
- 31,4 % bis + 15,3 %
STEP Crailsheim –
Konzepte für
nachhaltige Mobilität
Univ.-Prof.
Dr.-Ing. Dirk Vallée
Trends, Tendenzen
Veränderungen
Anforderungen +
Lösungsansätze
Fazit
13
Altersstruktureffekte: Verkehrsnachfrage im Öffentlichen Verkehr
Kundengruppen im ÖPNV (heute)
Schüler / Auszubildende
Studierende
Menschen mit Migrationshintergrund
Ältere Menschen (insbesondere Alleinstehende)
= Personen ohne Pkw-Verfügbarkeit
Berufspendler (zum großen Teil wahlfrei!)
Neue Multimodale
und zukünftig ?
!
?
STEP Crailsheim –
Konzepte für
nachhaltige Mobilität
Univ.-Prof.
Dr.-Ing. Dirk Vallée
Trends, Tendenzen
Veränderungen
Anforderungen +
Lösungsansätze
Fazit
14
Kohorteneffekte (Generationeneffekte)
Beibehalt von Verhaltensweisen und Gewohnheiten aus prägenden
Lebensphasen
� Änderungen bei Aktivitätengelegenheiten, Wohnstandorten,
Verkehrsmittelwahl
Die Senioren von morgen werden ein anderes Verhalten aufweisen als die Senioren von heute!
Prägung von Einstellungen / Werthaltungen
Festlegung von Wohn-und Aktivitätenorten
sowie Modalverhalten
Versuch, Verhaltensmuster
beizubehalten
Alterung 10 20 30 40 50 60 70 80
Lebenszyklus
?
STEP Crailsheim –
Konzepte für
nachhaltige Mobilität
Univ.-Prof.
Dr.-Ing. Dirk Vallée
Trends, Tendenzen
Veränderungen
Anforderungen +
Lösungsansätze
Fazit
15
Altersstruktur- und Kohorteneffekte
Führerscheinbesitz für Pkw sowie jederzeitige Pkw-Verfügbarkeit
bei Männern und Frauen im Vergleich
0
20
40
60
80
100
0- u.18 J. 18-u.25 J. 25-u.45 J. 45-u.60 J. 60-u.65 J. 65 J.und mehr Altersklassen
An
teil
e [
%]
Männer Jederzeit
Männer PKW-FS
Frauen Jederzeit
Frauen Pkw-FS
Männer ����Vollmotorisierung erreicht?
Frauen ����Nachholbedarf offensichtlich
0
10
20
30
40
50
60
10 - 17 18 - 25 26 - 35 36 - 50 51 - 59 60 - 69 > 70
Km
pro
Per
son
un
d T
ag
Altersklassen
Verkehrsleistung (Kilometer pro Personentag)(Werte aus dem Mobilitätspanel )
STEP Crailsheim –
Konzepte für
nachhaltige Mobilität
Univ.-Prof.
Dr.-Ing. Dirk Vallée
Trends, Tendenzen
Veränderungen
Anforderungen +
Lösungsansätze
Fazit
16
Ökonomische Aspekte aus demografischem Wandel
Sinkender Anteil Erwerbsfähiger (und Erwerbstätiger?)
an der Bevölkerung ���� Veränderung „Altersquotient“
Höhere Kosten für Gesundheit, weniger Geld für Mobilität!
STEP Crailsheim –
Konzepte für
nachhaltige Mobilität
Univ.-Prof.
Dr.-Ing. Dirk Vallée
Trends, Tendenzen
Veränderungen
Anforderungen +
Lösungsansätze
Fazit
17
Ökonomische Rahmenbedingungen:=> Verkehrskosten steigen=> Infrastruktur wird teurer
Quelle: LB-Systemtechnik GmbH, Ottobrunn
Peak-Oil-Debatte
1,42
0,60
0,00
0,20
0,40
0,60
0,80
1,00
1,20
1,40
1,60
[EUR prom² und Jahr]
Bedarf IST Aufwand
Hessen 1993-1997
0
1.000
2.000
3.000
4.000
5.000
6.000
7.000
8.000
9.000
10.000
11.000
12.000
1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000
BAB-Länge [km]
Jahr [-]
82%
68%
Modernitätsgrad
0
1.000
2.000
3.000
4.000
5.000
6.000
7.000
8.000
9.000
10.000
11.000
12.000
1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000
BAB-Länge [km]
Jahr [-]
82%
68%
Modernitätsgrad
Zunehmender Ersatzinvestitions- und Unterhaltsbedarf bei Infrastruktur
STEP Crailsheim –
Konzepte für
nachhaltige Mobilität
Univ.-Prof.
Dr.-Ing. Dirk Vallée
Trends, Tendenzen
Veränderungen
Anforderungen +
Lösungsansätze
Fazit
18
Anforderungen undLösungsansätze
19
Demografiegerechte Mobilität:
Sicherung von Daseinsvorsorge und Erreichbarkeit
Schaffung von Nähe – sichert Teilnahmemöglichkeiten, ist kostengünstig und umweltfreundlich
Siedlungsentwicklung konzentrieren
Infrastruktur + Handel an gut erreichbaren Stellen konzentrieren
Integriertes Verkehrskonzepte (modalübergreifend)
Stärkung des nichtmotorisierten Verkehrs (Fußgänger, Barrierefreiheit, Radverkehr, Verkehrssicherheit, Mobilitätsmanagement)
STEP Crailsheim –
Konzepte für
nachhaltige Mobilität
Univ.-Prof.
Dr.-Ing. Dirk Vallée
Trends, Tendenzen
Veränderungen
Anforderungen +
Lösungsansätze
Fazit
20
Umwelt- (Klima-) verträgliche Mobilität:
emissionsarm + kurze Wege
Quellen: Süddeutsche Zeitung
eigenes Bild
1) Mobilitätsmuster ändern (u.a. durch Mobilitätsmanagement)
2) Siedlungsstrukten weiter-entwickeln (Nähe, Mischung)
3) Stärkung Rad + Fuß
4) Bestimmung wichtiger Netzteile (Erreichbarkeit, Ruhe, …)
5) Zonierung von Vorrang und Geschwindigkeit
STEP Crailsheim –
Konzepte für
nachhaltige Mobilität
Univ.-Prof.
Dr.-Ing. Dirk Vallée
Trends, Tendenzen
Veränderungen
Anforderungen +
Lösungsansätze
Fazit
21
Bei Stadtentwicklung auf „Nähe“ setzen
Aufenthalt + gemischte Nutzung + QualitätSTEP Crailsheim –
Konzepte für
nachhaltige Mobilität
Univ.-Prof.
Dr.-Ing. Dirk Vallée
Trends, Tendenzen
Veränderungen
Anforderungen +
Lösungsansätze
Fazit
22
Lösungsansatz Mobilitätsmanagement
Intermodal und ganzheitlich!Individualmarketing und betriebliches Mobilitätsmanagement!
Ziele: - Beeinflussung der Verkehrsmittelwahl- Beeinflussung der Ziel- und Zeitwahl- Beeinflussung der Routenwahl
Anforderungen:- Zielgruppenspezifische Ansprache und Kampagnen
(Beschäftigte, Tourismus, …)- Beratung und Bewusstsein stärken- Förderung Fuß + Rad
Chancen: - kostengünstig, flexibel
STEP Crailsheim –
Konzepte für
nachhaltige Mobilität
Univ.-Prof.
Dr.-Ing. Dirk Vallée
Trends, Tendenzen
Veränderungen
Anforderungen +
Lösungsansätze
Fazit
23
Fazit
24
Fazit
Siedlungsflächen da entwickeln wo der ÖV ist!
Nachfragegerechte Angebotsgestaltung: Nahmobilität und Nahversorgung stärken (mobile Dienste, Gelegenheitsdienste - die eine alternde Gesellschaft nachfragt)
Verkehrssystem den neuen Anforderungen anpassen: Verkehrsraumgestaltung, Schnittstellen optimieren, nicht motorisierten Verkehr stärken
Bedarfsgerechte Formen etablieren und BürgerschaftlichesEngangement wecken!
STEP Crailsheim –
Konzepte für
nachhaltige Mobilität
Univ.-Prof.
Dr.-Ing. Dirk Vallée
Trends, Tendenzen
Veränderungen
Anforderungen +
Lösungsansätze
Fazit
25
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dirk ValléeLehrstuhl und Institut für Stadtbauwesen und StadtverkehrRWTH Aachen University
Impulsvortrag
Crailsheim 15 | 07 | 2009
STEP CRAILSHEIM –Stadtentwicklung und Mobilität
Konzepte für einen nachhaltigen Verkehr
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
26
Regionalisierung
STEP Crailsheim –
Konzepte für
nachhaltige Mobilität
Univ.-Prof.
Dr.-Ing. Dirk Vallée
Trends, Tendenzen
Veränderungen
Anforderungen +
Lösungsansätze
Fazit