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1 Staatenübergreifende Mischfall-Studie und Qualitätsnachweis in Pflegeheimen Beschreibung der Resource Utilization Group [Ressourcenaufwendungsgruppe] Version III (RUG-III) System 1 U.Mich./Rensselear / The Circle – Version 10/23/91 1 Einführung 1989 finanzierten die Health Care Financing Administration (HCFA) [Finanzverwaltung des Gesundheitswesens] und das Office of Research and Demonstration (ORD) [Amt für Forschung und Kontrolle] die Multistate Nursing Home Case-Mix and Quality Demonstration (NHCMQ) [Staatenübergreifende Mischfall-Studie und Qualitätskontrolle in Pflegeheimen]. Dieses Projekt basiert auf früheren und aktuellen Initiativen mit Mischfall-Finanzierung und Qualitätssicherung in Pflegeheimen. Innerhalb des geplanten Zeitraums von 5 Jahren soll das Projekt die Finanzierung von Medicare 2 - und Medicaid 3 - Pflegeheimen und Qualitätsüberwachungssystemen in mehreren Bundesstaaten planen, umsetzen und beurteilen. Zweck der Kontrolle ist es, den an die Fall-Mischung angepassten Einsatz eines Heimbewohner-Informationssystems zur Klassifizierung der Heimbewohner in homogene Gruppen für angemessene Finanzplanung und für Qualitätsüberwachung sowohl des Verfahrens als auch der Ergebnisse der Pflege zu testen. Das Projekt umfasst 3 Phasen: 1) Systemplanung und Entwicklung; 2) Systemimplementierung und Überwachung; und 3) Beurteilung. Mit der technischen Planung der Kontrolle vertraglich beauftragt ist The Circle. Dr. med. Robert E. Burke leitet die Gesamtplanung, Dr. med. Janet Feldman, R. N. [Registered Nurse - Staatlich geprüfte Krankenschwester], fungiert als Oberschwester und Ausbilderin, Dr. med. Don Schneider und Dr. med. William F. Foley vom Rensselaer Polytechnic Institute und Dr. med. Brant E. Fries von der Universität Michigan haben als Vertragspartner von The Circle die Entwicklung des Klassifikationssystems geleitet. Das neue Software-Paket PC-Group half anstelle des bei der vorangegangenen Arbeit verwendeten Mainframe AUTOGRP bei der Entwicklung der Gruppen: Die für die Planung des Klassifikationssystems verwendeten Daten umfassten Messungen von Merkmalen der Heimbewohner und Pflegepersonalzeit. Die Datensammlung von Heimbewohnern beinhaltete die resident status measurement (RSM) [Bewohnerstatus- Messung], eine frühe Version des HCFA-minimum data set (MDS) [Mindestdatensatz]. 1 Eigennamen und Abkürzungen wurden übernommen und ggf. in eckigen Klammern mit annähernden Entsprechungen versehen. 2 Auf US-Bundesgesetz beruhender Gesundheitsdienst (Krankheits- und Krankenhausversicherung) für Rentner 3 US-Staatlicher Gesundheitsdienst für Bedürftige

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Staatenübergreifende Mischfall-Studie und Qualitätsnachweis in Pflegeheimen

Beschreibung der Resource Utilization Group [Ressourcenaufwendungsgruppe] Version III

(RUG-III) System1

U.Mich./Rensselear / The Circle – Version 10/23/91

1 Einführung 1989 finanzierten die Health Care Financing Administration (HCFA) [Finanzverwaltung des Gesundheitswesens] und das Office of Research and Demonstration (ORD) [Amt für Forschung und Kontrolle] die Multistate Nursing Home Case-Mix and Quality Demonstration (NHCMQ) [Staatenübergreifende Mischfall-Studie und Qualitätskontrolle in Pflegeheimen]. Dieses Projekt basiert auf früheren und aktuellen Initiativen mit Mischfall-Finanzierung und Qualitätssicherung in Pflegeheimen. Innerhalb des geplanten Zeitraums von 5 Jahren soll das Projekt die Finanzierung von Medicare2- und Medicaid3-Pflegeheimen und Qualitätsüberwachungssystemen in mehreren Bundesstaaten planen, umsetzen und beurteilen. Zweck der Kontrolle ist es, den an die Fall-Mischung angepassten Einsatz eines Heimbewohner-Informationssystems zur Klassifizierung der Heimbewohner in homogene Gruppen für angemessene Finanzplanung und für Qualitätsüberwachung sowohl des Verfahrens als auch der Ergebnisse der Pflege zu testen. Das Projekt umfasst 3 Phasen: 1) Systemplanung und Entwicklung; 2) Systemimplementierung und Überwachung; und 3) Beurteilung. Mit der technischen Planung der Kontrolle vertraglich beauftragt ist The Circle. Dr. med. Robert E. Burke leitet die Gesamtplanung, Dr. med. Janet Feldman, R. N. [Registered Nurse - Staatlich geprüfte Krankenschwester], fungiert als Oberschwester und Ausbilderin, Dr. med. Don Schneider und Dr. med. William F. Foley vom Rensselaer Polytechnic Institute und Dr. med. Brant E. Fries von der Universität Michigan haben als Vertragspartner von The Circle die Entwicklung des Klassifikationssystems geleitet. Das neue Software-Paket PC-Group half anstelle des bei der vorangegangenen Arbeit verwendeten Mainframe AUTOGRP bei der Entwicklung der Gruppen: Die für die Planung des Klassifikationssystems verwendeten Daten umfassten Messungen von Merkmalen der Heimbewohner und Pflegepersonalzeit. Die Datensammlung von Heimbewohnern beinhaltete die resident status measurement (RSM) [Bewohnerstatus-Messung], eine frühe Version des HCFA-minimum data set (MDS) [Mindestdatensatz]. 1 Eigennamen und Abkürzungen wurden übernommen und ggf. in eckigen Klammern mit annähernden

Entsprechungen versehen. 2 Auf US-Bundesgesetz beruhender Gesundheitsdienst (Krankheits- und Krankenhausversicherung) für

Rentner 3 US-Staatlicher Gesundheitsdienst für Bedürftige

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Diese Datensammlung diente als Teil der Felderprobung des späteren Instruments. Die Personalzeitmessung erfasst sämtliche Zeit, die innerhalb eines Zeitraums von 24 Stunden für die Pflege von Bewohnern durch Pflegeschwestern und Helfer geleistet wird. Es wurden über einen Zeitraum von einer Woche auch Daten zur Leistung von Therapien und anderen Diensten erhoben. In den vier untersuchten Staaten (Kansas, Maine, Mississippi und Süddakota), Nebraska und Texas wurden Daten von 203 Pflegeeinheiten in 176 Einrichtungen erhoben. Die Pflegeeinrichtungen in der Erhebungsauswahl überschritten sämtlich die Mindestqualitätsstandards und es wurden zusätzlich Intensivpflegeeinheiten ausgewählt. Im Frühling 1990 entwickelte der Technical Design Contractor (der technische Planungsbeauftragte) Ausbildungs- und Schulungsmaterialien und bereitete Kontrollstaaten-Ausbilder auf den Einsatz von RSM und Personalzeitmessungen vor. Diese Ausbilder waren staatlich geprüfte Krankenschwestern, Sozialarbeiter, Ärzte, Verwaltungsfachleute und Buchhalter. Die ausführlichen RSM- und Personalzeitmessungsdaten beim Pflege- und sonstigen Hilfspersonal und bei Beratern wurden zwischen dem 01. März und dem 15. Mai 1990 erhoben. Die Mitarbeiter des Staatenkontrollprojekts besuchten jede Einrichtung innerhalb von drei Wochen während der Fertigstellung der Personalzeitstudie, um sämtliche Daten zu prüfen. In dieser zeit führten projektbeteiligte Pfleger mit RSM unabhängige Erhebungen an einer Stichprobe von 10 Prozent der Bewohner durch. Die Feldversuchsdaten wurden von den jeweiligen Mitarbeiten in dem Bundesstaat in eine Datenbasis-Datei eingespeist und im Juli 1990 The Circle vorgelegt. Der technische Planungsbeauftragte erhielt Daten zu 6.885 Pflegeheimbewohnern. Die Kontrollstudie auf der Grundlage von 600 zweifachen RSM ergab eine allgemeine Zustimmungsrate von 93 Prozent, was als sehr gut gilt. Nach der Herausnahme von 226 Bewohnern mit unvollständigen Daten wurden in der Studie 6.650 Bewohner-Erhebungen ausgewertet. Die Daten wurden bereinigt und in zwei Proben aufgeteilt: die Planungsprobe (4.653) und eine Eindrittel-Probe zur Beurteilung (2.007). Nach der Beurteilung wurde die gesamte Probe zum Abschluss des Systems verwendet. Die Originalprobe aus sechs Staaten wurde um Daten ergänzt, die unter identischen Bedingungen im Staate New York erhoben wurden, insbesondere um die Zahl der Bewohner zu erhöhen, die intensive Rehabilitation erhielten und solcher in den schwersten Kategorien. Insgesamt wurde eine Probe von 995 Bewohnern in 27 Medicare-Einrichtungen mit Rehabilitation und anderen Sonderpflege-Einheiten erhoben. Diese Daten wurden zur Fertigstellung der Analyse der Rehabilitationskategorien und zur Spezifizierung der Verwendung der jeweiligen Ressourcen in allen Kategorien verwendet.4 Das Verhältnis zwischen Bewohnermerkmalen und dem nach Personalzeit gemessenen Ressourcenaufwand wurde analysiert, um Merkmale zu ermitteln, die auf eine unterschiedliche Ressourcenaufwendung bei den Bewohnern hindeuten. Klinische Merkmale (Diagnosen und Umstände), Pflegetypen oder Zählungen und Verrichtungen des täglichen Lebens wurden als Indikatoren für die Ressourcenaufwendung erkannt.

4 Drei Erhebungen in der Gruppe Sonder-Rehabilitation wurden als Ausnahmen ausgesondert.

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Ergebnis der Analyse ist ein 44-Gruppen Klassifikationssystem mit der Bezeichnung Resource Utilization Groups [Ressourcenaufwendungs-Gruppen] Version III (RUG-III). Das Klassifikationsmodell dient als Grundlage für die Planung der Medicaid-Erstattungssysteme für Pflegeheime in Kansas, Maine, Mississippi und Süddakota. Die Klassifikation soll auch für eine Medicare-Zahlungsprognose in sechs Staaten, den vier Erhebungsstaaten zuzüglich New York und möglicherweise Texas Anwendung finden. Die beiden letztgenannten Staaten besitzen bereits Medicaid-Zahlungssysteme auf der Grundlage von RUGs.D Die Planung der Erstattungsmodelle auf der Grundlage von RUG-III wird möglicherweise zu Veränderungen der Vorlage führen, um die spezifischen Bedürfnisse der Zahlenden zu berücksichtigen. Dieses Papier soll die Komponenten und die Logik des RUG-III-Klassifikationssystems beschreiben.

2 Klassifikationsfaktoren RUG-III ist ein mit Kategorien arbeitendes Modell eines Klassifikationssystems. Nach diesem Modell werden Pflegeheimbewohner in eine der einander ausschließenden RUG-III-Gruppen eingestuft. Der Zuteilung in eine der Gruppen folgt die der Verteilungslogik unterliegende sequentielle Beurteilung in drei Stufen. Bewohner in jeder RUG-III-Gruppe beanspruchen gleichartige Mengen und Formen von Ressourcen. Tabelle 1 zeigt die drei Stufen von Faktoren, die zur Definition der RUG-III-Gruppen dienen. So wird bspw. die Kategorie Sonder-Rehabilitation zunächst nach Intensität (wie viel Rehabilitationsdienst wird geleistet) und dann nach dem RUG ADL Index aufgeschlüsselt

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Tab. 1: Beschreibung der Klassifikationsbereiche

Hierarchische Kategorie (Stufe Eins) Verrichtungen des täglichen Lebens (Stufe Zwei)

Problem/Pflege aufgeschlüsselt (Stufe Drei)

Rehabilitation (Sonder-)

Rehabilitation sehr hoher Intensität, Reh. hoher Int., Reh. mittlerer Int., Reh. geringer Intensität

3 Stufen 4 Stufen 3 Stufen 2 Stufen

(nicht angewandt)

(nicht angewandt) Zählung der Dienste 3 Stufen (nicht angewandt) 4 Stufen Anzeichen für

Depressionen 2 Stufen Rehab.pfl. 2 Stufen Rehab.pfl.

Extensive Dienste Sonderpflege Klinisch Kompliziert Gestörte Wahrnehmung Verhaltensstörungen Körperfunktionen (eingeschränkt)

5 Stufen Rehab.pfl. (Zählung der Handlungen)

Die Zuordnung eines Bewohners zu einer RUG-III-Gruppe fußt auf drei Dimensionen:

1. Hierarchie der Haupttypen von Bewohnern 2. Funktionalität der Bewohner, gemessen nach Verrichtungen des täglichen Lebens 3. Zusätzliche Probleme oder erforderliche Pflegedienste.

Im einzelnen werden diese Dimensionen wie folgt definiert: Hierarchie der Bewohner-Haupttypen Die Kategorien der Hierarchie sind die Haupttypen von Bewohnern in der Reihenfolge der relativen Beanspruchung von Ressourcen oder Kosten von der obersten. (Sonder-) Rehabilitation bis zur untersten (eingeschränkte) Körperfunktionen. Die Kategorien der Hierarchie werden unter Bezugnahme auf den Gesundheitszustand und den Pflegebedarf der Bewohner gebildet. Die sieben Kategorien sind:

• (Sonder-) Rehabilitation • Extensive Dienste • Sonderpflege • Klinisch kompliziert • Gestörte Wahrnehmung • Verhaltensstörungen • (eingeschränkte) Körperfunktionen

Die Merkmale, die die einzelnen Bewohnertypen charakterisieren, sind in Kapitel II.A beschrieben. Die Bewohner werden (nach Rang und Reihenfolge wie oben) in die höchste Kostenkategorie eingestuft, für die sie sich qualifizieren. Bewohner, die keine Merkmale aufweisen, die zur Einstufung in die höheren Kategorien führen, bilden die letzte Gruppe,

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(eingeschränkte) Körperfunktionen. Die Kategorie (Sonder-)Rehabilitation wird zusätzlich in vier Haupttypen unterteilt, die sich nach der Intensität des Pflegebedarfs richten. Die Bildung der RUG-III-Hierarchie der Bewohner-Haupttypen wird in Kapitel II. A beschrieben. Bewohner-Funktionalität Diese Funktionalität wird anhand der folgenden Verrichtungen des täglichen Lebens (ADLs) gemessen:

• Bettlägerigkeit • Nahrungsaufnahme • Fortbewegung • Toilettenbenutzung

Das Zustandekommen des kumulativen RUG-Index für Verrichtungen des täglichen Lebens wird in Kapitel II. B beschrieben. Zusätzliche Probleme oder Pflegedienste Folgende Faktoren bilden das Maß für zusätzliche Probleme oder geleistete Rehabilitationsdienste:

• Anzahl der extensiven Therapien • Niedergeschlagenheit (deprimiert) • Rehabilitationspflege

Diese drei Faktoren werden in Kapitel 2.3 beschrieben.

2.1 RUG-III Hierarchie der Bewohner-Haupttypen

Die RUG-III-Hierarchie ordnet sämtliche Bewohner einer von sieben Kategorien zu, wobei eine Kategorie (Sonder-Rehabilitation) zusätzlich in vier Untertypen unterteilt ist. (SONDER-)REHABILITATION Als Rehabilitationstherapie bezeichnen wir jegliche Kombination physikalischer, Beschäftigungs- oder Sprachtherapie. Pflege-Rehabilitation besteht in der Leistung aktiver oder passiver Bewegungshilfe, Schienen/Stützen, Training bei Anziehen/Körperpflege, Nahrungsaufnahme/Schlucken, Fortbewegung/Mobilität und Transport. Aufgrund klinischer Beurteilung wurde dieser Liste Amputationspflege hinzugefügt.5 Bewohner, die irgendeine der drei folgenden Bedingungen erfüllen, werden dieser Hauptkategorie zugeordnet. Höchstintensive Multidisziplinäre Rehabilitation:

• 450 oder mehr Minuten 5 Die RSM schloss "Amputationspflege" nicht ein, jedoch Nachbesprechungen am Schluss der

Datenerhebung ließen dies als erheblichen Mangel erkennen. Aufgrund dieser Erkenntnis wurde der Faktor in der Liste der Rehabilitationspflegemaßnahmen als Punkt N2 zu MDS+ [Mindestdatensatz] nachgetragen und den Klassifikationskriterien hinzugefügt.

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Hochintensive Rehabilitation:

• 300 oder mehr Minuten Rehabilitationstherapie pro Woche und • mindestens 5 Tage pro Woche ein Therapietyp

Mittlere Intensität:

• 150 oder mehr Minuten Rehabilitationstherapie pro Woche und • mindestens 5 Tage pro Woche Rehabilitationstherapie

Geringe Intensität:

• 45 oder mehr Minuten Rehabilitationstherapie pro Woche und • mindestens 3 Tage pro Woche Rehabilitationstherapie und • mindestens 2 Typen von Rehabilitationspflege-Maßnahmen, die jede mindestens an

5 Tagen pro Woche angeboten werden. EXTENSIVE DIENSTE Bewohner, die einen RUG-ADL-Index von mindestens 7 aufweisen und mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllen:

• Parenterale Ernährung • Drainage • Tracheostomie • Ventilator/Respirator

SONDERPFLEGE Bewohner, die einen RUG-ADL-Index von mindestens 7 aufweisen und mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllen:

• Verbrennungen • Koma • Fiber mit Übergeben, Gewichtsverlust, Pneumonie oder Dehydration • Multiple Sklerose • Druckgeschwüre im 3. oder 4. Stadium • Quadriplegie • Septikämie • IV Medikationen • Strahlenbehandlung • Tubusernährung

KLINISCH KOMPLIZIERT Bewohner, die mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllen:

• Aphasie • Aspirationen • Zerebrallähmung • Dehydration • Hemiplegie

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• Innere Blutungen • Pneumonie • Ulcus Stase • Terminalkrankheit • Harntraktinfektion • Chemotherapie • Dialyse • Vier oder mehr Arztbesuch pro Monate • Respirationstherapie • Transfusionen • Wundpflege außer Druckgeschwürpflege einschließlich aktiver

Fußpflegemaßnahmen oder • Bewohner, die die Bedingungen für die Kategorien Extensive Dienste oder

Sonderpflege erfüllen, jedoch einen RUG-ADL-Index von 4 bis 6 aufweisen. EINGESCHRÄNKTE WAHRNEHMUNG Bewohner, die einen RUG-ADL-III-Index von 4 bis 10 aufweisen und in sämtlichen der drei folgenden Dimensionen eine eingeschränkte Wahrnehmung aufweisen:

• Entscheidungsfindung • Orientierung (Erinnerung) • Kurzzeitgedächtnis

VERHALTENSSTÖRUNGEN Nur Bewohner, die einen RUG-ADL-Index von 4 bis 10 aufweisen, werden dieser Kategorie zugeordnet. Bewohner mit folgenden täglichen Problemen:

• Unangemessenes Verhalten • Körperliche Aggressionen • Verbalaggressionen • oder • Bewohner mit: • Halluzinationen

(EINGESCHRÄNKTE) KÖRPERFUNKTIONEN Bewohner, die nicht die Bedingungen einer der obigen Kategorien erfüllen, einschließlich solcher Bewohner, wie die Kriterien für eingeschränkte Wahrnehmung oder Verhaltensstörungen erfüllen würden, jedoch einen RUG-ADL-Index von mehr als 10 aufweisen.

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2.2 Der RUG-III ADL Index6

Der ADL-Index kombiniert vier ADLs: Bettlägerigkeit, Toilettenbenutzung, Ortsveränderung und Nahrungsaufnahme. Dieser Index dient der Einordnung weiterer Bewohner in nahezu jede der hierarchischen Hauptkategorien. Der Index wird, wie Tabelle 2 aufführt, durch die Einstufung der Bewohner nach Punkten für jede ADL-Komponente und Zusatz der dazugehörigen Gewichtung gebildet. Tabelle 2: RUG-III ADL Index

Addieren Sie die Punktzahl für vier ADL-Variable (der Index geht von 4 – 18): Punktzahl Bettlägerigkeit, Toilettenbenutzung, Fortbewegung: Selbständig oder unter Aufsicht 1 Begrenzte Hilfe 3 Erhebliche Hilfe oder vollständige Abhängigkeit: Andere als körperliche 2-Personen-Hilfe 4 körperliche 2+ Personenhilfe 5 Nahrungsaufnahme: Selbständig oder unter Aufsicht 1 Begrenzte Hilfe 2 Erhebliche Hilfe oder vollständige Abhängigkeit 3

2.3 II. C. Verwendung sonstiger Variablen im RUG-III-System als Indikation für zusätzliche pflegebedürftigkeit

Drei weitere Variablen dienen zur Einordnung von Bewohnern, um die Hauptgruppen feiner aufzuspalten. Dazu zählen: Extensive Behandlungszählung: Eine Zählung extensiver Behandlungsmaßnahmen dient der Feststellung unterschiedlicher Ressourcenanspruchsgruppen in der Kategorie Extensivdienste. Diese Zählung führt folgende Leistungen auf:

• Parenterale Ernährung • Absaugen • Tracheostomie • Ventilator/Respirator

Depressiver Gemütszustand (Traurigkeit): Anzeichen und Symptome eines depressiven oder traurigen Gemütszustands dienen als dritte Stufe zur Aufteilung der Kategorie Klinisch kompliziert. Bewohner mit depressiver 6 Der frühe Verlust der ADL (Ankleiden und Körperpflege) in früheren Versionen des RUG III wurde

zugunsten der Rehabilitationspflege gestrichen. Rehabilitationspflege anerkennt Ankleiden und Körperpflege als Bestandteil von Training und Fertigkeitsübung einschließlich Aufgaben-Segmentierung für Bewohner mit eingeschränkter Wahrnehmung. Pflegerehabilitation verbessert die Erklärungen von Schwankungen und kann bessere Anreize in einem Entlohnungssystem bieten.

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oder trauriger Gemütsverfassung erkennt man am Vorhandensein einer Kombination folgender Symptome.

• Andauernde traurige oder ängstliche Gemütslage und mindestens 2 weitere Symptome:

• Ausdruck von Traurigkeit • Erregung oder Zurückgezogenheit • Frühes Erwachen mit schlechter Laune oder 7 und weniger Stunden wach am Tag. • Todes- oder Selbstmordgedanken • Gewichtsverlust

Alternativ dazu wird ein Bewohner als depressiv gekennzeichnet, wenn die Diagnose einer Depression und mindestens eines Symptoms aus der obigen Liste vorliegt. Rehabilitationspflege Rehabilitationspflege-Maßnahmen dienen als dritte Stufe zur Aufteilung der Kategorie eingeschränkte Wahrnehmung, Verhaltensstörungen und Kategorien (verminderter) Körperfunktionen. In der hiesigen Verwendung unterscheidet sie sich von der Rehabilitationspflege-Maßnahme in der Kategorie (Sonder-) Rehabilitation durch das zusätzliche Wundversorgungsprogramm als qualifizierende Handlung. Eine Zählung von 2 oder mehr für die folgenden Handlungen, die mindestens an fünf Wochentagen erfolgen, ordnet eine Person der höheren Ressourcenanspruchs-Gruppe zu:

• Amputationspflege • Aktive Bewegungshilfe • Passive Bewegungshilfe • Schienen-/Stützen-Hilfe • Training in:

• Ankleiden/Körperpflege • Nahrungsaufnahme/Schlucken oder • Fortbewegung/Mobilität • Ortsveränderung • Jegliches Wundversorgungsprogramm

3 Relative Ressourcenbeanspruchung Die Logik, nach der Bewohner den RUG-III-Gruppen zugeordnet werden, wird in Tabelle 3 dargestellt und in Abb. 1 graphisch deutlich. Dieser Logik folgend wird die Frequenz des Erscheinens jeder einzelnen RUG-III-Gruppe in der Erhebungsprobe in Abb. 2 deutlich. Es ist anzumerken, dass dies nur die Verteilung in der Erhebungsprobe darstellt, die zweckgerichtet zusammengestellt (siehe S. 1) wurde und vermutlich einseitig ausgerichtet ist. Die Kriterien zur Zuordnung in jede Gruppe finden sich in den folgenden Bezeichnungen wieder: Intensität der Rehabilitation, Grad der ADLs, Zählung der Behandlungen, depressive Gemütslage (D) und 2 oder mehr Rehabilitationspflege-Handlungen (N). Der Schlüssel für jede Gruppe wird ebenfalls angegeben. Tabelle 3 gibt die relative

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Ressourcenbeanspruchung jeder der RUG-III-Gruppen wieder auf der Grundlage der unmittelbar für einen Bewohner geleisteten Pflege. Die Gewichtung der Pflege7 allein, sowie die Kombination von Pflege- und Hilfsleistungen8 (siehe auch Abb. 3) werden aufgeführt. Beide Gewichtungen werden für die gesamte Erhebung auf einen 1,00-Wert normalisiert. Mittelbare Pflege und Therapiezeiten werden in späteren Berechnungen aufgenommen, um Mischfall-Indices für die Medicare- und Medicaid-Leistung, Multistate [Staatenübergreifende] Medicare- und Medicaid-Leistungssystem-(M³PS)-Gruppen zu entwickeln. Die Mischfall-Wertungen sind nur für die Erhebung von Bewohnern in den sieben Staaten repräsentativ, die Daten für die Klassifizierungsplanstudien geliefert haben. Die Mischfallwerte in den einzelnen Staaten und Einrichtungen mögen größer oder geringer ausfallen, als 1,00.

7 Die Pflegegewichtung erfolgte in folgenden Kriterien: Staatlich geprüfte Krankenschwester (1,34); Amtlich

zugelassene Krankenschwester mit stark praxisbezogener Ausbildung (1,02) und Pflegehelferin (0,67). 8 Hilfsleistungen (und Aufgabenzuweisung) bestehen aus Sozialarbeit (1,83), Physiotherapie (1,67),

Beschäftigungstherapie (2,57), Sprachpathologie/Audiologie (2,41) und Transport (0,67).

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RUG-III Klassifikationssystem ADL Verrichtungen des täglichen Lebens Behavior Verhalten Behavior Problems Verhaltenstörungen Clinically Complex Klinisch kompliziert/komplex Cognitively Impaired Eingeschränkte Wahrnehmung Complex Kompliziert Depressed Depressiv/niedergeschlagen Extensive Extensiv Extensive Care Extensiv-Pflege High Hoch Impaired Eingeschränkt Low Gering Med. Mittelschwer Nursing Home Residents Pflegeheimbewohner Nursing Rehabilitation Rehabilitationspflege Physical Körperlich Reduced Physical Functions Eingeschränkte Körperfunktionen Rehab Rehabilitation Special Sonder- Special Care Sonder-Pflege Special Rehabilitation Sonder-Rehabilitation Very High Sehr hoch Yes Ja Tab. 3: RUG-III Ressourcenaufwand

RUG-III-Gruppe Schlüssel Nummer in Erhebungsprobe

Pflege Pflege + Therapien

Rehabilitation (Sonder-) 552 1.38 2.26Rehab. sehr hoch 14-18 RVC 37 1.78 3.55Rehab. sehr hoch 8-13 RVB 77 1.18 3.00Rehab. sehr hoch 4-7 RVA 21 0.81 2.63Rehab. hoch 15-18 RHD 23 1.91 2.82Rehab. hoch 12-14 RHC 51 1.49 2.45Rehab. hoch 8-11 RHB 53 1.31 2.28Rehab. hoch 4-7 RHA 24 1.06 2.12Rehab. mittelschwer 16-18 RMC 17 2.07 2.50Rehab. mittelschwer 8-15 RME 134 1.41 1.97Rehab. mittelschwer 4-7 RMA 16 1.24 1.73Rehab. gering 12-18 RLE 61 1.35 1.51Rehab. gering 4-11 RLA 38 1.21 1.37Extensivleistungen 759 2.24 2.04 Extensiv 3 SE3 11 4.44 4.04Extensiv 2 SE2 38 2.81 2.58Extensiv 1 SE1 110 1.82 1.65Sonderpflege 767 1.50 1.36 Sonder 17-18 SSC 303 1.60 1.45Sonder 14-18 SSB 372 1.47 1.33Sonder 7-13 SSA 92 1.27 1.17

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Klinisch komplex 2398 1.05 0.98 komplex 17-18 D CD2 55 1.45 1.33komplex 17-18 CD1 282 1.36 1.23komplex 11-16 D CC2 204 1.18 1.11komplex 11-16 CC1 875 1.15 1.07komplex 6-10 D CB2 89 1.08 1.01komplex 6-10 CB1 389 0.93 0.89komplex 4-5 D CA2 72 0.77 0.74komplex 4-5 CA1 432 0.67 0.65Eingeschränkte Wahrnehmung 769 0.58 063 eingeschränkt 6-10 N IB2 127 0.88 0.80eingeschränkt 6-10 IB1 278 0.81 0.74eingeschränkt 4-5 N IA2 54 0.60 0.56eingeschränkt 4-5 IA1 310 0.49 0.45Verhaltensstörungen 125 0.57 0.54 Verhalten 6-10 N BE2 14 0.87 0.80Verhalten 6-10 BE1 31 0.80 0.74Verhalten 4-5 N BA2 11 0.57 0.56Verhalten 4-5 BA1 69 0.41 0.40(eingeschränkte) Körperfunktionen 2876 0.79 0.73 körperlich 16-18 N PE2 217 1.18 1.06körperlich 16-18 PE1 356 1.12 1.01körperlich 11-15 N PD2 333 1.01 0.92körperlich 11-15 PD1 609 1.00 0.91körperlich 9-10 N PC2 83 0.86 0.79körperlich 9-10 PC1 124 0.79 0.73körperlich 6-8 N PB2 45 0.57 0.55körperlich 6-8 PB1 147 0.55 0.52körperlich 4-5 N PA2 108 0.56 0.55körperlich 4-5 PA1 884 0.39 0.39 Abbildung 2: Häufigkeit von RUG-III-Gruppen in kombinierten Erhebungsdaten Abbildung 3: Relativ gewichtete Gesamtzeit pro RUG-III Kombinierte Daten Relativ gewichtete Gesamtzeit für Direktpflege Nursing Pflege Auxiliary zusätzliche Hilfe