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Q1 – Zwei englische Außenpolitiker über Hitler: [Lord Halifax] und andere Mitglieder der britischen Regierung seien von der Überzeugung durchdrungen, „dass der Führer nicht nur in Deutschland Großes geleistet habe, sondern dass er durch die Vernichtung des Kommunismus im eigenen Land diesem den Weg nach Westeuropa versperrt habe ...“ [Sir Horace Wilson] erinnere sich daran, dass der Führer einmal Deutschland und England als Bollwerk gegen die Kräfte der Zerstörung vornehmlich aus dem Osten bezeichnet habe. Er selber und viele andere Engländer hätten diese Worte des Führers nie vergessen. Zit. nach Die Zeit, 19.1966 (06.05.1966) [http://www.zeit.de/1966/19/warum-stuetzte-grossbritannien-hitler] Q2 – Rede des britischen Premierministers Chamberlain, 30.09.1938 [Hitler und ich] stimmten darin überein, dass […] alle Fragen, die unsere beiden Länder betreffen, in gegen- seitiger Beratung gelöst werden sollen; wir sind fest entschlossen, unsere Bemühungen zur Beseitigung wei- terer Differenzen fortzusetzen, und so den fortwährenden Frieden in Europa zu erhalten. Der wirkliche Triumph ist, dass gezeigt wurde, dass […] die Lösung einer komplizierten und schwierigen Aufgabe auf dem Wege der Verhandlung anstatt mit Waffengewalt herbeizuführen, und somit eine Katastro- phe verhindert wurde. […] Der Pfad, der zu einer Beschwichtigung führt, ist lang und voller Hindernisse. Das Problem der Tschechoslowakei ist das jüngste und vielleicht das gefährlichste. Nun, da wir es überwunden haben, meine ich, dass es möglich sein sollte, weitere Fortschritte zu machen auf dem Weg der Gesundung und der Vernunft. [Chamberlain, Neville: Peace in our time, Übers. d. A.] Q3 – Rede Chamberlains nach dem Einmarsch Deutschlands in die Tschechoslowakei: Was ist aus der Erklärung „keine territorialen Ansprüche mehr“ geworden? Was ist aus der Versicherung „wir wollen keine Tschechen im Reich“ geworden? Wieviel Rücksicht hat man genommen auf den Grundsatz der Selbstbestimmung, worüber Herr Hitler mit mir in Berchtesgarden so heftig diskutierte, als er die Trennung des Sudetengebietes von der Tschechoslowakei und dessen Einverleibung in das Reich forderte? […] Ich fühle mich verpflichtet, zu wiederholen, dass […] kein größerer Fehler begangen werden könnte, als zu glauben, unsere Nation habe, weil sie den Krieg für eine sinnlose und grausame Sache hält, so sehr ihr Mark verloren, dass sie nicht bis zur Erschöpfung ihrer Kraft einer solchen Herausforderung entgegentreten werde. Hierfür werde ich […] die Zustimmung des gesamten britischen Weltreiches und aller anderen Nationen haben, die zwar den Frieden hochschätzen, die Freiheit aber noch höher. [zit. nach Graml, Hermann: Europas Weg in den Krieg: Hitler und die Mächte 1939, 170] Q4 – Rede Hitlers vor Oberbefehlshabern der Wehrmacht, 20.08.1939: Es war mir klar, dass es früher oder später zu einer Auseinandersetzung mit Polen kommen musste. […] England und Frankreich haben sich verpflichtet, beide sind nicht in der Lage dazu. In England ist keine tat- sächliche Aufrüstung, sondern nur Propaganda. Das spricht dafür, dass England Polen nicht wirklich unter- stützen will: Es riskiert nicht 8 Mill. Pfund in Polen, obwohl es eine halbe Milliarde in China hineingesteckt hat. Die Lage Englands in der Welt ist sehr prekär. Es wird kein Risiko auf sich nehmen. […] England kann also Polen tatsächlich nicht helfen. Angriff gegen Italien bleibt noch übrig. Militärisches Eingreifen [vonseiten Englands] ist ausgeschlossen. [zit. nach Bauer, Kurt: Lehrveranstaltung „Schlüsseltexte und -dokumente zur Geschichte des Nationalsozialismus“, Wien 2009, 1 (http://www.kurt-bauer-geschichte.at/PDF_Lehrveranstaltung%202008_2009/21_Hitlerrede_1939-08-22.pdf)]

Sources Appeasement 1936-39

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Sources for the British Appeasement Politics in the late 30s, german translation.

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  • Q1 Zwei englische Auenpolitiker ber Hitler:

    [Lord Halifax] und andere Mitglieder der britischen Regierung seien von der berzeugung durchdrungen, dass der Fhrer nicht nur in Deutschland Groes geleistet habe, sondern dass er durch die Vernichtung des Kommunismus im eigenen Land diesem den Weg nach Westeuropa versperrt habe ...

    [Sir Horace Wilson] erinnere sich daran, dass der Fhrer einmal Deutschland und England als Bollwerk gegen die Krfte der Zerstrung vornehmlich aus dem Osten bezeichnet habe. Er selber und viele andere Englnder htten diese Worte des Fhrers nie vergessen.

    Zit. nach Die Zeit, 19.1966 (06.05.1966) [http://www.zeit.de/1966/19/warum-stuetzte-grossbritannien-hitler]

    Q2 Rede des britischen Premierministers Chamberlain, 30.09.1938

    [Hitler und ich] stimmten darin berein, dass [] alle Fragen, die unsere beiden Lnder betreffen, in gegen-seitiger Beratung gelst werden sollen; wir sind fest entschlossen, unsere Bemhungen zur Beseitigung wei-terer Differenzen fortzusetzen, und so den fortwhrenden Frieden in Europa zu erhalten.

    Der wirkliche Triumph ist, dass gezeigt wurde, dass [] die Lsung einer komplizierten und schwierigen Aufgabe auf dem Wege der Verhandlung anstatt mit Waffengewalt herbeizufhren, und somit eine Katastro-phe verhindert wurde. [] Der Pfad, der zu einer Beschwichtigung fhrt, ist lang und voller Hindernisse. Das Problem der Tschechoslowakei ist das jngste und vielleicht das gefhrlichste. Nun, da wir es berwunden haben, meine ich, dass es mglich sein sollte, weitere Fortschritte zu machen auf dem Weg der Gesundung und der Vernunft. [Chamberlain, Neville: Peace in our time, bers. d. A.]

    Q3 Rede Chamberlains nach dem Einmarsch Deutschlands in die Tschechoslowakei:

    Was ist aus der Erklrung keine territorialen Ansprche mehr geworden? Was ist aus der Versicherung wir wollen keine Tschechen im Reich geworden? Wieviel Rcksicht hat man genommen auf den Grundsatz der Selbstbestimmung, worber Herr Hitler mit mir in Berchtesgarden so heftig diskutierte, als er die Trennung des Sudetengebietes von der Tschechoslowakei und dessen Einverleibung in das Reich forderte? [] Ich fhle mich verpflichtet, zu wiederholen, dass [] kein grerer Fehler begangen werden knnte, als zu glauben, unsere Nation habe, weil sie den Krieg fr eine sinnlose und grausame Sache hlt, so sehr ihr Mark verloren, dass sie nicht bis zur Erschpfung ihrer Kraft einer solchen Herausforderung entgegentreten werde. Hierfr werde ich [] die Zustimmung des gesamten britischen Weltreiches und aller anderen Nationen haben, die zwar den Frieden hochschtzen, die Freiheit aber noch hher.

    [zit. nach Graml, Hermann: Europas Weg in den Krieg: Hitler und die Mchte 1939, 170]

    Q4 Rede Hitlers vor Oberbefehlshabern der Wehrmacht, 20.08.1939:

    Es war mir klar, dass es frher oder spter zu einer Auseinandersetzung mit Polen kommen musste. [] England und Frankreich haben sich verpflichtet, beide sind nicht in der Lage dazu. In England ist keine tat-schliche Aufrstung, sondern nur Propaganda. Das spricht dafr, dass England Polen nicht wirklich unter-sttzen will: Es riskiert nicht 8 Mill. Pfund in Polen, obwohl es eine halbe Milliarde in China hineingesteckt hat. Die Lage Englands in der Welt ist sehr prekr. Es wird kein Risiko auf sich nehmen. [] England kann also Polen tatschlich nicht helfen. Angriff gegen Italien bleibt noch brig. Militrisches Eingreifen [vonseiten Englands] ist ausgeschlossen.

    [zit. nach Bauer, Kurt: Lehrveranstaltung Schlsseltexte und -dokumente zur Geschichte des Nationalsozialismus, Wien 2009, 1 (http://www.kurt-bauer-geschichte.at/PDF_Lehrveranstaltung%202008_2009/21_Hitlerrede_1939-08-22.pdf)]