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SICHER Frühling/2005 mit meiner Krankenversicherung «Achtsamkeit uns und der Welt gegenüber liegt uns am Herzen!» Proben Sie bereits für das neue Programm im Herbst? Ja, wir haben schon begonnen. Und in irgendeiner Form arbeiten wir jeden Tag daran: Umschreiben, ausprobieren, Musik aussuchen. Wie entstehen die Ideen für Ihre Bühnen- stücke? Eigentlich immer aus Situationen des tägli- chen Lebens; zu Hause oder unterwegs, im Dorf, in der Stadt, im Land, in der Welt… Wir sammeln Be- richte, Bilder, Artikel, schreiben Notizen, eins gibt das andere. Ein langwieriger Prozess über ein bis zwei Jahre des Gutfindens und Verwerfens. Wie stimmen Sie sich in die Rolle der Fischbach’s ein? Nachdem die Bühne, die Requisi- ten, Licht und Ton bereit sind, spielen wir alle unsere 3 2 1 Das legendäre Duo Fischbach zeigt im Frühling 2005 nochmals sein erfolg- reiches Stück «Fischbachs Hochzeit». Für die Herbst-Tournee steht das Komiker-Paar mit seinem neusten Programm «Türkischer Honig oder Fischbachs Erbe» auf der Bühne. Wir können gespannt sein auf Kleinkunst vom Besten, die unsere Lachmuskeln mehr als strapaziert. Dass Lilian und Ernst komische Figuren wurden, liegt wohl am persönlichen Tempera- ment der beiden Künstler: «Wir sind beide ziemlich nachdenkliche Menschen, die trotz- dem lachen…» Tourneedaten unter www.duofischbach.ch Aus dem Inhalt Umgang mit Demenz-Patienten «Notfall»- Behandlungen Körperschmuck Angst vor Unfällen? Bärlauch 2 3 4 5 6 Liebe Kundin, lieber Kunde Endlich Frühling.Die Tage werden wieder län- ger. Das Licht tut uns wohl. Die Natur er- wacht. Die Welt wird wieder farbig und er- freut das Herz. Die Sonne wärmt uns. Endlich Frühling. Wie gut täte ein Frühling im Gesundheitswe- sen! Aufbruch und Mut zu Entscheidungen würden das politische Bild prägen.Alle Betei- ligten besännen sich auf das Wesentliche: Un- sere Gesundheit zu erhalten im Rahmen des finanziell Möglichen. Doch dieser Frühling ist weit entfernt. Stattdessen werden alte Ga- mellen zur Diskussion gestellt. Eine Initiative fordert erneut: Eine Krankenversicherung für alle. Das Volk hat am 18. Mai 2003 diese plan- wirtschaftliche Idee kraftvoll bachab ge- schickt. Die Interessen der Versicherten sind anders gelagert. Sie erwarten vom Kranken- versicherer, dass er im Interesse seiner Kun- den handelt, und lehnen deutlich eine zen- trale, monopolistische Lösung ab. Zu Recht befürchten sie einen trägen staatlichen Mo- loch. Beispiele gibt es zu genüge:AHV, IV und die Pensionskasse des Bundes sind kaum Empfehlungen für eine zentrale Lösung. Des- halb tritt Ihre Krankenkasse für Vielfalt (statt Einfalt) ein und dankt Ihnen für Ihre Unter- stützung. Es ist Zeit für dringende Reformen: Wegfall des Vertragszwanges mit jedem Leistungsan- bieter, Durchsetzung der Generikamedika- mente und eine Prämienordung, die dem Risi- koverhalten der Menschen Rechnung trägt. Themen, welche die Knospen treiben wür- den, damit endlich Frühling wird im Gesund- heitswesen. Eine blühende Zeit wünscht Ihnen Editorial

SICHER Frühling 2005

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- Interviewpartner sind das Duo Fischbach, - Medizin: Umgang mit demenzkranken Personen - Branche: „Notfall“-Behandlung im TARMED Tarifsystem und die Berner Privatspitäler - Jugend: Körperschmuck – Tattoo oder Piercing gefällig? - Prävention: 2. Teil unserer Kampagne „Aktive Kinder“ mit Herr Dr. Lukas Zahner - Natur: Bärlauch.

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Page 1: SICHER Frühling 2005

SICHERFrühling/2005

mi t me iner Krankenver s i cherung

«Achtsamkeit uns und der Weltgegenüber liegt uns am Herzen!»

Proben Sie bereits für das neue Programmim Herbst? Ja, wir haben schon begonnen. Und inirgendeiner Form arbeiten wir jeden Tag daran:Umschreiben, ausprobieren, Musik aussuchen.

Wie entstehen die Ideen für Ihre Bühnen-stücke? Eigentlich immer aus Situationen des tägli-chen Lebens; zu Hause oder unterwegs, im Dorf, inder Stadt, im Land, in der Welt… Wir sammeln Be-richte, Bilder, Artikel, schreiben Notizen, eins gibt dasandere. Ein langwieriger Prozess über ein bis zweiJahre des Gutfindens und Verwerfens.

Wie stimmen Sie sich in die Rolle derFischbach’s ein? Nachdem die Bühne, die Requisi-ten, Licht und Ton bereit sind, spielen wir alle unsere

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2

1

Das legendäre Duo Fischbach zeigt im Frühling 2005 nochmals sein erfolg-reiches Stück «Fischbachs Hochzeit». Für die Herbst-Tournee steht dasKomiker-Paar mit seinem neusten Programm «Türkischer Honig oderFischbachs Erbe» auf der Bühne. Wir können gespannt sein auf Kleinkunstvom Besten, die unsere Lachmuskeln mehr als strapaziert.

Dass Lilian und Ernst komische Figuren wurden, liegt wohl am persönlichen Tempera-ment der beiden Künstler: «Wir sind beide ziemlich nachdenkliche Menschen, die trotz-dem lachen…»

Tourneedaten unter www.duofischbach.ch

Aus dem Inhalt

Umgang mitDemenz-Patienten

«Notfall»-Behandlungen

Körperschmuck

Angst vor Unfällen?

Bärlauch

2

3

4

5

6

Liebe Kundin, lieber Kunde

Endlich Frühling. Die Tage werden wieder län-ger. Das Licht tut uns wohl. Die Natur er-wacht. Die Welt wird wieder farbig und er-freut das Herz. Die Sonne wärmt uns. EndlichFrühling.

Wie gut täte ein Frühling im Gesundheitswe-sen! Aufbruch und Mut zu Entscheidungenwürden das politische Bild prägen.Alle Betei-ligten besännen sich auf das Wesentliche: Un-sere Gesundheit zu erhalten im Rahmen desfinanziell Möglichen. Doch dieser Frühling istweit entfernt. Stattdessen werden alte Ga-mellen zur Diskussion gestellt. Eine Initiativefordert erneut: Eine Krankenversicherung füralle. Das Volk hat am 18. Mai 2003 diese plan-wirtschaftliche Idee kraftvoll bachab ge-schickt. Die Interessen der Versicherten sindanders gelagert. Sie erwarten vom Kranken-versicherer, dass er im Interesse seiner Kun-den handelt, und lehnen deutlich eine zen-trale, monopolistische Lösung ab. Zu Rechtbefürchten sie einen trägen staatlichen Mo-loch. Beispiele gibt es zu genüge:AHV, IV unddie Pensionskasse des Bundes sind kaumEmpfehlungen für eine zentrale Lösung. Des-halb tritt Ihre Krankenkasse für Vielfalt (stattEinfalt) ein und dankt Ihnen für Ihre Unter-stützung.

Es ist Zeit für dringende Reformen: Wegfalldes Vertragszwanges mit jedem Leistungsan-bieter, Durchsetzung der Generikamedika-mente und eine Prämienordung, die dem Risi-koverhalten der Menschen Rechnung trägt.Themen, welche die Knospen treiben wür-den, damit endlich Frühling wird im Gesund-heitswesen.

Eine blühende Zeit wünscht Ihnen

Editorial

Page 2: SICHER Frühling 2005

SICHER Frühling/2005

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MEDIZIN

Musikstücke durch, dann haben wir gerne etwaeine Stunde Ruhe. So sammeln wir uns. Jederfür sich im Sitzen oder Liegen.

Was vermitteln Sie mit den FigurenLilian und Ernst Fischbach den Zuschau-ern? Kurz gesagt: Humor ist, wenn man trotz-dem lacht. Das stammt, Irrtum vorbehalten, vonErich Kästner. Oder wie es ein Journalist for-

mulierte: Fischbachs haben nichts zu lachen –das Publikum dafür umso mehr.

Welche Charakter-Eigenschaften las-sen sich von Ihnen als Privatperson wie-dererkennen in den Rollen der Fisch-bachs? Ungeduld, zeitweiliges Überreagieren,aus der Haut fahren und letztlich doch immerin Liebe zusammenleben.

Was liegt den Fischbach’s am Herzenbezüglich ihrer Gesundheit? Natürlich ge-sund bleiben mit gesunder Ernährung, viel Be-wegung, wenig Stress und Achtsamkeit uns undder Welt gegenüber. Und - gegebenenfalls hof-fentlich - auch annehmen können, krank zuwerden und letztlich den Weg alles Irdischen zugehen.

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Duo Fischbach

Einsparmöglichkeitenbis zu 50%

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Vorname/Name Antonia Limacher Peter Freiburghausals Lilian Fischbach als Ernst Fischbach

Geburtstag 5.August 1953 7. Februar 1947

Ich bleibe fit mit Körpertraining, Reiten, Heilfasten Mit den Hunden um die Wette laufen

Das war/ist mein Das Hochgefühl nach Endlich aus der Schule zu kommenschönstes Erlebnis einer gelungenen Vorstellung

Mein grösster Wunsch Dass die Menschen vermehrt Ein schöner Planetinnehalten und über unsere Welt nachdenken.

Das war die Das Bühnenbild bricht zusammen, der Vorhang brennt, das Licht geht aus:heikelste Situation Das verlangte und ergab eine fulminante Improvisation für uns!

Umgang mit Demenz-Patienten

Der Umgang mit demenzkranken Men-schen ist für viele Leute schwierig. Häu-fig gehen wir den Patienten aus demWeg – anstatt ihnen mit Offenheit undFreude zu begegnen.

Demenz ist die allgemeine Bezeichnung fürKrankheiten, bei denen Verluste des Erinne-rungsvermögens zusammen mit anderen Funk-tionsstörungen des Gehirns auftreten, wieetwa bei Alzheimer. Wenn Sie demenzkrankeMenschen kennen, haben Sie keineBerührungsängste! Die Patienten haben eineintakte Gefühlswelt und möchten besuchtwerden. «Jemand zu sein» ist für sie genau sowichtig wie für uns alle.

Tun

• Humor: durch Singen,Tanzen, Spiel und Spass die Stimmung aufheitern

• Passen Sie sich dem Tempo des Patienten an (Geduld)

• Angewohnheiten beibehalten, sich für die Biographie und das Umfeld interessieren

• Halten Sie Blickkontakt und drücken Sie sich in einfachen, klaren Sätzen aus

• Regelmässige Besuche stärken Vertrautheit und Sicherheit auf beiden Seiten

Meiden

• Sprechen Sie nicht über Demenzpatientenin deren Anwesenheit

• Machen Sie nicht zwei verschiedene Dingegleichzeitig (Beispiel: «Wie schmeckt derSalat?» Während Sie Wasser in ein Glasgiessen)

• Halten Sie nicht an der Wahrheit bzw. Realität fest

• Stellen Sie keine zu hohen Erwartungen

• Konfrontieren Sie den Patienten nicht mit seinen Defiziten.

Steckbrief

Page 3: SICHER Frühling 2005

www.krankenversicherer.ch

3

BRANCHE

Wenn auf der Rechnung bei der Position «Dia-gnose» der Zusatzcode 03 (= akut) angegebenist, kann der Versicherer nicht oder nur mitgrossem Aufwand prüfen, ob tatsächlich einNotfall im Sinne des TARMED vorliegt. GemässDefinition darf der Notfallzuschlag nämlich nur

dann verrechnet werden, wenn die Behandlungunverzüglich, also ohne Wartezeit, erfolgt ist.

Wir sind daher auf Ihre Unterstützung ange-wiesen: Steht auf Ihrer Rechnung bei irgend-einer Position der Begriff «Notfall», dann prü-

fen Sie bitte, welche der unten aufgeführten Si-tuation dem Vorfall am ehesten entspricht: Beiden ersten beiden Beispielen ist der Notfallzu-schlag gerechtfertigt, bei den übrigen darf erjedoch nicht verrechnet werden.

Liebe Kunden, aus oben genannten Situationen ist ersichtlich, dass bei sehr wenigen Ereignissen ein Notfall im Sinne des TARMED vorliegt. Sollte aufIhrer Rechnung zu Unrecht ein «Notfall» fakturiert worden sein, nehmen Sie bitte mit Ihrem Arzt Kontakt auf, oder melden Sie es Ihrem Kranken-versicherer. Vielen Dank.

Ende Januar hat der Regierungsrat desKantons Bern den Vertrag über die sta-tionäre Behandlung von Grundversi-cherten in den Berner Privatspitälerngenehmigt. Damit ist es nun grundsätz-lich möglich, jede stationäre Behand-lung in einem Privatspital durchführenzu lassen.

Für die Versicherten hat dies Vorteile: Die Pri-vatspitäler im Kanton Bern verfügen übereine sehr gute Infrastruktur und sind für eineVielzahl von hochtechnologischen Eingriffender Leistungserbringer Ihrer Wahl geeignet

(Herzeingriffe, Neurochirurgie, usw). Bei Ein-griffen der Grundversorgung ergibt sich aller-dings ein kontroverses Bild. Die für den Kran-kenversicherer anfallenden Kosten sind in Pri-vatspitälern höher als diejenigen des gleichenEingriffes in einem öffentlichen Akutspital. Beiden öffentlichen Spitälern übernimmt derKanton Bern nämlich knapp 50% der sta-tionären Behandlungskosten, bei Privat-spitälern müssen die Krankenversicherer da-gegen die vollen Kosten tragen. Dieser Um-stand hat wesentliche Auswirkungen auf diePrämiengestaltung des nächsten Jahres:Wennkünftig die chirurgische Grundversorgung

ohne zwingende Gründe in einem Privatspitaldurchgeführt wird, werden die Prämien fürdie obligatorische Krankenpflegeversicherungdeutlich ansteigen – Experten rechnen mitMehrkosten von 200 Millionen Franken.

Fazit:Die chirurgische Grundversorgung gehörtprinzipiell ins öffentliche Spital, hochkomplexeund technologisch aufwändige Eingriffe in diePrivatspitäler oder ins universitäre Zentrums-spital. Nur auf diese Weise kann das Prinzip dersozialen Krankenversicherung aufrechterhaltenund das Prämienniveau stabilisiert werden.

Sie sind sofort nach der telefonischen Anmeldung in die Praxis,ins Belegarzt-Spital, ins Permanence- oder Medical Center be-stellt und ohne Verzug, will heissen ohne warten zu müssen, di-rekt vom Arzt behandelt worden = Notfall

Am Sonntagmorgen rufen Sie den Arzt wegen einer heftigenNierenkolik an. Der Arzt kommt unverzüglich zu Ihnen nachHause, um Sie zu behandeln = Notfall

Zwischen der Anmeldung und der Behandlung ist Zeit verstri-chen. Z.B. am Morgen 8.00 Uhr angerufen,Termin für 9.30 Uhrerhalten = normale Konsultation

Sie mussten im Wartezimmer auf die Behandlung warten, bis derArzt andere Patienten versorgt hat = normale Konsultation

Am Sonntagmorgen rufen Sie den Arzt wegen OhrenschmerzenIhres Kindes an. Der Arzt berät Sie am Telefon. Zwei Stundenspäter rufen Sie wieder an, da die Schmerzen intensiver gewor-den sind. Der Arzt bestellt Sie mit dem Kind auf den Nachmittagin die Praxis = telefonische Notfallkonsultation / Behandlung inder Praxis = normale Konsultation

Auf der Rechnung ist am Tag X nur ein Bericht mit einer Notfall-pauschale verrechnet = nicht erlaubt. Für Berichte können keineNotfallzuschläge verrechnet werden.

«Notfall»-Behandlungen erhitzen die Gemüter

Berner Privatspitäler: Lohnenswerter Luxus?

Mit dem neuen gesamtschweizerischen Tarif TARMED wird die Definition eines «Notfalls» unterschiedlich ausgelegt – einerseitsweil der TARMED einen «echten» Notfall gut entschädigt, andererseits weil die früheren Express-Konsultationen nicht mehr zulässigsind.

Das kostet eine «Notfall» - Konsultation:

07.00-19.00 Montag - Freitag 60 TP

07.00-12.00 Samstag60 TP

07.00-19.00 Sonntag120 TP

12.00-19.00 Samstag120 TP

19.00-22.00 Montag - Sonntag 120 TP

22.00-07.00 Montag - Sonntag 180 TP

(TP x TPW - z.B. 120 x CHF 0.96)

Das kostet eine telefonische «Notfall» - Beratung:

07.00-19.00 Sonntag30 TP

12.00-19.00 Samstag30 TP

19.00-22.00 Montag - Sonntag 30 TP

22.00-07.00 Montag - Sonntag 70 TP

Das kostet eine «Notfall» - Konsultation:

07.00-19.00 Montag - Freitag 60 TP

07.00-12.00 Samstag60 TP

07.00-19.00 Sonntag120 TP

12.00-19.00 Samstag120 TP

19.00-22.00 Montag - Sonntag 120 TP

22.00-07.00 Montag - Sonntag 180 TP

(TP x TPW - z.B. 120 x CHF 0.96)

Das kostet eine telefonische «Notfall» - Beratung:

07.00-19.00 Sonntag30 TP

12.00-19.00 Samstag30 TP

19.00-22.00 Montag - Sonntag 30 TP

22.00-07.00 Montag - Sonntag 70 TP

TP = Taxpunkt / TPW = Taxpunktwert

☎+

Page 4: SICHER Frühling 2005

Körperschmuck – Tattoo oder Piercing gefällig?Es wird Frühling und die Temperaturen steigen. Das schöne Wetter lädt zulockerer Kleidung ein, und überall sind die mit Stolz getragenen Piercings undTätowierungen wieder zu sehen. Schon die jüngsten Teenager trumpfen mitBauchnabelpiercings und Tattoos im Steissbeinbereich auf.

Woher kommt dieser Körperkult?Schon seit Jahrhunderten sind Tätowierungen und Piercingsals Körperschmuck zum Schutz vor bösen Geistern oder alsZeichen für Stammeszugehörigkeit, Fruchtbarkeit, Geburtund Tod in den verschiedensten Ländern und Erdteilen be-kannt – bei den Inkas in Peru, den Azteken und Mayas inMexiko, in Asien und im Südseeraum ebenso wie bei denEskimos. Im Mittelalter wurde das Tätowieren in Europa vonchristlichen Religionen verboten. Danach wurden Tattoos bei

Seeleuten wieder üblich und galten lange als Phänomen der Unterschicht («Knasttätowie-rungen»).

Piercing war in Europa lange Zeit als abartig und als Zeichen für experimentierfreudigenSex klassifiziert.Tatsächlich waren Piercings dem schwulen oder heterosexuellen Sadomaso-chismus und der Fetischszene vorbehalten. Durch die Hippies und später die Biker wurdebesonders der Ohrring als Provokation beliebt. Mitte der 70er Jahre trugen dann die PunksPiercings durch Ohren, Nase und Lippen – als Ausdruck von Wut und Aufschrei einer ent-rechteten Jugend.

Das PiercingEin Piercing ist eine Wunde und muss ebensointensiv gepflegt, also sehr sauber gehalten undfür mehrere Tage oder gar Wochen am bestennicht berührt werden. Stress und schlechteErnährung können sich negativ auf den Hei-lungsprozess auswirken. Je nach Stelle kann die-ser 2 Wochen bis 9 Monate dauern. Bei Proble-men sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.Unter mangelhaften hygienischen Bedingungen können Infektionen,Vereiterungen oder Blu-tungen entstehen. Bei verschmutzten Nadeln besteht darüber hinaus die Gefahr einer Aids-oder Hepatitisübertragung. Auch allergische Reaktionen, vor allem auf das Material desSchmuckes, sind üblich. Es empfiehlt sich die ausschliessliche Verwendung von Gold, Platinoder chirurgischem Stahl.Von Nickel- und Kobaltlegierungen ist abzuraten.

Die TätowierungBeim Tätowieren wird Farbe unter die Haut gebracht. Dieser Vor-gang ist je nach Körperstelle unterschiedlich schmerzhaft. Heutekommen weltweit fast ausschliesslich Tätowiermaschinen zum Ein-satz, welche mittels vibrierender Nadeln für gleich bleibendenDruck und gleichmässige Farbzuführung sorgen. Die Pflege des Tat-toos ist ebenso wichtig wie beim Piercing, da auch die Tätowierungeine Wunde ist, die sich entzünden und schwerwiegende Folgen ha-ben kann. Tätowierungen sind Farben unter der Hautoberfläche.Diese bleiben auf ewig im Körper! Die heutige Medizin ermöglichtzwar eine gewisse Entfernung mittels teurer, nicht ungefährlicherLasertechnik – meist aber mit bleibenden Narben. Die Entschei-dung zum Motiv will gut überlegt sein; lassen Sie sich das Sujet zu

Testzwecken mit Hennafarbe auf die gewünschte Körperstelle malen. Und denken Siedaran, dass Ihr Körper nicht bis in jedes Alter straff und knackig bleibt, und ein Motiv mitRunzeln auch nicht mehr besonders schick aussieht.

Piercing (to pierce = durchstechen)Mittlerweile hat sich das Piercing im Schmuck-bereich etabliert und wird genauso selbstver-ständlich getragen wie etwa Ohrringe.Anfäng-lich wurden meist die weichen Bereiche desGesichts (Ohren, Nasenflügel, Lippen) mitPiercings durchstochen, doch ist das Bauchna-belpiercing oder auch das Piercing im Genital-bereich schon lange keine Seltenheit mehr.

Tätowierung/Tattoo (polynesisch: tatu/tatau = Zeichen, Malerei,auch zeichnen, oder tahitisch/englisch:tæ’tu = Hautstich) Eine Tätowierung ist ein Bild (oder Text), dasmit Tinte oder anderen Farbpigmenten in dieHaut gestochen wird. Heute wird die Farbedurch eine Nadel unter die oberste Haut-schicht gespritzt. Die ursprüngliche Methode,die in manchen Kulturen auch heute noch an-gewendet wird, ist ein Einschneiden der Hautund ein Einreiben der Wunde mit Tinte, Ascheoder sonstigen farbgebenden Stoffen.

Moderne Tätowierungsmaschine

Was ist wichtig?Informieren Sie sich gründlich über das Pier-cing- / Tattoostudio. Die Räumlichkeiten müs-sen sauber und von anderen Arbeitsbereichenabgetrennt sein. Instrumente, Materialien undSchmuck müssen steril verpackt sein. Pierceroder Tätowierer müssen Handschuhe tragen,die zu «schmückende» Stelle wird vor demtätowieren oder Einsetzen des Schmucksdesinfiziert und beim piercen betäubt. DerKunde bekommt eine genaue Pflegeanleitungfür mögliche Komplikationen. Ein zuverlässigerAnbieter ist gerne bereit, Sie über alle Risikenzu informieren, und verlangt bei Minderjähri-gen immer die Unterschrift oder gar Beglei-tung eines Vormundes.

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SICHER Frühling/2005JUGEND

Page 5: SICHER Frühling 2005

Angst vor Unfällen?

Unsere Umwelt und unser Verhalten haben sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Diekonsequente Technisierung führt dazu, dass wir technisch immer bewegter, körperlich jedoch im-mer unbewegter werden – man lässt sich bewegen, statt sich selbst zu bewegen. Kinder reagierenbesonders empfindlich auf diese veränderten Lebensbedingungen. Sie können ihren natürlichen Be-wegungsdrang immer weniger ausleben. Die Folgen: Zunehmend mehr Kinder zeigen Bewegungs-defizite, werden ungeschickter, und ihre Leistungsfähigkeit nimmt stetig ab.

Bewegung wird häufig als Unfallrisiko angesehen und des-halb unterbunden statt gefördert. Dabei übersehen wirErwachsenen, dass sich heute die Mehrzahl der Unfälleereignet, weil Kinder alltägliche Bewegungen aufgrundihrer ungenügend trainierten Fähigkeiten – zum Beispielmangelndes Gleichgewicht – nicht mehr bewältigen kön-nen.Viele Kinder beobachten nur noch, wie andere übereinen Baumstamm balancieren; sie selber tun es nichtmehr, denn es fehlen die persönlichen Bewegungserfah-rungen, um damit die eigenen Grenzen zu erleben.

Die häufigste Unfallursache bei Kindern sind Stürze.Sturzunfälle führen heute vermehrt zu Verletzungen, dadie notwendigen Bewegungsmuster für dämpfendesund koordiniertes Fallen bzw. Rollen nicht geübt undsomit nicht abrufbar im Gehirn gespeichert sind.

Was können sie tun?Bewegungserfahrungen bei den Kindern fördern stattverhindern! Sturzprophylaxe durch Gleichgewichts-training. Üben Sie zum Beispiel die Gleichgewichts-fähigkeit mit Ihrem Kind in einer sicheren Umgebung.Vorschlag: Versuchen Sie mit Ihrem Kind auf einer(Bett-) Matraze auf einem Bein zu stehen. Wie langeschaffe ich das? Kann ich dazu sogar etwas hüpfen?Was passiert, wenn ich mit den Armen schwinge? Kannich etwas in die Knie gehen, ohne das Gleichgewicht zuverlieren, oder schaffe ich es sogar, meine Socken an-und wieder auszuziehen? Wie lange kann ich mit ge-schlossenen Augen stehen bleiben? Oder wie wäre esmit einem Pantomimenspiel? Sie werden garantiertihren Spass an diesen Gleichgewichtsübungen haben.Und falls Sie einmal stürzen: Kein Problem, Sie fallensanft und sammeln dabei ihre Sturzerfahrungen.Führen Sie diese Übungen täglich durch – Sie werdenstaunen, wie schnell Sie mit ihrem Kind zusammenFortschritte machen!

Ihr Lukas Zahner

Dr. phil. nat. LUKASZAHNER

Dozent am Institut für Sportund Sportwissenschaften derUniversität Basel und am In-stitut für Bewegungs- undSportwissenschaften derETH Zürich.VerantwortlicherAdoleszentensport amBASPO, Magglingen

Biologe,Turn- und Sport-lehrer, Health Fitness Instructor des ACSM,Diplomtrainer Swiss Olympic,Tennislehrer TVS

[email protected]

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www.krankenversicherer.chPRÄVENTION

Kreuzworträtsel Frühling/2005Lösen Sie das Rätsel und gewinnen Sie einen von 3 Mini-Kühlschränken (15 Lt. Fassungsvermögen, Format 21 x 35 x24 cm, Anschluss 12V (Auto) / 230V (Netz))im Wert von CHF 100.00! Das Lösungswort teilen Sie uns via folgenderHomepage mit: www.krankenversicherer.chOder Sie schreiben uns eine Postkarte mitAngabe des Lösungswortes und Ihres Versi-cherers an folgende Adresse: krankenversi-cherer.ch, Haldenstrasse 25, 6006 Luzern.Einsendeschluss: 8. Mai 2005.Die Gewinner werden ausgelost und persönlich benachrichtigt.Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

www.aktive-kindheit.ch 1Emmi CAFFÈ LATTE anregend, frisch und kühl

Auserlesener Rohkaffee,schonend geröstet, frisch gemahlen, zu Espresso-Portionen verarbeitet und mit feiner, frischer Milch vereint,das ist Emmi Caffè Latte:Drei Geschmacksrichtungen Caffè Latte Macchiato,Caffè Latte Espresso und Caffè Latte Cappuccino.

Erfolgsfaktor Rohkaffee entscheidet

Für jede der drei Geschmacksrichtungen entwickelte Emmi eigene Rezepturen. So werden die unterschiedlichenAromen der jeweiligen Arabica-Sorte in Verbindung mit der Qualität der Milch aus der Schweiz besonders fein hervorgehoben. Bei Caffè Latte Macchiato fiel die Wahl auf den Guatemala Arabica Kaffee «La Felicidad». Der Caffè Latte Cappuccino wird mit Kaffeebohnen aus Nicaragua zubereitet und jene für den Caffè Latte Espresso stammen aus Indien.

Page 6: SICHER Frühling 2005

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Bärlauch – FrühlingskräfteKräuterfrauen, Wildkräutersammlerinnen, Naturliebende, Spaziergänger und ganzeFamilien freuen sich jeden Frühling auf das Spriessen der Bärlauchblätter. Die stärken-den Eigenschaften des jungen Grüns sind nach einem langen Winter besonders gefragtund willkommen.

Bärlauch (Allium ursinum) ist bei uns ein heimisches Waldgewächs. Er enthält eine Viel-zahl von Nährstoffen und ist in seiner Wirkung und seinem Geschmack ähnlich wieKnoblauch, führt aber nicht zu unangenehmen Geruchsabgaben über die Haut. Bärlauchfördert die Durchblutung, regeneriert die Darmflora, reinigt Magen, Darm und Blut,stärkt die Abwehrkräfte und den Kreislauf und ist reich an Vitamin C. Etwa ab MitteMärz beginnen die länglichen, spitzigen und glattglänzenden Blätter zu spriessen und derWald duftet nach Knoblauch. Die Blätter werden gesammelt, so lange sie zart und jungsind. Sie eignen sich in der Küche hervorragend für Salate, Suppen, Kräutersalze, Pesto,Spätzli oder Risotto.

Vorsicht: Die Bärlauchblätter sehen den giftigen Maiglöckchenblättern sehr ähnlich. ImZweifelsfall einfach ein Blatt zwischen den Fingern vorsichtig zerreiben – der intensiveKnoblauchgeruch identifiziert den Bärlauch eindeutig.

Bärlauch-KnöpfliZutaten für 2 Personen• 200 g Mehl• 2 Eier• 6 EL Wasser• 1 Prise Salz• Eine Hand voll Bärlauch• Etwas Reibkäse• Butter zum überschmelzen

SICHER Frühling/2005KRÄUTER

Was Grossmutter noch wusste…!

Wir danken für die vielen tollen Ein-sendungen und freuen uns auf weitereinteressante und nützliche Tipps.

Publizierte Beiträge werden mit CHF 20.00in bar belohnt.

Einsenden an: krankenversicherer.ch,Haldenstrasse 25, 6006 Luzern

…gegen Entzündungen,Verbrennun-

gen, Prellungen, Quetschungen

Der Quarkwickel entzieht die Wärme und wirkt somit abschwellend,

beruhigend und schmerzlindernd. Kalter Magerquark, Haushaltpapier,

evtl. Gazenbinde. Quark ca. 1 cm dick auf ein Haushaltspapier aufstrei-

chen. Ein zweites Haushaltspapier darüber legen und auf die entzün-

dete Stelle auflegen. Quarkauflage evtl. mit einer Gazenbinde befesti-

gen. 10 Minuten darauf belassen, bis der Quark warm ist. Bei Bedarf

mehrmals wiederholen.

Pia Schneider, Ostermundigen

ZubereitungAus Mehl, Eiern,Wasser und Salz einen Teig zube-reiten. Diesen ungefähr eine Stunde stehen lassen.Den Bärlauch fein hacken und unter den Teig zie-hen. In einer grossen Pfanne Wasser zum kochenbringen, salzen, den Teig durch ein Knöpflisieb indas Wasser streichen. Die Knöpfli sind gar, wennsie an der Oberfläche schwimmen. In einer Schüs-sel anrichten, mit Käse überstreuen und mit nuss-brauner Butter überschmelzen.

Bärlauch selber anbauenWas gilt es zu beachten?

Boden: in feuchter, lehmiger ErdeStandort: halbschattig bis schattigAnbau: Die Jungpflanzen im Frühjahr setzen

(ACHTUNG: Bärlauch wächst sehr schnell und verbreitet sich stark. Es empfiehlt sich,Bärlauch in abgegrenzten Beeten wachsen zu lassen.

Ernte: Blatternte im März bis April (vor der Blüte).

…gegen Einschlafschwierigkeiten

Zur Beruhigung des Babys dient die Muttermilch, die süsslich

schmeckt. Daher ist jeder Mensch gewohnt, dass Süsses be-

ruhigend wirkt – deshalb: „warme Milch mit Honig“ als altes

und sehr hilfreiches Rezept bei Einschlafschwierigkeiten!

Monika Gabert, Interlaken

Page 7: SICHER Frühling 2005

www.krankenversicherer.chKASSEN-INFO

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Page 8: SICHER Frühling 2005

P.P.

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Luz

ern

SICHER Frühling/2005