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EIN RUNDGANG DURCH DIE STADT SELBST ERLEBEN

SELBST ERLEBEN - Stadt Selb - Aktuell

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SELBST ERLEBEN

HERZLICH WILLKOMMEN IN DER PORZELLAN- UND DESIGNSTADT SELB

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Liebe Gäste ,

herz l i ch w i l l kommen in der Porze l l an- und Des igns tad t Se lb !

Neben der zauberha f ten Landschaf t , i n d ie Se lb e ingebet te t i s t , l ocken zah l re iche Sehenswürd igke i ten , d ie S ie be i e inem in te ressan ten S tad tspaz ie rgang bes taunen können.

Porze l l an aus Se lb i s t we l tbekannt und s teh t fü r innova t i ves Produk tdes ign und höchs te Qua l i tä t . Nach e inem Besuch in unseren Out le ts können S ie be i e inem gemüt l i chen Bummel durch d ie Se lber Innens tad t neben v ie len Porze l l anob jek ten w ie dem Porze l l anbrunnen und dem Porze l l angässchen auch v ie le bee indruckende Kuns twerke und Arch i tek tu r aus un te rsch ied l i chs te r Ze i tgesch ich te en tdecken. Neben Walter Gropius, Fr iedensreich Hundertwasser, Victor Vasarely, Otto Piene oder Marcel lo Morandini haben e inhe imische und jüngs t auch span ische Arch i tek ten ih re Werke in Se lb gescha f fen .

A ls Oberbürgerme is te r d ieser in te ressan ten S tad t möchte i ch S ie nun e in laden, a l l d ies und v ie les mehr be i Ih rem Rundgang zu en tdecken.

Gen ießen S ie d ie Porze l l an- und Des igns tad t Se lb , beha l ten S ie uns in gu te r E r innerung und kommen S ie immer gerne w ieder. Ih r

U l r i ch Pö tzschOberbürgerme is te r

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Folgen Sie der Spur des Milchkännchens

Durch große Umwälzungen wuchs aus einem kleinen verschlafenen Dorf im 19. Jahrhundert eine kleine In- dustriestadt, die es zu Welt- ruhm brachte: aus einem kleinen Weberstädtchen wur- de die Porzellanstadt Selb. Ein Porzellanteil findet man in den meisten Haushaltenund in der Gastronomie: den Gießer.

Die Weberstadt Selb mit dem markgräflichen Jagdschloss 1851

Die Porzellanfabrik Jakob Zeidler ca. 1890 -

heute Porzellanikon

An der Gartenstraße 1926

Die alte Post, 1911 erbaut,

davor noch eine Postkutsche

Grafisch vereinfacht, zu-sammen mit den Selber Stadtfarben wird der Gießer beim Spaziergang durch die Stadt zum „Roten Faden“. Mit diesem Signet haben wir durch Selb eine Spur gelegt, eine Spur, die Sie an ge- schichtsträchtige, interes- sante oder sehenswerte Plätze führt. Bei diesem Stadtrundgang erfahren Sie, wie sich Selb in den letzten 200 Jahren verändert hat.

Manches ist umgebaut, vieles ist ganz verschwunden und etliches ist dazugekommen. Aber sehen Sie selbst.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erkunden der Selber Geschichte.

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Selber Stadtgeschichte

Als Lorenz Hutschenreuther ein Jahr nach der vernich-tenden Feuersbrunst die erste Porzellanfabrik in Selb gründete, gab er der Stadt eine neue wirtschaftliche Zukunft. Die Porzellanin-dustrie dominierte die Wirt-schaftsstruktur der Stadt Selb bis in die früheren 90er Jahre des vergange-nen Jahrhunderts. Zu deren Blütezeit stellten die Firmen Hutschenreuther, Rosen-thal und Heinrich fast die Hälfte der deutschen Por-zellanproduktion her. Diese Epoche der Stadtgeschichte brachte für Selb den Titel als „Stadt des Porzellans“ ein.

Heute ist Selb ein Industrie-standort mit Zukunft, an dem sich neben der Keramischen Industrie andere Industrie- zweige, wie beispielsweise der Maschinen- und Anlagenbau, die Automobil-Zulieferindustrieund die Kunststoffverarbeitungerfolgreich etabliert haben.

Der große Selber Brand am 18. 03. 1856

Bau der Selbbachbrücke an der Hohenberger Straße

ca. 1921

Porzellanfabrik Krautheim & Adelberg 1930

(heute Bohemia)

Ludwigstraße um 19005

In der Zeit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1281 war Selb ein Marktflecken, dessen Einwohner in der Regel von Land- und Forstwirtschaft lebten.

Damals wurde Selb zusam-men mit der tschechischen Nachbarstadt Asch für 600 Mark Silber an die Vögte von Plauen verpfändet. Selb gehörte damit zum Egerland. Mit Beginn des 14.Jahr- hunderts wurde das Ge-schlecht der Forster be-deutend, die jedoch später ihren Besitz an die Burggra-fen von Nürnberg verkauf-ten und Selb kam dadurch - wie das übrige Sechsäm-terland - zu Deutschland.

Im Jahre 1810 trat Na-poleon das von ihm vier Jahre zuvor annektierte Fürstentum Bayreuth an das Königreich Bayern ab. Selb wurde bayrisch. Ob-wohl sich die starken Bin-dungen an Egerland und Vogtland bis heute erhal-ten haben, ist man in Selb mit dem fränkischen Bay-ern heimatlich verbunden.

Im Jahr 1426 wurde Selb zur Stadt erhoben.Der historische Wende-punkt war der große Selber Brand am 18. März 1856. Mehr als 3000 Einwoh-ner wurden obdachlos und verloren Hab und Gut.

An der Stelle des heutigen Rosenthal-Theaters stand ab 1927 das Lichtspielhaus, ein Gebäudekom-plex aus Kino, Bühne und Restaurant, das 1966 von der Stadt Selb übernommen und in „Grenzlandtheater“ umbenannt wurde. Ab 1977 erfolgte der insgesamt 17 Mio. DM teure Umbau zum Theater in der heutigen Form. Der vollständig mit Holz verkleidete Zuschauerraum fasst mehr als 600 Besucher. Die Wand- und Deckengestaltung wurde vom Düsseldorfer Künstler und Kunstprofessor Günther Uecker entworfen. Die in die Beleuchtung des Theater-Foyers integrierte Glasplastik wurde von dem für Rosenthal arbeiten- den Glaskünstler Michael Boehm gestaltet.

Rosenthal-Theater Selb

Das Theater besitzt kein eigenes Ensemble, hat jedoch regelmäßig das Städtebundtheater Hof, die Hofer Symphoniker, eine Vielzahl von Tourneetheatern sowie lokale und internationale Künstler zu Gast. Ein Kulturangebot, das in seiner Breite und Vielfältig-keit für eine Stadt in der Größe von Selb seines-gleichen sucht.

Das L i ch t sp ie l haus i n den 50e r Jah ren

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Einer der Höhepunkte im Jahr sind die „Wochen des Weißen Goldes“, die jeweils im Sommer mit einer Neuheitenschau der Porzellan- und Glas-firmen aus Selb und Umgebung im Rosenthal- Theater eröffnet werden. Seit Mitte der 1950er Jahre engagierte sich die Rosenthal AG für Kunst und Kultur, vor allem die Rosenthal-Feierabende brachten immer wie-der Kabarettisten, Schauspieler, Musiker und Sänger von Weltruf nach Selb, so z.B. Louis Armstrong, Duke Ellington oder José Carreras.

Auch beim Theaterumbau engagierte sich das Unter-nehmen finanziell. Aus diesem Grund heißt das Theater seit 1982 „Rosenthal-Theater Selb“.

Vor dem Theater bzw. der angrenzenden Musikschule der Stadt Selb steht die Skulptur „Andante“ (in einer Glasvitrine) von dem französischen Künstler Gilbert Portanier, einem Keramiker, 1926 in Cannes ge- boren, der zwischen 1966 und 2009 für die Firma Rosenthal als Designer tätig war. Die Figur wurde 2007 im Zuge der Wiedereröffnung der Musikschu-le in neuen Räumen an der Hohenberger Straße aufgestellt.

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Die Gran i tsäu le „1989 - Das Jahr des Volkes“ bez ieht s ich auf d ie pol i t i schen und gesel lschaf t l ichen Umwälzungen in Osteuropa sowie in Argent in ien, Chi le, Pak is tan und Ind ien im Jahr 1989.

Das Mauerstück, das e inen Menschen in Uni form ze igt , der über e inen Stacheldraht spr ingt , s tammt ursprüngl ich aus dem Freedom-Park am Checkpoint Char l ie in Ber l in. Es is t e ine Re-min iszenz an den „Sprung in d ie Fre ihe i t “ des DDR-Grenz-pol iz is ten Conrad Schumann am 15. August 1961 an der Bernauer-/Ecke Ruppiner St raße in Ber l in. Bemal t wurde das Mauerstück von dem Ber l iner Künst ler Jakob Wagner. 2013 wurde das Segment im Rahmen der Grenz land-F i lmtage im Bürgerpark (s iehe auch 18 und 23) aufgeste l l t und zog 2019 an se inen je tz igen Standplatz um.

Objekte, die an einige prägende Ereignisse der jünge-ren Geschichte erinnern:

Platz der Erinnerung2

Ca. 150 m oberhalb des Theaters an der Hohenberger Straße befin-det sich Selbs ältester Profanbau.

In der Pechhütte wurden aus dem Harz der Nadelbäume u.a. Schmierstoffe für Wagenräder oder Dichtungsmaterialien für Fässer hergestellt. Aufgrund der damit verbundenen Brandgefahr lag das Gebäude außerhalb der Stadt. Das war jedoch sein Glück. Dadurch konnte es den Selber Brand (sie-he 25) unbeschadet überstehen.

Das Fachwerkhaus wurde 1583 erstmals urkundlich erwähnt, dürfte aber wesentlich älter sein. Die Pechsiederei in der Pechhütte wurde Mitte des 19. Jahrhunderts aufgegeben (letztmalige Erwähnung 1855); anschließend diente das Gebäude bis in die 1980erJahre als Wohnhaus.

1987 erwarb der Fichtelgebirgs-verein, Ortsgruppe Selb, das An-wesen und baute es zu seinem Vereinsheim aus, das am 10. Oktober 1991 eingeweiht werden konnte. Die Pechhütte wird noch heute als Vereinsheim genutzt.

Pechhütte

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Gedenkstein

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Der Gedenkstein „Trennung und Wiedervereinigung Deutsch- lands“ aus Granit wurde von dem Selber Künst ler und Bi ld-hauer Wol fgang Stefan gesta l te t (weitere Arbeiten von Wolfgang Stefan siehe 8,14 und 28). Die be iden unteren, durch e inen Zwischenraum voneinander get rennten, g la t t geschl i f fenen Tei le so l len dabei d ie künst l iche Trennung Deutsch lands symbol is ieren, der be ide Tei le mi te inander verb indende unregelmäßige Deckel d ie Wiedervere in igung.

Der Text auf der Tafel lautet:„Krieg führen - Länder besetzen - Blöcke abgrenzen - Feindbilder aufbauen - Europa teilen - Mauern bauen - Reparationen zahlen - Atomtod fürchten - Hilfen erhalten - Wirtschaft fördern - Umwelt schützen - Feindbilder abbauen - Grenzen öffnen - Deutschland vereinigen - Nationalismus überwinden - Europa einen - Frieden bewahren“. Die Gedenktafe l „Ascher Ländchen“ wurde 1984 vom Heimatverband des Kre ises Asch gest i f te t . S ie ze igt den Hainbergturm, e inen Auss ichts turm bei Asch ( tsche-chisch Aš, Nachbarstadt von Selb, unmi t te lbar h in ter der deutsch-tschechischen Grenze) sowie d ie Namen der Ge-meinden des „Ascher Ländchens“, des Gebiets um die Stadt Asch. Nach Ver t re ibung der deutschsprachigen Be-völkerung war d ie Region durch ihre besondere Lage wenig at t rakt iv für tschechische Zuwanderer. V ie le Dör fer ver f ie len und ex is t ieren heute n icht mehr. Außerdem wurden e in ige grenznahe Orte „geschle i f t “ . Achtz ig Prozent des Ascher Ländchens s ind umgeben von Bayern und Sachsen. Daher wi rd d ieser Landst r ich auch „Ascher Z ipfe l“ genannt.

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Granitsäule

Gedenktafel Original aus der Berliner Mauer

Hutschenreuther-Relief

Stadtgeschichte in Porzellan am Welzel-Haus (beherbergte ehemals die Buchhandlung Welzel) in der Pfaffenleithe 4; 1988, zum 125-jäh-rigen Betriebsjubiläum, von der Firma Hutschenreuther gestiftet.

Das Wandbild thematisiert in drei großen Hauptbildern (aus Porzel- lanfliesen) und einigen kleineren Darstellungen verschiedene Stationen der Stadtgeschichte. Neben der ersten urkundlichen Er-wähnung der Stadt 1281 geht es darin um den großen Selber Stadt-brand (siehe auch 25) sowie den anschließenden Wiederaufbau und die Errichtung der ersten Porzel-lanfabrik 1857 in der „Ludwigs-mühle“ durch Lorenz Hutschen-reuther.

Daneben sind die Wappen der Adelshäuser, unter deren Herrschaft sich Selb im Laufe seiner Entwick- lung befand, das Wappen der Fami- lie Hutschenreuher sowie das aktuel-le Selber Stadtwappen abgebildet. Das Selber Stadtwappen gliedert sich in zwei Teile: Die linke Hälfte ist in den Farben weiß/blau ge-halten und dokumentiert die Zugehörigkeit der Stadt seit 1810 zu Bayern, die rechte Hälfte in den Stadtfarben rot und blau zeigt zwei Zehnendergeweihe, die an die jagdgeschichtliche Bedeutung der Stadt erinnern.

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Porzellanbrunnen4

Bl ick fang au f dem Mar t in-Lu ther-P la tz i s t der Porze l lanbrunnen, der in se iner ursprüngl ichen Form 1977 nach Entwür fen von Hans Achtz iger und Er ich Höfer (s iehe auch 20) err ichtet wurde. 2003 wurde e r du rch d i e Po r ze l l anmanu fak tu r Barbara F lügel (s iehe Porze l langässchen, 9) un te r Ve rwendung von übe r 60.000 Po r ze l -l anp l ä t t chen umges ta l t e t . E r e r s t r ah l t se i t dem in f r i s chen We iß- , B l au- Tü rk i s - und Go ld-tönen . D ie Säu len symbo l i s i e ren dabe i d i e r auchenden Sch lo te de r Po r ze l l an fab r i ken . De r B runnen i s t im Früh j ah r /Sommer /He rbs t m i t P f l anzen geschmück t und d ie Be leuch tung t auch t i hn nach t s i n e i n mag i sches L i ch t .

Stadtkirche St. Andreas

Evange l i sche P fa r r k i r che, im neugo t i schen S t i l nach P l änen von Augus t von Vo i t 1859 b i s 1863 gebau t (Einweihung am 6.12.1863), de ren Wes t f assade den Mar t i n -Lu the r-P l a t z p räg t . Das Gebäude wu rde au f den G rundmaue rn de r be im S tad tb rand 1856 ( s i ehe 25 ) ve r n i ch te ten go t i schen K i r che aus dem 15. Jahrhunder t er r ichtet . Aus der abge-brannten Kirche konnten nur wenige Gegenstände ge re t t e t we rden , da run te r zwe i K ruz i f i xe, d i e s i ch im K i r chen innen-raum be f i nden . Das K i r chensch i f f i s t 42 m lang und 16,5 m b re i t . E i ne Besonde rhe i t i s t , dass sowoh l das Maßwerk de r Emporen-b rüs tungen a l s auch d i e Säu len , d i e d i e Doppe lemporen t r agen , aus Gusse i sen bes tehen . Ange fe r t i g t wu rden s i e i n Ma r t i n l am i t z i n de r do r t i gen E i seng ieße re i ( heu te E i sen-we rk Mar t i n l am i t z ) . De r Sp i t z t u rm von S t . And reas i s t 48 m hoch und bes i t z t e i nen Umgang.

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Gerberhaus

Färberhaus ehemalige Färberei

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Am Haus we i sen ve rsch iedene Hoch- wasse rmarken au f d i e Übe rschwem- mungen du rch den Enge lmessbach h i n . De r Enge lmessbach un te rque r t den Mar t i n -Lu the r-P l a t z und münde t be im Fä rbe rgässchen ( i n R i ch tung Thea te r ) i n den Se lbbach. Nach he f t i - gen Schauern oder der Schneeschmelze t r a t e r b i s zu r Beg rad igung des Se lb - baches 1930 ge legen t l i ch übe r d i e U fe r.

Gebäudekomplex mi t maler ischem Gewölbe und Gerb-Bot t ichen im Kel-ler. B is 1923 a ls Gerbere i genutz t . Bei der umfangre ichen Sanierung durch den Pr ivate igentümer, d ie zwischen 1996 und 2011 stat t fand, wurde e in Ba lken aus dem Jahr 1457 gefunden. Das lässt darauf sch l ießen, dass d ie Gewölbe des Hauses den Selber Stadt- brand überstanden haben und somit zu den ä l testen Gebäuden der Stadt gehören. Das in d ie Hauswand e inge- lassene Schi ld mi t der Jahreszahl 1697 weis t auf Umbaumaßnahmen durch Nico l Ludwig im 17.Jahrhun-der t h in.

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Porzellangässchen

Gerberplatz8

Der Platz leitet seinen Namen von der ehe-maligen Gerberei ab, einem an den Platz an-grenzenden Gebäudekomplex (Martin-Luther- Platz 3 und 4, siehe 7).Auf dem beschaulichen Platz thront der Lebens-brunnen, 1992 gestaltet von Wolfgang Stefan (weitere Arbeiten von Wolfgang Stefan unter 14 und 28). Der Brunnen symbolisiert den Kreis-lauf des Lebens vom Kind bis zum Greis.

In Selb liegt das Porzellan auch auf der Straße - zumindest im Porzellangässchen, das die Ludwigstraße mit dem Gerberplatz verbindet. 1970 erstmalig mit Porzellan-kacheln belegt, wurde es 2003 von der Porzellankünstlerin Barbara Flügel umge-staltet. 55.000 Mosaikteilchen aus Porzel-lan mit unterschiedlicher Struktur wurden dabei Stück für Stück aneinander gefügt.

An der Wand beim Eingang Ludwigstraße be-findet sich eines der von der Berufsfachschule für Produktdesign BBZ gestalteten Straßen-schilder aus Porzellan, die sich an verschiede-nen Stellen im Stadtbild finden. 14

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Kinderbewahranstalt Vorläufer des Kindergartens.

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Goldener Löwe Tourist-Info

Das ursprüngl iche Gasthaus Nahr, später dann Gasthaus Horner, war Gründungstätte und Vereinslokal v ie ler Selber Vereine. So wurde hier z.B. 1887 der Turnverein I I Selb ins Leben gerufen. Später erhiel t das Gasthaus den Namen „Goldener Löwe“. Als solches stand es lange leer, verfiel zusehends und drohte in den 2000er Jah-ren abgerissen zu werden. Durch Pr ivat in i t iat ive gelang jedoch die Instandsetzung und Sanierung, so dass es heute ein echtes Schmuckstück in der Selber Innenstadt darstel l t . Seit 2015 ist hier die Tourist- Info der Stadt Selb untergebracht.

1865 war das Gebäude im Besitz der katho-l ischen Gemeinde. Sie nutzte es nach Um-bau als Seelsorgestel le und Betsaal (über eine Frei treppe erreichbar, 1866 geweiht). An diese Zeit er innert u.a. das Glockentürm-chen.Durch die beginnende Industr ia l is ierung Oberfrankens wuchs die kathol ische Bevöl-kerung in Selb rasch an, so dass der Betsaal nicht mehr ausreichte. Die kathol ische Ge-meinde verkaufte das Gebäude für 16 000 Mark an den Kinderschulverein, der 1889 an dieser Stel le die erste Selber Kinderbewahr-anstal t eröffnete. In den Anfangsjahren wurden ca. 120 Kinder unterschiedl ichen Alters (bis hin zu Vorschul-kindern) betreut. Zwei Jahre später wurde die Kinderschule mit einer Gemeindekran-kenpf legestat ion verbunden. Das al te ka-thol ische Pfarrhaus diente den Kinder- und Gemeindeschwestern als Wohnhaus. Der frü-here Betsaal wurde Schulsaal. Heute bef indet s ich in dem Gebäude ein Wohn- und Geschäftshaus.

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Otto-Keitel-Platz

Ma le r, Po r ze l l anma le r und En twe r fe r (1894 - 1965) .P l ake t t e m i t B i l d von O t to Ke i t e l am Haus Ludw igs t r aße 51

Nach der Lehre a ls Porze l lanmaler be i Rosentha l(1907 b i s 1909) , s t ud ie r t e e r an de r Po r ze l l an - fachschule in Selb (Meis terschüler be i Prof. Fr i tz K lee, b is 1912) und an der Kunstgewerbeschule i n München (be i P ro f. Robe r t Enge l s ) . 1913 begann e r dann a l s Po r ze l l anma le r und En twe r fe r f ü r Fo rm und Deko r be i Rosen tha l im Werk Bahnho f Se lb (de r O r t s t e i l Se lb -Bahn-ho f he iß t heu te Se lb -P lößbe rg ) und wa r von 1922 b i s 1953 a l s Fach leh re r f ü r Ma le re i an de r S taa t l i chen Po r ze l l an fachschu le Se lb t ä t i g. De r B runnen au f dem O t to -Ke i t e l -P l a t z wu rde von de r Ene rg ieve r so rgung Se lb -Mark t red-w i t z GmbH 1996 an l äss l i ch des 100- j äh r i -gen Bes tehens de r Tr i nkwasse r ve r so rgung i n Se lb ges t i f t e t . Aus i hm sp rude l t bes tes Se lbe r Tr i nkwasse r.

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Gottesacker- kirche

JAM & FAM13

Das Gebäude, das jetzt an der Stelle des ehema-ligen „Hauses der Jugend“ in der Karl-Marx-Stra-ße steht, beherbergt auf der rechten Seite das Jugend- & Kulturzentrum JAM (= Jung und Alt miteinander) und auf der linken Seite das Familien- zentrum FAM.Es ging aus dem Architektenwettbewerb EURO-PAN 9 hervor und wurde von einem spanischen Architektenteam realisiert. Im Januar 2014 konn-te das JAM als Begegnungsstätte eröffnet wer-den und bietet seitdem ein abwechslungsreiches Programm für unterschiedliche Altersklassen. Im Mai 2016 folgte das FAM als Einrichtung des Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerks EJF.

Die evang. Kirche zur Hl. Dreifal-tigkeit (Grundsteinlegung 1607, Weihe 1613) überstand den Selber Brand (siehe 25), weil sie damals außerhalb des Stadtkerns lag.

1599 wurde der Kirchhof in der Stadt zu klein, weil damals inner-halb kurzer Zeit 84 Stadtbewohner und 80 weitere Personen aus den zum Kirchsprengel gehörenden Dörfern an der Pest vers tarben. Als Ausweg wurde auf einem Acker an der unteren Längenauer Straße zunächst ein Friedhof und dann anschließend eine Kirche gebaut. 1607 begannen die Arbeiten und konnten am 1.1.1613 beendet werden. Im Inneren der Gottes-ackerkirche befinden sich zwei Altarbilder aus dem 17. Jahr-hundert; außen an der Nordseite finden sich Grabsteine aus dem 17. und 18. Jahrhundert wieder.

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Finanzamt15

Rauer Stein und feines Porzellan - zwei Werkstoffe, die nur auf den ersten Blick einen Kontrast darstellen. Porzellan wird aus Quarz, Feldspat und Kaolin (auch alsPorzellanerde oder Porzellanton bezeichnet) hergestellt. Kaolinit, der Hauptbestandteil von Kaolin, ist ein Verwit- terungsprodukt des Feldspats. Je nach Brenntemperatur, den prozentualen Anteilen der Rohstoffe und dem Vorhandensein eventueller Bei-mischungen, wie z.B. Knochenmehl, entstehen unter-schiedliche Porzellanarten (Hart-, Weichporzellan, Bone China etc.) Geschaffen wurde die „Symbiose“ von dem Selber Künst-ler Wolfgang Stefan (siehe auch „Der Sinnende“ 28).

1862 wurde in Selb ein eigenständiges Rentamt ein-gerichtet, das zunächst im Rathaus untergebracht war. 1898 erfolgte der Umzug in das neu errichte-te Gebäude, in dem sich noch heute das Finanzamt (Außenstelle des Finanzamtes Wunsiedel) befindet.

Symbiose

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Tatort Granit

Gewerbe-Skulpturenpark16

Auf dem Gelände des ehemaligen Sammet/Wagner- G runds tücks en t s t and , nach dem Abr i s s de r Gebäude an de r Sch i l l e r s t r aße, 2006 de r Ge-werbe-Sku lp tu renpa rk , au f dem s ich versch ie-dene Se lber F i rmen präsent ie ren. I deengebe r h i e r f ü r wa r Thomas Rucke r, d i e En twü r fe f ü r d i e S te l en s t ammen von de r Be ru f s f achschu le f ü r P roduk tdes ign (BSZ ) .

Die ausgestel lten Steinskulpturen aus Fichtelge- birgsgranit gehen auf das Symposium „Tatort Granit“ zurück, das im Jahr 2008 im Rahmen des Kunstprojekts „Miteinander! - Spolecne!“ des Kunstvereins Hochfranken stattfand.

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Glockenspiel an der VR-Bank

Geschaffen wurde es von den Marktredwitzer Künstlern Bärbel und Horst Kießling („Der warme Regen“, 20). Dreimal am Tag, um 12 Uhr, 16 Uhr und 18 Uhr, ertönt eine von 30 verschiedenen Melodien. Das in Blautönen gehaltene, geflieste Ornament an der Seite des Glockenspiels stellt den Selbbach dar.

Selb im Wandel18

Kaum e in ande re r P l a t z i n de r I nnens tad t von Se lb ha t s i ch i nne rha lb de r l e t z t en 40 Jah-re s t ä rke r ve rände r t a l s d i e K reuzung Sch i l -l e r s t r aße/Pos t s t r aße. Do r t , wo s i ch j e t z t d i e A rbe i t sagen tu r be f i nde t , s t and b i s i n d i e 80e r Jah re d i e A l t e Pos t . Sch räg gegenübe r, au f dem Ge lände des b i she r i gen Bü rge rpa rks, wa r d i e P r i va tb raue re i Rauh & P loß , d i e 1995 ge-sch lossen wu rde. De r Ab r i s s des B raue re i kom-p lexes sow ie de r zugehö r i gen V i l l a ( au f dem Ge lände de r Commerzbank ) e r fo lg te 1996.

1997 e rwa rb d i e S tad t das B raue re ig rund-s tück und wande l t e es 2004 un te r Be te i l i -gung de r Bü rge r ( I deenwe t tbewerb 2003) i n e i nen Bü rge rpa rk um, de r j edoch von An-fang an a l s Übe rgangs lösung gep lan t wa r. Demnächs t so l l an d i ese r S te l l e e i n Wohn- und Geschä f t shaus en t s tehen , das auch d ie S tad t -büche re i behe rbe rgen w i rd .

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Die A l t e Pos t , e rbau t 1911

D ie P loß-V i l l a ku r z vo r i h rem Ab r i s s

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Kunst an der Sparkasse

Die Sparkasse Hochfranken unterstützt seit Jahrzehnten neben Vereinen und Schulen auch Kunst und Kultur in der Region. Es ist daher kein Wunder, dass sich im Umfeld des Sparkassengebäudes eine Reihe von Kunstobjekten befindet. Vor der Sparkasse Hochfranken steht Selbs erster Por-zellanbrunnen, der in den 1970er Jahren von Hans Acht-ziger und Erich Höfer entworfen wurde. Neben dem Geldinstitut befindet sich eine kleine Park- anlage mit Skulpturen aus blauem Kösseinegranit, die 2010 aus dem Steinbildhauersymposium „Steinschlag“ hervorgegangen sind, unter der Regie des Kunstvereins Hochfranken Selb.Am hinteren Eingang: „Der warme Regen“, 1977 gestal-tet von den Marktredwitzer Künstlern Bärbel und Horst Kießling. Eine Figur aus Bronze sitzt auf einem heimi-schen Granitfindling und erwartet freudig einen „warmen Geldregen“.Innen und außen: Im Inneren der Bank ein Regenbogen, der die Brücke zwischen der natürlichen Existenz des Menschen und der kühlen Finanzwelt symbolisiert.

Ehemaliges Möbelhaus Küspert

1890 erbaut als Bürogebäude einer Baufima, 1911 umge- staltet im Jugend- stil als Wohn- und Geschäftshaus des Tapezierer- und Pol- sterermeisters Hans Küspert, der hier eine Fabrikation von Polstermöbeln be-trieb und stilvolle Verkaufsräume ein-richtete.

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Ein alter Brunnen23

Der Brunnen in der Poststraße versorgte früher die um-l iegenden Höfe der Ackerbürger mit Tr inkwasser. Der jetz ige Steinbrunnen stammt aus der Zeit um 1930.

N ich t we i t davon en t f e r n t : das K ino-Cen te r Se lb,ab 2019/2020 e ines der wenigen kommunalen K inos i n Baye r n . Trad i t i one l l i n de r Woche nach Os te r n f i nden se i t 1981 do r t d i e G renz l and-F i lm tage m i t dem Schwerpunkt osteuropäischer F i lm stat t . Zwei te Spie l-s t ä t t e d i eses Fes t i va l s i s t g renzübe rg re i f end d ie t schech i sche Nachba rs t ad t Asch .

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Ehemalige Gartenschule

Ehemaliges Volksschulhaus, das um 1900 seinen Betrieb auf-nahm; jetzt Bücherei der Stadt Selb. In dieser Gegend, an der Friedrich-Ebert-Straße, befand sich der Lehr-Obstgarten, den Diakon Friedrich Wilhelm Hagen (1767-1837) 1806 anlegte, um Kindern und Erwachsenen den Umgang mit Obstkulturen und die Veredelung von Obstbäumen zu lehren. Der Garten war der erste im Königreich Preußen und trug ihm viel An-erkennung ein (die Markgrafschaft Bayreuth und damit auch Selb wird erst 1810, nach der französischen Besatzungszeit, bayrisch).Im darauffolgenden Frühjahr, zur Baumblüte, am 10. Mai 1807, erfolgte die festliche Einweihung des Gartens. Teil der Feier-lichkeiten war eine Prozession mit Musik, an der mehr als 1000 Personen, darunter auch rund 200 Schulkinder, teilnahmen. Aus der jährlichen Wiederholung dieser Feier entwickelte sich das Selber Heimat- und Wiesenfest, das jedes Jahr am 2. Juli-Wochenende stattfindet. Einer der Höhepunkte ist dabei der traditionelle Zug der Schulkinder zum Festplatz, dem Goldberg. Das Wiesenfest lockt jedes Jahr Tausende von Besuchen an und viele Selber kennen nur zwei Jahreszeiten: „vor dem Wie-senfest“ und „nach dem Wiesenfest“.

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Wandbild „Selber Brand“

Porzellan- Weihnachtsbaum

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Au f dem Mak tp l a t z s t eh t zu r Adven t s ze i t de r g röß te, m i t Po r ze l l an geschmück te We ih-nach t sbaum Deu t sch l ands. Behäng t m i t Tas-sen , Kannen und we i t e ren Gegens tänden aus Po r ze l l an gehö r t e r se i t e i n i gen Jah ren a l s f es te r Bes tand te i l zu dem k le i nen , abe r f e i nen Se lbe r We ihnach t smark t .

Im Eingangsbereich der Alten Apotheke gegenüber dem Rathaus bef indet s ich ein Porzel lanwand- bild von Eva Grabmüller, das den Selber Stadtbrand zum Thema hat, eines der einschneidenden Ereig-nisse in der Selber Stadtgeschichte. Am 18. März 1856 fingen aufgrund der Unachtsam- keit einer Magd des Apothekers Georg Netzsch die umliegenden, meist aus Holz bestehenden Ge- bäude Feuer. Sie hatte glühende Asche auf den Misthaufen hinter dem Haus ausgeschüttet.Innerhalb kurzer Zeit brannten ca. 270 von den im Stadtkern von Selb vorhandenen 300 Häusern nie-der. Mehr als 3000 Menschen wurden obdachlos. Nur wenige Gebäude entgingen der Katastrophe, darunter die Gottesackerkirche zur Heiligen Dreifal-tigkeit von 1602 und die sogenannte Pechhütte, die 1583 das erste Mal urkundlich erwähnt wurde. Bei-de Gebäude lagen damals außerhalb des Stadtkerns.

Im darauffolgenden Jahr, am 10.8.1857, erhielt Lorenz Hutschenreuther (1817-1886) die Konzession, eine Porzellanfabrik in Selb zu errichten und begründete damit die Tradition der Porzellanherstel- lung in Selb.

Begünstigt wurde sein Vorhaben durch die Aussicht auf neue Arbeitsplätze. Da vor dem Brand der größte Teil der Selber Bevölkerung von der Landwirtschaft und der Hausweberei lebte, hatten nach dem Brand viele Bewohner ihre Lebensgrundlage verloren. Die ersten Fachkräfte für die Porzellanherstellung wurden von außerhalb angeworben.

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Rathaus26

An der Stel le, an der Markgraf Georg Fr iedr ich von Bayreuth 1582-1584 sein Jagdschloss err ichten l ieß, steht heute das Rathaus von Selb, das 1861/62 er-baut und später erweitert wurde. Heute ist es über einen gläsernen Ein-gangsbereich mit dem früheren Amts-ger icht (s iehe Porzel lan-Glockenspiel ) verbunden. 2018 konnte eine um-fangreiche Sanierung der Fassade und des Daches abgeschlossen werden.

Was wäre eine Stadt des Porzel lans ohne Porzel lanobjekte im und am Rat-haus: Der bunte Schri f tzug „Rathaus“ aus Porzel lankacheln über dem Haupt-eingang wurde von dem ita l ienischen Designer und Architekten Marcel lo Mo-randini entworfen (s iehe auch Stele vor dem Porzel lanikon, Punkt M des Exkur-ses). Der Fußboden im Standesamt be-steht vol lständig aus Porzel lanplättchen. Im Foyer s ind die Ehrentafel, die sämt-l iche Ehrenbürger und Würdenträger der Stadt auf l istet, sowie die beiden in Goldtönen gehaltenen Bi lder von Helmut Drexler ebenfal ls aus Porzel lan gestal tet. Selbst der Große Saal des Rathauses im ersten Stock ist mit Porzel lan ge-schmückt: einem Kronleuchter, ver-schiedenen Wandleuchtern sowie einem Rel ief mit dem Titel „Mutter und Kind“.

Die Objekte wurden von der KPM (Königl iche Porzel lan-Manufaktur Ber-l in) gest i f tet, deren Produkt ion zwischen 1943 und 1954 in die Lorenz-Hut-schenreuther-Porzel lanfabr ik, Abtei lung Paul Mül ler (Gelände an der Hartmann-straße, die Gebäude exist ieren nicht mehr) ausgelagert worden war. Die Leuchter entwarf 1946 Trude Petr i (1906-1998), bevor s ie 3 Jahre später von Selb aus in die USA übersiedelte.

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Porzellan-Glockenspiel

Porze l l an fußboden im S tandesamt

Ra thaussaa l

Po r ze l l an -K ron leuch te r im Ra thaussaa l

Im Ra thaussaa l

I n dem Te i l des Ra thauses, i n dem s i ch ehema l s das Amtsge r i ch t Se lb be fand , hängen 22 (2 x 11 ) we iß g l as i e r t e G locken aus Me ißne r Po r-ze l l an , d i e zu-sammen e in G lo -ckensp ie l b i l den . Sp ie lba re I ns t r u - men te d i ese r A r t g ibt es in Deutsch- land se i t 1737, das Se lbe r Po r ze l l an -G lockensp ie l wu r-de 1994 von de r S taa t l i chen Fach-schu le f ü r Po r ze l -l an (heu te Be ru f s -f achschu le f ü r P roduk tdes ign , BSZ ) ges ta l t e t . V i e rma l am Tag, um 11 Uh r, 13 Uh r, 15 Uh r und 17 Uh r e rk l i ngen - den Jah resze i t en en t sp rechend - ve r sch iedene Me lod ien . D ie E r zeugung e i nes ha rmon i schen K l angs i s t f ü r e i n Po r ze l l an -G lockensp ie l seh r au fwänd ig und d i f f i z i l . D ie Schw ingdaue r e i ne r Po r ze l l an -g locke, d i e m i t i h re r Tonhöhe i n Zusammen-hang s teh t , e rg ib t s i ch e r s t nach dem Brand . Du rch vo r s i ch t i ges Absch le i f en am G locken-rand we rden dann d ie e i n ze l nen G locken au f -e i nande r abges t immt .

Z w i s c h e n d e n b e i d e n H ä l f t e n d e s Po r z e l l a n -G lockensp ie l s an de r Ba l konb rüs tung des neu-go t i schen D re i f l üge lbaus von 1860 häng t e i n aus Po r ze l l an ge fe r t i g t es S tad twappen . Das Amtsge r i ch t Se lb wu rde am 1 .7 .1973 au f -gehoben ; d i e Ge r i ch t sba rke i t f ü r d i esen Be-re i ch übe r nahm - m i t Ausnahme de r Geme inde Neuhausen , d i e dem Amtsge r i ch t Ho f zuge-te i l t wu rde - ansch l i eßend das Amtsge r i ch t Wuns iede l .

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Der Sinnende28

Badershof

Au f de r B rücke h i n te r dem Ra thaus, zw i schen Ludw igs t r aße und Ta l s t r aße, schau t „de r S in -nende“ i n Gedanken ve r sunken au f se i ne Um-gebung und denk t übe r den Lau f de r Ze i t nach . D ie aus Wuns ied le r Ma rmor bes tehende Sku lp tu r wu rde 1994 von dem in e i nem Or t s -t e i l von Se lb l ebenden S te i nb i l dhaue r und Ma-le r Wo l fgang S te fan gescha f f en .H in te r /neben dem S innenden be f i nde t s i ch e i ne schwungvo l l e, m i t Jugends t i l -O r namen ten ve r sehene B rüs tung aus Epp rech t s te i n -G ran i t , d ie d ie Lebendigkei t des Wassers in dem Flüss-chen Se lb w ide r sp iege l t , das von den E inhe i -m i schen a l s Se lbbach beze i chne t w i rd .

Im Durchgang zwischen der Burgst raße, unterha lb der ehemal igen Burgapotheke und dem Badershof f indet s ich e ine Wand mi t den Wappen der bay-r ischen Regierungsbez i rke sowie den 12 Stern-ze ichen, gemal t ( la t . , p inx i t ) von dem Selber Apo-theker Ot to Koch.Der Badershof is t der Überrest des „Sedelhofes“, des Wohnsi tzes der Forster, e inem im 14. Jahr- hunder t in Selb ansäss igen Adelsgeschlechts. Sedel (von sedeln = s iedeln, s ich n ieder lassen) s teht dabei für e in adel iges Wohngebäude, das wahrschein l ich d ie Funkt ion e ines landwir tschaf t- l ichen Gutshofs er fü l l te. Auf In i t ia t ive von Fe l ix Zandman, dem Gründer von V ishay In ter technology Inc., dessen Europazent-ra le s ich in Selb bef indet, wurde in den 2000er Jahren d ie Geschichte der jüd ischen Mi tbürger von Selb aufgearbei te t . In d iesem Zusammenhang wurden im Stadtgebiet auch e in ige „Sto lperste ine“ gesetz t , d ie an d ie jüd ischen Bewohner er innern so l len, d ie Opfer des Nat iona lsoz ia l ismus wurden. Bei den Sto lperste inen handel t s ich um in den Boden ver legte Mess ingtafe ln, d ie auf e in Pro jekt des Künst lers Gunter Demnig zurückgehen. Auf dem Pf laster des Badershofs bef inden s ich zwei Sto lperste ine mi t den Namen von Wi l l i und Rosa Rosentha l , den f rüheren Bes i tzern des Kaufhauses Thorn (heute Fa. Küsper t ) .

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Buberlbrunnen Buberl = Knabe

1896 be fand s i ch an d i ese r S te l l e e i ne ö f f en t l i che Wasse r l e i t ung, de r Röh rkas ten wu rde j edoch e i n i ge Jah re spä te r abgebau t . 1921 en t s t and e i n küns t l e r i sch ge-s ta l t e t e r Z i e rb runnen . De r Un te rbau s tammt noch aus dem 19.Jahrhunder t . D ie j e t z i ge d r i t t e B runnen f i gu r i s t e t -was meh r a l s 10 Jah re a l t .

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A

Katholische Kirche Herz Jesu

Das in farbigen Streifen konzipierte Gebäude g ing aus dem Wettbewerb EUROPAN 9 hervor und wurde von demselben spani- schen Architektenteam entworfen wie das Ensemble JAM & FAM (s iehe 13). Es erh ie l t 2013 den Bauwel t- Pre is „Das ers te Haus“. Jeder Stre i fen er fü l l t e ine andere Funkt ion: Lernen und Spie len, Technik, Büro und Verwal tung. Die bunte Farb ig-ke i t setz t s ich jewei ls im Inneren for t . Das Haus mi t dem of f iz ie l len Namen F IZ (Fami l ie im Zentrum) is t Heimat der Tagesmütter im Landkreis Wunsiedel und beherbergt d ie Großtagespf lege- E inr ichtung „Min ihe lden“.

Erste Erwähnung der Pfarrei in Selb: 1326. Bedingt durch die Reformation 1528 kam es erst im Jahr 1868 erneut zur Einrichtung einer Seelsorgestation. Der zugehörige Betsaal lag in der Ludwig-straße (siehe 11). 1887/1889 erfolgte dann der Bau der katholischen Stadt- pfarrkirche am jetzigen Platz im neuromani- schen Stil; entworfen wurde sie vom Dom- vikar Georg Dengler. 1958/1959 erfolgte ein Neubau und die Erweiterung der bestehenden Stadtpfarr- kirche nach Plänen von Heinz Meckler, Weiden. Beim Neubau blieben von der Vorgängerkirche nur einige Grundmauern und der 1958 um das Glockengeschoss erhöhte Turm stehen.

Haus der Tagesmütter

Aus der ursprünglichen Einrich- tung sind nur drei Ausstat-tungsstücke erhalten, darunter eine spätgotische Madonna (sog. Traubenmadonna) um 1550 im Altarraum.Das prächtige Altarmosaik „Himmlisches Jerusalem“ stammt von der Wiener Glas- und Mosaikkünstlerin Isolde Maria Joham.

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B

Mariensäule

Rechts hinter der Kirche steht eine Mariensäule aus Porzel lan, gestal tet von der Porzel lankünst-l e r i n Ba rba ra F l üge l (s iehe auch 4 und 9). Das Kunstwerk wurde am 12. September 2004 eingeweiht.

F i rmenzentra le der Andres GmbH (Supermarktwerbung).Das 21,5 m hohe Bürogebäude mi t 17 Ebenen im St i l von Antoni Gaudí wurde 2004 fer t iggeste l l t .Inzwischen is t d ies d ie dr i t te Neu- gesta l tung der Fassade. Di rekt dami t in Verb indung stehend: der aus Bruchste inen gemauerte ehemal ige Lokschuppen des a l ten Bahnhofs „Selb-Untere Stadt“, der b is 1914 in Betr ieb war.Der Sackbahnhof war Endpunkt der St ichst recke von Selb-Plößberg, d ie auf Betre iben der Stadt und des Unternehmers Lorenz Hutschen-reuther 1894 eröf fnet wurde.

DA!-Turm

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C

Parkanlage Grafenmühlweiher

E

Ursp rüng l i che r Wasse rspe i che r f ü r d i e G ra fenmüh le ( s i ehe G, G ra f i s t de r Name des dama l i gen Bes i t ze r s ) . Von den E inhe im i schen w i rd de r Te i ch me i s t a l s Schwanen te i ch beze i chne t . Das Ge lände so l l im Zuge de r Bay r i sch- Tschechischen Freundschaftswochen (die 2023 s ta t t f i nden ) umges ta l t e t we rden .

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DITIB Sultan Ahmet Moschee Selb

Der g röß te Te i l de r i n Se lb l ebenden Mus l ime ha t t ü rk i sche Wurze ln . V i e l e l eben be re i t s i n 3 . Gene ra t i on h i e r. I h re Vä te r /G roßvä te r und Mü t -te r /G roßmüt te r kamen me i s t a l s Gas ta rbe i t e r f ü r d i e Po r ze l l an i ndus t r i e nach Se lb. Das Gebäude de r G ra fenmüh le (1612 e r r i ch te t und 1882 ausgebau t ) wu rde 1995 vom D IT IB Tü rk i sch- I s l am i schen Ku l t u r ve re i n e.V. e rwo r-

Place de Beaucouzé

2011 E inwe ihung zu r Fe ie r de r 10- j äh r i gen S täd tepa r t ne r scha f t m i t Beaucouzé , e i ne r f r z . Geme inde im Depa r tmen t Ma ine-e t -Lo i r e m i t e twas meh r a l s 5000 E inwohne r n - S tand 2016. I n de r M i t t e s teh t e i n Kuns tob jek t , ges ta l t e t von Wo l fgang S te fan ( s i ehe auch 2, 8, 14, 28).

F

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ben , du rch Ve re i nsm i tg l i ede r i n E igen le i s t ung zu r Moschee umges ta l t e t und d ie Räume vo r-b i l d l i ch renov ie r t . Im Ke l l e r s i nd u .a . noch o r i -g i na l e Tü r s töcke zu sehen . I n de r Moschee be f i nden s i ch e i n Gebe t s raum fü r Männe r, e i n Gebe t s raum fü r F rauen , e i ne Tees tube m i t h i s to r i schem Gewö lbe sow ie d i e Wohnung fü r den Imam (Vo rbe te r ) .

G

Skulpturen-Park

Ausges te l l t s i nd S tah l sku lp tu ren , d ie aus e inem Symposium des Kunst- ve re i ns Hoch f r anken im Rahmen des deutsch-tschechischen Pro jektes Kul- turStadtNachhal t igke i t - Ku l turaM�sto- Tr vàn i he r vo rg i ngen . Junge Küns t -l e r e r schu fen 2014 ve r sch iedene S tah lob jek te un te r de r Le i t ung von He lmu th Hahn (geb. 1958) , e i nem Dozenten an der Akademie der bi lden-den Küns te Nü r nbe rg.

VHSH

1928 a l s Rea l schu le e r r i ch te t ( da-ma l s Gymnas ium) , ab 1947 Obe r re -a l schu le, b i s das „Gymnas ium Se lb “ ( se i t 1999 Wa l t e r-G rop ius -Gym-nas ium) 1969 i n d i e Hohenbe rge r S t r aße umzog. Ansch l i eßende Nu t -zung des Gebäudes a l s S taa t l i che Rea l schu le, b i s zu de ren Neubau im Schu l zen t rum 1980. Se i t dem i s t h i e r d i e VHS un te rgeb rach t .

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I

Lokschuppen

Bahnhof „Selb Stadt“

J

Mi t dem Bau de r Loka lbahn von Se lb nach Ho lenb runn wu rde de r Bahnho f „Se lb S tad t “ von se i nem S tando r t am Gra fenmüh lweg ( s i ehe D ) 1914 an se i nen heu t i gen P l a t z ve r l eg t . Das repräsentative Empfangsgebäude, entworfen von Prof. Fr i tz Klee (1876-1976, von 1907 bis 1939 D i rek to r de r Po r ze l l an fachschu le Se lb ) , i s t noch we i tgehend o r i g i na l e rha l t en . Es be f i nde t s i ch i n P r i va tbes i t z .

Aufgrund seiner wichtigen Stellung v.a. für den Güterverkehr erhielt der Bahnhof Selb 1914 e ine Bahnbetr iebs-Werks-anlage, die dem BW Hof unterstellt war. Dazu gehörten eine 7,5 m lange Dreh-scheibe (1931 durch eine 16 m-Dreh-scheibe ersetzt) und ein zunächst drei-ständiger Ringlokschuppen inkl. Anbau mit Werkstatt, Sozialräumen, Büro und Übernachtungsmögl ichkei ten für Lok-personal . Der Lokschuppen wurde 1918/19 um einen v ier ten Lokstand erweitert. Die Bahnlinie von Selb nach Holenbrunn wurde offiziell 1993/94 stil lgelegt. Die Einstellung des Personenverkehrs er-folgte bereits 1986.Der Lokschuppen ist heute Heimat des Modell- und Eisenbahnclubs Selb-Re-hau. Das Gelände wurde zunächst gepachtet (ab 1976 teilweise bzw. ab 1981 komplett) und konnte An-fang 2003 käuflich erworben werden. Seit 2005 umfangreiche Sanierung. Ein Eisenbahnmuseum ist im Aufbau.

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K

Hallenbad

PorzellanikonM

Das 1972 erbaute städtische Ha l l enbad wu rde u r sp rüng- l i ch m i t de r Abwärme e ine r Fab r i k de r F i rma Rosen tha l behe i z t . Das Spo r t schw immbad be- s i t z t e i nen Sp rung tu rm, de r mit Keramikkacheln von Victor Vasa re l y (1908-1997) ve r-k l e i de t i s t , e i nem in Unga r n gebo renen f r anzös i schen Ma le r und G raph i ke r, de r ab 1964 auch fü r Rosen tha l en twa r f.

Nordostbayern mit der Porzellanstadt Selb ist noch heute eine der bedeutendsten Porzellanregionen weltweit. Hier befindet sich das größte Museum für Porzellan in Europa - das Porzellanikon - mit seinen beiden Schauplätzen in Selb und Hohenberg an der Eger. In der ehemaligen Rosenthal-Fabrik ist die Faszination rund um das „Weiße Gold“ mit allen Sin-nen erlebbar. Der spannende Erlebnis-Parcours führt vorbei an übermannshohen, rumpelnden Trommelmühlen, einer riesigen zischenden Dampfmaschine, die einst die ganze Fabrik mit Strom belieferte. Ehemalige Porzelliner geben in stündlichen Live-Vorführungen in der Massemühle, der Gießerei und in der Dreherei Einblicke in die historische Porzellanherstellung und zeigen, wie viel Geschick benötigt wird, um einen Becher zu drehen oder eine Zuckerdose zu gießen. Die Ausstellung „Rosenthal - Ein Mythos“ erzählt die bewegte Geschichte des weltbekannten Unternehmens Rosenthal. Am zweiten Standort, Hohenberg an der Eger, entfaltet sich in einer ehemaligen Direktorenvilla die über 300-jährige Kulturgeschichte des deutschen Porzellans.

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L

Rosenthal Casino

N

Hoch- volthaus

In der Jugendsti lvi l la von 1912 mit modernerem An-bau befindet sich ein Res-taurant mit gehobener Küche sowie ein Hotel mit 20 von verschiedenen Künstlern ge- stalteten Zimmern.Das Restaurant im Sti l der 60er Jahre atmet an vielen Stel len noch den Geist von Philip Rosenthal, so z.B. bei der von ihm en twor fenen, beleuchteten Glaswand aus Bierf laschenböden. Einen spannenden Kontrast bi ldet die altfränkische Stu-be mit einem Porzellanofen, der einst im Schloss Erkers-reuth stand (siehe R).

Das quaderförmige Gebäude in der Wilhelmstraße, erbaut 1928 von der ehemaligen RIG (Rosenthal Isolatoren GmbH), beherbergt ein Indus- triedenkmal: das erste euro-päische Hochspannungsla- bor, in dem u.a. Blitze mit bis zu 2,1 Mio. Volt erzeugt wer- den können. Das Labor ist nach wie vor in Betrieb und befindet sich heute im Besitz der Firma Lapp Insulators. Getestet werden keramische Isolatoren für Stromleitungen und Umspannwerke.

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O

Rosenthal-KünstlerfassadenP

Das zu Rosen tha l gehö rende Ensemb le an de r W i t t e l sbache rs t r aße we i s t d re i bes techende Be i sp i e l e von Kuns t am Bau au f :

Spiegelhaus von Marcello Morandini

Der Des igner und Arch i tekt Marce l lo Morandin i (geb. 1940 i n Man tua , s i ehe auch S te l e „Hommage an Ph i l i p Ro-sen tha l “ am Po r ze l l an i kon - M) a rbe i t e te se i t 1979 fü r Rosen tha l . 1987 ges ta l t e te e r d i e Außense i t e des Neubaus de r Haup t ve rwa l t ung. I n de r Fassade sp iege l t s i ch das s i ch rech t s davon be f i ndende „Regenbogen-haus“ .

Regenbogenhaus von Otto Piene

1973 schu f O t to P iene (1928-2014) d ie beeindruckende Regenbogen fassade, d i e den A l t bau de r Haup t ve rwa l -t ung de r F i rma Rosen tha l z i e r t . M i t e i ne r B re i t e von 195 m und e i ne r Höhe von 18 m wa r es zu se i ne r Ze i t d i e g röß te küns t l e r i sch ges ta l t e t e Fassadenma-le re i i n de r Bundes repub l i k . E i ngewe ih t wu rde s i e im November 1973 m i t e i nem g roßen Regenbogen fes t .

De r Regenbogen wa r f ü r O t to P iene e i n G rund thema se ine r Kuns t und f i nde t s i ch i n un te r sch ied l i che r Fo rm i n se i nen Werken w iede r.

Hundertwasser-Haus

Der ös te r re i ch i sche Küns t l e r F r i edens-reich Hundertwasser (bürger l icher Name: F r i ed r i ch S towasse r, 1928-2000) be-schä f t i g t e s i ch neben Ma le re i und G ra-f i k auch m i t A rch i t ek tu r. Fü r Rosen tha l wa r e r ab 1981 tä t i g. 1983 übe r t r ug e r se i ne Vo rs te l l ung des Zusammen lebens m i t de r Na tu r au f das Gebäude rech t s vom Regenbogenhaus, au f das P fö r t ne rhaus sow ie au f den Pa rkp l a t z au f de r gegenübe r l i egenden S t r aßense i t e. Se i t dem i s t d i e Fassade des Fab r i kgebäudes m i t Kache ln ve r-sehen und beg rün t ; Bäume wachsen au f dem Dach und aus den Fens te r n . Im I nne ren des Gebäudes be f i nde t s i ch e i n Te i l des Rosen tha l Ou t l e t Cen te r s.

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Rosenthal am RothbühlQ

Die Po r ze l l an fab r i k m i t dem mar- kan ten E i ngangsbe re i ch gehö r t zu den w ich t i gs ten Spä twe rken von Walter Gropius. Die Einweihung f and am 5 . Ok tobe r 1967 s ta t t . Es i s t e i nes de r wen igen Zeug- n i s se de r Bauhausa rch i t ek tu r i n Baye r n und s teh t un te r Denk-ma l schu t z .

Das sch l i ch te, f unk t i ona le Ge-bäude behe rbe rg t im I nne ren e i n ach teck iges, ca . 55 qm g roßes G rünhaus, das 2017 au fwänd ig san ie r t wu rde. Es so l l ( t e ) a l s e i ne A r t „R iesen-b lumen top f “ den Beschä f t i g t en en t spannende B l i cke i ns G rüne e rmög l i chen .

F rühe r l eb ten do r t soga r 3 F l a -m ingos, heu te w i rd das A rea l von Sch i l dk rö ten bevö l ke r t .

Im zweigeschossigen Feierabend- haus, das nach w ie vo r f ü r ve r- sch iedene Ve rans ta l t ungen ge-nu t z t w i rd , gab es e i ne B ib-l i o t hek , Räume fü r spo r t l i che Be tä t i gung (K l e t t e rwand , T i sch-tenn i sp l a t t e, B i l l a rd t i sche ) so-w ie e i ne Bühne im Spe i sesaa l . Heu te i s t Rosen tha l am Ro th-büh l e i ne r von zwe i P roduk-t i onss tando r ten des Un te r neh-mens (de r zwe i t e be f i nde t s i ch i n Spe i che rsdo r f, i n de r Nähe von Bay reu th ) .

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Schloss Erkersreuth

Hie r be f i nde t s i ch d i e Ke imze l l e des heu t i gen Un te r nehmens Rosen tha l . I n dem 1748 von de r Fam i l i e von L i nden fe l s e r-r i ch te ten Gebäude begann Ph i l i pp Rosen tha l sen io r 1879, im A l t e r von 25 Jah ren dam i t , Po r ze l l an bema len zu l a ssen . 1953 wurde das Anwesen von Rosen tha l gekau f t und renov ier t . Dabei wurde „echtes Al tes“ mi t „echtem Neuen“ komb in i e r t . Was n i ch t e rha l t en we rden konn te, wu rde du rch Ze i t gemäßes e r se t z t . D ie Neuges ta l t ung übe r nahmen Küns t l e r, d i e f ü r Rosen-tha l und d ie l im i t i e r t en Kuns t re i hen gea rbe i t e t haben , so z .B. B jö r n W i i nb l ad , V i c to r Vasa re l y ode r HAP Gr i eshabe r. Das Sch loss E rke r s reu th wa r Wohns i t z von Ph i l i p Rosen-tha l j un io r b i s zu dessen Tod .

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R

SELB HEUTE

Die G roße K re i s s t ad t Se lb i s t e i ne hoch f r änk i -sche S tad t m i t r und 16.000 E inwohne rn , d i e e i n v i e l f ä l t i ges Spek t rum an bemerkenswer-ten D ingen vo rwe i sen kann , d i e man i n O r ten ve rg l e i chba re r G röße n i ch t ve rmu ten möch te : V i e l G rün i n de r S tad t t r o t z e i ne r r e l a t i v ho-hen I ndus t r i ed i ch te, Ges ta l t ungse lemen te von namha f t en Küns t l e r n im S tad tb i l d , ku l t u re l -l e E i n r i ch tungen w ie das Rosen tha l -Thea te r, zah l r e i che Spo r t s t ä t t en und v i e l es meh r. We l tbekann te Un te r nehmen en tw icke ln von h i e r aus We l tma rken und s te l l en P roduk te i n Sp i t zenqua l i t ä t he r. Na tü r l i ch ha t Se lb neben dem Po r ze l l an noch v i e l es meh r zu b i e ten .

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So l i eg t d i e S tad t e i ngebe t t e t i n d i e wunde r-ba re l andscha f t l i che Umgebung des F i ch te l -geb i rges und besonde rs Na tu r f r eunde f i nden En t spannung be i e i nem Spaz i e rgang au f den zah l r e i chen Wa ld- und Wande rwegen ode r be i e i ne r Rad tou r i n s roman t i sche We l l e r- und Ege r t a l . De r hohe Fre i ze i t - und E rho lungswer t , abe r auch d ie zukun f t so r i en t i e r t e W i r t scha f t s -s t r uk tu r, machen Se lb dam i t zu e i ne r l i ebens- und l ebenswer ten S tad t .

Hallenbad Sprungturm mit von Victor Vasarely gestalteten Keramikfliesen

An der Eger Wildromantisches Wellertal

Brückenradweg Von Asch nach Fichtelberg

Schausteinbruch Hier wurde früher Granit abgebaut

Langer Teich Eines der schönsten Waldbäder weit und breit

Netzsch-Arena Faszination Eishockey

Grüne Lunge Erwandern Sie Wasser, Wald und Steine rund um Selb

Mountainbike Flowtrail am Goldberg

Wavegarden Paradies für Skater

Pumptrack Radeln - was das Zeug hält

FREIZEIT IN SELB

I n Se lb g ib t es v i e l es zu en tdecken - vo r a l l em Modernes und Unkonven t i one l l e s, Kuns t und Ku l t u r. W i r bege i s t e r n sowoh l m i t bezaube r n-den Lands t r i chen a l s auch m i t e i nem e inz ig -a r t i gen , von Po r ze l l an gep räg ten , S tad tb i l d . I n unse ren Ou t l e t -Cen te r n f i nden S ie Po r ze l l an & G las. I n den Werksve rkäu fen können S ie be i e i nem E inkau f s t r i p ga ran t i e r t auch das e i ne ode r ande re Schnäppchen e rga t t e r n . Abe r auch d ie Mög l i chke i t en , s i ch spo r t l i ch zu be tä t i gen , s i nd v i e l f ä l t i g, ega l ob be im Wan-de r n en t l ang des Längenaue r „Banke r lwegs“ , No rd i c -Wa lk i ng im Hammerwa ld , Rade ln am Brücken radweg ode r Schw immen im „Langen Te i ch “ . H ie r i s t f ü r j eden e twas dabe i .

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WAS IST SONST NOCH LOS IN SELB?

Na tü r l i ch w i rd i n Se lb auch ge fe i e r t , das ze ig t e i n übe r das Jah r p ra l l ge fü l l t e r Ve r-ans ta l t ungska lende r. E i nes de r ä l t e s ten und t r ad i t i ons re i chs ten Fes te i s t das He ima t - und W iesen fes t am idy l l i s ch ge legenen Go ldbe rg, we l ches e r s tma l s 1830 ge fe i e r t wu rde. Auch Eu ropas g röß te r Po r ze l l an f l ohmark t und Eu ro-pas g röß tes M i t t e l a l t e r f es t i va l we rden h i e r i n Se lb ge fe i e r t . H ie r noch we i t e re H igh l i gh t s aus dem Se lbe r Ve rans ta l t ungska lende r : Grenzlandfilmtage

Am Wochenende nach Ostern

Weihnachts-markt an den Adventswochen- enden vor Weihnachten

Festival-Mediaval Anfang September

Bürgerfest Ende Mai

Weitere Veranstaltungen: www.selb/veranstaltungen.de

Selber Heimat- und Wiesenfest am 2ten Wochenende im Juli

Meilerfest eine Woche nach Pfingsten

Selber Kunstnacht März/April

Regionale Messe/ Frühlingsmarkt März/April

Jazzfrühschoppen Anfang September

Porzellinerfest am ersten Wochenende im August

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Vormerken Die Bayerisch- TschechischenFreundschaftswochen 2023

Neben v i e l en ku l t u re l l en Sehenswürd igke i t en , a t t r ak t i ven F re i ze i t angebo ten und e i nem p ra l l ge fü l l t en Ve rans ta l t ungska lende r g ib t es i n Se lb noch e i ne we i t e re Face t t e de r S tad t zu en tdecken . M i t meh re ren Ou t l e t -Cen te r n am Or t haben S ie h i e r d i e Mög l i chke i t vo r a l l em im Be re i ch Po r ze l l an und T i schku l t u r ga ran t i e r t das e i n ode r ande re Schnäppchen zu e rga t -t e r n .Abe r n i ch t nu r unse re Ou t l e t -Cen te r l ocken m i t f an tas t i schen Angebo ten , auch d i e k l e i ne cha rman te I nnens tad t punk te t m i t zah l r e i chen Geschä f t en f ü r e i n e i nma l i ges E i nkau fe r l ebn i s h i e r i n Se lb.

Unser Tipp:Besuchen S ie unse ren Wochenmark t , de r im-mer sams tags von 7 b i s 13 Uh r im Gra fen-müh lweg s t a t t f i nde t und e i n v i e l f ä l t i ges Ange-bo t an reg iona len und f r i s chen Waren fü r S ie be re i t hä l t .

SHOPPING IN SELB

Wir hoffen, Ihnen hat der Rundgang durch unsere Des igns tad t ge fa l l en und S ie konn ten e i nen auße rgewöhn l i chen E inb l i ck i n d i e h i s to r i sche S tad ten tw ick l ung gew innen .W i r wünschen I hnen noch e i nen angenehmen Au fen tha l t und e i ne schöne Ze i t h i e r i n Se lb.

E i n g roßes Dankeschön geh t an d i e M i tg l i e -de r des A rbe i t sk re i ses „Ro te r Faden“ , d i e d i e S tad t ve rwa l t ung s te t s t a t k rä f t i g be i de r Neu-ges ta l t ung des „Rundgangs SELBs t e r l eben“ un te r s tü t z t haben .

DANKE FÜR IHREN BESUCH UND AUF WIEDERSEH´N IN SELB.

Impressum: Neuauflage: 2019Herausgeber: Stadt SelbLudwigstraße 695100 Selb09287 883 [email protected] Verantwortlich für den Inhalt:Oberbürgermeister Ulrich PötzschLayout: Jochen KuhnTexte: Dr. Gabriele Kaiser, Stadt Selbs, Dieter ArzbergerFotos:Dieter Arzberger, Florian MiedlFeig Fotodesign, Jochen Kuhn, Gerhard Bock, Stadt Selb, Elke Schertel, Fa. Rosenthal, pixabayDruck: Medienhaus Goller

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Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) Tourist-Info Selb Ludwigstraße 2995100 Selb09287 [email protected]