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SEID 14+ UMSCHLUNGEN: JETZT

SEID UMSCHLUNGEN: JETZT 14+ · 2020. 10. 8. · (The Oscar Peterson Trio and Clark Terry), Benny Goodman „Get Happy“ Einstudierung Ayman Harper Pablo Octávio, Joshua Swain SEID

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SEID14+

UMSCHLUNGEN: JETZT

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Ballettdirektorin Bridget Breiner prä­sentiert an diesem Abend vier Neu­ kreationen, die anstelle ihrer ur sprüng­lichen Kreation Seid Umschlungen Millionen gezeigt werden. Was alle vier Choreografien vereint, ist, dass sie einer intensiven künstlerischen Zusammen arbeit zwischen Choreo­grafin und Tänzer*innen entspringen, die von digitalen Proben im Home­ Office ab März über die langsame Rück- kehr in den Ballettsaal kurz vor dem Sommer bis ins Hier und Jetzt reicht.

Das Solo The Present Now Will Later Be The Past zur Musik von Bob Dylan und das Duett Cut The World zum gleichnamigen Song der Band Antony and the Johnsons sind unmittelbar nach den ersten, wieder im Theater möglichen Proben entstanden. Es sind direkte Andenken an diesen besonderen Moment und umrahmen den Ballett­abend jetzt wie ein Pro­ und ein Epilog.

Anstelle von Franz Liszt live gespielter Fassung Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie für zwei Klaviere aus Seid

ZU DEN NEUKREATIONENTHE PRESENT NOW WILL LATER BE THE PAST, CUT THE WORLD, RONDO & DARK WATERS

Ledian Soto, Maxime Quiroga in Dark Waters

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Um schlungen Millionen bilden nun zwei andere, nicht weniger virtuose Werke für zwei Klaviere die musi­kalische Basis für Bridget Breiners weiteren Neukreationen.

Der polnische Klaviervirtuose Frederic Chopin schrieb sein Rondo in C-Dur für zwei Klaviere im Alter von gerade einmal 18 Jahren, und das hört man auch. Das Werk sprudelt vor Spiel­freude, Witz und jugendlichem Charme. Diese Raffinesse greift Bridget Breiner in ihrem Rondo auf und lässt die Musik förmlich in die Körper der Tänzer*-innen fließen.

Wie die Rückseite derselben Medaille präsentiert sich später das Trio Dark Waters für eine Solistin und zwei Solisten dem Publikum. Wie die Wogen

eines unsteten Gewässers, manch ­mal energetisch kraftvoll, manchmal still und tiefgründig, lassen sich die Tänzer* innen von Sergej Rachmani­nows 1. Satz aus seinen Sinfonischen Tänzen mitnehmen. Die Tänze sollten Rachmaninows letzte Komposition sein. Und so weicht in Dark Waters der jugendliche Eifer musikalisch wie choreografisch einem tiefgründigen, erfahreneren und sicherlich auch nachdenklicheren Wesenszustand.

DORNRÖSCHEN Juwelen

Das Ballett Dornröschen von Peter I. Tschaikowski wurde 1890 in St. Peters burg in der Choreografie von Marius Petipa uraufgeführt. Petipa und Tschaikowski haben sich bereits in der Zusammenarbeit an Schwanensee als

Lucia Solari in Jewels

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Erfolgsteam erwiesen, und so sollte es auch in dem dreiaktigen Handlungs­ballett nach Charles Perraults Märchen-erzählung La Belle au bois dormant (Die schlafende Schöne im Wald) sein. Einer der Höhepunkte des Balletts ist der Auftritt der guten Feen im 3. Akt. In dieser Fassung für Seid Umschlungen: Jetzt präsentieren sich die Feen als vier Juwelen erweitert um einen golde­nen Kavalier. Verantwortlich für dieses Arrangement ist Lynne Charles, seit der vergangenen Spielzeit Ballett meisterin und Künstlerische Begleitung am STAATS BALLETT. Trotz der Heraus-forderung gerade im klassischen Ballett auf Partner und Berührung zu verzich­ten, zelebriert Charles mit den Juwelen, das künstlerische Erbe Petipas bewah­rend, dieses Schmuckstück klassischer Tanztradition.

PETIT POÈME

Anstelle einer Adaption seiner ur­sprüng lichen Kreation Always / Only auf Distanz schenkt Choreograf Kevin O’Day dem STAATSBALLETT ein neues Werk. Treu bleibt er dabei wieder seiner Liebe zur Musik der Gegenwart.

Philip Glass Floe für Synthesizer und acht Bläser aus seinem Zyklus Glass-works ist ein Beispiel par excellence für den Komponisten, der zu den wichtig sten Begründern der Minimal Music gehört.

Doch zunächst ist es die Stille aus der heraus sich Petit Poème, das kleine

Gedicht für sechs Tänzer*innen, ent-faltet. In einem Moment des Stillstands und der Distanz erwacht die Choreo­grafie. Winzige Bewegungseinheiten werden wiederholt, springen von einem Tänzer auf die anderen über, wachsen zu größeren Einheiten zu-sammen. Mit Beginn der Musik wird

klar, dass ihr Puls bereits in der Stille das Werk beherrscht hat. Ein un ­ auf haltsamer Rhythmus treibt dieses choreografische Gedicht voran, das in einem Moment in Chaos zu fallen droht, nur um sich im nächsten Augen­blick der Ruhe wieder zu fangen.

Alba Nadal in Petit Poème

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Im Herbst 2019 feierten das STAATS­BALLETT KARLSRUHE unter seiner neuen Ballettdirektorin Bridget Breiner die Premiere ihrer Eröffnungs-produktion Seid Umschlungen.

Wie ungewohnt klingt dieser Ausspruch jetzt in Zeiten, in denen körperliche Begegnungen durch Händeschütteln, Umarmungen oder überhaupt direk­ter Nähe zum Wohle aller vermieden werden sollten. Auf Distanz zu gehen stellt uns Menschen vor eine Heraus-forderung, die wir im Tanz umso stärker erleben – ist es doch das Miteinan­dertanzen, das einen so großen Teil dieser Kunstform ausmacht. Zur Wiederaufnahme dieser Produktion galt es sich dieser neuen Situation zu stellen. Doch im Herzen hat sich nichts an dem Wunsch, der mit dem Zitat aus Friedrich Schillers Ode An die Freude „Seid umschlungen, Millionen“ einhergeht, geändert. So ist Seid Umschlungen: Jetzt entstanden, ein Ballettabend auf Distanz, der die unterschiedlichen Handschriften der Künstler*innen präsentiert, die das STAATSBALLETT KARLSRUHE in den kommenden Jahren prägen, sowohl

als Choreograf*innen wie auch als Bühnenkünstler*innen. Einige Krea­tionen konnten auf Abstand umgear­beitet werden, ohne den Verlust der künstlerischen Essenz zu verlieren, die das jeweilige Werk ausmachen. Andere Stücke wurden durch Neukrea­tionen ersetzt. Eine Kreation, ein Solo, konnte sogar vollkommen unberührt bleiben. Das Möbiusband als wichtig-stes visuelles Bühnenelement des Ursprungsabends bleibt bestehen und unterstreicht, jetzt vielleicht noch mehr als zuvor: Die Arbeit an, mit und für die Kunst kennt kein Ende. Sie ge­hört zum Künstler*insein dazu, wie das Atmen selbst.

Wir danken den Choreograf*innen, die es uns erlaubt haben ihre Stücke, soweit möglich, zu adaptieren, den Tänzer*innen und Team durch deren Ideenreichtum und Kreativität diese Adaptionen und Neukreationen möglich waren und durch deren Arbeit diese Produktion nichts an seiner Vielfalt ein­gebüßt hat. Im Gegenteil: es ist etwas Neues entstanden, etwas Einzigartiges für diese besondere Zeit, für das Publi­kum, für das Hier und Jetzt.

SEID UMSCHLUNGEN: JETZTEIN BALLETTABEND AUF DISTANZ

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Programm Nr. 585STAATSTHEATER KARLSRUHE 2020/21WWW.STAATSTHEATER.KARLSRUHE.DE

BILDNACHWEISE Umschlag Valentin Juteau © Jochen Klenk Probenfotos vom 25./26.9.20 © Admill Kuyler IMPRESSUM Herausgeber BADISCHES STAATSTHEATER KARLSRUHE Generalintendant Peter Spuhler Geschäftsführender Direktor Johannes Graf­Hauber Ballettdirektorin Bridget Breiner Chefdramaturgin Sonja Walter Redaktion Florian König, Tonia Tilch Konzept Double Standards Berlin www.doublestandards.net Gestaltung Caroline Kleeberger Druck medialogik GmbH

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UMSCHLUNGENSEID

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Choreografie BRIDGET BREINER LYNNE CHARLES DAVID DAWSON MARGUERITE DONLON MARCO GOECKE PONTUS LIDBERG KEVIN O’DAY RICHARD SIEGAL

Bühne JÜRGEN KIRNER

Kostüme THOMAS LEMPERTZ, YUMIKO TAKESHIMA u. a.

Licht BONNIE BEECHER, BERT DALHUYSEN, CHRISTOPH HÄCKER u. a.

Einstudierung REBECCA GLADSTONE, AYMAN HARPER, FRANCESCO VECCHIONE

Dramaturgie FLORIAN KÖNIG, SILKE MEIER-BRÖSICKE

Klavier ELENA KUSCHNEROVA a. G., ANGELA YOFFE

Toncollage STEFAN RAEBEL

Ballettmeister*innen LYNNE CHARLES, ALEXANDRE KALIBABCHUCK, JENS ROSÉN

Bühnenbildassistenz SOOJIN OH

Kostümassistenz ANNEMARIE KÖGL, HÉLÈNE DION

Inspizienz ALEXANDRE KALIBABCHUK

Theaterpädagogik ANNA MÜLLER

SEID UMSCHLUNGENDas neue STAATSBALLETT stellt sich vorDie Premiere eröffnet das Festival Tanz Karlsruhe 2019

PREMIERE 3.11.19 GROSSES HAUS Aufführungsdauer ca. 2 ¾ Stunden, eine Pause

SEID UMSCHLUN-GEN, MILLIONEN!DIESEN KUSS DER GANZEN WELT!

Mit freundlicher Unterstützung der Gesellschaft der Freunde des Badischen Staatstheaters e. V.

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2 3Timoteo Mock, Angela Yoffe in Seid Umschlungen Millionen

BALLETT – LEITUNG UND ENSEMBLE Ballettdirektorin & Chefchoreografin BRIDGET BREINER Ballettmanager & Stellvertreter der Ballettdirektorin FLORIAN KÖNIG Referentin der Ballettdirektion TONIA TILCH Dramaturgin SILKE MEIER-BRÖSICKE Ballettmeisterin & Künstlerische Begleitung LYNNE CHARLES Ballettmeister & Inspizient PROF. ALEXANDRE KALIBABCHUK Ballettmeister JENS ROSÉN Korrepetition INNA MARTUSHKEVYCH, ANGELA YOFFE Theaterpädagogik ANNA MÜLLER Ver waltung der Ballettschuhe HÉLÈNE DIONSolistinnen DÉSIRÉE BALLANTYNE, FRANCESCA BERRUTO, ANASTASIYA DIDENKO, RITA DUCLOS, NAMI ITO, MOMOKA KIKUCHI, CAROLINA MARTINS, ALBA NADAL, LISA PAVLOV, NADJA SELLRUP, LUCIA SOLARI, CAROLIN STEITZ, BRIDGETT ZEHR, BALKIYA ZHANBURCHINOVA, SARA ZINNA Solisten PAUL CALDERONE, OLGERT COLLAKU, BARIS COMAK, VALENTIN JUTEAU, ED LOUZARDO, JOÃO MIRANDA, TIMOTEO MOCK, PABLO OCTÁVIO, MAXIME QUIROGA, DANIEL RITTOLES, LOUIZ RODRIGUES, LEDIAN SOTO, JOSHUA SWAIN, JOSÉ URRUTIA, EMIEL VANDENBERGHE

Technische Direktion IVICA FULIR Technischer Direktor Ballett RALF HASLINGER Bühnen-inspektor STEPHAN ULLRICH Bühnenmeister*innen THOMAS BRAUN, EKHARD SCHEU Leiter Beleuchtungsabteilung STEFAN WOINKE Beleuchtungsmeister CHRISTOPH HÄCKER Leiter Ton- & Videotechnik STEFAN RAEBEL Leitung Video GUNTER EßIG Ton GUNTER EßIG, JAN PALLMER, HUBERT BUBSER Leiter der Requisite TILO STEFFENS Technische Produktionsleitung MAIK FRÖHLICH Werkstättenleiter JAKOB KERSCHER Konstrukteur EDUARD MOSER Malsaalvorstand GIUSEPPE VIVA Leiter der Theater-plastiker*innen WLADIMIR REISWICH Leiter der Schreinerei ROUVEN BITSCH Leiter der Schlosserei MARIO WEIMAR Polster- & Dekoabteilung UTE WIENBERG Kostümdirektorin CHRISTINE HALLER Gewandmeister*innen Herren PETRA ANNETTE SCHREIBER, ROBERT HARTER Gewandmeisterinnen Damen TATJANA GRAF, KARIN WÖRNER, HELENA WACHAUF Schuhmacherei THOMAS MAHLER, NICOLE EYSSELE, JUSTINE MARCHAND Modisterei DIANA FERRARA, JEANETTE HARDY Kostümbearbeitung ANDREA MEINKÖHN, JELENA AZINOVIC Pyrotechnik & Waffenmeister MICHAEL PAOLONE, HARALD HEUSINGER Chefmaskenbildnerin CAROLINE STEINHAGE Maske FREIA KAUFMANN, MARION KLEINBUB, PAULA KROPP, MELANIE LANGENSTEIN

Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind.

Aufführungsrechte Aheym Composer: Bryce Dessner © Chester Music Ltd / Edition Wilhelm Hansen vertreten durch Bosworth Music GmbH / The Music Sales GroupDrouot Composer: Barbara © Warner Chappell Music Germany GmbHRuff Celts Musikkomposition und -produktion: Sam Auinger, Galler Musikverlag BerlinString Quartet Op 11, Composer: Samuel Barber © G Schirmer Inc / Edition Wilhelm Hansen vertreten durch Bosworth Music GmbH / The Music Sales GroupMack the Knife Composer: Kurt Weill © Universal Edition AG Wien vertreten durch Schott Music GmbH & Co. KG Get Happy Words by Ted Koehler and Harold Arlen, Music by Harold Arlen © 1929 by WC Music Corp. mit freundlicher Genehmigung / Courtesy of Neue Welt Musikverlag GmbH

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SEID UMSCHLUNGEN MILLIONENTeil 1 | URAUFFÜHRUNG

Choreografie Bridget BreinerMusik Ludwig van Beethoven „9. Sinfonie in d-Moll“ op. 125, arrangiert für zwei Klaviere von Franz LisztBühne Jürgen KirnerKostüme Thomas LempertzLicht Bonnie BeecherLucia SolariRita Duclos, Timoteo Mock, Joshua Swain Ensemble STAATSBALLETT KARLSRUHEElena Kuschnerova a. G., Angela Yoffe(Klavier)

RAYMONDA Pas de dix

Choreografie Lynne Charles nach Marius PetipaMusik Alexander GlasunowBühne Jürgen Kirner Kostüme Lynne CharlesLicht Bonnie BeecherBalkiya Zhanburchinova, José Urrutia Désirée Ballantyne, Olgert Collaku,Momoka Kikuchi, Pablo Octávio,Nami Ito, Daniel Rittoles,Sara Zinna, João Miranda

ALWAYS / ONLY URAUFFÜHRUNG

Choreografie & Kostüme Kevin O’DayMusik Bryce Dessner „Aheym“ Licht Bonnie BeecherAlba Nadal, Lisa Pavlov Valentin Juteau, Louiz Rodrigues

TUÉ

Choreografie & Kostüm Marco GoeckeMusik Barbara „Drouot“, „Sid’amour à mort“Licht Christoph Häcker nach Udo HaberlandNadja Sellrup

RUFF CELTS Reworked

Choreografie, Kostüme & Licht Marguerite DonlonMusik The Dubliners, Kíla, Sinéad O’Connor, Sam Auinger u. a.Einstudierung Francesco VecchioneFrancesca Berruto, Carolina Martins, Alba Nadal, Carolin Steitz, Balkiya Zhanburchinova Valentin Juteau, João Miranda, Louiz Rodrigues, Joshua Swain, Emiel Vandenberghe

– Pause –

PROGRAMM

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Choreografie David DawsonMusik Adolphe Adam „Giselle“, arrangiert von David Coleman Kostüme Yumiko TakeshimaLicht Bert Dalhuysen & David DawsonEinstudierung Rebecca Gladstone Lisa Pavlov, Pablo Octávio Francesca Berruto, Carolina Martins João Miranda

DAYBREAK Pas de deux

Choreografie Pontus LidbergMusik Samuel Barber „Streichquartett in h-Moll“ op. 11, 2. Satz Molto adagio Bühne Jürgen Kirner Kostüme Thomas LempertzLicht Christoph Häcker nach Mariella von Vequel-WesternachLucia Solari, Ledian Soto

THE NEW 45 Finale

Choreografie, Kostüme & Licht Richard SiegalMusik Kurt Weill „Mack the Knife“ (The Oscar Peterson Trio and Clark Terry), Benny Goodman „Get Happy“Einstudierung Ayman HarperPablo Octávio, Joshua Swain

SEID UMSCHLUNGEN MILLIONENTeil 2 | URAUFFÜHRUNG

Désirée Ballantyne, Francesca Berruto, Anastasiya Didenko, Rita Duclos, Nami Ito, Momoka Kikuchi, Carolina Martins, Alba Nadal, Lisa Pavlov, Lucia Solari, Carolin Steitz, Balkiya Zhanburchinova, Sara ZinnaOlgert Collaku, Baris Comak, Valentin Juteau, João Miranda, Timoteo Mock, Pablo Octávio, Maxime Quiroga, Daniel Rittoles, Louiz Rodrigues, Joshua Swain, José Urrutia, Emiel Vandenberghe Elena Kuschnerova a. G., Angela Yoffe (Klavier)

Bitte beachten Sie, dass hier nur die Premierenbesetzung vom 3.11.19 abgedruckt ist. Die jeweils aktuelle Abendbesetzung entnehmen Sie bitte dem Besetzungseinleger und dem Aushang.

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Seid Umschlungen ist die Eröffnungs-produktion des STAATSBALLETTS unter seiner neuen Direktorin und Chefchoreo-grafin Bridget Breiner.

8 für 1: Bridget Breiner präsentiert neben ihrer ersten Kreation für Karlsruhe sieben weitere national wie international gefragte Choreograf*innen und deren ganz indivi-duellen künstlerischen Handschriften.

Der Titel Seid Umschlungen ist ein Zitat aus Friedrich Schillers Ode An die Freude und wird zum Wunsch, zum Leitmotiv – nicht nur für diesen Abend, sondern für die ganze Spielzeit, an diese neue Ge-meinschaft, an das Publikum und an all die Menschen, die sich vom Tanz begeistern lassen möchten.

Bridget Breiners erste Kreation für das STAATSBALLETT Seid Umschlungen Millionen bildet die Klammer des Abends. Die Choreografin nutzt hierfür Beethovens 9. Sinfonie, in deren 4. Satz Schillers

vertonte Ode mit den berühmten Worten „Freude, schöner Götterfunken“ Unsterb-lichkeit erlangt hat.

Die 9. Sinfonie wird in Franz Liszts virtuo-ser Fassung für zwei Klaviere live zum Klingen gebracht. Liszts Arrangement lässt keine Note unberücksichtigt. Alle Stimmen von Orchester, Chor und Ge-sangssolist*innen werden in den beiden Tastaturen gebündelt.

Das Möbiusband spielt eine wichtige Rolle an diesem Abend, visuell im Bühnenbild von Jürgen Kirner, inhaltlich als Symbol für das beständige Streben und die stete Erneuerung.

Durch die große stilistische Vielfalt der acht Choreografien, vom puren klassi-schen Ballett bis zu dessen Entwicklun-gen im Hier und Heute, können die Tän-zer*innen der Company ihre Vielseitigkeit und ihr ganzes Können unter Beweis stellen.

GEFASSTKURZ

DAS WICHTIGSTE IN 5 MINUTEN

Die musikalische Bandbreite reicht von den beiden Ballettkomponisten des 19. Jahr-hunderts Adolphe Adam und Alexander Glasunow über die Jazzlegenden Oscar Peter son und Benny Goodman, den zeit-genössischen US-amerikanischen Kompo-nisten Bryce Dessner bis hin zur Irish Folk Gruppe par excellence The Dubliners und der französischen Chansonnière Barbara.

Freuen Sie sich auf Wiederbegegnungen mit den Choreograf*innen des Abends in

den kommenden Spielzeiten. Marguerite Donlon und David Dawson können Sie schon in dieser Saison im Rahmen des dreiteiligen Abends Movers & Shakers mit Premiere am 13. Juni 2020 erleben.

Und eine ganz praktische Information zum Schluss: Der Abend dauert insgesamt ca. 2 ¾ Stunden und hat eine Pause. Wir wünschen Ihnen eine angenehme und inspirierende Ballett vorstellung! Vorhang auf!

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8 9Lisa Pavlov, Valentin Juteau in Always / Only Balkiya Zhanburchinova in Raymonda

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ZUR IDEE

BALLETTDIREKTORIN BRIDGET BREINER IM GESPRÄCH

UMSCHLUNGEN

Bridget, „Seid Umschlungen“ ist deine Eröffnungsproduktion als neue Ballett­direktorin des STAATSBALLETTS KARLS- RUHE, in der du einen Abend mit acht verschiedenen Choreograf*innen präsen-tierst. Warum hast du dich dafür entschie-den?

Für mich war von Anfang an klar, dass ich eine Vielfalt zeigen wollte. Ich bin Choreo-grafin, aber davor habe ich selbst getanzt und durfte im Laufe meiner Karriere mit den unterschiedlichsten Choreograf*innen zusammenarbeiten. Gerade seit ich als Bal-lettdirektorin arbeite, merke ich, wie sehr diese Erfahrungen mich geprägt haben. Sie haben mich als Bühnenkünstlerin gefordert, inspiriert und weitergebracht. Die sieben Kolleg*innen, die gemeinsam mit mir diesen Abend bestreiten, sind zum Großteil per-

sönliche Weggefährt*innen; sei es, dass ich ihre Werke bereits getanzt habe, wir zusammengearbeitet haben oder ich ihre Arbeiten schon seit längerem verfolge.

Geht man diese Choreograf*innen durch, stellt man fest, dass es sich bei allen um noch lebende bzw. aktive Künstler*innen handelt. Das ist im Ballett nicht immer der Fall.

Richtig. Alle Choreograf*innen von Seid Umschlungen sind jetzt gerade aktiv. Sie arbeiten in Deutschland, Europa, in der ganzen Welt, und mir gefällt der Gedanke sehr, dass wir alle im Hier und Jetzt Tanz-schaffende sind. Innerhalb des Abends wird man feststellen, dass unsere cho-reografischen Handschriften sehr unter-schiedlich sind, aber genau das macht es

in meinen Augen so spannend. Wir kom-men alle aus dem klassischen Ballett, aber gehen mit den „tools“, den Werkzeugen, die wir daraus mitgenommen haben, ganz unterschiedlich um. Das Pas de dix aus Raymonda z. B. basiert auf der Original-choreografie von Marius Petipa und unse-re Ballettmeisterin Lynne Charles schafft für den Abend ein Neuarrangement dieses Klassikers. Ich halte es für sehr wichtig, dass die Pflege des klassischen Balletts in der Company weitergeht und Lynne ist mit ihrem Erfahrungsschatz genau die richtige Person für diese Arbeit. Dann haben wir z. B. mit Kevin O’Day einen Choreografen, der für den Abend ein ganz neues Werk kreiert. Diese Arbeit fordert die Tänzer*in-nen technisch, aber mindestens genauso kreativ. Das Solo Tué von Marco Goecke andererseits existiert zwar bereits, aber es erfordert viel Erfahrung seines Stil, der ein gewisses Alleinstellungsmerkmal hat, um es auf die Bühne zu bringen. Ähnlich ist es bei David Dawson, der zu den Choreo-graf*innen gehört, die auf der ständigen Suche sind, wie das klassische Ballett des 21. Jahrhunderts aussieht. Alle Choreo-graf*innen bringen etwas ganz Persönli-ches in diesen Abend mit ein, und ich kann mir jetzt gar nicht mehr vorstellen, dass einer von ihnen nicht beteiligt wäre.

Was bedeutet das für die Tänzer*innen der Company? Arbeiten alle mit allen bzw. tanzen alle in allen Choreografien?

Das wäre das Schönste! Natürlich ist so ein Abend eine logistische Herausforde-rung, aber wir sind mit dem Wunsch in die Vorbereitungen gegangen, der gesamten Company so viele Chancen wie möglich zu geben, um mit den unterschiedlichen Choreograf*innen zu arbeiten. Zeitgleich wollten wir den Choreograf*innen auch

die Wahl geben, diejenigen Tänzer*innen auszuwählen, die sie in ihren Werken sehen möchten. Das war ein sehr span-nender Prozess, und man kann an dem Abend feststellen, dass einige in ganz un-terschiedlichen Rollen zu sehen sein wer-den. Auch werden wir über die Spielzeit hinweg die Besetzungen ändern, sodass möglichst viele die Chance haben, in ver-schiedenen Stücken auf der Bühne zu ste-hen. Neben der Vielfalt der Handschriften sind die Vielfalt der Tänzer*innen und der Wunsch, diese zu präsentieren, ausschlag-gebend gewesen für die Konzeption. Das STAATSBALLETT vereint eine Vielzahl ganz individueller Tänzer- bzw. Künstler-persönlichkeiten aus unterschiedlichsten Nationen, mit unterschiedlichsten Erfah-rungsschätzen, Fähigkeiten und Talenten. Ein Abend wie Seid Umschlungen bietet eine fantastische Gelegenheit, diesen Per-sönlichkeiten ihren Raum zu geben, damit das Publikum sie mit all ihren Facetten kennenlernen kann.

Du bist ebenfalls als Choreografin an diesem Abend vertreten. Was hat es mit deiner Neukreation auf sich?

Eine eigene Kreation für diesen Abend bei-zusteuern war für mich von Anfang an klar und mir genauso wichtig wie die Auswahl der anderen Choreograf*innen. Ich komme nach Karlsruhe als Ballettdirektorin und Choreografin. Natürlich möchte ich mich dem Publikum in beiden Positionen vor-stellen. Meine erste Kreation für Karlsruhe nimmt ein bisschen eine Gastgeberrolle ein, könnte man sagen. Ich habe mich entschieden, die Kreation zu teilen und an den Beginn und das Ende des Programms zu setzen, um eine Art Klammer zu finden, in der wir alle anderen Werke präsentieren können. Obwohl jedes Werk des Abends

SEIDVON

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ganz für sich steht, umschlingen wir damit quasi die unterschiedlichen Choreografien und machen sie zu einem großen Ganzen.

Wir zeigen im Foyer Videos zu Außen- aufnahmen mit der Company, in denen wir eine Art Miniversion der Originalbühne an verschiedene Orte gebracht haben wie z. B. den Bahnhofsvorplatz, Gutenberg-platz usw. Wie fließt diese Idee in den Abend ein?

Kunst und Theater umgibt oft und gerne der Nimbus des Übermenschlichen, nicht umsonst spricht man hin und wieder vom „Olymp der Kunst“. Entstanden ist die Idee unserer Aufnahmen aus dem Wunsch her-aus, diesen Berg Olymp mitten in die Stadt zu setzen. Das, was im Theater später pas-siert, hat seinen Ursprung in der Umwelt, in dem, was uns umgibt. Wir wollen diesen Weg aufzeigen. Betritt man zur Vorstel-lung das GROSSE HAUS, erkennt man die vergrößerte Idee, dessen, was im Kleinen begonnen hat.

Aber es ist in den Vorbereitungen noch etwas dazugekommen. Ich bin als Künst-lerin überzeugt, dass unser Ziel nicht die Perfektion ist bzw. den Olymp zu betreten.

Es ist nicht an uns Menschen, Perfektion zu erreichen. Stattdessen ist es die tägli-che Auseinandersetzung mit einem Thema, das ständige Streben, was uns in meinen Augen zu besseren Künstler*innen, aber auch besseren Menschen macht.

Erkennst du darin Parallelen zu Friedrich Schillers Ode „An die Freude“ wieder, aus der sowohl der Titel der Produktion als auch deiner Kreation „Seid Umschlungen Millionen“ entlehnt sind?

Sowohl die Ode An die Freude als auch die 9. Sinfonie sind nicht ohne Pathos entstan-den, aber umso mehr in dem Glauben an eine bessere Welt. Schiller und Beethoven präsentieren diese Idee, sie zeigen, dass in den Handlungen der Menschen, im Su-chen, im Scheitern und Streben die Mög-lichkeit an eine bessere Zukunft besteht. Dieser Glaube an die Menschheit berührt mich tief. Gerade, wenn ich jetzt auf die Welt blicke, die uns umgibt, empfinde ich die Aussagen beider Werke inspirierender und wichtiger als je zuvor.

Das Gespräch führte Ballettmanager Florian König.

Carolin Steitz in Seid Umschlungen Millionen

WIR BETRETEN FEUER- TRUNKEN, HIMMLISCHE, DEIN HEILIGTUM!

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RAYMONDA Pas de dix

„Herr Glasunow will nicht eine einzige Note ändern, nicht mal in einer Variation oder wenigstens im Galopp. Es ist schreck-lich mit einem Komponisten zu arbeiten, der seine Musik schon vorher publiziert hat.“ So schimpfte 1898 der fast 80jährige St. Petersburger Starchoreograf Marius Petipa über den Jungspund, den ihm das Mariinsky-Theater nach dem Tod seines Leib- und Magenkomponisten Peter I. Tschaikowski für sein Ballett Raymonda zur Seite gestellt hatte.

Heute ist der Zwist längst vergessen und Petipas letztes großes Werk – wie seine Welterfolge Dornröschen und Schwanen-see auch – zum unumstößlichen Bestand-teil des klassischen Ballettkanons gewor-den. Und Alexander Glasunow war nicht

ganz unbeteiligt an dieser Bilanz. Dem Pas de dix aus dem „Ungarischen Diver-tisse ment“ im 3. Akt, den das STAATS-BALLETT präsentiert, verleiht „der russische Brahms“ mit sehnsuchtsvoll- melancholischen Themen, die die unend-lichen Weiten der Puszta evozieren, und feurigem Csárdás-Tempera ment glanzvol-les ungarisches Flair.

Lynne Charles ist seit dieser Spielzeit Ballettmeisterin und Künstlerische Be-gleiterin des STAATSBALLETTS. Sie hat, behutsam das künstlerische Erbe Petipas bewahrend, diesen Ausschnitt aus dem großen Hochzeitsfest und die Kostüme neu arrangiert und zelebriert das pure klassi-sche Ballett als Fest höchster technischer Virtuosität und formaler Perfektion.

SEID UMSCHLUNGEN MILLIONEN

Kaum ein Werk drückt den unerschütter-lichen Glauben an die Menschheit so aus wie Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie in d-Moll op. 125 aus dem Jahr 1824, in deren Schlusssatz Friedrich Schillers vertonte Ode An die Freude unsterblich geworden ist. „Per aspera ad astra“, frei übersetzt durchs Dunkel ans Licht, führt uns die Sin-fonie vom d-Moll des 1. Satzes zum lebens-bejahenden D-Dur des Finales. 1850 ver-öffentlichte Franz Liszt eine Bearbeitung für zwei Klaviere, die bis heute zu den an-spruchsvollsten des Genres gehören, denn Liszt verzichtet auf keine einzige Note. In den virtuosen Klavierpassagen erklingen alle Instrumente, Chor und Solist*innen.

Bridget Breiners Neukreation Seid Um-schlungen Millionen greift die Ideen Schil-

lers, Beethovens und Liszts auf. Im ersten Teil schälen sich aus einer dunklen Masse langsam Individuen heraus.

Wir erleben eine Sinnsuche, ein Streben nach vorne, den Wunsch, sich ausdrücken zu wollen, noch unwissend wohin und wie. Die aufeinander einstürzenden Motive der einzelnen Sätze überwerfen sich und füh-ren uns in den Abend hinein.

Im zweiten Teil, dem 4. Satz der Sinfonie, kündigt sich der Wandel an. Aus dem Schwarz entspringt der Funke, die Idee zur Hoffnung. „Es ist die Freude selbst und un-sere Notwendigkeit, sie als Menschen zu erleben, die wir zum Leitmotiv des Finales gemacht haben“, so Bridget Breiner über den Schluss ihrer Kreation.

ZU DEN WERKEN

Emiel Vandenberghe

José Urrutia, Balkiya Zhanburchinova, Ensemble

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ALWAYS / ONLY

Das Stück Always / Only, auf Deutsch in etwa zu übersetzen mit „Immer / Nur“, ist neben Bridget Breiners Seid Umschlun-gen Millionen die zweite Neukreation des Abends. Der ehemalige Mannheimer Ballett chef Kevin O’Day zieht seine Inspi-ration zu diesem Werk für zwei Tänzerin-nen und zwei Tänzer ganz aus der Musik, die er für sein Ballett gewählt hat. Aheym, jiddisch für „heimwärts“, ist ein Auftrags-werk des amerikanischen Komponisten Bryce Dessner für das weltberühmte Kronos Quartet. Mit einer unbeschreib-lichen Inbrunst jagen die Streicher durch die repetitiv minimalistischen Klang- welten dieses Quartetts, erinnern zum Teil an Schlagwerkinstrumente, bis sie in

der nächsten Sekunde in lyrische, beinah ätherische Sphären abzugleiten scheinen.

Dieser Wechsel von Spannungen und Fallen lassen, „tension and release“, beschreibt O’Days Stil beinah genauso gut wie die Musik selbst. Soli, Duette und Quartette wechseln sich ab, wie die Partner*innen dieser Choreografie. Sie suchen die Nähe, reiben sich aneinander auf, trennen sich wieder und doch scheint eine unsichtbare Anziehung sie immer weiter nach vorn zu drängen. Wie ein erbarmungsloses Crescendo bewegt sich dieses Werk auf sein Ende zu, um im aller-letzten Moment wie ein letzter Atemhauch im Nichts zu verschwinden.

TUÉ

Kaum ein anderer Choreograf hat einen so unverkennbaren Stil, eine solch eige-ne und einzigartige Bewegungssprache entwickelt wie Marco Goecke. Seit dieser Spielzeit Ballettdirektor am Staatstheater Hannover, schuf er 2009 für die Tänzerin Bernice Coppieters von Les Ballets de Monte Carlo das Solo Tué zu den Liedern Drouot und Sid’amour à mort der französi-schen Chansonnière Barbara. Es ist, so der Choreograf, ein „Solotanzstück, das drei außergewöhnliche Frauen zueinander in Beziehung setzt.“ Die dritte Frau – neben der Tänzerin und der Sängerin – war Prin-zessin Caroline von Monaco, der Goecke das Werk widmete, als sie im Dezember 2009 im Grimaldi Forum für ihre langjähri-gen Verdienste um den Tanz geehrt wurde.

Tué ist ein intimes Solo, das die eigen-willig-melancholische und ausdrucks-starke Stimme der Sängerin für schnelle, fieberhaft-nervöse und flirrende Bewegun-

gen der Tänzerin nutzt. Spannung entsteht durch die Gegenüberstellung von Zurück-haltung und Unrast, durch das Oszillieren zwischen Flucht und Verharren, zwischen Zerbrechlichkeit und Kraft. Auch im Kos-tüm ist dieser Gegensatz allgegenwärtig: Die Korsage lässt hinten fast den gesam-ten Rücken frei, während es vorne wie ein Schutzpanzer den Oberkörper abschirmt.

Mit Marco Goecke verbindet die neue Ballettdirektorin und Chefchoreografin des STAATSBALLETTS Bridget Breiner übrigens eine lange und besondere Be-ziehung. Die beiden kennen sich seit ihrer gemeinsamen Ausbildungszeit an der Heinz-Bosl-Stiftung München. Zudem hat Bridget Breiner selbst Tué oft getanzt und wurde zu einer bedeutenden Interpretin dieses Stücks – auf vielen internationa-len Gastspielen und auch an ihrer letzten Wirkungsstätte, dem Ballett im Revier Gelsenkirchen.

Lisa Pavlov, Valentin Juteau, Alba Nadal, Louiz Rodrigues

Nadja Sellrup

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RUFF CELTS Reworked

Marguerite Donlon zeigt mit Ruff Celts eine temporeiche und humorvolle Hommage an ihre Heimat Irland. Die Choreografin ist dafür bekannt, in ihren Werken dem klassischen Ballett, in dem sie zunächst als Tänzerin zu Hause war, den Weg ins Hier und Heute zu bereiten. Die 2016 bei der Visceral Dance Company in Chicago uraufgeführte Kreation ist ein mit irischem Esprit beseelter Schmelztiegel unter-schiedlichster Tanzsprachen. Klassisches Ballett trifft auf Modern, Irish und Break Dance und die Tänzer*innen verleihen ihrer Performance durch hörbaren Atem und Kehllaute eine unmittelbare physi-sche Kraft. Der Titel verrät nicht nur das markanteste Element der Kostüme, son-dern enthält auch ein augenzwinkerndes Wortspiel: „ruff“ bedeutet Halskrause und ist homophon zum Wort „rough“, das man mit „rau“ übersetzen kann. Eine weiße Halskrause ist demnach auch das einzige

Accessoire, das die schlichten schwarzen Trikots sowie Kniestrümpfe der Frauen und die schwarzen Kilts der Männer ergänzt. Keltische Wildheit prallt auf Zivilisation, moderne Abstraktion vereint sich mit der Mode der Renaissance, Historisches und Gegenwärtiges verschmelzen, Verstaub-tes wird aus der Mottenkiste geholt – auf der Bühne kommt dafür echtes Mehl zum Einsatz –, die künstlerische Auseinander-setzung mit Herkunft, Erbe und Tradition öffnet sich in Richtung Zukunft.

Die äußerst vielseitige Musikcollage reicht unter anderem von der Irish Folk Gruppe par excellence The Dubliners über Sinéad O’Connor bis zu elektronischer Musik des zeitgenössischen österreichi-schen Komponisten und Klangkünstlers Sam Auinger und macht das energie-geladene Tanzerlebnis auch zu einem musikalischen Vergnügen.

5

Bei David Dawsons 5 handelt es sich originär um einen Ausschnitt aus seinem abendfüllenden Handlungsballett Giselle, das er 2008 für das Semperoper Ballett Dresden kreierte. Auch wenn sich die-ses Pas de Cinq als Hochzeitsszene in die Original handlung einreiht, kann es vollkommen unabhängig von dieser auch als Divertissement, als eine Zwischen-einlage betrachtet werden. Aus den Originalkostümen gelöst, stattdessen in weißen Tutus, wird aus dem Pas de Cinq 5, gesprochen Fünf, ein neues, für sich stehendes Werk. 5 lässt sich am ehesten als wahres Feuerwerk oder Tour de Force

des klassischen Balletts bezeichnen. Der Brite David Dawson, der zu den gefragtes-ten Choreo graf*innen der Gegenwart ge-hört, hat sich ganz dem klassischen Tanz und seiner Formsprache verschrieben. Dennoch wird bei seinen Choreografien schnell klar, dass er sie immer wieder an die Grenzen des physisch Möglichen und gerne auch darüber hinaus bringt. Für die drei Damen und beide Herren dieses Parade stücks zur Musik von Adolphe Adam ist es die ideale Gelegenheit, ihr ganzes technisches Können und zugleich ihre Freude am Tanz zum Ausdruck zu bringen.Balkiya Zhanburchinova, Carolin Steitz, Carolina Martins, Francesca Berruto, Alba Nadal

Carolina Martins, Lisa Pavlov, (Pablo Octávio), João Miranda, Francesca Berruto

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DAYBREAK Pas de deux

Der Schwede Pontus Lidberg, seit 2018 Direktor des Danish Dance Theatre, Dänemarks wichtigster zeitgenössischer Tanzcompany, gehört zu den spannends-ten skandinavischen Choreograf*innen der Gegenwart. 2017 feierte seine zweite Arbeit für ein deutsches Tanzensemble, das Werk Daybreak, auf Deutsch „Tages-anbruch“, Uraufführung am Ballett im Revier Gelsenkirchen.

Für Lidberg ist der Tagesanbruch, der kurze Moment zwischen Nacht und Mor-gen, gleichzusetzen mit einer magischen Zwischenwelt, einem Zustand zwischen

Wachen und Träumen. Es ist dieser flüchti-ge Moment, den er in seiner Choreografie einzufangen versteht, insbesondere im Mittelsatz, den er als Duett zwischen Mann und Frau inszeniert. Das entstande-ne Pas de deux präsentiert dabei gleicher-maßen die Schönheit der Formsprache des klassischen Balletts und die Zerbrechlich-keit und Flüchtigkeit des Moments. Samuel Barbers Adagio aus seinem Streichquar-tett, das später in der erweiterten Fassung als Adagio für Streicher weltweite Be-rühmtheit erlangt hatte, steht hier als mu-sikalischer Pate für die intime Atmosphäre dieser Choreografie.

THE NEW 45 Finale

Mit dem Finale aus The New 45 hält bes-tes Broadway-Entertainment Einzug in das BADISCHE STAATSTHEATER. Aber was so leicht, witzig und charmant daher-kommt, verlangt den beiden Tänzern höchste Körperbeherrschung und Musika-lität ab. Der US-amerikanische Choreograf Richard Siegal, seit 2016 Künstlerischer Leiter des Ballet of Difference und ehema-liger Tänzer von William Forsythe am Bal-lett Frankfurt, schuf The New 45 2008 für das Internationale Tanzfestival Athen. Wie er selbst sagt, war diese Kreation „ein Akt der Rebellion, der Befreiung.“ Nach Jahren der intellektuellen Auseinandersetzung mit Tanz wollte er „etwas Leichtes schaffen.“

Eine kleine Kiste voller Single-Schallplat-ten, die Siegal als Kind auf einem Floh-markt erstanden hatte und seitdem stets bei sich trug, so auch in Griechenland, half

ihm, dafür die richtige Musik zu finden. Auf den Vinyl-Singles mit 45 Umdrehungen pro Minute – statt 33 ⅓ Umdrehungen der Langspielplatten, daher auch der Titel – waren unter anderem Kurt Weills Mack the Knife, gespielt vom Oscar Peterson Trio und dem Jazztrompeter Clark Terry, sowie Benny Goodmans Get Happy. Sie lie-fern die musikalische Steilvorlage, zu der die beiden Tänzer über die Bühne swingen. „Mit der Kreation des Duos habe ich einen Teil meiner persönlichen Tanzgeschichte ausgegraben“, so der Choreograf. „Das Solo, mit dem ich seinerzeit das Vortanzen am Ballett Frankfurt für mich entscheiden konnte, auch zu Musik von Oscar Peterson, habe ich später zur Eröffnungsnummer von The New 45 umgearbeitet und sehr viel Spaß dabeigehabt, das, was ich früher für bare Münze genommen hatte, mit Ironie anzureichern.“

Ledian Soto, Lucia Solari

Joshua Swain, Pablo Octávio

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22 23Ensemble in Seid Umschlungen Millionen

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Das Möbiusband, auch Möbiusschleife genannt, beschäftigt und fasziniert seit seiner Entdeckung immer wieder Wissen-schaftler*innen und Künstler*innen aus den unterschiedlichsten Bereichen und findet sich oft an unerwarteten Orten im alltäglichen Leben wieder. Seine Ursprünge hat das Möbiusband im Jahr 1858, als zwei deutsche Wissenschaftler unabhängig voneinander dieses Phänomen entdeckten: der Mathematiker und Physiker Johann Benedict Listing sowie der Mathematiker und Astronom und spätere Namensgeber August Ferdinand Möbius. Vom mathe-matischen Standpunkt aus betrachtet, ist das Möbiusband deshalb so faszinierend, da es als zwei dimensionales Objekt, eine Fläche, nur eine Kante und eine Seite be-sitzt. Hinzu kommt, dass das Möbiusband nicht orientierbar ist, sprich es existiert kein Oben und Unten bzw. kein Außen und Innen. Das Möbiusband repräsentiert daher auf eindrucksvolle Art und Weise die Un-endlichkeit, das Nicht-Aufhören und Nicht- Anfangen und somit das stetige Ineinander-

übergehen. Achtung, das Möbius band darf nicht mit dem mathematischen Symbol für Unendlichkeit ∞ verwechselt werden.

Diese Beschreibung der Eigenschaften des Bandes sowie das faszinierende Aussehen mögen aus rein ästhetischer Sicht genügen und den Bewunderer zufriedenstellen. Ebenso ist die Herstellung eines Möbius-bandes hinlänglich bekannt, indem die zwei Enden eines Papierstreifens zusammenge-klebt werden, wobei ein Ende um 180 Grad verdreht wird. Dennoch, die Naturwissen-schaftler*innen treiben weitere Fragen um: Wie viele Parameter sind notwendig, um ein Möbiusband eindeutig zu beschreiben? Durch welche Gleichungen lässt sich die Form des Möbiusbandes darstellen? Ob-wohl es dazu bereits seit Beginn der 1930er Jahre erste Versuche gab, dauerte es 150 Jahre seit der Entdeckung, bis zwei Mathe-matiker 2007 das Rätsel lösten – Eugene Starostin und Gert van der Heijden, beides Mathematiker vom University College Lon-don. Es war bekannt, dass die Mittellinie

DER PHYSIKER BENNET KRASCH VOM KARLSRUHER INSTITUT FÜR TECHNO LOGIE ÜBER DAS MÖBIUSBAND

einer Möbiusschleife eindeutig ihre Form und damit ihr Aussehen beschreibt. Aber wie lässt sich das Gebilde mathematisch berechnen oder am Computer simulie-ren? Die beiden Mathematiker stellten ein Gleichungssystem auf, das auf einem bewährten Konzept der Physik basiert, der Variationsrechnung. Im Speziellen haben sie sich den recht neuen Zweig des Variations-Bikomplexes zunutze gemacht. Hinter der Variationsrechnung verbirgt sich ein fundamentales Prinzip der Physik und zwar, dass ein Körper oder ein System stets dort in den Zustand der geringsten Energie übergeht, wo es für ihn am stabils-ten ist. Für das Möbiusband bedeutet dies, dass die Schleife die Form annehmen wird, bei der die Deformationsenergie, also die Energie, die auf das Verbiegen zurückzu-führen ist, am geringsten ist. Die sich aus dem Ansatz des Variations-Bikomplexes ergebenen Gleichungen lassen sich nicht analytisch, sondern nur numerisch mit Hilfe des Computers lösen. Als erstaunliches Ergebnis kam heraus, dass die Form der Schleife einzig und allein von einer Zahl abhängt – dem Quotienten aus Länge und Breite des Bandes. Aufgrund ihres Glei-chungssystems lässt sich am Computer die Form des Bandes korrekt vorhersagen und berechnen sowie ebenfalls simulieren.

Oft stellt sich nach der Erforschung von solch mathematischen Konstrukten die Frage, was diese für die Menschheit konkret im alltäglichen Leben verbes-sern, welche Erleichterung sie mit sich bringen. Zwei solcher Anwendungen aus dem näheren, alltäglichen Umfeld sind das Förderband und die, nicht mehr aktuelle, Audiokassette. Das Förderband wird als Möbiusband ausgelegt, damit ein möglichst gleichmäßiger Abrieb entsteht und das Band dadurch länger halt. Bei

den Audiokassetten ist es der gleiche Fall, um dort die Abspielzeit und damit die Lebensdauer zu erhöhen. Aber auch in anderen technischen Bereichen findet das Möbiusband eine Anwendung. Sei es als Supraleiter, dessen besondere Eigenschaft der verlustfreie Transport des elektrischen Stroms unterhalb seiner Sprungtempe-ratur ist, oder in der Beschreibung der Möbius-artigen Bahnen eines Plasmas innerhalb eines Kernfusionsreaktors. Diese bekannten Anwendungen komple-mentieren auch den Wunsch von Starostin und van der Heijden, dass Wissenschaft-ler*innen aus anderen Fachrichtungen mit dem Variations-Bikomplex, der bisher als rein mathematisches Konstrukt existierte, auch Lösungen für andere Probleme und Herausforderungen entwickeln.

Anlehnend an das Förderband symbo-lisiert das Möbiusband die nicht enden wollende Wiederholung. Es wirkt so, als ob es keinen Ausweg aus dem Stupiden gäbe. Trotz dieser negativen Assoziation bedeutet Wiederholung auch Stabilität und Sicherheit, die einem Halt geben. Denn erst durch andauernde Wiederholungen, die zu Routine führen, ist es möglich, den Bewe-gungsablauf zu optimieren und schlussend-lich zu perfektionieren. Dies trifft sowohl auf die Wissenschaft als auch die Kunst zu. Insbesondere das harte und unermüdliche Training der Tänzer*innen jeden Tag lässt sie erst ihr volles Potential ausschöpfen.

Zum Schluss noch ein kleiner Hinweis. Selbst in den Bereich der modischen Ac-cessoires hat das Möbiusband schon Ein-zug gehalten, sei es als Wollschal in den kälteren Jahreszeiten oder als kühlendes Seidentuch im Sommer. Und dabei sind es nicht nur Nerds, die ein Möbiusband um ihren Hals tragen.

VOM STETENNEUBEGINN

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26 27Valentin Juteau in Ruff Celts Pablo Octávio in 5

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LYNNE CHARLES Choreografie Raymonda nach Marius Petipa & Kostüme

Die US-Amerikanerin tanzte als Primaballe-rina am Hamburg Ballett, als Erste Solistin am Ballet du XXe siècle Brüssel, Béjart Ballet Lausanne und Ballet National de Marseille. Gastauftritte führten sie u. a. an das English National Ballet und als erste amerikanische Ballerina an das Kirow-Ballett. Als Trainings- leiterin und Ballettmeisterin gastierte sie in fast jeder europäischen Ballettcompa-ny sowie in Korea, Japan und China. Als Choreografin arbeitete sie u. a. am Finni-schen Nationalballett, Aalto Ballett Essen, Ayoyama Theatre Tokio und Chinesischen Nationalballett. Die Preisträgerin des Ber-liner Kunstpreises war von 2013 bis 2015 fest als Erste Ballettmeisterin am Musiktheater im Revier engagiert. Von 2014 bis 2019 hatte sie eine Professur an der Folkwang Universi-tät der Künste Essen und arbeitete als Gast weiterhin am Ballett im Revier. Seit dieser Spielzeit ist sie Ballettmeisterin und Künst-lerische Begleitung am STAATSBALLETT.

MARGUERITE DONLON Choreografie, Kostüme & Licht Ruff Celts

Die Irin ist eine innovative, zeitgenössische Choreografin und Performerin. Als Tänzerin und Solistin war sie u. a. am English Natio-nal Ballet und Ballett der Deutschen Oper Berlin engagiert, wo sie mit Tanzgrößen wie Rudolf Nurejew und Sir Kenneth MacMillan zusammenwirkte und in Werken von u. a. Maurice Béjart, William Forsythe und Jiří Kylián auftrat. Von 2001 bis 2013 war sie als Ballettdirektorin und Chefchoreografin der Donlon Dance Company am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken tätig. 2007 wur-de sie mit dem Saarländischen Verdienst-orden für ihre herausragende künstlerische Arbeit über die Grenzen des Saarlands hinaus ausgezeichnet. Sie arbeitete mit Companies wie u. a. Nederlands Dans Thea-ter 2, Stuttgarter Ballett, Ballett der Wiener Staatsoper, Hubbard Street Dance Chicago und Companhia Nacional Bailado Portugal. Seit dieser Spielzeit ist sie Ballettdirektorin am Theater Hagen.

BRIDGET BREINERChoreografie Seid Umschlungen Millionen

Die US-Amerikanerin studierte Tanz u. a. an der Heinz-Bosl-Stiftung München. Engagements führten sie an das Bayeri-sche Staatsballett, als Erste Solistin an das Stuttgarter Ballett und an das Sem-peroper Ballett Dresden. 2005 gab sie ihr choreografisches Debüt bei den Jungen Choreografen der Stuttgarter Noverre-Ge-sellschaft und war von 2008 bis 2011 Artist in Residence des Stuttgarter Balletts. Sie kreierte Werke u. a. für das Stuttgarter Bal-lett, Lettische Nationalballett, Kevin O’Day Ballett Mannheim, Ballett Augsburg, Salz-burger Landestheater und Les Grands Bal-lets Canadiens de Montréal. 2012 übernahm sie die Ballettdirektion des Ballett im Revier Gelsenkirchen. Die zweifache FAUST-Preis-trägerin – 2013 für Ruß – Eine Geschichte von Aschenputtel und 2015 für Charlotte Salomon: Der Tod und die Malerin – ist seit der Spielzeit 2019/20 Ballettdirektorin und Chefchoreografin am STAATSTHEATER.

DAVID DAWSON Choreografie & Licht 5

Der Brite wurde an der Royal Ballet School London ausgebildet und tanzte im Birming-ham Royal Ballet, als Solist im English National Ballet, Het Nationale Ballet Amsterdam und Ballett Frankfurt. Seit 2002 arbeitet er als freischaffender Choreograf für renommierte Companies weltweit. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehö-ren u. a. der Prix Benois de la Danse und die Goldene Maske, der höchste Theaterpreis Russlands, für Reverence für das Mariinsky Ballett, die erste Kreation, die ein briti-scher Choreograf für diese Company schuf. Zwischen 2004 und 2012 war er Resident Choreograph u. a. am Semperoper Ballett Dresden und Königlichen Ballett Flandern. Seit 2015 ist er Künstlerischer Mitarbeiter des Het Nationale Ballet. Er ist Jurymit-glied des Prix Benois de la Danse und des Dance Open International Ballet Festival St. Petersburg und seit 2019 künstlerischer Förderer des Junior Ballet Antwerp.

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PONTUS LIDBERG Choreografie Daybreak

Der schwedische Choreograf, Filme macher und Tänzer hat sich als kreativer und visionärer Künstler etabliert, der Tanz und Film zusammenbringt. Für seinen Tanzfilm The Rain wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Er studierte an der Königlich Schwedischen Ballettschule und absolvierte ein Studium der zeitgenössischen darstel-lenden Künste an der Universität Göteborg. Für die Bühne schuf er Choreo grafien u. a. für das New York City Ballet, Les Ballets de Monte Carlo, Semperoper Ballett Dresden, Martha Graham Dance Company, Le Ballet du Grand Théâtre de Genève, Königlich Schwedisches Ballett, Morphoses, Beijing Dance Theatre, Ballett im Revier sowie für seine eigene Concert Group Pontus Lidberg Dance. Sein Film Labyrinth Within wurde beim Lincoln Center’s Dance on Camera Fes-tival 2012 als bester Film ausgezeichnet. Seit 2018 ist er Künstlerischer Leiter des Danish Dance Theatre Kopenhagen.

RICHARD SIEGAL Choreografie, Kostüme & Licht The New 45

Der US-Amerikaner ist Gründer und Künst-lerischer Leiter seit 2006 von The Bakery und seit 2016 von Ballet of Difference, das seit dieser Spielzeit am Schauspiel Köln residiert. Er wurde u. a. mit dem FAUST, Prix Beaumarchais, Mouson Award und Münchner Tanzpreis ausgezeichnet. Sein Werk umfasst Performances, Neue Medien- Projekte, Workshops und Publi-kationen. Er arbeitete u. a. am Bayerischen Staats ballett, GöteborgOperans Dans-kompani, Cedar Lake Contemporary Ballet, São Paulo Dance Company, Ircam, Centre Pompidou und Ruhrtriennale. Er war Artist in Residence u. a. am ZKM Karls ruhe sowie The Baryshnikov Arts Center und war von 2005 bis 2015 Künstlerischer Mitarbeiter der Forsythe Company. Er ist MacDowell-Stipen diat und Ehrenmitglied des Benois de la Danse-Wettbewerbs des Bolschoi Ballett. Richard Siegal wird vertreten durch den Verlag der Autoren, Frankfurt a. M.

MARCO GOECKE Choreografie & Kostüm Tué

Der gebürtige Deutsche war von 2005 bis 2018 Hauschoreograf des Stuttgarter Ballett. 2015 wurde er von der Fachzeit-schrift TANZ zum „Choreograf des Jahres“ gekürt. Er ist international gefragt und welt-bekannt für seinen ganz eigenen Stil, der niemals künstlerischen Vorbildern nachei-fert und gerade deshalb so unvergleichlich ist. Er kreierte für renommierte Companies in Deutschland und weltweit eine Vielzahl außergewöhnlicher Uraufführungen, u. a. 2019 Dogs Sleep für das Ballet de l’Opéra de Paris. Seit 2013 wirkt er als Associate Choreo grapher am Nederlands Dans Thea -ter und seit 2018 als Hauschoreograf der Stuttgarter Company Gauthier Dance. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeich-net, u. a. mit dem Förderpreis der Landes-stiftung Baden-Württemberg und dem Prix Nijinsky in der Kategorie „Upcoming Choreographer”. Seit dieser Spielzeit ist er Ballettdirektor am Staatstheater Hannover.

KEVIN O’DAY Choreografie & Kostüme Always / Only

Der US-Amerikaner tanzte nach seiner Ausbildung an der Joffrey Ballet School u. a. als Solist am American Ballet Theatre, Ballett Frankfurt und White Oak Dance Project von Mikhail Baryshnikov. 1998 gründete er seine eigene Company O’Day Dances und übernahm 2002 die Leitung des Kevin O’Day Ballett am National-theater Mannheim, ab 2013 bis 2016 wirkte er dort als Ballettintendant. Seit der Spielzeit 2018/19 ist er Artist in Residence der Tanzcompany Mainfranken Theater Würzburg. Als Choreograf schuf er mehr als 70 Ballette, u. a. Auftragswerke für das New York City Ballet, Hubbard Street Dance Chicago, Les Grands Ballet Canadiens, Stuttgarter Ballett, Les Ballets de Monte Carlo, das Königlich Dänische Ballett, Ballett im Revier, Ballett Augsburg, Ballett Nordhausen und Visceral Dance Chicago. 2010 wurde er mit dem Koerner Award des Canadian Banff Centre ausgezeichnet.

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32 33XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXLucia Solari, Pablo Octávio in Seid Umschlungen Millionen

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REBECCA GLADSTONE Einstudierung 5Die Australierin studierte Tanz u. a. an der English National Ballet School. Engagements führten sie u. a. an das Ballett der Deutschen Oper Berlin, Wiener Staatsoper und Semperoper Ballett Dresden. Sie studiert Werke von David Dawson bei Companies weltweit ein, darunter bei Het National Ballet, Pacific Northwest Ballet, Tulsa Ballet und San Francisco Ballet.

BERT DALHUYSEN Licht 5Der Niederländer studierte an der Akademie für Fotografie und Fotoästhetik Den Haag. 1986 kam er als Künstlerischer Leiter der Beleuchtungsabteilung zum Het Nationale Ballet Amsterdam und ist seitdem als Lichtdesigner für Ballett, Schauspiel und Oper international tätig. Er arbeitete u. a. mit Choreo graf*innen wie Hans van Manen, Itzik Galili und Martin Schläpfer.

BONNIE BEECHER Licht Seid Umschlungen Millionen u. a. Die kanadische Lichtdesignerin hat weltweit bereits mehr als 350 Schau-spiel-, Opern- und Tanzproduktionen in Szene gesetzt, u. a. am Het Nationale Ballet, American Ballet Theatre, Stuttgarter Ballett, Ballett im Revier, Opéra Royal Versailles, Nationaltheater Mannheim und The Royal Shakes-peare Company. Zwei Mal wurde sie mit dem Dora Award ausgezeichnet.

AYMAN HARPER Einstudierung The New 45Der US-Amerikaner arbeitete sowohl als Tänzer als auch als Choreograf mit Hubbard Street Dance Chicago, Nederlands Dans Theater 2, Ballett Frank-furt und The Forsythe Company. Er ist freischaffend als Kurator, Choreograf, Coach und Gastlehrer tätig und studiert als Repetiteur weltweit Werke von u. a. Richard Siegal, Alexander Ekman und William Forsythe ein.

CHRISTOPH HÄCKER Licht Tué & DaybreakDer Deutsche war im Anschluss an seine Ausbildung zum Büroinformations-elektroniker 15 Jahre an der Badischen Landesbühne Bruchsal als Beleuch-ter engagiert. Seit 2012 Beleuchtungsmeister am STAATSTHEATER, kreiert er das Licht für Opern-und Ballettproduktionen wie u. a. Rusalka und ist Technischer Leiter des Amateurtheaters „Die Koralle“ Bruchsal.

JÜRGEN KIRNER Bühne Seid Umschlungen Millionen, Raymonda & DaybreakSeit 2001 ist der Deutsche international als Bühnen- und Kostümbildner tätig, u. a. an der Bayerischen Staatsoper München und Les Grands Ballets Canadiens de Montréal. Für Bridget Breiner entwirft er Raumarbeiten, u. a. für die mit dem FAUST ausgezeichneten Ballette Ruß – Eine Geschichte von Aschenputtel und Charlotte Salomon: Der Tod und die Malerin.

SILKE MEIER-BRÖSICKE DramaturgieDie Deutsche studierte Musikwissenschaft, Hispanistik und Theaterwissen-schaft in Leipzig, Berlin und als DAAD-Stipendiatin in Buenos Aires. Engage- ments führten sie u. a. an die Staatsoper Stuttgart, das Staatstheater Darmstadt, Teatro Real Madrid, Gran Teatro del Liceu Barcelona und Stutt-garter Ballett. Seit 2015 ist sie Ballettdramaturgin am STAATSTHEATER.

THOMAS LEMPERTZ Kostüme Seid Umschlungen Millionen & DaybreakNach seiner Tanzlaufbahn beim Stuttgarter Ballett studierte der Deut-sche Intermedia Arts an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und arbeitet als Tanzkostümbildner u. a. für Marco Goecke und Demis Volpi sowie als Bildender Künstler. Im Winter 2019/20 ist in der Stuttgar-ter Galerie Kernweine seine Einzelausstellung Liquid Skin zu sehen.

FLORIAN KÖNIG DramaturgieDer Deutsche studierte Kultur- und Theatermanagement in Dortmund. Nach einem Engagement am Theater Dortmund holte ihn Bridget Breiner 2013 als Manager des Ballett im Revier nach Gelsenkirchen. Seitdem verbindet die beiden eine enge Zusammenarbeit. Seit der Spielzeit 2019/20 ist er Ballett-manager und Stellvertreter der Ballettdirektorin am STAATSTHEATER.

FRANCESCO VECCHIONE Einstudierung Ruff CeltsDer Italiener studierte u. a. an der Académie de Danse Classique Monte Carlo und tanzte im Ballett Basel, Nederlands Dans Theater 2, Compañía Nacional de Danza und Ballett des Saarländischen Staatstheaters. Er ar- beitet als freier Gastlehrer in Italien und Choreograf. Sein Stück Anna ge-wann 2015 den Castilla y León-Preis des Burgos-New York-Wettbewerbs.

YUMIKO TAKESHIMA Kostüme 5Nach Engagements als Tänzerin u. a. am Semperoper Ballett Dresden und Het Nationale Ballet Amsterdam arbeitet die Japanerin weltweit als Kos-tümbildnerin mit Choreografen wie u. a. Jorma Elo und William Forsythe. Seit 2002 hat sie ihre eigene Tanzkleidungskollektion YUMIKO, die auch im Film Black Swan zu sehen war, mit Läden in Tokio, Berlin und New York.

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36 37XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXNadja Sellrup in TuéLedian Soto, Lucia Solari in Daybreak

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ANASTASIYA DIDENKOGeboren in der Ukraine, absolvierte sie ihre Tanzausbildung dank Stipen-dien u. a. an der Hamburger Ballettschule und an der Akademie des Tan-zes Mannheim. In der Spielzeit 2017/18 war sie Mitglied des Ballettstudios und ist seit der Spielzeit 2018/19 im Ensemble. Thiago Bordin kreierte für sie mehrere solistische Partien in Zukunft braucht Herkunft.

FRANCESCA BERRUTODie Italienerin studierte an der Scuola di danza des Balletto Teatro di Torino und an der John Cranko Schule Stuttgart. Von 2007 bis 2012 Mit-glied des Stuttgarter Balletts, wechselte sie 2013 zum Ballett im Revier, wo Bridget Breiner verschiedene Titel- und Hauptrollen für sie kreierte. Seit der Spielzeit 2019/20 gehört sie zum Karlsruher Ensemble.

DÉSIRÉE BALLANTYNEDie Kanadierin erhielt ihre Ausbildung an der Royal und English National Ballet School London. Von 1999 bis 2016 tanzte sie am English National Ballet, ab 2007 als Solistin, und arbeitete u. a. mit Choreografen wie David Dawson oder Itzik Galili. Von 2016 bis 2019 zahlreiche internationale Gast-engagements und Filmprojekte. Seit dieser Spielzeit ist sie im Ensemble.

NAMI ITODie Japanerin studierte an der Tokyo Metropolitan Senior High School of Performing Arts und an der Akademie des Tanzes Mannheim. In der Spielzeit 2017/18 war sie Mitglied des Ballettstudios und gehört seit der Spielzeit 2018/19 zum Ensemble. Sie war u. a. als Hollyfrau und als Schnee-flocke in Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte zu sehen.

RITA DUCLOSDie Brasilianerin studierte in Monte Carlo und an der Ballettschule der Wiener Staatsoper. Sie war Mitglied des Oakland Ballet, Ballet de l’Opéra National de Bordeaux, Sarasota Ballet und Ballett im Revier. Sie arbeitete u. a. mit Choreografen wie Bridget Breiner, Benvindo Fonseca und Jeroen Verbruggen bei Open (S)Pace. Seit dieser Spielzeit ist sie im Ensemble.

MOMOKA KIKUCHI Die Japanerin studierte an der Akademie des Tanzes Mannheim und war zuerst Mitglied des Ballettstudios, bevor sie 2013 ins Ensemble des STAATSBALLETTS kam. Sie tanzte u. a. einen der vier kleinen Schwäne in Schwanensee, Olga als Kind in Dornröschen – Die letzte Zarentochter und Jackie in the box in Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte.

LUCIA SOLARIIn Uruguay geboren, studierte sie u. a. an der Ballettschule des Hamburg Ballett. Sie tanzte im Ballett der Deutschen Oper am Rhein, von 2005 bis 2013 im Hamburg Ballett, ab 2009 als Solistin, im Northern Ballet, Ballett Kiel und Ballett im Revier. Sie wird regelmäßig zu Gastspielen eingeladen, u. a. zum Festival de Ballet de la Habana. 2019 kam sie ins Ensemble.

ALBA NADALIn Spanien geboren, studierte sie u. a. an der Escuela Victor Ullate und der Royal Ballet School London. Von 2004 bis 2019 tanzte sie am Königlich Dä-nischen Ballett Kopenhagen. Dort kreierten Choreograf*innen wie Patrick Delcroix, Jorma Elo, Kim Bandstrup oder Tim Rushton Rollen für sie. Mit der Spielzeit 2019/20 wechselte sie an das STAATSBALLETT KARLSRUHE.

CAROLINA MARTINSDie Brasilianerin studierte Tanz u. a. an der Akademie des Tanzes Mann-heim. Zunächst Mitglied des Ballettstudios, ist sie seit 2018 im Ensemble und tanzte u. a. im Spanischen Tanz in Der Nussknacker – Eine Weih-nachtsgeschichte und eine der drei Dirnen in Romeo und Julia. Thiago Bordin kreierte für sie u. a. Isadora Duncan in Zukunft braucht Herkunft.

ELENA KUSCHNEROVA als Gast KlavierDie Russin studierte Klavier an der Zentralen Musikschule und am Tschai-kowski-Konservatorium Moskau. Neben einer regen weltweiten Tournee-tätigkeit tritt sie regelmäßig bei namhaften Festivals auf, hält Meisterkurse u. a. in den USA und Asien und hat mehrere preisgekrönte CD-Einspielun-gen aufgenommen. Seit 2002 ist sie offizielle Steinway-Künstlerin.

NADJA SELLRUPDie Schwedin studierte an der Königlich Schwedischen Ballettschule. Engagements führten sie als Solistin an das Bayerische Staatsballett, Victor Ullate Ballett, Compañía Nacional de Danza Madrid und als Erste Solistin an das Königlich Schwedische Ballett. Sie arbeitete mit Choreografen wie Nacho Duato, Ohad Naharin, Nils Christe und wechselte 2019 nach Karlsruhe.

LISA PAVLOV Die Deutsche studierte Tanz u. a. an der Staatlichen Ballettschule Berlin. Von 2011 bis 2016 Mitglied des Staatsballetts Berlin, gehört die Gewinne-rin zahlreicher Wettbewerbe seit der Spielzeit 2016/17 zum Ensemble. Hier tanzte sie u. a. Clara in Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte, die Titelrolle in Rusalka sowie Odette / Odile in Schwanensee.

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BRIDGETT ZEHRDie US-Amerikanerin studierte u. a. als Stipendiatin der Rudolf-Nureyev- Stiftung am Harid-Konservatorium und an der Ben Stevenson Academy des Houston Ballet. Sie tanzte im Houston Ballet, National Ballet of Canada, Eng-lish National Ballet und Ballett im Revier, wo sie u. a. als Livia in Ruß – Eine Geschichte von Aschenputtel zu sehen war. 2019 wechselte sie ins Ensemble.

ANGELA YOFFE KlavierDie Russin studierte Klavier am Konservatorium Kiew, an der Rubin Academy of Music Tel Aviv und an der Musikhochschule Karlsruhe. Seit 2009 als Repetitorin beim STAATSBALLETT, gibt die vielfache Preisträgerin zahlrei-che internationale Klavierabende und arbeitet als Solistin mit Orchestern wie u. a. Badener Philharmonie und Israel Philharmonic Orchestra.

CAROLIN STEITZDie Deutsche absolvierte ihre Tanzausbildung an der Akademie des Tanzes Mannheim. Seit der Spielzeit 2014/15 ist sie Mitglied des STAATS-BALLETTS und tanzte hier u. a. eine der zwei Sylphiden in La Sylphide, Clara Cratchit in Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte und einen der vier kleinen Schwäne in Schwanensee.

SARA ZINNADie Italienerin studierte u. a. an der Accademia Teatro alla Scala Mailand und der Staatlichen Ballettschule Berlin. Sie gastierte am Leipziger Ballett und war von 2015 bis 2019 Mitglied im Ballett im Revier, wo sie u. a. die Titelpartie in Kevin O‘Days Das Mädchen mit den Schwefelhölzern tanzte. Zur Spielzeit 2019/20 wechselte ins Ensemble des STAATSBALLETTS.

BALKIYA ZHANBURCHINOVAGeboren in Kasachstan, studierte sie u. a. an der Waganowa-Ballettakademie Sankt Petersburg. Engagements führten sie zum Nationalballett Kasachstans in Astana, Ballett Kiel und Tiroler Landestheater Innsbruck. Die Gewinnerin verschiedener Wettbewerbe war in der Spielzeit 2017/18 Mitglied des STAATSBALLETTS und ist seit dieser Spielzeit wieder im Ensemble.

PAUL CALDERONEDer Kanadier studierte an der National Ballet School Kanada. 2011 ging er zum Ballett am Rhein. Dort tanzte er Choreografien von u. a. Merce Cunning-ham, Hans van Manen und Martin Schläpfer. 2017 wechselte er zum Ballett im Revier, wo Bridget Breiner für ihn u. a. Oberon / Theseus in Ein Sommer-nachtstraum kreierte. Seit dieser Spielzeit gehört er zum Ensemble.

TIMOTEO MOCKDer Italiener studierte u. a. an der Accademia Teatro alla Scala Mailand. Er war Mitglied des Wiener Staatsballetts, Finnish National Ballet und National Ballet of Canada. Seit 2017 im Ensemble, tanzte er u. a. den Nuss-knackergeist in Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte, Demetrius in Ein Sommernachtstraum und Prinz Siegfried in Schwanensee.

VALENTIN JUTEAUDer Franzose studierte an der Ballettschule der Pariser Oper, der Rosella Hightower School Cannes und der Rudra Béjart Dance School Lausanne. Er tanzte im Ballett des Theater Chemnitz und von 2013 bis 2019 im Ballett im Revier, wo er u. a. als Caliban in Bridget Breiners Prosperos Insel zu erleben war. Seit dieser Spielzeit gehört er zum Ensemble.

BARIS COMAK Aus der Türkei stammend, absolvierte er seine Ausbildung in Istanbul und an der John Cranko Schule Stuttgart. 2016 wurde er Mitglied des Stuttgarter Balletts. Seit der Spielzeit 2017/18 gehört er zum Karlsruher Ensemble und tanzte u. a. Harlequin in Der Nussknacker – Eine Weih-nachtsgeschichte und den Spanischen Tanz in Schwanensee.

OLGERT COLLAKUNach seiner Tanzausbildung an der Albanischen Nationalballettschule Tirana war der Albaner am Mährisch-Schlesischen Nationaltheater im tschechischen Ostrava engagiert. Seit der Spielzeit 2017/18 gehört er zum Karlsruher Ensemble und tanzte hier u. a. Harlequin in Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte und Paris in Romeo und Julia.

JOÃO MIRANDADer Brasilianer studierte u. a. an der Akademie des Tanzes Mannheim. Zu-nächst Mitglied des Ballettstudios, ist er seit 2016 im Ensemble. Hier tanzte er u. a. Harlequin in Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte und Benvolio in Romeo und Julia. Für ihn wurden u. a. der Freund des Prinzen in Rusalka und Markgraf Karl von Baden in Zukunft braucht Herkunft kreiert.

ED LOUZARDOAus Brasilien stammend, tanzte er am Centro de Dança Ana Unger in Belém und in der São Paulo Companhia de Dança. Seit 2013 im Ensemble, wurden für ihn u. a. Igor Strawinsky in das kleine schwarze / the riot of spring und Hermann van Pels in Anne Frank kreiert. Er tanzte zuletzt u. a. den Wassermann Vodník in Rusalka und Wolfgang in Schwanensee.

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DANIEL RITTOLESDer Kubaner erhielt seine Ausbildung an der Escuela Nacional de Ballet Havanna und wurde nach seinem Abschluss 2016 direkt in das Kubanische Nationalballett aufgenommen, wo u. a. Cathy Marston für ihn die Rolle des Caliban in ihrer Uraufführung Prospera kreierte. Mit Beginn der Spielzeit 2019/20 wechselte er zum STAATSBALLETT KARLSRUHE.

MAXIME QUIROGADer Franzose erhielt seine Ausbildung u. a. am Conservatoire National Supérieur de musique et danse de Paris und der John Cranko Schule Stutt-gart. Engagements führten ihn zum Stuttgarter Ballett, Königlichen Ballett Flandern, Wiener Staatsballett und Cape Town City Ballet. Der diplomierte Tanzlehrer wechselte mit der Spielzeit 2019/20 ins Karlsruher Ensemble.

PABLO OCTÁVIODer Brasilianer studierte u. a. an der Akademie des Tanzes Mannheim. 2012 kam er zum STAATSBALLETT. Hier tanzte er u. a. den Nuss knackergeist in Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte, Kitty in Anne Frank, Romeo und Benvolio in Romeo und Julia sowie Puck in Ein Sommer-nachtstraum. Für ihn wurde u. a. Peter van Pels in Anne Frank kreiert.

LEDIAN SOTODer Kubaner studierte an der Escuela Nacional de Ballet Havanna. Nach Engagements am Ballet de Camagüey und am Ballet Revolución in seiner Heimat kam er 2015 zum Ballett im Revier, wo Bridget Breiner u. a. die männ- liche Titelrolle in Romeo und Julia sowie Nick Bottom in Ein Sommer-nachtstraum für ihn kreierte. Seit dieser Spielzeit ist er im Ensemble.

LOUIZ RODRIGUESDer Brasilianer studierte an der Academia Roda Viva São Paulo, der Escola do Teatro Bolshoi no Brasil und am Conservatório Brasileiro de Dança Rio de Janeiro. Nach verschiedenen Engagements in seiner Heimat kam er 2015 zum Ballett im Revier, wo u. a. Cathy Marston für ihn die Titelrolle in Hamlet kreierte. Seit dieser Spielzeit ist er im Karlsruher Ensemble.

JOSHUA SWAINDer Australier studierte an der Australian International School of Coaching und der Akademie des Tanzes Mannheim. Er war am Anhaltischen Theater Dessau und als Solist am Leipziger Ballett engagiert, wo er u. a. in Werken von Uwe Scholz, Mario Schröder und Johan Inger zu sehen war. Mit Beginn dieser Spielzeit wechselte er zum STAATSBALLETT.

EMIEL VANDENBERGHEAus Belgien stammend, studierte er Tanz an der Königlichen Ballettschule Antwerpen und an der English National Ballet School London. Seit 2015 ge-hört er zum Ensemble. Für ihn wurde einer der Hexenlehrlinge in Rusalka kreiert. Er tanzte u. a. Lysander in Ein Sommernachtstraum und schuf für das STAATSBALLETT die Choreografien Grauzone und Fors.

JOSÉ URRUTIADer Peruaner studierte am Genfer Konservatorium und an der Ballettschule des Teatro Colón Buenos Aires. Er tanzte als Erster Solist in der Compañía Nacional de Danza in Mexico City, als Solist im Leipziger Ballett und ab 2014 im Ballett im Revier, wo er u. a. als Prinz in Schwanensee zu sehen war. Seit dieser Spielzeit gehört er zum Ensemble des STAATSBALLETTS.

DEINE ZAUBER BINDEN WIEDER, WAS DIE MODE STRENG GETEILT

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BILDNACHWEISE

UMSCHLAG Felix Grünschloß SZENENFOTOS Jochen Klenk (Probenfotos vom 24.10.19) PORTRÄTS Nir Arieli, Regina Brocke, Felix Grünschloß, Oliver Look, Roman Novitzky, Maria Peter-Filatova, Costin Radu, Luis Alberto Rodríguez, Luca Trufarelli, Ian Whalen, privatFOYERVIDEOS Baris Comak TEXTNACHWEISE

Alle Texte sind Originalbeiträge für dieses Programmheft:S. 6f. Florian König, Tonia Tilch, Silke Meier-Brösicke; S. 10–12, 14, 16, 19, 20 Florian König; S. 15, 17, 18, 21 Silke Meier- Brösicke; S. 24f. Bennet Krasch

IMPRESSUM

HERAUSGEBER STAATSTHEATER KARLSRUHE

GENERALINTENDANT Peter Spuhler

KAUFMÄNNISCHER DIREKTORJohannes Graf-Hauber

BALLETTDIREKTORIN Bridget Breiner

REDAKTIONFlorian König, Silke Meier-Brösicke, Tonia Tilch

KONZEPT DOUBLE STANDARDS BERLIN www.doublestandards.net

GESTALTUNG Madeleine Poole, Danica Schlosser

DRUCK medialogik GmbH, Karlsruhe

BADISCHES STAATSTHEATER KARLSRUHE 2019/20 Programmheft Nr. 541 www.staatstheater.karlsruhe.de

WIR DANKENder Gesellschaft der Freunde des Badischen Staatstheaters für die großzügige Förderung.

Verwendete Tonaufnahmen Glazunov: Raymonda (Complete Ballet). Moscow Symphony Orchestra, Dirigent: Alexander Anissimov, Naxos 1996 – Aheym. Kronos Quartet plays music by Bryce Dessner, Anti/Indigo 2013 – Barbara: L’intégrale des albums studio 1964–1996, Mercury/Universal Music France 2010 – The Dubliners: Live at Vicar’s Street, Talking Elephant 2010 – Adolphe Adam: Giselle. Live-Mitschnitt des Semperoper Ballett Dresden und der Sächsischen Staatskapelle Dresden – American Chamber Music. Barber Bernstein Carter Copland Ives, James Ehnes & The Seattle Chamber Music Society, Onyx 2014 – Oscar Peterson Trio+One Clark Terry, The Verve Music Group 2007 – Benny Goodman: Greatest Hits, RCA Victor 1996

Joshua Swain, Pablo Octávio in The New 45

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