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1 SEGEN SEIN SEITE 5 - 9 DER SYNODALE WEG SEITE 12 - 14 KINDERPASTORAL SEITE 24 - 28 AUGUST |SEPTEMBER 2020 AUGUST |SEPTEMBER 2020

SEGEN SEIN DER SYNODALE WEG KINDERPASTORAL€¦ · Sei gut, Mensch 8 Spiritu, corde et practice 9 Zur neuen Instruktion aus Rom 10 - 11 Der Synodale Weg 12 - 13 Frauen in Diensten

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    SEGEN SEINSEITE 5 - 9

    DER SYNODALE WEGSEITE 12 - 14

    KINDERPASTORALSEITE 24 - 28

    AUGUST |SEPTEMBER 2020AUGUST |SEPTEMBER 2020

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    Impressum„Franz-von-Assisi“, Pfarrbrief der Pfarrei Franz-von-Assisi KielErscheinungsweise: Alle 2 MonateHerausgeber:Pfarrei Franz-von-Assisi, Rathausstr. 5, 24103 Kielwww.katholisch-in-kiel.de · Tel. 0431-260923-0Zuschriften an die Redaktion:[email protected]:Klaus Byner, Leitender Redakteur (V.i.S.d.P.)[email protected]. Thomas Benner, Finn Guski, Annelie Kinner, Walde-mar Maron, Alexander Müller, Peter Scharstein, Werner Schröder, Ingrid Schulz, Gotthardt SimonsGestaltung: Gotthardt SimonsDruck und Anzeigen: Simons druckenRendsburger Str. 224, 24113 Kiel, Tel. 0431-661500Auflage: 3000Titelbild Foto: Klaus BynerFotos S. 5, 9, 11, 18, 26, 33, 60: Klaus Byner

    Fotos S. 4, 16: Ingrid Schulz, S. 34, 35: Michael Kallabis,S. 36: Werner PareckerFotos Kirchen: Annette GöderDer nächste „Franz-von-Assisi“ (Nr. 5/2020) erscheint am 4. Oktober und gilt bis 29. November.Redaktionsschluss ist der 11. September. Haftungsausschluss und Vorbehalt: Der Pfarrbrief „Franz-von-Assisi“, alle in ihm enthaltenen Abbildungen und Beiträge sowie gestalteten Anzeigen sind urheberrechtlich geschützt. Abdruck nur mit schrift-licher Genehmigung der Redaktion. Namentlich gekenn-zeichnete Artikel und Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich bei eingesandten Artikeln und Leserbriefen sowie Fotos eine Auswahl, Kürzungen und Glättungen vor. Ein Anspruch auf Veröffentlichung kann nicht gewährt werden.Der Pfarrbrief erscheint kostenlos. Wir sind dankbar für Ihre Spende.Spendenkonto: Pfarrei Franz von Assisi, KielIBAN DE29 21050170 00001036 22

    IMPRESSUM / INHALT

    Inhalt SeiteVorwort 3Personalia 4Segen sein 6Die Gegenwart Gottes erfahren 7Sei gut, Mensch 8Spiritu, corde et practice 9Zur neuen Instruktion aus Rom 10 - 11Der Synodale Weg 12 - 13Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche 14Woche des kirchlichen Engagements 2020 15Das Interview 16 - 17Kommt die Kirche im WEB an? 18 - 19Monatsbrief 20Aus der Pfarrei 21 - 31

    Kinderseiten 24 - 28 Jugendseiten 29 - 30 Kirchliche Statistik 32 - 33Kirchenklänge 34 - 37Kolpingfamilie 38Orte kirchlichen Lebens Sozialdienst katholischer Frauen 39 - 42 Die Malteser 43 KirchenKAI 44 Haus Damiano 45Aus den Gemeinden 46 - 51Gottesdienste 52 - 56Wichtige Adressen 58 - 59

    Am 6. Juli 2020 verstarb

    Msgr. Herrmann Haneklaus

    1992 wurde Hermann Haneklaus zum Pfarrer der Pfarrei St. Vicelin in Neumünster ernannt. Ab 1992 war er Dechant des Dekanates Neumünster. Seit 2000 Ehrenkaplan Seiner Heiligkeit und seit 2005 nichtresidierender Domkapitular des Metropolitankapitels.Das Requiem war bereits am Samstag, dem 11. Juli im St. Marien-dom, die Beisetzung anschließend auf dem Domfriedhof.

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    SEITE 3

    SEITE 3Liebe Leser*innen, liebe Christ*innen in Kiel und Umgebung, liebe Gäste im Norden!

    Segen sein – „Wir leben unser Leben unter dem Segen Gottes“ so ermu-tigt uns Kaplan Henric Kahl. Vor über sechs Monaten brach die Pandemie aus und ein unsichtbares Virus ver-setzte viele von uns in eine Schock-starre. Nur langsam kommt wieder Bewegung ins öffentliche und kirch-liche Leben. Ihr sollt ein Segen sein – das ist ein Aufruf an uns alle. Ich hoffe und wünsche so sehr, dass Ih-nen in dieser schweren, unwirklichen Zeit immer wieder Menschen begeg-nen, die für Sie ein Segen sind und dass auch Sie selbst zum Segen für andere werden können.

    Zum Schulbeginn werden in den Kir-chen St. Nikolaus, St. Heinrich, St. Birgitta und St. Joseph ab Samstag, 08. August kleine Segensschultüten ausliegen. Einschulungsgottesdiens-te können in diesem Jahr leider nicht gefeiert werden. Liebe Eltern, gehen Sie mit Ihren Schulkindern in die Kir-che zum kurzen Gebet und zünden Sie eine Kerze an mit der Bitte, dass Gott Ihr Kind auf dem neuen Weg begleiten möge.

    Segensreich waren und sind für viele Kieler Christen die digitalen Impul-se und Livestreamangebote. Aber kommt die Kirche im WEB an? Ein ganz neues Format entstand durch

    die Coronakrise: Die ökumenische RadioKinderKirche (RaKiKi). Seit Pfingsten werden in den Kieler Hauptkirchen wieder Gottesdienste gefeiert – viele Gottesdienstbesucher empfinden das als Segen trotz der Abstandsregeln, der desinfizierten Hände und der Mund-Nasenschutz-maske. Das gemeinsame Singen ist nicht erlaubt, aber oft erklingt schöne Orgel- und Instrumentalmusik oder Sologesang. Nach den Sommerferien werden auch wieder Gottesdienste in den Filialgemeinden gefeiert. Die Be-sucherzahlen bleiben aber weiterhin äußerst begrenzt und sind abhängig von der Größe des Kirchenraums. Ist das die neue Normalität? Noch ist Sommer … aber schon jetzt sollten und müssen wir uns Gedan-ken machen über die Gestaltung der Advents- und Weihnachtszeit; auch die Sternsingeraktion zur Jahreswen-de 2020/2021 muss schon jetzt in den Blick genommen werden.

    Sie finden in diesem Magazin die aktuelle kirchliche Statistik, die uns Auskunft gibt über die Anzahl der Gottesdienstbesucher, der Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen, Kirchen-austritte etc. Die Zahlen sind ernüch-ternd und machen deutlich, dass wir neben der aktuellen Coronakrise eine ganz andere, tief greifende Kirchen-krise erleben, die letztendlich auch eine Glaubenskrise ist. Die irritieren-de, realitätsfremde Instruktion aus Rom befeuert diese Problematik. Sie

    gefährdet ebenfalls den Synodalen Weg, auf dem erste kleine Schritte gegangen werden. Im Rahmen eines Interviews verab-schieden wir uns von Pastor Winfried Krzyzanowski, dem wir viel Glück und viel Segen auf seinen Ruhe-standswegen wünschen.

    Im August und September sind viele Familien der Pfarrei Franz von Assisi eingeladen zum Fest des Glaubens. Coronabedingt gehen die Kinder gruppenweise zur Erstkommunion. Auch das Sakrament der Firmung wird den Jugendlichen in überschau-baren Gruppengrößen gespendet. Allen Kleinen und Großen, Alten und Jungen wünschen wir einen schö-nen, frohen Festtag unter dem Segen Gottes.

    Danke für Ihr Interesse am Kirchen-magazin FRANZ.

    Annelie Kinner

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    PERSNALIA

    PERSONALIANach den Sommerferien wird Pastor Winfried Krzyzanowski in den Ru-hestand verabschiedet. Die Gelegen-heiten, die wir dafür bisher überlegt hatten, wurden durch die Einschrän-kungen, die uns die Corona-Pande-mie zumutet, unmöglich gemacht. Wir werden miteinander neu über-legen und dann die Gläubigen der Pfarrei informieren und einladen.Lieber Winfried, vor fast 40 Jahren sind wir beide ins Priesterseminar St. Georgen eingezogen; Du brachtest schon Studienerfahrungen mit, ich das Abitur und einige soziale Einsät-ze. Sechs Jahre später wurden wir ge-meinsam zu Diakonen und dann zu Priestern geweiht. Mittlerweile sind

    wir mehr als 33 Jahre im Dienst. Ich hätte nicht gedacht, Dich einmal in den Ruhestand zu verabschieden zu müssen. Viele wissen, dass gesund-heitliche Beeinträchtigungen dazu nötigen. Heute spreche ich aber nicht nur im eigenen Namen, sondern stellvertretend für unsere ganze Pfar-rei: Herzlichen Dank für Deine gro-ßen Einsatz, Deine unprätentiöse Art den Menschen zu begegnen, Deine unkonventionellen Ideen, Deine Lie-benswürdigkeit, die auch schon ein-mal energischere Züge haben konn-te, Deine Ehrlichkeit Dir selbst und den Anderen gegenüber, Deinen Mut zu überraschen, zu irritieren, zu hin-terfragen, Deine Loyalität, Deine Auf-

    merksamkeit und Freundlichkeit und vieles andere mehr. Gottes Segen be-gleite Dich weiterhin, er schenke Dir Gesundheit und Zuversicht, Mut und Gelassenheit, Freude und Kraft!

    Dein Thomas

    Kürzlich erfuhren wir aus dem Bi-schofshaus den Termin der offiziellen Verabschiedung der vier Thomas-Missionare, zu denen auch Pater Sijo Kalampuliel MST gehört. Erzbischof Stefan wird die vier mit einem Ponti-fikalamt am 09.12.nach 10 Jahren im Dienst des Erzbistums Hamburg ver-abschieden. Wir Kieler werden Pater Sijo danach hier in Kiel unseren Dank und unsere Segenswünsche ausspre-chen.Lieber Sijo, als Du mit Deinen Or-densbrüdern nach Hamburg kamst, war ich noch Regens und Leiter des St. Ansgar-Hauses in Hamburg, wo

    Ihr die erste Zeit gewohnt habt und Deutschkurse absolviert habt. Das war für euch eine echte Heraus-forderung. Und wir haben schnell gemerkt, dass die vier Neuen nicht einfach nur „die vier Inder“ sind, sondern vier Persönlichkeiten. Deine bescheidene, freundliche und stets zuversichtliche Art hat die Herzen der Menschen erreicht. Du warst ger-ne für die Kinder und Jugendlichen da und Du hast insbesondere auch den Angehörigen der Verstorbenen Trost gespendet. Unser Glaube kennt keine Nationalitäten, wohl aber un-terschiedliche Ausprägungen. Deine

    Spiritualität hat unsere bereichert. Herzlichen Dank! Gott segne Deine Wege, hier und demnächst im Nor-den Indiens, wenn Ihr dort neue Auf-gaben übernehmt.

    Dein Thomas

    Vor den Sommerferien hat Frau Bi-anca Leinung-Holtfreter ihre theo-logische Ausbildung abgeschlossen. Herzlichen Glückwunsch! Glück-licherweise bleibt sie uns erhalten und beginnt nun in unserer Pfarrei die Berufseinführung zur Gemeinde-referentin. Frau Leinung-Holtfreter hat im letzten Jahr die Taufpastoral neu aufgestellt. In diesem wichtigen Feld der Pastoral behält sie die Fe-derführung für die gesamte Pfarrei.

    Zusätzlich wird sie im nächsten Jahr die Erstkommunionkatechese un-terstützen, die Frau Stefanie Nischik verantwortet und darüber hinaus in die Firmpastoral gehen.Liebe Frau Leinung-Holtfretrer, Sie hatten mir einmal Ihren „Bullshit-Button“ ausgeliehen – und wir ha-ben sehr über manche Skurrilitäten gelacht, die im Leben der Pfarrei vorkommen. Ihre Energie, Ihre Ideen und Ihr Humor tun uns gut. Willkom-

    men im Team der Hauptamtlichen!Ihr Propst Benner

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    SCHWRPUNKTTHEMA

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    SCHWERPUNKTTHEMA

    SEGEN SEIN!Zum Leben Jesu gehören Segens-handlungen wie selbstverständ-lich zum Alltag: Er hat Kranken die Hände aufgelegt und ihnen Heilung und Heil zugesagt. Wenn Jesus den Menschen begegnete, schenkte er ihnen ein Segenswort: Ich will es, sei rein! Wer glaubt, wird leben! Heute wirst du mit mir im Paradies sein! Das Segensgebet über Brot und Wein beim Letzten Abendmahl wurde zum Herzstück unseres christlichen Got-tesdienstes. Bevor er in den Himmel erhoben wurde, hat er seine Jünger gesegnet. Auch hat er Kindern die Hände aufgelegt und sie gesegnet, er hat ihnen die Fürsorge und die Liebe Gottes des Vaters zugespro-chen. Und diesen Zuspruch haben auch wir erfahren: In unserer Taufe verbinden wir unser Leben mit dem Segen des dreifaltigen Gottes, des Vaters, der uns unser Leben gegeben

    hat, des Sohnes, der in Jesus unser menschliches Leben geteilt hat, des Heiligen Geistes, der in uns lebt und uns zur Vollendung führen will. Wir leben unser Leben unter dem Segen Gottes. Von der Taufe her soll der Segen Gottes unser ganzes Leben prägen. Wenn wir als Gottesdienst-gemeinschaft die Taufe von Kindern feiern, können wir uns daran erin-nern, dass das der Zuspruch ist, der uns geschenkt ist. Zugleich ist es un-ser Auftrag. Wer getauft wurde, soll zu einem Segen werden! Wir sagen manchmal, dass ein Mensch für an-dere ein Segen ist: Einer, auf den man sich verlassen kann, der sich einsetzt, einer, der bereit ist zu verzeihen, ei-ner der großzügig und geduldig ist, der einem anderen einen neuen An-fang ermöglicht, einer der die Not des anderen sieht und sich für ihn einsetzt. Getaufte sollen ein Segen

    für die Menschen sein. Es gibt keinen Menschen, dem Gott nicht zugetan wäre. Und so können wir als seine Kinder, den Menschen segnend, zum Ort der Gottesbegegnung werden.

    Herzliche Grüße und immer daran denken: An Gottes Segen ist alles ge-legen!Euer und Ihr Kaplan Henric Kahl.

    Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens, dass ich liebe, wo man hasst;

    dass ich verzeihe, wo man beleidigt; dass ich verbinde, wo Streit ist;

    dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist; dass ich den Glauben bringe, wo Zweifel droht;

    dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält; dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;

    dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

    Herr, lass mich trachten, nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;

    nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe; nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.

    Denn wer sich hingibt, der empfängt; wer sich selbst vergisst, der findet; wer verzeiht, dem wird verziehen;

    und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. Amen.

    (Frankreich 1912, Verfasser unbekannt)

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    SCHWERPUNKTTHEMA

    DIE GEGENWART GOTTES ERFAHRENVor der Kirche St. Joseph stehen seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie zwei alte Holzbänke, die „Bänke der Begegnung“. Menschen erzählen hier Schweres und Leichtes, Trauriges und Fröhliches: von Situationen, die auf ihrem Herzen liegen. Die Bänke sind für mich ein be-sonderer Ort geworden und ein Bild dafür, dass unsere Lebens-Gespräche segensreiche Zeiten sind.Aber Segen schenken - wie - mit Abstand?Es ist ungewohnt, ein Gespräch zu einem heilsamen, kraftvollen Augenblick zu verhelfen bei den gegenwär-tigen Abstandsregeln: die Maske tragen und kaum Ge-sichtszüge sehen können, keine Hand zum Trost halten, kein Kreuzzeichen auf die Stirn zeichnen zu können, die Hand zum Segen auf den Kopf zu legen, einfach nahe zu sein oder eine Umarmung zu schenken.Jeder kann segnen, Gutes im Namen Gottes zusprechen: So wollen wir Nähe dem Anderen schenken und Heilung durch Gottes Zuspruch erbitten, „sichtbaren“ Segen zu-sprechen und müssen doch zu allem Wohle auf Abstand bleiben- eine Herausforderung. Ich glaube daran, dass die Gegenwart Gottes in Begeg-nungen sogar in Telefonaten spürbar wird, wenn wir dem Anderen Zeit und Aufmerksamkeit schenken, auf ihn ein-gehen und einfühlsam zuhören, seine Fragen mit aushal-ten. Ich erbitte dann laut formuliert oder still Gottes Bei-stand: es ist seine Kraft, seine Liebe, die in der Lage ist, Menschen zu stärken oder zu verändern und aus ihnen das Beste zu entfalten, was in ihnen steckt. „Bleib gesund und behütet, Gott, der – Ich-bin-da –, seg-ne dich und deinen Weg. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen“

    Ich spüre, wer so von Gottes Segen erwärmt und erfüllt ist, geht aus der Begegnung gestärkt, ermutigt oder ge-tröstet seinen Weg weiter. Zum Gespräch mit den Pries-tern und den Gemeindereferenten können Sie sich an den „Bänken der Begegnung“ vor der St. Joseph Kirche oder in der Kirche gerne mit uns verabreden. Die Kirche ist auch täglich von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

    Rita Becker

    Bänke der BegegnungFoto: Rita Becker

    Eckernförder Straße 237 24119 Kronshagen Tel: 0431 – 54 22 90www.gawarecki.de

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    SCHWERPUNKTTHEMA

    SEI GUT, MENSCH!CARITASSONNTAG AM 20. SEPTEMBER 2020 Viele Menschen sind bereit, anderen Gutes zu tun. Sie übernehmen Ver-antwortung für den nächsten und die Gemeinschaft, setzen sich für sie ein und helfen, wo Unterstützung benö-tigt wird. Sie sind „Gutmenschen“ im besten Sinne des Wortes. Statt Dank und Anerkennung erfahren viele von Ihnen jedoch Häme, Einschüchterung oder gar Drohungen.Der Deutsche Caritasverband stellt klar: Wer sich für die Gesellschaft einsetzt und anderen Gutes tut, darf nicht verunglimpft werden. Der Zu-sammenhalt in unserer Gesellschaft ist auf das solidarische Handeln aller

    angewiesen. Die Bereitschaft, Gutes zu tun, braucht Ermutigung und ver-dient Anerkennung.Mit der Aufforderung „Sei gut Mensch!“ lädt die Caritas ein, aktiv zu werden. Das heißt, Menschen bei-zustehen, die Unterstützung brau-chen – sei es durch konkretes Tun oder auch auf politischer Ebene. Und es heißt, sich entschieden gegen die Herabsetzung und Diffamierung gu-ten Handelns zu wehren.Auch in unserer Pfarrei Franz von Assisi engagieren sich Menschen eh-renamtlich im sozialen Bereich, wie Besuchsdienst, Seniorenangebote,

    Mitarbeit in dem Mittagstisch und im Speisesaal, in den Kleiderkammern, in der Migrations- und Flüchtlingshil-fe, in der Begleitung und konkreten Hilfe für Menschen. Der Caritasausschuss in unserer Pfar-rei Franz von Assisi wird dieses The-ma in die Gottesdienste am Caritas-sonntag, 20. September einbringen.Wenn Sie Interesse an einem Enga-gement haben oder mehr Informati-onen wünschen, wenden Sie sich an Stefan Becker, Tel: 0431/7097925, email: [email protected]

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    SCHWERPUNKTTHEMA

    SPIRITU, CORDE ET PRACTICEIm Leben einer Pfarrei ereignet sich der Jahreswechsel eigentlich nicht von Sylvester auf Neujahr, sondern am Ende der Sommerferienzeit zum Wiederbeginn danach. Auch wir pla-nen viele Dinge für „die Zeit danach“ – und meinen damit manchmal mehr die Zeit nach den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Viele sehnen sich nach dem „alten Ge-meindeleben“, Gottesdiensten mit Gesang, Gruppen, die sich treffen, Veranstaltungen, die sich regelmäßig wiederholen, dem bekannten Lauf des Kir-chenjahres, Menschen, Orten, Zeiten, die vertraut sind. Nach wie vor jedoch stellt „Corona“ manches auf den Kopf. Gleich-wohl beginnen wir wieder mit mehr Gottesdiensten, in diesem Fall an den kleineren Kirchorten, mit Gruppen, die die Abstands-regeln kennen und respektieren und sich dennoch nicht entmu-tigen lassen sich zusammenzufinden, mit Veranstaltungen, die Menschen als Gemeinde zusammenführen wol-len. Dieses Heft informiert darüber.

    Doch wir bemühen uns auch, die Im-pulse, die die Zeit der Beschränkun-gen gab und gibt, zu verstehen und ernst zu nehmen. „Corona“ zeigt manches wie unter einem Vergröße-rungsglas – und was sich zeigt, ist oft nicht schön. „Corona“ ist auch ein Katalysator – und beschleunigt Pro-zesse, die schon lange laufen auf eine manchmal atemberaubende Weise. „Corona“ befördert allerdings auch neues Engagement, verändert Sicht-weisen, weckt Kreativität, macht de-mütig.

    Die ganze Kirche in Deutschland steht mitten in einem Umbruch, der ihre künftige Gestalt noch nicht klar erkennen lässt. Schmerzliche Abbrü-che vertrauter Traditionen stehen in

    Spannung zum erkennbaren Willen zu Transformationen in neue, zeit-gemäße Gestalten; Entwicklungsbe-darfe, die klar erkannt und benannt werden, finden sich im Widerstreit zu restaurativen Bestrebungen, lokal hier in Kiel und in unserer großen Weltkirche. Es gibt so viele unter-schiedliche Glaubens- und Gemein-devorstellungen in der ganzen Kirche

    wie in unserer Pfarrei – doch viele Zeitgenossen wenden sich überhaupt von der Kirche ab und verständigen sich über die Fragen nach dem Sinn des Menschseins und der Art und Weise des guten Zusammenlebens außerhalb kirchlich geprägter religiö-ser Horizonte.

    Haben wir angesichts der hohen Dynamik der laufenden Prozesse ei-nen gemeinsamen Ausgangspunkt für Veränderungen, haben wir eine gemeinsame Vision vom erwarteten Endzustand der Prozesse, die wir wahrnehmen? Wie wollen wir dar-über Verständigung herstellen und Einverständnis erzielen? Spiritu, cor-de et practice sollen wir aus unserem Glauben auf uns selbst, auf unser Leben, auf Sein und Zeit schauen lehrt uns der heilige Ignatius. „Spiri-tu“, also „im Geist“ sollen wir Gott in allen Dingen suchen und finden, „corde“, also „im Herzen“ sollen wir

    die Regungen unterscheiden, die uns umtreiben, „mit dem Herzen“ zur Klarheit finden, „practice“, auf eine neue, hilfreiche Praxis zielend soll unser Denken, Reden und Trachten sein, Leben erschließend und inso-fern dem Evangelium treu.

    Und ist nicht durch „Corona“ die Seelsorge, die Glaubensverkündi-

    gung, die Liturgie und die di-akonische Praxis besonders herausgefordert, ja dringlicher geworden? So viele Menschen haben erfahren, dass die Wur-zeln und Quellen ihres Lebens, ja ihr Leben selbst bedroht sind. Ängste machen sich breit, Aggressionen erschrecken uns, Polarisierungen nehmen zu. Glauben aber kann Zuversicht wecken, Freiheit schmecken lassen, Einsichten erringen und Erkenntnisräume erschließen, Demut, Dankbarkeit und Soli-

    darität wecken.

    Gottes Zuwendung zu uns Menschen zu bezeugen braucht dabei keinen spezifischen Moment im Jahreslauf, sondern den Wechsel zu mehr Ver-trauen auf das Wirken seines Geis-tes auch in unserer Zeit, an unseren Orten und mitten in den sich derzeit so schnell und so tief verändernden Umständen in Kirche und Welt.

    Freundlich grüßtIhr Propst Dr. Thomas Benner

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    AUS DEM VATIKAN

    ZUR NEUEN INSTRUKTION AUS ROMMan denkt, es ist Sommer. Es gibt eine Pause. Und dabei belastet uns immer noch die Corona-Krise und die Frage, wie wir aus der Krise her-vorgehen werden. Zugleich werden die Zahlen bekannt, wie viele Men-schen aus den Kirchen ausgetreten sind. Die kirchlichen MitarbeiterIn-nen sind entweder zu Hause oder im Urlaub. Und dann das. Rom macht keine Pause.

    Es ist Montag, der 20. Juli. Und es erscheint, wie vom Himmel gefallen, eine Instruktion der Kleruskongre-gation mit dem Datum des 29. Juni (Hochfest der Apostel Petrus und Paulus). Jetzt könnte man einfach schweigen. Aber tatsächlich geht die Instruktion mit 125 einzelnen Punkten (!) die Kirche und Pfarrei vor Ort an, denn „wegen der missiona-rischen Präsenz der kirchlichen Ge-meinschaft in der Welt … sei es nicht nur wichtig, über ein neues Konzept der Pfarrei nachzudenken, sondern auch über den Dienst und die Sen-dung der Priester in ihr.“Der Titel der Instruktion aus dem Vatikan lautet: „Die pastorale Umkehr der Pfarr-gemeinde im Dienst an der missi-onarischen Sendung der Kirche“ und wurde auch sofort auf Deutsch ins Internet gestellt (siehe www.dbk.de). Grund für das Dokument sollen die stattfindenden Strukturreformen in den Diözesen sein.

    Das Dokument ist von Papst Franzis-kus gebilligt. Der Umfang der Inst-ruktion verbietet es, jetzt hier in un-serem FRANZ ausführlich darauf ein zu gehen.

    Nur Weniges zum Inhalt: Der Pfarrer ist der „eigene Hirte der ihm über-tragenen Pfarrei“. Entsprechend der Instruktion soll die Gemeindeleitung zwingend an das Sakrament der Priesterweihe gebunden bleiben.

    Eine Leitungsverantwortung für Lai-en wird abgelehnt. Auf Namen wie Leitungsteam soll ausdrücklich ver-zichtet werden. Weder die Finanz-lage noch der Priestermangel sollen als Gründe für einen Strukturrückbau der Pfarreien gelten.….usw.

    Wie es geschehen konnte, dass eine solche Instruktion aus Rom über die Pfarrei, die Rolle der Priester und die Leitung der katholischen Kirche vor Ort ohne vorherige Information und Beteiligung der Bischöfe (und Laien!) veröffentlicht werden konnte, ist ver-wunderlich.

    Man ist dann aber aufgeschreckt, wenn in der ersten Woche nach der Veröffentlichung von verschiedenen Bischöfen und Laien, die alle von der Instruktion „völlig überrascht“ waren, heftige Reaktionen zu lesen waren.

    Nicht nur Bischof Franz-Josef Bode wandte sich mit starken Worten ge-gen die römische Instruktion und be-klagte, dass sie „eine starke Bremse der Motivation und Wertschätzung der Dienste von Laien“ sei. Auch Reinhard Kardinal Marx benennt, dass die Instruktion „Misstrauen ge-sät und Gräben vertieft habe, was zu neuen Spaltungen und Spannungen führe“. Er forderte, dass es ein neues Miteinander von Rom und den Orts-kirchen geben müsse. Sehr interes-sant ist wieder die Position des Mag-deburger Bischofs Gerhard Feige: Er kritisierte die Ausführungen als wirk-lichkeitsfern und betonte, dass man sich in Rom eine extreme Diaspora-Situation scheinbar nicht vorstellen könne. Als Bischof lasse er sich „von deren restriktiven Anordnungen aber nicht lähmen und blockieren.“ Es müsse jede Pfarrei ihren je eigenen Weg in die Zukunft finden. Und es sei entscheidend, dass möglichst vie-

    le Getaufte und Gefirmte ihre eigene Berufung begreifen und gemeinsam Kirche seien.

    Auch unser Erzbischof Stefan mel-dete sich auf der homepage des Bis-tums aus seinem Urlaub zu Wort und betonte, dass das Erzbistum Ham-burg sich seit einigen Jahren auf dem Weg eines Erneuerungsprozesses befinde, der der Frage nachgehe, wie wir in der heutigen Zeit missionarisch Kirche sein können. Die Zukunfts-gestaltung einer Kirche von morgen sei im Pastoralen Orientierungsrah-men grundgelegt. Zudem würden „im Erzbistum Hamburg seit einiger Zeit unterschiedliche Formen der Gemeinde- und Pfarreileitung ent-wickelt und erprobt.“ Bischof Stefan betonte, dass er überzeugt davon sei, „dass dieser eingeschlagene Weg der richtige ist“ und er allen Menschen im Erzbistum dankbar sei, „die ihn mit uns gehen und sich engagieren“.

    Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki lobte jedoch die Instruktion und auch der neue Augsburger Bi-schof Bertram Meier betonte, dass er gut damit leben könne. Der eme-ritierte Kurienkardinal Kasper konnte der Instruktion insbesondere zur Rol-le des Pfarrers viel Gutes abgewin-nen.

    Es ist also spannend, welche Stellung-nahme die Deutsche Bischofskonfe-renz nach ihrer nächsten Tagung zu dieser Instruktion abgeben wird.

    Thomas Sternberg, der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, hat das Papier ebenso scharf kritisiert, denn die Instruktion spiegele die Realität in den Kirchen-gemeinden längst nicht wider. Er gehe jedoch davon aus, dass es in der Praxis keine große Rolle spielen werde und betonte, dass die „partizi-

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    AUS DEM VATIKAN

    pative Suche nach neuen Antworten auf dem Synodalen Weg nicht ge-stoppt werde“.

    Es bleibt abzuwarten, welche große negative Wirkung das neue und im zweiten Teil besonders kirchenrecht-liche Dokument auf den begonnenen „Synodalen Weg“, den Gesprächs-prozess zwischen Bischöfen und Lai-en in Deutschland, haben wird. Denn dort werden ja auch in drei Foren die

    Themen „Macht, Partizipation und Gewaltenteilung“, „Priesterliche Le-bensform“ und „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ diskutiert.

    Und man darf sicher gespannt sein zum einen auf die Diskussionen zwi-schen den wenigen Priestern, Pas-toren, Pfarrern und ihren Bischöfen über die Auswirkungen dieser Inst-ruktion. Zum anderen ist nun aber auch die Diskussion eröffnet zwi-

    schen den sogenannten „Laien“ und ihren Pfarrern in den Großpfarreien über das Thema „Verantwortung in Kooperation“. „Gemeinsam Kirche sein“ wird durch die vorgelegte Instruktion aus Rom nicht leichter.

    Klaus BynerStand: 28. Juli 2020

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    EIN STEINIGER WEG – MIT VIELEN HERAUSFORDERUNGEN

    Wie schon in unserem FRANZ an an-derer Stelle berichtet, startete der Synodale Weg mit der ersten Syno-dalversammlung vom 30.01.2020 bis 1.2.2020 in Frankfurt; angelegt war er mit einer zeitlichen Perspektive von zwei Jahren:

    Ziel dieses neuartigen zwischen Deut-scher Bischofskonferenz DBK und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken ZdK abgestimmten For-mats sollte ein geistlicher wie struk-tureller Aufbruch sein: Im Miteinan-der von Klerikern und Laien möge es gelingen, den massiven Vertrauens- und Glaubwürdigkeitsverlust der ka-tholischen Kirche aufzufangen und das pilgernde Volk Gottes zu einem verbindlichen Aufbruch im Sinn der (Neu-)Evangelisierung zu bewegen. Anlass waren die unerhörten Auf-deckungen des sexuellen und geis-tigen Missbrauchs an Schutzbe-fohlenen und Abhängigen durch katholische Hauptamtliche, durch geweihte Amtspersonen, Priester, Diakone und Ordensmänner sowie deren bewusste Deckung und Un-terstützung durch die jeweiligen Vor-gesetzten, Bischöfe und Kardinäle weltweit. Für die deutsche Kirche un-tersuchte und belegte diese Vergehen an der Menschlichkeit und Würde je-des einzelnen geliebten Gotteskinds zuletzt die sogenannte MHG-Studie; diese arbeitete ihrerseits als einen zugrundeliegenden Webfehler des Systems, der Missbrauch und Macht-missbrauch begünstige, den Klerika-lismus heraus. Diesen in seiner mani-festierten Struktur aufzubrechen, ihn abzulösen und innovative Herange-hensweisen zu erarbeiten, um Kirche lebendig, glaubend und glaubwürdig zu machen, darum geht es den Sy-nodalen. Denn allen gemeinsam ist die Liebe zum Herrn, der die Kirche gestiftet hat. Wir alle sind „berufen

    zum Priester, König und Propheten“, wie es die Heilige Schrift sagt; so wollen wir auch beten um ein „hö-rendes Herz“, um welches Salomo den Herrn gebeten hat, als er ihm Wünsche gewähren wollte.

    Nun ist im März Corona COVID 19 eingetreten und hat die Lebenswirk-lichkeit aller Menschen in der Welt eingeholt, so auch den Synodalen Weg. Nachdem in den vergangenen Wochen deutlich wurde, dass eine Veranstaltung mit über 230 Teilneh-mern in absehbarer Zeit schwierig wird, hat das Präsidium des Syno-dalen Weges eine veränderte Arbeit angesichts der für Anfang Septem-ber geplanten, zweiten Synodalver-sammlung beschlossen: So werden bis auf Weiteres keine Synodalver-sammlungen (also Vollversammlung aller Synodalen) als oberstes be-schlussfassendes Gremium tagen, sondern interimsmäßig sogenannte eintägige Regionalkonferenzen an die Stelle der Versammlungen treten. Diese sollen das gemeinsame Arbei-ten zu den verschiedenen Themen weiter vorantreiben. Für alle Syno-dalen wird es am Freitag, den 4. Sep-tember 2020, von 10:00 bis 18:00 Uhr eine eintägige Konferenz geben, die zeitgleich an fünf verschiedenen Orten stattfindet (für uns Hambur-ger in Berlin). Die geringe Größe von rund 50 Teilnehmenden pro Ort und die kürzeren Anfahrtswege bieten ein Format, das das geistliche Mitei-nander und den gemeinsamen Aus-tausch mit den Corona-bedingten Vorsichtsmaßnahmen verbindet. Das Präsidium versteht diese regionalen Konferenzen nach dem Motto „Fünf Orte – ein Weg“ als Zwischenschritt hin zur zweiten Synodalversamm-lung, die schließlich vom 4. bis 6. Fe-bruar 2021 stattfinden wird. Da für den Synodalen Weg planmäßig vier

    Synodalversammlungen vorgesehen sind, werden die weiteren Synodal-versammlungen vom 30. September bis 2. Oktober 2021 und vom 3. bis 5. Februar 2022 durchgeführt.

    TERMIN: Bereits am 19. August kön-nen sich Interessierte online zuschal-ten, wenn Erzbischof Heße gemein-sam mit den Hamburger Synodalen zum Thema des Forums 2 zu einer Podiumsdiskussion zusammentrifft.Als Impulsgeberin wird Prof. Dr. Do-rothea Sattler, Münster, Vorsitzende des Synodalforums „Frauen in Diens-ten und Ämtern der Kirche“ per Vi-deo zugeschaltet sein. Die Synodalen aus dem Erzbistum Hamburg Erzbi-schof Dr. Stefan Heße, Weihbischof Horst Eberlein, Prof. Dr. Stefanie Heiden, Melanie Giering, Franziska Strecker und Hubertus Lürbke sitzen auf dem Podium und nehmen Ihre Anregungen und Gesprächsbeiträge gerne mit in den laufenden Diskussi-onsprozess.

    Termin: Mittwoch, 19. August 2020 von 19:30 bis 21:30 UhrOrt: Katholische Akademie Hamburg, Herrengraben 4, 20459 Hamburg Anmeldung bei:Rosemarie [email protected], Telefon (040) 248 77-334

    Die vier sogenannten Foren (Arbeits-kreise der Synodalversammlung) sind

    AUS DEM BISTUM

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    mittlerweile auch mit ihren Spitzen besetzt. Sie erarbeiten die Vorlagen für die Synodalversammlung zu den Forumsthemen, die hier näher vorge-stellt werden:

    Diese Versammlungen, Beratungen, Überlegungen werden am Ende in Entschlüsse und Entscheidungen münden, die allzu unterschiedliche Verbindlichkeiten haben werden. Manche werden in der Kirche in Deutschland leicht umzusetzen sein, andere werden nur im Sinne eines Votums/einer Empfehlung für die Weltkirche an den Heiligen Vater übergeben werden. Letztlich geht es aber bei allem um das Prinzip der Sy-nodalität.

    Papst Franziskus selbst hat die Bedeu-tung der Synodalität in seinem Brief vom 29. Juli 2019 an das pilgernde Gottesvolk in Deutschland treffend beschrieben: „Das aber bedeutet, sich gemeinsam auf den Weg zu be-geben mit der ganzen Kirche unter dem Licht des Heiligen Geistes, unter seiner Führung und seinem Aufrüt-teln, um das Hinhören zu lernen und den immer neuen Horizont zu erken-nen, den er uns schenken möchte."Umso unverständlicher ist nun der Eingang der sogenannten Instruktion der Klerus-Kongregation aus Rom. So spricht der Osnabrücker Bischof Bode: Die Instruktion sei "eine so starke Bremse der Motivation und Wertschätzung der Dienste von Lai-en, dass ich große Sorge habe, wie

    wir unter solchen Bedingungen neue engagierte Christen finden sollen und wie wir unsere pastoralen Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter weiterhin gut begleiten und fördern können." Bode kritisiert deutlich eine mangeln-de Einbeziehung der Bischöfe: "Er-wartet hatte ich aber eine vorherige Fühlungnahme mit den Realitäten vor Ort und eine bessere Beachtung der vielbeschworenen Synodalität."

    Zwar zeichne der erste Teil der Inst-ruktion einen "Weg zu einer pasto-ralen Umkehr zur Evangelisierung und Mission", die darauffolgenden Abschnitte seien jedoch eine "rei-ne Wiederholung des gegenwärtig gültigen Kirchenrechts", so Bode. Er befürchtet, "dass noch so verbindlich dargestellte Normen nicht greifen, wenn sie zu einem großen Teil von der Realität längst überholt sind". Das Priesterbild der Kongregation, sei das "Gegenüber zur Gemeinde und die Besonderheit dieses Dienstes zu stark betont angesichts des not-wendigen Miteinanders aller".

    Nun wird sich zeigen, ob der Synoda-le Weg gerade mit den Punkten der Foren 1 und 4 bereits ausgebremst ist oder seine Notwendigkeit gerade vor den Anweisungen aus Rom umso offensichtlicher wird: In einer Zeit, in der es notorisch zu wenige Priester gibt, die auch unter den heutigen Bedingungen Pfarrer sein können, ist Kirche mehr denn je auf die intensi-ve Mitwirkung und Beteiligung aller

    Getauften und Gefirmten angewie-sen. Anders wird eine Umkehr zur Evangelisierung und Mission kaum gelingen. Das ist der eine Punkt; der andere ist aber die Ausprägung eines Klerikalismus, die Missbrauch und Gewalt begünstigte; diese bedarf nachweislich dringend der Verände-rung.

    Umso notwendiger erweist sich nun unser „Synodaler Weg“ in Deutsch-land, auf dem es ja gerade um diese ekklesiologischen Fragen geht, darum, wie eine Kirche der Beteiligung ausse-hen kann, wie der priesterliche Dienst heute zu verstehen und zu bestehen ist und wie Frauen und Männer ge-meinsam Kirche gestalten. Nur ein sy-nodaler Weg, der letztlich die „Neu“-Evangelisierung im Blick hat, kann eine angemessene Antwort auf diese römische Herausforderung bieten.

    Prof. Dr. Stefanie Heiden

    AUS DEM BISTUM

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    FRAUEN IN DIENSTEN UND ÄMTERN IN DER KIRCHEINFORMATION UND GESPRÄCH ZUM SYNODALEN WEG

    Impulsgeber_innen:Prof. Dr. Dorothea Sattler, MünsterVorsitzende des Synodalforums „Frauen in Dienstenund Ämtern der Kirche“ (via Videoimpuls)Die Vertreter_innen in der Synodalversammlungaus dem Erzbistum Hamburg:Erzbischof Dr. Stefan HeßeWeihbischof Horst EberleinProf. Dr. Stefanie HeidenMelanie GieringFranziska StreckerHubertus LürbkeTermin: Mittwoch, 19. August von 19:30 bis 21:30 UhrOrt: Katholische Akademie Hamburg,Herrengraben 4, 20459 HamburgAnmeldung bei: Rosemarie [email protected],Telefon (040) 248 77-334Eine Kooperationsveranstaltung der Katholischen Akade-mie Hamburg und der Pastoralen Dienststelle im Erzbis-tum Hamburg.In der katholischen Kirche in Deutschland bewegt sich etwas. Die deutschen Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) haben einen „Synodalen Weg“, d.h., einen gemeinsamen Prozess, beschlossen. Das Ziel ist, die kirchlichen Strukturen in Deutschland wei-terzuentwickeln, damit die Kirche als Organisation ihrem Zweck gerecht wird: der Verkündigung des Wortes Got-tes. Dazu wurden insgesamt vier Foren einberufen, die sich mit folgenden Themen auseinandersetzen:1. Macht und Gewaltenteilung in der Kirche – Gemeinsa-

    me Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftrag2. Priesterliche Existenz heute3. Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche4. Leben in gelingenden Beziehungen –

    Liebe leben in Sexualität und PartnerschaftDer Synodale Weg ist auf breite Beteiligung der Menschen an möglichst vielen Orten angelegt. Wir bieten darum zu den vier Themenbereichen begleitende Gesprächsforen an und beginnen am 19. August mit einem Abend zum Synodalforum 3: „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“. Ähnliche Veranstaltungen zu allen weiteren The-men bzw. Foren folgen.Das Forum 3 beleuchtet die Rolle der Frau in der Kirche. Dem Synodalen Weg geht es um die Frage, wie Glaube und Kirche wieder für die gesellschaftliche Debatte rele-vant wird und gleichzeitig Antworten auf innerkirchliche Fragen gegeben werden können. Das geht nur in einer

    Gemeinsamkeit von Frauen und Männern in der Kirche, was sich bereits jetzt an vielen engagierten Frauen in Lei-tungsfunktionen im kirchlichen Bereich zeigt.Weitere Informationen auf www.synodalerweg.de

    AUS DEM BISTUM

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    Nicht vor Ort und doch dabei!

    Auf Grund der coronabedingten Beschränkungen ist die Zahl der Teilnehmenden vor Ort begrenzt. Wir bitten um Ihre Anmeldung. Wir bieten Ihnen folgende weitere Mög-lichkeit der Beteiligung an: Wir werden diese Veranstal-tung auf der Facebook-Seite des Erzbistums (fb.com/erz-bistumhamburg) und auf dem YouTube Kanal (www.youtube.com/user/RadioKircheHamburg) live über -tragen. Sie können dort Ihre Kommentare, Fragen und Anregungen zur Veranstaltung beitragen.

    19. August 2020 | Katholische Akademie

    in der Kirche

    Frauen in Diensten und Ämtern

    Information und Gespräch zum Synodalen Weg

    Nicht vor Ort und doch dabei!Auf Grund der coronabedingten Beschränkungen ist die Zahl der Teilnehmenden vor Ort begrenzt. Wir bit-ten um Ihre Anmeldung. Wir bieten Ihnen folgende weitere Möglichkeit der Beteiligung an: Wir werden diese Veranstaltung auf der Facebook-Seite des Erzbis-tums (fb.com/erzbistumhamburg) und auf dem You-Tube Kanal (www.youtube.com/user/RadioKircheHam-burg) live übertragen.Sie können dort Ihre Kommentare, Fragen und Anre-gungen zur Veranstaltung beitragen

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    AUS DEM BISTUM

    WOCHE DES KIRCHLICHEN ENGAGEMENTS 2020

    Woche des kirchlichen Engage-ments, 11. bis 20. SeptemberAls Akteure der Zivilgesellschaft en-gagieren sich Ehrenamtliche in Ge-meinden, auf der Pfarreiebene und in den vielen Orten kirchlichen Lebens. Das ist wunderbar! Daher möchten wir die „Woche des bürgerschaftli-chen Engagements“ nutzen und in unserem Erzbistum die „Woche des kirchlichen Engagements“ in diese Aktion einbetten.Wir wollen in dieser Woche sichtbar machen, welchen vielfältigen Beitrag Ehrenamtliche in Kirche und Gesell-schaft leisten.Es wird eine Website geben, auf der das kirchliche Engagement sichtbar gemacht wird: In Form eines Veran-staltungskalenders, mit Gesichtern und Geschichten. Außerdem wird zu Mitmach-Aktionen aufgerufen, und es wird verschiedene digitale Veran-staltungen rund um das Thema „eh-

    renamtliches Engagement“ geben, an denen per Video-Stream und per Videokonferenz die Möglichkeit be-steht teilzunehmen. Informieren Sie uns:Schicken Sie uns jetzt schon gern Informationen oder rufen Sie uns an und erzählen Sie uns, wie, wann und wo bei Ihnen im Rahmen dieser Woche ehrenamtliches Engagement

    stattfindet, das „sichtbar“ ist. Trifft sich der Kirchenchor? Organisieren Ehrenamtliche einen Gottesdienst? Trifft sich der Besuchsdienst für Kran-ke? Gibt es eine Ausstellung? Findet ein Sprachkurs oder ein Frühstück für Geflüchtete statt, das von Ehren-amtlichen organisiert wird? Trifft sich vielleicht bereits die Gruppe, die die neue Weihnachtskrippe plant?

    ANGEBOTE AUS DEM REFERAT LITURGIEUpdate: WORT-GOTTES-FEIER für Gottesdienstbeauftragte, die schon länger ihr Amt ausüben.Samstag, 21. November von 9:30 – 17:30 Uhr im Kath. Trauerzentrum u. KolumbariumKursleiter: Sebastian Dunkelberg und Daniela BrakerKosten: 40 kAnmeldung im Referat Liturgie,Erzbistum Hamburg,Tel: 040/24877-331Diese Veranstaltung ist förderfähig nach den Förderregeln des Erzbistum Hamburg

    Besinnungstag für liturgische DiensteGemeinsam Gott feiern – Liturgie als BeziehungsgeschehenSamstag, 21. November von 10-17 Uhr im Kloster NütschauKursleiter: Jens Ehebrecht-ZumsandeKosten: 40 kAnmeldung im Referat Liturgie,Erzbistum Hamburg,Tel: 040/24877-331

    Es gibt verschiedene Ausbildungs-kurse für Gottesdienstbeauftrag-te in diesem und im nächsten Jahr. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Stefan Becker oder Pfarrer Benner. Für diese Kurse bedarf es der Zustim-mung des Pfarrers.Nähere Informationen und weitere Angebote:www.erzbistum-hamburg.de/Liturgi-sche-Bildung_Fortbildungskalender

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    AUS DER PFARREI

    DAS INTERVIEW5 FRAGEN AN PASTOR WINFRIED KRZYZANOWSKI….

    Lieber Herr Pastor Krzyzanowski,

    Sie gehen 2020 in den Ruhestand und sind seit 2009 Priester in Kiel. Zuvor waren Sie Kaplan in Osna-brück, Vikar in Bad Laer und Ham-burg-Billstedt, Pfarrer in Neustadt, Grömitz und Dahme. 5 Fragen an Sie für unseren FRANZ:

    Zum Tode von Hermann Haneklaus haben Sie gerade geschrieben: „So wie Hermann willst du auch Priester sein.“ Was bedeutete das? Und wer oder was hat Sie in Ihrem Leben be-sonders beeinflusst?

    Zwei Erfahrungen von vielen:Ich stamme aus einer Flüchtlingsfa-milie (Mutter aus Schlesien, Vater aus Ostpreußen). Die ersten 5 Jahre mei-nes Lebens habe ich in einer Holzba-racke im Lager Gothmund in Lübeck gelebt. Das Lager hatte mein Opa als Tischler noch in britischer Kriegsge-fangenschaft gebaut. Nun hatte er für uns 8 ein kleines Häuschen fer-tig. Geld war knapp. Aber wir Kinder bekamen die Anweisung: Wenn ein Bettler klingelt, dann soll er wenigs-tens nicht hungrig weg gehen. Also macht ihm Kaffee und schmiert ihm Brote. So bedient ihr Christus.Der Jesuit Pater Karl Lenner kam be-reits zur Flüchtlingsbetreung nach Lü-beck und war später geschätzter Vor-tragsreisender in Schleswig-Holstein und Psychologe für das Don-Bosco-Haus für behinderte Kinder in Mölln. Als ich ein Jahr vor dem Abitur noch nicht wusste, was ich werden woll-te, vermittelte mir „Karl“ den Kon-takt zu Schwester Maria von de Berg. Ergebnis war ein Ferienpraktikum. Es gab dort auch sehr schwer be-hinderte Kinder. Anfangs bedauerte ich „diese armen Kinder“. Dann kam eines Morgens ein Kind mit Kopf-

    schutz, das immer wieder hinfiel, zu mir und umarmte mich. Es hatte gespürt, dass ich an diesem Morgen nicht gut drauf war und wollte mich trösten. Spontan sagte ich: „Du bist ein Schatz!“ Später kam „Karl“ von Lübeck zu seiner Heimrunde. Ich be-gleitete ihn zu einem Jungen, der am schlimmsten dran war. Durch eine Krankheit verlor er immer mehr Ge-hirnzellen. Ohne fremde Hilfe konnte

    er nur noch im Bett liegen. Sobald dieser Junge Karl sah, strahlte sein ganzes Gesicht vor Freude. An dem Abend war für mich klar: Ich will Sonderschul-Lehrer werden und wie Karl für behinderte Kinder da sein. Bei Hermann Haneklaus konnte ich immer etwas von einem Himmel spü-ren, der gut geerdet in Zeichen spür-bar wird. Bei seiner Beerdigung gab es – von ihm gewünscht - vor unse-rem Hamburger Dom danach freies Eis für alle. Einfach toll!

    Sie wurden am 12.12.1987 in Os-nabrück (u.a. zusammen mit Propst Thomas Benner) zum Priester ge-weiht. Was waren Ihre persönlichen Gründe, dass Sie Priester geworden sind?

    Ich hatte nie damit gerechnet, dass ich mal Priester werde. Meine Zu-kunfts-Vorstellung war klar Familie mit einer Kinderschar. Während mei-nes Kieler Sonderschul-Studiums ar-beitete ich im Sozialreferat des AstA mit. Ich merkte schnell, dass viele nicht nur Finanzsorgen und BaFöG-Fragen hatten. Oft waren es existen-zielle Probleme bis hin zu psychischen Erkrankungen. Ich fragte mich immer wieder: Fehlt ihnen nicht eigentlich ein tragendes Fundament und die Weggemeinschaft des Glaubens? Dann plötzlich mit 17 Jahren erkrank-te mein Bruder Bernhard „Benno“. Er war vielseitig talentiert, sehr mu-sikalisch, bei den Treffen der Katho-lischen Jugend in Kloster Nütschau, der Kührener Brücke und auf der Pa-rade in Lübeck mit seinem Charme und Gitarrenspiel äußerst beliebt. Es war eine endogene (ohne erkennba-re Außenursache) manisch-depressi-ve Erkrankung mit immer stärkeren Down-Phasen, nach Therapien sehr guten normalen Zeiten und dann wieder High-Phasen mit immer stär-keren Selbstüberschätzungen, die dann in einen neuen Down-Absturz führten. Das endete nach 3 Jahren im Suizid meines Bruders. Bei der Beerdigung sangen die Jugendlichen aus ganz Schleswig-Holstein ein Lieblingslied meines Bruders der damals popu-lären Sängerin Alexandra: „Mein Freund, der Baum, ist tot…“ In der Predigt griff „unser Pastor“ Hermann

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    AUS DER PFARREI

    Willmann das auf und ergänzte es: „Benno ist nicht wie ein abgeholzter Baum gefallen, sondern Benno fiel in die guten Hände Gottes. Der gibt ihm jetzt Halt für immer.“ In unserer Familie zeigte sich gerade in der Trau-er der Halt im Glauben.Ich fing an mich zu fragen: Ist das nicht noch wichtiger als die Therapie von Sprachbehinderten, die ich 2 Jah-re schon studienbegleitend machte. Diese Therapie können auch andere. In Hermann Willmann begegnete ich einem immer offenen Gesprächspart-ner, ohne mir je Entscheidungen ab-zunehmen. Im Gegenteil: Als ich im Jugendalter einem „guten Rat“ mei-ner Mutter nicht folgte, beschwerte sie sich bei Pastor Willmann in der Erwartung, er werde mir ins Gewis-sen reden. Er antwortete humorvoll: „Ach, Frau Krzyzanowski, ihr Sohn hat doch die Erstkommunion schon gemacht. Lassen Sie ihn jetzt ruhig selbst Fehler ma-chen!“ Später kam er als Pensionär zu mir nach Neustadt. Sie sind 1956 in Lübeck geboren. Bis zur Priesterweihe vergingen 30 Jahre. Gab es noch Alternativen zur Priesterberufung?

    Reichlich: Ich war bei den Maltesern und wollte Arzt werden, verdiente mir Zeilengeld bei den Kieler Nach-richten und der Redakteur wollte mich zu seinem Nachfolger, enga-gierte mich in Frankfurt bei der In-ternationalen Gesellschaft für Men-

    schenrechte und hätte Referent für verfolgte Christen werden können… Und nicht zuletzt stand ja immer noch die Frage: Familie mit Kinder-schar – kannst Du das lassen? Meine damalige Freundin erkannte früher als ich meine Veränderung und gab mir den Laufpass: „Du bist in Gedan-ken viel mehr in der Gemeinde als in der Schule oder bei mir! Du solltest lieber Priester werden!“Als Johannes Paul II. Schlagzeilen machte mit dem Satz „Man kann nicht nur auf Probe leben!“ sagte ich mir: Genau das mache ich: Ich pro-biere jetzt aus, ob Priestersein mein Weg werden kann.

    Immer weniger Gläubige, immer weniger Kirchenmitglieder, immer weniger Priester und pastorale Mit-arbeiterInnen in Deutschland. Eine schwierige Lage für beide großen Kirchen seit langem. Was schlagen Sie vor für die katholi-sche Kirche in der Diaspora des Nor-dens?

    Natürlich braucht es Reformen im Großen und Kleinen. Aber wichtiger noch ist das Hören auf die Impulse des Hl. Geistes: Was will Gott mir und uns gemeinsam sagen durch die Erfahrungen – eigene und anderer heute? Und sich vertrauensvoll auf den Weg machen – auch Umwege können hilfreich sein. Der Glaube kommt vom Hören.Wohin führt Sie Ihr persönlicher Le-bensweg nun?

    Bis Jah-r e s e n d e

    bleibe ich in Kiel „i.R. = in Rufweite“ für Gottesdienste, Beerdigungen, Be-suche… Was ab 2021 kommt, wird die Entwicklung meines Freundes Pfarrer Christof Forst im Bistum Lim-burg zeigen. Wenn er in den Ruhe-stand geht, werden wir dann gemein-sam in der Nähe seiner Familie leben.

    Herzlichen Dank und Gottes Segen.Die Fragen stellte Klaus Byner

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    AUS DER PFARREI

    KOMMT DIE KIRCHE IM WEB AN?Als die Gottesdienste wegen der Corona-Pandemie Mitte März abge-sagt wurden, passierte etwas Eigen-artiges. In meinem E-Mail-Postfach, wo es sonst beschaulich zu geht, herrschte plötzlich Hochbetrieb. Menschen, die bei uns in St. Hein-rich die in der Fastenzeit üblichen „Frühschichten“ vorbereitet hatten, schickten Skripte mit ihren Andachts- und Gebetstexten. Von Gemeinde-referentin Stephanie Nischik kamen kurze, gut geerdete Impulse, nebst der Aufforderung, bitte Bescheid zu geben, wenn man jemanden wüss-te, der in Not sei. Die evangelische Emmaus-Gemeinde, wo man wegen einer schon Jahre zurückliegenden Beerdigung noch meine Mailadresse hatte, schickte für die Festtage kom-plett ausgearbeitete Vorlagen für Hausgottesdienste. Und aus allen möglichen Ecken bekam ich Links mitgeteilt, die ins Internet führten. Plötzlich wurden da alleror-ten Gottesdienste übertragen. Ohne Gemeinde in der Kirche, aber welt-weit via YouTube und andere Kanäle zu sehen. Wer wollte, konnte digital der täglichen Ein-Mann-Messe von Erzbischof Heße in seiner Hauskapelle beiwohnen. Ordensgemeinschaften,

    von denen ich noch nie gehört hat-te, streamten ihr Stundengebet. Das Rich-Sound-Team in St. Heinrich ge-staltete musikalische Onlineandach-ten, die auch von den Bildaufnahmen eindrucksvoll waren. Das war schon professionell! Auch, wenn es hier und da mal hakelte, ich war beeindruckt, was da so schnell auf die Beine gestellt wurde. Als ein Pfarrer von irgendwo-her dazu einlud, ihm Gebetsanliegen per E-Mail zu senden, die er in seine Messe aufnehmen wollte, da dachte ich, wow, die Kirche kommt im World Wide Web an!

    Im Web angekommen, - war sie das bislang denn nicht? Inzwischen ha-ben doch alle Bistümer, Pfarreien und kirchlichen Einrichtungen ihre Websites. In unserer Pfarrei heißt sie katholisch-in-kiel.de. Websites sind so etwas wie digitale Schaukästen oder Infobroschüren, wo man bestimmte Informationen und Texte, manchmal auf Filme abrufen kann. Das ist wich-tig. Ohne Website wäre unsere Pfarrei informationstechnisch nicht existent. So ein Website hat aber einen Nach-teil. Man muss gezielt danach suchen. So, wie man eine Bibliothek aufsu-chen und dort in der richtigen Abtei-

    lung ein gesuchtes Buch finden muss. Das Evangelium, – und damit komme ich zu meinem Anliegen –, ist aber eine Bringschuld. Wer missionarisch Kirche sein will, muss die gewohnten Räume verlassen. Eine Binsenweis-heit. Trotzdem, es war ein Schock, als 2005 die im die im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz erstell-te Studie „Religiöse und kirchliche Orientierung in den Sinus-Milieus 2005®“ des Heidelberger Institutes Sinus Sociovision feststellte, dass die Kirche mit ihren Angeboten nur noch drei von zehn sozialen Milieus der Gesellschaft erreicht. Richtig verwurzelt ist sie nur noch bei den Konservativen und den Traditionsver-wurzelten, einer vorwiegend älteren und nicht Internet-affinen Bevölke-rungsschicht, z. T. auch noch in der Bürgerlichen Mitte. Die in der Studie als „Postmaterielle“ oder neuerdings als „Sozialökologische“ bezeichnete Schicht ist vielleicht noch am Chris-tentum als alternatives Lebensmodell interessiert. Alle Anderen stehen der Kirche skeptisch bis ablehnend ge-genüber.

    Ich bin „den Anderen“ begegnet. Zumindest einigen. Eher zufällig, im Internet. So auf dem Frage-Antwort-Forum gutefrage.net, wo die Teilneh-mer – nach eigenen Angaben sind das 1,9 Millionen – zu beliebigen Themen Fragen stellen und sich ge-genseitig darauf antworten können. Dem Niveau und der Orthographie der Beiträge nach würde ich die Nut-zer der bürgerlichen Mitte, den Pre-kären (soziale Unterschicht) und den Hedonisten der o. g. Studie zuord-nen, vorwiegend Teenager und junge Leute. Das für mich Erstaunliche: Es werden durchaus Fragen zur Religion gestellt. „Glaubt ihr an Gott, Jeho-va, Allah? Und warum?“ - „Glaubt ihr an die Bibel oder die Evolution?“ – so etwas kommt täglich. „Wenn

    Ein großer Aufwand, der sich lohnt: das RichSound-Team streamt die Gospel-andacht. Foto: Peter Scharstein

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    AUS DER PFARREI

    Jesus Gott ist, betet er dann zu sich selbst?“ – Hier ist also eine kurze Er-klärung der Trinität gefragt. Wer jetzt vom innergöttlichen Dialog schwur-belt, der hat verloren. „Wie be-schwört man einen Geist?“ – Ja, so was wird allen Ernstes gefragt. Und der biedere Christenmensch wendet sich ab, das Niveau ist wahrlich nicht immer appetitlich. Aber verbirgt sich hinter so einer Frage nicht die Sehn-sucht nach spirituellem Erleben? Ist das damit nicht eine Anfrage an uns? Wer sich angewidert abwendet, der überlässt das Feld den anderen. Den militanten Atheisten, den Sektierern, den Fundamentalisten, den musli-mischen Hardlinern. Die antworten nämlich. Auch auf Fragen wie „Wo soll ich anfangen, wenn ich die Bibel lesen will?“, „Wie tritt man dem Christentum bei?“ oder „Was pas-siert nach dem Tod?“

    Aufgeklärte und doch im Glauben fest verankerte Christen, die es hier braucht, sind dagegen rar. Wo sind sie?

    Wir dürfen nicht darauf warten, dass religiös ungefestigte Menschen mit

    ihren Fragen und Sehnsüchten zu uns kommen. Wir müssen hingehen. Dorthin, wo diese Menschen sind. In die sozialen Netzwerke. YouTube ist eines davon, und zwar eines ohne Hemmschwelle für Nutzer. Der Weg, den nun viele mit Live Streams und Video-Post dorthin gegangen sind, ist richtig. Doch er muss weiter gehen. Er muss über unser konventionelles Angebot von Gottesdiensten und An-dachten, die unsere hauseigene Klien-tel ansprechen, hinaus gehen.

    Gefragt wären beispielsweise christ-liche „Influencer“, die in einem fünf Minuten Video erklären, wie man mit dem Beten anfängt, wenn man es noch nie versucht hat. Oder mit dem Bibellesen. Oder wo Gott zu finden ist, wenn man ihn nicht sehen kann. Menschen, die die Trinität erklären, ohne die Worte „drei“ und „Person“ zu benutzen.

    Ich habe den Eindruck, andere sind uns da voraus. Evangelikale Funda-mentalisten beispielsweise oder Isla-misten. Woran liegt das? Nun, diese Leute haben ein Sendungsbewusst-

    sein, das uns in den traditionellen Kirchen oft abgeht. Das muss sich ändern. Lasst uns lernen, wie man im World Wide Web über Gott redet!

    Peter Scharstein

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    AUS DER PFARREI

    Propst Dr. Thomas Benner Informationen über den aktuellen Stand der Veränderungen inner-halb der Pfarrei Franz-von-Assisi, Kiel - Stand Sommer (Juli-August) 2020

    Der eigentliche Jahreswechsel im Le-ben einer Pfarrei ist der Wechsel in den „normalen Betrieb“ nach der Sommerpause. Nachdem wir mit den Einschränkungen durch die Pande-mie vielfältige Erfahrungen gesam-melt haben, wollen wir uns nun auch angesichts der andauernden Begren-zungen wieder ins Offene wagen. Das Wichtigste ist, dass wir nun – wie angekündigt – wieder regelmäßig Gottesdienste in allen Kirchen feiern werden. Dabei setzten wir einen ers-ten Schritt der neuen Gottesdienst-ordnung um, den wir im Frühjahr in den Gemeindegesprächen bespro-chen haben. Im 14-tägigen Wechsel zwischen den Paarungen St. Ansgar und Stella Maris, Heilig Kreuz und Dreieinigkeit, St. Bonifatius und St. Nikolaus feiern wir die Vorabend-messen. (Die Wort-Gottes-Feiern, die diesen Rhythmus ergänzen sollen, müssen noch ein wenig warten, bis sich ein wenig mehr Vertrautheit da-mit ein-gestellt hat.) Bitte informieren Sie sich über die Gottesdiensttermine

    auf unserer Internetseite, im FRANZ und durch die Wochenblätter. Wir hoffen, dass sich so auch der kleine Stau, der sich vor allem sonntags in St. Nikolaus einstellte und der dazu führte, dass Menschen abgewiesen werden mussten, abstellen lässt. Konkrete Fragen dazu besprechen wir – wie bisher – vor Ort in der nächsten Runde von Gemeindegesprächen. Die nächsten Termine sind: Sams-tag, 15.08., 15:30 in Heilig Kreuz; Samstag, 22.08., 16:30 in Dreieinig-keit; Samstag, 29.08., 18:00 in Stella Maris; Samstag 05.09., 15:30 in St. Ansgar; Samstag, 12.09., 16:30 in St. Nikolaus; Samstag, 19.09., 17:00 in St. Bonifatius. Hier ist auch über den aktuellen Stand der Arbeit in den Lenkungsgruppen, der angefragten Kooperationen mit den evangeli-schen Nachbargemeinden und der Gespräche im Kirchenvorstand zur weiteren Verwendung der Kirchen und Gemeindehäuser zu berichten. Im Gottesdienstplan können Sie se-hen, dass wir in den nächsten Wo-chen eine große Zahl von Tauf-got-tesdiensten, Erstkommunionfeiern und Firmungen feiern werden. Wir freuen uns mit den Kindern, Jugend-lichen und ihren Familien auf diese Feiern, die ja allesamt verschoben werden mussten. Bitte begleiten Sie

    sie mit Ihrem fürbittenden Gebet. (Viele Trauungen wurden ins nächste Jahr 2021 verschoben.) Bitte denken Sie daran, dass die Hy-giene-Regeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie noch eine länge-re Zeit in Geltung bleiben müssen. Abstand zu halten ist und bleibt das wichtigste Gebot. Bitte denken Sie auch daran, dass wir verpflichtet sind, Teilnehmermeldungen zu erheben, die im Fall des Falles Infektionsnach-verfolgungen ermöglichen sollen. Sie können sicher sein, dass Ihre Daten nur zu diesem Zweck sicher verwahrt werden. Insofern sind Namen wie „Max Mustermann“ und Telefon-nummern wie „0123456789“, die leider immer wieder vorkommen, nicht nur ärgerlich, sondern dem Ernst der Lage unangemessen. In allen Gemeindehäusern sind alle Räume mit einer Höchstzahl von Per-sonen gekennzeichnet, die sich darin aufhalten dürfen. Bitte beachten Sie diese Angaben bei Ihren Raumbele-gungsanfragen. In der Hoffnung, dass wir die Heraus-forderung der Corona-Pandemie auf allen Ebenen gut verstehen und uns für die Zukunft gut neu aufstellen können grüße ich Sie freundlich,

    Ihr Propst Dr. Thomas Benner

    MONATSBRIEFJULI / AUGUST

    ANMERKUNG DER REDAKTION

    Dem Redaktionsteam liegt ein Leser-brief aus St. Ansgar/Schönberg vor. Die Verfasserin bittet um die Veröf-fentlichung in der aktuellen FRANZ-Ausgabe. Diesem Wunsch können wir aus verschiedenen Gründen nicht nachkommen, da der Leserbrief eine unerwünschte Polarisierung bedeutet.

    Der Redaktion ist es an dieser Stelle wichtig zu betonen, dass durchaus kritische Beiträge veröffentlicht wer-den; aber das Kirchenmagazin FRANZ kann keine Plattform bieten für eska-lierende Auseinandersetzungen von Gruppen und Personen der Pfarrei.

    Propst Dr. Benner bietet am Samstag, 05. September um 15.30 Uhr in St. Ansgar ein weiteres Gemeindege-spräch an, in dem u.a. die im Leser-brief angesprochenen Themen zur Sprache kommen können.

    Die Redaktion

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    AUS DER PFARREI

    RENDEZVOUS MIT DER BIBEL

    Worum es geht:Das Grundlagenreferat Kirche in Be-ziehung unseres Erzbistums und wir als Pfarrei Franz von Assisi laden Sie im Rahmen der gleichnamigen The-menreihe herzlich zu einem Rendez-vous mit der Bibel ein. Mittwoch, 9. September von 19:00 bis 21:00 UhrReferent_innen: Ursula Soumagne, Jens Ehebrecht-ZumsandeOrt: Birgitta-Thomas-Haus, Ökume-nisches Zentrum, Skandinaviendamm 350, 24109 Kiel, in ökumenischer Zusammenarbeit mit der Thomasge-meinde.Zum Thema: Offen für Verände-rung sein – Impulse für die Kirche von heute aus der Apostelge-schichte (auch in Zeiten von Co-rona!)Die Apostelgeschichte schildert den

    Weg der jungen christlichen Ge-meinden nach Jesu Himmelfahrt. Die Geschichte enthält idyllische Abschnitte, aber auch Berichte über Verfolgungen und innergemeindliche Streitereien. So entsteht ein realistischer Blick auf eine komplexe Wirklichkeit. Diese Er-innerungen an Anfangs- und Schwel-lenzeiten können für heutige Zustän-de hilfreich sein. Denn die Hoffnung auf eine pfingstlich begeisterte Kir-che, in der Vielfalt, Geschwisterlich-keit und die Zuversicht auf endzeitli-che Vollendung weiter lebendig sind, kann Motivation und Kompass sein. An diesem Abend werden wir exem-plarische Abschnitte aus der Apostel-geschichte in den Blick nehmen und als Impulstext für unser Christsein heute erschließen.

    Laura Gaburro

    AUS DER PFARREIGOTT IM ALLTAG ENTDECKEN – PILGERN IN DER STADT

    Samstag, 22. August 10 – 16 UhrAuf dem Weg durch die Stadt Kiel werden wir an verschiedenen Stati-onen (z. B. Bahnhof, Rathaus, Kieler Kloster) Glaubensimpulse zu Gott und christlichem Leben in unserem Alltag geben und laden zu Gesprä-chen und Austausch ein.Start und Ende des Pilgerweges ist am Gemeindehaus St. Joseph, Ostring 193, 24148 Kiel.Der Fußweg beträgt ca. 10 km.Getränke und Verpflegung für den Tag bitte mitbringen.Verbindliche Anmeldung an:Stefan BeckerPfarrei Franz von AssisiOstring 193, 24148 KielTel: 0431/7097925Email: [email protected] Foto: Stefan Becker

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    AUS DER PFARREI

    ERSTKOMMUNION UNTER CORONA-BEDINGUNGENCorona lässt grüßen. Auch unsere Erstkommunionfeiern nach Ostern mussten wir schweren Herzens absa-gen – natürlich. Das war mit ganz viel Traurigkeit verbunden. Nun stehen die neuen Planungen und wir hoffen, dass wir so feiern können.Für Ende August (Wochenende 22./23.8. und 29./30.8), Anfang September (5./6.9.) haben wir für fünf Kirchen Gottesdienste in kleinen Gruppen und in den Sonntagsmessen überlegt. Wir feiern in St. Birgitta, St. Heinrich, St. Joseph, Liebfrauen und St. Nikolaus. Am Samstag sind es Gruppendienste, die den Familien vorbehalten sind. Zu den Sonntags-messen sind die Gemeindemitglieder herzlich eingeladen. Trotz aller Widrigkeiten wün-schen wir den Kindern und ihren Familien eine gute Vorbereitung und Gottes Segen für die Feier. Auch die Planungen für die Erstkom-munion 2021 laufen. Die Unterlagen für die Kurse und die Anmeldungen können Sie zum neuen Schuljahr hier auf der homepage finden und run-terladen. Eingeladen zur Vorberei-tung sind alle Kinder ab 3. Klasse. Es erfolgt keine Einladung per Post. Bei Fragen können Sie Frau Nischik unter der email Adresse: st.nischik@franz-

    von-assisi-kiel.de erreichen. In den kommenden Wochen emp-fangen folgende Kinder aus unserer Pfarrei das Sakrament der Erstkom-munion. Aufgrund der besonderen Umstände sind auch die Feiern be-sonders. Es wird viele kleine Grup-pengottesdienste geben, ebeno feiern wir in den Sonntagsmessen, einige gehen außerhalb von Kiel und ein Kind ist bereits gegangen. Einige warten bis zum nächsten Jahr. Trotz aller Widrigkeiten wünschen wir den Kindern ein frohes Fest. Amelia, Sophia, Celine, MichelleFilip, Breyan, Joshua, Oskar, MelanieLevin, Melinda, Jennifer, Stacey, LovaKlara, Johanna, Alessandra, Isabella

    Imke, Daisy, Nika, Lena, HaukeSebastian, Jonathan, JohannaAngelina, Oke, Till, Mia, Mika, LottaRebecca, Franziska, Maria, Jonas, Max, Jan, Madlin, Jano, Ylva, JulianJuri, Piet, Thilda, Hendrik, LuisaDawid, Damian, Maja, MaximilianDawid, Emiliy, Alissa, Hagen, FelixNatalya, Oliwia, Szymon, LukasJordan, Charlotte, Aaliyah, Emma Lennard, Gwyddhien, MartinMaximilian, Jakub, Jonas, LouisJamira, Johanna, Mark, Sven, FriedaLara, Sverre, Luka, Sophie, JacobJakob, Tabea, Mara, Lukas,FelixDarian, Marlene, Serena, MartaJulius, Laura, Vladimir

    Stephanie Nischik

    congerdesign - Pixabay

    FIRMGOTTESDIENSTE 2020Anders als einmal gedacht… und so feierlich wie unter den gegebenen Umständen möglich wird die Fir-mung 2020 nun in kleinen Gruppen von 5 Jugendlichen stattfinden: am Samstag den 19. September und am Samstag den 26. September je-weils um 11:00 Uhr und um 15:00 Uhr in den Kirchen St. Heinrich, St. Nikolaus, St. Birgitta-Thomas, St. Joseph und Liebfrauen stattfinden. Nähere Informationen zum Anmel-

    demodus und zum Ablauf gibt es nach den Sommerferien bei den Ge-meindereferentinnen Rita Becker und Laura Gaburro.

    Darüber hinaus werden die einzelnen Firmkurse ihren eigenen Abschluss gestalten.

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    AUS DER PFARREI

    ENTDECK, WAS IN DIR STECKT!EIN TAG ZUM ENTDECKEN DER EIGENEN GABEN

    Wir laden zu einem Tag ein, die ei-genen Gaben zu entdecken, wahrzu-nehmen wofür das Herz schlägt und auf den persönlichen Arbeitsstil zu schauen. Es ist auch für Menschen, die sich bereits in der Gemeinde en-gagieren. Sie können überprüfen, ob Ihre Gaben in Ihrem Engagement richtig zur Geltung kommen. An dem Samstag werden mit dem Konzept der Gaben eigene Entde-ckungen gemacht und es besteht Gelegenheit zum Austausch. Wie bei einem Puzzle können die eigenen Gaben, Passionen und der Arbeitsstil

    zu einem Ganzen zusammengefügt werden.Dies Angebot richtet sich an Frauen und Männer, die sich ehrenamtlich engagieren wollen oder bereits eh-renamtlich engagiert sind und sich neu orientieren wollen.Termin:Samstag: 19.09., 10:00-16:00 UhrOrt: Gemeindehaus Dreieinigkeit, Fritz-Reuter-Str. 60, 24159 KielDie Teilnahme ist kostenfrei.Informationen: Stefan Becker, Tel:0431/7097925,email: [email protected]

    RELIGION FÜR EINSTEIGER UND EINSTEIGERINNENGRUNDKURS GLAUBEN VON SEPTEMBER 2020 BIS OSTERN 2021

    • Sind Sie einfach nur interessiert an den Grundfragen des christlichen Glaubens?

    • Sind Sie dabei, sich zu überlegen, ob Sie in die katholische Kirche ein-treten?

    • Sind Sie nicht getauft, aber interes-siert am Christsein?

    • Sind Sie schon lange Christ oder Christin, aber wissen eigentlich viel zu wenig über den Glauben?

    • Sind Sie Christ einer anderen Kon-fession und möchten die katholi-sche Konfession kennen lernen? …

    … dann ist unser Angebot genau das Richtige für Sie!

    Einführung ins Christsein für Neu-gierige

    Es geht darum, miteinander ins Ge-spräch zu kommen über • Gott – was kann man über ihn wis-

    sen?• Fragen und Inhalte des Glaubens

    • die eigene Geschichte und die per-sönliche Lebenserfahrung

    • die Fragen nach dem Sinn des Le-bens

    • Gott und die Welt• Gemeinschaft und KircheEin Kurs zum Kennenlernen des ka-tholischen Glaubens für Frauen und Männer• die ernsthaft nach dem Glauben

    fragen und einer Entscheidung nä-herkommen möchten,

    • die in die katholische Kirche eintre-ten möchten

    InhalteWir orientieren uns an den Fragen der Teilnehmenden.Inhaltliche Schwerpunkte sind auch Bibel, Gottesbild, Kirchengeschichte, Sakramente, Liturgie, Beten, Beru-fung, Grundwerte und Grundvollzü-ge christlichen GlaubensWir freuen uns auf die Gespräche mit Ihnen!

    OrtGemeindezentrum St. Nikolaus Rat-hausstraße 5, 24103 KielTermineDie Treffen finden jeweils an Diensta-gen von 20:00 bis 21:30 Uhr statt.Die konkreten Termine sind:22. September, 29. September, 27. Oktober, 10. November, 24. Novem-ber, 8. Dezember 2020, 19. Janu-ar 2020, 2. Februar, 16. Februar, 2. März, 16. März, 30. März. (Terminver-änderungen sind möglich.) Eine kon-tinuierliche Teilnahme ist erforderlichLeitungLeo Sunderdiek, Pfarrer i.R.gemeinsam mitHerrn Peter Michael Fuchs, Lehrer für kath. Religion an GymnasienKontaktLeo Sunderdiek, Pfarrer [email protected] Angebot der Citypastoral der Pfarrei Franz von Assisi

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    AUS DER PFARREI · KINDER

    KINDERPASTORALÖKUMENISCHE KINDER- UND JUGENDARBEIT IN CORONA-ZEITEN:

    RadioKinderKirche sendet im Ra-dio und Internet: zuhören, mitbe-ten und mitsingenSchon wenige Tage nach dem Co-rona-bedingten Lockdown im März und nach der Absage jeglicher Got-tesdienste ging am Sonntag 29. März um 13:00 Uhr die ökumenische Radi-oKinderKirche aus Kiel auf Sendung. Unter dem Titel „Unterm Regenbo-gen” ging es zum Auftakt - passend zum Coronavirus - um die Kinderfra-ge: „Schickt Gott uns Krankheit und Katastrophen als Strafe?” (Die Ant-wort lautet übrigens: Nein!) Die RadioKinderKirche sendet regio-nal im Offenen Kanal Schleswig-Hol-stein und weltweit im Livestream und richtet sich an Kinder und ihre Fami-lien. Hier stellen wir Fragen an die „Macher” hinter dem ökumenischen Radio-Projekt: An Pastor Martin Gre-gor von der evangelischen Lutherge-meinde Kiel sowie Gemeindereferen-tin Laura Gaburro und Dr. Karin Guill, ehrenamtliche Themenbeauftragte

    für Kinderpastoral (St. Nikolaus), bei-de aus der katholischen Pfarrei Franz von Assisi in Kiel.

    Wie kam es zur RadioKinderKirche?Dr. Karin Guill: Anfang des Jahres suchten wir eine Bühne auf der Kieler Woche, um dort einen ökumenischen Kindergottesdienst zu feiern. Dabei wurde uns die Bühne des Offenen Ka-nals (OK) Kiel empfohlen. Bei einem Treffen im Februar kam der Kontakt zur Mitarbeiterin des OK Kiel, Micha-ela Dresselhaus, zustande. Wenige Tage nach dem Lockdown rief sie uns an, ob wir während des Lockdowns einen ökumenischen Kindergottes-dienst im Radio senden wollen...

    Pastor Martin Gregor: Diesen Vor-schlag haben wir dankbar aufgegrif-fen, denn die üblichen Fernseh- und Radio-Gottesdienste richten sich nur an ein erwachsenes Publikum. Doch in diesen schwierigen und gerade Kinder belastenden Zeiten sind spe-

    zielle Angebote für viele Kinder und Familien hilfreich. Es dauerte ein paar Tage um Team und Technik zu klären. Doch dann ging die erste RadioKin-derKirche auf Sendung und endete mit dem Versprechen, dass wir auf Sendung bleiben wollen, bis eine nor-male KinderKirche wieder möglich ist. Deswegen senden wir bis heute...

    Warum braucht es eine RadioKinder-Kirche? Was ist das besondere?Dr. Karin Guill: Als die öffentlichen Gottesdienste ausgesetzt wurden, haben wir zuerst mit unseren Kin-dern sonntags kleine Hausandachten gefeiert. Das war schön, ungewohnt und lief mal besser, mal schlechter. Aus Erzählungen wissen wir, dass das nur in wenigen Familien gelingt. RaKiKi nun trägt die KinderKirche ins Wohnzimmer oder in die Küche, lädt zum Mitsingen ein, und macht es den Eltern leichter, mit ihren Kindern Got-tesdienst zu feiern und auch selber etwas mitzunehmen.

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    AUS DER PFARREI ·KINDER

    Pastor Martin Gregor: Statt wieder nur vor dem Bildschirm zu sitzen gibt es bei uns Kopfkino: Die guten Mut-machgeschichten neu erzählt! Dazu Lieder, die zur Bewegung animieren und schließlich Gebete - die fügen stellvertretend in Worte, was Kin-derseelen diffus belastet, sie machen Mut und geben Beispiele für eigenes Beten.

    Wie produzieren Sie die RadioKinder-Kirche? Wie gehen Sie vor?Pastor Martin Gregor: Am Anfang steht oft eine Kinderfrage, eine Be-obachtung von uns Eltern oder eine andere Inspiration. Nach der Frage „Welche biblische Geschichte spie-gelt dieses Thema?” kommt meist eine wilde Sammlung von verschie-denen Aspekten in eine „Kreative Wolke” , aus der wir dann Aktions- und Bastelideen, Lieder und erzäh-lerische Momente greifen. Langsam formt sich der Kern: EIn Hörspiel nach

    einer biblischen Geschichte - in oft ungewohnter, kindlicher Perspektive, bisweilen mit einem lustigen Prolog, oft mit „Lammi”, dem Kirchenlamm, das mühelos durch die Jahrhunderte schlüpft; oder mit Bibelreportern oder zeitreisenden Kindern von heute.

    Laura Gaburro: Die biblische Ge-schichten haben manchmal Momen-te, die einen stutzen lassen, oder sie verweisen auf andere, noch weiter zurückliegende Ereignisse. Die Fra-gen, die entstehen, die Erinnerungen oder Gedankenanstöße, legen wir Lammi oder Kindern, die bei dem Er-eignis dabei gewesen sein könnten, in den Mund. Aber ja, es braucht auch etwas Zeit und Ruhe, damit sol-che Ideen reifen und zu runden Ge-schichten werden.

    Darf man das eigentlich, die bibli-schen Geschichten einfach umschrei-ben?

    Laura Gaburro: Umschreiben - als auf den Kopf stellen - und die we-sentlichen Aussagen gänzlich verän-dern - nein, das nicht. Aber sich mit viel Phantasie in die Geschichten hin-eindenken, sich die Schauplätze und Personen genau ausmalen, sich in die Szene hineinversetzen, überlegen, welche Fragen man selber gestellt hätte - ja, das schon. Die Idee ist es, dass die Kinder – und Erwachsenen ihre eigenen Fragen, Hoffnungen und Zweifel in den biblischen Geschichten wiederfinden und so ins Gebet neh-men.

    Pastor Martin Gregor: Als Christ schaue ich in die 4 Evangelien und sehe unterschiedliche Varianten der gleichen Geschichten - in der bibli-schen Briefliteratur sehe ich unter-schiedliche, weil kontextuelle Ant-worten auf die gleichen Fragen - und im ersten Testament sehe ich Dub-letten von Motiven. Wenn im Geis-

    RADIOKINDERKIRCHE MIT SEGEN ZUM SCHULBEGINN

    Ein neues Schuljahr beginnt - viel-leicht sogar das erste Schuljahr? Wird es ein „normales” Schuljahr oder wird mit Corona alles ganz an-ders? In der RadioKinderKirche bre-chen wir mit Abraham ins Ungewis-se auf und vertrauen darauf, dass Gottes Segen uns begleitet. Den Schlusssegen spendete Erzbischof Stefan Heße am 9. August.

    Schaltet einfach ein! Jeden Sonntag um 9, 11 und 13 Uhr!

    Alle Informationen, die jeweiligen Liedblätter und Bastelideen so-wie die einzelnen Frequenzen und Livestreams gibt es auf www.katho-lisch-in-kiel.de/rakiki . Foto: Erzbistum Hamburg / Wode

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    AUS DER PFARREI · KINDER

    te dieser Antworten neue Varianten entstehen, wird die biblische Bot-schaft meist erst verstanden. Kinder-bibeln gehen immer so vor! Unsere Geschichten „übersetzen” neu in die Situation der Kinder dieser Zeit, im Geist der Liebe Jesu Christi.

    Und wenn das Manuskript für eine RaKiKi steht, wie geht es dann wei-ter?Karin Guill: Dann nehmen wir und eine Reihe von Familien, die uns un-terstützen, die Gebete und Textpassa-gen der Hörspiele alle einzeln auf und senden sie an den Offenen Kanal Kiel. Manchmal übernimmt eine Familie alle Rollen in einem Hörspiel, aber manchmal bekommen diejenigen, die in der RaKiKi miteinander reden, einander gerade gar nicht zu Gesicht.

    Pastor Martin Gregor: Damit aus den Teilen eine hörbare Sendung werden kann, werden alle Aufnah-men von Michaela Dresselhaus beim OK Kiel zusammengeschnitten und mit den nötigen, bisweilen selbst ge-machten Geräuschen unterlegt: Gril-len, Möwen und Schafe, Wind und Wellen, Menschenmengen, knarren-de Türen… die machen die Hörspiele erst richtig lebendig.Die Lieder kom-men meist von mir auf der Gitarre be-gleitet und von meiner Familie gesun-gen. Aber durch diese Arbeit lerne ich auch neue Lieder kennen, die eben von anderen fleißigen Menschen ein-gespielt werden - ohne Angst vor fal-schen Tönen.

    Was ist das sogenannte „Pastoral”-Konzept hinter RaKiKi?Pastor Martin Gregor: Wir wol-len Kinder ernst nehmen - und nicht ernst zurücklassen. Wir wollen sie ak-tivieren - zusammen mit den Eltern. Wir wollen ein aufgeklärtes Gottes-

    bild vermitteln, das sie ein Leben lang stärkt - mit kindlicher Leichtigkeit, ohne kindische Naivität und ohne letztlich autoritäres „wer’s glaubt wird selig!”

    Laura Gaburro: RaKiKi greift aktuel-le Fragen von Kindern auf: Wie kön-nen wir zum Beispiel freudig Ostern feiern, wenn im Radio Tag für Tag von den am Corona-Virus Verstorbe-nen geredet wird? Wer ist eigentlich schuld an all den Anstrengungen, die wir gerade aushalten müssen? Wir versuchen, Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Kinder in der Corona-Krise in Worte und „Bilder” zu fassen. Und RaKiKi verbindet diese Fragen mit den biblischen Hoffnungs-geschichten.

    Was motiviert Sie persönlich die Radio KinderKirche mitzugestalten?Pastor Martin Gregor: Ich kenne die Begeisterung der Kinder in un-serer „analogen” Kinderkirche und wollte im Corona-shutdown etwas

    Vergleichbares schaffen. Die positi-ven Rückmeldungen motivieren mich, hier weiterzustricken!

    Dr. Karin Guill: Und wir haben mit unseren eigenen Kindern erlebt, dass das möglich ist: Als aus dem Radio die ersten Takte von „Lasst uns mit-einander… beten, singen, loben den Herren” erklungen sind, sind sie auf-gesprungen, haben mitgesungen und die Gesten gemacht, die sie aus der analogen Kinderkirche in der Luther-gemeinde kannten.

    Gesungen wird also auch?Laura Gaburro: KinderKirche ist ohne Gesang und Bewegung kaum vorstellbar. Den gemeinsamen Ge-sang vermissen auch die Erwachse-nen in den Gottesdiensten, die in-zwischen wieder gefeiert werden, ja schmerzlich.

    Martin Gregor: Für die RadioKinder-Kirche gilt: 1. Die Dosis macht’s und 2. Wiederkehrendes ist gut. Die ers-ten Lieder der halben Stunde singen wir jedes Mal, dann aber kommen in jeder RaKiKi ein, höchstens zwei the-matisch passende, neue Lieder dazu. So lernen auch kleine Kinder die Texte schnell auswendig und können mit-singen. Für die Großen und wegen der neuen Lieder stellen wir die Lie-dertexte aber auch immer rechtzeitig vor jeder RaKiKi auf unseren Gemein-deseiten online zur Verfügung.

    Was ist der Unterschied zwischen ei-nem normalen Gottesdienst vor Ort einerseits und Livestream und RaKiKi andererseits?Pastor Martin Gregor: Im Gegen-satz zur Kinderkirche vor Ort, analog und life : ) ist übers Radio kein direk-tes feedback und kein Dialog mög-lich... Und: Ich habe keine Ahnung,

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    AUS DER PFARREI · KINDER

    EINSCHULUNG 2020

    Segens-Schultüten in verschiede-nen Gemeinden

    Endlich ist es soweit! Der große Tag ist da: der erste Schultag! Nach so vielen Wochen, in denen ihr nicht mehr regelmäßig oder vielleicht gar nicht in den Kindergarten gehen durftet, und in denen „alles anders” war, freuen wir uns von Herzen mit euch auf dieses große neue Aben-

    teuer, das vor euch liegt. Wir würden euch an diesem Tag gerne mit einem tollen Einschulungs-Gottesdienst be-gleiten, aber das ist leider noch nicht möglich. Dennoch sind wir in Gedan-ken bei euch und euren Familien und laden euch herzlich ein, euch eine kleine Segens-Schultüte in den Kir-chen unserer Pfarrei abzuholen. • St. Joseph, Ostring 193,

    ab Samstag, den 08. August

    jeweils 11-18 Uhr• St. Nikolaus, Rathausstraße 5,

    ab Samstag 08. August, jeweils 11-18 Uhr

    • St. Heinrich, Feldstraße 172, ab Samstag 08. August, jeweils 11-18 Uhr

    • St. Birgitta, Skandinaviendamm 350, Mittwoch 10. August, 10-14 Uhr

    Laura Gaburro

    wer alles zuhört. Deshalb ist eine noch fundiertere Vorbereitung und eine vielschichtige Aufarbeitung nö-tig - für (fast) jedes Lebensalter sollte bei uns etwas dabei sein, ohne dass es die anderen langweilt oder über die Maßen belehrt.

    Laura Gaburro: In einem Familien-gottesdienst sehe ich, wie alt die Kin-der sind, die vor mir sitzen, ob sie mir noch zuhören oder mit ihren Gedan-ken schon woanders sind.

    In manchen Orten soll es Kinder ansprechende Gottesdienste im Livestream auf youtube geben. Was macht RaKiKi anders?Pastor Martin Gregor: Wir bieten das Hören statt Sehen an, Töne statt Bilder. Denn bei uns entstehen die Bilder erst im eigenen Kopf. Das ist ein völlig anderer Prozess und löst an-deres aus. Unser Ziel sind frohe Aha-Effekte, Bewegung in Körper und Geist, ganz eigene Assoziationen. Statt einer „Fessel im (TV-) Sessel”!

    Dr. Karin Guill: Wir filmen nicht ein-fach, was die Kinder sonst vor Ort erlebt hätten. Eigentlich gibt es bei RaKiKi ja gar kein „vor Ort” - die

    KinderKirche entsteht erst, wenn die Sendung beim Offenen Kanal zusammengeschnitten wird und der eigentliche Gottesdienst zu Hause in den Familien gefeiert wird, wenn Kindern und Eltern gemeinsam zu-hören, mitbeten, mitsingen und nach der RaKiKi miteinander ins Gespräch kommen.

    Ist RaKiKi nicht Konkurrenz zu loka-len kirchlichen Angeboten für Kin-der?Pastor Martin Gregor: Sie ist nur eine Ergänzung, aber eine wichtige. Die persönliche Begegnung ist durch nichts zu ersetzen. Vorteil aber der RaKiKi: Man kann sie kaum verpas-sen - wir haben livestreams zu 3 ver-schiedenen Zeiten: 9:00, 11:00 und 13:00 Uhr. Und man kann sie ja auf unseren Websites nach ein paar Ta-gen nachhören.

    Laura Gaburro: Im Moment gibt es fast keine lokalen kirchlichen An-gebote für Kinder. Und wir wissen noch nicht, wann was wieder mög-lich sein wird. Und selbst in unserer großen Pfarrei Kiel gibt es nicht jeden Sonntag wenigstens irgendwo eine

    Kinderkirche oder einen Familiengot-tesdienst.

    Sie berichten von viel positivem Feed-back - insbesondere von Senioren. Was gefällt dieser Zielgruppe an der RaKiKi?Pastor Martin Gregor: Der Spaß an der Sache, die Kinderstimmen und das oft lang Bekannte in neuer Form.

    Dr. Karin Guill: Hoffentlich dasselbe wie uns, wenn wir die Manuskripte der anderen lesen - die vertrauten Geschichten, die man in- und aus-wendig zu kennen meint, doch noch einmal aus einem anderen Blickwin-kel zu hören und so neu zu entde-cken.

    Die RadioKinderKirche ist sonntags fast überall in Schleswig-Holstein im Radio empfangbar und im Livestream um 9:00 Uhr im Offenen Kanal Lü-beck, um 11:00 Uhr im Offenen Ka-nal Westküste und um 13:00 Uhr im Offenen Kanal Kiel (Frequenz 101,2 MHz). Die RaKiKi-Mediathek, Fre-quenzen, Livestream-Links, Liedzet-tel-Download und Newsletter unter: www.katholisch-in-kiel.de/rakiki

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    AUS DER PFARREI·KINDER

    SIE SIND SEGEN JAHR FÜR JAHR: DIE STERNSINGER

    „Segen sein” - dieses ist für den vorliegenden Pfarrbrief und seine In-halte Leitmotiv. Wer denkt da nicht auch gleich an das seit langer Zeit gebräuchliche Motto der Sternsinger “Segen bringen, Segen sein”. Auch wenn es jetzt im August zunächst nicht so ganz passend scheinen will, diesem Thema einen Artikel zu wid-men: Sowohl aufgrund der überaus segensreichen Bedeutung der “Ak-tion Dreikönigssingen” als auch im Hinblick auf die Herausforderungen, denen sie bzw. ihre Organisatoren sich infolge CORONA gegenüber-sehen, ist es doch angebracht, dem Dreikönigssingen ein bisschen Auf-merksamkeit zu schenken.Die meisten Leser kennen die Grup-pen junger, mit fantasievollen Ge-wändern gekleideten Mitchristen, die jedes Jahr in den ersten Januar-tagen von Haus zu Haus ziehen und den besuchten Wohnungen mit ih-ren Texten oder Liedern und natür-lich dem Kürzel *C+M+B+ (Christus mansionem benedicat = Christus segne dieses Haus) den Segen spen-den. Und gleichzeitig Spendengel-der sammeln, um mitzuhelfen, die Lebenssituation von benachteiligten Gleichaltrigen in aller Welt, vor allem in armen Ländern, zu verbessern und insofern auch dort Segen zu bringen. In der heutigen Form gibt es diese Aktion seit 1959 und seither wurden in diesem Rahmen insgesamt deut-lich über 1 Mrd. Euro gesammelt. In-zwischen sind es über 1.800 Projekte in 111 Ländern, die von den gesam-melten Spendengeldern unterstützt werden mit dem Ziel, die Not von Kindern zu lindern und Frieden und Gerechtigkeit zu fördern. Dabei liegt das Augenmerk stets auf der helfen-den Verstärkung von vor Ort vorhan-denen Eigeninitiativen. In unserer Pfarrei leisten jedes Jahr über 150

    Sternsinger ihren Beitrag hierzu; die Sammelergebnisse lagen in den letz-ten Jahren bei jeweils über 20.000 Euro. Und es nehmen in immer mehr Bereichen auch evangelische Kin-der daran teil, so dass hiermit auch die Ökumene gestärkt wird. “Segen sein” trifft hier doch voll und ganz zu!Aber auch hier wirft bedauerlicher-weise die CORONA-Pandemie ihre Schatten: Zum einen bedeutet sie für viele Kinder in den armen Ländern zusätzliche Belastungen: Geschlosse-ne Schulen, wegfallende Arbeitsmög-lichkeiten für die Eltern, mangelnde Möglichkeiten, Abstands- und Hygi-eneregeln einzuhalten und ohnehin schwach entwickelte Gesundheits-versorgung sind nur einige Faktoren, die hier zu nennen sein. Infolgedes-sen bedarf es mehr denn je der soli-darischen Unterstützung durch unser wohlhabendes und weniger stark betroffenes Land, wie sie durch die Sternsinger praktiziert wird.Aber: Wie können wir diese sicher-stellen? Voraussichtlich wird auch im kommenden Januar die Pande-mie nicht überwunden sein und besondere Maßnahmen einfordern – aber welche Restriktionen werden

    dann gelten? 2 m Abstand? Häufi-ges Händewaschen? Desinfektion? Mund-Naseschutz? Verzicht auf Kör-perkontakt? Wenn diese Vorgaben dann noch immer (oder wieder) ein-zuhalten sind, wird es mit der traditi-onellen Praxis der Segensspende und Spendensammlung durch die Stern-singergruppen wohl schwierig......Auch die Sternsinger-Internetseite weiß hierzu noch keine Lösung. Wie dort beschrieben gilt es, die Entwick-lung genau zu beobachten und “gute Antworten auf die Herausforderun-gen” zu finden. Und: Sich rechtzeitig darüber Gedanken zu machen, auch vielleicht bereits jetzt im Sommer. Zu-mal für einen Teil der Pfarrei (den Be-reich St. Nikolaus, St. Bonifatius inkl. Christus und Liebfrauen) die Frage der Örtlichkeit des Probentages of-fen ist – das Bonifatiushaus, das tra-ditionell hierfür genutzt wird, steht aufgrund der pfarreiweiten Aufgabe von Immobilien evtl. nicht mehr zur Verfügung.Selbstverständlich sind Spenden je-derzeit eine Möglichkeit der Unter-stützung. IBAN: DE95 3706 0193 0000 0010 31BIC: GENODED1PAX

    Alexander Müller

    Aussendung der Sternsinger 2019 Foto: Alexander Müller

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    AUS DER PFARREI · JUGEND

    JUGENDSEITEN

    In diesem Jahr konnte die Sommerferienfreizeit auf Grund der Corona-Pandemie leider nicht wie gewohnt stattfin-den. Daher freuen wir uns umso mehr, wenn wir 2021 die erste Ferienwoche wieder gemeinsam mit euch auf Som-merferienfreizeit fahren können! Vom 20. Bis 27. Juni 2021 wird es soweit sein! Tragt euch das Datum schon jetzt in eure Kalender ein! Wir freuen uns auf die gemeinsame Zeit! Kaplan Henric Kahl undJugendreferentin Ann-Kathrin Berndmeyer

    Seit Mai geht die AnkerZeit neue Wege! In der Anfangszeit der Corona-Pandemie entstand die Idee, die AnkerZeit auf digitalem Wege zu feiern und so haben wir seit Mai jeden Monat ein Video gedreht, wel-ches die AnkerZeit über das Smartphone oder den Laptop nach Hause holt. Kern der AnkerZeit-Videos ist – ausge-hend von dem Thema- ein Impuls, passend zu einer Text-stelle. Das Anschauen des Videos bietet die Möglichkeit, für einen kurzen Moment im Alltag den persönlichen An-

    ker zu werfen und sich für einen kurzen Moment ganz bewusst an Gott festzumachen.Ab dem 9. September kommt das neue AnkerZeit-Video unter dem Motto „Franziskus“. Die AnkerZeit-Videos sind einsehbar auf dem Instagram-Kanal @jung_und_katholisch_in_kiel, dem youtube-Kanal der Pfarrei Franz von Assisi @Pfarrei Franz-von-Assisi oder der Pfarrei-Webseite katholisch-in-kiel.de

    Fahrradtour der Messdiener*innen am 22. August

    Liebe Messdienerinnen und Messdiener,nachdem die Fahrradtour im letzten Jahr sehr gut ankam, freuen wir uns auch in diesem Jahr wieder gemeinsam mit euch eine F