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1 BI Beruf und Integration Elbinseln gGmbH Schulbezogenes Netzwerk Sachbericht 2009 Hamburg, den 11. Mai 2010 Kontakt: BI Beruf und Integration Elbinseln gGmbH Geschäftsstelle Neuhöfer Straße 26 21107 Hamburg www.bi-elbinseln.de

Schulbezogenes Netzwerk Sachbericht 2009 - iba … · der Unterstützung und Förderung von Schüler und Schülerinnen mit schulbezogenen Problemen, die mit individuellen und familiären

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BI Beruf und Integration Elbinseln gGmbH

Schulbezogenes Netzwerk

Sachbericht 2009 Hamburg, den 11. Mai 2010 Kontakt: BI Beruf und Integration Elbinseln gGmbH Geschäftsstelle Neuhöfer Straße 26 21107 Hamburg www.bi-elbinseln.de

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Vorbemerkungen Das ressortübergreifenden Senatsvorhaben „Lebenswerte Stadt Hamburg“ diente der Intensivierung der aktiven Stadtteilentwicklung mit dem besonderen Schwerpunkt Bildungs- und Familienpolitik – Verbesserung der Bildungssituation und Alltagssituation von Familien. Für Wilhelmsburg wurde als Leitziel festgeschrieben: „Chancen schaffen – Bildung stärken“. Die BI Elbinseln beteiligte sich mit drei in 2007 anfangs unabhängig voneinander entwickelten Teilprojekten, die dann zu dem „Schulbezogenen Netzwerk“ zusammengefasst wurden. Das – immer noch in der Entwicklung sich befindliche – Netzwerk bezeichnet die prozesshaft entstandene Gesamtmaßnahme von verschiedenen, z.T. unabhängig von einander entwickelten Angebotsformen mit einer Reihe von Akteuren. Es dient der Unterstützung und Förderung von Schüler und Schülerinnen mit schulbezogenen Problemen, die mit individuellen und familiären Schwierigkeiten einhergehen – einschließlich schulergänzender und schulersetzender Maßnahmen - u n d der Unterstützung von Schulen. Der Förderzeitraum war anfangs auf nur ein Jahr befristet. Es entstanden neue und nachhaltige Kooperationsformen Jugendhilfe – Schule. Ausgang war dabei die Entwicklung und Durchführung modellhafter neuer Angebotsformen der BI Elbinseln: die Teilprojekte (Module) „Lernort Praxis“, „Lernort Haus der Jugend“ (beide April 2007). Hinzu kam das Teilprojekt „Schulbezogene Jugendsozialarbeit und Elternarbeit“ (September 2007) mit dem neu entwickelten Unterstützungsangebot für die Partnerschule Stübenhofer Weg („Türkischsprachige Elternarbeit“) und zwei Projekte der kommunalen Jugendhilfeeinrichtung Straßensozialarbeit Kirchdorf-Süd (Straso Bistro und Schulcafe). Es kam 2008 zur Verlängerung des Förderzeitraumes durch Umsteuerung der Projektmittel, dann kurzfristig durch Bereitstellung von Mitteln zu einer weiteren Verlängerung des Förderzeitraumes um drei Monate bis zum Jahresende um Zeit zu gewinnen, Anschlussperspektiven zu erarbeiten. Dies wurde dann in den ersten Wochen realisiert: der BI Elbinseln wurde eine Zuwendung bis zum 31.12.2009 gewährt mit der Maßgabe, im Jahr 2009 neue Finanzierungswege und -modelle mit dem Jugendamt Wilhelmsburg zu entwickeln. (Dieser Förderzeitraum konnte kurzfristig bis Mitte 2010 erneut verlängert werden, da die Maßnahme „Lernort Praxis“ ab September 2009 nicht mehr aus der Zuwendung finanziert wurde und somit Restmittel zur Verfügung standen). Das Schulbezogene Netzwerk • …ist eine Verknüpfung von Angebotsformen und Leistungen der Systeme

Jugendhilfe und Schule und dient der Entwicklung, Ausbau, Erweiterung und Ergänzung bestehender und neuer Angebotsformen und der Zusammenarbeit

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• …dient der Erziehung, Persönlichkeitsentwicklung, Integration, Verhinderung von Bildungsabbrüchen, Elternbeteiligung, Stärkung der elterlichen Verantwortung und Erziehungskompetenz

• …beinhaltet schulbezogene Unterstützungs-, Förder- und Betreuungsangebote,

persönliche Stabilisierung durch Erfolgsvermittlung, Stärkung und Weiterentwicklung von Lebens- und Alltagsstrategien

• …gilt vorrangig der Förderung von Kindern und Jugendlichen aus bildungsfernen

Familien und berücksichtigt die unterschiedlichen sozialen und kulturellen Milieus • …zielt ab auf den Verbleib im Regelschulsystem und der Verhinderung von

Schulabbrüchen • …will Schulersetzende / schulergänzende Maßnahmen als alternative

(produktionsorientierte) Bildungsangebote und Re-Integration in die allgemeinbildende Schule

• …sichert Anschlussperspektiven ohne übliche Maßnahmenkarrieren Leistungsbeschreibung Schulbezogenes Netzwerk Generelle Zweck- und Zielsetzung • Unterstützung und Förderung von Schülern und Schülerinnen mit

schulbezogenen Problemen durch zielgruppenorientierte und maßgenaue Angebotsformen

• Schulunterstützende Angebotsformen der Jugendhilfe in konfliktbezogenen Einzelfällen, psychosoziale Jugendberatung und Elternarbeit

• Durchlässigkeit und Überwindung institutioneller und systembedinget Grenzen zwischen Jugendhilfe und Schule

• Erstellung neuer Formen der Zusammenarbeit Jugendhilfe - Schule • Einführung und Verstätigung verbindlicher Kooperationsformen • Regelmäßige Bedarfsermittlung und Weiterentwicklung, Schaffung der

notwendigen Strukturen, Bündelung der Ressourcen unterschiedlicher Quellen Generelle inhaltliche Ziele • Präventive Unterstützung und Förderung von Schülern und Schülerinnen durch

zielgruppengenaue, geeignete Maßnahmen und Angebote um die persönlichen, sozialen, schulischen Entwicklung und Lebensbewältigung und damit um deren Zukunftschancen zu verbessern

• Unterstützung und Förderung von Schülern und Schülerinnen mit schulbezogenen Problemen durch zielgruppenorientierte Angebotsformen

• Schulunterstützende Angebote in konfliktbezogenen Einzelfällen, psychosoziale Jugendberatung und Elternarbeit

Strukturziele

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• Erzielung der Durchlässigkeit und Überwindung institutioneller, systembedingter Grenzen Jugendhilfe - Schule

• Herstellung neuer Formen der Zusammenarbeit Jugendhilfe – Schule • Zweckmäßige Bündelung und Verknüpfung personeller und finanzieller

Ressourcen • Verknüpfung von Angebotsformen und Leistungen der Systeme Jugendhilfe und

Schule Chronik 2009 01.01. Fortsetzung der Maßnahme trotz fehlendem Zuwendungsbescheid in eingeschränktem Umfang. Grundlage ist die Aussage des Regionalleiters, dass zu mindestens im ersten Quartal nicht verausgabte Mittel „Lebenswerte Stadt“ zur Verfügung stehen („ein Mann – ein Wort“). LO Praxis mit neuer Stelleninhaberin Fachliche Anleitung/ sozialpädagogische Begleitung (35 Stunden) Auftrag, eine neue Finanzierungssystematik zu erarbeiten, da nur bis zum 31.12.2009 eine Zuwendungsfinanzierung möglich ist. 23.01. Antragstellung über eine Zuwendung € 150,000 (Umfang errechnet aus der Übernahme der Wirtschaftspläne 2008) 01.02. Wiederaufnahme der Gruppenangebote im LO HdJ 27.02. Entwicklung eines gemeinsamen Finanzierungsmodells für die Fortführung Lernort Praxis: Festlegung der Schulleiter, sich mit 25 WAZ für eine 0,5-Lehrerstelle an der Finanzierung von 10 Plätzen (und damit „Zugang zu Plätzen“) zu beteiligen, Finanzierung aus fallgebundenen Mitteln Hilfen zur Erziehung HzE durch das Jugendamt 01.04. „Teilbescheid“ über € 27.624,10 „ohne Begründung eines Rechtsanspruches und unter dem Vorbehalt des jederzeitigen Widerrufs“ für die Fortsetzung „Schulbezogenes Netzwerk“ 18.04. Entwicklung eines neuen Finanzierungs-/Strukturmodells „Lernort Praxis“: 10 Plätze; Personalausstattung: Lehrkraft 20 Stunden über WAZ, 2 Soz.Päd.-Stellen mit je 30 Stunden über 60 FLS HzE (Jugendamt), 10 Stunden Sonderpäd. (Rebus), 3 Stunden Leitung, 2 Stunden ASD; Zugangsverfahren über Rebus; Voraussetzung: schulische Unterstützungsmöglichkeiten ausgeschöpft, Bedarf HzE von Jugendamt festgestellt 06.05. Zuwendungsbescheid über € 149.674,10 (01.01. – 31.12.2009) 19.06. Fertigstellung der „Kooperationsvereinbarung Schulbezogenes Netzwerk, Lernort Praxis“ durch Partnerschulen, Jugendhilfeträger, Jugendamt

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26.06. Innovationspreis der IBA: für „Lernort Haus der Jugend“ in Höhe von € 1.500 aus dem Innovationsfonds. 14.07. Vereinbarung für den Trägerverbund der Gesamtmaßnahme Schulbezogen Netzwerk zwischen: BI Elbinseln, Gangway e.V., Langner SCM -Die Fähre-, Stiftung das Rauhe Haus als Grundlage für die Finanzierung und Durchführung von „Lernort Praxis“ mit fallgebundenen Mitteln Hilfen zur Erziehung. Steuerungs- und Lenkungsgruppe ist das „Trägerverbundstreffen TVT“. 01.09. Fortführung „Lernort Praxis“ unter neuen finanziellen und strukturellen Bedingungen: Kooperationsmodell von Schulen, Rebus, Jugendhilfeträger und Jugendamt, vorab befristet bis 31.07.2010. Das Team setzt sich zusammen aus: BI Elbinseln, Stiftung Das Rauhe Haus, Die Fähre, Gangway e.V. Aufstockung auf 10 Plätze. 8 Jugendliche beginnen. Die vorgesehene Lehrerstelle kann nicht besetzt werden. Gangway e.V. übernimmt den Unterricht. Während der Sommerferien werden für die Maßnahme neue Räume (150m²) angemietet und mit Investitionskosten von ca. € 25.000 für Arbeits-, Unterrichts- und Sanitärräume umgebaut und renoviert. Die BI-Elbinseln schließt eine Einzelvereinbarung mit dem Jugendamt als Voraussetzung für Verfügungen HzE. 5 Verfügungen HzE gehen an die BI Elbinseln, 3 an „Die Fähre“, 2 an das Rauhe Haus. 02.09. Die BI Elbinseln beantragt die Anerkennung als Anbieter für Hilfen zur Erziehung. 09.09. Zusicherung der GSK zu einer finanziellen Beteiligung mit 3 WAZ für die Gruppenarbeit für lernschwache und sozialauffällige Kinder im „Lernort Haus der Jugend“ in 2010. 15.09. Zusicherung der Elbinselschule zu einer Beteiligung mit 3 WAZ und zur Bereitstellung von Räumen. Diese Finanzierungszusage wird zum Jahresende zurückgezogen. 09.10. Auftrag der Lenkungsgruppe, „Lernort Haus der Jugend“ in einer Arbeitsgruppe weiterzuentwickeln und zu profilieren. An zwei Arbeitstreffen (13.11. und 11.12. unter Beteiligung Jugendhilfe, Rebus aber nur der Schule Stübenhofer Weg) werden keine Ergebnisse erzielt. Es besteht lediglich Einigung, präventive Angebote vorzuhalten für „lernschwache und sozialauffällige Grundschulkinder“ und für „phasenhaft nicht beschulbare, krisenhafte Schulkinder“. 08.12. Erster Team-Tag in „Lernort Praxis“ 18.12. Die Lenkungsgruppe verabredet, diesen Themenkomplex selbst zu bearbeiten. Es stellt sich heraus, dass mit Restmitteln aus der Zuwendung und mit zusätzlichen Mitteln aus unterschiedlichen Finanzierungsquellen Teile der Angebotsstruktur von „Lernort Haus der Jugend“ und „Schulbezogene Jugendsozial- und Elternarbeit“ bis 30.06.2010 fortgeführt werden können.

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Damit ist Zeit gewonnen, insgesamt die Inhalte und die Finanzierungssystematik neu zu erarbeiten. Zusammenfassung der Ergebnisse und Erfahrungen Alle Maßnahmen und Angebote erreichen die Adressaten und entsprechende der Zweck- und Zielsetzung. Die meisten Angebote dienen der Prävention. Sie erbringen erfahrbare Förder- und Unterstützungsleistungen für Schüler und Schülerinnen, Eltern und Unterstützung für Schulen. Die Neustrukturierung und die Ausweitung der Angebotsform „Lernort Praxis“ führt erstmals Ressourcen aus Jugendhilfe (fallgebundene Mittel Hilfen zur Erziehung HzE) und Schule (Wochenarbeitszeiten WAZ) zusammen, wobei allerdings Jugendhilfe den Hauptteil erbringt. Für „Lernort Praxis“ sind Kooperationsvereinbarungen mit fast allen Schulen auf der Elbinsel geschlossen worden; für „Lernort Haus der Jugend“ mit den drei Nachbarschulen. In „Lernort Haus der Jugend“ werden erstmalig alle Förder- und Unterstützungsangebote unterschiedlicher Quellen unter einer gemeinsamen Planung und Leitung („Netzwerkkoordination“) - ausgerichtet auf eine gemeinsame Zweck- und Zielerreichung - zusammengefasst. Insgesamt stellt das „Schulbezogene Netzwerk“ einen ersten und teilweise nachhaltigen Beitrag zur Überwindung der institutioneller und systembedingter Grenzen Schule – Jugendhilfe dar: neue Formen der Zusammenarbeit sind im Entstehen. Anregungen, Planungen und Umsetzungen von Kooperationen und konkreten Arbeitsbeziehungen gehen in allen Maßnahmen und Angeboten ausschließlich von Jugendhilfe aus. Eine konkrete, verbindliche Zusammenarbeit mit einem Teil der Lehrerschaft findet zu wenig statt. Dies gilt für alle Teilprojekte. Es gibt zu wenige gute Arbeitsbeziehungen zu den Lehrkräften. Angebote der Jugendhilfe werden nur sporadisch genutzt. Die Mehrzahl der Lehrkräfte verhält sich distanziert bis desinteressiert. Die Arbeitskulturen der beteiligten Akteure (z.B. interne Kommunikations- und Entscheidungsstrukturen) sind weiterhin unterschiedlich. Das gilt insbesondere für Schulen. Eine positive Einstellung der Schulleitung hat keine Auswirkung. Die Planungszeiträume Schule (Schuljahr) und Jugendhilfe (Haushaltsjahr) sind nicht deckungsgleich.

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Es gelang bisher nicht, schulersetzende und präventiv wirkende Angebotsformen für sozialauffällige, lernschwache, phasenhaft nicht beschulbare Grundschulkinder durch Bündelung der Ressourcen aus Jugendhilfe u n d Schule zu entwickeln. Eine zweckmäßige Bündelung und Verknüpfung der Ressourcen aus Jugendhilfe und Schule bei den präventiven Förder- und Betreuungsangeboten (schulische wie soziale Förderung). sind bisher nicht im ausreichenden Umfang erfolgt Bis heute wurden fast nur Mittel der Jugendhilfe eingesetzt. Eine Ausnahme ist „Lernort Praxis“. Es stehen keine ausreichenden Ressourcen für eine Netzwerkkoordination, Moderation und für eine externe Organisationsberatung und Prozessbegleitung zur Verfügung. Handlungsfelder Schulbezogenes Netzwerk Lernort Praxis Zeitlich befristete unterrichtsersetzende / schulersetzende Maßnahme für nicht beschulbare Schüler und Schülerinnen durch die Vermittlung alternativer Lern-, Anforderungs- und Leistungserfahrungen durch produktionsorientiertes Lernen im „Inselkiosk“, dem Betrieb einer Cafeteria in dem „Werkstattbereich der BI Elbinseln“, Erstellung von Speiseangeboten für Auszubildende und andere Teilnehmer des Werkstattbereiches. Zielgruppe schulverweigernde, nicht beschulbare, sozialauf- fällige Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufen 7 - 9 Zweck Schulersetzende Maßnahme Angebotsort Werkstattbereich der BI Elbinseln Ressourcen Zuwendungsmittel, Fallgebundene Mittel HzE, Einsatz von WAZ der kooperierenden Schulen, Personalressourcen Rebus und Jugendamt Umfang Tgl. Durchführung 8:30 – 14:30 während der Schulzeiten; in den Schulferien Sonderregelungen. Personaleinsatz • 30 Stunden Sozialpädagogin (Anleitung, sozialpädagogische Betreuung) • 3 Stunden Leitung (Fachbereichsleitung BI Elbinseln) • 15 Stunden Casemanagement • 15 Stunden ambulante Betreuung • 25 WAZ Stunden Lehrer Kooperationspartner GSW, GSK, Fährstr, Slomanstieg, Stübenhofer Weg, Förderschule Karl-Arnold-Ring, Willi-Kraft-Förderschule, Rebus, Jugendamt/ ASD, Stiftung Rauhes Haus, Die Fähre GmbH, Gangway e.V.

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Konzept/Struktur • Von Rebus vermittelte SchülerInnen werden in dem nichtschulischen Bildungsort

Werkstattbereich der BI Elbinseln andere Erfahrungen mit Leistungsanforderungen und Leistungserbringungen in einem anderen Lernumfeld vermittelt (Produktionsorientiertes Lernen)

• Voraussetzung des Zuganges ist die Feststellung von so erheblichen Störungen des Sozialverhaltens, dass eine reguläre Beschulung nicht möglich ist und dass die außerschulische Situation einen Hilfebedarf durch den ASD erkennen lässt

• Lernen durch praktische Tätigkeiten (praxisbezogene Lernaufgaben), Einübung und Durchführung eines strukturierten Tagesablaufes mit ritualisierten Abläufen durch den Betrieb einer kleinen Kantine im Werkstattbereich für alle Auszubildende und andere TeilnehmerInnen

• Interner Unterricht und Sozialtraining in Kleingruppen • Durchführung von Orientierungseinheiten und Praktika in Werkstatt- und

Arbeitsbereichen, Teilnahme an „Qualifizierungsbausteine“ • Durchführung von praktischen, produkt- und projektbezogenen Tätigkeiten • Durchführung von Praxislerntagen und betrieblichen Praktika • Abgestimmte Rückführung in die Schule bzw. Entwicklung alternativer

Anschlussperspektiven (u.a. Übergang in das Schulprojekt Gangway e.V. zur Erlangung des Schulabschlusses, Übergang in Berufsvorbereitungsmaßnahmen der Jugendberufshilfe der BI Elbinseln, bedarfsorientierte Anbindung an Hilfen zur Erziehung)

Verlauf/Zielerreichung Bis Ende August 2009 ist das Projekt ausgelegt für 5 SchülerInnen, betreut von einer Sozialpädagogin. Ein Lehrer von REBUS erteilt Einzelunterricht 5 Std./Woche. Die Erfahrung aus dieser Zeit zeigen, dass es einen erheblichen Mehrbedarf an Betreuung gibt. Trotzdem werden zwei Schüler in ihre Schule reintegriert. Ab September kommt es zu einer Umstrukturierung mit der neuen Finanzierungssystematik aus fallgebundenen Mitteln Hilfen zur Erziehung HzE (Fachleistungsstunden FLS) und Ressourcen der beteiligten Schulen (Wochenarbeitszeiten WAZ) und Anteile von Rebus. Dies ermöglicht die Aufstockung auf 10 Plätze und eine Erweiterung des Betreuungsteams auf 60 Stunden sozialpädagogische Anleitung und Betreuung und 20 Stunden Unterricht durch einen Lehrer. Eine Fachkraft im Jugendamt steht mit 2 Stunden für Lernort Praxis zur Verfügung. „Lernort Praxis“ ist seit September ein Kooperationsmodell der Schulen (GSW, GSK, Schule Stübenhofer Weg, Schule Slomanstieg, Schule Fährstr., Förderschule Karl-Arnold-Ring, Willi-Kraft-Förderschule Zeidlerstr., Rebus, Jugendhilfeträger und Jugendamt, vorerst befristet bis 31.07.2010. Das Team setzt sich zusammen aus: BI Elbinseln (30 Stunden Stunden Soz.Päd.), Rauhes Haus (15 Stunden Soz.Päd.), Die Fähre (15 Stunden Soz. Päd.), Gangway e.V. (Unterricht).

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Während der Sommerferien werden für die Maßnahme neue Räume (150m²) angemietet und mit Investitionskosten von ca. € 25.000 für Arbeits-, Unterrichts- und Sanitärräume saniert, umgebaut und renoviert. 8 Jugendliche beginnen zum 01.09. Die Gruppe wird schnell auf 10 TN erweitert. Das Angebot umfasst jetzt:

- Verbindliche Angebote und Betreuung während der Schulzeit Montag – Donnerstag von 8.30 – 14.30 h und Freitag von 8.30 h – 12.00 h. Fehlzeiten müssen durch Eltern oder Arzt entschuldigt werden.

- 10 Std./Woche regelmäßiger Unterricht in 5er Gruppen durch Gangway (die vorgesehene Lehrerstelle kann nicht besetzt werden), zusätzlicher Unterricht durch REBUS

- Jede Gruppe erfährt 2 Tage produktionsorientiertes Lernen, was eine Form sozialer Gruppenarbeit mit einbezieht

- Praxislerntage, begleitet durch die Sozialpädagogen - Casemanagement, Elternarbeit, Zusammenarbeit mit den jeweiligen Betreuern

der TN, Kontakt zur entsendenden Schule über REBUS - Entwicklung einer Anschlussperspektive; Ziel ist, dass jeder TN die

Maßnahme mit einer Anschlussperspektive verlässt. Das an vier Tagen produzierte Mittagessen wird von den TN und MitarbeiterInnen der BI Elbinseln angenommen. Die Zuweisung findet durch REBUS statt. Die TN verbleiben als SchülerInnen der entsendenden Schulen. Probleme Obwohl im ersten Halbjahr in zwei Fällen eine Rückführung an die entsendende Schule geglückt ist, verhalten sich die Schulen inzwischen ablehnend für diese Perspektive. Die Zusammensetzung des Teams, MA von verschiedenen Trägern und damit mit unterschiedlichen Arbeitskulturen ermöglicht noch nicht eine ganzheitliche Betreuung der Gruppen. Noch sind die Aufgabenbereiche zu stark voneinander getrennt. Die Multiproblematik und deren erhebliche Verfestigung bei vielen Jugendlichen führt immer wieder zu der Fragestellung, warum nicht weitaus früher eingegriffen worden ist. Zahlen/Ergebnisse 16 Teilnehmer davon 13 männlich 3 weiblich (davon 10 im Schuljahr 2008/09 6 im Schuljahr 2009/10 bis 31.12.2009) Entsendende Schulen: Fährstr. GSW GSK Slomanstieg 1 4 2 3 Stübenhofer Weg FS Karl-Arnold-Ring 5 1

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Alter: 14 Jahre 15 Jahre 16 Jahre 17 Jahre 18 Jahre 3 6 2 4 1 Herkunft: deutsch Migrationshintergrund 5 11 davon: 8 türkisch 1 polnisch 1 portugiesisch 1 äquadorianisch Verbleib: 5 verlassen die Maßnahme bis 31.08.2009: 1 zurück an die entsendende Schule 1 an eine andere allgemeinbildende Schule 1 HSA Projekt Gangway 1 Umzug in die Türkei 1 Berufsvorbereitung BI Elbinseln Die anderen TN verbleiben im Projekt. Bis zum Jahresende gibt es keine Rückführung an die Schulen bzw. Überleitungen in andere Projekte. Eine Schülerin wird auf die zum Januar 2010 erfolgende Überleitung zu Gangway e.V. vorbereitet. TOPS Die teilnehmenden Schüler und Schülerinnen kommen gerne. Die Ausgestaltung und Durchführung eines alternativen Bildungsortes mit schulischen Inhalten, produktionsorientiertem und sozialen Lernen hat sich bewährt. Es zeigen sich positive Veränderungen. Die Neustrukturierung und Erweiterung zum 01. September ist – wenn auch mit erheblichen Anstrengungen – vorerst umgesetzt (es bedarf aber noch eine Reihe von inhaltlichen, methodischen Klärungen, Abstimmungen und Weiterentwicklungen). In den Sommerferien sind neue Räume von 150 m² angemietet, und mit erheblichen Investitionsmitteln um- und ausgebaut worden. Die langfristige Arbeitsunfähigkeit der sozialpädagogischen Anleiterin der BI Elbinseln ist mit dem improvisierten Einsatz von MitarbeiterInnen aus den verschiedenen Bereichen der BI Elbinseln und einer Honorarkraft der Straßensozialarbeit Kirchdorf-Süd ausgeglichen worden. FLOPS Eine Teambildung mit einem gemeinsamen, ganzheitlichen Arbeitsverständnis hat bisher nicht stattgefunden. Dies erklärt sich mit durch den fachlichen Hintergrund der delegierten SozialpädagogInnen aus den beteiligten HzE-Trägern mit den unterschiedlichen Arbeitskulturen, deren Anbindung an den Hauptbeschäftigungsträger, die unterschiedliche Gewichtung von sozialer Förderung in der Gruppe, Sozialtraining und Einzelfallhilfe.

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Das Team besteht aus zu vielen Personen mit relativ geringem Stundenanteil und einer zu starren Aufgaben- und Funktionsaufteilung. Bis jetzt ist es nicht gelungen, ganzheitlich über die Aufgabenbereiche einzelner hinweg zu arbeiten (Unterricht verzahnt mit produktionsorientiertem Lernen und Sozialpädagogik). Die mit einer erheblichen Bedeutung installierten Funktion Casemanagement ist in nur unzureichendem Umfang ausgeführt worden, wobei die krankheitsbedingten Ausfälle nicht ausgeglichen werden konnten. Entsprechend unbefriedigend ist die Qualität der Förderplanungen. Die vorgesehene erhoffte Minimierung des Verwaltungsaufwandes ist wegen der Zuwendungsfinanzierung dieser Maßnahme bis 31.12. und der Einführung einer Finanzierung von drei Trägern über Einnahmen (FLS) aus fallgebundenen Mittel Hilfen zur Erziehung nicht eingetreten. Der Einsatz der vorgesehenen und durch Bereitstellung von WAZ der kooperierenden Schulen finanzierten 0,5-Lehrerstelle – ausgefüllt von einer Person -kann noch nicht stattfinden. Gangway e.V. übernimmt kurzfristig die Unterrichtsverpflichtungen. Ausblick/Weiterentwicklung Die Einbeziehung von „Gangway e.V.“ und die Nutzung deren Schulprojektes ermöglicht eine weitere Anschlussperspektive, wenn eine Rückführung in die allgemeinbildende Schule nicht durchführbar sein sollte. Weitere Perspektiven sind die Berufsvorbereitungsmaßnahmen der BI Elbinseln, insbesondere die Produktionsschule. Damit steht insgesamt eine Reihe von Förderinstrumenten zur Verfügung. Lernort Haus der Jugend Präventive und zusätzliche außerschulische Förder- und Unterstützungsangebote für alle Schüler und Schülerinnen der 1. bis 10.Jahrgangsstufe zur frühzeitigen Verhinderung von Schulmüdigkeit, Entstehung von „Versagerkarrieren“ Verhinderung von Bildungsverweigerung. Das Haus der Jugend stellt für viele Kinder und Jugendliche einen wichtigen Sozialraum dar. Hauptprämisse ist die Niedrigschwelligkeit und Freiwilligkeit des Zuganges und die Nutzung der Angebote. Zielgruppe Schüler und Schülerinnen aller Schulformen und Eltern Leistungsbereich außerschulisches Lern- und soziales Fördernetzwerk Angebotsort Haus der Jugend Kirchdorf, Elbinselschule Kooperationspartner Haus der Jugend Kirchdorf, GS Kirchdorf, Elbinselschule Ressourcen Zuwendungsmittel, Betriebsmittel Haus der Jugend Zweck-/Zielsetzung • Zusammenfassung aller Förder- und Unterstützungsangebote unterschiedlicher

Quellen und Zuwendungsgebern zu einem „Lernnetzwerk“ und unter einer

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gemeinsamen Planung, Koordination und Leitung (Netzwerkkoordination). Die Maßnahme ist Bestandteil der Gesamtangebotsstruktur des HdJ:

o Präventive Förderangebote zur Vermittlung von schulischen Erfolgen, Vermeidung von Misserfolgen, Schulmüdigkeit und „Versagerkarrieren“

o Förderangebote für lernschwache und sozialauffällige GrundschülerInnen Zielgruppen • SchülerInnen aller Altersstufen (incl. SEK I) und Schulformen • SchülerInnen, die sich den schulischen Angeboten entziehen, aber über eine

Einrichtung der Jugendhilfe noch erreichbar sind • SchülerInnen aus einem schwierigen sozialen und familiären Umfeld • Lernschwache und sozialauffällige GrundschülerInnen • SchülerInnen ohne Bildungsunterstützung und Bildungsbegleitung durch die

Eltern Personaleinsatz • 25 Stunden Netzwerkkoordination und sozialpädagogische Arbeit, integriert in

das Team HdJ (Planung, Koordination der Angebote, Anleitung der Honorarkräfte, Absprachen mit den Schulen, Elternarbeit, Beteiligung an der Durchführung und damit Gewährleistung der verbindlichen Gruppenangebote)

• 1 Stunde Leitung (Fachbereichsleitung BI Elbinseln) • 6 Honorarkräfte BI Elbinseln • 4 Honorarkräfte Haus der Jugend Kirchdorf • 1 Honorarkraft GS Kirchdorf Verlauf/Zielerreichung Die Besonderheit sind die verschiedenen finanziellen, materiellen und personellen Ressourcen, die ausgerichtet sind auf die gemeinsame Zweck- und Zielerreichung! Wegen der ungeklärten Finanzierung werden die sechs Gruppenangebote erst zum Februar wieder aufgenommen, was zu einer Verunsicherung bei den Kindern und Eltern geführt hat. Diese verbindlichen Gruppenangebote sind ohne Planung, fachliche Anleitung und der Gewährleistung der Durchführung durch einen Einsatz der Koordinatorin bei Ausfall der Honorarkraft nicht möglich. Die meisten Honorarkräfte sind als Studierende wegen der Studienbedingungen heute zeitlich nicht mehr so flexibel und es kommt zunehmend zu Ausfällen. Dies führt zu Vertretungseinsätzen von ca.100 Stunden im Bereich „Offene Lern- und Förderangebote im HdJ“ und zu ca. 60 Stunden Gruppenarbeit in den sechs Kleingruppen. Zusätzlich ermöglicht die Koordinatorin die Öffnung des Haus der Jugend bei personellen Ausfallzeiten der HdJ-MitarbeiterInnen. Zusätzlich werden im ersten Halbjahr in ca. 100 Stunden „Selbstlerngruppen“ und „Prüfungsvorbereitungsgruppen“ angeleitet. Elternarbeit umfasst ca. 130 Stunden, die Fachkooperationen mit Schulen (Lehrerkontakte, Förderabsprachen, etc.) ca. 80 Stunden. Lern- und Förderangebote im HdJ

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Offenes Angebot“ im HdJ Zielgruppe alle Schüler und Schülerinnen aller Schulformen und Altersstufen Leistungsbereich außerschulische Bildungsförderung Angebotsort Haus der Jugend Kirchdorf Personaleinsatz: 4 freie MitarbeiterInnen, Netzwerkkordinatorin Kooperationspartner HdJ, BI Elbinseln, GS Kirchdorf Finanzierung Betriebsmittel Haus der Jugend Konzept/Struktur Das Angebot ist fester Bestandteil der Gesamtangebotsstruktur des Hauses der Jugend Kirchdorf: das HdJ ist dabei ein niedrigschwelliger, freiwilliger Lernort mit verlässlichen Angeboten. Dies Angebot umfasst Unterstützung und Anleitung bei der Erledigung von Hausaufgaben. Hieraus ergeben sich oft zusätzliche Fördernotwendigkeiten. Die Leistungen bei älteren SchülerInnen umfassen zusätzlich Strukturierungshilfen, Unterstützung, Anleitungen bei Materialrecherchen, Formulierungshilfen, etc. Hilfestellungen, Anleitungen, gezielte Unterstützungsleistungen leisten i.d.R. zwei anwesende Honorarkräfte, verstärkt bei Bedarf durch die „Netzwerkkoordinatorin“, die ggfs. auch Ausfälle bei den Honorarkräften ausgleicht. Dieses „offene“ Angebot dient auch als Motivierungs- und Einstiegsangebot, aus dem sich Selbstlerngruppen / Prüfungsvorbereitungsgruppen bilden. Der Mittwoch als „Mädchentag“ im HdJ schränkt entsprechend die Adressaten ein. Verlauf/Zielerreichung Ca. 80 SchülerInnen gelten als StammnutzerInnen. Es werden getrennte Zeiten für SchülerInnen der Klassenstufen 1 – 6 und Sek I vorgehalten. Der nichtschulische Lernort hat vielfach einen motivierenden und aktivierenden Einfluss. Die Freiwilligkeit ermöglicht den Jugendlichen eine selbstverantwortliche Teilnahme. Zahlen „Offenes Angebot“ 102 Teilnehmerinnen 39 Jungen 63 Mädchen Klassen 2 – 5 Klassen 6 – 10 Berufsschulen 46 44 12 Herkunft: türkisch/kurdisch albanisch deutsch andere 81 10 2 9 Schulen: GSK 38 Gymnasium KIWI 12 Grundschule Buddestr. 11 GSW 2 Schule Stübenhofer Weg 6 Berufsschulen 12 Grundschule Prassekstr. 17 Schule Fährstr. 4 Schule Rotenhäuser Damm 3 TOPS

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Die Nachfrage an freiwilligen Angeboten ist groß, viele Eltern und SchülerInnen empfehlen das offene Angebot im HdJ weiter. Ein Großteil der TeilnehmerInnen nimmt täglich teil. FLOPS Die Nachfrage übersteigt teilweise die räumlichen Möglichkeiten im HdJ. Selbstlerngruppen Zielgruppe SchülerInnen der Angangsklassem Leistungsbereich außerschulische Bildungsförderung Angebotsort HdJ Kirchdorf Umfang flexibel/auf die Bedürfnisse der TeilnehmerInnen

abgestimmt Personaleinsatz: 100 Stunden Netzwerkkoordinatorin Kooperationspartner HdJ Kirchdorf Konzept/Struktur Schüler und Schülerinnen aus Abschlussklassen, die regelmäßig die „offene“ Angebotsform nutzen, wird die Teilnahme zur Prüfungsvorbereitung angeboten, die als „Selbstlerngruppen“ mit 3-5 TN arbeiten und Inhalte, Zeitabfolge, etc. selbst bestimmen und organisieren. Der Gruppe steht eine Fachkraft im Hintergrund für die Anleitung zur selbstorganisierten und strukturierten Arbeit, Materialrecherche zur Verfügung. Verlauf/Zielerreichung Die Gruppen erreichen schnell die Fähigkeit zum eigenständigen Arbeiten und zur gegenseitigen Unterstützung, wobei die unterschiedlichen Kompetenzen genutzt werden. Aus diesen positiven Erfahrungen ergeben sich weitere Zusammenschlüsse von Lerngruppen, die z.B. sich auf Klausuren vorbereiten. Alle Teilnehmer, die bisher Angebote wahrgenommen haben, haben einen Schulabschluss erhalten. Die verbindliche Kleingruppenarbeit war wesentlich effektiver, weil man auf individuelle Lerndefizite eingehen konnte. Auch Teilnehmer denen von ihren Lehrern prognostiziert wurde, dass sie wahrscheinlich die Schule nur mit einem Abgangszeugnis verlassen werden, schafften trotzdem ihre Abschlüsse. Zahlen/Ergebnisse 21 TeilnehmerInnen 7 Jungen 14 Mädchen Herkunft: türkisch/kurdisch albanisch deutsch andere 16 2 1 2 Schulen: GSK 9 Schule Stübenhofer Weg 5 Schule Fährstr. 4 TOPS

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Die Verbindlichkeit wurde überaus positiv angenommen, alle vereinbarten Termine wurden von den TeilnehmerInnen eingehalten. Die Gruppenzusammenstellung, Materialbeschaffung und auch die inhaltliche Abstimmung wurde durchweg von den TeilnehmernInnen selber organisiert. Alle TeilnehmerInnen haben einen Schulabschluss erreicht und ihre Leistungen in den Hauptfächern verbessert. FLOPS Die Nachfrage zu Selberlerngruppen war wesentlich höher, Besonders forderten Vorabgangsklassen auch Zeit und Raum für Lerngruppen ein. Dies war oft schwierig zu realisieren. Problematisch war die Raumsituation im HdJ, oft waren alle Räume belegt. Nachmittagsangebote für die GS Kirchdorf Zielgruppe SchülerInnen der 5.-7. Klassenstufe Leistungsbereich Erfüllung der „Schülerarbeitszeiten“ im Rahmen des Ganztagsschulbetriebes Angebotsort HdJ Kirchdorf Umfang 3 Gruppen (mit jeweils 12 Plätzen) Personaleinsatz: freie MitarbeiterInnen Kooperationspartner HdJ Kirchdorf, GS Kirchdorf Finanzierung GS Kirchdorf Konzept/Struktur Die Umstrukturierung der Gesamtschule in eine Ganztagsschule führt dazu, dass Nachmittagsangebote von Einrichtungen aus dem Quartier mit gestaltet werden. Drei Hausaufgabenkurse für die Gesamtschüler sind im HdJ Kirchdorf an Nachmittagen eingerichtet. Verlauf/Zielerreichung Es nehmen maximal 12 SchülerInnen an den Angeboten teil. Sie melden sich verbindlich in der Schule an. Der Koordinator vermittelt diese an „Lernort Haus der Jugend“. Die Finanzierung wird durch die Schule durchgeführt. Einsatz und Betreuung der Honorarkräfte erfolgt im Rahmen der Gesamtplanung „Lernort HdJ“. Ein Austausch über Probleme oder pädagogische Fragen findet nur sporadisch statt. „Lerngruppe“ - Hausaufgabenhilfen (Elbinselschule) Zielgruppe GrundschülerInnen mit Förderbedarf Leistungsbereich außerschulische Förderung Angebotsort Elbinselschule Umfang viermaliges Angebot / Woche für 2 Gruppen (mit je 5 Kindern) Personaleinsatz: 2 freie MitarbeiterInnen, Netzwerkkoordinatorin Zielsetzung

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• Abgesprochene Förderung der SchülerInnen durch Unterstützung bei den Hausaufgaben und Einzelförderung

• präventives Angebot zur Vermittlung von schulischen Erfolgserlebnissen und einer einhergehenden persönlichen Stabilisierung und Entwicklung.

• Verhinderung von schulbezogenen Enttäuschungen und der Entstehung von „Versagerkarrieren“

Zielgruppe • Lernschwache Kinder ohne ausreichende Förderung • Sozialauffällige Kinder • Passive, zurückhaltende Kinder mit ersten Tendenzen zum Rückzug Konzept/Struktur Zwei Gruppen erhalten getrennt an vier Tagen Unterstützung bei der Erledigung von schulischen Aufgaben und zusätzliche Förderung wie z.B. Leseförderung. Die Angebote finden in der Elbinselschule statt. Durch das Lehrerkollegium und die Sozialpädagogin werden Schüler und Schülerinnen mit Förderbedarf ausgewählt. Die Einbeziehung der Eltern erfolgt durch ein Eltern-Erstgespräch (Beteiligung der Eltern: Vereinbarung, geringe Kostenbeteiligung, etc.), ein Verlaufs- und ein Abschlussgespräch. Verlauf/Zielerreichung Die durchweg positiven Kooperationsbeziehungen zur Elbinselschule führen zu einer wirklichen Zusammenarbeit. Es werden gemeinsam Elterngespräche durchgeführt: sie werden gewünscht und als positive Entwicklung gewertet. Die Wahrnehmungen und Einschätzungen der Fachkräfte in der Gruppenarbeit werden ernst genommen und bei Problemen werden gemeinsame Lösungen gesucht. Die pädagogische Arbeit im Kleingruppenangebot wird weiterhin geschätzt. Es werden mehr Kinder benannt als Plätze vorhanden sind. „Lernen und Gestalten“ (Elbinselschule) Zielgruppe lernschwache und sozialauffällige

SchülerInnen der Elbinselschule Leistungsbereich Bildungsförderung , soziale Gruppenarbeit, Angebotsort Grundschule Buddestr. Umfang dreimaliges eineinhalbstündiges Gruppen- Angebot für 2 Gruppen / Woche (mit jeweils 5 Plätzen) Personaleinsatz: 2 freie Mitarbeiter Kooperationspartner Elbinselschule Zielsetzung Verknüpfung von außerschulischer ergänzender Förderung und sozialer Gruppenarbeit als präventives Angebot zur Vermittlung von Erfolgserlebnissen und einer einhergehenden persönlichen Stabilisierung und Entwicklung. Zielgruppe • Lernschwache und teilweise sozialauffällige Schüler und Schulerinnen ohne

ausreichende Förderung

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• Passive, zurückhaltende Kinder • Sozialauffällige Kinder Konzept/Struktur In zwei Gruppen erhalten je fünf Kinder an zwei Tagen Unterstützung bei der Erledigung der Hausaufgaben und weitere Unterstützung. An dem dritten Tag finden ausschließlich kreative Angebote wie Basteln, Gestalten, Erstellen von gebrauchsfähigen Gegenstände, etc. statt. Die Kinder werden von den Lehrkräften ausgewählt. Die Einbeziehung der Eltern erfolgt durch ein Eltern-Erstgespräch (Beteiligung der Eltern: Vereinbarung, geringe Kostenbeteiligung, etc.), ein Verlaufs- und ein Abschlussgespräch Die Angebote finden in der Elbinselschule statt, da es im HdJ nicht ausreichend Räume gibt. Verlauf/Zielerreichung Die Kinder haben an dem kreativen Angebotstag unterschiedliche künstlerische und gestalterische Arbeitsweisen kennen gelernt und angewendet. Die Kinder haben „bildhauerische“ Werke wie Tiere, Menschen oder Häuser aus Modelliermasse erstellt. Nach der Trocknung werden diese Figuren farblich gestaltet. Sie haben zu einem Thema Collagen aus Tonpapier gemacht, ein Thema war „Roboter“, besonders oft haben sie gezeichnet, kleine Comics erstellt und verschiedenen Farbarten, Acrylfarben, Aquarell und auch Wasserfarben kennen gelernt. Die teilnehmenden Kinder haben zum Ende des Jahres gemeinsam eine „Geisterstadt“ aus Modelliermasse und Pappmasche erstellt und begonnen einen kurzen Animationsfilm in dieser Geisterstadt aufzunehmen. Dieses Projekt „Geisterstadt“ hat die Kinder über Monate beschäftigt, sie konnten somit einen längeren künstlerischen Entstehungsprozess kennen lernen und mit gestalten. Kleingruppenförderung (Grundschule Prassekstr.) Zielgruppe lernschwache und teilweise sozialauffällige

SchülerInnen der Grundschule Prassekstr. Leistungsbereich Bildungsförderung / soziales Lernen Angebotsort Haus der Jugend Kirchdorf Umfang dreimaliges dreistündiges Gruppen-

Angebot/Woche mit jeweils 5 Plätzen / Mittagsessen /Ferienprogramm für 2 Gruppen

Personaleinsatz 3 freie Mitarbeiter, Netzwerkkoordinatorin Kooperationspartner GS Kirchdorf, Abt. Grundschule, HdJ Kirchdorf Zielsetzung Verknüpfung von außerschulischer ergänzender Förderung und sozialer Gruppenarbeit als präventives Angebot zur Vermittlung von Erfolgserlebnissen und einer einhergehenden persönlichen Stabilisierung und Entwicklung, Verhinderung von schulbezogenen Enttäuschungen und der Entstehung von „Versagerkarrieren“ Zielgruppe • Lernschwache Schüler und Schulerinnen ohne ausreichende Förderung • Passive, zurückhaltende Kinder

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• Sozialauffällige Kinder Konzept/Struktur Die teilnehmenden SchülerInnen werden von der Schule ausgewählt. Die Einbeziehung der Eltern erfolgt durch ein Eltern-Erstgespräch (Beteiligung der Eltern: Vereinbarung, geringe Kostenbeteiligung, etc.), ein Verlaufs- und ein Abschlussgespräch. Es bestehen feste Zeiten in den Schulen für den Austausch mit den Lehrkräften und gemeinsame Elterngespräche. Verlauf/Zielerreichung Zwei Gruppen mit je 5 Kindern werden nach Unterrichtsende am Mittag an drei Tagen aus der Gesamtschule Kirchdorf Abt. Grundschule in das HdJ Kirchdorf begleitet und nehmen gemeinsam ein Mittagessen ein. Nach Erledigung der Hausaufgaben und anderer Lern- und Förderangebote werden Freizeit, Spiel- und Bastelangebote durchgeführt. Die Kinder werden von den Eltern abgeholt. Die Mehrzahl der teilnehmenden Kinder verfügt über nicht ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprachen, oft erlernen sie nicht eine Sprache, sondern gleich zwei und sprechen eine „Mischform“. Die Eltern können ihren Kindern bei dem Spracherwerb und bei den Hausaufgaben nicht helfen. Fast alle Kinder eine Leseschwäche, sie erkennen Buchstaben schwer, sie lesen sehr langsam, kennen Wörter im Text nicht, verdrehen Wortteile, fügen Wörter hinzu, lassen Wörter aus und haben ein geringes Textverständnis. Sie können Inhalte aus gelesenen Texten nur zu geringen Anteilen wiedergeben. Die führt dazu, dass die Kinder große Schreibprobleme haben. Die Kinder können viele Buchstaben nicht schreiben, sie schreiben viele Wörter falsch, oft verdrehen sie die Buchstabenreihenfolge, sowohl in Schreib-, wie auch Druckschrift. Viele Kinder verfügen über nicht ausreichende soziale Kompetenzen. Bei dem gemeinsamen Mittagessen wird deutlich, dass die Mehrzahl der teilnehmenden Kinder dieses Ritual nicht kennen, sie beherrschen einfache Regeln nicht wie z.B. ein gemeinsamer Beginn mit der Einnahme. Einige Kinder haben sich ihnen unbekannten Nahrungsmitteln geöffnet und sind bereit zu probieren. Mittlerweile beteiligen sich die Kinder an der Ausgestaltung des Essensplans. Eine vom HdJ gestellte Honorarkraft bereitet das Essen vor, denn die Übernahme des Essens des Pädagogischen Mittagstisches im HdJ wurde in den Vorjahren wenig akzeptiert. Im sozialen Miteinander nehmen die Kinder die Grenzen besser wahr. Besonders in Spielsituationen wird dies deutlich. Sie nehmen mittlerweile mehr Rücksicht auf andere und versuchen gemeinsame Interessen zu finden. Die Kinder sind untereinander weniger gewalttätig, sind kritikfähiger geworden und können sich leichter entschuldigen. Sie haben gelernt, Gruppeninteressen zu erkennen und diese mit ihren eigenen Wünschen abzustimmen. Ferienangebote Ein zusätzliches und wichtiges Element sind dabei die Ferienprogramme in allen Schulferien, wobei hier alle Kinder gemeinsam teilnehmen können. Dabei stellt sich

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wieder der extrem eingeschränkte Erfahrungshorizont und Bewegungsbereich der Kinder dar: die meisten kennen Hamburg nicht: die meisten Ziele sind unbekannt: Frühjahrsferien 2009 Montag, 09 März 2009 Fussballturnier und gemeinsames Kochen

im HdJ Kirchdorf (21 TeilnehmerInnen)

Dienstag, 10. März 2009 Kino im HdJ Kirchdorf (15 TeilnehmerInnen) Mittwoch, 11. März 2009 Schnitzeljagd (13 TeilnehmerInnen) Pfingstferien 2009 Montag, 18. Mai 2009 Schwimmen in der Alsterschwimmhalle (17 TeilnehmerInnen) Dienstag, 19. Mai 2009 Hafenrundfahrt und Strandpicknick (12 TeilnehmerInnen) Sommerferienprogramm 2009 Donnerstag, 16. Juli 2009 Grillen und Spielen im HdJ Kirchdorf (12 TeilnehmerInnen) Freitag, 17. Juli 2009 Hafenrundfahrt und Strandpicknick (15 TeilnehmerInnen) Dienstag, 21. Juli 2009 Heidepark (20 TeilnehmerInnen) Mittwoch, 22. Juli 2009 Kino und Basteln im HdJ Kirchdorf (14 TeilnehmerInnen) Donnerstag, 23. Juli 2009 Schwimmen im Stadtpark

(wegen Regen Alsterschwimmhalle) (11 TeilnehmerInnen) Dienstag, 28. Juli 2009 Hagenbecks Tierpark (15 TeilnehmerInnen) Mittwoch, 29. Juli 2009 Schwimmen im Aschbergbad (24 TeilnehmerInnen) Herbstferien 2009 Montag, 12. Oktober 2009 Fußballturnier im Haus der Jugend Kirchdorf (10 TeilnehmerInnen) Dienstag, 13. Oktober 2009 Kino im Cinemaxx Dammtor (19 TeilnehmerInnen) Mittwoch, 14. Oktober 2009 Wildpark Schwarze Berge (12 TeilnehmerInnen) Donnerstag, 15. Oktober 2009 Fuxies (18 TeilnehmerInnen) Winterferien 2009 Montag, 21. Dezember 2009 Kekse backen und Kino im Haus der Jugend

Kirchdorf (16 TeilnehmerInnen) Dienstag, 22. Dezember 2009 Bowling (18 TeilnehmerInnen) 294 Kinder nehmen an 18Unternehmungen teil.

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Elternarbeit Elternarbeit findet in Form von Einzelgesprächen (vor allem als spontane) während des Betriebes im Haus der Jugend), zu festen Präsenzzeiten in den Schulen (auch mit Terminsetzung) statt. Es reicht von kurzen Informationsgesprächen bis zu intensiven Beratungsgesprächen. In der Gruppenarbeit ist für alle neuen TeilnehmerInnen ein Eltern-Erstgespräch verpflichtend. Die Kinder können erst nach diesem Erstgespräch an den jeweiligen Angeboten teilnehmen. In diesem Erstgespräch erfolgt der Abschluss einer Vereinbarung. Die Eltern werden ausführlich über Struktur , Ziel und Inhalt des Angebotes informiert und haben die Möglichkeit Fragen, Bedenken und auch Wünsche zu äußern. So wird einerseits den Eltern das Gruppenangebot transparent gemacht, während andererseits die MitarbeiterInnen Einblick in die Familiensituation der ihnen anvertrauten Kinder erlangen, um diese berücksichtigen zu können. In den Gruppenangeboten können auch Konflikte zwischen den Kindern entstehen, so dass in diesen Fällen ein Elternkrisengespräch zeitnah erfolgen muss, in diesen Elterngesprächen werden Vereinbarungen getroffen, wie mit diesen Krisen umzugehen ist. Die KlassenlehrerInnen haben oft den Wunsch geäußert, dass Verlaufsgespräche über den schulischen Leistungsstand gemeinsam mit den Eltern erfolgen. In diesem LehrerIn-MitarbeiterIn-Elterngespräch werden die schulischen Entwicklungen des Kindes besprochen und Absprachen über weitere Schritte getroffen. In einigen Fällen wird die Sozialpädagogin der Schule oder ein Kollege von anderen Einrichtungen (z.B. LEB) hinzugezogen. Damit den Eltern die Entwicklung ihrer Kinder, sowohl schulisch wie auch sozial, transparent gemacht werden kann, erfolgt ein Verlaufsgespräch. In diesem wird aufgezeigt, welche Fortschritte das Kind gemacht hat. Besonders wichtig ist eine Klärung, wenn keine Fortschritte für die Eltern sichtbar sind. Einige teilnehmende Kinder werden förderschulüberprüft. Dies führt zu Verwirrungen seitens der Eltern. Es gibt vielfach intensive Elterngespräche über den Zeitablauf und mögliche Konsequenzen der Förderschulüberprüfung. Von Bedeutung der Eltern ist dabei offensichtlich dabei ist, dass es sich um eine nichtschulische Gesprächspartnerin handelt. Die Angst, Unsicherheit, Mißtrauen und fehlende Informationensind oftmals sehr groß. Durch die Empfehlung vieler Eltern haben sich andere Eltern von Kindern, die nicht an den Gruppenangebote teilnehmen, über die Angebote informiert und vielfach auch den Wunsch geäußert, dass ihre Kinder an den Angeboten teilnehmen sollen. Die ungesicherte Finanzierung im Januar 2009 führt zu einem Unverständnis der der Eltern und zu ständigen Nachfragen über die Fortsetzung der Angebote. Die Eltern haben sich auch nicht um eine alternative Betreuung der Kinder gekümmert, sie haben die Hoffnung, dass die Kurse weiter laufen werden. Schwierigkeiten haben sich besonders mit den Förderschulüberprüfungen ergeben. Den Eltern ist nicht klar, wie die Förderschulüberprüfung abläuft, welche Rechte sie als Eltern haben und wie sie mit den Ergebnissen umgehen sollen. Die Beziehungen zwischen Schule und Eltern sind oftmals schwierig. Viele Eltern fühlen sich missverstanden und von den Anforderungen der Schule überfordert. Diese Eltern haben oft den Eindruck, dass Schule ihre individuelle Lebenssituation nicht verstehen kann und zu viel verlangt.

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Positive Erfahrungen Die Akzeptanz der Gruppenangebote in den beiden Schulen und auch durch die Eltern ist durchweg als positiv zu bezeichnen. Die Angebote werden als Regelangebote angesehen. Eltern empfehlen Bekannten und Verwandten diese Angebote, auch weil in Schulfragen Beratungen oder Vermittlung von „nichtschulischer“ Seite möglich sind. Das Ferienprogramm wird von den teilnehmenden Kindern und auch den Eltern als fester Bestandteil angesehen, Wünsche der Kinder wurden im Ferienprogramm aufgenommen. Die Gruppenangebote in klaren, strukturierten Rahmenbedingungen führen zu einer durchweg positiven Entwicklung der Kinder. Viele haben an Selbstvertrauen gewonnen. Schulische Erfolge führen dazu, dass Schule positiver gesehen wird und auch Spaß machen kann. Die Selbstständigkeit der Kinder hat ebenfalls zugenommen. Aufgaben, wie gemeinsames Aufräumen nach dem Mittagessen oder nach den Gruppenangeboten sind keine aufgezwungene Pflichten, sondern gehören in den Tagesablauf. Die Kinder haben die Strukturierung der Gruppenangebote in den Alltag aufgenommen. Auch an Nichtangebotstagen behalten sie vielfach die Strukturen bei (Mittagessen, Hausaufgaben machen, Üben). Die schulische Entwicklung von drei Kindern im Hausaufgabenhilfeangebot der Elbinselschule ist so positiv, dass sie in Absprache mit der Klassenlehrerin das Angebot vorzeitig beenden. Zahlen/Ergebnisse aller Gruppenangebote 45 Kinder - davon 25 Jungen 20 Mädchen Grundschule Buddestr. 31 Grundschule Prassekstr. 14 Klasse 2 Klasse 3 Klasse 4 5 23 17 türkisch/kurdisch albanisch deutsch andere 23 14 5 (1 Auss.) 3 Wohnquartier 24 nördlich Neuenfelder Str. 9 südlich Neuenfelder Str. Familiärer Hintergrund 6 allein erziehend 5 geschieden 34 Kernfamilie 2 KA 1 lebt bei anderen Verwandten Arbeitssituation 35 ein/beide Elternteile in Arbeit 5 SGB II Empfänger 5 unbekannt Elternarbeit ca. 80 Einzelgespräche 4 gemeinsame Elterngespräche Merkmale 41 Lernschwäche 37 Konzentrationsschwierigkeiten 28 mangelnde Ausdauer und Geduld 15 soziale Anpassungsdefizite

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8 fehlende Selbststeuerung Ergebnisse/Verbleib 3 Beendigung der Teilnahme aufgrund guter schulischer Leistungen TOPS Durchweg wird aus den Schulen die Verbesserung des Sozial- und Lernverhaltens der Kinder bestätigt. Die Zusammenarbeit mit der Elbinselschule ist weiterhin gut: die Präsenzzeiten für Eltern und Lehrkräfte in der Schule sind fester Bestandteil. Eltern suchen zu spontanen Gesprächen das Haus der Jugend auf. Die Bereitstellung von Malzeiten mit eigenen Mitteln im Haus der Jugend nach einer vorhergehenden Auswahl durch die Kinder und die gemeinsame Einnahme ist gewichtiger Bestandteil von „Sozialem Lernen“ in der Gruppe. Ausblick/Weiterentwicklung Im Verlauf des Jahres ergibt sich die Notwendigkeit, eine Profilierung des Maßnahme und die Ausarbeitung eines ganzheitlichen Konzeptes zur „Förderung und Betreuung von lernschwachen und sozialauffälligen Grundschulkindern“ als vorrangig präventives Angebot und zur Förderung und Betreuung von „nichtbeschulbaren, krisenhaften Grundschulkindern“. Im Vordergrund steht dabei auch, dass neben inhaltlichen Ausgestaltungen neue Finanzierungslösungen gefunden werden müssen, was bedeutet, dass die Schulen sich finanziell beteiligen müssen. Kritisch muss erneut festgestellt werden, dass erhebliche Mittel für Hausaufgabenbetreuung und –unterstützung genutzt werden, was eigentlich originäre schulische Aufgaben sind. Die Fragen: welche Unterstützungsformen und Leistungen aus Schule und Jugendhilfe können verknüpft werden? welche müssen neu konzipiert werden?, welche personelle und finanzielle Ressourcen aus Schule und Jugendhilfe stehen zur Verfügung und wie müssten diese künftig gebündelt werden?, welche Angebote, Maßnahmen und Mittel müssten erfunden werden? werden nicht beantwortet – auch weil die Grundschulen – außer der Schule Stübenhofer Weg - sich nicht beteiligen. Für Mitte 2010 steht der Umzug der Einrichtung in das neugebaute Haus der Jugend an, was zu einer erheblichen Verbesserung führen wird, sofern die präventiven schulischen und sozialen Förder- und Betreuungsangebote Bestand haben werden. Schulbezogene Jugendsozial- und Elternarbeit Schulbezogene (türkischsprachige) Elternarbeit Unterstützung der Eltern, Schule, SchülerInnen durch Vermittlung, Konfliktlösungen -, ggfs. unter Beteiligung der Fachdienste ASD und Rebus. Bewältigung des Schulalltages und Stärkung der Eltern zur Beteiligung an schulischen Belangen. Die Maßnahme dient der Erreichung einer gegenseitigen Akzeptanz und dem Abbau von

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Barrieren. Dies gilt auch für die Vermittlung von Prinzipien und Haltungen zu einer gewaltfreien, partnerschaftlich orientierten Erziehungshaltung. Zielgruppe Eltern, Lehrkräfte, Schüler und Schülerinnen Leistungsbereich Elternarbeit Angebotsort Schule Stübenhofer Weg Umfang 14 Stunden/Woche Personaleinsatz Sozial- und Integrationsberaterin (Weiterleitungsvertrag mit der Bürgerinitiative ausländische Arbeitnehmer e.V.) Zweck/Zielsetzung • Vermittlung, Beratung und Unterstützung von Eltern, Lehrkräften, Beratungsdienst • Beteiligung und Unterstützung bei Kriseninterventionen und Konfliktberatunge • Information, Motivation und Stärkung der Eltern zur Beteiligung an schulischen

Belangen • Unterstützung und Stärkung der Eltern in ihrem erzieherischen Verhalten. • Durchführung von informellen und informierenden Elternveranstaltungen • Verweisberatung und Hinführung zu Regeldiensten Rahmenbedingungen/Projektumfeld Das Angebot dient der Unterstützung von Eltern, denen wegen unzureichender Sprachkompetenz und/oder wegen kulturellen Barrieren der Zugang zu Schulen nicht möglich ist und die vor allem aber wegen Unsicherheit, Ängste und fehlenden Imformationen nicht die notwendigen Unterstützungsleistungen ihren Kindern gegenüber aufbringen können. Dies wird vielfach verstärkt durch gegenseitige Mißverständnisse. Viele Eltern sind an einer guten schulischen Bildung ihrer Kinder interessiert – ein Widerspruch zu den permanent geäußerten Vorwurf gerade gegenüber türkischstämmigen Eltern, sie würden sich nicht / zu wenig um die Belange der Kinder kümmern. Dabei wird zu wenig berücksichtigt, dass eine angemesssene Bildungsförderung aufgrund fehlender Ressourcen der Eltern nicht stattfinden kann. Konzept/Struktur • Unterstützung und Beteiligung bei Konfliktbewältigungen in Zusammenarbeit mit

Beratungslehrer der Schule, Lehrkräfte, Regeldiensten Rebus und ASD • Sprachmittlung • Beteiligung an Elternabenden • Beratung und Informationen (sozial- und kulturbeding) von Lehrkräften • Vermittlungen, Verständigung zwischen Schule und Eltern zur Erreichung einer

gegenseitigen Akzeptranz • Durchführung von informellen Elternveranstaltungen („Mütterfrühstück“) • Hausbesuche • Verweisberatung, Vermittlung in Beratungseinrichtungen, Regelangebote der

Familienförderung und Sprachkurse Verlauf/Zielerreichung Die Fachkraft führt an jedem Mittwoch (10:30 – 13:30 Uhr) in der Schule eine feste Präsenz für Eltern, Lehrkrafte, Beratungsdienst und Schüler durch. Sie beteiligt sich an Lehrer – Elterngespräche und steht ggfs. in Einzelfällen als Sprachmittlerin zur

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Verfügung. Sie nimmt auf diese Weise Kontakt zu den Eltern auf, bzw. Eltern werden an sie vermittelt. Dabei handelt es sich vielfach um Mütter. Es gelingt den Lehrkräften vielfach über ihre Vermittlung, Eltern zu erreichen, Sachverhalte und Konflikte zu klären und auf das elterliche Verhalten einzuwirken. Sie beteiligt sich an Klassen- und Schulveranstaltungen. In den Gesprächen in der Schule, vor allem aber bei Hausbesuchen als eine wesentliche Methode dieses Ansatzes von Elternarbeit, werden die Eltern immer wieder informiert, auf ihre Verpflichtungen aufmerksam gemacht. Gemeinsam werden bestimmte Aufgaben und Zielsetzungen erarbeitet, die der Unterstützung der Kinde vor allem im Schulalltag dienen. Die Zielgruppe wird Mitte des Jahres von ausschließlich Eltern mit Grundschulkindern erweitert auf alle Eltern. Dabei handelt es sich faktisch um Mütter, die in der Regel die Außenkontakte, die schulische Kontakte durchführen und die Erziehungsleistungen erbringen. Durch dieTeilnahme an Eltern-Lehrergesprächen oder durch die Vermittlungen von den Lehrkräften entstehen Kontakte, kurz- und längerfristiege Arbeitsbeziehungen unterschiedlicher Ausprägung mit den Eltern. Nicht selten öffnen Recherchen, die anfangs eigentlich nur den schulischen Komplex betreffen, eine Multikomplexität der Problemlagen. Für sehr viele Familien stellen diese komplexen Problemlagen die eigentliche Belastung dar. Der Einblick in die familiäre Situation eröffnet nicht selten ein Konfliktpotential, was von einer totalen Überforderung und Handlungsunfähigkeit in allen Bereichen bis hin zu Gewalterefahrungen reicht. In den meisten Fällen findet eine Beratungs- und Unterstützungsrbeit über Hausbesuche statt, was der Klientel vielfach das Gefühl von Sicherheit gibt und eine intensivere Kommunikation ermöglicht. Bei einer Reihe von Multiproblemfällen, vielfach unter Einbeziehung des schulischen Beratungsdienstes, des ASD und Rebus, ist die Berücksichtigung der sozialen, kulturellen und familiären Hintergründe wesentlich für Diagnosen, Bedarfsfeststellungen und Förderplanungen seitens der Fachkraft vielfach hilfreich: die sozialen und kulturellen Lebenslagen können bewertet und berücksichtig werden. Es ergeben sich 12 Langzeitbetreuungen meist der gesamten Familien einschließlich der Kinder. Dabei handelt es sich um wenige Familien mit alleinerziehenden, meist überforderten Müttern. Die Zusammenarbeit mit VERIKOM ist hilfreich, da die Sprachkompetenz des Mitarbeiters bei kurdischen Familien genutzt werden kann. Der Beratungs- und Unterstützungsbereich umfaßt alle nur denkbare Problembereiche von die Klärung einfacher Sachverhalte bis zu einem Problemkomplex im Zusammenhang mit einer Zwangsverheiratung. 8 Informationsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit VERIKOM „Eltern ins Boot“ werden im „Schulcafe“ durchgeführt, wozu Referentinnen hinzugezogen werden. 12 informelle Treffen („Mütterfrühstück“) und 2 selbstorganisierte Info-Veranstaltungen mit externen Referentinnen werden durchgeführt.

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Die Kontaktaufnahme von - meist - der Schülerinnen findet vielfach im Schulcafe statt. Für eine Reihe von ihnen ergeben sich im Zusammenhang mit Übergängen, Lebensplanungen, eigenen Diskriminierungserfahrungen oftmals intensive Gesprächsbedarfe. Hieraus entwickeln sich 13 Beratungs- und Betreuungsfällen. Es kommt zu einer sehr zeitaufwändigen Unterstützung einer ehemaligen Schülerin unter Einbeziehung anderer Dienste und Einrichtungen. Zahlen 43 Beratungs-/Vermittlungs-/Betreuungsfälle davon: 2 männliche Elternteile 33 weibliche Elternteile 8 Elternpaare mit: 1 Kind 2 Kinder 3 Kinder 4 Kinder k.Angabe 4 22 14 2 1 Familienstand: ledig Verheiratet getrennt geschieden 1 26 5 6 alleinerziehend k. Angabe 9 1 Zugang: Schulberatungsdienst Lehrkraft andere Eltern k. Angabe 8 24 10 2 Problemlagen: Schulprobleme Verständigungsprobleme Info-Defizit 36 30 33 Erziehungsprobleme Häusliche Gewalt psych.Probleme 25 3 15 Fachkooperation mit: ADS Rebus 5 1 Weitervermittlung: Erziehungsberatungsstelle Integrationsberatung 13 4 Teilnahme an Klassen-/ Lehrer-/Eltern- Elternabenden Schulkonferenzen gesprächen 8 36 7 Veranstaltungen: 12 „Mütterfrühstücke“ im Schulcafe 4 Info-Veranstaltungen 38 Elternteile beteiligen sich an den Info-Veranstaltungen TOPS Einmal im Monat findet im Schulcafe ein „offener“ Müttertreff statt, was sich als feste Einrichtung verfestigt hat.

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Die Informationsveranstaltungen mit Verikom haben zur Folge, dass eigenes Erziehungsverhalten reflektiert und kritisch betrachtet wird. Neue Wege der Erziehung werden vermittelt. Es besteht der Wunsch nach weiteren Veranstaltungen dieser Art. Der Austausch mit den Lehrkräften führt zu einer Zunahme an Interesse über die sozialen und kulturellen Hintergründe und den Lebenslagen in den Familien. FLOPS Nach wie vor steht ein Teil der Lehrerschaft distanziert bis desinteressiert migrantischen Eltern gegenüber. Ausblick/Weiterentwicklung Diese Maßnahme führt zu dem Beginn der Entwicklung eines „interkulturellen“ Netzwerkes in Kirchdorf-Süd mit der Zielsetzung, Vermittlung und Zugang zu allen Angebotsformen in Wilhelmsburg zu erreichen und was im Reiherstiegviertel weiter entwickelt ist. Bistro Straso Jugendhilfe / Jugendsozialarbeit (Straßensozialarbeit) ist oft die einzige Zugangs-und Einflussinstanz. Psychosziale Beratung und sozialpädagogische. Unterstützung bei der Lebensbewältigung und Verselbstständigung werden mit dem Ziel angeboten, schulisches Scheitern und Ausgrenzung zu verhindern. Das Angebot einer Malzeit an drei Tagen dient dem Zugang und der Aufrechterhaltung der Kontakte zu den Jugendlichen. Zielgruppe Schüler und Schülerinnen ab 15 Jahre Leistungsbereich Jugendsozialberatung Angebotsform Gruppenarbeit, Beratung Angebotsort Straßensozialarbeit Kirchdorf-Süd, Erlerring 7 Umfang achtstündiges Angebot/Woche Personaleinsatz 6 Stunden freier Mitarbeiter, 5 Stunden Straßensozialarbeit Kooperatiopnspartner BI Elbinseln, Strassenspzialarbeit Kirchdorf-Süd, IN VIA Kompetenzzentrum Ressourcen Zuwendung, Betriebsmittel Straßensozialarbeit Zweck/Zielsetzung • Erreichung älterer, nicht eingebundener, gefährdeter Jugendliche mit z.T.

schlechten Schulverläufen, negaitven Schulerfahrungen und ungünstigen Zukunftsprognosen

• Dauerhafter Zuganges zu SchülerInnen ,vorrangig der Schule Stübenhofer Weg (als Partnerschule)

• Außerschulische Anlauf- und Beratungsangebot für Krisen- und Konfliktberatung • Unterstützung bei der „alltäglichen Lebensbewältigung“ • Verhinderung von Schulabbrüchen, Förderung der Schulmotivation • Vermittlung zu Schule, in Ausbildung und Arbeit

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Zielgruppe • SchülerInnen der SEK I und SEK II • Gefährdtete Jugendliche aus dem schwierigen sozialen Umfeld Kirchdorf-Süd • SchülerInnen mit ungünstigen schulischen, beruflichen und sozialen Prognosen Rahmenbedingungen/Projektumfeld Ein Teil der jungen Menschen wird von den beiden Haupt-Sozialisationsinstanzen Elternhaus sowie Schule vielfach nicht mehr erreicht. Der familiäre Hintergrund bei einer Reihe von Jugendlichen ist nicht zukunftsweisend und entwicklungshemmend. Das Verhältnis zur Schule ist oft konfliktbesetzt; die individuellen Lebenslagen der Jugendlichen können im schulischen Alltag nicht ausreichend berücksichtigt werden, dadurch fühlt sich die Zielgruppe mit ihren Sorgen und Problemen nicht wahrgenommen. Viele Jugendliche reagieren mit zunehmender Distanz und Verweigerung, was zu konflikthaften Situationen in der Schule führt. 18 Jugendliche weisen eine geringe soziale Kompetenz auf. Struktur Offenes Angebot mit einer Teilnehmerzahl von 15 bis 20 Jugendlichen pro Öffnungszeit in den Räumen der Straßensozialarbeit. Straßensozialarbeit als möglicherweise letzte Zugangs- und Einflussinstanz hat die Chance präventiv, vermittelnd, und fördernd tätig zu werden. Das Angebot ist offen und niedrigschwellig, in seiner Kontinuität aber sehr verlässlich für die Jugendlichen. Die Nutzer und Nutzerinnen haben verschiedene kulturelle Hintergründe und entstammen verschiedenen Cliquen, die teilweise in Konflikte miteinander verwickelt sind. Im Rahmen des Mittagstisches gelingt es zum Teil auch diese einander anzunähern. Verlauf/Zielerreichung Verbindlicher Beziehungsaufbau und kontinuierlicher Kontakt zur Zielgruppe mit dem Angebot 3 x wöchentlich kostenfrei eine warme Mahlzeit zu bekommen. Während dieser Zeit erhalten die Jugendlichen Aufmerksamkeit. Dadurch können sie Vertrauen aufbauen und ihr Verhalten den allgemein gültigen Verhaltensnormen anpassen. Themen für eine folgende Beratung können der unregelmäßige Schulbesuch und der daraus resultierende Schulfrust sein. Daraus ergeben sich weitere Maßnahmen: Hausaufgabenhilfe, Konfliktgespräche und Beratung. Zur Berufsorientierung und Bewerbungshilfe werden die Jugendlichen möglichst an die Kompetenzagentur vermittelt. Ergebnisse Das Mittagstischangebot ermöglicht die Aufrechterhaltung eines kontinuierlichen Kontaktes zu schwierigen Jugendlichen. In der Folge dieses Angebotes vertrauen sich Jugendliche uns mit ihren Sorgen an. In 14 Fällen wurde daraufhin Einzelhilfe durchgeführt bzw. begonnen. Hier ist besonders die Vermittlung in weiterführende Schulen zu nennen, die Weitervermittlung und Hinführung in ausbildungsvorbereitende Maßnahmen, die Begeleitung bzw. die Überleitung zu spezialisierten Beratungseinrichtungen und die intensive Einzelbetreuung durch die Mitarbeiterinnen der Straßensozialarbeit. Es werden Beratungen bei schulischen Konflikten, ausländerrechtlichen, Handyschulden, Fahrgelderschleichungsschulden, Problemen mit der Staatsanwaltschaft, der Polizei, den Jugendgerichten, mit Rechtsanwälten, familiären Problemen, Kontakten zum Jugendamt, Rebus und Konflikten mit der Schule und

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versicherungsrechtlichen Fragen durchgeführt. Außerdem können bei existenziellen Problemen mit der ARGE und der Familienkasse beraten werden. Desweiteren gibt es zukunftsweisende Kontaktvermittlungen zur Berufsberatung, Arbeitsvermittlung und zum Schulinformationszentrum. 8 Jugendliche können an die IN VIA-Kompetenzagentur vermittelt werden, die vierzehntägig zur Mittagszeit in unseren Räumen anwesend ist. Die erreichten Schulabschlüsse der TeilnehmerInnen sind Hauptschulabschlüsse und Realschulabschlüsse. Letzteres ist bei der bedienten Klientel eine Besonderheit. Zahlen/Ergebnisse 25 TeilnehmerInnen davon: 20 männlich 5 weiblich Alter: 12 – 15 Jahre 16 – 21 Jahre 5 20 Herkunft: deutsch Migrationhintergrund 6 19 13 SchülerInnen: Hauptschule Realschule Förderschule Berufsschulen(BVJ, AVJ) 3 5 3 2 TN von Maßnahmen Ausbildung 6 2 4 ausbildungsplatzsuchend/arbeitslos 21 TeilnehmerInnen nutzen das Beratungsangebot zu Berufsorientierung, Altagsbewältigung, Existenzsicherung 9 nutzen das Hausaufgabenangebot 8 werden an IN VIA vermittelt 7 beteiligen sich an Prüfungsvorbreitungen TOPS Die Maßnahme ermöglicht einen guten Kontakt zu den Jugendlichen, die die Schule nicht mehr oder unregelmäßig besuchen. Die Situation kann geklärt werden, Perspektiven entwickelt. FLOPS Das Angebot außerschulische Förderung in Form von Hausaufgabenhilfen und Einzelförderung wird hauptsächlich in den Zeiten vor Prüfungen genutzt. Das Jahr könnte von den SchülerInnen zum Ausgleich von Wissenslücken besser genutzt werden. Ausblick/Weiterentwicklung

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Es ist vorstellbar das Bistro als Lernort zur Verfügung zu stellen, so dass Jugendliche unter Anleitung die Mahlzeiten für die Besucher vorbereiten können. Genaueres muss noch entwickelt werden. Schulcafe Schulischer u n d nichtschulischer Kommunikations-, Begegnungs-, und Veranstaltungsort für Schüler und Schülerinnen, Lehrkrafte, Eltern, externe SozialarbeiterInnen der Jugendhilfe/Jugendsozialberatung, der Familienförderung. Zielgruppe Schüler Innen, Eltern, Lehrkräfte Leistungsbereich Jugendsozialarbeit Angebotsform Aufenthaltsraum für Schulpausen als niedrigschwelliger Zugangs- und Kommunikationsort Angebotsort Schule Stübenhofer Weg Umfang 3 Pausenzeiten in der Woche, 1 Elterntreffzeit/Woche, 2 Beratungsangebote/Woche von BERA, Personaleinsatz 1 freier Mitarbeiter, 4 Stunden Straßensozialarbeit, Mitarbeiterinnen von BERA und Verikom Kooperationspartner Straßensozialarbeit, BI Elbinseln (Übergangsmanagement BERA; BI Elternarbeit), VERIKOM Ressourcen Zuwendungen, Betriebsmittel Straßensozialarbeit Zweck-/Zielbeschreibung • Kommunikations-, Begegnungs- ; Lern-, Veranstaltungsort • Beratungsort für Jugendhilfeträger/Jugendsozialberatung (Schnittstelle Schule –

Jugendhilfe) • Entwicklung und Optimierung der Zusammenarbeit Schule – Jugendhilfe Zielgruppe Schüler und Schülerinnen, Eltern, Lehrkräfte der Schule Stübenhofer Weg Rahmenbedingungen/Projektumfeld Das „Schulcafe“ greift mehrere Problemfelder auf, die sich im Schulalltag, im Stadtteil und in der Jugendsozialarbeit der Straßensozialarbeit Kirchdorf-Süd zeigen. Das Projekt entwickelt die Zusammenarbeit Schule – Jugendhilfe weiter und stellt eine Schnittstelle zwischen den beiden Systemen dar und bündelt verschiedene Angebotsformen. Konzept/Struktur Das „Schulcafe“ in Trägerschaft der Straßensozialarbeit Kirchdorf-Süd, BI Elbinseln (Projekt „Schulbezogene Elternarbeit“), Verikom (Projekt „Eltern ins Boot“), Schule Stübenhofer Weg ist Bestandteil der Gesamtmaßnahme „Schulbezogenes Netzwerk“ Personalressourcen stellen die Straßensozialarbeit Kirchdorf-Süd durch Beratungspräsenz zu festen Zeiten, BI Elbinseln (BERA) und Verikom („Eltern ins Boot“) mit festen Präsenzzeiten. Eine weitere Unterstützung findet durch eine Honorarkraft statt. Eine inhaltliche Vernetzung mit der Maßnahme „Lernort Praxis“ der BI Elbinseln (Unterrichts- und schulersetzendes Angebot für schulmüde, nicht beschulbare

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Schüler und Schülerinnen im BI-Werkstattbereich) ist vorgesehen im Rahmen der individuellen Durchführung einer Re-Integration in die Schule einzelner Schüler. Weitere Öffnungszeiten ergeben sich aus speziellen Angeboten/Veranstaltungen (informelle Elternveranstaltungen wie „Mütterfrühstücke“ u.ä. durch „Türkischsprachige schulbezogene Elternarbeit“ – BI Elbinseln, Info-Veranstaltungen – Verikom „Eltern ins Boot“). Verlauf/Zielerreichung Im Januar 2009 öffnet das Schulcafe seinen Betrieb und wird umgehend von SchülerInnen der Abschlussklassen intensiv in drei Pausen in der Woche genutzt. Aus den dort entstandenen Kontakten entwickelt sich eine Lerngruppe zur Prüfungsvorbereitung, die sich zwei Mal wöchentlich trifft. Die 10 TeilnehmerInnen absolvieren ihre Prüfungen mit Erfolg und erhalten alle einen Abschluss. In zwei Fällen bitten Jugendliche wegen belastender familiärer Situationen um Hilfe. Einer von ihnen wird in eine Einrichtung „Betreutes Wohnen“ vermittelt, ein junges Mädchen kann an eine für ihre Problemlage kompetente Einrichtung übergeleitet werden. Seit dem Schuljahr 2009/2010 nach den Sommerferien besucht mittlerweile wieder ein fester Stamm von SchülerInnen das Schulcafe in den Pausen. Kontakte für weiterführende Beratungen auch hinsichtlich Schularbeitenhilfe sind in drei Fällen entstanden. „BERA“ (Übergangsmanagement der BI Elbinseln) nutzt das Schulcafe an einem Tag in der Woche für ihre Einzelberatungen. „Eltern ins Boot“ (VERIKOM) installiert - ebenfalls an einem Tag in der Woche - einen Elterntreff und darüber hinaus Elternveranstaltungen zu Themen der Erziehung und Schulorganisation. Im Rahmen der Vernetzung von Schule und Jugendhilfe können Kontakte zu einzelnen Lehrern hergestellt werden. Wir sind für sie zeitlich verlässlich in der Schule ansprechbar. Themen sind ausnahmslos Einzelfälle. Um ein Forum zu schaffen und konzeptionelle Anliegen, Absprachen zur Nutzung des Cafes und Ideen zu erörtern, tagt im Schulcafe seit September 2009 einmal monatlich ein Arbeitskreis bestehend aus VetreterInnen von VERIKOM, BI-BERA, BI-Mint-Werk, Straßensozialarbeit Kirchdorf Süd, Sozialarbeiterin der Schule Stübenhofer Weg. LehrerInnen sind in dem Arbeitskreis erwünscht können für diesen Arbeitskreis leider nicht gewonnen werden. Zahlen In den Schulpausenöffnungszeiten besuchen 10 – 15 SchülerInnen das Cafe. TOPS SchülerInnen suchen das Cafe zur Erholung und zu Kontaktaufnahme mit Straßensozialarbeit auf, woraus in Einzelfällen Beratungs- und Betreuungsbeziehungen entstehen. Lehrkräfte und Sozialpädagoginnen der Schule nutzen zunehmend das cafe für Gespräche mit SchülerInnen.

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8 Elternveranstaltungen werden von der BI Elbinseln und VERIKOM gemeinsam durchgeführt. Die Zusammenarbeit mit BI Elbinseln (BERA), VERIKOM (Eltern ins Boot) und BI –Elbinseln („Elternarbeit“) ist eng. FLOPS Das Schulcafe wird bis heute nicht von SchülerInnen betrieben. Es nicht gelungen, das „Schulcafe“ als eine Angebotsform „produktionsorientiertes Lernen“ zu mindestens in die Teilverantwortung der Schule zu überführen und Lehrkräfte zur Teilnahme und zur Übernahme von Verantwortlichkeiten zu bewegen. Die Lehrkräfte nutzen die Angebote der Jugendhilfe noch sehr sporadisch, Arbeitskontakte sind selten. Ausblick/Weiterentwicklung Die Erweiterung der Öffnungszeiten des Schulcafes für SchülerInnen, sowie die Nutzung als Lernort ist wünschenswert, mit den gegenwärtigen personellen Ressourcen aber nicht durchführbar. Für eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit LehrerInnen ist eine Basis geschaffen, die institutionelle Zusammenarbeit ist ausbaufähig. Im weiteren Verlauf sollen Schüler z.B. der 9ten oder 10ten Klassen das Cafe als Lernort unter Anleitung von Lehrern nutzen. Dann organisieren Schüler den Betrieb (Übernahme von Dienstzeiten, Koordination der Nutzung, Einkauf, Verkauf, Buchführung, Werbung, Reinigung) und erhalten theoretisches Grundlagenwissen anhand der Praxis. Das Schulcafe soll, je nach Anzahl der zur Verfügung stehenden Mitarbeiter, in den großen Pausen und mittags geöffnet sein.