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Deutsch Grammatik Übungsm aterial Datum Das Geheimnis des Konjunktivs Das Geheimnis des Konjunktivs Um Aussagen, die wir gehört oder gelesen haben, wiederzugeben oder Wünsche, Unwahrscheinliches und Höflichkeiten zum Ausdruck zu bringen, verwenden wir im Deutschen den sogenannten Konjunktiv. Die ‘normale’ Verbform, die wir verwenden, um Aussagen zu machen oder Fragen zu stellen, heißt Indikativ. Der Konjunktiv verändert den Modus eines Satzes. Das Wort Modus stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie Art und Weise. Einen Modus gibt es zum Beispiel auch in Computerspielen. In der Sprache macht uns der Wechsel des Modus deutlich, dass der Sprecher etwas nur wiedergibt, sich seiner Sache nicht sicher ist oder besonders höflich sein will – ein deutliches Signal! Frodo behauptet: „Ich komme aus dem Auenland.“ Frodo behauptet, er komme aus dem Auenland. Oft tun wir uns mit den Formen des Konjunktivs besonders schwer, weil wir sie in unserem mündlichen Sprachgebrauch – also wenn wir uns mit unseren Mitmenschen unterhalten – durch das Wort ‘würde’ ersetzen. Das fällt uns leichter, weil wir die richtige Konjunktivform oft gar nicht mehr genau kennen. Frodo behauptet, er würde aus dem Auenland kommen. 1

SCHOOL-SCOUT: · Web viewArbeitsblatt 4: Nur Übung macht den Meister... Aufgabe 1 Lisa hat sich mit ihrer Freundin Friederike über deren Ferien in Italien unterhalten. Begeistert

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Das Geheimnis des Konjunktivs

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Übungsmaterial

Datum

Das Geheimnis des Konjunktivs

Das Geheimnis des Konjunktivs

Um Aussagen, die wir gehört oder gelesen haben, wiederzugeben oder Wünsche, Unwahrscheinliches und Höflichkeiten zum Ausdruck zu bringen, verwenden wir im Deutschen den sogenannten Konjunktiv. Die ‘normale’ Verbform, die wir verwenden, um Aussagen zu machen oder Fragen zu stellen, heißt Indikativ. Der Konjunktiv verändert den Modus eines Satzes. Das Wort Modus stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie Art und Weise. Einen Modus gibt es zum Beispiel auch in Computerspielen. In der Sprache macht uns der Wechsel des Modus deutlich, dass der Sprecher etwas nur wiedergibt, sich seiner Sache nicht sicher ist oder besonders höflich sein will – ein deutliches Signal!

Frodo behauptet: „Ich komme aus dem Auenland.“

( Frodo behauptet, er komme aus dem Auenland.

Oft tun wir uns mit den Formen des Konjunktivs besonders schwer, weil wir sie in unserem mündlichen Sprachgebrauch – also wenn wir uns mit unseren Mitmenschen unterhalten – durch das Wort ‘würde’ ersetzen. Das fällt uns leichter, weil wir die richtige Konjunktivform oft gar nicht mehr genau kennen.

Frodo behauptet, er würde aus dem Auenland kommen.

Zumindest im schriftlichen Sprachgebrauch gehört es aber zum ‚guten Ton’, den Konjunktiv richtig einzusetzen: Nur wenn du alle Formen und ihren Gebrauch gut kennst und anwenden kannst, kannst du in Inhaltsangaben, Aufsätzen oder einfachen Grammatiktests punkten!

Arbeitsblatt 1: Der Erstgeborene - Konjunktiv 1

Es gibt zwei verschiedene Arten des Konjunktivs: Den Konjunktiv 1, den du vor allem bei der Wiedergabe von wörtlicher Rede und der Wiedergabe fremder Gedanken und Meinungen verwendest und den Konjunktiv 2, den du gebrauchst, um gedankliche Vorstellungen, Wünsche oder Höflichkeit auszudrücken.

Die Formen des Konjunktiv 1 bildest du, indem du an den Stamm des Verbs (zum Beispiel geh- von gehen, sing- von singen, ...) die jeweilige Konjunktivendung anhängst.

Die richtigen Endungen sind:

Person

Endung: Stamm plus...

Beispiel

ich

-e

geh + e = ich gehe

du

-est

geh + est = du gehest

er/sie/es

-e

geh + e = sie gehe

wir

-en

geh + en = wir gehen

ihr

-et

geh + et = ihr gehet

sie

-en

geh + en = sie gehen

Aufgaben:

1. Suche jene Beispiel-Formen zum Verb ‘gehen’ aus dem Kasten heraus, die du auch im Indikativ (dem ‘normalen’ Modus der Verben) verwenden könntest und schreibe sie hier auf:

__________________________________________________________________________

2. Bilde die Formen des Konjunktiv 1 vom Verb ‘schwimmen’. Finde dafür den Stamm!

Stamm: ___________

ich ______________

wir ____________

du ______________

ihr ____________

er/sie/es __________

sie ____________

3. Setze die folgenden Sätze in den Konjunktiv 1, indem du die Verbform veränderst:

a) Peter geht schwimmen. ( ______________________________.

b) Lisa singt gerne.

( ______________________________.

Keine Sorge, das ist gar nicht so schwer!

Um den Konjunktiv 1 Perfekt zu bilden, brauchst du die Formen des Konjunktiv Präsens der Verben haben und sein. Dann brauchst du noch das Partizip II des jeweiligen Verbs in deinem Satz.

Das war ein bisschen zu theoretisch und schnell?

( Dann schau dir die Tabelle und die Beispiele an!

haben

sein

Partizip II

(z.B. von geben und fliegen)

ich

habe

sei

habe gegeben

sei geflogen

du

habest

seiest

habest gegeben

seiest geflogen

er, sie, es

habe

sei

habe gegeben

sei geflogen

wir

haben

seien

haben gegeben

seien geflogen

ihr

habet

seiet

habet gegeben

seiet geflogen

sie

haben

seinen

haben gegeben

seien geflogen

„Der kleine Vogel flog gestern zum ersten Mal!“ ( Er sagt, der kleine Vogel sei gestern zum ersten Mal geflogen.

Sie sagte: „Er gab mir ein Geschenk“ ( Sie sagte, er habe ihr ein Geschenk gegeben.

- Und bei anderen Verben?

Lukas erzählt: „Tina war gestern im Kino.“ ( Lukas erzählt, dass Tina gestern im Kino gewesen sei.“

Oma: „Schön, dass er mir gestern die Wäsche wusch!“( Oma sagt, dass er ihr gestern die Wäsche gewaschen habe.

Hanna berichtet: „Das rote und das blaue Auto krachten richtig zusammen!“ ( Hanna berichtet, das rote und das blaue Auto seien richtig zusammen gekracht.

Arbeitsblatt 2: Der zweite im Bunde - Konjunktiv 2

Den Konjunktiv 2 verwendet man vor allem dann, wenn etwas unmöglich oder zumindest sehr unwahrscheinlich ist. Auch wenn man zweifelt oder etwas vermutet verwendet man den Konjunktiv 2. Außerdem ist der Konjunktiv 2 eine Möglichkeit Höflichkeit auszudrücken.

Anders als den Konjunktiv 1 bildest du den Konjunktiv 2, indem du an die Stammform des Indikativ Präteritum des Verbs die jeweilige Endung anhängst.

Verben wechseln nicht nur bei der Bildung des Präteritums manchmal den Vokal, sondern auch bei der Bildung des Konjunktiv 2 – das klingt dann furchtbar fremd, ist aber trotzdem richtig. Oft finden wir einen Umlaut im Konjunktiv 2:

Wenn er nicht mehr äße, stürbe er.

oder: sänge, läse, trüge, sähe, wäre, hätte, wüsste, gäbe, flöge, ...

Außerdem gibt es Formen des Konjunktiv 2, die dem Indikativ Präteritum genau gleichen (zum Beispiel spielte, sagte, ...) – sie entstehen, wenn man das Präteritum eines Verbs bildet, indem man die Endung –te anhängt.

Sowohl die uns viel zu fremden Formen als auch jene, die genau gleich wie der Indikativ gebildet werden, ersetzen wir oft durch würde und das jeweilige Verb:

Wenn er nicht mehr essen würde, würde er sterben.

Wenn er nichts mehr sagen würde (eigentlich: sagte), wäre es ruhig in der Klasse.

Aufgabe:

Trotzdem musst du natürlich wissen, wie man die richtige Form bildet! Und bei manchen Verben ist das auch ganz leicht! Versuche, die folgende Tabelle zu vervollständigen:

Verb

Präteritum

Konjunktiv 2

Ersatzform mit würde?

rufen

er rief

er riefe

nicht nötig

gehen

er ging

sagen

Wenn ich ein Vöglein wär

und auch zwei Flügel hätt

flög ich zu dir

weil´s aber nicht kann sein

bleib ich allhier

Du hast ja bereits gelernt, dass man den Konjunktiv 2 benutzt, um Wünsche, Träume, und Vorstellungen auszudrücken, die sehr unwahrscheinlich oder vielleicht sogar unmöglich sind.

Leon ist ein großer Tagträumer. Ständig stellt er sich vor, wie es wäre, wenn er ein berühmter Superstar wäre:

Wenn ich ein Superstar wäre, dann würde ich unzählbar viel Geld besitzen. Ich würde verschiedene Villen in verschiedenen Ländern bewohnen. Meine Eltern würden natürlich auch ein neues Haus bekommen. Ich würde meine Freunde jedes Wochenende zu mir einladen und wir würden tonnenweise Eiscreme essen und den ganzen Tag würden wir nur machen, was uns Spaß macht. Ich würde nicht mehr zur Schule gehen, sondern in meinem eigenen Tonstudio würde ich jeden Tag einen Superhit aufnehmen. Die Mädchen würden mich anhimmeln und ich würde so viel Fanpost bekommen, dass der Briefträger mindestens zweimal am Tag zu mir kommen würde...

Aufgabe 1:

Leon schreibt seinem Freund eine Email, in der er ihm von seinen Vorstellungen erzählt. In der Schule hat Leon gelernt, dass man solche Konstruktionen mit würde eigentlich nicht benutzt, wenn man etwas aufschreibt. Kannst du Leons Email schreiben und die richtige Form des Konjunktivs einsetzen?

(Tipp: So geht’s los: Wenn ich ein Superstar wäre, dann besäße ich unzählbar viel Geld. Ich... )

Aufgabe 2:

Was würdest du machen, wenn du eine Million Euro im Lotto gewinnen würdest? Schreibe einen Artikel für eure Schülerzeitung!

Arbeitsblatt 3: Indirekte Rede

Am häufigsten verwendet man den Konjunktiv, um Aussagen wiederzugeben, die man gehört oder gelesen hat. Dabei ist die Grundregel, dass der Konjunktiv 1 verwendet wird:

Peter erzählt: „Die Musik gefällt mir.“ ( Peter sagt, die Musik gefalle ihm.

Konjunktiv 2 in der indirekten Rede?

Manchmal kommt es vor, dass der Sprecher, der etwas wiedergibt, an der Richtigkeit einer Aussage zweifelt. Diesen Zweifel kann er dann durch den Konjunktiv 2 ausdrücken:

Peter glaubt: „Es gibt Marsmenschen.“ ( Peter glaubt, es gäbe Marsmenschen.

Eine weitere Besonderheit gibt es, wenn der Konjunktiv 1 und der Indikativ Präsens genau gleich sind:

Peter sagt: „Ich habe Hunger.“ ( Peter sagt, er habe Hunger.

In einem solchen Fall verwendet man statt des Konjunktivs 1 den Konjunktiv 2, um Verwechslungen mit dem Indikativ Präsens zu vermeiden:

( Peter sagt, er hätte Hunger.

Und was passiert, wenn der Konjunktiv 2 wiederum dem Indikativ Präteritum entspricht? Dann benutzen wir die Ersatzform würde + Verb.

Jetzt du!

1) Peter kann heute nicht in die Schule gehen, weil er erkältet ist. Er ruft Christoph an, der ihn beim Lehrer entschuldigen soll. Stell dir vor, du wärst Christoph: Wie musst du Peters Bericht weitergeben?

2) Simon und Mariette sind ganz schon aneinander geraten. Die Streitschlichter sollen nun vermitteln. Als erstes protokollieren sie die Aussagen von den beiden. Kannst du ihnen dabei helfen?

Beginne so: Mariette berichtet, dass es in der

großen Pause gewesen sei...

Simon entgegnet, dass...

(Denke daran, dass das Protokoll nicht umgangssprachlich sein sollte!)

Die Ausnahme bestätigt die Regel: Probleme mit dem Konjunktiv

Sicher ist dir schon aufgefallen, dass die Regeln zur Bildung des Konjunktivs hin und wieder ins Nichts führen: Einige Verben weichen ab und kochen ihr ganz persönliches Süppchen.

Zum Beispiel das Verb kommen und die Bildung des Konjunktiv 2:

Stamm des Indikativ Präteritum (er kam): kam + Endung –e ( ‘Er kame...’?

Das klingt seltsam! Und es ist auch nicht ganz richtig...

Richtig müsste es heißen: Er käme... (schau dir nochmal die Beispiele auf S. 6 an!

Starke Verben mit umlautfähigem Vokal bilden den Konjunktiv 2 fast immer mit Umlaut (

singen, sang, sänge) Aus der Sprachgeschichte rührt außerdem her, dass manchmal das a im Präteritum im Konjunktiv zum ü wird (sterben, starb, stürbe oder verstehen, verstand, verstünde). Das liegt daran, dass diese Wörter früher im Präteritum nicht mit a sondern mit u geschrieben wurden!

Es gibt ein paar Formen, die du dir unbedingt merken solltest, weil du sie immer wieder brauchst:

Wichtige unregelmäßige Verbformen im Konjunktiv sind:

Sein:

ich sei, du seist, er/ sie/ es sei im Konjunktiv 1. ‘Wär-’ als Stamm im Konjunktiv 2: ich wäre, du wärst, er wäre, ...

Haben:

‘Hätt-’ als Stamm im Konjunktiv 2: ich hätte, du hättest, er hätte, ...

Werden:

‘Würd-’ als Stamm im Konjunktiv 2: ich würde, du würdest, er würde, ...

Arbeitsblatt 4: Nur Übung macht den Meister...

Aufgabe 1

Lisa hat sich mit ihrer Freundin Friederike über deren Ferien in Italien unterhalten. Begeistert erzählt sie ihren Eltern davon – vielleicht kann sie sie ja zu einem Urlaub im Süden überreden?!

Unterstreiche die Verbformen im Text, die im Konjunktiv stehen. Schreibe Friederikes Bericht so um, wie sie ihn Lisa erzählt haben müsste.

Lisa erzählt: Friederike sagte, in Italien sei es viel wärmer als in Deutschland. Es gebe lange Sandstrände, süße Aprikosen und natürlich lauter braungebrannte Jungs! Das Wasser glitzere im Licht – besonders dann, wenn die Sonne untergehe. An manchen Tagen würde es fast 40 Grad warm...da habe sie es nur noch im Schatten ausgehalten. Mit einem guten Buch und einer Flasche kalter Cola. Sie wäre gern nächstes Jahr wieder in Italien – und fände es herrlich, wenn wir mitkommen würden!

Aufgabe 2

Gib die wörtliche Rede in einem vollständigen Satz korrekt wieder!

1) Peter sagt: „Ich bin krank.“

( ________________________________________________________________________

2) Susanne fragt: „Gibt es noch Kuchen?“

( ________________________________________________________________________

3) Tinas Mama erzählt: „Du hast als Baby viel geschrien.“

( ________________________________________________________________________

4) Tim behauptet: „Ich könnte drei Meter hoch springen, wenn ich größer wäre!“

( ________________________________________________________________________

Aufgabe 3

Finde jeweils die richtigen Verbformen, um die Tabelle zu vervollständigen!

gehen

geh-

er gehe

er würde gehen

er lache

er würde sein

müssen

er müsste

Lösung zu den Arbeitsblättern 1-3

I. Aufgaben zum Konjunktiv 1

1. Beispiel-Formen zum Verb ‘gehen’ die man auch im Indikativ verwenden könnte:

ich gehe, wir gehen, sie gehen

2. Formen des Konjunktiv 1 und Stamm vom Verb ‘schwimmen’:

Stamm: schwimm-

ich schwimme

wir schwimmen

du schwimmest

ihr schwimmet

er schwimme

sie schwimmen

3. Sätze im Konjunktiv 1:

a) Peter geht schwimmen. ( Peter gehe schwimmen.

b) Lisa singt gerne.

( Lisa singe gerne.

II. Aufgabe zum Konjunktiv 2

1)

Verb

Präteritum

Konjunktiv 2

Ersatzform mit würde?

rufen

er rief

er riefe

nicht nötig

gehen

er ging

er ginge

nicht nötig

sagen

er sagte

er sagte

nötig: er würde sagen

2)

Leons Email:

Wenn ich ein Superstar wäre, dann besäße ich unzählbar viel Geld. Ich bewohnte verschiedene Villen in verschiedenen Ländern. Meine Eltern bekämen natürlich auch ein neues Haus. Ich lüde (da diese Wendung so wenig geläufig ist, kannst du hier auch die würde-Konstruktion beibehalten!) meine Freunde jedes Wochenende zu mir ein und wir äßen tonnenweise Eiscreme und den ganzen Tag machten wir nur, was uns Spaß machte. Ich ginge nicht mehr zur Schule, sondern in meinem eigenen Tonstudio nähme ich jeden Tag einen Superhit auf. Die Mädchen himmelten mich an und ich bekäme so viel Fanpost, dass der Briefträger mindestens zweimal am Tag zu mir käme...

III. Aufgaben zur Indirekten Rede

1) Herr Maier, Christoph sagt, für ihn falle die Schule heute aus. Es tue ihm leid, aber er sei krank. Er habe (oder die Ersatzform hätte) Fieber und Husten. Er müsse wohl zwei Tage zu Hause bleiben.

2) Mariette berichtet, dass es in der großen Pause gewesen sei. Simon habe sich hinter einem Busch versteckt und ihr dann von hinten einen Schneeball an den Kopf geworfen. Mariette sagt, dass sie sich eigentlich gut verstehen (möglich ist auch der Konj.2 als Ersatzform: verstünden/verständen, beide Formen existieren), sie aber wegen des Schneeballs wütend gewesen sei. Deswegen habe sie Frau Finke erzählt, dass Simon die Mädchen immer ärgere. Sie wisse aber, dass das eigentlich nicht stimme.

Simon entgegnet, dass es stimme und er den Schneeball geworfen habe. Er betont, dass es nur Spaß gewesen sei und es ihm jetzt auch leid tue. Simon sagt, dass sie sie Mädchen fast nie ärgern (möglich ist auch der Konj.2 als Ersatzform: ärgerten). Er fordert, dass Mariette dies richtig stellen solle.

Lösung zum Arbeitsblatt 4

Aufgabe 1

Unterstrichene Konjunktivformen:

Lisa erzählt: Friederike sagte, in Italien sei es viel wärmer als in Deutschland. Es gebe lange Sandstrände, süße Aprikosen und natürlich lauter braungebrannte Jungs! Das Wasser glitzere im Licht – besonders dann, wenn die Sonne untergehe. An manchen Tagen würde es fast 40 Grad warm...da habe sie es nur noch im Schatten ausgehalten. Mit einem guten Buch und einer Flasche kalter Cola. Sie wäre gern nächstes Jahr wieder in Italien – und fände es herrlich, wenn wir mitkommen würden!

Friederikes Bericht:

„In Italien ist es viel wärmer als in Deutschland. Es gibt lange Sandstrände, süße Aprikosen und natürlich lauter braungebrannte Jungs! Das Wasser glitzert im Licht – besonders dann, wenn die Sonne untergeht. An manchen Tagen wird es fast 40 Grad warm...da habe ich es nur noch im Schatten ausgehalten. Mit einem guten Buch und einer Flasche kalter Cola. Ich wäre gern nächstes Jahr wieder in Italien – und fände es herrlich, wenn ihr mitkommen würdet!

Aufgabe 2

1) Peter sagt, er sei krank.

2) Susanne fragt, ob es noch Kuchen gebe.

3) Tinas Mama erzählt, sie habe als Baby viel geschrieen.

4) Tim behauptet, er könnte drei Meter hoch springen, wenn er größer wäre.

Aufgabe 3

Finde jeweils die richtigen Verbformen, um die Tabelle zu vervollständigen!

gehen

geh-

er gehe

er ginge

er würde gehen

lachen

lach-

er lache

er lachte

er würde lachen

sein

sei-

er sei

er wäre

er würde sein

müssen

müss-

er müsse

er müsste

er würde müssen

Abschluss-Test: Was man über den Konjunktiv wissen sollte

1. Was leistet der Konjunktiv?

2. Welchen Modus kennst du außer dem Konjunktiv?

3. Wie unterscheiden sich Konjunktiv 1 und Konjunktiv 2 hinsichtlich ihrer Bildung und ihrem Gebrauch?

4. Welchen Ersatz kennen wir für die Formen des Konjunktivs?

5. Wie lautet der Konjunktiv 1 in der 3. Person Plural des Verbs ‘schlafen’?

6. Gebe die folgende Aussage in der indirekten Rede wieder:

Paul sagte: „Ich gehe schwimmen, weil mir warm ist!“

Lösung zum Abschluss-Test

1. Was leistet der Konjunktiv?

Der Konjunktiv verändert den Modus eines Satzes: Er macht deutlich, dass wir eine Aussage wiedergeben, uns unsicher sind, etwas wünschen oder besonders höflich sind.

2. Welchen Modus kennst du außer dem Konjunktiv?

Indikativ

3. Wie unterscheiden sich Konjunktiv 1 und Konjunktiv 2 hinsichtlich ihrer Bildung und ihrem Gebrauch?

Der Konjunktiv 1 wird aus dem Stamm des Indikativ Präsens gebildet. Man verwendet ihn, wenn eine wörtliche Rede wiedergegeben wird.

Der Konjunktiv 2 wird aus dem Stamm des Indikativ Präteritum gebildet. Man verwendet ihn, um Wünsche, Vorstellungen, Unsicherheiten und Höflichkeit auszudrücken und außerdem in der indirekten Rede, um die dem Indikativ gleichen Formen des Konjunktiv 1 zu ersetzen.

4. Welchen Ersatz kennen wir für die Formen des Konjunktivs?

In der indirekten Rede, ersetzen wir den Konjunktiv 1 durch den Konjunktiv 2, wenn die Formen des Konjunktiv 1 identisch mit dem Indikativ Präsens wäre. Ist die Form des Konjunktiv 2 identisch mit dem Indikativ Präteritum, dann benutzt man würde + Verb.

5. Wie lautet der Konjunktiv 1 in der 3. Person Plural des Verbs ‘schlafen’?

Eigentlich heißt der Konj. 1 der 3.Pers. Pl ‘sie schlafen’. Da die Form mit der des Indikativ Präsens identisch ist, ersetzt man sie durch den Konjunktiv 2 (‘sie schliefen’). Da aber diese Form wiederum mit der des Indikativ Präteritum identisch ist, ersetzt man sie durch ‘sie würden schlafen’.

6. Gebe die folgende Aussage in der indirekten Rede wieder:

Paul sagte: „Ich gehe schwimmen, weil mir warm ist!“

Paul sagte, er gehe schwimmen, weil ihm warm sei.

So ein Mist! Sagen könnt’ ich das so leicht...wie hieß doch gleich der Konjunktiv bei ‘Timo ist krank’?

Timo: „Ich bin krank.“

Genau! Timo sagt, er sei krank!

Wie bitte? Stamm?

Wenn das Verb mit einer Person (zum Beispiel ich, du , wir, Peter, ...) in Kontakt kommt, verändert es seine Form:

Aus ‘gehen’ wird ‘ich gehe’, ‘du gehst’, ‘wir gehen’, ‘Peter geht’, ...

Indem du die jeweiligen Endungen oder einfach die Endung der Grundform (-en bei gehen) weglässt, erhältst du den Stamm des Verbs.

Kleine Erinnerung:

Das Präteritum

Um auszudrücken, dass etwas schon geschehen ist, also vergangen ist, gibt es im Deutschen verschiedene Zeitformen der Vergangenheit.

Das Präteritum, das du für die Bildung des Konjunktivs benötigst, ist eine solche Vergangenheitsform des Verbs. Meistens bildest du es, indem du an den Stamm des Verbs die Endungen –te oder im Plural -ten anhängst: er lachte, sie weinte, wir spielten, sie grinsten, ...

Andere Verben bilden das Präteritum, indem sie ihren Vokal wechseln: singen – sie sang, fliegen – er flog, lügen – er log, tragen – sie trug, lesen – sie las......

Übrigens, auch wenn du besonders höflich sein willst benutzt du am besten den Konjunktiv 2!

Ich hätte gern einen heißen Kakao.

Würden Sie mir einen Moment zuhören?

Könnte ich vielleicht mein Referat erst später vortragen?

Es war in der großen Pause. Simon hat sich hinter einem Busch versteckt und dann *patsch* hat er mir von hinten einen Schneeball an den Kopf geschmissen. Eigentlich verstehen wir uns gut, aber da war ich wirklich wütend. Deswegen habe ich dann auch Frau Finke erzählt, dass er die Mädchen immer ärgert. Ich weiß, eigentlich stimmt das ja gar nicht...

So eine Petze! Es stimmt, ich habe den Schneeball geworfen. Das war doch nur Spaß! Und jetzt tut es mir auch leid. Aber die Mädchen ärgern wir fast nie. Das soll Mariette jetzt aber auch richtig stellen!!

Kennst du dieses Volkslied?

Herr Maier, Christoph sagt, für ihn ________ die Schule heute aus. Es ____________ ihm leid, aber er ________ krank. Er ___________ Fieber und Husten. Er _________ wohl zwei Tage zu Hause bleiben.

„Für mich fällt die Schule heute aus! Es tut mir leid, aber ich bin krank. Ich habe Fieber und Husten. Ich muss wohl zwei Tage zu Hause bleiben.“

Und wenn du gar nicht weiter weißt....

...kannst du den Konjunktiv durch einen dass-Satz ersetzen:

Er sagt, die Stunde falle aus.

( Er sagt, dass die Stunde ausfällt.

( Er sagt, dass die Stunde ausfalle.

Bei einem dass-Satz sind nämlich beide Varianten (mit oder ohne Konjunktiv) richtig. Die Einleitung mit „dass“ reicht aus, um die Wiedergabe von etwas Gesagtem zu markieren.

...die Konjunktivform durch würde + Verb ersetzen:

( Er sagt, die Stunde würde ausfallen.

(Das geht aber nur in der gesprochenen Sprache, wenn du etwas niederschreibst, dann überlege doch vorher noch mal genauer, ob du den Konjunktiv vielleicht doch hinbekommst!)

Friederike und Tim können sich nicht sicher sein, ob ihre Wünsche in Erfüllung gehen. Deswegen stehen ‘wäre’, ‘fände’, ‘würdet’ und ‘könnte’ hier ebenso im Konjunktiv 2!

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Wie man den Konjunktiv 1 im Präsens bildet, das weiß ich jetzt. Aber wie sieht es denn mit der Vergangenheit aus? Wie gebe ich den Satz

Peter: „Ich ging schwimmen.“

in der indirekten Rede wieder?

Ich wünschte, wir hätten jetzt schon Ferien und ich läge am Strand...

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