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Sachwert Magazin

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e-paper Ausgabe 36 Lesen Sie kostenlos das Sachwert Magazin e-paper!

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Page 1: Sachwert Magazin
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PRIVATINVESTOR-TAGDAS FORUM FÜR LANGFRISTANLEGER

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»Wie Vermögen langfristig sichern?«, »Wo stehen Europa und der Euro heute?«, »Welcher Strategie folgen etablierte Experten aus der Value Investing Szene?« – Diesen und weiterenFragen rund um die Kapitalanlage stellen sich am 07.11.2015 in Köln erfolgreiche Fonds-manager, Value Investoren und Ökonomen.

SAMSTAG, 07.11.2015 | KÖLN, HOTEL HILTON cOLOGNE | 10-18 UHR

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731

DIE REFERENTEN

Max Otte | IFVE Institut für Vermögensentwicklung GmbH

Dirk Müller | Finanzexperte

Frank Fischer | Shareholder Value Management AG

Prof Dr. oec. Gerhard Raab | Hochschule Ludwigshafen am Rhein

Jochen Wermuth | CIO Wermuth Asset Management GmbH

Prof. Dr. iur. Karl Albrecht Schachtschneider

Anders als bei herkömmlichen Anlegerforen und -messen, steht auf dem PRIVATINVESTOR-Tag 2015 neben der Wissensvermittlung vor allem der direkte und persönliche Kontakt und Austausch mit Value-Investing-Experten im Fokus. Unter den hochkarätigen Referenten sind u.a.:

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Hinweis: SdK-Mitglieder profitieren von einem Vorzugspreis für die Tickets. Weitere Infos unter:+49 (0)221 998019 -16

IFVE Institut für Vermögensentwicklung GmbHAachener Straße 197-199 · 50931 KölnTel.: +49 (0)221 99 80 19-16Email: [email protected]

Page 3: Sachwert Magazin

SACHWERT MAGAZIN 4/2015

EditorialWackelkandidat USA

Julien D. BackhausHerausgeber und

Chefredakteur

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Bei den ganzen Diskussionen um Flüchtlinge, Syrien, Russland und die Türkei haben wir in letzter Zeit andere Krisenherde außer Acht gelassen. Nicht zuletzt Griechenland, aber vor allem einen wackligen Kandidaten: die USA.

Denn Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Bremer Landesbank, ist nicht der ein-zige Experte, der mahnende Worte findet. Die USA haben seit der großen Krise keine Strukturreformen durchgeführt. Die Hebelwirkung am Finanzmarkt liegt heute sogar noch höher als damals. Konsumschulden stehen jenseits von gut und böse.

Was das alles für den Finanzmarkt bedeutet und ob die USA die Kurve kriegen kann, ohne Europa erneut anzustecken, erklärt Folker Hellmeyer im Interview.

Aber auch Mario Draghi braut laut Top-Ökonom Thorsten Polleit ein gefähr-liches Gemisch zusammen. Was er zum jüngsten Zinsentscheid des Meisters des weichen Euros sagt, lesen Sie in seinem Kommentar.

Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre.

Ihr Julien BackhausHerausgeber

Editorial

SachwertschlägtGeldwert!

Intelligente Strategien für Ihre sichere Zukunft

Papiergeld kehrt früher oder später zu seineminneren Wert zurück. Null.

Voltaire, 1694 - 1778

In der Historie haben nur die Anleger ihr Ver-mögen sichern können, die nicht in bedruck-tes wertloses Papier investiert haben, sondern in Sachwerte, die nach bestimmten Ereignissen im- mer noch einen inneren bzw. einen Tauschwert aufweisen konnten. Unsere Konzentration liegt ausschließlich in der Konvertierung von Papier- / Giralgeld in physische Sachwertlösungen, die Sie schadlos durch die Finanz- und Wirtschaftskrise manövrieren lassen.

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Page 4: Sachwert Magazin

Herr Hellmeyer, Eurozone versus USA.Sie haben gerade auf der Edelmetall-messe darüber diskutiert und stehen-den Applaus für Ihre Ausführungenzur Strukturschwäche der USA erhal-ten. Ist da was im Argen?In der Tat: Die Entscheider am Finanzmarktmachen in meinen Augen denselben Feh-ler wie viele meiner Kollegen vor 2008. DieMärkte schauen solitär auf Quantität. Frag-los sieht die Konjunktur unter quantitati-ven Gesichtspunkten in den USA vielbesser aus als in der Eurozone. Die Lehr-stunde der Krise 2008/09 hätte aber seinmüssen, dass wir nicht nur auf Quantitätschauen, sondern besonders auf Qualitätder wirtschaftlichen Entwicklung. Hier seheich massive Schwächen in den USA. DieUSA haben nicht restrukturiert im Gegen-satz zur Eurozone.Wenn ich restrukturiere, richtige Struktur-reformen mache, dann belastet das logi-scherweise erst einmal dieWirtschaftsleistung. Das haben wir in derEurozone erlebt. Dann komme ich jedochauf eine ökonomische Basis, die gesundund belastbar ist. Aktuell sind die Reform-länder der Eurozone, Irland, Spanien, Por-tugal und Griechenland die Treiber desWachstums in der Eurozone.In den USA ergibt sich heute ein höhererHebeleffekt bezüglich der Verschuldungim Verhältnis zu Einkommen und Vermö-gen als 2008 vor dem ZusammenbruchLehmans.Reden wir Klartext: Wir haben in den USAeine Ausweitung der Staatsverschuldungum 78 % seit Ausbruch der Lehman-Krise.Wir haben eine Ausweitung der Bilanz-summe der Federal Reserve von 550 %.Darüber hinaus ergibt sich eine Auswei-tung der Konsumkredite um 18,5 %. Wirhaben eine Ausweitung der Studentenkre-dite um 90 % auf mehr als 1 Billion USD.Gleichzeitig wuchs die Wirtschaft der USAnur um 7 % zwischen 2008 und 2014.

Interview

SACHWERT MAGAZIN 1/201528

Folker Hellmeyer:»Wir haben heute mehr Leverageund damit mehr Risiken als 2008«Im Interview äußert sich Marktexperte Folker Hellmeyer über die Strukturschwäche derUSA, wagt eine Prognose für den DAX und sagt, warum Gold immer noch wichtig istfür Investoren. Das Gespräch führte Herausgeber Julien Backhaus

Folker Hellmeyer ist Chef-analyst und Chefvolkswirt derBremer Landesbank

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Page 5: Sachwert Magazin

Mehr noch sind die durchschnittlichen Ein-kommen (median-income) als auch diedurchschnittlichen Vermögen (median we-alth) in dieser Phase gesunken. Also, wieviel Kaufkraft unterstützt eigentlich diesedeutlich erhöhte Kreditaufnahme im Sys-tem? Wir haben heute mehr Leverage unddamit mehr Risiken als 2008.Es kann durchaus sein, dass sich diese Eu-phorie resultierend aus der Quantitätsana-lyse bei den USA und dem US-Dollartemporär fortsetzt. Eine nachhaltige Trend-fähigkeit liegt jedoch nicht vor. Ich erwartediese Erkenntnis an den Märkten spätes-tens Mitte nächsten Jahres.Die aktuell erwartete Zinswende mit Leit-zinssätzen in Richtung 3,5% per 2017 inden USA ist vor diesem Hintergrund illuso-risch. Wir schließen marginale Zinserhö-hungen nicht aus.

Sie liegen sehr gut bezüglich der Ent-wicklung der Aktienmärkte. Was er-warten Sie denn für Jahresende undJahresanfang?Wir waren gut. Wir haben bei 9700/9800im DAX im Juli zum Ausstieg geblasen undein Kursziel bei 8500 ausgegeben als auchein „Worst Case“bei 8.200 Punkten imDax prognostiziert. Der Tiefpunkt lag bei8,355. Wir haben gesagt, es geht schnellrunter, es geht anschließend schnell wie-der hoch. Wir sind wieder jenseits derMarke 9800 Punkte. Zum Jahresende seheich eine Fortsetzung der Rallye auf uns zu-kommen.Die finanzielle Repression setzt sich fort:Japan erhöht noch einmal die quantitati-ven Maßnahmen, die EZB startet jetzt. Eskommen jeden Monat circa 100 MilliardenDollar aus beiden Zentren zusätzlich anÜberschussliquidität. Das wird dazu füh-ren, dass wir weiter mit extremem Niedrig-zinsniveau konfrontiert sind, sowohl 2015als auch 2016.Auch in den USA sehe ich die jetzt bereitsdiskontierte Zinswende nicht. Vor diesemHintergrund werden Aktienmärkte profi-tieren.Wir haben Dividendenrenditen auch jetztnoch im DAX bei 3 % gegenüber zehnjäh-rigen Bundesanleihen von 0,80%. Deswe-gen bin ich auch für das nächste Jahr

optimistisch. Kursziele bei 11.000 Punktensind im DAX realistisch.Nur geopolitische Kurzschlusshandlungen(Ukraine) können gefährdend werden.

»Smarte Zentralbankendieser Welt kaufen Goldoder holen Gold aus Wa-shington und London zu-rück in ihre Tresore.«

Jetzt sind die Goldpreise wieder unterDruck geraten. Was sehen Sie denn dafür 2015?Es ist unheimlich schwer, bei Edelmetalleneine richtige Prognose abzugeben. Da istbezüglich der letzten drei Jahre von meinerSeite Demut und auch Selbstkritik ange-bracht. Wir haben es mit manipuliertenMärkten zu tun. Das betrifft nicht nur dasGoldfixing, sondern es geht sehr viel wei-ter. Das erschwert die Prognose erheblich.Ich bleibe aber zuversichtlich für Edelme-talle. Seit 2001 trete ich für die Anlage inEdelmetallen ein. Man sollte Investor sein,nicht Spekulant. Man sollte erkennen, dassdie Labilität unseres westlichen Finanzsys-tems, insbesondere ausgehend von denUSA, von Japan und auch von Großbritan-nien unverändert ausgeprägt ist. SmarteZentralbanken dieser Welt kaufen Goldoder holen Gold aus Washington und Lon-don zurück in ihre Tresore. Vor diesemHintergrund gilt: Wir werden in Edelmetal-len langfristig weiter nach oben laufen. Ichnutze die jetzigen Phasen immer wieder,um bei manipulierten günstigen Preisenkaufen zu können.

Noch eine Frage zum Abschluss, dievielleicht auch etwas außer der Reiheist: Was denken Sie, wo würde derGoldpreis heute stehen, wäre er nichtso börsengebunden und manipuliert?Ich bin der festen Überzeugung, wir wärenin Bereichen zwischen 2500 und 3000 Dol-lar.

Danke für das Gespräch,Herr Hellmeyer

Interview

SACHWERT MAGAZIN 1/2015 29

Das Video zum Interview sehen Sie auf Wirtschaft TVwww.wirtschaft-tv.com

Page 6: Sachwert Magazin

Auf der Sitzung am 22. Oktober hat der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, die Erwartung ge-schürt, die Geldpolitik könnte bald noch weiter gelockert werden: • Es gäbe merkliche Abwärtsrisiken für die Euro-Wirtschaft, und die Inflation im Euroraum könnte „zu niedrig“ ausfallen.• Die Anleihekäufe (und die damit ver-bundene Geldmengenvermehrung) wer-den daher bis September 2016 fortge-führt – und, wenn nötig, auch darüber hinaus.• Im Dezember 2015 soll der EZB-Rat eine Überprüfung vornehmen, ob die ak-tuelle Geldpolitik noch „angemessen“ ist. Sehr wahrscheinlich soll dann beschlossen werden, die Anleihekäufe zu erhöhen; und auch eine weitere Senkung des De-positenzinses ist nun wahrscheinlich(er) geworden.

Bereits Anfang September 2015 war ab-zusehen, dass mit einem Ausweiten der EZB-Anleihekäufe zu rechnen ist (und dass sich das Volumen auf mindestens 5 Billionen Euro belaufen könnte). Sollte die EZB ihren Depositenzins (er liegt der-zeit bei -0,2 Prozent) noch weiter in den Negativbereich drücken, würden dadurch die Kapitalmarktrenditen noch stärker als bisher in Richtung der Nulllinie gedrückt, und die Renditen für kürzere Laufzeiten würden noch weiter unter die Nulllinie gezogen.

Gefährliches GemischEin Ausweiten der Euro-Geldmengen durch Anleihekäufe, verbunden mit einem weiteren Absenken des Einlagen-zinses, wäre ein gefährliches Gemisch, das den Euro-Außenwert sogar letztlich auf historische Tiefstände befördern könnte.

Banken und institutionelle Anleger, die die neu geschaffenen Euro auf ihre Bankkon-ten gespült bekommen, werden (auch) Anlagen in Fremdwährung tätigen – wie zum Beispiel in US-Dollar-Bankeinla-gen und -Schuldpapiere. Dazu werden sie Euro am Devisenmarkt anbieten und Fremdwährung nachfragen. Das übt ei-nen Abwertungsdruck auf den Euro-Au-ßenwert aus.Wird die Euro-Geldmenge ausgeweitet, dürfte das zunächst die Preise für das Bestandsvermögen (dazu zählen zum Bei-spiel Aktien, Grundstücke und Häuser) in die Höhe befördern. Eine Vermögenspreis-inflation wäre die Folge.Künstlich gesenkte Zinsen verursachen Fehlentwicklungen auf breiter Front: Ka-pitalverschwendung und Kapitalverzehr. Sie werden nicht für mehr Wachstum und Beschäftigung sorgen, sondern die künf-tige Wirtschaftsleistung und damit auch

Zum EZB-Zinsentscheid:Die EZB braut ein gefährliches Gemisch zusammen

Kommentar

Dr. Thorsten Polleit, Chefsvolkswirt Degussa Goldhandel GmbH

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Page 7: Sachwert Magazin

Euro-Wechselkurs gegenüber dem US-Dollar am 22. Oktober 2015

Quelle: Bloomberg.

Goldpreis (Euro/oz) 2007 bis 2015

Quelle: Bloomberg.

Kommentar

tige Wirtschaftsleistung und damit auch die künftigen Realeinkommen im Euro-raum schwächen.

Folgen für das GoldDie offiziell gemessene Inflation ist der-zeit niedrig. Doch das sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die EZB-Geldpolitik auf eine Schwächung der Euro-Kaufkraft hinausläuft:

• Durch die Abwertung des Euro- Außenwertes werden die Euro-Bürger und -Unternehmen weniger Güter für ihre Euro im Ausland kaufen können.

• Durch die Geldmengenausweitung werden sie im Inland weniger Aktien, Grundstücke und Häuser für ihre Euro bekommen. Früher oder später wird die Geldmengenvermehrung natürlich auch die Preise der Lebenshaltung in die Höhe treiben und auch auf diesem Wege die Euro-Kaufkraft vermindern.Seit Jahresanfang hat der Goldpreis um etwa 6 % zugelegt (zum Vergleich: S&P 600 -1,9 %, DAX +5,8 %). Angesichts eines weiter abwertenden Euro besteht eine gute Aussicht, dass das Gold für die Anleger auch weiterhin eine gute Impfung gegen die Folgen der EZB-Politik bleibt.

Seit Einführung des Euro am 1. Januar 1999 hat der Goldpreis in Euro gerechnet um etwa 322 % zugelegt, der DAX um etwa 103 %. Das ist zwar keine verläss-liche Indikation für die künftige Goldpreis-entwicklung. Aber sie zeigt doch eines: In Zeiten, in denen die Probleme im interna-tionalen Kredit- und Geldsystem immer weiter zugenommen haben, hat das Gold seine Versicherungsfunktion erfüllt. Wa-rum sollte das künftig anders sein – zumal die EZB nun ein gefährliches Gemisch zu-sammenzubrauen scheint?

Dr. Thorsten Polleit

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Zwei unangenehme Wahrheiten: KeineRenditen und WohlstandsverlusteErstens: Die Zeit der Renditen ist vorbei!Bereits heute werden wir durch die momen-tane Niedrigzinsphase der Notenbankenschleichend enteignet. Unser Geld verliertdurch die verheerende Notenbankpolitikjeden Tag mehr an Kaufkraft.Die Verzinsung auf Sparbüchern und Tages-geldkonten liegt bei minus/plus 0 Prozent.Die offizielle Inflation ist weit darüber. Bereitsim vierten Quartal 2014 hat die erste deut-sche Bank, die Skatbank, eine Internet-Toch-ter einer Volksbank in Thüringen,Negativzinsen eingeführt. Ende Novemberspricht Deutschlands zweitgrößte Bank, dieCommerzbank, von der Einführungeiner „Guthabengebühr“ bei ein-zelnen großen Firmenkunden mithohen Guthaben sowie bei Groß-konzernen und institutionellen An-legern“. Auch die Deutsche Bankschließt einen Negativzins nicht aus.Hierzu, Co-Vorstandschef der Deut-schen Bank und Prä-sident desDeutschen Bankenverbands, JürgenFitschen: „Jedes einzelne Institutmuss sich mit dem Thema auseinan-dersetzen“. Und seit Ende des ver-gangenen Jahres rechnet auch diegenossenschaftliche WGZ Bank (eine der bei-den Zentralbanken des genossenschaftlichenFinanzverbundes) mit Negativzinsen für Spa-rer.Negativzinsen für Sparer sind lediglich die lo-gische Folge der verheerenden EZB-Niedrig-zinspolitik. Aufgrund dessen ist es logisch,wenn die Banken die Kosten an die Sparerweiterreichen. Dies wird kommen! Da jedochviele Bürger rechnen können, werden sie ihreGuthaben abziehen und ins Schließfachlegen, sobald die Negativzinsen die Schließ-fachgebühr übersteigen. Als nächster Schrittwird und muss dann das bereits von KennethRogoff, ehemaliger Chefvolkswirt des Inter-nationalen Währungsfonds (IWF), im Novem-ber 2014 geforderte Bargeldverbot kommen.Denn dann könnten die Zentralbanken laut

Rogoff „auf diese Weise leichter Negativzin-sen durchsetzen, um so die Wirtschaft anzu-kurbeln“. Rogoff hat erkannt, dass„Papiergeld das entscheidende Hindernis ist,die Zentralbank-Zinsen weiter zu senken. Ersieht in der Beseitigung von Papiergeld einesehr einfache und elegante Lösung für diesesProblem. Damit wäre ein jeder komplett kon-trollierbar.Zweitens: Wir alle werden Wohlstand verlie-ren – und auch an andere abgeben müssen.Kalte Progression, finanzielle Repression,Zwangsabgaben, Schuldenschnitt, Enteig-nung, historisch tiefe Leitzinsen, Bargeldver-bot, Haftungskaskade und Negativzinsen –die Worte klingen kompliziert und hinterlas-

sen ein ungutes Gefühl. Im Klartext bedeutensie: Unser Geld und unser Vermögen werdenim Kern angegriffen!

Das kriminelle Schneeballsystem: Staat-schulden eskalierenUnser Finanzsystem hat in den letzten Jahrenmonströse Ausmaße angenommen. Die Staa-ten und Notenbanken der Welt haben seit2008 unser Finanzsystem vor dem sicherenUntergang bewahrt, sich aber selbst an denRand des finanziellen Kollapses manövriert.Für diesen Zeitgewinn haben sich insbeson-dere die westlichen Länder bis zur Halskrauseverschuldet. Heute haben die Staatsschuldenin den wichtigsten Industrienationen denhöchsten Stand seit 200 Jahren erreicht.

Die nächste große Banken- und Finanz-krise wird schlimmer als die von 2008Die kommende Banken- und Finanzkrise wirddie vorherige aus 2008 noch in den Schattenstellen. Die Staaten werden mit dieser end-gültig überfordert sein. Daher werden bereitsjetzt global auf verschiedenen Ebenen dieWeichen dafür gestellt, uns Bürger künftig di-rekt in die Pflicht zu nehmen, wenn es gilt,das Finanzsystem abermals zu retten.

Vermögensabgabe: 10 oder 30%?Der IWF hat im Herbst 2013 eine einmaligeSchuldensteuer von 10% auf alle Vermögen(Sparvermögen, Wertpapiere und Immobi-lien) ins Gespräch gebracht. Ziel wäre es,

damit die Schulden in Europa aufdas Vorkrisenniveau von 2007 zusenken. Einen Schritt weiter gehtdie Unternehmens- und Strategie-beratung Boston ConsultingGroup. Ihre Empfehlung: Ein Drittelaller Guthaben konfiszieren.

Enteignungen von Staatsanlei-hen leicht gemachtDie CAC-Klausel (Collective ActionClause, deutsch: Kollektive Hand-lungsklausel) ist bereits seit 2013europäisches Gesetz. Damit kön-

nen im Notfall die Besitzer von Staatsanleihengegen ihren Willen rückwirkend enteignetwerden. Das betrifft die Besitzer von Staats-anleihen, Lebens- und Rentenversicherungen,Rentensparverträgen und auch von konser-vativ aufgestellten Fonds. Die Anbieter dergenannten Produkte sind gesetzlich verpflich-tet, das Geld ihrer Kunden in Anleihen mit„hoher Güte“ anzulegen. Das sind ausge-rechnet oft Staatsanleihen. Seit 2013 enthal-ten alle ausgegebenen Staatsanleihen dieCAC-Klausel. In fünf Jahren werden mehr alsdie Hälfte aller Anleihen diese Klausel überkollektives Handeln enthalten. Als Besitzerder in Lebensversicherungen, Rentenversiche-rungen und Fonds enthaltenen Staatsanlei-hen können Sie problemlos rückwirkend undgegen ihren Willen enteignet werden. In Not-

Gastbeitrag

SACHWERT MAGAZIN 2/201532

Finanzkrise: Was uns allein Zukunft erwartetWir werden alle verlieren - Enteignung,Zwangsabgaben und InflationVon Marc Friedrich und Matthias Weik

Top-ÖkonomenMarc Friedrich und Matthias Weik

Christian

Stehle,Asperg

Friedrich und Weik habenBestseller geschrieben.Das neueste ist „DerCrash ist die Lösung“.

Page 9: Sachwert Magazin

Gastbeitrag

SACHWERT MAGAZIN 2/2015 33

situationen kann dies natürlich jederzeit auchals alternativlos für ältere Verträge umgesetztwerden.

Steuer- und Abgabenerhöhungen stei-gen – Leistungen des Staats fallenDer Staat generiert seine Einnahmen durchSteuern. Trotz neuer Top-Werte reichen diesenicht aus. Also werden auch noch üppigSchulden aufgenommen. Zukünftig werdenwir eine Vielzahl von Steuererhöhungen,neuen Steuern, Abgabenerhöhungen undneuen Abgaben erleben. Die Besteuerungvon Immobilien ist ein äußerst beliebtes Fi-nanzierungsmittel der Staaten. Unter ande-rem wurde die Grunderwerbssteuer in vielenBundesländern bereits drastisch erhöht, so inNordrhein-Westfalen, Hessen, Baden-Würt-temberg, Bremen und Niedersachen bei-spielsweise von 3,5 auf 5 Prozent. In Berlin

sind es schon 6 Prozent und in Schleswig Hol-stein sogar 6,5 Prozent. Immobilienbesitzerkönnen sich in Zukunft auf eine Immobilien-sondersteuer gefasst machen. Ferner werdenwir in Zukunft noch zahlreiche Steuer- undAbgabenerhöhungen erleben welche wir unsgegenwärtig noch nicht vorstellen können.

Krankenkassenbeiträge steigenUm unser Gesundheitssystem am Leben zuerhalten, müssen und werden die Kranken-kassenbeiträge als Folge unserer geographi-schen Entwicklung kontinuierlich steigen undimmer mehr Bürger vor ernste Finanzierungs-probleme stellen.

Ihr Geld auf dem Konto ist nicht sicherSeit Zypern sollte jedem bewusst sein: DasGeld auf dem Konto der Bank gehört nichtIhnen sondern der Bank und es ist deshalbkeinesfalls sicher. In Zypern wurden erstmalsSparer enteignet und mussten für ihre Bankgeradestehen. Heute ist das Zypernmodel eu-ropäisches Gesetz (Bail-in). Jetzt haften alleSparer in Europa ab 100.000 € für ihre Bank.Dieser Betrag kann jederzeit nach unten an-gepasst werden.

Gebühren raufMachen Sie auch auf happige Gebührener-höhungen gefasst. Nach Angaben der derDeutschen Bundesbank schneiden deutsche

Banken im europäischen Vergleich schlechtab. Dazu passt, dass hier-zulande die Eigen-kapitalrendite mit 1,26 Prozent im Jahr 2013sogar unter dem europäischen Durchschnittlag.

Kontoguthaben werden rückwirkendzwangsbesteuert – Sparen lohnt sichnicht mehr!Rückwirkend werden seit dem 1. Januar2014 Sparguthaben in Spanien besteuert.Das perfide Modell wird wohl Nachahmer fin-den.

Limits für das Abheben von BargeldHeute existieren bereits in zahlreichen Län-dern der Euro-Zone, wie beispielsweise Grie-chenland, Spanien, Portugal. Begrenzungenfür das Abheben von Bargeld. Auch inDeutschland gilt: Sie können nicht mehrschnell an Ihr Geld herankommen. Selbst beieinem Tagesgeldkonto müssen Sie Beträgeab 10.000 € anmelden und ggf. einige Tagewarten. Daher raten wir Ihnen, stets einengewissen Bargeldbestand zu Hause vorzuhal-ten.

Attraktiv verzinste Altverträge werdengekündigtDer Finanzindustrie macht die Niedrigzins-phase erheblich zu schaffen. Daher wird ver-sucht, sich früher eingegangenerVerpflichtungen zu entledigen. Die LBS Bay-ern hat im November 2014 über 26.000 fürBausparer attraktive Altverträge gekündigt.Die BHW hat ebenfalls bereits 25.000 Altkun-den gekündigt. Je länger die Niedrigzins-phase anhält, desto öfter werden wir solchePraktiken der Finanzindustrie erleben. Ver-träge werden trickreich umgangen oder ge-brochen.

Bargeld macht verdächtig = Limits auchfür EinzahlungenGrenzen auch für Bareinzahlungen werden inimmer mehr Länder üblich. Beispiele: Spa-nien, Frankreich, Italien etc. So dürfen Sie z.B. in Italien nur noch Rechnungen bis 1.000€ in bar begleichen.

Abwertung des EuroAuf Grund der dauerhaften Abwertung desEuro wird nicht der Urlaub außerhalb derEuro-Zone teurer, sondern auch der Importvon Waren aus Nicht-Euro-Ländern. Bereitsheute ist der Euro auf dem tiefsten Stand seitneun Jahren.Die Zeichen stehen global auf Sturm. Wer dasFaktenpuzzle zusammenfügt erkennt, dass2015 das Potential hat das ganze Gebildezum kollabieren zu bringen. Die Welt ist vol-ler Warnungen. Es stellt sich die Frage ob esder Politik und den Notenbanken abermalsgelingt die Kuh vom Eis zu holen, oder unsdas globale Finanzsystem endgültig um dieOhren fliegt. Niemals zuvor war mehr unge-decktes Papiergeld im System und schonlange nicht mehr war die Lage so brisant.Mehr denn je ist eine Anlage in Sachwertesinnvoll.

lupo

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Page 10: Sachwert Magazin

Intelligent investieren in den Mittelstand

„Made in Germany“ steht weltweit als Qualitätssiegel für innovative Produkte, Spitzenqualität in der Herstellung und Zu-verlässigkeit in der Lieferung und Kunden-betreuung. Um diese Qualität aufrecht zu erhalten, sind immer neue Investitionen nötig. Die 3,7 Millionen mittelständischen Unternehmen in Deutschland beschäf-tigen knapp 70 % aller Erwerbstätigen, erwirtschaften jährlich mehr als 5000 Mil-liarden Euro Umsatz und investieren dabei mehrere 100 Milliarden Euro in Maschi-

nen, Anlagen und Patente. Gleichwohl wurde in den letzten Jahren die Banken-finanzierung dank Basel II immer schwie-riger und wird auch durch Basel III nicht leichter werden.

Was sind Mittelstandsanleihen?Als bankunabhängige Alternative hat sich die Mittelstandsanleihe entwickelt um mittelständische Unternehmen über den Kapitalmarkt zu refinanzieren. Diese Un-ternehmensanleihen umfassen üblicher-

weise ein Emissionsvolumen von 15 bis 150 Millionen Euro und werden entweder in Eigenemission vom Emittenten selbst oder per Fremdemission mit Unterstüt-zung von Investmentbanken begeben. Sowohl große Unternehmensanleihen als auch Mittelstandsanleihen haben in der Regel eine Laufzeit von 5 Jahren. Al-lerdings ist bei den Mittelstandsanleihen ein fester Zinskupon von bis zu 6 % ge-genüber großen Unternehmensanleihen üblich. Zur Grundausstattung gehören

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Der Deutsche Mittelstandsanleihen Fonds der KFM AG punktet mit überdurchschnittlicher Performance

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Name Deutscher Mittelstands- anleihen FondsAnlagekonzept Fokus auf deutsche MittelstandsanleihenISIN LU0974225590WKN A1W5T2Börsenplätze Düsseldorf, Stuttgart, Frankfurt, HH/HannoverAnteilsklasse M (= Retail)Ausgabeaufschlag bis zu 3,0% (entfällt beim Kauf über die Börse)Portfoliowährung EuroErtragsverwendung jährliche AusschüttungVerwaltungsgebühr 1,5 % p.a.

Page 11: Sachwert Magazin

Herr Friedrich, es wurde veröffentlicht,dass der Deutsche Mittelstandsanlei-hen Fonds UCITS der BayernInvest indie Obhut der KFM Deutsche Mittel-stand AG gelegt wird. Können Sie dasbestätigen?Ja, das darf ich mittlerweile bestätigen. Wirsind Initiator des Deutschen Mittelstands-anleihen FONDS, den wir gemeinsam mitder Warburg Gruppe in Hamburg insLeben gerufen haben. Es ist ein besondererMeilenstein für unser Unternehmen, dasdie BayernInvest uns das Vertrauen ausge-sprochen hat. Für uns stellt dies auch eineweitere Anerkennung unserer bisherigenLeistungen dar.

Die BayernInvest ist ja eine mit vielenAuszeichnungen dekorierte und erfah-rene Investmentgesellschaft. Da stelltsich die Frage, warum traut Ihnen dieBayernInvest das zu?Die Entscheidung wurde zu Gunsten derKFM Deutsche Mittelstand AG getroffen,weil in der Anlagestrategie eine hoheÜbereinstimmung vorliegt und weil insbe-sondere unser Auswahl- und Überwa-chungsverfahren, das KFM-Scoring, dasManagement der BayernInvest überzeugthat. Hinzukommt, dass wir uns als Exper-ten auf das Segment der Unternehmens-anleihen des Mittelstandes spezialisiert undkonzentriert haben. Die BayernInvest legthohe Ansprüche an die Qualität und an dieKundenorientierung. Diesen Anspruch er-füllen wir.

Was ist das Besondere am KFM-Scoring?Das umfassende Analyseverfahren KFM-Scoring bildet das Kernstück der Auswahlder Wertpapiere für den Deutschen Mittel-standsanleihen Fonds. Das KFM-Scoringberücksichtigt vielfältige Kennzahlen ins-besondere zu Bonität, Nachhaltigkeit,Wachstum und Ertrag. Ziel dieses Analyse-und Überwachungsverfahren ist die Redu-zierung der Risiken für die Anleger beigleichzeitigem Erzielen einer attraktivenRendite. Es wird exklusiv für den Deut-schen Mittelstandsanleihen FONDS ge-nutzt. Der Deutsche MittelstandsanleihenFONDS schüttete am 24.02.2015 2,10Euro je Anteil aus. Bezogen auf den Aus-

gabepreis von 50 Euro je Anteilsschein er-rechnet sich eine Rendite von 4,2% p.a.für den Anleger. Ein Ergebnis, mit dem un-sere Anleger sehr zufrieden sind.

Durch die Übernahme des Mittel-standsanleihen Fonds der BayernIn-vest wird Ihr Gesamtvolumen steigen.Verändert das etwas?Wir haben den Fonds mit rund 4 Millionen

Euro Volumen übernommen. Damit habenwir den wichtigen Meilenstein von 20 Mil-lionen Euro Gesamtvolumen deutlich ge-nommen. Das wird uns jetzt viele Türen zuweiteren institutionellen Anlegern öffnen.Mit unserer bisherigen Performance, diebesser ist als die wichtigen Indizes, konn-ten wir ja schon viele private und institu-tionelle Anleger überzeugen. VieleVermögensverwalter, Versicherer, Stiftun-gen und Finanzinstitute haben in ihren Re-geln eine Investmentvoraussetzung, die 20Mio. Euro als Mindestvolumen für einen

Fonds vorschreibt. Diese Grenze haben wirjetzt überschritten und können daher dieGespräche mit weiteren institutionellenAnlegern aufnehmen.

Hat denn auch die Öffentlichkeit mitt-lerweile Notiz genommen?Wir sind kein Medienstar. Wir konzentrie-ren uns darauf, eine gute Performance fürunsere Anleger abzuliefern und sorgen für

eine einmalige Transparenz des Fonds.Dafür werden wir von der Fachpresse ge-lobt. Und was uns im Team sehr freut ist,dass wir auf Grund unserer Leistungen fürden Großen Preis des Mittelstands nomi-niert wurden. Der gilt als der wichtigstePreis im Mittelstand - unter der Schirmherr-schaft mehrerer Ministerpräsidenten undWirtschaftsminister der Länder. Das ist eineöffentliche Wahrnehmung, die uns moti-viert.

Danke Herr Friedrich für das Gespräch.

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SACHWERT MAGAZIN 3/201536

»Wir sind kein Medienstar. Wir kon-zentrieren uns auf Performance«Düsseldorfer Fondshaus KFM AG übernimmt den Mittelstandsanleihen Fonds der BayernInvest.

Hans-Jürgen FriedrichVorstand KFM AG

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auch verschiedene Schutzklauseln oder Covenants, die mit Ausnahmen von Im-mobilien- und Projektanleihen nicht ding-lich besichert sind und nicht nachrangig gegenüber sonstigen unbesicherten Fi-nanzverbindlichkeiten behandelt werden. Mittelstandsemissionen sollen neben in-stitutionellen Investoren und kleineren Family Offices auch speziell Privatanleger ansprechen. Deshalb werden sie im Regel-fall in einer Mindesnominalen von 1000 Euro pro Bond angeboten.

Soweit so gut. Aber entwickeln sich die Anleihen in der Praxis?Die Frankfurter Allgemeine warnte im April letzten Jahres davor, Mittelstands-anleihen ohne nähere Prüfung Vertrauen zu schenken. Als Beispiel diente die Nörd-licher Firma Strenesse, die es mit dem Versprechen auf 9 % jährlichen Zinsen geschafft hatte, sich über 12 Millionen Euro per Anleihen einzuwerben. Leider konnte sie trotz gewährtem Zahlungsauf-schub die Anleihen nicht zurückzahlen. Strenesse musste Insolvenz anmelden. Die Gläuber können kaum hoffen, mehr als einen Trostanteil ihres Geldes wiederzu-sehen. In den letzten Jahren konnten 16 Firmen und 21 Anleihen von insgesamt knapp 120 Mittelstandspapieren ihren fi-nanziellen Verpflichtungen nicht mehr im ausreichenden Maße nachkommen. Die an der Frankfurter Börse, in Stuttg-art, Düsseldorf und anderen deutschen Marktstandorten notierten Mittelstands-anleihen mit mindestens 12 Monaten Laufzeit sind im Mibox-Index gelistet. Aus diesem geht hervor, dass nur die Hälfte der dort gelisteten Mittelstandsanleihen im Plus liegen. Wie trennt man nun als Anleger die Spreu vom Weizen, und fin-det die Mittelstandsanleihen, in die sich sicher investieren lässt?

Wie das Risiko minimieren?Wie dieses Risiko eingedämmt werden kann, macht die KFM AG vor. Sie inve-stiert mit ihrm Mittelstandsanleihen Fonds in ausgewählte Anleihen von Unterneh-men des deutschen Mittelstands. Kern-stück der Fondsauswahl ist das umfas-sende KFM-Scoring-Modell, das exklusiv für den Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS entwickelt wurde. Damit werden die Mittelstandsanleihen herausgefiltert, die ein attraktives Rendite-/Soliditätsprofil aufweisen. Ziel des Fonds ist es, die Bo-nitätsrisiken für den Anleger durch eine sorgfältige Auswahl und eine breite Streu-ung zu reduzieren.

Ein intelligente Fondsstuktur mit einem Liquiditäts- und einem Kernportfolio fängt die Kursänderungsrisiken des Ver-mögens auf. Das Kernportfolio stellt 75 % des Fontsfolumens dar und investiert

überwiegend in festverzinsliche Wertpa-piere mittelständischer Unternehmen mit einem Emissionsvolumen von weniger als 500 Millionen Euro. Das Liquiditätsport-folio, das 25 % des Fondsvolumens um-fasst, besteht aus börsennotierten festver-zinslichen Wertpapieren von Emittenten, die entweder als Familientunternehmen im Index „DAXPlus Family 30“ gelistet sind, den deutschen Top-500-Familien-unternehmen angehören oder deren Emissionsvolumen der begebenen Emissi-

onen 500 Millionen Euro übersteigt. Das Liequiditätsportfolio verbessert die Mög-lichkeit, Auszahlungen an Anteilseigner vornehmen zu können, ohne die hoch rentierlichen Positionen im Kernportfolio auflösen zu müssen.

Fazit: Mittelstandsanleihen sind durchaus eine attraktive Investion. Allerdings nur, wenn eine fundierte, kluge Vorauswahl getroffen wurde.

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Page 12: Sachwert Magazin

Torben, du hast mit Mitte 20 begon-nen, Mietshäuser zu kaufen. Hattestdu keine Angst, dass da was schiefgeht?Ich habe mit 25 meine erste Wohnung inAhrensburg (bei Hamburg) gekauft. Ja,Angst hatte ich. Doch ich wusste, wennman etwas erreichen will, dann muss mansich seiner Angst stellen. Heute schmunzleich darüber, denn es gibt nichts beim Im-mobilienerwerb wovor ich noch Angsthaben müsste. Es gibt für alles Lösungen.Auch wenn das jetzt evtl. sehr überzeugtvon mir klingen mag, doch ich weiß dassich mich 100% auf mich verlassen kann.Selbst wenn mal etwas schief gehen sollte,so sind mein Wissen, meine Kontakte undmein unbändiger Drang die Dinge, die ichmir vornehme auch zu erreichen, heute sogroß, dass ich i m m e r wieder den Wegnach oben finden werde. Fehler machendarf man, stürzen auch. Doch eines darfnie: Liegen bleiben!

Woher hast du das ganze Wissen, dasman als Immobilieninvestor benötigt?Alles learning by doing! Das Wissenkommt automatisch, indem man einfach"macht". Alle Erfolgreichen haben kleinangefangen.

Du sagst in deinem Buch, dassich Menschen über Immobi-lien einen Vermögenswertschaffen sollen. Sind Immobi-lien tatsächlich was für jeder-mann?Ja und Nein. Theoretisch ja, weiljeder Immobilien kennt. Jeder istin der Regel in einer Immobilieaufgewachsen. Und nein des-halb, weil in Immobilien auch Menschenleben -nämlich Mieter. Nicht jeder Immo-bilienerwerber kann es innerlich verkraf-ten, sich mit diesen Menschen mentalauseinandersetzen zu müssen. Viele Mietersind sehr fordernd, zahlen nicht immerpünktlich ihre Miete, behandeln die Immo-

bilie nicht immer gerade förderlich undkönnen einem sogar (bitte verzeihe mirden Ausdruck) den letzten Nerv rauben.Man darf sich als Immobilieninvestor daherniemals zum Sklaven seiner Mieter machenlassen. Viele Mieter-Anliegen sind zudemmit dem Einsatz von Geld verbunden. Werdiesen Druck mental nicht standhält, dersollte sich eine andere Investment-Art su-chen.

Jetzt mit 29 bist du finanziell unabhän-gig. Und nun?Es hat ca. zwei Jahre gedauert mein Buchauf den Markt zu bringen, vom ersten ge-

schriebenen Wort bis hin zurheutigen Veröffentlichung im Fi-nanzBuch Verlag. Zum Zeitpunktdes Erreichens der "finanziellenUnabhängigkeit" war ich 27.Heute betreibe ich weiterhinmeine Maklerfirma im Hambur-ger Großraum, kaufe Immobilienund vergrößere so kontinuierlichunseren Immobilienbestand. Ichmöchte nicht, wie die meisten,

die ein Buch geschrieben haben, nur alsRedner auf der Bühne stehen. Ich bin Im-mobilieninvestor und werde das auchimmer bleiben!

Danke für das Interview Torben.Sehr gern.

Interview

SACHWERT MAGAZIN 2/2015 25

Immobilien-Millionärmit 27 JahrenInterview mit Torben KäselowTorben Käselow besitzt über 100 Wohnungen und istfinanziell unabhängig - in einem Alter, in dem andereerst mit dem Studium fertig sind.

Julien Backhaus und Torben Käselow duzen sich, daher erscheint das Interview in Du-Form

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Page 13: Sachwert Magazin

Die Enteignung der Sparer kam im Schnell-verfahren und mal wieder zu einem Zeit-punkt als alle im Taumel einesGroßereignisses waren. Nach all denHiobsbotschaften und Vorgängen in der Fi-nanzbranche werden nun die Besitzer vonLebensversicherungen geschröpft. Die Me-thode der Bundesregierung ist offenkun-dig der dramatischen Lage in derFinanzindustrie geschuldet.

Alle sind gleich, manchenoch gleicher als andereDie Bundesregierung hat ein Maßnahmen-paket zur Sicherung der Ansprüche von Le-bensversicherungskunden auf denGesetzesweg gebracht. Denn wegen derzur Entschuldung der Staaten herbeige-führten niedrigen Zinsen können die gro-ßen Versicherer ihre Renditezusagen an dieVersicherten nicht mehr erfüllen. Unter an-derem ist vorgesehen, dass die Aufsichts-behörde BaFin eine Ausschüttung vonDividenden verbieten kann, bevor alle Kun-denzusagen erfüllt sind. Erstaunlich nur,dass einige Wochen nach Verabschiedungder Kabinettsbeschlusses folgendes zulesen war: „Neue Dividendenpolitik lässtAusschüttungsquote auf 50 Prozent desJahresüberschuss steigen.“ Die Assekuranzdenkt an Ihre Aktionäre! Tja, alle sindgleich, nur manche sind gleicher als an-dere.

Der Glaube schwindet. Damit alle Versi-cherten ihre Renditen bekommen, müssenkünftig im Zweifel auch ausscheidendeKunden zurückstehen. Nach dem Mottonicht nur die Letzten sollen die Hunde bei-ßen.

Schema der EnteignungMit dem Beschluss, der vom Bundestagselbstverständlich alternativlos durchge-wunken wurde, zeigt sich erneut dasSchema der Enteignungen. Wann wird esdem deutschen Michel eigentlich klar, wie„Systemrelevant“ er selbst ist. Vielleichterst dann wenn wir auch bei den Lebens-versicherungen beim Strafzins angekom-men sind. Ganz gleich wie man es drehtund wendet, die Lage ist fatal.

Der Autor Michael E. Früchtl ist Ge-schäftsführer von Prolife in Ingolstadt

Kommentar

SACHWERT MAGAZIN 1/2015 27

Wie viel Kröten müssen dieAnleger noch schlucken?Zinsfrust und Garantiezins-Aus verunsichern die Anleger

Gastkommentar von Michael E. Früchtl

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ifo-Präsident SinnkritisiertBankenauf-sicht durchdie EZBifo-Präsident Hans-Werner Sinnhat die Übernahme der Ban-kenaufsicht durch die Europäi-sche Zentralbank kritisiert.

„Die Zentralbank kommt in einenschwerwiegenden Interessenkonflikt,wenn sie einerseits die Banken über-wachen soll, ihnen aber andererseitsrelativ wertlose Wertpapiere abkaufenwill, damit das Überleben der Bankengesichert wird. Wie das mit dem geld-politischen Mandat vereinbar ist, istein Rätsel“, sagte er am 4. Novemberin München.

Prof. Dr. Hans-Werner Sinn,ifo-Präsident

„Unguter Vorbote war schon das Er-gebnis des Banken-Stresstests, wo daszu zahme Herangehen, vor allem derVerzicht auf die Überprüfung von De-flationsgefahren, dazu geführt hat,dass die Geschäftsbanken nur knappzehn Milliarden Euro an Eigenkapitalzusätzlich aufnehmen müssen. Eswäre besser gewesen, eine andere,unabhängige Institution wäre ge-schaffen worden, um die tatsächlichnotwendige einheitliche Bankenauf-sicht in Europa sicherzustellen.“

A.Schellnegger,ifo

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Mittelstand in der „Anlagefalle“ Antonio Sommese: Klassische Mittelstandsanlagen sind in der Niedrigzinssituation hochriskant

Geldanlage

Viele mittelständische Unternehmer legen die betrieblichen Überschüsse sehr kon-servativ in Sichteinlagen und Staatsanlei-hen (Rentenfonds) an. Was auf den ersten Blick als gern gesehenes „hanseatisches Kaufmannsverhalten“ durchgeht, erweist sich im Angesicht der derzeitigen Nied-rigzinspolitik als „hochriskant“, warnt der Finanzanalyst Antonio Sommese, Director Wealth Management im Diplo-matic Council (DC). Die Begründung: Die Quasinullverzinsung führt zu einer schlei-chenden Entwertung des Finanzpolsters, so dass sich die gebildeten Rücklagen bei genauerer Betrachtung als „Luftnummer“ erweisen könnten.

Zum HintergrundDie Leitzinsen aller großen Volkswirt-schaften befinden sich seit 2008 im Sink-flug; an einen baldigen Anstieg auf das alte Niveau glaubt kaum ein Experte. Das bedeutet, dass die klassischen Anlagestra-tegien des Mittelstands langfristig ins Lee-re führen.

Erschwerend kommt hinzu: Viele Mittel-ständler haben ihr Geld im Sinne der „re-gionalen Verbundenheit“ bei der örtlichen Sparkasse oder Genossenschaftsbank liegen. Was sie dabei häufig übersehen:

Die Tagesgeldzinsen der Regionalbanken liegen im Durchschnitt noch einmal 0,4 Prozent unterhalb der ohnehin schon niedrigen Zinsen der überregionalen Finanzinstitute. Aber selbst bei einjähri-ger Laufzeit liegen die Zinssätze bei den Banken teilweise bis 0,05 Prozent, also im „Lächerlich-Bereich“. Die Renditen von Unternehmensanleihen sind mit 0,99 Pro-zent auch nicht sehr viel attraktiver.Für Unternehmen empfiehlt es sich, eine breite Streuung anzustreben über ver-schiedene Anlageklassen und Anlage-strategien hinweg, um der Zinsfalle zu entgehen. Bei Kapitalrücklagen führt eine diversifizierte Strategie zum Ziel. Dabei ist eine Fondsvermögensverwaltung mit Misch- und Dachfonds in vielen Fällen sinnvoll.

Zuletzt warnt der Finanzexperte: „Mehr als 2 Billionen Euro liegen allein in Deutschland auf Sparbüchern, Giro- und Tageskonten und verlieren damit täglich an Substanz“.

Page 16: Sachwert Magazin

Erneuerbare Energien -die Zukunftsinvestition

Die Unternehmensgruppe abakus Sach-Werte legt ihren Fokus auf die Verwal-tung von Kraftwerken der Erneuerbaren Energien; in diesem Segment hat abakus SachWerte bislang einige erfolgreiche Investments platziert. Juli 2015 verwaltete sie Kraftwerke in den Segmenten Photo-voltaik, Windkraft und Biogas Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 109 MW. Damit versorgen abakus Kraftwerke rund 120.000 Personen mit Strom aus Erneuerbaren Energien.

EmittentDie a|S Kraftwerke 3. GmbH & Co. KG ist ein Gemeinschaftsunternehmen der abakus Kraftwerke Service GmbH und der Sybac Solar GmbH. Die Sybac Solar GmbH plant, entwickelt, baut und finanziert seit 2004 schlüsselfertige Photovoltaikanlagen in Deutschland. Sie hat bisher weit über 1.000 Dachanlagen und Solarparks mit mehr als 500 MW Gesamtleistung reali-siert.Die abakus Kraftwerke Service GmbH ist Teil der Unternehmensgruppe abakus SachWerte. Diese deckt alle wesentlichenServicesegmente im Sachwertebereich ab, wie beispielsweise die Konzeption und den

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Mission Investing macht diese Anleihen besonders sicher und attraktiv auch für Stiftungen

Energieertrag der Erneuerbare-Energien-Anlagen(Angaben gerundet)

Erneuerbare-Energien-Anlagen

Anlagen in Verwaltung 23

Leistung gesamt rd. 109 MW

Kumulierter Energieertrag bis 31.07.2015

Soll* 227.944 MWh

Ist* 227.312 MWh

Abweichung -631 MWh

Zielerreichung rd. 100 %

Leistung der Anlagen kumuliert

120 MW

80 MW

100 MW

40 MW

20 MW

0 MW

2009 2010 2011 2012 2013 bis 7/20152014

60 MW

Energieertrag der Anlagen p.a.

80.000 MWh

60.000 MWh

40.000 MWh

20.000 MWh

0 MWh

Soll Ist

2009 2010 2011 2012 2013 bis 7/20152014

* Da die Anlagen PV Nauroth und PV Waldbrunn nicht im Rahmen eines platzierten Investments der Unternehmensgruppe abakus SachWerte verwaltet werden, werden diese beim kumulierten Energieertrag nicht berücksichtigt, ebenso wenig wie die Anlagen PV Polch und PV Kaisersesch, die erst seit 27. Juli 2015 in Verwaltung sind.

Aktualisierung vom 31. Juli 2015zum Performance-Bericht 2014

Vertrieb von Anlagemodellen, die Anle-gerverwaltung und das Management von Fonds, Energie- und Logistikprojekten.

a|S Dritter Impact Bond Photovoltaik-Portfolio 15/20 ADer Emittent a|S Kraftwerke 3. GmbH & Co. KG plant, das Anleihekapital über Objektgesellschaften in den deutschen Markt der Erneuerbaren Energien im Bereich der Photovoltaik zu investieren. Bei den konkreten Photovoltaikanlagen handelt es sich im Wesentlichen um Pro-jekte, die Wege des Ausschreibungsver-fahrens von der Bundesnetzagentur den Zuschlag erhalten haben. Damit ist eine 20jährige Einnahmesicherheit gewährlei-stet. Die Investitionen umfassen Beteili-gungen des Emittenten als Kommanditist an Objektgesellschaften in der Rechts-form der GmbH & Co. KG, die ihrerseits in Photovoltaikanlagen investieren und diese betreiben und/oder die Vergabe von Fremdmitteln an verbundene Unter-nehmen, mit denen diese Investitionen in Photovoltaikanlagen finanzieren be-ziehungsweise refinanzieren können. Der Anleger erhält als Gegenleistung für das dem Emittenten zur Verfügung gestellte

Anleihekapital eine jährliche Verzinsung von 3,5 %. Die Inhaberschuldverschrei-bung hat eine Laufzeit bis zum 15. Sep-tember 2020 mit Rückzahlung des Anla-gebetrages zu 100 %, welcher über ein Andienungsrecht abgesichert ist.

Mission InvestingIm Stiftungsbereich ist „Mission Investing” der moderne Ansatz, der nicht nur die Er-träge, sondern auch den gesamten Kapi-talstock als eine Ressource zur Verwirkli-chung des Stiftungszwecks heranzieht. Normalerweise werden alle Investitionen nach den 3 Eckpunkten Rendite, Sicher-heit, Liquidität getätigt. Diese werden hier um einen weiteren Punkt, den „Impact“ (= die Wirkung) ergänzt. Die nach diesen Kriterien ausgewählte Geldanlage erzielt mehrfachen Ertrag, indem sie neben dem ökonomischen Impact in Form der Verzin-sung auch einen ökologischen Nutzen, der dem Allgemeinwohl zugute kommt, erzielt. So ist der a|S Dritter Impact Bond Photovoltaik-Portfolio 15/20 A gerade für Stiftungen interessant, da er deren Anfor-derungen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Energiewende mit mehrfacher Wir-kung erfüllt.

Ökologischer Impact des a|S Dritter Impact Bond Photovoltaik-Portfolio 15/20 A

• Beitrag zum Klimaschutz• Verbesserung der deutschen Klimabilanz• Förderung der Energiewende vereinbar mit zoologischem und botanischem Artenschutz• Ressourcenschutz• sichere und umweltfreundliche Technologie ohne Geräuschbelästigung• Komponenten bei Rückbau bis zu 100 % recyclebar• keine Endlagerungsproblematik• ca. 112.763 t CO2-Einsparung

Energieertrag der Erneuerbare-Energien-Anlagen der Unternehmensgruppe abakusSachWerte

SACHWERT MAGAZIN 4/20158

In den 90er Jahren und auch noch bis zum Jahr 2005 wurden aus unterschiedlichsten Gründen sehr gerne Baufinanzierungen mit Tilgungsaussetzungen vermittelt bzw. von Kunden abgeschlossen.

Was ist ein Tilgungsaussetzungsmodell?Bei einem Tilgungsaussetzungsmodell wird ein Kredit vermittelt, für den wäh-rend der gesamten Laufzeit keine Tilgung geleistet wird. Dafür wird ein Anlagepro-dukt gewählt, das eine Rendite erbringen soll, die über dem Kreditzins liegt, so dass bei Laufzeitende mehr als genug Kapital für die Rückzahlung des Kredits vorhan-den sein soll. Das Modell ist plausibel aber auch riskant, denn in vielen Fällen ging diese Rechnung nicht auf. Die Betroffenen geraten oder gerieten in extreme finanzielle Schwierig-

keiten. Diese Arten von Finanzierungsmo-dellen werden immer mehr zu Finanzpro-blemen bis hin zu Desastern. Insbesondere die Tilgungsaussetzung über Lebensversi-cherungen bei Baufinanzierungen werden nunmehr zum Bumerang für die Kunden. Die Lebensversicherungen werfen zu we-nig Gewinne ab, zigtausende Immobili-enerwerber haben nun einen extremem Schuldenberg noch vor sich, statt einer bezahlten Immobilie. Es müssen neue Kre-dite beantragt werden (sofern die Banken noch zustimmen!), welche teilweise von den Kunden noch bis ins Rentenalter ab-bezahlt werden müssen. Auch laufende Finanzierungen mit Til-gungsaussetzungen sind davon komplett und direkt betroffen. Ausnahmslos jeder Immobilienbesitzer mit einer Tilgungsaus-setzung muss dringend seine Verträge überprüfen lassen, damit es zum Ablauf, der eigentlich gedachten Schuldenfrei-heit, nicht zum finanziellen Fiasko kommt. Wenn das Tilgungssurrogat (in der Regel Lebensversicherungen und Fonds) weni-ger Zinsen erwirtschaftet als der Darle-henszins ist das Modell schon gekippt.Erschwerend kommt noch der Zinseszins-effekt der aufbauenden Darlehensschuld hinzu. Da durch diese Aussetzungen ja endfällig, also zum Schlusspunkt getilgt werden soll, wird die Differenz dann zu

einem Alptraum. Die einstige und auch aktuellen Rechnungen von endfälligen Tilgungen, zum Beispiel über Lebensver-sicherungen, gehen nicht mehr auf. Die Restschuld bei den Banken ist zum Teil horrend, 40.000 € und mehr an Schulden nach über 25 - 30 Jahren Finanzierungs-laufzeit sind schon die Normalität, ei-gentlich war die komplette Entschuldung taxiert und fest in der Altersruheplanung berücksichtigt. Viele Ehepaare und Fami-lien stehen regelrecht vor ihren Trümmern ihrer Finanzierung. Wer diese Finanzkrater nicht selber noch stopfen beziehungswei-se lösen kann, dem wird die Immobilie oftmals per Zwang versteigert. Sehr viel gutgläubige Finanzierungskunden wissen noch nichts von ihrem Pech. Die allermei-sten Kunden sind im Glauben, dass sie sehr gut aufgehoben sind, das hat ihnen ja der Finanzierer oder Banker damals ge-sagt.

Jetzt neutral überprüfen lassenEs besteht aber für laufende Finanzie-rungen mit Tilgungsaussetzungsmodellen noch Chancen auf Heilung, dann muss aber unverzüglich von neutralen Experten alles geprüft und dann gehandelt wer-den. Finanzierungslücken kann man heu-te schließen, bei zukünftige kompletten „Kratern“ besteht keine Chance mehr.

Wenn die Finanzierungslücke zu einem Krater wird

Kommentar

Thomas Hennings, Exerte für Makro-Ökonomie und Sachwertlösungen beleuchtet die Zukunft von Krediten mit Tilungsaussetzung.

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In den 90er Jahren und auch noch bis zum Jahr 2005 wurden aus unterschiedlichsten Gründen sehr gerne Baufinanzierungen mit Tilgungsaussetzungen vermittelt bzw. von Kunden abgeschlossen.

Was ist ein Tilgungsaussetzungsmodell?Bei einem Tilgungsaussetzungsmodell wird ein Kredit vermittelt, für den wäh-rend der gesamten Laufzeit keine Tilgung geleistet wird. Dafür wird ein Anlagepro-dukt gewählt, das eine Rendite erbringen soll, die über dem Kreditzins liegt, so dass bei Laufzeitende mehr als genug Kapital für die Rückzahlung des Kredits vorhan-den sein soll. Das Modell ist plausibel aber auch riskant, denn in vielen Fällen ging diese Rechnung nicht auf. Die Betroffenen geraten oder gerieten in extreme finanzielle Schwierig-

keiten. Diese Arten von Finanzierungsmo-dellen werden immer mehr zu Finanzpro-blemen bis hin zu Desastern. Insbesondere die Tilgungsaussetzung über Lebensversi-cherungen bei Baufinanzierungen werden nunmehr zum Bumerang für die Kunden. Die Lebensversicherungen werfen zu we-nig Gewinne ab, zigtausende Immobili-enerwerber haben nun einen extremem Schuldenberg noch vor sich, statt einer bezahlten Immobilie. Es müssen neue Kre-dite beantragt werden (sofern die Banken noch zustimmen!), welche teilweise von den Kunden noch bis ins Rentenalter ab-bezahlt werden müssen. Auch laufende Finanzierungen mit Til-gungsaussetzungen sind davon komplett und direkt betroffen. Ausnahmslos jeder Immobilienbesitzer mit einer Tilgungsaus-setzung muss dringend seine Verträge überprüfen lassen, damit es zum Ablauf, der eigentlich gedachten Schuldenfrei-heit, nicht zum finanziellen Fiasko kommt. Wenn das Tilgungssurrogat (in der Regel Lebensversicherungen und Fonds) weni-ger Zinsen erwirtschaftet als der Darle-henszins ist das Modell schon gekippt.Erschwerend kommt noch der Zinseszins-effekt der aufbauenden Darlehensschuld hinzu. Da durch diese Aussetzungen ja endfällig, also zum Schlusspunkt getilgt werden soll, wird die Differenz dann zu

einem Alptraum. Die einstige und auch aktuellen Rechnungen von endfälligen Tilgungen, zum Beispiel über Lebensver-sicherungen, gehen nicht mehr auf. Die Restschuld bei den Banken ist zum Teil horrend, 40.000 € und mehr an Schulden nach über 25 - 30 Jahren Finanzierungs-laufzeit sind schon die Normalität, ei-gentlich war die komplette Entschuldung taxiert und fest in der Altersruheplanung berücksichtigt. Viele Ehepaare und Fami-lien stehen regelrecht vor ihren Trümmern ihrer Finanzierung. Wer diese Finanzkrater nicht selber noch stopfen beziehungswei-se lösen kann, dem wird die Immobilie oftmals per Zwang versteigert. Sehr viel gutgläubige Finanzierungskunden wissen noch nichts von ihrem Pech. Die allermei-sten Kunden sind im Glauben, dass sie sehr gut aufgehoben sind, das hat ihnen ja der Finanzierer oder Banker damals ge-sagt.

Jetzt neutral überprüfen lassenEs besteht aber für laufende Finanzie-rungen mit Tilgungsaussetzungsmodellen noch Chancen auf Heilung, dann muss aber unverzüglich von neutralen Experten alles geprüft und dann gehandelt wer-den. Finanzierungslücken kann man heu-te schließen, bei zukünftige kompletten „Kratern“ besteht keine Chance mehr.

Wenn die Finanzierungslücke zu einem Krater wird

Kommentar

Thomas Hennings, Exerte für Makro-Ökonomie und Sachwertlösungen beleuchtet die Zukunft von Krediten mit Tilungsaussetzung.

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Kommentar

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Es sind durchaus schwierige Zeiten, die Anleger derzeit durchleben müssen. China-Krise, Brasilien-Krise, Russland-Krise, eine nach wie vor prekäre Situati-on in Griechenland, das sich ständig ver-schlimmernde Flüchtlingsdrama. Volatile

Finanzmärkte und notorische Niedrigzins-phase. Das Gespenst von Überschuldung und Geldentwertung. Teure Einstiegs-preise für Immobilien und Edelmetalle. Anleger, die auch in diesem Umfeld noch ruhig schlafen wollen, bleibt nur, sich

nach ausgefallenen, originellen Anlage-formen umzusehen.Bei der Agri Terra KG mit Sitz in Bielefeld stehen die Telefone derzeit kaum noch still. Die Firma hat sich als Anbieter von Investitionsmöglichkeiten im lukrativen

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Über die Bielefelder Agri Terra KG können Anleger in den Ankauf eigener Rinder in Paraguay investieren und damit ganz beachtliche Gewinne realisieren. Das Geschäfts-modell erfreut sich in Deutschland zunehmender Beliebtheit.

Rendite mit Rindern

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SACHWERT MAGAZIN 4/2015 39

Carsten Pfau von Agriterra

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Agro-Sektor in Südamerika spezialisiert. Neben anderen interessanten Anlage-formen kann man hier auch insbesondere in den Ankauf eigener, lebender Rinder in Paraguay investieren. Ein Angebot mit aktuell rasantem Zulauf.

„Wir erwerben im Kundenauftrag Jungrinder mit einem durchschnittlichen Gewicht zwischen 150 und 200 kg. In ausschließlicher Freilandhaltung nehmen diese Rinder ohne weiteres bis zu zwan-zig Kilogramm zu - pro Monat! Damit verdoppeln die Tiere ihr Gewicht in kaum einem Jahr, dann werden sie wieder ver-kauft. Dass damit ein ganz enormes Ren-ditepotential entsteht, versteht jeder“, so das Unternehmen. Das ausgesprochen einfach verständliche, schnörkellose Kon-zept der Bielefelder Firma, die eine eige-ne Niederlassung mit Rinderzuchtlizenz in Paraguay unterhält, überzeugt. „In diesem Marktumfeld wollen Anleger ein leicht verständliches Konzept. Es muss buchstäblich auf einem Bierdeckel erklär-bar sein“, so die Philosophie der Firma.

Ein weiteres, schlagendes Argument für die Rinderzucht in Paraguay ist die ausgeprägte Interessenskongruenz aller Beteiligten. Der Anleger wünscht sich naturgemäß einen reibungslosen Ver-lauf seiner Investition und einen hohen Ertrag zum Ende der maximal 22mona-tigen Laufzeit. Die für die Rinderaufzucht ausgewählten Partnerfarmen in Paraguay werden ausschließlich basierend auf dem während der Weidezeit erzielten Netto-Gewichtszuwachs entlohnt, und die Initi-atorenfirma Agri Terra verdient nur durch einen Anteil am erzielten Nettogewinn – allerdings auch nur dann, wenn der An-leger mindestens 8 % jährlich bekommt.

„Erst an dem 8 % im Jahr übersteigenden Ertrag sind wir prozentual beteiligt. In der Vergangenheit war das für alle Beteiligten ausgesprochen lukrativ“, so Carsten Pfau, persönlich haftender Gesellschafter der Fir-ma, der bereits 1995 seine ersten Rinder in Südamerika erwarb. Wenn alle Beteiligten am Gewinn partizipieren, haben auch alle ein großes Interesse daran, dass Gewinn generiert wird. Im Gegenzug für die Ge-

winnbeteiligung übernimmt Agri Terra die komplette Betreuung der erworbenen Rin-der von A bis Z im Auftrag des Kunden. Ein Rundum-Sorglos-Paket, sozusagen. Erfahrenes Fachpersonal vor Ort sowie In-itiatoren mit zwei Jahrzehnten Erfahrung in Südamerika garantieren einen reibungs-losen Verlauf des Geschäftsmodells.

Ein Anleger erwirbt im Rahmen der Rinder-aufzucht über die Agri Terra direktes Eigentum an durch Ohrmarkennummern eindeutig identifizierten Rindern. Neben der Eigentumsurkunde bestätigt auch ein international anerkannter Wirtschafts-prüfer gegenüber jedem Investor den Ankauf sowie weitere wesentliche Da-ten. Paraguay ist weit entfernt, daher hat die Agri Terra einen ganzen Katalog an Sicherheitsmaßnahmen erstellt, um ihren Kunden ein höchstes Maß an Sicherheitbieten zu können. Diverse Versiche-rungen, externe unabhängige Zertifizie-

rung, persönliche Haftung und dazu phä-nomenale Resultate in den letzten Jahren überzeugen immer mehr Anleger in ganz Deutschland.

In schwierigen Zeiten ist die Geldanlage im Bereich der Nahrungsmittel eine inte-ressante Alternative mit sicherem Markt-potential. Essen und Trinken müssen die Leute immer, alles andere ist zweitrangig. Bei rasant steigender Weltbevölkerung erklärt sich das weltweite Absatzpotential von Rindfleisch von ganz alleine. Paraguay ist inzwischen zum sechstgrößten Fleisch-exporteur der Welt geworden, Tendenz steigend.

Kunden der Agri Terra können mit der Rinderaufzucht in Paraguay solide Ge-winne mit überschaubarem Risiko erzie-len, und das schon mit Mindestanlagen ab 5.000 Euro Auch Anlagen direkt in US Dollar sind möglich.

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Page 20: Sachwert Magazin

Über vielleicht Jahre haben Sie sich Gedankengemacht und sich über den besten Vermö-gensschutz und die beste Vermögenssiche-rung den Kopf zerbrochen. Und sind dannsicher, alles nur Erdenkliche und Nötige getanzu haben, um »Später« einmal von denFrüchten Ihrer Arbeit und Ihres angespartenVermögens gut leben zu können.Doch was wäre, wenn Sie auf einmal keinenZugriff mehr auf Ihr Erspartes hätten und nunfremde Dritte quasi die »Hand darauf« hiel-ten? Wie, werden Sie vielleicht denken, daskann doch nicht sein, es ist doch schließlichmein Vermögen, mein Eigentum!Nun, lassen Sie mich noch zwei weitere, ge-nauere Fragen stellen: Wenn Sie beispiels-weise unternehmerisch oder freiberuflichtätig sind, können Sie wirklich sicher sein,dass Sie niemals eine Insolvenz erleben wer-den? Oder wenn Sie Arbeitnehmer sind, kön-nen Sie wirklich zu hundert Prozent sichersein, dass Sie niemals in finanzielle und dannoft existenzielle Nöte geraten?Okay, diese Fragen sind auch ein wenig rhe-torisch. Aber ich möchte Sie für diese nichtganz unmöglichen Fälle sensibilisieren undIhnen einen möglichen Lösungsweg aufzei-gen.Ich habe eingangs die Begriffe Vermögens-schutz und -sicherung verwendet, die im All-gemeinen mit dem Ziel verbunden werden,Geld z.B. in Immobilien und/ oder auch inGold und Silber anzulegen. Also Vermögens-sicherung auf der Monetären Seite durch dieUmwandlung von Geld- in Sachwerte.Im Gegensatz dazu steht aber auch die Mög-lichkeit, das Ersparte rechtlich abzusichern, sodass keine unberechtigten Dritte darauf zu-greifen können. Und da gefallen mir die imenglischen Sprachraum verwendeten Begriffe»asset protection« und »financial security«wesentlich besser, da sie genauer beschrei-ben, worum es mir geht.

Wozu überhaupt asset protection?Ganz einfach und dazu reichen nur wenigeWorte: Vermögen ist gefährdet!Diese Gefahr reicht von gesundheitlichen undfamiliären Problemen wie Invalidität, Pflegeoder Scheidungen über wirtschaftlichenSchwierigkeiten wie längere Arbeitslosigkeit,Insolvenz und Forderungen durch vermeintli-che Gläubiger bis hin zu politischen Risikenund Eingriffen des Fiskus.

Und nochmal: Niemand kann zu einhundertProzent sicher sein, von keinem dieser Fälleverschont zu bleiben – ich spreche aus Erfah-rung. Daher sind rechtzeitig getroffene Vor-kehrungen zum Vermögensschutzunabdingbar. Und die zunehmende politi-sche und wirtschaftliche Unsicherheit wirdden Bedarf nach entsprechenden Lösungenauch in Zukunft forcieren.Zugleich spricht für einen Vermögensschutz,dass Privatvermögen eben nicht nur eine pri-vate, sondern auch eine volkswirtschaftlicheKomponente hat: Es wirkt sich positiv auf diegesamtwirtschaftliche Entwicklung einesStaates aus, weil es in aller Regel mit einemlangfristigen Fokus investiert wird. Dadurchträgt dieses Vermögen zur gesellschaftlichenEntwicklung und zum Wohle von Unterneh-men und Institutionen bei.

Besitze nicht und kontrolliere allesVermögensschutz im Sinne von »asset pro-tection & financial security« soll auf legaleWeise dafür sorgen, das Privatvermögen voreinem Haftungs- oder Gläubigerzugriff abzu-schotten und damit die wirtschaftliche Exis-tenz einer Person oder einer gesamtenFamilie nachhaltig zu sichern. Dies geschiehtin der Regel dadurch, dass die Eigentums-und Besitzrechte zukünftig voneinander ge-trennt werden.Frei nach John D. Rockefeller, der einmalsagte: »Besitze nichts und kontrolliere alles!«Lassen Sie mich hierzu ein Beispiel nennen.Wenn Sie eine Wohnung oder ein Haus er-worben haben, sind Sie erstmal beides, Ei-gentümer und Besitzer. Entschließen Sie sichnun, die Wohnung zu vermieten, gehen mitAbschluss des Mietvertrages und der Schlüs-selübergabe die Besitzrechte an den Mieterüber. Besitzer ist nämlich derjenige, der dietatsächliche Verfügungsgewalt über eineSache hat. Und nun entscheidet der Mieter –

im vertraglichen und allgemein rechtlichenRahmen.Dies ist natürlich nur vereinfacht dargestellt.Und beim »Rockefellschen« Vermögenschutzgeht es ja darum, das eigene Vermögen zwaraus der Hand zu geben in eine rechtlich weit-gehend geschützte Form, aber weiterhinselbst den Besitz und damit die Entschei-dungsgewalt daran zu bewahren.Oftmals wird auch die Verwendung von Ge-sellschaften mit beschränkter Haftung(GmbHs, englische LTDs) Kommanditgesell-schaften (KGs, US-amerikanische LPs) sowiebestimmte Trusts empfohlen, um eine per-sönliche Haftung zu minimieren und Vermö-gen auszulagern. Eine eigeneStiftungsgründung ist eine weitere, aus mei-ner Sicht effiziente und schlanke, Lösungdafür.

Nur für Reiche und zum Steuern sparenDabei gilt es noch zwei grundsätzliche Miss-verständnisse aus dem Weg zu räumen. Zumeinen, dass »asset-protection & financial se-curity« nur für sehr, sehr Reiche wäre. UndAndererseits, dass solche Strategien – insbe-sondere wenn es sich um ausländische Stif-tungen, Gesellschaften und Trusts handelt –in erster Linie der Steuervermeidung dienenwürden.Beides ist jedoch nicht wahr, denn die aller-meisten Asset-Protection-Strategien dienenin der Regel wirklich dem Schutz des Vermö-gens und sind im Grunde für Jeden er-schwinglich zu implementieren. Besonderswenn man bedenkt, welche potenziellen Ver-luste z.B. bei Immobilienvermögen und Fir-menanteilen drohen können.

Arme-Leute-VermögensschutzWarnen möchte ich an dieser Stelle vor einer– wie ich es nenne – »Arme-Leute-Vermö-gensschutz«. Also einfach im Vorfeld eines

Stiftungen

SACHWERT MAGAZIN 2/201537

Was wäre eigentlichwenn …?Wie eine eigene Stiftung Ihr Vermögen schützen kannVon Michael Schewe

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Immer schön sachlich bleibenSachwert Magazin digital oder gedruckt.

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Kaum eine andere Wertanlage ist seit Jahr-zehnten so stabil wie die Immobilie – sieeignet sich als sichere Kapitalanlageebenso wie zur Altersvorsorge oder zurGewinnung von finanziellen Freiräumen.Im Gegensatz zu Gold und Aktien generie-ren Immobilien einen sicheren Cashflowund sie werden gerne von den Banken be-liehen. Trotzdem sind viele unsicher imHinblick auf die Umsetzung eines Immobi-lieninvestments.

Aufbau eines VermögensDabei bieten Immobilieninvestitioneneinen idealen Grundstock für den Aufbaueines Vermögens, zumal Wohnimmobilienso erschwinglich wie nie sind. Der Immo-bilienverband Deutschland (IVD) hat das

anhand des Erschwinglichkeitsindexes er-rechnet. Dieser stellt die Immobilienpreisein den Vergleich mit Einkommen und Zin-sen. In 2014 etwa stiegen die tariflichenMonatsverdienste gemäß den vorläufigenAngaben des Statistischen Bundesamtesum 3,1 Prozent bei gleichzeitig sinkendemZinsniveau (für zehnjährige Laufzeiten lages in 2014 bei 2,15 Prozent). Und je nied-riger der Zinssatz und je höher das verfüg-bare Haushaltseinkommen im Vergleich zuden jeweils aktuellen Immobilienpreisenist, desto höher ist die Erschwinglichkeit.Immobilien sind im Grunde nichts anderesals Unternehmen. Ganz egal, ob es sichum die Frittenbude um die Ecke oder einen100-Millionen-Euro-Gebäuekomplex han-delt - die Grundprinzipien sind immer

gleich. Die Kunst der erfolgreichen Immo-bilieninvestition ist allein die Bewertungund Kontrolle der Risiken. Dazu sollte manseine persönliche Erfolgsstrategie entwi-ckeln und bereits im Vorfeld überlegen, obman kurz- oder langfristig investieren, denschnellen oder den stetigen Euro habenmöchte. Denn wer in kurzer Zeit viel Geldgenerieren möchte, muss natürlich auchmit höheren Risiken leben. Langfristige In-vestitionen bieten hingegen die Chanceeiner stetigen Wertentwicklung und einesmonatlichen wiederkehrenden Cashflows.

Mit der Immostrategie 10/3 zum ZielFür den kleinen Einstieg kann man eine Ei-gentumswohnung wählen, für den großenbeginnt man mit einem Mehrfamilienhaus.

Immobilien

SACHWERT MAGAZIN 2/201522

Erfolg mit Wohn-immobilienAuf die richtige Strategie kommt es anJeder träumt von einem kleinen Vermögen. Es braucht ein wenig Mut und unter-nehmerisches Denken. Damit erreicht man eine gute und sichere Altersvorsorgeund ein zusätzliches monatliches Einkommen.

Von Thomas Knedel

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Die Frage, die sich dann stellt, ist „aktivoder passiv“. Denn wer sich mit vollem En-gagement ins Immobilieninvestmentstürzt, kann mit einem höheren Aufwer-tungspotenzial rechnen, da er sich auchImmobilien mit Problemen, die oftmalswahre „Rohdiamanten“ sind, widmenkann.

Problem-Immobilienkönnen wahre Roh-

diamanten seinEine gute Erfolgsgrundlage bietet in allenFällen die „Immostrategie 10/3“. Sie isteine kombinierte Strategie, die sich ausmehreren unterschiedlichen Rahmenbe-dingungen ableitet. Die beiden Zahlenmarkieren zwei Zeiträume in Jahren, diesteuerlich interessant sind: Verkauft maneine privat gehaltene Immobilie nach Ab-lauf von zehn Jahren, ist der Gewinn kom-plett steuerfrei. Vor Ablauf dieser Frist wirdder über die Anschaffungskosten hinausgehende Erlös mit dem Höchststeuersatzvon 44,31 Prozent belegt – und das

schmälert das Vermögen kräftig.Die Drei wiederum steht für den Zeitraum,in dem der anschaffungsnahe Aufwandgreift. Das heißt, wenn man die Immobilievor Ablauf von drei Jahren intensiv reno-viert und mehr als 15 Prozent des steuerli-chen Gebäudewertes in die Immobilieinvestiert, darf diese Investition nur mitdem Gebäude über 50 oder 40 Jahre ab-geschrieben werden. Bleibt man in denersten drei Jahren hingegen unter diesemWert, kann man die Renovierung im vollenUmfang absetzen. Das idealtypische Pro-jekt für die „Immostrategie 10/3“ ist somitein Mehrfamilienhaus etwa Baujahr 1950bis 1980 (oder ein klassischer Altbau) ineiner Wohngegend mit mittlerer Qualitätin einem guten Ballungsraum. Nicht dasteure Stadtzentrum, sondern ein verkehrs-technisch gut angebundener Vorort sindgute Voraussetzungen. Dabei ist wie ge-sagt wichtig, dass das Haus soweit inSchuss ist, dass keine wirklich dringendenNotreparaturen anstehen. Im Ankaufspro-zess wird gleich ein Maßnahmenplan er-stellt, der kurz-, mittel- und langfristignotwendige Reparaturen aufführt. DieserPlan dient als gute Grundlage für die Preis-verhandlungen, bei denen erforderliche In-

standsetzungen berücksichtigt werden.

Inflation schlagenMit der Investition in das Haus nach Ablaufvon drei Jahren steigt schließlich die erziel-bare Marktmiete - die erreichte Mietpreis-steigerung liegt dann vielfach deutlichüber der Inflationsrate. Grundsätzlich istauch die Zeit ab dem vierten Jahr derFreund eines jeden Immobilieninvestors.Allein durch die Inflation wird der realeWert eines Darlehens Jahr für Jahr immerkleiner, die Mieten (und damit derCashflow) sowie der Wert des Hauses stei-gen indes Jahr für Jahr. Die geschickteKombination dieser unterschiedlichen Ef-fekte garantiert schließlich den Erfolg mitWohnimmobilien.

Der Autor Thomas Knedel ist Immobi-lienunternehmer und Investor. Er ist Ex-perte für die Immobilienwirtschaft undberät internationale Kunden, die inDeutschland investieren wollen. Zudem ister Mitglied beim renommierten Royal Insti-tution of Chartered Surveyors.Jetzt hat er das Buch „Erfolg mit Wohnim-mobilien. So werden Sie in 6 Monaten pri-vater Immobilieninvestor“ geschrieben.

Immobilien

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Page 24: Sachwert Magazin

Gewerbeimmobilien – bei diesem Begriff denken Anleger an ertragsstarke Investi-tionsobjekte, die hohe Mietrenditen und nachhaltige Wertsteigerung versprechen und nicht zuletzt deshalb ihren Preis haben. Eine Asset-Klasse, die finanzkräftigen Inve-storen vorbehalten ist. Doch nun können Anleger umdenken. Der Grund: Selfsto-rage-Investments.

Der Begriff Selfstorage kommt aus dem Englischen und bedeutet in etwa „selbst einlagern“. Er steht für hochmoderne, vi-deoüberwachte Lagerzentren mit kleinen Lagereinheiten von 1 bis etwa 30 m², die separat abschließbar, sauber und trocken sind. Mieter wissen ihr Hab und Gut somit sicher verstaut, was den Verwendungszeck vielseitig macht: Wichtige Dokumente, Mö-bel, Hobbyausrüstungen und vieles mehr findet hier seinen Platz. Befahrbare Ein-heiten sind sogar zur Einlagerung von Oldti-mern, kleinen Booten und ähnlichem geeig-net. Preislich ist das Angebot – verglichen zu herkömmlichen Büro-, Lager- und Wohn-raum – sehr attraktiv, beispielsweise ist eine Einheit mit 17 m² bei einzelnen Anbietern ab etwa 150 Euro monatlich zu haben.

Seit neuestem ist Selfstorage auch eine Option für Anleger. Die VALERUM Invest

Gewerbeimmobilie neu gedachtSelfstorage-Parks als Investitionsobjekt – das ist neu. Aber was steckt dahinter?

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AG, Initiatorin und Vertrieb mit Sitz in Berlin und Zweigstellen in Potsdam, Leipzig und Hamburg, bietet unter dem Markenna-men RenditeLAGER Selfstorage-Einheiten als Direktimmobilie an – eine Neuheit auf dem Markt. „Seit einigen Jahren verfolgen und analysieren wir das Wachstum der Self-storage-Branche und kamen zu dem Er-gebnis, dass jetzt die Zeit gekommen ist, in dieses Segment zu investieren. Und da wir dieses Produkt einer großen Bandbreite von Anlegern zugänglich machen wollten, ha-ben wir uns entschlossen, die Einheiten als Teileigentum anzubieten“, so Sven Herbst, Vorstand der VALERUM Invest AG.

Die geringen Größen der einzelnen Einheiten eröffnen neue Möglichkeiten auf dem Feld der Gewerbeimmobilien. Direktinvestitionen waren bislang kapitalintensiv und für viele Anleger unerschwinglich. Fondslösungen hingegen bieten keinen Vermögenswert „zum Anfassen“ und kein eigenes Grund-buch, ein Dorn im Auge vieler Investoren. RenditeLAGER vereint die Vorzüge einer Gewerbeimmobilie mit flexiblen Investi-tionssummen ähnlich einer Fondslösung, bereits ab 19.500 Euro können Anleger eine Einheit als Realimmobilie erwerben. Als Standorte kommen laut Herbst hierbei aus-schließlich Großstädte und Ballungsgebiete

mit hervorragender Verkehrsanbindung in Betracht. Ein Lagerzentrum in Siegen ist bereits in Betrieb, kommendes Jahr entsteht ein weiteres in Köln – weitere sind geplant.

RenditeLAGER richtet sich also an Anleger, die entweder die hohen Preise herkömm-licher Immobilien nicht stemmen wollen, oder ganz besonderen Wert auf ein mini-miertes Ausfallrisiko legen und zu diesem Zweck das Kapital auf mehrere Mietein-heiten streuen. Apropos Sicherheit: Hierzu steuert auch das Gewerbemietrecht seinen Teil bei, denn bereits nach zwei Monaten Mietrückstand kann das Mietverhältnis beendet und die Kaution von drei Mo-natsmieten einbehalten werden. Und das Ertragspotenzial? Herbst: „Unsere Inve-storen erzielen Bruttomietrenditen, die bis-lang deutlich über dem Niveau herkömm-licher Produktlösungen liegen. 6,5 Prozent erscheinen uns realistisch. Außerdem sind die Erträge dank der erhöhten linearen AfA steuerbegünstigt.“

www.renditelager.dewww.valerum.ag

In Köln-Pesch entsteht ein Selfsto-rage-Park mit 275 Einheiten.

Page 25: Sachwert Magazin

Immobilien

SACHWERT MAGAZIN 3/2015 27

Herr Dippold, der Begriff Immobilien-projektentwicklung ist nicht nur lang,sondern auch vielen - besonders Anle-gern - unklar. Ist der Projektentwicklergleichzeitig Eigentümer der Immobi-lie?Der Projektentwickler muss nicht zwin-gend Eigentümer der Immobilie sein, son-dern kann das Objekt für einenEigentümer entwickeln. Bei den Fonds un-seres Hauses ist es so, dass die Fonds undsomit die Zeichner immer vom ersten Tagan Eigentümer der Immobilie sind. UnserProjektentwickler ist somit reiner Dienst-leister. Er findet die Objekte, plant sie undentwickelt sie für die Investoren, die diesezum Einstiegspreis direkt über eine eigeneObjektgesellschaft erwerben.

Warum zahlen Projektentwickler wieSie hohe Zinsen an Privatanleger,wenn Sie das Geld auch günstiger amKapitalmarkt beschaffen könnten?Unser Konzept hatten wir entwickelt, alsdie Zinsen für Immobilienfinanzierungennoch deutlich höher lagen und wir ändernunsere Vorgehensweise auch bei anderen

Zinskonditionen nicht. Dadurch, dass wirsowohl aus Investmenthaus als auch AssetManager bestehen, sind wir vollständig aufInvestoren ausgerichtet. Diese beteiligenwir direkt und umfassend am Bauträger-gewinn. Somit verdient der Kunde an derQuelle und erzielt höhere Gewinne – auchin einem schwachen Zinsumfeld.

Man spricht von opportunis-tischen Investments für In-vestoren mit einem höherenRisikobewusstsein

In der Regel sind Projektentwicklun-gen vorerst nur auf dem Papier real.Haben Anleger in Projektentwicklun-gen ein gewisses Risikoprofil?Üblicherweise geht die Projektentwicklung– auch durch den üblichen Finanzierungs-hebel – mit höheren Risiken einher. Manspricht von opportunistischen Investmentsfür Investoren mit einem höheren Risiko-bewusstsein. Unser Haus strebt nicht diemaximalen Renditen bei hohen Risiken an,

sondern zieht möglichst viele Sicherheits-aspekte ein. Insofern liegt das Risiko, dasPROJECT-Investoren eingehen, niedrigerals das bei üblichen Projektentwicklern.FERI spricht beim PROJECT Fonds Woh-nen14 von einem Core+/Value Add Risikound bestätigt diesen Ansatz.

Machen Investments denn ausschließ-lich in den Metropolen Sinn?Generell können auch andere StandortePerspektiven liefern, allerdings nicht solangfristig stabil wie Metropolregionen.Nach unserer Überzeugung ist Immobilien-geschäft ein regionales Business, das heißt,unser Projektentwickler muss sich genau-estens in der Region auskennen und dortnicht nur für Einkauf, sondern auch fürden Verkauf vernetzt sein. Alleine schondeshalb konzentrieren wir uns auf ausge-wählte Metropolregionen.

Danke für das Interview Herr Dippold.

Immobilien: Projektent-wicklung kurz erklärtImmobilienexperte Wolfgang Dippold erklärt, welches Risikoprofil Anleger bei Pro-jektentwicklungen haben und welche Standorte Potenzial haben.

Wolfgang Dippold istGeschäftsführer derPROJECT Investment

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Handhabung in der ImmobilienbrancheBei Maklerunternehmen ist es gang und gäbe, sogenannte „freie Mitarbeiter“ ein-zustellen. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand: Das Maklerunternehmen will expan-dieren, in personellen Angelegenheiten die Flexibilität wahren und die Personalkosten am Umsatz orientieren. Man weiß um die Anlaufkosten, die nicht so risikobehaftet sind, wie bei fest Angestellten, die erst einmal ins Verdienen gebracht werden müssen. Das Kostenrisiko für den Fall, dass man trotz aller Sorgfalt jemand Falsches ausgesucht hat, wird somit relativiert. Und ist der Neue erfolgreich, kann man ja sei-nen Provisionsanteil erhöhen. Tritt jedoch das Gegenteil ein, dann waren die Inve-stitionen überschaubar und man wird ihn relativ einfach wieder „los“. So die Idee.Also schaut man sich nach Personen als „freie Mitarbeiter“ um, die mit Provisionen gut verdienen und dabei vom bereits erwor-benen Image oder der Marke des Maklerun-ternehmens profitieren sollen. Dabei sollen, wenn möglich, keine gesetzlichen Arbeitge-berpflichten entstehen, wie etwa Lohnfort-zahlungen im Krankheitsfalle, Sozialabga-ben, Urlaubsansprüche und so weiter.Doch: Die die freie Mitarbeit birgt erheb-liche Risiken, worauf hier eingegangen werden soll. Es geht nämlich um die Fra-ge, ob der „freie Mitarbeiter“ tatsächlich selbständig oder nur „scheinselbständig“ ist. Im zweiten Fall entsteht ein Arbeitsver-hältnis mit allen gesetzlichen Rechten und Pflichten, was ja gerade über die Gestal-tung als freie Mitarbeit vermieden werden soll. Und da die Abgrenzung gar nicht so einfach ist, gibt es natürlich auch einige Unwägbarkeiten.

BeurteilungskriterienZunächst einmal ist für die Beurteilung ei-ner „echten“ Selbständigkeit maßgeblich, ob der freie Mitarbeiter ein eigenes Un-ternehmerrisiko trägt und er sein eigenes Unternehmen nach eigenen Vorstellungen entwickeln kann. Auch sollte er die Aus-sicht haben, besser als ein Festangestellter zu verdienen, denn schließlich ist er ja Un-ternehmer.

Folgende Kriterien wurden unter anderem im Laufe der Zeit entwickelt, um zwischen „echter“ und „scheinbarer“ Selbständig-keit zu unterscheiden, wobei die Aufzäh-lung keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt und sie dem Wandel der Rechtspre-chung unterworfen ist:

a) Die persönliche Unabhängigkeit• Der Selbständige ist selbst Vertragspart-ner des Auftraggebers (nicht das Makle-runternehmen, dem er angeschlossen ist);• Er hat die Möglichkeit, eigene Mitarbei-ter einzustellen, eigene Partner oder Sub-unternehmer zu beauftragen und Aufträge zu delegieren;• Die Leistung wird von ihm selbst, seinen eigenen Mitarbeitern oder seinen eigenen Vertragspartnern erbracht;• Er hat nicht nur einen sondern mehrere Vertragspartner und Auftraggeber;• Er kann frei über die Annahme oder die Ablehnung von Aufträgen entscheiden;• Er ist der Empfänger der Provisions-zahlungen;• Er beschäftigt eigene sozialversiche-rungspflichtige Mitarbeiter;• Der Umsatz eines Vertragspartners über-steigt 5/6 seines Gesamtumsatzes nicht;• Er hat eigene technische Geräte für Tele-fon und Fax und einen eigenen Kopierer;• Er hat einen eigenen Telefontarif;• Er hat ein eigenes Büro;• Er hat ein eigenes Firmenlogo.

b) Keine Einbindung in die Arbeits- und Ablauforganisation des Maklerun-ternehmens• Der Selbständige ist nicht in die Organisation des Maklerunternehmens eingebunden;• Er ist nicht an der Telefondurchwahl-anlage des Maklerunternehmens ange-schlossen;• Er hat keinen eigenen Schreibtisch im Maklerunternehmen;• Er hat keinen Büroschlüssel des Makler-unternehmens;• Es besteht keine Zusammenarbeit oder ein Teamworking mit festangestellten Ar-beitnehmern; (Anmerkung: Eine Verein-

barung, wonach er gegen Entgelt deren Leistungen in Anspruch nehmen kann, ist praktikabel.);• Er ist gegenüber den Mitarbeitern des Maklerunternehmens nicht weisungs-berechigt;• Er ist nicht zur Urlaubs- oder Krankheits-vertretung verpflichtet;• Er unterhält eigene Verträge, wie etwa für Versicherungen, Kfz und ähnliches;• Er verwendet keine eMail-Adressen des Unternehmers, wie etwa. info@name_des_unternehmens.de • Er verwendet nicht die Briefbögen des Unternehmers ohne den Hinweis, dass er im eigenen Namen und auf eigene Rech-nung arbeitet;• Er verwendet keine Visitenkarten mit dem Firmenbriefkopf des Maklerunterneh-mens, ohne seine freie Mitarbeiter Stellung oder seine Selbständigkeit zum Ausdruck zu bringen;• Er zahlt bei Nutzung für Büroeinrich-tungen einen Bürokostenzuschuss;• Er nimmt nicht an der Weihnachtsfeier des Unternehmens teil;• Er rechnet seine Teilnahme an Messen und ähnlichem mit dem Maklerunterneh-men ab.

c) Weisungsgebundenheit• Der Selbständige ist in keiner Weise verpflichtet, fachliche Anweisungen aus-zuführen;• Es besteht keine Leistungserbringungs-pflicht;• Es besteht keine Anwesenheitspflicht (zum Beispiel „Makler des Tages“);• Er kann seine Arbeitszeit frei einteilen;• Er bestimmt seinen Arbeitsort selbst.

Diese sind nur einige Anhaltspunkte, die für sich im Einzelfall zu bewerten sind. Je mehr sich Anhaltspunkte kumulieren, umso größer ist die Gefahr der Schein-selbständigkeit. Natürlich sind in der Praxis weitere Anhaltspunkte denkbar.Die Deutsche Rentenversicherung bietet eine eigene Überprüfung an, die mit die-sem Link abgerufen werden kann: http://bit.ly/1LYWeMe

Der Immobilienmakler als freier Mitarbeiter in einem MaklerunternehmenMaklerunternehmen stellen gern Freie Mitarbeiter ein, um den Personalaufwand flexibel an das Arbeitsaufkommen anpassen zu können. Was es dabei zu beachten gibt und wo Fallstricke lauern erklärt Wirtschaftsjurist Helge Norbert Ziegler

Immobilienrecht

Page 27: Sachwert Magazin

ScheinselbständigkeitMeist wird ein Firmeninhaber erst im Zuge einer Betriebsprüfung mit der Frage der Scheinselbständigkeit konfrontiert, aber durchaus auch dann, wenn man sich vom „Selbständigen“ trennt, dieser rechtlichen Rat sucht und infolge dessen das „Arbeits-verhältnis“ genauer unter die Lupe genom-men wird. Ein Scheinselbständiger könnte den Unternehmer, beispielsweise durch eine Klage auf Feststellung, dass in Wirk-lichkeit ein Arbeitsverhältnis besteht, in Schwierigkeiten bringen und die üblichen Ansprüche eines Arbeitnehmers geltend machen, wie etwa Anspruch auf Urlaub.Und da zwischen Aufnahme der Tätigkeit und Zeitpunkt der Prüfung der rechtlichen Relevanz Jahre liegen können, geht es oft um viel Geld. Es besteht nämlich für den Unternehmer im Falle der festgestellten Scheinselbständigkeit die Gefahr, die bis-her nicht geleisteten Sozialversicherungs-beiträge (Arbeitgeber- und Arbeitnehme-ranteil!) sowie die Lohnsteuer über einige Jahre zurück nachträglich entrichten zu müssen!Und wird eine Scheinselbständigkeit fest-gestellt, wird es zudem zu einer Anklage wegen Sozialversicherungsbetrugs (§ 266a StGB) kommen. Dem Makler-Unternehmer droht dann zusätzlich noch eine Geldstra-fe, in schweren Fällen sogar Freiheitsstrafe! Zudem ist mit einem Ein-trag in das Gewer-bezentralregister zu rechnen. Denn wie be-kannt ist: Unwissenheit schützt (auch hier) vor Strafe nicht!

Gefahr hoher NachzahlungenKommt es im Rahmen einer Prüfung zur Feststellung, der freie Mitarbeiter ist in Wahrheit ein sozialversicherungspflichti-ger Arbeitnehmer, so drohen hohe Nach-zahlungen.Zu allererst sind die Sozialversicherungs-beiträge und die Lohnsteuer anzuspre-chen. Folgende Berechnung soll Ihnen die Brisanz der Situation aufzeigen (die Beträ-ge wurden der besseren Übersicht und des leichteren Verständnisses wegen etwas gerundet). Angenommen, der vermeintlich freie Mitarbeiter erzielte monatliche Ein-nahmen von 3.000 €. Diese werden nun als Nettolohn gesehen. Darauf entfällt ein Sozialversicherungsanteil des Arbeitneh-mers von 890 € und nochmal so viel für den Arbeitgeber. Zusätzlich fallen bei der Steuerklasse III Lohn- und Kirchensteuer so-wie der Soli von insgesamt 640 € an, was zusammen 2.420 € sind. Daraus errechnet sich ein Jahresbetrag von 29.000 €. Wird der zum Arbeitsnehmer mutierte Unter-nehmer rückwirkend für drei Jahre ver-pflichtet, diese Abgaben zu entrichten, so addiert sich das zu der gewaltigen Summe von 89.000 € - bei nur einem vermeint-lichen freien Mitarbeiter!In diesem Falle erfolgt als weiteres die Prü-fung, ob die Bestimmungen des Mindest-lohnes eingehalten wurden. Wenn nicht, droht eine Strafe von bis zu 50.000 €!Wer sich jetzt fragt, ob er nicht besser dazu übergehen soll, künftig Makler als Arbeit-nehmer einzustellen, der hat zumindest

jetzt zwei schlagkräftige Gründe. Ein wei-terer soll noch er-wähnt werden.Möglicher Abfindungsanspruch nach § 84b HGB Das Maklerunternehmen setzt sich bei einem Vertrag mit dem freien Mitarbeiter zudem der Gefahr aus, ihm bei dessen Ausscheiden einen finanziellen Ausgleich nach § 84b HGB zahlen zu müs-sen. Der Gesetzgeber geht nämlich davon aus, dass der freie Mitarbeiter für das Mak-lerunternehmen neue Stammkunden ge-wonnen hat, wofür er unter Umständen einen Ersatz fordern darf, was vertraglich nicht ausgeschlossen werden kann. Dabei kann es sich durchaus um die Höhe einer Jahresprovision handeln.

Absicherung durch eindeutige VertragsgestaltungMit einer entsprechenden Vertragsgestal-tung kann das Risiko einer Scheinselbstän-digkeit minimiert werden. Es empfiehlt sich neben der Beachtung der oben aufge-führten Punkte folgendes:• Feststellung der Eigenverantwortlichkeit;• Feststellung, dass keine fachliche oder disziplinarische Weisungsbefugnis des Maklerunternehmers besteht;• Feststellung, dass der Selbständige we-der gegenüber Festangestellten oder an-deren Selbständigen zu Weisungen befugt ist, noch von diesen Personen Weisungen entgegen zu nehmen hat;• Eindeutige Definition des Leistungsumfangs;• Eindeutige Regelung des Außenauftritts;Regelung, an welchen Kosten sich der Selbständige nach welchem Schlüssel zu beteiligen hat (zum Beispiel Inserate, Inter-netwerbung usw.);• Eindeutige Regelung über das Inkas-so der Maklerprovision und der internen Abrechnung, und vieles mehr.

PraxishinweisNehmen Sie das Thema nicht auf die leich-te Schulter, treffen Sie klare Regelungen, mit denen die „wahre“ Selbständigkeit be-kundet wird und setzen Sie dies auch in der Praxis um. Besonders gefährdet sind Un-ternehmen, die mit Lizenzvereinbarungen arbeiten oder gar Arbeitsplätze in einem Büro zur Verfügung stellen (Desktop- Sharing). Dies trifft ganz besonders auf die Franchise-Unternehmen zu. Erfordern be-stimmte Tätigkeiten Weisungen oder eine betriebliche Einbindung, ist gegebenenfalls die Beauftragung eines Zeitarbeitsunter-nehmens eine sinnvolle Alternative zum Einsatz von freien Mitar-beitern.

Rechtlicher HinweisDieser Fachartikel wurde nach bestem Wissen erstellt. Er ersetzt aber keine Beratung im Ein-zelfall. Eine Haftung kann daher nicht übernom-men werden.

Immobilienrecht

Mögliche negative Konsequenzen

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Vorab müssen wir sicher erst mal alle fest-stellen, dass uns die Überschrift in diesen Tagen, in dieser Lage, alle bewegt. Wie kann ich wissen, ob meine Ernährung noch gesund ist, wie kann ich sicher sein, das meine Familie und ich noch sicher wohnen und leben können? Wo doch die „Großem“ dieser Welt ohne Skrupel, ohne Ethik und ohne Mitleid mit uns ganz normalen Menschen. entscheiden und das größte Chaos anrichten. Mit diesen Gedanken hat sich der Menschbeweger Hajo Bentzien 2007 auf den Weg gemacht und sagt: „Ich will nicht nur Change- Prozesse beraten, konzipieren, umsetzen. (www.weltgrund.com/change-consul-ting) Ich will sie wirklich selber machen. Deshalb habe ich mit der WeltGrund AG in der Schweiz und einigen wenigen Inve-storen das Projekt Fundo Laguna Blanca, Chile (www.fundolagunablanca.com), begonnen.“

Viele haben es schon gesagt, aber keiner will es wissen:

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Der Changespezialist weiter: „Ich muss etwas Einmaliges, etwas Besonderes schaffen, aber ich möchte auch dafür sor-gen, dass die Menschen etwas erlernen, erleben, erfahren. Nämlich wie Ihre Nah-rung sich entwickelt und entsteht und wie sie gesund auf den Tisch kommt. Deshalb die Idee den Erlebnistourismus mit einer Land-Forst- und ECOEnergiewirtschaft zu vernetzen.“

„Ich möchte beweisen, dass Ökologie und Wirtschaftlichkeit mit Gewinnerwirtschaftung kein Widerspruch sind.“

Hajo Bentzien, Menschbeweger, hat dieses Projekt gemeinsam mit seiner Frau und seinen Söhnen Marco Bentzien und

Zinsen, Tantiemen, Bank-konten, Gold, Silber, kann man nicht essen oder trinken!

Hajo Bentzien, Menschbeweger

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Maximilian Bentzien in der Geschäfts-leitung übernommen und aufgebaut. Marco Bentzien ist der Landwirt, der die Land- und Forstwirtschaft auf FLB ent-wickelt und führt. Maximilian Bentzien, der erneuerbare Energien zum Beruf ge-macht hat, kümmert sich heute neben seiner Firma Stormrey Energie um die Bau-organisation der neuen Investitionen.Gefragt nach dem, was gebraucht wird, sagt Hajo Bentzien ganz klar: „Investoren und tätige Teilhaber, die begreifen was in der Überschrift steht und sich gesunde Ernährung und einen sicheren Rückzugs-punkt sichern wollen. Leute, die begrei-fen, dass wenn sie ihre Familie schützen wollen, halbwegs erträglich, außerhalb von Schutzgebäuden, gut ernährt und frei in der Natur leben wollen, dann brauchen sie dafür einen Ort, der absolut autark ist in Energie, Wohnung, Ernährung. Also ein Ort, der alles selbst produziert und wo es sicher ist, nämlich am Rande der Welt, in einem Land, das man die Schweiz von Südamerika nennt.Wie auch immer sich die Welt entwickeln mag, Fundo Laguna Blanca ist ein wun-derschöner, einmaliger Urlaubs-Erleb-nis-Standort, eine Musterlandwirtschaft mit Schulungsprogrammen, ein Projekt mit sicherer Rendite aus Quinoaanbau, Forstwirtschaft, nachhaltiger Energiewirt-schaft.Das entwickelte Projekt hat 2012 einen tinsa Gutachtenwert von umgerechnet 2,7 Mio. Euro aber das Projekt braucht noch Investition in allen drei Bereichen, Erlebnistourismus, Forst- und Landwirt-schaft, ECO Energiewirtschaft, um wirk-lich langfristig stabil zu sein.So wird Innovation für eine Kreislauf-landwirtschaft erwirtschaftet (Stichwort: Biochar), so wird die moderne Biomasse-produktion und Verarbeitung (Pellets) er-möglicht und die Verarbeitung zu Strom und Wärme. Es ist ein langfristig sicheres Projekt mit Rendite. Natürlich gibt es ein ausführliches Kon-zept mit allen Details, Projekt-, Business- und Investitionsplänen. Es steht schon eine Menge, es wird gearbeitet, gesät, gesägt, gelehrt in der Landwirtschaft, in der Forstwirtschaft im Tourismus.

Gefragt sind jetzt ERMÖGLICHER!

Kontakt:Change Invest & Change ConsultingBächeli 1 CH-3662 [email protected] /Tel.: 0041(0)332216613Mobil: 0041 (0) 791336545www.weltgrund.com

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Diamanten

Ist der echt?Synthetische Diamanten in Schmucksteinqualität: Haben sie in der Schmuckbranche Zukunft?

„Diamonds are a girls best friend“, sang schon Marilyn Monroe. Bis heute bleibt die Faszination der glitzernden Steine ungebrochen. Kein Land der Erde, in dem die zu isotropen 3D Formen reinem Kohlenstoff Kristalle nicht gerngesehene Wertanlage wären. Dieser erklärt sich da-raus, dass Diamanten extrem selten in der Natur zu finden und nur unter hohen Ri-siken aus der Erde zu holen sind. Doch erst durch seinen makellosen Schliff bekommt der Stein seinen endgültigen Wert. Fäl-schungssicher sind sie auch, oder?

Nun ist es seit Mitte des letzten Jahr-hunderts möglich, Diamanten künstlich herzustellen. Mit riesigen Pressen und 1500 Grad Celsius wird aus Kohlenstoff Diamant. Eine andere Möglichkeit bietet die CVD (chemical vapor deposition). Die so entstandenen Diamanten haben alle

Eigenschaften ihrer natürlichen Vorbilder, konnten jedoch lange nicht annähernd an die Reinheit natürlicher Steine heranrei-chen und wurden lange nur in der Indus-trie eingesetzt. Die Forschung bleibt nicht stehen, besonders, wenn enorme Gelder darauf verwendet werden und inzwischen ist Diamanten mit bloßem Auge nicht mehr anzusehen, woher sie stammen.

Echt oder künstlich?Natürlich wurde diese Verfeinerung der Technik zur Herstellung der künstlichen Steine von den Edelsteinhändlern mit gro-ßer Sorge und Misstrauen verfolgt. Um den Naturdiamanten-Markt zu schützen wurden alle legalen, vertriebs- und werbe-technischen Register gezogen. Schließlich können erzeugte Steine auf chemischer und physischer den Natursteinen gleich

oder manchmal sogar überlegen sein und sind auf den ersten Blick nicht davon zu unterscheiden. So war eine der ersten, vom luxemburgischen Diamanthändler und Produzenten DeBeers in die Wege geleitete Maßnahme die Entwicklung spektroskopischer Geräte und Techniken zur eindeutigen Identifikation von produ-zierten und natürlichen Diamanten. Die-se, auch von anderen Herstellern auf dem Markt erhältlichen Geräte kosten etwa 55.000 Euro. Dabei kommen Ultraviolet, Infrarot und Röntgenstrahlen zum Einsatz um damit Spuren von Stickstoff, Nickel und anderen Metallen in künstlichen Di-amanten nachzuweisen. Resten von metallischen Flussmitteln ist es auch zuzuschreiben, dass manche künst-lichen Diamanten auf Magnete reagieren. Das ist bei Natursteinen nie der Fall. Auch

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Page 31: Sachwert Magazin

Natursteine haben Einschlüsse. Nur sind di-ese eher federartig oder wolkig und stumpf unter der Juwelierlupe. Ein Kunstdiamant hingegen weist glänzende, bandartige oder runde Einschlüsse auf. Unter der Lupe noch eindeutiger zu erkennen: Das vom Herstel-ler per Laser eingravierte „created“ und dazu die Labor-Identifikationsnummer. Ein vor 1950 gekaufter Diamant ist echt, denn vorher konnten Diamanten noch nicht künstlich erzeugt werden. Wenn der Preis deutlich unter dem üblichen Diamantpreis liegen sollte, könnte es sich allerdings auch um einen Moissanit, Zirkonia oder Saphir handeln. All diese Dinge sind allerdings nur vom Fachmann am ungefassten Stein mit der entsprechenden Lupe oder dem Mikros-kob zu erkennen. Deshalb ist für jeden an-deren ein einfacher Rat angebracht: Kau-fen Sie beim Fachmann ihres Vertrauens.

Große Namen versuchen sich am „created diamond“Inzwischen haben auch einige namhafte Schmuckdesigner die synthetischen Dia-manten für sich entdeckt. Royal Assher, New Yorker Diamant-Riese, hat Anfang 2013 seine erste „man-made diamond“ Kollektion unter dem Namen „Rebel

Chique“ herausgebracht. Die Idee dahin-ter: Diamanten sollten für eine breitere Klientel finanziell erreichbar sein und damit eine Einführung des Diamanten als Modeaccesoire für Jedermann ein-leiten. Statt mit dem Verlobungsring ein einzelnes, nur einmal im Leben leistbares Familienerbstück anzuschaffen, sollten Di-amanten günstig genug sein, dass sie als noble Geschenke infrage kommen. Die Möglichkeiten im Farbenspektrum von braun, orange, gelb, grün, blau oder klar weiß lassen eine sehr individuelle Gestal-tung des Schmucks zu. Oder, wie es die Vogue nach Royal Asshers Ankündigung formulierte: ,,Sie können jetzt einen er-schwinglichen Diamanten in genau der passenden Farbe zu Ihrem Louis Vuitton-Kleid kaufen.“ Die Rechnung könnte auf-gehen: Ein Stein kostet im Schnitt 1000 bis 3000 Dollar und damit 30 bis 40 Pro-zent weniger als ein Naturstein.

Wohin geht der Trend?De Beer argumentiert für den einzigar-tigen Natur-Diamanten, in Jahrmillionen entstanden und oft gerade wegen kleiner Fehler so wunderschön. Die Firma stellt auch Kunststeine her, davon 99 Prozent für industrielle Zwecke und nur 1 Prozent

Diamanten als Wertanlage

Diamanten

Seit einigen Jahren werden Diamanten mit Laser graviert um die eindeutige Identifi-kation zu erleichtern.

als Schmuckstein. Allerdings werden die-se unverkäuflichen Objekte ausschließlich firmenintern für den Vergleich in der Echt-heitsprüfung von Diamanten eingesetzt. Scio Diamond, elementsix Konkurrent, und Hersteller von Schmuckdiamanten lässt verlauten, das Interesse des Kunden wachse für die im Labor gezüchteten, günstigeren, garantiert konfliktfrei ent-standenen Kunst-Diamant Variante. Ne-ben dem günstigeren Preis sei vor allem die Sicherheit, keinen Blutdiamanten vor sich zu haben, für ihre Kunden ein Be-weggrund hin zum synthetischen Stein.Im vergangenen Jahr wurden 360.000 Karat Diamant künstlich hergestellt. Dem gegenüber stehen 126 Millionen Karat Diamanten aus natürlichem Abbau. „Ich habe kein Problem mit synthetisch hergestellten Diamanten, solange das se-riös läuft“, erklärt Dieter Hahn, Chef einer Diamanten-Schleiferei aus Idar-Oberstein gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

FazitOb synthetisch oder natur - eins bleibt wohl ewig gleich: Das Strahlen in den Au-gen der Damen, wenn sie einen Diaman-ten geschenkt bekommen.

Synthetische Diamanten sind als Wertan-lage nicht geeignet. So perfekt sie auch sein mögen, so ist eben der Fakt, dass sie beliebig herstellbar sind, der Grund, warum sie als Wertanlage unten durch fallen.Auch natürliche Steine, die technisch be-handelt wurden um sie qualitativ zu ver-bessern, verlieren durch diese Behandlung an Wert. Das gilt sowohl für farbverän-derte Diamanten als auch Diamanten, in denen kleine Fehler „repariert“ wurden. Diese Veränderungen müssen im Zertifi-kat erwähnt werden.Rohdiamanten werden, wenn man von großen Steinen ab 10 Karat absieht, nur als Paket gehandelt. Sie haben keine ins Detail gehenden Einzelzertifikate, ihr Wert ist somit nur subjektiv ermittelbar. Sie kön-nen aber in Verbindung mit einer Anlage in geschliffenen Diamanten im größeren

Stil eine sinnvolle Investition zur Ergän-zung sein.Gerade die Seltenheit und Einzigartig-keit natürlicher Diamanten macht deren Potenzial als Vermögenssicherung aus. Am geeignetsten ist die Investition in zum Brilliant geschliffene Diamanten, da für diese die detailliertesten Richtlinien zur Qualitätsbestimmung gelten.Egal für welchen Diamanten Sie sich entscheiden, achten Sie beim Kauf in je-dem Fall eine zweifelsfreie Zertifizierung, am Besten von einem der fünf großen Gemmologieinstitute: Gemological In-stitute of America (GIA), American Gem Society (AGS), Hoge Raad Voor Diamant (HRD) aus Antwerpen/Belgien, European Gemological Laboratory (EGL) und dem International Gemological Institute (IGI).Zertifikate von privaten Instituten sind mit großer Vorsicht zu genießen.

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Seit einiger Zeit geistert das Gerüchtumher, China könnte schon bald seineWährung Yuan zumindest teilweise mitGold unterlegen, um ihr mehr Geltung zuverschaffen. Und die bisherige Weltleit-währung, emittiert von einer „Weltmacht“mit einer Pro-Kopf-Gesamtverschuldungvon sagenhaften gut 195.000 US-Dollar,abzulösen! Ist dies möglich oder wahr-scheinlich? Wir werden es bald erfahren.Aber dieses Szenario demonstriert nichtnur den ökonomischen Machtkampf zwi-schen dem Reich der Mitte und dem vomUS-Dollar dominierten Westen. Es offen-bart uns zudem den Charakter von Gold

als Geld bzw. Geldsicherungsinstrument!Aufgrund seiner Jahrtausende langen Ge-schichte als universelles Tauschmittel kanndies nicht verwundern. Addiert man noch„harte Fakten“ dazu, wie beispielsweise,dass nur etwas mehr als 10 Prozent derWeltjahresproduktion industriell eingesetztwerden, die Notenbanken Gold als strate-gische Reserve halten und diese in denletzten Jahren sogar deutlich aufgestockthaben oder einfach nur die Steuerfreiheitauf so genanntes Anlagegold (denn aufGeld zahlt man keine Steuern), so wirdklar, dass Gold immer Geld war und esnoch ist.

Schwieriger ist es bei den edlen Weißme-tallen. Obwohl Silber, Platin und Palladiumim wahrsten Sinne etwas blass neben Goldaussehen, lohnt es sich doch, genauer hin-zuschauen. Warum? Nun, es macht sehrwohl einen Unterschied, ob Sie, werterLeser, aus rein spekulativen Motiven zurspäteren Erzielung eines monetären Ge-winnes Edelmetalle kaufen, oder weil Sieum deren ultimative Marktakzeptanz alsGeldäquivalent wissen! Während es sichbei Gold offensichtlich um ein stilles, all-seits akzeptiertes Abkommen der Men-schen handelt, jederzeit als Tauschmittelzu fungieren, liegt dies bei den weißenSchwestern nicht sofort auf der Hand.Aber schauen wir genauer hin:

SilberHier besteht ebenfalls eine schon alte undbewährte Brücke zur Geldfunktion, warendoch Silberstücke, -barren und -münzenseit Menschengedenken in Umlauf. Auchheute werden Silbermünzen als Legal Ten-der weltweit ausgegeben. Allerdings spie-len sie für unseren Bezahlalltag aktuellkeine Rolle. Silber ist hingegen aufgrundseiner reflektorischen, antibakteriellen Ei-genschaften sowie wegen seiner enormenLeitfähigkeit in der modernen Industrie einwahres Unikum. So verbrauchten Produ-zenten von Elektrotechnik & Elektronik,Optoelektronik, Medizintechnik, Photovol-taik- oder Wasseraufbereitungsanlagen2014 rund 56 % der Weltjahresproduk-tion. Hinzu kamen Hersteller von Schmuckund Silberwaren, die weitere knapp 26 %verarbeiteten. So saugte also allein die In-dustrie 82 % des weltweiten Silberange-botes vom Markt. Inzwischen gehenExperten allerdings von einer künftig sin-kenden Minenproduktion aus. Zum einenbremst natürlich der seit 2013 stark gefal-lene Silberpreis die Explorationsbemühun-gen der Produzenten, denn wer verkauftschon gern mit minimalem oder gar ohneGewinn? Andererseits liegen seit Jahrengeologische Gutachten vor, die bereitszum Ende dieses Jahrzehntes selbst beigleich bleibender Produktion einen Versor-gungsengpass bei Silber prognostizieren.Vor allen anderen Metallen!

Edelmetalle

SACHWERT MAGAZIN 3/20156

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Edelmetalle - Rohstoff oderGeld?Autor und Edelmetallexperte Dietmar Wilberg zeigt die Vorzüge und Chancen von Gold, Silber, Platin und Palladium.

Von Dietmar Wilberg

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Ja, was knapp ist oder wird, muss im Preissteigen. Insofern ist Silber ob seines Janus-gesichtes als traditionelles Geld UND knap-per Rohstoff als strategisches Investmentbestens geeignet. Erst recht wenn manrealisiert, dass sich das Mondmetall seitvielen Monaten im unteren Bereich derdurchschnittlichen Gesamtproduktionskos-ten befindet…

PlatinEs ist das oxidationsbeständigste Metallmit einem hohen Schmelzpunkt. Platin istgegen herkömmliche Säuren unempfind-lich und kann zu extrem dünnen Fäden,die 1.000-mal feiner sind als ein menschli-ches Haar, modelliert werden. Diese außer-gewöhnlichen Eigenschaftenprädestinieren Platin für diverse industrielleAnwendungen, beispielsweise als Kataly-satoren in der Abgasreinigung, bei Zünd-kerzenelektroden, Laborgeräten,Herzschrittmachern oder der Optimierungvon Festplattenspeichern. Hauptproduzentvon Platin ist ausgerechnet das immer häu-figer von Minenarbeiterstreiks heimge-suchte Südafrika mit fast 80 %Förderanteil, gefolgt von Russland. Denjährlich geförderten etwa 200 Tonnen Pla-tin stehen immerhin gut 2.500 TonnenGold und 33.000 Tonnen Silber gegen-über, was rein statistisch eine relativeKnappheit offenbart. Sicherlich trug diesdazu bei, dass der Platinpreis lange Zeithöher notierte als jener von Gold. Aktuellliegt er wieder knapp hinter dem Sonnen-metall, was indes einen weiteren mögli-chen Grund hat:

PalladiumHier also die Konkurrenz im eigenen Edel-metallhaus! Palladium wandelte lange Zeitim Schatten von Platin. Jedoch profitiertees aufgrund seiner hervorstechenden Ei-genschaft, Wasserstoffmoleküle bis zum3.000-fachen des eigenen Volumens bin-den zu können, von den großen Preis-sprüngen des Platins zu Beginn diesesJahrzehntes und verdrängte letzteres alspreiswertes Substitut vor allem bei der Her-stellung von Dieselpartikelfiltern. In der Au-tomobilindustrie landen so fast 70 % desjährlichen Palladiumangebotes. Eine wei-tere interessante Perspektive eröffnet sichfür Palladium als Speicher sowie Trenn-schicht bei wasserstoffbasierten Energie-versorgungssystemen. Spannend istPalladium auch deshalb, weil es etwa 15-mal seltener als Platin ist! Umso erstaunli-cher ist es, dass sich Palladium erstlangsam an sein „Vorbild“ Platin heran-pirscht – während im Frühjahr vor fünf Jah-ren Platin noch gut dreimal so teuer wiePalladium war, hat sich Palladium inzwi-schen auf 70 % des Platinpreises hochge-schraubt!

FazitGold war und ist Geld und sollte definitivdie „eiserne“ Reserve in jeder privaten Fi-nanzplanung bilden. Aus rohstofflicherSicht ist es in erster und schönster Verwen-dung „nur“ als eleganter Schmuck anFrauen – oder auch Männern - relevant.Silber ist meiner Ansicht nach eindeutigder heimliche Champion! Er ist nicht be-währtes Geldmetall, sondern ebenso einzur Neige gehender, aufwendig zu extra-hierender Rohstoff mit erheblichem Preis-steigerungspotential. Salopp könnte manauch sagen, Silber ist gefragt in guten wiein schlechten Zeiten, was eine Entschei-dung pro Silber stark vereinfacht. Nuretwas warten muss man können, dennschließlich schaut man ja nach dem Ein-pflanzen von Samen auch nicht täglichnervös nach, ob er sich entwickelt…allesbraucht und hat eben seine Zeit!

Silber ist eindeutigder heimlicheChampion

Platin ist vordergründig ein wertvoller Roh-stoff, besitzt jedoch das Potenzial einWertspeicher zu sein. In einer auf Real-werte fokussierten Finanzplanung kann essehr wohl zur Diversifizierung eingesetztwerden! Physisch versteht sich, wie beiallen anderen Edelmetallen auch.Für Palladium trifft Ähnliches zu wie fürPlatin. Allerdings wäre es – müsste mansich denn zwischen beiden entscheiden –dem Platin durchaus vorzuziehen. Zumeinen wegen seiner Seltenheit und ande-rerseits aufgrund des noch vorhandenenPreissteigerungspotenzials. Im Zweifelsfallgilt immer das Sowohl-als-auch-Prinzip an-stelle vom Entweder-oder-Modus!Grundsätzlich brauchen Sie nicht darüberzu grübeln, ob, sondern nur wie viel GeldSie in physische Edelmetalle umwandeln!Der Schwerpunkt sollte auf den klassischenGeldmetallen Gold & Silber liegen, flan-kiert von Palladium & Platin. So darf der„glänzende“ Anteil am liquiden Vermögenmangels sinnvoller Alternativen durchausbei 40-50 % liegen. Die massiven Verwer-fungen in unserem Finanzsystem sorgenfür ausreichende Motivation zur konse-quenten Vermögenssicherung. Oder wiesagte es kürzlich Elizabeth Corley, Chefinbei Allianz Global Investors, gnadenlosoffen: „Auf Ihrem Konto löst sich Ihr Geldsicher auf.“. Höchste Zeit für eine glän-zende Zukunft!

Dietmar Wilberg,Finanzplaner/MBA,Finanzkanzlei Berlin

Edelmetalle

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