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Bote aalhauser 3 Dit un dat iut unsem Doarpe Ausgabe 1 / 1999 Aus dem Inhalt • In eigener Sache • Wappen • 75 Jahre Familienbetrieb Haus Hilmeke • Dönekes von Toni Trilling und Erich Schneider • Interview mit Frau Deitmer • Literaturgespräch zum 30. Todes- tag von Josefa Berens-Totenohl • Der letzte Prinz des Jahrtausends • Feuerwehrjubiläum • Ein Ehevertrag vor 300 Jahren • Unsere kleine Welt • Goldene Hochzeit Anno 1897 • Familientreffen der französi- schen Rameil in Paris • Termine der Vereine 2. Halbjahr 1999 • Terminvorschau des Kreishei- matbundes Olpe e.V. • Die Sportschützenabteilung stellt sich vor • Wer ist wer ? • Saalhauser Tracht • Eisenbahn in Saalhausen • Vor 20 Jahren • Pater Bernhard schreibt aus Leipzig • Wannt Froijohr wert • Verwüstet, verbrannt, entvölkert • Kreisheimatpfleger Becker • Doktors Vertellekes • Milder Winter • Das fiel uns auf • Ihre Meinung ist gefragt • Impressum Satz und Gestaltung:: TRACTO-TECHNIK, Lennestadt, Druck: Druckhaus Patt, Lennestadt Der SAALHAUSER BOTE wünscht allen Lesern ein frohes sterfest. Frühlingsbote: Der Märzenbecher (zu Tausenden in einem Saalhauser Bruchwald-Naturdenkmal) o

Saalhauser Bote 4/1998 - pvbrowser5 Saalhauser Bote 4 Saalhauser Bote 1953 heiratete Peter Kuhlmann Hildegard Sternberg aus Grevenbrück. Am 1.8.1921 heiratete Theresia Grothof den

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Boteaalhauser3

Dit un datiut unsem Doarpe

Ausgabe 1 / 1999

Aus dem Inhalt• In eigener Sache• Wappen• 75 Jahre Familienbetrieb Haus

Hilmeke• Dönekes von Toni Trilling und

Erich Schneider• Interview mit Frau Deitmer• Literaturgespräch zum 30. Todes-

tag von Josefa Berens-Totenohl• Der letzte Prinz des Jahrtausends• Feuerwehrjubiläum• Ein Ehevertrag vor 300 Jahren • Unsere kleine Welt• Goldene Hochzeit Anno 1897• Familientreffen der französi-

schen Rameil in Paris• Termine der Vereine 2. Halbjahr

1999• Terminvorschau des Kreishei-

matbundes Olpe e.V.• Die Sportschützenabteilung

stellt sich vor• Wer ist wer ?• Saalhauser Tracht• Eisenbahn in Saalhausen• Vor 20 Jahren• Pater Bernhard schreibt aus

Leipzig• Wannt Froijohr wert• Verwüstet, verbrannt, entvölkert• Kreisheimatpfleger Becker• Doktors Vertellekes• Milder Winter• Das fiel uns auf• Ihre Meinung ist gefragt• Impressum Sa

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Der SAALHAUSER BOTE wünscht allen Lesern

ein frohes sterfest.

Frühlingsbote: Der Märzenbecher(zu Tausenden in einem Saalhauser Bruchwald-Naturdenkmal)

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Saalhauser Bote Saalhauser Bote

Der Schwerpunkt dieser Ausgabe istdie Freiwilligen Feuerwehr Saalhau-sen. Das Redaktionsteam gratuliertder Feuerwehr zum Jubiläum.

Ein weiteres Jubiläum steht an: AmFreitag, den 16.04.1999 feiert dieGeschäftsstelle der Volksbank Hun-dem-Lenne eG in Saalhausen ihr100-jähriges Bestehen. Aus diesem.Anlaß wird die Bank zu einer Jubi-läumsveranstaltung in das Kur- undBürgerhaus in Saalhausen um 20.00Uhr einladen. Ein großes Programmunter Mitwirkung namhafter Künst-ler wird für einen kurzweiligenAbend sorgen. Der Volksbank ist esgelungen, Ireen Sheer als Stargast fürdiesen Abend zu verpflichten. ImLaufe der hundertjährigen Geschich-te dieser Bank, haben tüchtigeGeschäftsführer und Mitarbeiter dieVolksbank zu dem gemacht, was sieheute ist: Ein modernes Dienstlei-stungsunternehmen als Ansprech-partner in allen Geldangelegenheitenmit einer hohen Akzeptanz imBereich Saalhausen und Umgebung.Im April soll nun dieses Jubiläumgebührend gefeiert werden. Ein tolles Programm, Getränke zuJubiläumspreisen und gute Stim-mung versprechen einen unvergeß-lichen Abend im Kur-und Bürger-haus in Saalhausen. Es sei schon jetztdarauf hingewiesen, daß nur Besu-chern mit einer Eintrittskarte Einlaßgewährt wird. Auch wir gratulierenunserem Sponsor der Ausgabe 2/98ganz herzlich.

75-jähriges Jubiläum feiert das HausHilmeke. Auch hier ein herzlicherGlückwunsch vom SAALHAUSERBOTEN. Haus Hilmeke hat zur Reali-sierung dieser Ausgabe des SAAL-HAUSER BOTEN durch eine großzü-gige Spende beigetragen, wofür wiruns bedanken.

Unter der Rubrik "Wappen” ist dasWappen der Familie Kuhlmann dar-gestellt und beschrieben.

Wir vom Redaktionsteam freuen unsüber die zukünftige Mitarbeit von Mike Hochstein, der bei den näch-

sten Ausgaben für das Layout desSAAL-HAUSER BOTEN sorgen will.Gleichzeitig sagen wir an dieserStelle ein ganz herzliches Danke-schön der Firma Tracto-Technik,besonders Herrn Naujoks mit seinemTeam, für das bisherige großzügigeEngagement.

In der nächsten Ausgabe, die imHerbst erscheint, hat der Schützen-verein Gelegenheit, sich darzustellen. Mittlerweile sind die ersten Spendeneingegangen. Hier sei noch einmalerwähnt, daß wir auf diese Unterstüt-zung angewiesen sind und uns beiallen, die gespendet haben, ganzherzlich bedanken. Sie ermöglichendamit die Ausgabe des SAALHAU-SER BOTEN.

Von Herrn Schnadt, Arnsberg, erhiel-ten wir im Januar eine Zuschrift zumThema Josefa Berens-Totenohl. Erregt darin an, den Grabstein derDichterin auf dem Saalhauser Fried-hof an das Ende des mittleren Wegeszu setzen, unmittelbar vor die Hecke.Ferner favorisiert er die Aufstellungeines Gedenksteines im Kurpark. Wir haben im Redaktionsteamdarüber diskutiert und fänden esmehrheitlich besser, einen solchenStein an ihrem Wirkungsort, nämlichin Gleierbrück aufzustellen, vielleichtnahe der neuen Glocke. Gerne neh-men wir Ihre Anregungen auf; schrei-ben Sie uns oder rufen Sie an.

Geschenke an den SAALHAUSERBOTEN:

Dokumente, Bilder und Zeitschriftenaus der Vergangenheit Saalhausenserhielt die Redaktion von Frau HelgaRameil (Emils), und Familie Schulte(Schmies). Das Material von FamilieSchulte wird noch zusammengestelltund verschiedene Leute sind dabei,die (alte) Schrift zu lesen und auchaufzuschreiben. Von Herrn HansTrilling erhielten wir als Leihgabegleich einen ganzen Koffer mit altenBildern und Dokumenten.

Eine Arbeit im Rahmen des Schüler-wettbewerbs zum Thema "Alltag imNationalsozialismus” erhielten wirvon Herrn Thomas Blöink. Er hattesie zusammen mit Herrn MartinGrewe vorgelegt.

Schauerte, Wappenstifter: Franz Schauerte, geb. am 11.01.1932

Wappenbeschreibung:"Die Helmzier zeigt einen Pferde-kopf, als Symbol für die Vorfahren,die Bauern oder Fuhrleute waren.Das Schild zeigt die Stammheimatder Vorfahren. Das Kreuz ist Hin-weis auf Kurköln, zu dem Saalhau-sen kirchlich gehörte. Die fallendenTropfen geben Nachweis auf denNamen = Schauer. Der Pflug ist ausdem Ortswappen von Saalhausen.Die Farben rot und silber sind die derweltlichen Herrschaft, nämlich derHerzöge von Westfalen.

Fredeburg, den 3. Mai 1992(Franz Schauerte)”

Das dritte Wappen erhielten wir vonFamilie Kuhlmann / Haus Hilmeke.Zur Einsichtnahme erhielten wirdazu eine Mappe, in der über mehre-

In eigener Sache- von H. Gastreich -

An dieser Stelle noch einmal einenherzlichen Dank an unsere engagier-ten Leser für die vielen Einsendun-gen und Anregungen, die wir erhal-ten haben.

In dieser Ausgabe veröffentlichenwir unser Interview mit Frau BrigitteDeitmer, geb. Gerlach. Für dieRubrik Wappen stellte uns FrauDeitmer freundlicherweise dasWappen der Familie Gerlach zurVerfügung.

Das Wappen ist mit dem folgendenText beschrieben:"Die Sippe der Bauern Gerlach lebteum das Jahr 1584 in Heinsberg i.W.Sie war dort begütert und Lehnsträ-ger vom Damenstift Meschede. Derdreißigjährige Krieg ist auch anderen Besitz und Vermögen nichtspurlos vorübergegangen, aber mitFleiß und Ausdauer baute man wie-der auf, was Sengen, Brennen undPlündern vernichtet hatte. DiesenAufbau deuten an im Wappen dieaufsteigenden Giebelbalken im sil-bernen und goldenen Felde und dietrotzig aufsteigenden Balken auf sil-bernem Helm. Der Stamm lebt aufden Höfen: Christeshof und Hof Sie-le. Im Jahre 1935 starb mit FranzEduard Gerlach der Mannesstammauf Christeshof aus. Die Linie wirdfortgesetzt in weiblicher Folge durchBrigitte Gerlach, vermählt am 20.Mai 1937 mit Diplomlandwirt Dr.agr. Wilhelm Deitmer.

”Das zweite Wappen, das wir Ihnenheute vorstellen, ist das der Familie

re Seiten das Familienwappen Kuhl-mann beschrieben wird. Dieser Map-pe entnahmen wir den Wappentext:

"Durch eine silberne eingebogeneSpitze, darin ein schwarzes Eßbe-steck, der Löffel pfahlweise, dieGabel schrägrechts, das Messerschräglinksgekreuzt, geteilt vonGrün, darin ein silberner Schwing-pflug, die Griffe oben, und Rot, dar-in eine silberne Drehleier, die Kurbeloben.

- Toni Trilling -Plattdeutsche Witze

und Geschichtenaus dem alten

Saalhausen - von H. Gastreich -

(Fortsetzung in hochdeutscher Ver-sion, aufgenommen 1981, dasMaterial stellte uns Herr HerbertGuntermann freundlicherweise zurVerfügung)

In Saalhausen lebte vor langen Jah-ren ein Mann, der Lunke genanntwurde. Schützenfest ohne den Lun-ke gab es nicht, denn er trug jedesJahr den Schützenvogel vor demSchützen-Festzug voraus zurVogelstange. Mit seinem Buckelsah er so gelungen aus. In jederGesellschaft war er beliebt mit sei-nen Späßchen. Wo der Lunke hin-kam, gab es Leben und lautesGelächter. Er kannte alle Witze undkonnte auch auf Kommando wei-nen. Dieser ulkige Lunke ist inSaalhausen unvergeßlich.

In dem vorigen Jahrhundert, alsnoch jeder auf sich selber angewie-sen war und mit Schüppe undHacke, mit Faust und seiner eige-nen Körperkraft arbeiten mußte,waren die Bauern froh, wenn einguter Nachbar Ihnen half imKampf des Lebens um das täglicheBrot. Und das war oft so schwer,besonders, wenn das Wetter nichtmitmachte. Das war eine Not indem Jahre, als sich dieses abspielt:Der lange Winter mit metertiefemSchnee wollte nicht zu Ende gehen.Im Frühjahr stand die Sonne immer

hinter den Wolken. Die Lenne floßüber und halb Saalhausen lag unterWasser. Um Ostern herum standdie Erde mit dem Herrgott auf undman brachte soeben die Saat in dieErde. Man arbeitete was ging undder Sommer kam so, wie er imHundertjährigen Kalender stand:naß und unbeständig. Das Heukam halb faul auf den Balken. DieFrucht blieb auf den Feldern. Alleswar verloren ! Die Hungersnotkonnte bloß noch die Zukunft brin-gen. In dieser Not kam auf einmalein Sonnenstrahl.

Das war Hoffnung und die Bauernglaubten wieder an Gott und dieErnte. Ein Bauer aber, dem dieNerven durchgingen, stand aufdem Haferfelde. Die Garben stan-den auf Haufen. Mit etwas Sonnewar die Arbeit zu Ende gekommenund mit etwas Hoffnung auf Glückund Segen glaubte der Bauer wie-der an den Herrgott und wolltenach Hause gehen. Doch es kamanders. Im Westen zog ein schwe-res Gewitter auf, der Schweißbrach dem Bauern aus. Dickeschwarze Wolken kamen näher. Eswurde halb dunkel. Die Blitzezuckten im Zickzack auf die Erdeund schienen alles zu vernichten.Der Bauer kriegt die Wut, nimmtdie Gabel, sticht in die Hafergarbenund wirft sie hoch in die Luft undruft in voller Wut: Zum Teufelnochmal, nun ist alles verloren !

Der Liborius aus Saalhausen warein Tagelöhner und half jeden Tagden Bauern wo er konnte. Jedemhalf er, diesem oder jenem, Grasmähen und war jeden Tag woan-ders. Seine Frau brachte ihm dannimmer das Düppen mit Essen indie Wiese, dahin wo er an demTage gerade arbeitete. An diesemTage arbeitete der Liborius für denTrillings Bauern im Langen Laub.Er hatte sich geplagt, der Hungermeldete sich und es war Mittag,aber seine Frau mit dem Essenblieb aus. Zum Donnerwetter!sagte er zu sich, was ist denn heutelos ? Hat meine Frau mich dennheute ganz vergessen?

Fortsetzung Seite 7

Wappen (Fortsetzung)

- von H. Gastreich -

Page 3: Saalhauser Bote 4/1998 - pvbrowser5 Saalhauser Bote 4 Saalhauser Bote 1953 heiratete Peter Kuhlmann Hildegard Sternberg aus Grevenbrück. Am 1.8.1921 heiratete Theresia Grothof den

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Saalhauser Bote

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Saalhauser Bote

1953 heiratete Peter Kuhlmann Hildegard Sternberg

aus Grevenbrück.

Am 1.8.1921 heiratete Theresia Grothof

den Schlosser und späteren Lokführer

Hermann Kuhlmann. Somit änderte sich der

Familienname.Aus dieser Ehe

stammen Walburga und Peter.

Auf dem Bild sehen Sie von links Manfred, Agatha, Michael, Brigitte, Peter und Hildegard.

Peter und Walburga GrothofAus dieser Ehe entstammte die

Tochter Maria Theresia Grothof.

Anreise zur damaligen Zeit

Der Sauerländer Orgelsmann:Peter Kuhlmann

Geschwister Kuhlmann

Walburga und Peter

Die Kinder Manfred, Brigitte und Michael von

Peter und Hildegard Kuhlmann

HAUS HILMEKEHOTEL• PENSION • CAFÉ

CAFÉKuchenspezialitäten

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... mitten im Grünen ruhen und geniessen

Haus Hilmeke 1924

Die Kinder von Michael und Agatha Kuhlmann:

Peter, Thomas und Anne

1924 75 Jahre 1999im Zeichen der Gastlichkeit

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Saalhauser Bote

Interview mit FrauBrigitte Deitmer - von F. W. Gniffke -

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Saalhauser Bote:Wir freuen uns, daß wir Sie, FrauBrigitte Deitmer, heute interviewendürfen. Von Anfang an arbeiten Sieim Arbeitskreis "Saalhauser Stube”

- Toni Trilling -Plattdeutsche WitzeFortsetzung von Seite 3

Was der Liborius dachte, kam ganzanders: Ganz weit weg hörte er sei-nen Namen rufen und so weit weg,als wenn es vom Bräukelken kämeoder aus der Deitfert. Und er hörtees immer lauter: Li-bo-rius, Li-bo-rius, Liii-bo-ri-us ! Nun weiß er esganz genau und ruft vor Wut: Daist das verdammte Kamel auf derJenseite! Und sein Magen drehtesich vor Wut und Hunger im Bauchherum. Ich glaube, das nahm keingutes Ende.

Geschehen voretwa 40 Jahren in

Saalhausen (Fortsetzung)

- von Erich Schneider -

Waldfest des MGV Eintracht. Eswar das erste Waldfest, das nichtmehr im Böddes über den Fischtei-chen, sondern in der Lenneluststattfand. Alle waren zufrieden,Kassensturz wurde bei ErichSchneider gemacht. Der Gesangver-ein hatte eine gute Rücklagegeschaffen.

Beim Geldzählen, gegen 2.00 Uhrfrüh, bei dem Dr. Ludwig Arens,Anton Heimes, Manfred Hampelund Erich Schneider anwesendwaren, wurde es laut auf dem Bal-kon. Wir dachten an Einbrecheroder einen Überfall. Unsere Helfer,Trillings Bauer und DeitmersGeorg, waren am Balkon hochge-klettert und standen vor der Tür.

mit, der sich ja auf Anregung vonBenno Rameil zusammengefundenhat, um die Geschichte Saalhausensaufzuarbeiten und für die Nachweltfestzuhalten. In diesem Ar-beits-kreis wurde dann die Idee des"Saalhauser Boten" entwickelt, undnun wollen wir Sie als Zeitzeuginbefragen und wenn wir dürfen,einen Blick mit Ihnen in Ihr Archivtun. Wir wissen, daß Ihre Familieund Ihre Vorfahren sich schonimmer um erhaltenswerte Dingeund Schriftstücke gekümmerthaben. So können einige SaalhauserBürger noch davon berichten, dassIhr Großvater ein eigenes Museumbesaß. Im letzten "SaalhauserBoten" haben wir die AufzeichnungIhres leider verstorbenen Mannes,Dr. Wilhelm Deitmer, abgedruckt.Er hatte ja Ihre Mutter zum Kriegs-ende befragt, und Robert Rameilhatte diese Aufzeichnungen mitIhrer Genehmigung dann dem"Saalhauser Boten" gegeben.

In der Chronik fanden wir auf denSeiten 82-84 folgende Aufzeichnun-gen über Haus Deitmer (Christes/Plenker/Gerlach), erbaut 1781.

1981: Brigitte Deit-mer, WinterbergerStraße 41LandwirtschaftlicherVollerwerbsbetrieb,Der Name leitet sichvom Vornamen desersten BesitzersChristian Zeppen-feld ab. Hofstelle1656 als Abspliß von Trillings-Gutentstanden. Ehemaliges Reide-meister-Haus.

1572: Rechtsstreitzwischen ChristianZeppenveld undVincenz Hamerwegen des Saalhau-ser Hammers.

1612: Peter Zeppen-felt zu Raedte(Rhode) uf derRaeder Becke 1Herd. Derselbe P.Zeppenfelt undHinderich Beuge-

mann von einem Hammer unterSaalhausen.

1617: Peter Zeppenfeld erbaut eineBlashütte zu Saalhausen.

1637: Hammerschmied ChristianZeppenfeld aus Olpe übernimmtdas Göbeln-Gut.

1656: Am 7. Januar kauft ChristianZeppenfelt von seinem Schwagerund Nachbarn Heinrich Trillingeinen angrenzenden Hofplatz mitWohnhaus und Spieker.

1682/83: Christian Zeppenfeld istSendschöffe der Kirche zu Lenne.

1692,23. Juni: Johann ChristophZeppenfeldt erhält kurfürstlicheKonzession für den Stahlhamnerzu Saalhausen.

1701: Joh. Georg Vasbach stellt fürJohannes Zeppenfeld einen Schuld-schein über 21 Reichstaler aus.

1719: Lehnsrevers vom 17. Juni desJohann Zeppenfeld sen. betr. einLand auf dem Ohl und eine Wiese

1924 75 Jahre 1999

Chronik Haus Hilmeke

1867 erwarb Peter Anton Grothof *1835, verheiratet mit Elisabeth,geb. Birkelbach, das Grundstück inder "Hilmeke”.

Der Name der Gemarkung "Hilme-ke” wurde auf das Haus übernom-men, daher ,,Haus Hilmeke".

Hier errichteten die Eheleute Gro-thof l87O den ersten Teil des Hau-ses - das Mittelstück.

1868 wurde der Sohn Peter Grothofgeboren (Maurer, später bei derEisenbahn beschäftigt).

Nebenbei wurde ein "Kotten" - einekleine Landwirtschaft - geführt

Peter heiratete am 24.9.1895Walburga, geb. Nöker aus Wern-trop.

Aus dieser Ehe entstammte dieTochter Maria Theresia Grothof

Am 1.8.1921 heiratete sie denSchlosser und späteren LokführerHermann Kuhlmann aus Saalhau-sen. Hermann stammte ausSchüren-Haus.

Somit änderte sich der Familien-name.

1921 wurde das Familienhaus umden rechten Flügel erweitert.Maria Theresia Kuhlmannbewirtete und beherbergte 1924die ersten Gäste.

1924 wurde Tochter Walburga und1926 Sohn Peter geboren.

1939 Anbau des linken Flügels miteinem Frühstücks- und Speiseraum.

Die Kinder wuchsen heran. TochterWalburga besuchte die Handels-schule in Schmallenberg und bliebauf Wunsch der Eltern bis zu Ihrer-

Heirat im elterlichen Betrieb tätig. Sohn Peter erlernte die Gastro-nomie von der Pike auf.

Selbst in den Wirren des Kriegesfanden viele Gäste und Freunde desHauses Zuflucht in der Hilmeke.

1953 heiratete Peter KuhlmannHildegard Sternberg aus Greven-brück.

Die Kinder Manfred, Brigitte undMichael wurden geboren.

Dank der vielen Gäste, die derFamilie Kuhlmann jahrelang dieTreue hielten, konnte 1968 mit vielMut und Elan das erste Hallen-schwimmbad im Lennetal gebautwerden. Über dem Schwimmbadentstanden moderne Fremdenzim-mer mit Dusche/Bad und WC.Nun konnten hier maximal30 Gäste urlauben.

Der ältere Sohn Manfred erlernteden Kochberuf. Nach seinen Lehr-und Wanderjahren in guten Häu-sern ist er seit 1973 im elterlichenBetrieb tätig.

Er leitet das Küchenressort und iststets bemüht, die Gäste zu verwöh-nen.

Tochter Brigitte half neben ihremSchulbesuch fleißig beim Bedienender Gäste.

Seit 1976 fuhr Peter Kuhlmann als,,Sauerländer Orgelsmann" zuGeburtstags- oder auch Hochzeits-feierlichkeiten, um dort mit einemStändchen auf seiner Drehorgel zugratulieren.

Ging dann der Hut herum und eswurde gesammelt, so war das ein-gespielte Geld immer für caritativeZwecke bestimmt.

Eine neue große Baumaßnahme zurvollständigen Modernisierung desHaupthauses, inclusive Lift, erfolgte 1978.

Auch der jüngere Sohn Michaelerlernte die Gastronomie. Ererwarb sich in anderen Betriebenund auf Weiterbildungen gute

Kenntnisse zur Führung des elter-lichen Hotels. Seit 1983 ist er wie-der im Hause tätig.

Michael Kuhlmann heiratete 1985Agatha Schäfer aus Westenfeld, dieer während seiner Ausbildung kennengelernt hatte und die alsgeprüfte Wirtschafterin in denFamilienbetrieb einsteigen konnte.

Gemeinsam wurde Haus Hilmeke ingewohnter Tradition weitergeführt.

Im Jahre 1986 erfolgte die Um-wandlung der Pension in ein Hotel.

Die Rezeption wurde großzügigausgebaut.

1991 entstand der Anbau des licht-durchfluteten Pavillons.

Bis zu diesem Zeitpunkt erhielt diejunge Familie Kuhlmann alle zweiJahre Familienzuwachs: Peter, Thomas und Anne.

Wieder wurde zum Wohl und zurErholung der Gäste gebaut. 1996entstand die ,,Badelandschaft”.

Das vorhandene Schwimmbeckenmit 29°C wurde um ein Warmspru-del- und Massagebecken mit 32°C,einen Kneippgraben, ein Dampf-bad, eine Sauna und ein Solariumerweitert.

In dem Neubau über der Badeland-schaft entstanden im gleichen Zugesechs Appartementzimmer mit Bal-kon und Minibar. Alle Zimmer sindmit einem zusätzlichen Lift gut zuerreichen.

Diese Neuerungen werden von denGästen begeistert aufgenommen.

Familie Kuhlmann betont: "Es ist unser Bestreben und dasaller Mitarbeiter, unseren Gästenschöne, abwechslungsreiche underholsame Urlaubstage in unserem

- Haus Hilmeke -

zu bereiten.“

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Saalhauser Bote

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Saalhauser Bote

starb mein Vater. Meine Mutterwar froh, daß ich nach Hause kam.Sie fühlte sich sehr einsam. MeinBruder war 8 Jahre älter. Auf ihmlastete die Verantwortung. Wir hat-ten einen großen Haushalt: meineGroßeltern und ein Bruder vonmeinem Vater. Es gab einen "Her-rentisch", einen "Leutetisch" für dasPersonal. Es wurde für zwei Tischegekocht. Der verstorbene HerrZimmermann, Ernsts Vater, warhier als Pferdejunge, so sagte mandamals. Er erzählte mir einmal, erhätte die Herrenkartöffelchenschälen müssen. Zimmermannshaben ja be-kanntlich die großeSpeditionsfirma. Heute kann manso etwas nicht nachvollziehen.

Heute lebt man anders. Im erstenWeltkrieg hatten wir zwei Russenauf unserem Hof, Kriegsgefangene,die dann 1918 wieder weggingen.Ihre Namen waren Peter und Meh-na. Sie gingen dann mit den Öster-reichern zurück.

Vom Peter habe ich dann im 2.Weltkrieg noch etwas gehört: Einösterreichischer Grenzbeamter hat-te in einem russischen Dorf einendeutsch sprechenden Russengetroffen, der von einer FamileGerlach erzählt habe. Er habe allesganz genau beschrieben und Grüßean die Familien Gerlach und Zim-mermann bestellt. Den Brief desösterreichischen Zollbeamten habeich noch. Ich hätte gerne an denPeter zurückgeschrieben, aber imKrieg durfte man es ja nicht. Manwäre dadurch zum Volksverrätergeworden.

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schaftskammer, und mit der Zen-tralkasse wurde eine ländliche Ent-schuldung vorgenommen (EinJurist und mein Mann als DiplomLandwirt.) Ein Onkel von mir ausLüdenscheid, der meiner Mutterhalf, erzählte uns von ihm und sag-te:"Der wird euch einmal besuchenkommen." Bei dem Besuch dannstellte sich heraus, dass mein Mannmit meinem Bruder in Büren Elevegewesen war. So hat sich das dannbei uns entwickelt. 1936 war dasund 1937 haben wir dann geheira-tet. Der Bruder meines Mannes warJesuitenpater, er hat uns hier in derKirche getraut. Wir haben nocheinen Film davon, nur kein Vor-führgerät dazu.

* Saalhauser Bote:Da können wir Ihnen aber weiter-helfen. Mit unserem alten Gerätkönnen wir Ihnen den Film vor-führen und gleichzeitig auf Videoaufnehmen, so daß Sie sich denFilm im Fernseher ansehen können.

* Frau Deitmer:Da müßte ich aber zu den Söhnengehen, Ich habe so etwas nicht. AmTag der Hochzeit ging`s gleich aufHochzeitsreise in Richtung Trier. Meine Schwiegermutter war dieWitwe eines Forstbeamten, deshalbhatte mein Mann sich sein Studiumdurch Arbeit auf einer Zeche nachdem Abitur verdienen müssen;Studium in Bonn, Doktorarbeit inder Schweiz. Mein Mann hat unsereFamiliengeschichte aufgeschrieben.

* Saalhauser Bote:Gibt es noch etwas aus der dörfli-chen Geschichte zu erzählen ?

* Frau Deitmer:Sehr stark haften geblieben ist mirder Tod eines Schmiedegesellen. Erist in der Lenne ertrunken. BeimHeumachen war der junge Mannzur Abkühlung ins Wasser ge-sprungen und nicht mehr aufge-taucht. Bei uns hieß es dann, er seiin den Zingelkump gekommen.(Zingelkump = Strudel) DieGlocken läuteten und die Leuteerzählten, sie hätten ihn ganz aufge-quollen und tot geborgen. Wir alsKinder machten uns dann Sorgen,ob sie denn den Sarg auch zubekä-

Ich blieb, wie ich schon sagte, beider Mutter: Ich hatte wenig Kon-takt zu Gleichaltrigen. Die meisten,mit denen ich Kontakt hatte, sindjetzt schon gestorben. Mein Bruderwar 21, als mein Vater starb und erdie volle Verantwortung über-nahm. Er hatte es schwer, denn dieDienstleute ließen sich nur ungernetwas von ihm sagen.

Übrigens, die Letzte, die vor demTod bei meinem Vater war, warJosefa Berens Totenohl. Die hattedamals schon Kontakt mit uns.Mein Vater war eigentlich keinLandwirt. Er war mehr ein Wis-senschaftler. Nach dem Abitur inArnsberg hat er hier auf Bitten

meines Großvatersübernommen. MitLeib und Seele warer nicht bei derSache, eigentlichwollte er studieren.Mein Bruder starb1935. Eine Verlet-zung bei der Feuer-wehr war nicht rich-tig erkannt worden.Sie entstand beiLöscharbeiten andem jetzigen Hausder Familie Knipp.Durch die Schwäch-ung starb mein Bru-

der dann an einer Gehirnhautent-zündung. 1937 heiratete ich mei-nen Mann, der in Altenhundemtätig war. Mein Mann ist gebürtigaus Fürstenberg bei Paderborn.Als sein Vater starb, zog seineMutter mit ihm nach Münster. Wirhaben noch viele Beziehungennach Münster, weil meine Mutterauch aus Münster kam.

* Saalhauser Bote: Wie lernten Sie sich kennen ?

* Frau Deitmer:Es hat viele Querverbindungengegeben. Nur soviel: Mein Mannwar einmal mit einer Familie Deit-mer (Tante u. Onkel von ihm) beiuns auf dem Hof. Diese Deitmersmachten häufig Urlaub bei uns (obals zahlende Gäste, weiß ich nicht).Mein Mann war beruflich nachAltenhundem gekommen, undzwar arbeitete er bei der Landwirt-

Saalhauser Bote

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mit daran stoßendem Hagen in derGloer (Gleie).

1720: Muthschein für Johann Zep-penfeld nach dem Tode seinesVaters, ausgestellt 7.Dezember 1720.

1725: Bei der Aufteilung der Saal-hauser Mark am 25. März erhältJohann Zeppenfeld, Kolone derKirche zu Lenne, einen Anteil.

1725: Joh. Georg Vasbach stellt fürJohann Zeppenfeld einen Schuld-schein über 60 Reichstaler aus.

1731: Lehnsrevers vom 31. Januardes Johann Zeppenfeld über dieWredenwiesen in der Glöer (Gleie)nebst dem davor gelegenenHagen.

1737, 8. Januar: Johann Zeppenfeldstiftet Weihetitel für seinen NeffenJohann Plenker, Sohn von Gott-fried Plenker und Elisabeth Zep-penfeld. mit 1400 Reichstalern ausseinem "schatzfreien Eisenham-mer, unterhalb Saalhausen auf derLenne gelegen, der über 1800Reichstaler wert" und 590 Reich-staler aus Obligationen (bei JohannSchulte, Trilling, Hennecken undJohann Gobbelen, alle zu Saalhau-sen, sowie bei Hennecken zu Nie-derfleckenberg und Hennecke zuHundesossen) in Summa 2197Reichstaler zu 5%.

1743: Am 12. Juli vergleichen sichJohannes Zeppenfeld und Joh.Theodor Vasbach über 40 Reichsta-ler rückständige Zinsen; Ratenwerden l747-49 durch ElisabethHeymes überbracht.

1743: Am 9. November vergleichensich Joh. Theodor Vasbach undCatharina Bayer mit Johannes Zep-penfeld wegen der Schulden von1701 und 1725.

1744: Am 14. Januar vergleichensich Johann Zeppenfeld genanntChristes und Johann Hanses aufder Stöppel.

1749: J.A. Plenker quittiert Schul-den der Familie Vasbach; er wird

bis 1769 im Konto des LagerbuchesJacobus Christes genannt.

1751: Vermessungs- und Teilungs-protokoll der Gleier Hochmark:Also hat erstlich Jacobus Plenker(genannt Zeppenfeld, Erbe vonChristes) und Joh. Heinrich Mül-ler, beide zu Saalhausen seßhaft,von Bergen das Risselt, den Jübergund auch ein Stück vom Hülsbergsamt dem Heidfeld um das Jagd-haus bekommen, wie auch die Tei-le von der Hude in der Gleierbekommen.

1755: Am 7. Mai kauft GertrudZeppenfeld von Antonius Wilmes(genannt Mennekes) einen in derGleier gelegenen Stahlhammer.

1780: Jakob Plenker stiftet als "fun-dator principalis" 500 Reichstalerzur Errichtung der Vikarie.

1784: Hausinschrift: "ANNO 1781 DEN 25. APRILHABEN JACOBUS PLENCKERUND ANNA BRIGTTA VOGTVON EBBINGHOFF EHELEUTHDIESES HAUS ZUM ZWEYTENMAL AUFGEBAUT".

1833: Bei der Aufstellung desersten preußischen Katastersbesitzt Franz Anton Gerlach fol-gende Ländereien: 900 Morgen 34Ruten 54 Fuß mit einem Reinertragvon 604 Reichstalern 14 Silbergro-schen 5 Pfennig.

1939: Im April wird der Christes-hof durch Verfügung des Reichs-ministers für Landwirtschaft imAusnahmeverfahren zum Erbhoferklärt (vermutlich auf Veranlas-sung des Kreisbauernführers).

Interview:* Saalhauser Bote: Über das Haus wissen wir ja nuneiniges. Sie wurden am 29.10.1913in diesem Hause geboren. Nununsere erste Bitte an Sie: ErzählenSie doch Ihren Lebensweg bisheute. Wir hören Ihnen gerne zu,werden Zusatzfragen stellen, undwir sind überzeugt, dass wir wie-der einmal ein wichtiges Zeitdoku-ment durch Sie erhalten werden.

* Frau Deitmer:Ich bin ja in einer anderen Zeitgeboren, als man das heute kennt.Heute fällt einiges ganz aus demRahmen. Das war ja noch ein hoch-herrschaftliches Haus. MeineGroßmutter kam aus Essen. Mannannte sie die Gräfin Plenker. Siekam von einem großen Hof undwar eine sehr stolze Frau. Als Kindhabe ich sie noch gekannt. Wieschon gesagt, ich bin am 29.10.1913in diesem Hause geboren undauch hier geblieben. Ich hatteeinen älteren Bruder (1905 geb.),ein anderer Bruder (1911 geb.)starb mit drei Monaten. EineSchwester wurde 1913 geboren. Siestarb an primärer Lebens-schwäche. Vieles kann man sichheute gar nicht vorstellen, wennich das zum Beispiel unseren Kin-dern und Enkelkindern erzähle. Eswar wirklich eine andere Zeit. Wirhatten verschiedenes Personal: EinKüchenmädchen, ein Vieh-mädchen und ein Drittmädchen.Das Drittmädchen mußte Kartof-feln schälen, die Haustür öffnen,spülen u.s.w.. Ich hatte zusätzlichnoch ein Kindermädchen.

Dann waren noch zwei Knechteda, wir hatten ja Pferde. Ich weißnoch, daß meine Mutter jedenAbend im kalten Keller stand undsie schnitt ein ganzes Brot auf fürdie Holzfuhrleute. Die fuhren jaschon früh mit Holz nach Züschenund bekamen Butterbrote mit. Esgab natürlich auch denGroßknecht, das war der alte HerrJosef Mennekes, der wohnte indem sogenannten Försterhaus amBahnhof, jetzt abgerissen.

Ich besuchte vier Jahre die Dorf-schule; danach hatte ich vier Jahrelang ganz allein eine Hauslehrerin.Ihre Mutter war aus dem HauseVoss. Sie hatte gerade ihr Lehrerin-nenexamen gemacht. Unterrichtwar im eigenen Schulzimmer.Anschließend ging ich zwei Jahreins Internat nach Attendorn undaufs dortige Lyzeum. Von dort ausnochmals ein Jahr auf die Frau-enoberschule mit Internat zu denUrsulinen nach Dorsten. Mit 18Jahren war ich dort fertig.1926

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gehobelten und polierten Zustand,nicht nur eine Vogeleiersammlungaller möglichen Vogelarten, nichtnur das liebevoll zusammengeba-stelte Modell einer Holzkohlenmei-lerei, eine Auerhahnbalz und eineFuchsfamilie mit ausgestopften Tie-ren, alten Hausrat aus Küche, Web-und Spinnstube, es enthielt sogareinen Chinesenzopf, eine Kroko-dilshaut, ein Elefantenohr, einenSchwertfisch, von dem es hieß, ersei in der Ruhr bei Fröndenberggefangen worden, exotischen Krie-gerschmuck, Bogen und Pfeile vonSüdsee-Insulanern und hundertKleinigkeiten mehr. Der Eingangwar mit dem von ihm verfaßtenSpruch verziert:

Hier war kein Hobel, war keinLeim,kein Maß,

kein Winkel und kein Stein.Von Kunst sieht

man hier nicht dieSpur, man sieht nur ungekünstelte Natur.

In ein großes, gebundenes Gäste-buch, das mit Federkiel, Tinte undStreusand versehen war, mußtensich alle Besucher eintragen. DasGästebuch liegt heute noch imHause, allerdings ohne Gänsekielund Streusand. Für die humorigeArt meines Schwiegervaters zeugtauch der Spruch, der bis zumUmbau unseres Hauses im Jahre1955 auf dem WC oben im Hauseangebracht war: Fördere Dich baldund brüte nicht lang, einen anderentreibt auch allher sein Zwang.Das Museum verfiel allmählich.1940 etwa wurde es dann abgeris-sen. Die Museumsstücke hattennatürlich in dem Museum nicht dasrichtige Klima. Bis auf die Küchen-geräte wurde alles entfernt. Es gabeinen Eiskellerberg, eine unterirdi-sche Eislagerstätte, auf der späterdas Museum stand.

* Saalhauser Bote:Frau Deitmer, wir danken Ihnensehr für den letzten Teil diesesInterviews. Wir danken Ihnenauch, daß wir noch einmal wieder-kommen dürfen. Wir werden dannsicher mit Ihnen in Ihrem Archivstöbern. Ihnen wünschen wir alles,alles Gute.

Tolle Stimmung kam bei der Pro-klamation auf, als Prinz Edgar I.(Flurschütz) die Maske abgenom-men wurde. Auch Prinz Dennis,Sohn des ersten Vorsitzenden UliGrobbel, ließ sich keine Aufregunganmerken, als er lange Reden anseine Untertanen verkündete. Allesin allem: Eine super Session. Jetztgeht es mit Volldampf ins Jahr2000. Die Roten Funken sind dafürbestens gerüstet.

Wer noch Unterlagen für die Chro-nik hat, wird gebeten, sich mitAndrea Schmies (Tel. 80389) inVerbindung zu setzen.

Der letzte Prinzdes Jahrtausends

schlug ein wie eineBombe

- von Andrea Schmies -

Rote Funken

Saalhause

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Literaturgespräch zum Gedenken an den

30. Todestag von Josefa Berens-Totenohl

- Vorankündigung -- von F. W. Gniffke -

Am 6. Juni 1999 jährt sich zum 30.Male der Todestag von JosefaBerens-Totenohl. Schon jetzt wol-len wir auf die Planungen zueinem Literaturgespräch hinwei-sen, zu dem folgende Gesprächs-teilnehmer angesprochen wurden,bzw. ihre Zusage gaben:

Professor Dr. Wilhelm Gössmann(Düsseldorf / Langenstraße)Er ist Literaturwissenschaftler undSchriftsteller, geboren in Langen-straße, Kreis Lippstadt, Professorfür deutsche Literatur an derHeinrich-Heine-Universität inDüsseldorf. Er war zehn JahreVorsitzender der Heinrich-Heine-Gesellschaft. Vor einigen Jahrenrief er den Verein "Initiative zurFörderung der Kultur auf demLande e.V.” ins Leben.

Dr. A.M. Klein M.A. schrieb inHeft Nr. 17 des Jahresheftes desHeimat- und Verkehrsvereins e.V.,Grevenbrück, einen umfangrei-chen Artikel zum Thema "Natio-nalsozialistische Literatur- undPropaganda, 1933-1945 - DieSchriftstellerin und Dichterin Jose-fa Berens-Totenohl.

Herr Galitzki, Stadtarchivar der

Stadt Lennestadt, ist Mitherausge-ber des Artikels von Dr. A.M. Klein.Herr W. Riedel, allen bekannt alsRedakteur der Westfalenpost, wirddas Literaturgespräch moderieren.

Dieses Literaturgespräch findetstatt am Sonntag, dem 6. Juni 1999um 11.00 Uhr im Kaminzimmer desKur- und Bürgerhauses. Alle Saal-hauserinnen und Saalhauser sindsehr herzlich eingeladen.(Bitte vormerken !!).

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men. Ich war damals 12 Jahre alt.Strom hatten wir schon seit 1900.Wenn mein Vater oben ins Schlaf-zimmer ging, machte er aber keinLicht, sondern ging mit der Kerze.Den Strom machte der Herr Mül-ler, der Onkel "Jopp", so sagten wir.

* Saalhauser Bote:Stichwort "Feste"

* Frau Deitmer:Schützenfest war das Fest. Da habeich gerne mitgemacht. Heers, Gast-reich, der Hermann, der Leo, derJupp, der Anton, nebenan Her-mann Schulte und Walter Schulteund die Töchter, wir waren so eineClique. Wir hatten viel Kontakt.Montags war früher auch nochSchützenfest, und am Dienstag hat-ten wir vom SGV (SauerländischerGebirgsverein) noch eins. Heershatten einen Wagen und ein Pferdund wir fuhren in den Böddes ganzhoch rauf, da war noch ein Stollenin der Erde, vor dem GreitemannStein. Dort haben wir Schützenfestgefeiert. Da gab es die Villa Ein-samkeit im Auergang, einen Unter-stand für Dynamit. Dort kam eingroßes Tischtuch auf die Erde unddann wurde gefeiert. Es warenherrliche Feste.

* Saalhauser Bote:Wie sah das denn hier in Saalhau-sen so um 1933 aus ? Arbeitslosig-keit z.B..

* Frau Deitmer:Ich glaube hier fand man Arbeit,die Karlshütte z. B. war ja in derNähe. Wenn die Leute dort Lohn-tag hatten, dann stand bei Vossalles voller Fahrräder, denn vieletranken sich erstmal einen. Es gabviele Geschäfte in Saalhausen:Schütte, Kuhlmann, den Konsumim Haus der verstorbenen FrauKirschbaum, bei Rameil Buchenerkonnte man auch gut einkaufenund ein Pläuschchen halten. Es gabdrei Bäcker und oben in der Sied-lung gab es noch ein Lebensmittel-geschäft. In der heutigen Dorf-schänke und bei Schröders gab esein Schuhgeschäft. Bei Voss ineinem Anbau gab es einen Schuh-macher mit einem Schuhgeschäft,ein Fahrradgeschäft war bei Zim-

mermann. Viele fuhren zu denStrickereien nach Schmallenberg.Die Grube in Meggen und die Bahnbeschäftigte auch viele Leute. Esgab Ziegen und Kühe. Es kam einZeitungsausträger für die in Hagenerscheinende Zeitung "Tremonia".Man nannte ihn Teppelonia. Nachdem Austragen der Zeitung blies erin sein Horn, und dann kamen die"Einkuhhalter" und brachten ihmihre Kuh und er zog mit denKühen zum Weiden los. Die Zei-tungen wurden ihm per Bahngebracht. Am 1.9.1939 brach derKrieg aus. Wir hatten Besuch aus

dem Harz. Alle machte sich Sor-gen, dass es keinen Sprit für dieHeimfahrt gäbe.

Unsere Kinder wurden nun gebo-ren, 1939 Christian, Georg 1940,Brigitte 1943, Arndt 1946 und Her-mann 1951. Mein Mann wurde1944 noch als Sonderführer einge-zogen, zuerst auf die Krim unddann nach Trier. 1945 im Mai warer wieder zu Hause.

* Saalhauser Bote:Frau Deitmer, wir haben nun IhrenLebensweg bis 1945 durch Sie erle-ben dürfen. Wir würden jetzt gerneeinen Blick zurückwerfen. IhrGroßvater hatte ein Museum. Waskönnen Sie uns über das MuseumGerlach sagen ? (Zunächst zeigteuns Frau Deitmer einige Fotos, diewir teilweise hier abdrucken)

* Frau Deitmer:Da gebe ich Ihnen am besten die

Aufzeichnungen meiner Mutter,Grete Gerlach geb. Murdfield, überEduard Gerlach und die Entwick-lung des Gerlach-Gutes. Mannannte meinen Großvater "PapaTausendkünstler". Wir sagten soein bißchen ans Französischeanknüpfend "Mama und Papa" und"Großpapa und Großmama".

Mein Schwiegervater war ein statt-licher Mann mit imponierendenZügen. Er konnte ein glänzenderund humoriger Gesellschafter sein.Er genoß bei Groß und Klein größ-te Achtung und wurde mit

Ehrenämtern überhäuft. Sicher warer kein guter Geschäftsmann. Erhatte viele Liebhabereien, für die erkeine Kosten scheute. U.a. war erein interessierter und zahlungs-freudiger Musikus im SaalhauserMusikverein. Er malte und basteltealle möglichen Dinge. Eine nichtnur lokale Sehenswürdigkeit wardas von ihm mit viel Liebe einge-richtete Forstmuseum. Es bestandaus einem Holzgerüst, das sehrmalerisch mit Eichenschwartenverkleidet und mit bunten, bleiver-glasten Fenstern versehen war.Unter der alten Linde, zwischenScheune und Backhaus lag es ander Hofmauer nach dem Nachbar-hof Trilling zu. Das "GerlachscheForstmuseum" enthielt alles, wasder Schwiegervater an Raritätensammelte oder dafür hielt. Es ent-hielt nicht nur alle hier vorkom-menden Holzarten im Stammquer-schnitt mit Blatt, Blüte und Frucht,das Holz im rohen Schnitt und im

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Börger, deckt ein Gebiet von 25,8 km2

mit ca. 4000 Einwohnern ab.

Unser Löschzug ist kein Zug nachNorm, in dem eine gewisse qualitati-ve und quantitative Anzahl vonFahrzeugen und Ausrüstungsgegen-ständen stationiert sein sollten, son-dern eher eine durch räumliche undfeuerwehrtaktische Erwägungenzusammengezogene Gemeinschaft.Um die Zusammenarbeit und Ein-satzfähigkeit im Löschzugverbundzu üben und zu verbessern, werdenvierteljährlich Übungen sowie jähr-lich Löschzugsitzungen abgehalten.

Auch die Jugendarbeit, wie die Aus-bildung von Jungfeuerwehrleuten,wird auf Löschzugebene durchge-führt.

Fahrzeuge, Ausrüstung und Ausbil-dung der Löschgruppe Saalhausen:

In den 75 Jahren, in denen die Frei-willige Feuerwehr besteht, hat sichdas Aufgabengebiet der Feuerweh-ren wesentlich verändert. Dieursprüngliche Aufgabe der Brand-bekämpfung macht nur noch einen

kleinen Teil der Einsätze aus.

Ein Großteil der Einsätze entfällt inder heutigen Zeit auf das neue Auf-gabengebiet: Die technische Hilfelei-stung. Die Feuerwehr leistet Hilfe beiVerkehrsunfällen, Verkehrsstörun-gen und Verkehrshindernissen, beiSturmschäden, Überschwemmungen,Gasaustritt, Explosion, Einsturz, Ver-schüttung und Ölverschmutzung aufder Straße und in Gewässern. Bei jeg-licher denkbarer Notlage für Men-schen, Tiere, Sachwerte und dieUmwelt wird die Feuerwehr tätig.

Die Gründe liegen in der fortschrei-tenden Technisierung aller Lebensbe-reiche und der zunehmenden Dichtedes Straßen- und Schienenverkehrs.Die Entwicklung und Einführungmoderner Produktionsanlagen unddie immer größer werdende Verwen-dung von Kunststoffen und Chemi-kalien stellen hohe Anforderungenan die Feuerwehr. Um diesen Anfor-derungen gerecht zu werden, ist dieLöschgruppe Saalhausen mit moder-nen Fahrzeugen und Geräten aus-gerüstet. Regelmäßige Ausbildungder Feuerwehrmänner, in Theorieund Praxis, gehören selbstverständ-lich dazu.

Der Umgang mit diesen Fahrzeugenund vor allem den Geräten erforderteine umfassende Ausbildung. JederFeuerwehrmann muß an einer

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unmittelbarer Nähe des-selben eine Garage zurUnterstellung des Fahr-zeuges an. Noch im glei-chen Jahr erhielt dieWehr eine weitere TS 8.

1968 wurde ein neuesFeuerwehrgerätehaus mitUnterrichtsraum einge-weiht. Heute teilen sichFeuerwehr und Musik-verein in freundschaftli-chem Verhältnis dasGebäude. Alljährlich wer-den seit Sommer 1976, in

Gemeinschaft, die prächtigen Was-serspiele mit Feuerwerk ausgerichtet.

Wehrführer: 1924 - 1931 Kaspar Steinhanses1931 - 1958 Josef Rameil1958 - 1974 Edmund Wagner1974 - 1976 Günter van Lakum

(kommissarisch)1976 - 1994 Paul Börger1994 - Georg van Lakum

Die Löschgruppe Saalhausen imVerbund der Feuerwehren der StadtLennestadt:

Die heutige Stadt Len-nestadt ist als Trägerdes Brandschutzesverpflichtet, eine lei-stungsfähige Wehr zuunterhalten.

Um das Stadtgebietoptimal abzudecken,wurden 4 Löschzügegebildet. Die Freiwil-lige Feuerwehr Saal-hausen bildet mit denLöschgruppenKickenbach-Langeneiund Milchenbach denLöschzug IV, oberesLennetal.

Der Löschzug IVunter der Leitung desLöschzugführers Paul

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par Steinhanses. Von der früherenPflichtbrandwehr übernahm maneine Handdruckspritze, die noch vonder Mannschaft gezogen werdenmußte. Damals diente das alteGerätehaus beim Rameil-Rötz zurUnterstellung der Löschgeräte. Inden 40er Jahren konnte die Wehr miteiner TS 8 ausgerüstet werden. Diealte Handdruckspritze ging an dieNachbarwehr Lenne über.

Im Laufe der Jahre mußte die Wehrhäufig bei Waldbränden eingreifen,die z.T. durch Funkenflug der altenEisenbahnlinie entstanden. In denKriegsjahren waren solche auch desöfteren durch Brandbomben- undBrandplättchenabwurf verursacht

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Freiwillige Feuerwehr Saalhausen1924 75 Jahre 1999

Gründungsjahr: 1924

Löschzugführer:1999 Paul BörgerLöschgruppenführer:1999 Georg van Lakumstellv. Löschgruppenführer:Dieter Schellmann

Mitglieder 1999: 33 Feuerwehrkameraden

Obschon die Ortschaft Saalhausenvor allem im 19. Jahrhundert ver-schiedentlich durch größere Brändeheimgesucht worden war, begnügteman sich dort lange mit einer Pflicht-brandwehr. Erst im Februar 1924kam es auf Initiative des Gemeinde-vorstehers Rameil-Lutzen zur Grün-dung einer freiwilligen Feuerwehr.Rund 30 Wehrmänner scharten sichum den gewählten Wehrführer Kas-

worden. Nach der Erobe-rung des Dorfes „hausten“die Amerikaner wenigrücksichtsvoll. Die TS 8der Wehr nahmen sie mit,ließen aber die TS 4 inSaalhausen stehen.

1963 konnte die Wehr vollmotorisiert werden. Sieerhielt als Einsatzfahrzeugein TSF-T. Schon 1965erfuhr die Wehr einewesentliche Verstärkungdurch ein LF 8 mit Vor-baupumpe. Das TSF-Terhielt dafür die Wehr Lenne. Da derPlatz im Feuerwehrgerätehaus nichtmehr ausreichte, mietete man in

Mitglieder der FFW-Saalhausen im Jahre 1999:Jürgen Beckmann, Dirk Börger, Paul Börger, Georg Deitmer, Holger Deitmer, Josef Frese, Klaus Günther, Elmar Hamers,Markus Hamers, Berward Hennes, Frank Hennes, Udo Kopa, Markus Kreft, Rainer Kristes, Ralf Krüger, Michael Kuhl-mann, Georg van Lakum, Michael Maschke, Stefan Mönnig, Georg Pulte, Thorsten Püttmann, Helmut Rameil, LudgerRameil, Uli Rameil, Wigbert Rameil, Stefan Reinsch, Benedikt Rump, Dieter Schellmann, Daniel Schellmann, Manfred

Schmelter, Thomas Ullrich, Volker Weiland, Peter Würde, Peter ZimmermannAltersabteilung: Herbert Trilling

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Vor 300 JahrenDer Ehevertrag des Johann Dietrich Aßmans aus Kickenbach

mit Anna Maria Gobbelen aus Saalhausen- von Robert Rameil -

Oft erfahren wir aus dem Lebenunserer Vorfahren etwas nur durchRechtsstreitigkeiten, oder andersgesagt: Friedfertige Menschen ha-ben keine Geschichte. Daß aberfriedliche Vereinbarungen erhaltensind, erfahren wir aus den vielenEheberedungen, die in den Kirchen-büchern von Kirchhundem aufge-zeichnet sind. So wird berichtet, daßsich am 14. Oktober 1699 in derNähe Lenne, d. h. in Saalhausen,Johann Theodor Aßmans ausKickenbach sich mit seiner 26jähri-gen Braut Anna Maria Gobbelevom Gobbelenhof in Saalhausen aneinen Tisch setzte, um mit drei Zeu-gen einen Ehevertrag schließen. Dadie Vertragspartner meist nichtschreiben konnten, zogen sie hierfürden Herrn Pastor als Notar hinzu.

Unsere Vorstellung von einerromantischen Liebe teilten unsereVorfahren in damaliger Zeit nicht.Bei einer Eheschließung ging esauch um eine materielle Sicherungder Zukunft der Brautleute, beson-ders für den einheiratenden Ehe-mann oder Ehefrau.

Lassen wir den Ehevertrag im Wort-laut folgen: "Danach will BräutigamJohan Tederich seiner verlobtenBraut Anna Maria nach Sahlhausenfolgen undt daß also genan-ntesGobbelen Haus und Guth beste-hend ... mit Bewilligung TonnessenGobbelen alß Schwiegervatter unddessen Ehefrau Gertrudt unter sichvereinbaret undt placidiret worden.Diesem nach will Johan TederichBräutigamb falls die für seine ver-lobte Braut Anna Marien mit TodtAbgang ohne daß aus ihrem Ehe-bett Kinder und L[eibe]s Erben mit-einander erzogen, als dann solcheFakt besetzet mit 50 Rth. schreibefünfzig Reichsthaler; dahingegen sieseine künftige Ehefrau Anna Mariendenselben mit Halbscheid dessenals 25 Rtlr auf ausgetan onverhoff-ten Todts Fall eben besetze; fernerist verabredet zwischen Schwieger-

vatter undt Kinder undt derzukünftige Eydamb, daß derSchwiegervatter Tonnies die Haus-haltung nach seinem Beliebenbehalten und den beiden jungenEheleuth den unterhalt onverhofftwolle und solle, dahingegen diesel-ben des Hauses beste beförden unddas Haus besten Zustand haltensollte, nachdaner aber dem Schwie-gervatter nicht mehr gefällig dieHaushaltung länger zu behalten,soll Johan Tederich der Schwieger-sohn dasselbe folglich antreten; dieKinder betr. den drey Magdgenund 2 Jungen im Haus verpleiben,will der Schwiegervatter dem jedeneine Last geben und aus dem säu-mig zahlen, dazu der Schwieger-sohn nichts den Contribuitorenschuldig sein soll.

Was auch der Schwiegervatter nochetwas schuldig, will er ebenfallsselbsten auf den säumig, nemlichauf seine auf ihre und noch beianderen anstehende Schulden undCapital Gelde bezahlen, falls aberder junge angehende Man JohannTederich Aámans etwas von Schul-den bezahlen sollte, solle ihm einPfand eingeräumet werden.Wasauch entlich der Schwiegervatternoch an Capitalis ausstehen undeinzufordern hat, von denen sollejedem von ihren fünf Kindern fünfReichsthaler zum Brautschatz emp-fangen habe. Es wahr dan, daßSchwiegervatter und Mutter solchCapitalien vor ihrem Todt nochangreifen und davon sich alimenti-ren benöthiget werde.

Gegenwärtig sein hierbei gewesenRotger Mülhermen, Johann Asman,Johann Wrede aus Sahlhausen."Wie in vielen Eheberedungenbeschrieben, sicherten sich die Ehe-leute in erste Linie für den Fall ab,daß einer den anderen ohne Lei-beserben überlebte. Hierbei ver-sprachen sie sich gegenseitig eineSumme in Reichstalern, wobei dieBraut in den meisten Fallen die hal-

be Summe anbot, die der Bräutigamihr zusicherte. Im vorliegendenVertrag versprach Johann Dietrich50 Reichstaler.

Weiterhin mußte dann geregeltwerden, wie die Schwiegereltern,Anton Hamers und Gertrud Gobbe-len, ihren Haushalt weiterführten.Solange sie sich selbst versorgenkonnten, wollten sie es alleine tun.Auch mußte festgelegt werden, wasmit den Geschwistern der Braut,die auf dem Hofe weiter verbliebenund versorgt werden mußten,geschehen sollte.

Als Ausgleich setzten dieseGeschwister bis zur eigenen Verhei-ratung ihre Arbeitskraft ein. Sobaldsie heirateten, erhielten die Ge-schwister einen Erbanteil, der imVertrag Brautschatz genannt wurdeund im vorliegenden Vertrag fünfReichstaler für jedes der fünfGeschwister betrug. Am 10. Nov.1699, vier Wochen nach Abschlußdes Ehevertrags, heirateten JohannTheodor Aßmans, der sich auchJohann Tederich oder Johann Die-trich nannte, in der Pfarrkirche zuLenne. In Saalhausen nahm er denHofnamen Gobbelen an, wogegener sich in Kickenbach Aßmansnannte, wenn er dort als Trauzeugeoder Taufpate auftrat. Erfreulichfür die Eheleute Gobbelen war, daßdie Abmachungen im Ehevertragnicht alle zur Geltung kamen. IhrerEhe entsprossen sechs Kinder, dievermutlich außer der erstgeborenenMaria Dorothea unverheiratet blie-ben. Anna Marias Mutter und Vaterstarben 1702 bzw. 1704, so daß auchdie Frage der Haushaltsführung aufdem Gobbelenhof geregelt war. DerHof Gobbelen, der später durchHeirat an die Huster genannt Stie-nen überging, lag in der heutigenDrosselstraße gegenüber DeitmersGarten. 1833 hatte der Hof immer-hin mehr als 87 Morgen Land. Der Hof besteht schon lange nichtmehr.

Grundausbildung, die aufStadtebene durchgeführtwird, teilnehmen. DieseAusbildung zum Trupp-mann erfolgt in zwei Aus-bildungsabschnitten. ZurAusbildung gehörenneben allgemeinen undfachbezogenen Grundla-gen, Fahrzeug- und Gerä-tekunde sowie Einsatzleh-re.

Die weitere Ausbildungzum Truppführer erfolgtauf Kreisebene. Die Vor-aussetzung ist die Ausbil-dung zum Truppmann.

In dem Lehrgang muß derLehrgangsteilnehmer lernen, inner-halb einer Gruppe oder Staffel fach-lich richtig und selbständig nachAuftrag zu handeln. Neben diesen

sogenannten Laufbahnlehrgängengibt es auf Stadt- und Kreisebenenoch Fachlehrgänge für Sonderfunk-tionen wie Atemschutzträger,

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Maschinisten, Sprechfunker und dieAusbildung auf dem Gebiet vongefährlichen Stoffen und Güternsowie Strahlenschutz.

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In meiner 25jährigen Forschungs-arbeit über die Herkunft und Ver-breitung des Namens Rameil ausSaalhausen bin ich häufig auchnach einem möglichen französi-schen Ursprung gefragt worden.Auf alle Spekulationen konnte ichnur antworten, daß die Rameils zuden ältesten sauerländischen Fami-lien gehören, da sie im Schatzungs-register des Herzogtums Westfalenvon 1536 erwähnt werden und sichseitdem Generationen urkundlichbelegen lassen.

Daß es französische Namensvor-kommen gibt, war mir ebenfallsseit mehr als 40 Jahren bekannt.

1974 habe ich in Perpignan, Süd-frankreich, eine Straße gefunden,die nach einem Abgeordneten derNationalversammlung namensPierre Rameil benannt ist. Vorzwei Jahren suchten ein FrancoisRameil aus Paris und ein JackRameil aus Mantes-la-Ville, west-lich von Paris, Kontakte inDeutschland. Beide haben gemein-sam die Namensvorkommen indem kleinen Pyrenäendorf Sorgeatbei Ax-la-Therme bis in die ersteHälfte des 16. Jahrhundertserforscht. Nach ihren Forschungen,die noch nicht beendet sind, beste-hen mehrere Linien, die zur Zeit

noch nicht auf einen Stammvaterzurückgeführt werden können.

Seit zwei Jahren besteht mit beidenein reger Briefwechsel. Sie veran-stalteten am 21. Januar diesen Jah-res in Paris ein kleines Familientref-fen, zu dem sie mich einluden. DieFrage war, wie könnte zwischenden deutschen und französischenRameil ein Zusammenhang beste-hen. Meine Hypothese lautet: einRameil ist von einer Pilgerreise aufdem Jakobspfad, der durch Ax-la-Therme führt, nicht mehr heimge-kehrt, weil er sich dort verheiratetund eine Familie gegründet hat. Obsich das beweisen lassen wird?

Besonders gefreut haben sich diebeiden französischen ForscherFrancois und Jack Rameil übermein Geschenk, zwei Exemplareder Saalhauser Chronik von 1981.

Ein interessante Entdeckung amRande des Treffens: Ein Etiketteines Bordeaux-Weines "Le Cheva-lier Rameil”.

13.11. Eröffnung der Karnevals-session am 11.11.

27.11. Tischtennis-Dorfmeister-schaften im Kur- undBürgerhaus

Die nächste Terminabsprache derSaalhauser Vereine für die Veran-staltungen im Jahr 2000 findet am21. Oktober 1999 im Kur- und Bür-gerhaus statt. Die Saalhauser undMilchenbacher Vereine und Grup-pen, die nicht Mitglieder des Ver-eins Freizeitzentrum sind, könnenzur Vermeidung von Terminkolli-sionen ihre Termine den Vor-standsmitgliedern des VereinsFreizeitzentrum mitteilen.

Familientreffen der „französichen Rameil“ in Paris

- von Robert Rameil -

Termine Saalhauser Vereine

2. Halbjahr

Im 2. Halbjahr 1999 sind nachAngaben der Saalhauser Vereinefolgende Veranstaltungen geplant:

03.+04.07. Waldfest des MGV Saal-hausen in der Lennelust

16.-19.07. Schützenfest31.07. "Macht der Nacht" im

Kurpark07.-08.08. Sportfest des TSV Saal-

hausen21.-22.08. Country-Fest im Kur- und

Bürgerhaus29.08. Wallfahrt der Kirchenge-

meinde zum Kohlhagen02.10. Gemeinschaftsfest der

Saalhauser Vereine

TerminvorschauVeranstaltungen

des KreisheimatbundesOlpe e.V.

Samstag, 22. Mai 1999:Veranstaltung des Kreisheimatbun-des Olpe und des Stadtarchivs Olpefür Familienforscher und alle fami-liengeschichtlich Interessierten:Familiengeschichtliche Forschungim Kreis Olpe. Forschungsstandund Arbeitshilfen. Referent: RobertRameil. Ab 14.30 Uhr im AltenLyzeum, Franziskanerstraße (beimRathaus), Olpe.

Donnerstag, 30. September 1999:Mitgliederversammlung des Kreis-heimatbundes Olpe in Kirchhun-dem, Pfarrheim. Beginn 18.30 Uhrmit einem Vortrag von Gemeinde-archivar Martin Vormberg, Kirch-hundem, über das Archiv Vasbachund seine Bedeutung für die hei-matgeschichtliche Forschung. DerMitgliederversammlung gehen ab17 Uhr Besichtigungen im DorfKirchhundem voraus.

Montag, 18 Oktober 1999 (vorgese-hener, noch nicht fest verbindlicherTermin):Vortragsveranstaltung des Kreis-heimatbundes Olpe im GasthofSangermann, Oberveischede. Esreferiert an Hand von LichtbildernAntonius Klein, Fachmann fürForst- und Landschaftsplanung,über Pflanzengesellschaften im

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Mit dieser vierten Kartenskizzeschließt sich der Kreis um Saalhau-sen. Mit der Hervorhebung derGewässer, die unsere Landschaftwesentlich formten, und den vonunseren Vorfahren geprägten Flur-namen, hoffe ich wohltuende Erin-nerungen bei Älteren, und Bewußt-sein für die markante Umgebungbei Jüngeren geweckt zu haben. Fürkorrigierende Hinweise bin ichnatürlich immer noch dankbar.

Alte Saalhauser klagen, die Wälleauf dem Hohen Lehmberg seienfrüher höher gewesen. Selbst wenndabei eine Rolle spielen sollte, daßin der Jugend vieles bedeutsamererscheint, ebnen doch Witterungund Bewirtschaftung allmählich

Unsere kleine WeltFlurnamen um Saalhausen- von Friedrich Reinarz -

jeden Hügel ein.Wohlwissend, daß ich nicht dererste bin, der dazu einen Vorschlagmacht, stelle ich mir die Gestaltungdes Bodendenkmals so vor:Man vereinbart mit dem Grundei-gentümer eine geringere forstlicheNutzung, so daß der Horizont nichtdurch nahe Bäume verdeckt wird.Die Fläche in und um die Anlagewird bis auf wenige Schattenspen-der von Gehölzen freigeschnitten,jedoch die Wälle mit bodenständi-gen Heckensträuchern und -bäu-men bepflanzt und wie Knicksgepflegt; dem Verlust der Wällewirkt man damit entgegen und läßtsie wieder sichtbar werden. DerFußweg wird wie ehemals vonunten durch zwei Holztorbogen

geführt, sodaß ein zwingerartigerZugang angedeutet wird; aufZufahrten wird verzichtet.An geeigneter Stelle wird einewenige Meter hohe Aussichtsplatt-form aus Holz errichtet. Mittendarauf weist eine runde Edelstahl-platte mit langen Strichen auf ent-fernt sichtbare Berge, deren Name,Höhe und Entfernung, und mitkurzen auf nahe Berge und Orte.Eine Tafel vor dem Eingang erläu-tert die Wallanlage und die Umge-bung mit Kriegerweg und Heiden-straße. Ein solcher Platz bildet für denWanderer und Schulklassen einattraktives Ziel. Hoffentlich war ichnicht zu vermessen. Was meinenSie dazu ?

Goldene Hochzeit der Familie Rameil-Lutzen im Jahr 1897- von Alexander Rameil-Flurschütz -

Am 17. Juni 1897 hatten FranzAnton Rameil und Elisabeth, geb.Thöne das Glück, Goldene Hoch-zeit zu feiern.

Franz Anton wurde 1825 im HausRameil-Rötz als zweiter Sohn gebo-ren. Nachdem er am 17. Juni 1847seine zweite Frau Elisabeth Thöne-Bleckers von der Stöppel geheiratethatte, kaufte er den heutigen HofRameil-Lutzen.

Das Bild zeigt das Jubelpaar undseine fünf Söhne. Die Söhne (vonlinks nach rechts): 1.Franz AntonRameil, geb. 1858. Der Fleischbe-schauer wurde 1895 von der Ge-meinde in den Dienst des Wald-und Flurwächters (Flurschützen)gewählt. Nachkommen werdennoch Flurschütz genannt. 2. Leo-pold Rameil, geb. 1851, Beruf:Kaufmann, der nach Heggen zog3. Bernhard Rameil, geb. 1861, derzur Zeit der Aufnahme Bürgermei-ster war 4. Carl Rameil, geb. 1864,erbte den mütterlichen Hof auf der

Stöppel und blieb unverheiratet. Erwurde 94 Jahre alt. 5. JohannCaspar Rameil-Lutzen, geb. 1848,Beruf: Bauer, erbte den LutzenHof.

Sollte jemand ähnliches aus frühe-rer Zeit haben, bitten wir um Ver-öffentlichung.

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Saalhauser Tracht- von F. W. Gniffke -

Das Interview mit Herrn OswaldWagner hatten wir in der erstenAusgabe des SAALHAUSERBOTEN abgedruckt. Leider lag unszu dem Zeitpunkt kein Bild vor. Wir holen das an dieser Stelle nach.Herr Wagner ist ein Fan des SAAL-HAUSER BOTEN. Wir danken ihmfür eine schöne Spende.

Kleidung aus Saalhausen, Kr. OlpeGeschnürtes seidenesSchoßjäckchen mit halb- langen Ärmeln, lange Halbhand-schuhe, gestreifter Rock mit Seidenschürze.Batisthäubchen und weißes Tuch im Ausschnitt. Wann diese Kleidung üblich war,ist nicht überliefert. Gestellte Aufnahme von 1900.

Vom Sauerland bemerkte schonAnnette v. Droste-Hülshoff, daß eskeine Volkstracht besitze. Freilichist der Begriff Sauerland nicht rechtfest (Surland, "Süderland” ), undder eine zieht die Grenzen enger,der andere weiter.

Soviel ich aber habe feststellen kön-nen, hat dort, wo überhaupt Volks-tracht bestanden hat, entweder diePaderborner oder die Münsterlän-der Haube geherrscht; allenfallsmag im westfälischen Teile Wal-decks wie auch in Scherfede imsüdlichen Paderborner Land dieBorgholzhauser Kappe getragenworden sein.Meine Bemühungen um Ent-deckung einer besonderen Trachtsind völlig ergebnislos gewesen.Was außer der an anderer Stellebehandelten Falge allenfalls nacheiner Volkstracht aussieht, istrheinländisch. Nur zwei Gebietemachen eine Ausnahme, von denendas zweite indes nur politisch zuWestfalen gehört: Altena und derHickengrund

Die Sportschützen-abteilung des

SchützenvereinSaalhausen 1609e.V. stellt sich vor

Die Sportschützen, eine Gruppeaktiver Luftgewehr-und Pistolen-schützen, wurde 1981 von einigenMitgliedern des Schützenvereinsins Leben gerufen. Auf demSchießstand im Kur- u.Bürgerhaustrainieren die Schützen Sonntags-morgens von 10:30 bis 12:00 Uhr(nur Schüler und Jugendtraining)und Donnerstags von 18:00 - 22:00Uhr. Die sportlichen Aktivitätender Sportschützen im Einzelnen:Sept. - Februar: Austragung derRundenwettkämpfe auf Kreis -uBezirksebene Dezember: Nikolaus-pokalschießen Januar: Vereinsmei-sterschaften März: Kreispokal-schießen Mai: StadtmeisterschaftenOktober: KreismeisterschaftenAußerdem werden neben dersportlichen Seite noch zahlreichegesellige Aktivitäten durchgeführt.Jeder von jung bis alt, der Spaß amsportlichen Schießen hat, ist jeder-zeit herzlich willkommen.Weitere Infos gibt’s bei Herbert Brieden (Tel :02723/8634) oder Achim Schulte(Tel.Fax.:02723/80719)

Dieses Bild sandte uns Herr Hein-rich Schnadt aus Arnsberg.Die Texte stammen aus "Jostes,Westfälischer Trachtenbund, Tafel 23, Sauerland”

Eisenbahn in Saalhausen und im oberen Lennetal

- von Michael Schütte -

Auch das hat es einmal gegeben.Die Eisenbahnstrecke von Alten-hundem über Schmallenberg nachFredeburg führte auch durch Saal-hausen. Noch heute zeugen einigeÜberbleibsel von der Trassen-führung der Nebenbahn durchunseren Luftkurort. Aus RichtungAltenhundem gesehen verlief die

eingleisige Strecke ab Gleierbrücklinks entlang der Bundesstraße 236,verschwenkte dann am Ortsein-gang nach links von der B 236 wegum nach dem Bahnhof Saalhausenin Richtung Schmallenberg wiederTuchfühlung mit ihr aufzunehmen.Die Nebenbahn Altenhundem -Schmallenberg wurde am 01. Mai

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Kreis Olpe. Geplanter Beginn19 Uhr.

Samstag, 13. November 1999:17. Herbstveranstaltung des Kreis-heimatpflegers Günther Becker imSporthotel Platte, Attendorn-Niederhelden, zumThema "Traditionsbruch, Werte-wandel und Heimatpflege"(Arbeitstitel). Referent:Dr. Hubertus Halbfas, Drolshagen.Zeit: 10 - 12.30 Uhr.

Wer ist wer ? Schreiben Sie uns !- von F.W. Gniffke -

Die Bilder stammen aus demHause Helene Patt August 1957, Almauftrieb „Jägers“ Kühe August Schöttler, Jägerhof

Zirkus in den Peilen

Weißer Sonntag 1956 und 1957

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Schmallenberg Der letzte Reisezugam 31. Mai 1964 mit Dampflok 86507 von Altenhundem nachSchmallenberg wurde feierlich -geschmückt mit Grün und Girlan-den - mit einer großen Anzahl Rei-sender und einer Musikkapelleverabschiedet.

Der letzte verbleibende Schienen-strang vom Bahnhof Altenhundembis nach Langenei wurde dann imNovember 1968 abgerissen. Nachdem Erliegen der Karlshütte inLangenei war auch dieses kurzeTeilstück überflüssig geworden.

Damit war auch die letzte sichtbareErinnerung an diese alte, an derStraße durchs Lennetal entlangführende Verkehrsverbindung ent-schwunden.

Vor 20 Jahren- von F. W. Gniffke -

Am 15. Juni 1979 ging es bei einerBürgerversammlung in der mit fast700 Besuchern gefüllten Schützen-halle heiß her.Damals hatte sicheine "Interessengemeinschaft zurBeruhigung des WohngebietesSaalhausen” gebildet. Sie lief Sturmgegen das Konzept des Landes-straßenbauamtes: Verlegung derB236 ebenerdig über die alte Bahn-trasse. Auf einer erneuten Bürger-versammlung am 14. März 1985wurde die "Tunnellösung” akzep-tiert. Hier einige Zeitungsberichte.

Frühling- von Hilga Leitner -

In meinem Garten ist über Nacht der Frühling erwacht.

Man kann ihn schon sehen.Schneeglöckchen stehenin dichten Reih’n.

Sie wecken die Vögel, die Wälder,die Büsche, die Wiesen und Felder,die ganz Welt und dich und mich.

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1887 im Rahmen einer großartigenEröffnungsfeier ihrer Bestimmungübergeben. Dabei war eine Teil-strecke von Altenhundem bis Saal-hausen bereits am 01. November1886 eröffnet worden. Der Betriebauf der Teilstrecke Schmallenbergnach Fredeburg begann am 15. November 1889, die Verlänge-rung von Fredeburg nach Wen-holthausen, und damit auch dieVerbindung zur Ruhrtal-Bahn, warzum 01. Oktober 1911 fertiggestellt.Auf der Strecke fand Güter- undPersonenverkehr statt. Der ersteFahrplan der Bahnlinie Altenhun-dem - Schmallenberg aus dem Jah-

re 1887 sah eine Fahrzeit vonAltenhundem nach Schmallenbergvon 79 Minuten vor, etwa die dop-pelte Geschwindigkeit eines gutenFußgängers. In umgekehrter Rich-tung brauchten die Züge für dieFahrt 8 Minuten weniger. In denkommenden Jahren gewann dieEisenbahnlinie für die Industriali-sierung des oberen Lennetalszunehmende Bedeutung. Auch dieBewohner der Orte entlang derBahnlinie profitierten von derEisenbahn. Sie erhöhte die Mobi-lität, und die Eisenbahnlinie Alten-hundem - Schmallenberg stellte dieAnbindung zum deutschen undsogar zum europäischen Schienen-netz dar. Kurz vor der Jahrhun-

erinnern, die - besonders an klaren,kalten, sonnigen Wintertagen -malerische Motive in die Land-schaft zauberten.Als Kinder legtenwir in Höhe des heutigen Kinder-gartens große Nägel auf die Schie-nen, ließen sie von den Zügen,,plattfahren” und bastelten unsdaraus Taschenmesser. Die rasanteEntwicklung in den Nachkriegs-jahren beim Straßen-, Flug-, undSchiffsverkehr leitete das AUS fürdie Bahnstrecke ein. Immer mehrGüterverkehr wurde auf die ande-ren Verkehrsträger verlagert, im-mer mehr Personen führten ihre

Fahrten und Reisen mit Auto, Busund Flugzeug durch. Damit hattedie ,,alte Bimmelbahn" durch dasobere Lennetal ihre Schuldigkeitgetan. Hinzu kamen Rationalisie-rungsmaßnahmen der DeutschenBundesbahn. Die rasante Stille-gung und der endgültige Rückbauder Bahnstrecke nahm folgendenLauf:

31. Mai 1964. Einstellung des Per-sonenverkehrs Altenhundem -Wenholthausen

31. Mai 1965: Einstellung desGüterverkehrs Altenhundem -Schmallenberg

25.September 1966: Einstellung desGesamtverkehrs Altenhundem -

dertwende wurde das neuerbauteBahnhofsgebäude in Saalhausenfertiggestellt. Das Gebäude dürfteauch heute noch vielen Saalhau-sern in Erinnerung sein. Der ersteBahnhof in Saalhausen lag ober-halb des damaligen Hofes Trillingam nördlichen Rand des altenDorfes. Als später der HaltepunktGleierbrück eingerichtet wurde,verlegte man den Bahnhof- auchmit Rücksicht auf die BewohnerMilchenbachs - an den Ostausgangunseres Ortes.Ein Kuriosumbrachte das Jahr 1957. Die Deutsche Bundesbahn hatte

Signalanlagen der Eisenbahn-strecke Altenhundem - Schmallen-berg abgerissen. Die Einfahrter-laubnis für Züge in den BahnhofSaalhausen wurde durch verschie-dene laute Pfeifsignale, die zwi-schen den Zügen gewechselt wur-den, erteilt.

Die hieraus resultierende Lärm-belästigung weckte den Unmutder Gemeindemitglieder und Som-mergäste, führte zu einer Unter-schriftenaktion und einem ent-sprechenden Beschluß derGemeindevertretung, der dann inForm einer schriftlichen Beschwer-de den maßgebenden Stellen derDeutschen Bundesbahn zugestelltwurde. Auch der Verfasser diesesArtikels kann sich noch gut an diemit schnaufenden und qualmen-den Dampflokomotiven der Bau-reihe 50 und 86 bespannten Züge

Das Bild von der Demontage derEisenbahngleise gab uns FrauPieper. Das Foto ist im September1968 entstanden.

Der erste Bahnhof in Saalhausenum 1910.

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Pater Bernhardschreibt aus Leipzig

- von F. W. Gniffke -

Immer zu Weihnachten erhalteneinige Saalhauser von Pater Bern-hard Trilling einen Brief, der seineund die Situation der Christen inLeipzig wiedergibt. Wir vomRedaktionsteam haben seineErlaubnis, Ihnen Ausschnitte abzu-drucken. 1998 haben die beidenSaalhauser Chöre Pater Trilling aufihrer Chorreise besucht.

Pater Bernhard bedauert in seinemWeihnachtsbrief, daß viele Leipzi-ger den friedlichen Sieg des (DDR-) Volkes anscheinend vergessen haben und viele sichschon zurücksehnen nach altenZeiten. Den vielen Unzufriedenendie sich immerhin Urlaubstage inMallorca gönnen - empfiehlt PaterBernhard einmal eine Rundfahrtdurch Rumänien oder andere Län-der des Ostblocks, damit sie einmalsehen, wem es wirklich schlechtgeht.

Die leeren evangelischen Kirchenin Ostdeutschland machen großeSorgen. Nur noch große Gemein-den können sich einen eigenenPfarrer leisten.

Die evangelischen Christenmachen in Leipzig noch 12% derBevölkerung aus, die Katholiken2%. Immerhin zählt Pater Bernhardsonntags in Leipzig 620 Katholikenbeim Kirchgang.Bei allen Problemen fällt PaterBernhard hier dennoch ein alterWitz ein:Sagt die Haushälterin: "HerrPastor, es bleibt zuviel Essen übrig.- Also: Entweder ich halte einSchwein oder wir schaffen unseinen Kaplan an.”

Das Elisabeth-Krankenhaus alslangjähriger Mieter ist in ein neuesDomizil umgezogen. Ein neuerMieter fand sich nach einigem hinund her in einer evangelischenBerufsschule.

Pater Bernhard erwähnt die vielen

Besucher in Leipzig. So auch dieSaalhauser Gesangvereine mit 85Personen, die Heimatstimmen insHaus brachten.

Der Christbaum ist mit einerLadung Sauerländer "Tannen”, die allesamt von Andreas Trillinggeschlagen wurden, in Leipziggelandet.

Mit dem Gedicht "Jesukinnekenslöpet” von Christine Koch , platt-deutsch und hochdeutsch, verab-schiedet sich Pater Bernhard undwünscht auch im Namen seinerMutter allen von ganzem Herzengesegnete Weihnachten und einglückseliges neues Jahr.

Die Eichenholzstatue des HeiligenJodokus hat einen würdigen Platzan der Nahtstelle der alten zur neuen Kirche gefunden.

Wannt Froijohr wert- von Dietmar Rost -

Wann de Sap gäit int Holt,wann de Biärke wert grain un de Planten schaitet in de Lucht, do wert mey wane enge int Hius -dann sin iek et sat dann matt iek riut

Bo diusend Blalmkes blögget imme Grunne un lachet siek giäI und bunt, do lachet se mey int Hiärte dc sin iek vergnaiget -do blögge iek äok.

Wann de Sunne blenket un scheynet klor und frisk, do sin iek warme un lecht, ase wenn meyn Hiärte Sunnenried wör.

Bo de Baufink raipet, bo de Läiwerke flött un wellt mey wat Laiwet vertellen,do sin iek nit maie, nit krank -de Vügelsang hiät mi kuräiert

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Gebet des Waldes- von Hannes Tuch -

O Mensch!Ich bin Deiner Wände Wärme,wenn der Winterwind weht,Bin schirmender Schatten, wenndie Sommersonne sengt!Ich bin der hütende Helm DeinesHauses, die Tafel des Tisches!Ich bin das Bett, das Dich birgt,bin das Holz Deiner segelndenSchiffe! Ich bin der Wächter des Wassers,der Hirte der Hindin,bin der Stab, der dich stützt, un d der Wehrer des Windes!Ich bin der Arm Deiner Axt.Das Tor und die Tür Deines Hauses. Ich bin die Wand Deiner Wiegeund das Brett Deiner Bahre.Bin raunende Rune und das klingende Klangholz derKlampfe. Ich bin das Brot und die Blüte. Das Gut und die Güte!Erhör’ meine Bitte:Zerstöre mich nicht!

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Ruhestätte des Dichters Josef vonEichendorff. In der Ferne sagt er imGedicht “Mondnacht” in Erinne-rung an seine Heimat: „Und meineSeele spannte weit ihre Flügel aus,flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus.”

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Verwüstet, verbrannt, entvölkertPreiland ein kleines Dorf in Schlesien- von Heribert Gastreich -

Frau Anneliese Müller stellte unseine "Kleine Chronik des DorfesPreiland, Kreis Neisse/Schlesien”zur Verfügung.

Diese Aufzeichnungen stammenvon den Nichten des Herrn Birn-brich. Die gesamte Chronik hierabzudrucken, wäre zu umfang-reich, deshalb an dieser Stelle eineverkürzte Fassung.

Der Ort Preiland wird erstmals im13. Jahrhundert geschichtlicherwähnt. Im Jahre 1939 wurden beieiner Zählung 623 Einwohner regi-striert. Preilands Pfarrer AugustSchinke berichtet über Flucht undVertreibung, die im März 1945 ein-setzte, als die Russen unaufhaltsamnach Westen vordrangen.

Zunächst fliehen die Einwohner inumliegende Orte, die nicht unterBeschuss stehen. Nach und nachübernehmen Polen sämtliche Besit-zungen des Dorfes und treibenschließlich im Oktober 1945 mitallen Mitteln die Einwohner Prei-lands aus den Häusern auf dieStraße. Von dort mußten sie in dieKreisstadt Neisse laufen, ohneetwas mitnehmen zu können.

Die Vertriebenen kamen entwederin ein Lager oder auf die Bahn, wosie in Viehwagen untergebrachtwaren.

Am 13. Oktober 1945 fuhr der Zugmit unbekanntem Ziel ab. Tagespäter endete der Zug im RaumRostock; es war der erste Transportin Richtung Westen.

Der zweite Transport startete am18. Juni 1946 und endete in Burha-ve, Kreis Nordenham/Nordsee.Pfarrer Schinke baute hier spätereine Kirche und starb in Burhaveim September des Jahres 1957. Der dritte Transportzug mit denletzten noch im Kreis Neisse/Schlesien verbliebenen deutschenBewohnern wurde 1947

zusammengestellt. Fast alle jun-gen Leute wurden vor der Verla-dung in die Waggons von denEltern getrennt und mußten zurZwangsarbeit zurückbleiben.

Die Deutschen hatten zwei Jahreunter polnisch / russischer Herr-schaft und oft lebensbedrohlichenSituationen bei schwerer Arbeitausharren müssen. Dieser dritteTransportzug brachte die Vertrie-benen nach Westfalen. In Saalhau-sen fanden folgende Familien Auf-nahme:

Josef Birnbrich aus PreilandMaria Birnbrich aus PreilandJosef Christ aus PreilandOttilie Christ aus PreilandPaul Hugo und Familie aus Prei-land Familie Wiesner aus PreilandFamilie Meier aus PreilandAugust Birnbrich aus DürnsteinMaria Birnbrich aus DürnsteinHedwig Birnbrich aus Dürnstein

In der hier erwähnten KreisstadtNeisse befindet sich die letzte

Das fiel uns auf- von Benno Rameil/Bernd Brüggemann -

Saalhausen war schon mal saube-rer, die Ortsmitte läßt grüßen; derWeg übers Bräukelken könnte auchmal einen Frühjahrsputz vertragenund die "Alte Bahn” ruft auch nacheiner Säuberung.

Bei diesem schneereichen Winterkonnte man häufig feststellen, wel-che Straßenanlieger ihre Räum- undStreupflicht ernst nahmen.

Unseren Politikern täte es sicherlichgut, einmal einen Spaziergangdurch den Ort zu machen. VieleStraßen und Wege sind in einembedauernswerten Zustand; ob nicht

Doktors Vertellekes- von Klaus-Peter Wolf -

Threisens Oppa un siene Kau

Seit er die Bergmannsrente bezog,lebte Threisens Oppa nur noch fürseine kleine Landwirtschaft im kar-gen Sauerland. Sein größter Stolzwar eine Kuh namens "Muisken”,vom Stamm des Höhenfleckviehs,die er in den Haubergen auf der"Höh" weidete.- Regelmäßig erlitt er von Zeit zuZeit sog. "Herzanfälle", die jedochsein Hausarzt nicht so tragischnahm, da Threisens Tünnes sie seitzwanzig Jahren allesamt undquicklebendig überstanden hatte.Und als seine Gattin Josefine denHausarzt Dr. Schulte Sonntag-abend anrief "Dokter, hei is all wiäramme däodgohn, - kummet Sebläuß fixes !", vertröstete sie dieserauf später, da er zu einer Hausent-bindung gerufen worden war, diekeinen Aufschub duldete.Zwei Stunden später kam der

nächste "SOS-Ruf”: "Dokter, heumaht nit meh lange, ieh matt foretkummen !" - Kollege Schulteforschte nach aktuellen Sympto-men, dann empfahl er kalte Kom-pressen aufs Herz nebst 60 Baldri-antropfen, und versprach, sofortnach Beendigung der schwierigenHausgeburt hinüberzukommen.Es wurde Morgen, bis er in Heins-berg eintraf. Mit leiser Unruhe öff-nete er die Haustür, und eilte zurSchlafkammer des Alten: - Aberdas Bett war leer und offensicht-lich frisch von ordnender Frauen-hand gerichtet. Da stürzte der irri-tierte Kollege nach gegenüber indie Küche, wo die ganze Familiebeim Frühstück saß, - komplett bisauf den alten Kumpel Antonius... -,,Weou is denn bleouß de Oppa ?",rief der Doktor irritiert und unge-duldig. Da richtete sich Oma Jose-fine auf zu voller Größe und holteergiebig Luft: "Dokter, -- wieh hiättelefoneiert unn telefoneiert unntelefoneiert, - unn ieh sinn nitkummen.! -Unn niu, niu iß deOppa mette Kau inn' Biärch gohn !

Milder Winter- von Klaus-Peter Wolf -

Nieselregen pieselt hier vom Fir-mament, als wenn Millionen Englein perma-nent gereizte Blasen hätten. Südluft schmeichelt um den Bartdes Januarbeseligt zizidäht die Meisenschar und baut sich Hochzeitsbetten. Nicht einmal Weihnacht fiel - wiefrüher- Schnee, es regnete und regnete, man lief durch Matsch und Letten. Die Rosen, die den Sommer lang nicht eine Blüte trieben, beginnen jetzt - zur Winterszeit - die Knospen nachzuschieben. -Da seufze ich und träume mir, ich folgte einem Murmeltier, das tief ins Erdreich kreuchte, auf daß kein Regen - so wie mir - die Seele ihm durchfeuchte.

Man muß nur warten können.Dieses Schneefoto schoß F. W. Gniffke am 11. Februar 1999.

Heimatpfleger Günter Becker :„Knoten“ zwischen den Institutionen

- aus dem Sauerlandkurier vom 31.1.99 -

Wer kannte den KünstlerEwald Büngener?- von F. W. Gniffke -

Ewald Büngener lebte im Hausevon Josefa Berens in Gleierbrück.Für die Familie Deitmer in Saalhau-sen schuf er eine Madonna mitKind.

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Ihre Meinung ist gefragt- Bernd Brüggemann -

Diesen Leserbrief erhielten wir vonHerrn Karl-Josef Schneiders:

Mit Bedauern habe ich der letztenAusgabe des Saalhauser Boten ent-nommen, daß der Bote finanzielleSchwierigkeiten hat. Ich freue michimmer über das Erscheinen desBoten und würde es bedauern,wenn der Bote nicht mehr regel-mäßig erscheinen würde und auchnicht mehr kostenlos an alle Saal-hauser Haushalte verteilt werdenkönnte. Ich glaube, daß viele Saal-hauser ebenso denken und zur Mit-finanzierung künftiger Ausgabenbereit wären.

Ich schlage daher die Gründungeines Förderkreises vor, in dem jedeSaalhauser Familie Mitglied werdenund ohne weitere Verpflichtungendurch Zahlung eines jährlichenGrundbetrages von ... DM denBoten unterstützen kann. So könntevermieden werden, daß zur Finan-zierung Anzeigen aufgenommenwerden, und daß der SaalhauserBote zu einem weiteren "Anzeigen-blättchen" wird.

Anmerkung der Redaktion:Wir bedanken uns für diesen Vor-schlag und glauben, daß damit

tatsächlich das regelmäßige Erschei-nen des Boten gesichert werdenkönnte. Eine regelmäßige Einnahme-quelle ist für die Zukunft zwingenderforderlich, denn eine Ausgabe desSaalhauser Boten verursacht etwaKosten in Höhe von 1.700,-- DM unddie Finanzierung zukünftiger Ausga-ben ist nicht gesichert. Die bisheri-gen Ausgaben konnten erscheinen,weil das Redaktionsteam durch eine"Anschubfinanzierung" des VereinsFreizeitzentrum Saalhausen e.V.,durch Teilfinanzierung einzelnerAusgaben durch Firmen sowiedurch Einzelsprenden von Saalhau-ser Bürgern großzügig unterstütztworden ist.

Wir werden daher den Vorschlagaufgreifen und bis zur nächsten Aus-gabe ein Konzept für einen "Förder-kreis Saalhauser Boten" erarbeiten.

hier auch einmal etwas unternom-men werden kann ? Auf dem Bür-gersteig vom Kindergarten bisAuto-Schulte muß man nach starkenRegenfällen "Slalom” gehen.Was ist eigentlich aus der Erweite-rung "Kurpark” geworden ? DerPark sollte doch bis zur KreisstraßeSaalhausen-Würdinghausen erwei-tert werden, eine flußläufige Ufe-rung sollte angelegt werden. DerBaumbewuchs hinter dem Ehrenmalmüßte anders gestaltet werden.

Ein Lob gebührt dem Karnevalsver-ein: Der Schnee wurde geräumt,nach dem Umzug wurde die Straßesauber gemacht, und alles in ver-einseigener Regie.

Diese alte Ansicht von Saalhausen erhielt Herr Benno Rameil von Herrn Erwin Peetz.

Bank: Volksbank Hundem Lennee.G., BLZ 462 62 456, Konto 603 300 601

Sparkasse ALK, BLZ 462 516 30,Konto 48 00 12 91

Redaktions-Team: Bernd Brüggemann, Im Kohlhof 7,Tel.: 8261 Heribert Gastreich, WinterbergerStr. 46, Tel 8386F. W. Gniffke, Winterberger Str. 7,Tel.: 8862, Fax 910 878Heike Pieper, Hochstraße 40, Alten-hundem, Tel: 67069Hugo Rameil, Starenstraße 4, Tel.: 8823Benno Rameil, Im Kohlhof 10. Tel.: 80024Friedrich Reinarz, Kranichstr. 17,Tel.: 80366

Mitarbeiter dieser Ausgabe:

Heinrich Schnadt, Dr. Peter Wolf,Brigitte Deitmer, Thomas Blöink,Hans Trilling, Helga Rameil, RobertRameil, Georg van Lakum, ThomasUllrich, Familie Schauerte (Schäfers),Familie Kuhlmann (Hilmeke), ErichSchneider, Herbert Guntermann,Herbert Brieden, Andrea Schmies,Oswald Wagner, Helene Patt, Mich-ael Schütte, Pater Bernhard Trilling,Anneliese Müller, Karl-Josef Schnei-der, Günter Becker, A. Rameil-Flur-schütz

Impressum

Herausgeber: Heimatstube Saal-hausen Im Freizeitzentrum Saal-hausen

Postanschrift: Benno Rameil, Im Kohlhof 10 Tel.: 02723/80024 F. W. GniffkeWinterberger Straße 7Tel: 02723/8862 • Fax:/910878