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Ricci - Biowaste collection in neighbouring European countries - Mullandabfall - set2012

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Page 1: Ricci - Biowaste collection in neighbouring European countries - Mullandabfall - set2012

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452 Müll und Abfall 9 · 12

Erfassung von Bioabfällen in europäischen NachbarländernBiowaste collection in neighbouring European countries

Marco Ricci-Jürgensen, Christian Garaffa, Dr. Friedrich von Hesler und Michele Giavini

ZusammenfassungIn verschiedenen EU Staaten wurden eigene Strategien erarbeitet und Systeme eingeführt, um Bioabfall gezielt, ef-fizient und möglichst kostenneutral einzusammeln. Auf der regionalen Ebene haben Italien, Großbritannien und Spanien in den letzten 10 Jahren wesentliche Erfolge erzielt. Oft er-folgt dort die Abfuhr von Küchen- und Grünabfällen separat. Erfolgreiche Beispiele für die Sammlung von Küchenabfäl-len findet man vom Mittelmeer (Süd-Italien) bis zur Nordsee (Nord-England). Der Bioabfall wird überwiegend in Kompos-tierungsanlagen zu Kompost verwertet. Untersuchungen der Praxis in diesen Regionen zeigen: die Verwendung von zertifiziert kompostierbaren Beuteln und Auskleidungssä-cken erleichtert den Haushalten die getrennte Sammlung von Küchenabfällen, wodurch sie besser zur Teilnahme motiviert werden.

AbstractIn various EU member states different strategies and sys-tems have been developed in order to capture bio-waste in an efficient and cost effective way. On a regional level, countries like Italy, the U.K. and Spain have achieved significant results in the past 10 years. In these countries green waste and food waste are often collected in sepa-rate streams. Best practice cases can be found from the Mediterranean areas (e.g. Southern Italy) to the North Sea (U.K.). Research and every day practice show that the use of certified compostable bags makes the collection of food scraps more convenient for citizens and thus increases the participation of the households with consequent higher captures.

Einführung In der Europäischen Union fallen jährlich zwischen 118 und 138 Mio. t Bioabfall an [1], von denen rund 88 Mio. t aus Siedlungsabfällen stammen. Der Anteil des Bioabfalls am Hausmüll schwankt in den EU Staaten zwischen 20 und 40%. In den Südlichen Regionen Ita-liens (vergleichbar den deutschen Bundesländern) wie Kampanien, Sizilien und Sardinien oder in verschiede-nen Teilen Spaniens liegt der Anteil sogar über 45%.

BioabfallartenGenerell ist die Erfassung und Verwertung von Bio-abfall ein fundamentales Element einer modernen Abfallwirtschaft. Bioabfall, der in einem Betrieb (Gaststätten, Cateringgewerbe, Einzelhandel) anfällt, besteht grundsätzlich aus Lebensmitteln und Essens-

resten während in einem Haushalt neben Essensres-ten auch Grünabfälle anfallen können. Diese beiden Abfall arten (Essensreste und Grünabfall) unterschei-den sich grundsätzlich in der Dichte und dem monat-lichen Aufkommen. Bei der Planung der Abfuhr von Bioabfall sollten die starken Mengen-Schwankungen der verschiedenen Bioabfallarten, besonders bei Gartenabfällen, berücksichtigt werden. Aufgrund der Erfahrungen aus der Praxis wurden deshalb in Italien, Spanien und Großbritannien (UK) die Abfuhr von Küchenabfällen und Grünabfällen getrennt; das ermöglicht eine intensive Sammlung von Essenresten, mit über das Jahr verteilten konstanten Abfuhrzyklen, während Grünabfälle mit Bringsystemen und/oder Ab-holsystemen in niedrigerem Rhythmus (1/Woche bis 1/Monat) gesammelt werden.

Die Trennung ermöglicht auch die Verringerung der Kosten für die Anlieferung von Grünabfällen in Kompostierungsanlagen um bis zu 60% , da in der Regel dieses Material dort als Strukturmaterial für die Behandlung von Essenresten benötigt wird.

Essensreste oder Bioabfall (Essensreste und Gartenabfall gemischt)

Grünabfall

Italien 70-90 €/ton 55-62 €/ton (44-49 £/ton)

UK 30-40 €/ton 13-31 €/ton (10-25 £/ton)

Quelle: CIC-Italien und WRAP-UK, 2012Tabelle 1Preise für in Kompostierungsanlagen angelieferten BioabfallLiteratur

Getrennte Sammlung von Essensresten und GrünabfallBest-practise öRE in Großbritannien, Italien und Spa-nien sammeln Bioabfall mit Holsystemen. Die Sam-melgefäße werden dem Abfallaufkommen verschiede-ner Haushalte gezielt angepasst; Haushalte mit Garten bekommen einen 20-30 Liter Eimer, um Störstoffe und voluminösen Gartenabfall auszuschließen. Wohnan-lagen und gewerbliche Abfallerzeuger wie Restaurants oder Kantinen werden mit einem (oder mehreren) 120-240 Liter Behältern ausgestattet. Dadurch erzielt man eine durchschnittliche Dichte des gesammelten Bioabfalls von 0,5-0,6kg/Liter.

Abbildung 1Monatliches Aufkommen von Bioabfällen einer Region in Nord-Italien; Grünabfall (hellgrau), Küchenabfälle (dunkelgrau)

2.0

1.8

1.6

1.4

1.2

1.0

0.8

0.6

0.4

0.2

0

Quantity (Mio. kg)

Monthly quanties collected (aggregate PD1)

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12Month

Green and wood waste Kitchen biowaste

Dr. Friedrich von Heslerist seit 1997 bei der Novamont GmbH für den deutschsprachi-gen Raum zuständig und beschäftigt sich u.a. mit den Themen Bioabfallsammlung und Verwertung.

Michele Giavinileitet seit 2001 ARS ambiente Srl in Italien, die öRE hinsichtlich der Optimierung der Abfall-wirtschaft berät.

Marco Ricci-Jürgensenarbeitet seit Mitte der 90er Jahre als Abfall-experte. Er hat für die Italienische Umweltagen-tur APAT und für die EEA (European Enviromental Agency), gearbeitet und ist Mitarbeiter des Italienischen Kompost Verbandes (CIC).

Christian Garaffaist seit 2004 als Mana-ger bei Novamont für Kooperationen mit öf-fentlich rechtlichen und privaten Entsorgern, die Entwicklung von Stra-tegien zur Sammlung von Bioabfall und Ver-wertungstechnologien verantwortlich.

Lizenziert für Herr Christian Garaffa.Die Inhalte sind urheberrechtlich geschützt.

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In Italien werden seit den 90er Jahren kompostier-bare Bioabfallsäcke für die Sammlung von Bioabfall eingesetzt; Papiersäcke haben dabei nur einen gerin-gen Marktanteil, sind aber in der Bioabfallsammlung zugelassen. Die Abfallbehörde in Katalonien (Spanien) fördert generell die Nutzung von kompostierbaren, zertifizierten Bioabfallsäcken aus Biologisch Ab-baubaren Werkstoffen (BAW) für die Sammlung von Essensresten. Einer Studie zufolge, die im Auftrage des englischen Waste & Resources Action Programme (WRAP) durchgeführt wurde, sind Plastikbeutel der bedeutendste Fremdstoff im Bioabfall. Man folgert daraus, daß die Verwendung von kompostierbaren Beuteln und Auskleidungssäcken die Fremdstoffrate verringert und die Motivation zur Teilnahme an der Sammlung von Bioabfall erhöht [3]. Im Jahr 2011 wur-den diese Säcke in 95% der öRE in Großbritannien, die Essensreste getrennt sammeln, eingesetzt und in 60% der öRE, die Bioabfall und Grünabfall gemeinsam sammeln; die Säcke werden den Haushalten in einigen Fällen kostenlos, oder zu reduzierten Preisen zur Ver-fügung gestellt.

Nach Analysen, die im Auftrag des italienischen Ver-bandes der Kompostierer (CIC) durchgeführt wurden, liegt die durchschnittliche Fehlwurfquote bei Holsys-temen von Küchenabfällen mit kompostierbaren Sä-cken bei 3% und schwankt generell zwischen 1,7 und 5%. Die Daten wurden aus über 2000 Bioabfallanalysen errechnet.

In Italien, Spanien und Großbritannien dürfen nur biologisch abbaubare Säcke eingesetzt werden, die

Eine gezielte und effiziente Erfassung von Bio-abfall, insbesondere Essensresten, ermöglicht eine gleichzeitige Reduzierung der Abfuhrzyklen für den Restabfall; in südlichen Ländern, wie z.B. in einigen Regionen Italiens und Spaniens wo Restabfall traditi-onell 3 bis 6 Mal pro Woche gesammelt wird, konnte der Abfuhrrhythmus von Restabfall auf bis zu 1 mal pro Woche (und weniger) reduziert werden. Wie eine Untersuchung im Auftrage des englischen Waste & Re-sources Action Programme (WRAP) aus dem Jahr 2010 zeigt [2], ist die Abschöpfungsquote an verwertbarem Bioabfall höher, wenn Küchenabfälle wöchentlich und getrennt von Grünabfällen eingesammelt werden. Darüber hinaus konnte die Menge an gesammeltem Bioabfall erhöht werden, wenn der Abfuhrrhythmus des Restabfalls von wöchentlich auf 14-tägig verlängert wurde. Durch diese Maßnahme wurden die Haushalte dazu animiert, den organischen Küchenabfall besser zu trennen, wie die Studie zeigt.

Bei der Sammlung von Abfällen mit einer durch-schnittlichen Dichte von 0,5-0,6 kg/L kann auf Sammel-fahrzeuge mit Kompaktierungssystemen verzichtet werden. Diese technisch relativ einfachen Fahrzeuge, mit Investitionskosten von 30-40.000 €, tragen zur Re-duzierung der Sammelkosten bei und werden für die manuelle Leerung von Eimern und mechanische Lee-rung von Biotonnen eingesetzt. Diese Kostenstruktur ermöglicht es, höhere Abfuhrrhythmen für Bioabfall (insbesondere Essenreste) beizubehalten, ohne dass die Gesamtkosten für das Abfallmanagement steigen.

Verwendung von kompostierbaren SäckenDer Umgang mit nassen und schnell verrottenden Ab-fällen erfordert in der Praxis spezielle „Instrumente“ um den Haushalten die Trennung und Sammlung zu erleichtern und sie zur Teilnahme zu motivieren. Dies erfolgt durch die Zurverfügungstellung von 8-10 Liter großen Vorsortiergefäßen und dazu passenden Beu-teln; die Beutel müssen aus zertifiziert kompostierba-ren Materialien hergestellt sein. Mit diesen Systemen kommen somit auch gekochte Essensreste, Fleisch und Fisch in die Bioabfallsammlung und können in Kompost- und/oder Biogasanlagen effektiv verwertet werden.

HH mit Garten Wohnanlagen Restaurants, Kantinen

Trennung von Essensresten in der Küche

7-10 Liter Vorsortiergefäße

Sammelgefäße (Holsystem)

20-30 Liter

120-240 Liter 120-360 Liter

Tabelle 2Gefäße zur Erfassung von Bioabfall in Italien

90

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IUM S i c h e r u n g d e r R o h st o f f e -

e i n e H e r a u s f o r d e r u n g f ü r Wi r t s c h a f t u n d K o m m u n e Schirmherrschaft: Franz Untersteller MdL,

Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg

Wiss. Leitung: Prof. Dr.-Ing. Martin Kranert, Universität Stuttgart

Ko n ta kt u n d A n m e l d u n [email protected] Fax: 0711.685 - 63729 www.uni-stuttgart.de/kreislaufwirtschaftstag/2012

DER

UN

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UT

TGA

RT

FEI e.V.

23. Oktober 2012

KKL Kultur - & Kongresszentrum Liederhalle, Stuttgart

DIE UNIVERSITÄT STUTTGART UND KURS LADEN EIN ZUM

K R E I S L A U F - W I R T S C H A F T S - TAG 2012 ( VO R M A LS A B FA L LTAG )

Baden-Württemberg

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Optimierung der Bioabfall und – besonders – Essens-restesammlung, die wir hier kurz zusammenfassen möchten:

◆ Die Kombination von kompostierbaren Säcken und belüfteten Vorsortiergefäßen ermöglicht die Reduzierung des Wassergehaltes des Bioabfalls und verzögert so Gärungsprozesse und vermindert die dabei auftretenden unangenehmen Gerüche.

◆ erleichtert die getrennte Sammlung von nassen, ge-kochten Abfällen wie Fisch und Fleisch; die Vorsor-tiergefäße bleiben sauber und müssen deshalb sel-tener gereinigt werden; das erhöht die Akzeptanz der Bioabfallsammlung in den Haushalten.

◆ Sammelgefäße (d.h. Tonnen und Eimer) und Sam-melfahrzeuge verschmutzen nicht so schnell und müssen ebenfalls seltener gereinigt werden; auch die Geruchsbelastungen sind deutlich reduziert

Der Wasserverlust beim Einsatz von stärkehaltigen Bioabfallsäcken in belüfteten Vorsortiergefäßen wurde im Jahr 2004 durch eine Studie der Scuola Agraria del Parco di Monza dokumentiert; der Wasser-verlust schwankte zwischen 10% bei einer 3-tägigen Sammlung und über 20% bei einer wöchentlichen Sammlung des Bioabfalls. Die Geruchsemissionen von belüfteten und nicht belüfteten Vorsortiergefä-ßen wurden von ARS Ambiente in 2011 analysiert; die Geruchskonzentrationen (OUE/

m3) von belüfteten Vorsortiergefäßen sind gegenüber nicht-belüfteten Vorsortiergefäßen nach 3 Tagen um 94% reduziert und nach 5 Tagen um 86%.

Eine einfache, saubere und hygienische Trennung von Bioabfällen ermöglicht es, höhere Abschöpfungs-quoten zu erzielen.

Statistische Evaluierung von ErfassungsmengenIn Italien wurde die getrennte Sammlung von Essens-resten erstmals Anfang der 90er Jahre in der Lombar-dei eingeführt. Im Jahr 2009 wurden fast 3.750.000 Mg Bioabfall getrennt erfasst und in Kompost- und Biogas-anlagen verwertet. Bioabfall stellte somit auf kommu-naler Ebene in Italien die größte Fraktion an getrennt gesammeltem Haushaltsabfall dar. Die Verwertung des Bioabfalls zu mehr als 1.400.000 Mg Kompost erfolgt in 281 Kompostanlagen.

Die in Tabelle 3 aufgeführten Durchschnittswerte weisen starke Schwankungen auf, da die Verbreitung der Bioabfallsammlung regional durchaus variiert; die Erfassungsquoten sind deshalb nur in den Regionen eindeutig, wo die getrennte Sammlung im gesamten Land flächendeckend eingeführt wurden. In einer Studie wurden die Erfassungsquoten für organische Küchenabfälle in verschiedenen Regionen Italiens ge-zielt untersucht. Sie bezieht sich auf fast 20 Millionen Einwohner und erfasst somit fast 54% der organischen Küchenabfälle von Haushalten.

Anhand der kommunal erfassten Mengen wurde für jede Region die Normalverteilung (Gauss-Verteilung) errechnet. Eine hohe, schmale Kurve stellt eine Re-gion dar, in der alle Gemeinden fast die gleiche Ab-schöpfung erreichen, da dort die Bioabfallsammlung flächendeckend eingeführt wurde. Das Ergebnis ent-spricht der Situation im Veneto und in der Lombardei, Italiens größten nördlichen Regionen. Eine breitere

die Kriterien der europäischen Normen EN13432 und EN14995 erfüllen. Die Beutel und Auskleidungssäcke werden durch folgende Unternehmen zertifiziert: CIC in Zusammenarbeit mit Certiquality (Italien), AfOR (GB), DIN CERTCO (Deutschland) und VINÇOTTE (Bel-gien). Je nach Zertifizierer wird, nach erfolgreicher Zertifizierung, die Erlaubnis zur Nutzung eines Logos erteilt, um diejenigen Produkte zu kennzeichnen, die in industriellen Kompostierungsanlagen problemlos verwertet werden können. Von den Kommunen und Abfallverbänden werden Informationskampagnen durchgeführt, um die Verbraucher über die Bedeutung dieser Kennzeichnung aufzuklären.

Atmungsaktive Beutel: ein Plus für die BioabfallsammlungIn kompostierbaren Bioabfallbeuteln und Ausklei-dungssäcken sind die mechanischen Eigenschaften von Kunststofffolien (Wasserfestigkeit und Elastizität) und die gute biologische Abbaubarkeit von Papier kombiniert. Sie bieten wesentliche Vorteile bei der

Küchenabfälle Grünabfall Bioabfall gesamt

Ew Total (t) kg/Ew Total (t) kg/Ew Total (t) kg/Ew

Nördliche Länder/Regionen 27.568.435 1.290.122 46,8 1.276.528 46,3 2.566.651 93,1

Zentrale Länder/Regionen 11.890.464 327.654 27,6 189.579 15,9 517.234 43,5

Südliche Länder/Regionen 20.881.429 565.771 27,1 94.064 4,5 659.835 31,6

Italien, gesamt 60.340.328 2.183.547 36,2 1.560.171 25,9 3.743.719 62,0

Tabelle 3Gesammelte Bioabfallmengen in Italien 2009

Abbildung 3Logos zur Kennzeichnung kompostierbarer Beutel in Italien (CIC), BeNeLux, Deutschland, Großbritannien, Polen, Schweiz (Keimling „ compostable“), BeNeLux, Frankreich (OK Compost)

Abbildung 2 AInfokampagnen für die Benutzung von kompostierbaren Säcken in Großbritan-nien und Spanien

Abbildung 2 BInfokampagnen für die Benutzung von kompostierbaren Säcken in Österreich

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Kompostierungsanlagen zu Kompost verwertet. Unter-suchungen und die Praxis in diesen Regionen zeigen: die Verwendung von zertifizierten, kompostierbaren Beuteln und Auskleidungssäcken erleichtert den Haus-halten die getrennte Sammlung von Küchenabfällen, wodurch sie besser zur Teilnahme motiviert werden.

Literatur[1] Wikipedia.de[2] WRAP, Performance analysis of mixed food and garden waste coll-

ection schemes, 2010[3] WRAP: http://www.wrap.org.uk/content/recycling-collections-flats-

food-waste-collections

Anschrift der AutorenM. Ricci

CIC, Loc. Cascina Sofia, I-20873 Cavenago BrianzaC. Garaffa

Novamont SpA, Via Fauser 8, I-28100 NovaraF. v. Hesler

Novamont GmbH, Kölner Strasse 3a, 65760 EschbornM. Giavini

ARS ambiente, Via Noé 45, I-21013 Gallarate

und niedrigere Kurve stellt eine Situation dar, in der die Bioabfall-sammlung noch in der Anfangs-phase ist und wo noch signifikante Verbesserungen erzielt werden kön-nen, wie z.B. in der Region Salerno oder auf der Insel Sardinien. Die statistischen Daten ermöglichen es, Kennwerte für die Erfassungsquo-ten in verschiedenen Regionen zu errechnen; für den Norden ist ein Mittelwert von 75kg/Einw.*Jahr und für Süditalien von 125 kg/Einw*Jahr erreichbar. Da es sich um (reale) Mittelwerte handelt, liegen die Er-fassungsquoten in den erfolgreichs-ten Gemeinden durchaus höher: von ca 20% im Norden bis zu 35% im Süden Italiens.

Mittels dieser Daten wurde eine Prognose für das Jahr 2024 formuliert, wonach 6.000.000 Tonnen Bio-abfall getrennt erfasst werden könnten. Das ist das Dreifache der aktuellen Menge. Die Abbildung 5 zeigt den bisherigen Trend der Küchenabfallsammlung und eine lineare Prognose für die kommenden 12 Jahre.

SchlussfolgerungIn verschiedenen EU Staaten wurden eigene Strate-gien erarbeitet und Systeme eingeführt, um Bioabfall gezielt, effizient und möglichst kostenneutral ein-zusammeln. Auf der regionalen Ebene haben Italien, Großbritannien und Spanien in den letzten 10 Jahren wesentliche Erfolge erzielt. Oft erfolgt die Abfuhr von Küchen- und Grünabfällen dort separat. Erfolgreiche Beispiele, die Küchenabfälle getrennt einsammeln, findet man vom Mittelmeer (Süd-Italien) bis zur Nord-see (Nord-England). Der Bioabfall wird überwiegend in

Region JahrKommunen mit getrennter Samm-

lung von Küchenabfällen (N)an die Sammlung ange-schlossene Einwohner

erfasste Menge an Essensresten (Mg/J)

Provinz Salerno 2006, 2007 86 884.136 57.467

Region Marche 2010 99 991.106 35.554

Provinz Torino 2001-2009 265 2.262.570 140.586

Region Sardegna 2005-2009 370 1.642.358 151.012

Region Veneto 2010 555 4.896.576 347.008

Region Lombardia 1998-2009 896 8.265.861 417.497

Provinz Rimini 2005-2009 17 347.183 18.908

Provinz Benevento 2009 47 147.064 8.299

TOTAL 2.335 19.436.854 1.176.332

Anteil an dem gesamten Aufkommen in Italien

28,8% 33,0% 53,9%

Abbildung 5In den vergangenen Jahren in Italien erfasste Mengen an Bioabfall und Prognose

7

6

5

4

3

2

1

0

1998

2000

2002

2004

2006

2008

2010

2012

2014

2016

2018

2020

2022

2024

2026

2028

million tonnes/year Food waste

Forecast Past trend

Abbildung 4Normalverteilung der Mengen an getrennt erfassten Küchenabfällen in verschiedenen Regionen Italiens (kg/Ew*Jahr)

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200kg/inhabitant.year

SALERNO 2007 MARCHE 2010 TORINO 2009 SARDEGNA 2009 VENETO 2010 LOMBARDIA 2009 RIMINI 2009 BENEVENTO 2009

Tabelle 4Anschlußgrad und gesammelte Bioab-fallmengen in Italien 2011, aufgeschlüs-selt nach Regionen

Was macht einen mineralischen Abfall zu einem gefährlichen Abfall ?

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