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Speiseeis.
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Königswinter · Bad Honnef · Unkel · Linz · Bad Hönningen · Asbach · Waldbreitbach
D a s H e i m a t m a g a z i n · 4 . J a h r g a n g · H e f t 3 5 · J u l i 2 0 1 1
Tilman JoelLinz
TelegrafenamtOberscheid
KachelsteinerKulturtage
DrahthaarRheinbrohl
St. Johann BaptistBad Honnef
Wir von hier:
Ferdinand
Mülhens
Familientradition seit 1935:Devid und Gianfranco Cordella
in Königswinter
Familientradition seit 1935:Devid und Gianfranco Cordella
in Königswinter
Heiß auf Eis
Heiß auf Eis
Bei uns finden Sie:
– eine große Auswahl an Büchern
aus und über unsere Region
– Kunst und Kunsthandwerk
von einheimischen Künstlern
– regionale Produkte wie Wein und
Fruchtaufstriche
Unser aktueller Buchtipp:
Die KryptaMystery-Thriller von Thomas Görden
Der Mönch und die JüdinHistorischer Roman von Thomas Görden
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D e r H e i m a t l a d e n
IJ
Editorial
Liebe RHEINLÄNDER … …wir fühlen uns verpflichtet!
IJ
Das Straßenmusikfestival„Ars fontana – Musik in
Unkeler Gassen“, Ende Maigemeinsam ausgerichtet vomRHEINLÄNDER und demMusikhaus Hommerich, hatMusikern und Besucherngroße Freude bereitet . Wirbedanken uns ganz herzlichbei allen Beteiligten, die durchihre Unterstützung zum Ge -lingen des Festes beigetragenhaben.
Aus unserem Wagnis ,eine solche Veran stal -
tung durchzuführen, ist jedochauch e ine Verpf l ichtunggeworden. Die Stadt Unkel undviele andere Stimmen habenuns gebeten, auch im kommen-den Jahr ein Straßen musik -festval zu organisieren. Daunser Ziel zum 1125-jährigenStadtjubiläum war, Unkel aneinem Tag mehr im Jahr zubeleben, kommen wir demWunsch nach einer Wieder -
Wenn Sie Musiker ken-nen, die in der Lage
sind, ohne großen technischenAufwand, durch ihr Können,Repertoire und Auftritt einzufälliges Publikum zu begeis -tern, können Sie uns gerneVorschläge unterbreiten – aberauch, wenn Sie sich selbstangesprochen fühlen.
Erweitern möchten wirdie Veranstaltung um
ein „Festival der Chöre“ amSonntag, 13. Mai. Wir laden
heute schon Chörejeder Couleur ein,ihr Können vorzu-tragen. Bewer bun -gen nehmen wir
gerne entgegen unter : Tel :02224-7796512 oder schreibenSie an den RHEIN LÄNDER:Pützgasse 2, 53572 Unkel ,i n f o @ r h e i n l a e n d e r -magazin.de.
Wolfgang RulandHerausgeber
holung gerne nach, umBesucher nachhal t ig vomkünstlerischen Angebot derromantischen Stadt am Rheinzu überzeugen. „Ars fontana“sieht sich hier im Zusam -menklang mit den „Carl -Loewe-Musiktagen“ , demK u n s t h a n d -w e r k e r m a r k t„design + gestal-tung am rhein“und „Kunst inUnkeler Höfen“ zur Etablie -rung der kunstsinnigen StadtUnkel im Bewusstsein der Ein -heimischen und Besucher.
Bitte notieren Sie sichdeshalb schon den
Termin fürs nächste Jahr: amSamstag, 12. Mai 2012 wird eswieder heißen: „Musik inUnkeler Gassen“. Wir wollenauch dann ein unterhaltsamesund abwechslungsreichesmusikalisches Programm auf-bieten.
Der Gesamtauflage liegt einProspekt von Heider Wohn -ambiente, Ittenbach bei.
musikalischunterhaltsam
abwechslungsreich
Musik in Unkeler Gassen
Seite 4 Der Rheinländer · Juli 2011
VG Linz
VG Unkel
Bad Honnef
Königswinter
B42
A3
Buchholz
Asbach
Windhagen
Roßbach
Hausen
NeuwiedAndernach
Sinzig
Remagen
Bad Honnef
Unkel
Linz
Bad Hönningen
Leutesdorf
Rheinbrohl
Hammerstein
LeubsdorfDattenberg
St. Katharinen
Ockenfels
Kasbach-Ohlenberg
Erpel
VettelschoßBruchhausen
Rheinbreitbach
AegidienbergRhöndorf
Oberdollendorf
Eudenbach
Heisterbacherrott
OberpleisOelinghoven
A59 StieldorfVinxel
BerghausenThomasberg
Waldbreitbach
Neustadt
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Rhein
Ahr
IttenbachKönigswinter
VG Bad Hönningen
Breitscheid
Niederbreitbach
Datzeroth
VG Waldbreitbach
VG Asbach
Niederdollendorf
inhaltlich!
D a s H e i m a t m a g a z i n
Gründungsjahr 2008
Verbreitung: Königswinter, Bad Honnef. VG Unkel, VG LinzVG Bad Hönningen, VG Asbach, VG Waldbreitbach
Erscheinungsweise: monatlich
Jahresabonnement: p19,50 (nur Portokosten)
Auflage: 15.000
VERLAG DER RHEINLÄNDER
Inh. Sandra PeukertPützgasse 2 · 53572 UnkelTel: 0 22 24 - 7 79 65 [email protected]
Bankverbindung:Konto: 20006623, SSK Bad Honnef BLZ 38051290Steuernummer: 32/128/57128, Finanzamt Neuwied
Herausgeber: Wolfgang Ruland (v.i.S.d.P.)
Grafisches Konzept und Satz:Ruland Werbung & Grafik, www.ruland-grafik.de
Redaktion: Martina Kefer, Gudrun von Schoenebeck, Bernd Zimmermann, Benedikt Schmidt, Cäcilia Frings-Ruland,Bernhard Niemann, Hannelore Prangenberg, Hans Ziegler
Fotos: Dieter Ruland, Wolfgang Ruland(falls nicht anders angebeben)
Anzeigenannnahme: Wolfgang Ruland, Tel: 0 22 24 - 7 79 65 12, Mobil: 01 76 - 60 84 15 18
Anzeigenschluss: jeweils zum 15. des Vormonats
Druckunterlagen an: [email protected]ähige Text- und ungerasterte BildvorlagenEPS-, TIFF-, PDF-Dateien
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt dieMeinung der Redaktion wieder. Vervielfältigung, Speicherung undNachdruck von Texten, Bildern und Grafiken nur mit ausdrückli-cher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandtes Bild-und Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Alle Angabenim Heft nach bestem Wissen und Gewissen. Wir übernehmenkeine Gewähr bei Irrtümern oder Druckfehlern.
IMPRESSUM
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3Liebe RHEINLÄNDER……wir fühlen uns verpflichtet!
kurz & knapp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6Nachrichten aus der Region
Titel! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8Idealistische Italiener
aromatisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13Prinzessin Nerola –ein bisschen Luxus zum Schnuppern
gastlich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14Den Limes grenzen-los erleben
musikalisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16Kultur auf hohem Niveau
besichtigt! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18Meisterliches Ensemble
querbeet! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21Garten im Juli
tierisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22Drahthaarige Sieger
.
Der Rheinländer · Juli 2011 Seite 5
inhaltlich!
Für den FriedenSeite 34
Erfinder von 4711Seite 38
GesunderPferdeverstand
Seite 36
Versteckter Unsinn
Seite 48
engagiert! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24Fairer Handel für eine Welt
besichtigt! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26Aegidienberg
damals! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28Tilman Joel von Linz
engagiert! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34Von Bad Honnef für den Frieden nach Washington und Moskau
unternehmen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36Gesunder Pferdeverstand
persönlich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38Erfinder von 4711
ausgewählt! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43Veranstaltungen im Juli
sportlich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46Rennsport im Kleinformat
künstlerisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .48Versteckter Unsinn
Kultur auf hohem Niveau
Seite 16
.
IdealistischeItalienerSeite 8
Seite 6 Der Rheinländer · Juli 2011
kurz & knapp!
Der aktuelle RHEINLÄNDER-Rechtstipp:
Neueste Rechtsprechung des EuGH begünstigt ältere Arbeitnehmer
Der Fal l : In v ie len Sozia lplänen ist d ieRegelung enthalten, dass ältere Arbeitnehmerkeine Abfindungen erhalten sollen, wenn beidiesen Personen ein (vorzeitiger) Rentenbezugmöglich ist. Eine vergleichbare Regelung ineinem dänischen Gesetz wurde dem Euro -päischen Gerichtshof zur Entscheidung vorge-legt und dieser hat entschieden, dass einAbfindungsausschluss bei vorzeitigem Alters -rentenbezug wegen unmittelbarer Alters -diskriminierung unzulässig ist. Die Rechtslage: Nach der bisherigen Recht- s prechung des Bundesarbeitsgerichts wurdenSozialpläne für zulässig angesehen, in denenältere, rentenberechtigte Arbeitnehmer gerin-gere oder sogar gar keine Abfindung erhalten.Die Rechtsprechung des EuropäischenGerichtshofes zu der dänischen Regelung istauf das deutsche Recht übertragbar und wird inZukunft vom Bundesarbeitsgericht berücksich-t igt werden. Insofern werden in Zukunft
Sozialpläne, in denen Abfindungen ganz aus-geschlossen werden, weil ein (vorzeitiger)Rentenbezug möglich ist, auch vor den natio-nalen Arbeitsgerichten keinen Bestand habenund ältere Arbeitnehmer, die durch eine solcheRegelung diskriminiert sind, können aufZahlung einer angemessenen Abfindung kla-gen. Darüber hinaus ist sowohl Arbeitgebernals auch Betriebs- und Personalräten bei derVereinbarung von Sozialplänen zu raten, dieneueste Rechtsprechung des EuGH angemes-sen zu berücksichtigen.
Peter Haltenhof Rechtsanwalt Fachanwalt für Arbeitsrecht
.Ein schöner Zug der Bahn
Linz. Einer von bisher über zweihundert ICE-Zügen der Deutschen Bahn ist nun nach der BuntenStadt benannt: „Linz am Rhein“ und trägt diesen Namen und das entsprechende Wappen auf seinenFahrten nicht nur durch Deutschland, sondern auch bis nach Amsterdam, Brüssel und Basel. DieserMarketingcoup, so war bei der Zugtaufe im Linzer Bahnhof zu vernehmen, sei der Hartnäckigkeitdes Stadtbürgermeisters AdiBuchwald zu verdanken, der dieBahn manager solange bedrängte, bissie seinem Werben nachgaben. WennBuchwald auch der ICE zu gefallenschien, sprach er doch die Lärm -belästigung durch die Güterzüge an,die im Minutentakt Linz vor derNase hin- und herfahren. Er monier-te, dass der Güterverkehr lediglichauf der rechten Rheinseite stattfän-de. Und noch ein anderes Problemder Bahn bekam DB-Manager UdoWagner in Linz zu Angesicht: dererbarmungswürdige Zustand desBahnhofs. Er versprach, in gemein-samer Arbeit mit der Stadt Verän -derungen zur Attraktivität herzu-stellen. | WR
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kurz & knapp!
„Die Brücke“ imTheater im Tunnel
Erpel. Da im vergangenen Jahr praktisch alle Vorstellungen aus-verkauft waren, bietet die Landesbühne Rheinland-Pfalz inZusammenarbeit mit dem Erpeler Kunst- und Kulturkreis „adErpelle“ auch in diesem Jahr ab dem 13. August wieder eineStaffel von 17 Aufführungen des Theaterstücks „Die Brücke“ imehemaligen Eisenbahntunnel in Erpel an. Das Stück basiert aufdem Dokumentarbericht „Die Brücke von Remagen“ von RolfPalm und wird inszeniert vom Intendanten der LandesbühneRheinland-Pfalz, Walter Ullrich.
Die Konflikte der jugendlichen Flakhelfer und Hitlerjungen wer-den glaubwürdig dargestellt , und auch die Situation derZivilbevölkerung im Krieg wird den Zuschauern eindringlichnäher gebracht. Eingebettet sind diese menschlichen Schicksalein die historischen Ereignisse des 7. März 1945, als amerikani-schen Truppen die nach misslungenem Sprengversuch nochintakte Ludendorffbrücke zwischen Remagen und Erpel erobernund im Eisenbahntunnel unter der Erpeler Ley auf dasWehrmachtskommando und die dort Schutz suchenden Zivilistentreffen. Dass die Aufführungen exakt am Ort des damaligenGeschehens in authentischer Atmosphäre dargeboten werden,hat die inzwischen über 12 000 Zuschauer, wie alle Eintragungenim Gästebuch erkennen lassen, tief beeindruckt.„Wir wollen noch vielen Zuschauern das Nacherleben dieseshistorischen Ereignisses am Originalschauplatz ermöglichen,deshalb haben wir uns entschlossen, das Stück auch in diesemJahr wieder aufzunehmen“, erklärt der Vorsitzende von „adErpelle“, Edgar Neustein, „und wir sind sicher, dass die vielen,die das Stück schon gesehen haben, unsere besten Werbeträgersind.“Eintrittskarten gibt es ab sofort im Post & Lotto Shop Sieberz,Kölner Str. 8 in Erpel, auch telefonisch unter 02644-809885 undim Kleinen Theater Bad Godesberg (Tel: 0228-362839).
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Seite 8 Der Rheinländer · Juli 2011
Titel!
In Königswinter bietet Devid Cordella in drit-ter Generation im seit 1935 in Familienbesitzbefindlichen Eissalon seine Spezialitätenan. Von Windhagen aus führt FrancescoCassano ebenfal lsdie Tradition seinesVaters fort und ist miteinem Eiswagenunterwegs.
us dem Val Zoldana (auch Val di Zoldogenannt) in den Dolomiten stammt eingroßer Teil der italienischen Eissalon -
besitzer in Deutschland und anderswo. So auchFrancesco Cordella, der 1935 zum ersten Mal Eisin Königswinter anbot. Man erzählt, dass diearmen Bergbauern aus dem Alpental, auf 1200
A
bis 1400 Höhenmetern gelegen, vom Verkaufihrer Nägel, die sie aus dem dort vorkommendenEisenerz herstellten, nicht mehr leben konnten.Immer wiederkehrende Überschwemmungen
zerstörten zudem dieWerkstätten der Nagel -hersteller, so verlegtensich die Talbewohner
auf das Eismachen und eroberten etwa ab derzweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts über Wiendas weitere Europa mit ihrem Gelat i . InDeutschland fassten die ersten Eismacher seitden 1920er Jahren zum ersten Mal Fuß –zunächst vornehmlich an Rhein und Ruhr. 1932gründete sich der erste Eissalon in unsererRegion, „Brustolon“ in Linz , 1935 fo lgte
In dritter Generation
Idealistische Italienervon Wolfgang Ruland
Ina Schröder aus Aegidienberg genießt das Salvatore-Eis vonFrancesco Cassano
„Cordella“ in Königswinter. Während das LinzerEiscafé am Marktplatz mit der Familie Saguiheute den dritten Eigentümer hat, ist der Salonin Königswinter seit seiner Gründung imFamilienbesitz der Cordellas geblieben. SeitAnfang dieses Jahres hat ihn in dr i t terGeneration Enkel Devid übernommen. Zunächstließ sich Großvater Francesco Cordella in derHauptstraße nieder, „gleich hinter dem Kino“.1943, als Italien im Zweiten Weltkrieg das
Bündnis mit den Deutschen aufkündigte undauf die Seite der Allierten wechselte, zogen sichdie Eismacher zunächst aus Deutschlandzurück. Bereits drei Jahre nach Kriegsende warFrancesco Cordella aber wieder in Königs -winter, wo er 1952 am heutigen Standort direktan der Rheinpromenade sein neues Domizilbezog. Enkel Devid, der seit 1996 im Geschäftmitarbeitet, wird auch heute noch von seinenEltern Marisa und Gianfranco Cordella, diewochenweise aus den Dolomiten anreisen,unterstützt. Wie seine Altvorderen schließt erim Oktober sein Geschäft, um selbst auch imheimatlichen Val Zoldana zu überwintern. „Nurdiejenigen, die aus Kosten- oder Vertrags -gründen Verpf lichtungen haben, bleiben imWinter in Deutschland“, erklärt Cordella. Somüssen Eissalons in Einkaufszentren geöffnet
Neubeginn 1948: Eis auf Dielen
1956: Francesco Cordella mit Mitarbeitern
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Seite 10 Der Rheinländer · Juli 2011
Titel!
bleiben oder solche, die wegen des Kosten -drucks durch hohe Mietpreise das ganze Jahrüber Einnahmen erwirtschaften müssen. „Abereigentlich braucht man die freie Zeit im Winter,um sich auszuruhen“, erklärt Cor della, Eigen -tümer des Eiscafé-Hauses, das in der Saisonjeden Tag ab 10 bis mindestens 22 Uhr geöffnethat. Und vor der Öffnung ist ja noch das Eis zumachen – das muss ab 6 Uhr in der Frühegeschehen. Der Eismann aus Königswinter liebtbei der Arbeit den Blick auf den Rhein, fürchtetaber auch den Fluss. Denn bei Hochwasser,meist im Winterhalbjahr, muss er die neun- biszehnstündige Fahrt vom Val Zoldana insSiebengebirge auf sich nehmen, um alles wiederinstand zu setzen. Er erinnert sich an ein ver-heerendes Hochwasser von 1995: „Das habe ichin Italien im Fernsehen verfolgt. Plötzlich zeigteman im Bi ld Königswinter und unserenEissalon, der bis zurOberkante unterWasser stand. Das warein Schock!“, weiß ernoch wie heute.
In Deutschland geboren, wuchs Devidjedoch im Val Zoldana bei Tante und Oma
auf. Er sah seine Eltern nur in den dreimonati-gen Sommerferien, die er in Königswinter ver-brachte. „So ist das bei uns Eismännern“,erklärt er lakonisch. Er studierte „zur Sicher -heit“ in Italien Mineralogie – das Val Zoldana istseit dem 18. Jahrhundert als wichtiges Mine -ralienzentrum bekannt. Im Winter fährt er in
dem inzwischen auch bei deutschen Urlaubernbekannten Wintersport gebiet gerne Ski.
Die Legende um die Gelatieri aus seinemheimatlichen Alpental berichtet weiter,
dass es ein Sizilianer war, der den Dolomiten-Bauern das Eismachen beibrachte. Aus Sizilienstammte auch Salvatore Cassano, der als gelern-
ter Eiskonditor Endeder 60er Jahre nachDeutschland kam. 1984entschied er sich, an
den Rhein zu gehen, landete in Windhagen undbegründete sein Eisgeschäf t , das er mitVerkaufswagen ausübte . Sei t 2008, VaterSalvatore starb kurz darauf, ist FrancescoCassano mit seiner Geschäfts- und Lebens -partnerin Silke Schneider und zwei Eiswagen imsüdlichen Rhein-Sieg-Kreis sowie im nördlichenKreis Neuwied unterwegs. Sie bieten weiterhin„Salvatore-Eis“ an, denn die Rezepte seinesVaters ließ Francesco unangetastet. „Das ist das
Nur klassische Sorten
In dritter Generation: Devid Cordella
Vorbild: Salvatore Cassano Mit dem Eiswagen unterwegs: Silke Schneider und Francesco Cassano
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beste Eis, das es gibt – warum sollte ich dieRezeptur ändern?“, stellt Francesco eine rheto-rische Frage. Das ist eine der Gemeinsamkeiten,die er sich mit Devid Cordella aus Königswinterteilt. Auch der stellt sein Eis heute nach denRezepten seines Großvaters her, „weil es darannichts zu verbessern gibt.“ Ebenfalls gemein-sam ist den beiden Eismännern die Überzeu-gung, nur Natur produkte zu verwenden. „In einEis kommen nur Eier, Milch und Zucker, dazunatür l iche Zutaten“ , erklärt Devid undFrancesco ergänzt: „Ich benutze nur Vollmilch,Freilandeier und echte Früchte für das Frucht -eis.“ Beide lehnen vehement die Ver wendungvon künstlichen Aromen oder Farbstoffen ab.
„Das wäre zwar billiger, aber wir sind derQualität verpflichtet“, erklären beide unisono.Bevor Francesco Cassano mit seinem Eiswagengegen Mittag zunächst die Gewerbe gebieteanfährt, nachmittags die Wohnstraßen an Rhein,Sieg und Wied aufsucht, hat auch er in derFrühe sein Eis hergestellt. Wie sein KollegenCordella macht er von November bis Februareine Winterpause. Dabei bleibt Windhagen seinLebensmittelpunkt. „Die Arbeit ist sehr zeit -intensiv und auch körperlich anstrengend – daskann man nicht das ganze Jahr über leisten“,erklärt Francesco, der täglich bis Sonnen unter -
Hilft mit: Marisa Cordella
Seite 12 Der Rheinländer · Juli 2011
Titel!
gang unterwegs ist. Partnerin Silke Schneiderfährt den zweiten Wagen und kümmert sichauch um das Geschäftliche, während Francescodas Eis nach der traditionellen Art seines Vatersherstellt. „Aus Tradition“, ist auch die Antwort,die man von Devid Cordella, 35, bekommt, wennman ihn nach den Gründen für die Ent -scheidung fragt, das Geschäft seiner Vorfahrenweiterzuführen. Francesco Cassano, 43, ergänztseine Motive um „eine große Port ionIdealismus, weil ich ein ehrliches Produkt, dasmein Vater entwickelt hat, weiterhin pflegenmöchte.“ Dabei hätte er auch einen anderen Wegeinschlagen können. Francesco, studierteAngl ist ik , Romanist ik und kathol ischeReligions lehre auf Lehramt und arbeitet in derErwachsenenbildung, bis er den Ruf verspürte,in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. AuchSi lke Schneider hat te bei e iner Fernseh -produktionsfirma einen sicheren Job, den sieaufgab, um mit ihrem Partner Eis zu verkaufen.Eis l iebhaber, „davon nahezu 90 ProzentStammkundschaf t“ erwarten die beidenVerkaufswagen schon an den angestammtenHalteplätzen in den Wohngebieten, wenn siesich durch Klingeltöne ankündigen. „Beliebt istzur Zeit Mango-Eis, aber zu den Favoritengehören seit Jahrzehnten die klassischen Sortenwie Vani l le , Erdbeer, Schokolade , Nuss ,Stracciatella oder Zitrone“, berichtet Francesco,der bei der Herstellung seines „Salvatore-Eises“keine Exprimente macht. „Modetrends folgenwir nicht“, ebenso wenig wie Devid Cordella, fürden auch nur die seit alters her bekanntenSorten, achtzehn an der Zahl, in die Eistüte kom-men. Bei allen Gemeinsamkeiten der beiden tra-ditionsbewussten italienischen Eismacher gibtes dann aber doch noch einen veritablenUnterschied: Bei Cordellas in Königswinterkostet eine Portion Eis 70 Cent, Salvatore-Kugeln sind für 60 Cent zu haben. �
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53639 KönigswinterTel: 02223-1440
INFO
Der Rheinländer · Juli 2011 Seite 13
von Cäcilia Frings-Ruland
rangenblüten-Ernte in Italien: Ein süßerDuft macht sich breit und zieht sanft um
die zierlichen Orangenbäume, die zeitgleichkleine weiße Blüten, glänzend grüne Blätter undo r a n g e - l e u c h t e n d eFrüchte tragen. Schön,denke ich . Noch e inpaar Atemzüge und derDuft dringt tief in dieSeele – stabilisiert undbaut auf. In solch einemOrangen hain vol lerZauber, könnte sie einstgesessen haben – AnnaMaria de la Tremoille,Prinzessin von Nerola,die im 17. Jahr hundertdas Orangen blütenöl inItaliens feiner Gesell -schaft in Mode brachte.Die Prinzessin l iebtediesen Blütenduf t sosehr, daß sie nicht nurdarin badete, sondernsich auch Kleider,Briefpapier, Schleifen,Spitzen und vieles mehrdamit e inpafümierte .Auf diesem Wegebegeis terte sie auch die adeligen Damen undHerren ihrer Umgebung und schon bald war esMode, sich mit Orangen blüten essenz zu beduf-ten. Zum Dank für diese „duftende Verführung“nannte man ihr zu Ehren dasOrangen blütenöl Neroli.
Schon immer gehörte dasnaturreine Neroliöl zu den
teuren Essenzen, denn für einenLiter Öl benötigt man etwa eineTonne(!) frisch gesammelte Blüten,die von Hand geerntet werden.Neroli hat hohe hautpf legende
Eigen schaften (Narben pf lege, Falten vorbeu -gung). Doch Neroli gehört auch zu den natürli-chen Tranqui lizern und ist eine wunderbareErsthilfe in Schocksituationen, bei Ängsten,
Unruhe, Schlaf stö run -gen und starker seeli-scher Erschöpfung nachKrisen. All die positiven
Eigenschaften des Orangenblütenöls kommen ingelungenen Mischungen durch Synergien erstrecht zum Tragen, was die Wirksamkeit vomKölnisch Wasser bei der Ohnmachtsbekämpfung
und ähnliche Damen reise beschwer -den illustriert. Denn Neroli ist einerder Hauptbestandteile vom welt -bekannten Kölnisch Wasser 4711. Diegenaue Zusammensetzung ist aberein streng gehütetes Firmen geheim -nis. �
Ätherische Öle sind hochwirksame Konzentrate, die nur verdünnt und sparsam dosiert angewendet werden dürfen. Nähere Informationen erhalten Siebei AromatherapeutInnen und ApothekerInnen oder in der entsprechenden Fachliteratur.
aromatisch!
O
Duft derfeinen Gesellschaft
Seite 14 Der Rheinländer · Juli 2011
gastlich!
er obergermanisch-raetische Limes mitBeginn am caput limitis in Rheinbrohl istsei t 2005 Welterbe der UNESCO. Eine
Heraus forderung für die gesamte Region, setztdiese Auszeichnung doch neue touristischeAkzente vor Ort . Insbesondere durch dasErlebnis museum RömerWelt in Rheinbrohl-Arienhel ler, zugle ich Ende des Wester -waldsteiges, ist eine neue Herausforderung ent-standen, denen sich Gewerbe und Gastro nomievor Ort stellen müssen.
„Am Anfang“, so Dr. Britta Stolberg-Schloe mer, Projekt managerin „Aktion
Fit für die Zukunft“ bei der DEHOGA Rhein land-Pfa lz und Projekt -begleiterin der Limes -Gastgeber, „mussten wirdie Betriebe zunächstfür eine gemeinschaftliche Auf gabe motivieren,was uns jedoch ziemlich gut gelungen ist.“
Die beteiligten Unter nehmen sind meistGastronomiebetriebe, Cafés und Pen sio -
nen in Arienheller, Rheinbrohl, Bad Hönningen,Waldbreitbach und Hausen, aber auch aus ande-ren Bran chen haben sich bis heute insgesamt 24Betriebe dem Netz werk angeschlossen. Sie bie-ten neben dem üblichen Service und Angebotzusätzliche Leistungen wie Infor ma tionen überdie Freizei t mögl ich kei ten, Lunchpakete ,Trocken räume für nasse Schuhe oder Kleidung,
von Andreas Kossmann
D
Den Limes grenzen-los erlebenDie LimesGastgeber rund um den caput limitis in Rheinbrohl haben sich auf das Welterbe„Limes“ eingestellt.
Shuttle service und vieles mehr, welche jedochnicht a ls „Extras“ sondern a ls „Selbst -verständlichkeiten“ verstanden werden.
Die Eröffnung der RömerWelt 2008 war derAnlass für das Entstehen des Netz -
werkes. Touristisch wurde erkannt, dass vor Orteine Akzeptanz für dass neue Kulturangebot zuschaffen ist. Den Gast gebern stellte sich dieFrage , wie man mit e iner tourist ischenAufwertung umgehen sollte. Der zunächst beste-hende Interessentenkreis von Unternehmernbereitet sich zwei Jahre lang – bis zur Eröffnungder RömerWelt – auf die neue Herausforderungvor. Wo stehen unsere Betriebe im Vergleich zu
den Anbietern am„Romanti schen Rhein“?– Wo im Ver gleich zur„ S e r v i c e i n i t i a t i v e
Deutsch land“? – Wie können wir vor Ort einQualitäts bewusstsein schaffen? Für die beteilig-ten Betriebe wurden dann Schulungen zurGrund lage für spätere Zertifi zie rungen gestar-te t . Unter anderem ging es hierbei umKenntnisse der Wanderwege und kulturellenAngebote in der Region, um eine Opti mierungder Gastfreundlichkeit und die Fragestellungzur Erwartungshaltung der Gäste. Dass dieLimesGastgeber dabei ein unterschiedlichesAngebot offerieren, ermöglicht Abwechs lungund gegenseitige Ergänzung.
Gemeinschaftliche Aufgabe
Limesgastgeber auf einen Blick
Foto
: Mar
tina
Sier
ocki
Man stellte auch in der Zimmerqualitätgroße Unterschiede fest und so wurde
die Empfehlung ausgesprochen, die Kriterienfür eine Drei-Sterne-Zertifizierung durch dieDEHOGA zu erfüllen, um das erlangte Qualitäts -bewusstsein angemessen umzusetzen. Vielehaben sich dieser Aufgabe gestellt und sich mitErfolg zertifizieren lassen. Die Auszeichnung„LimesGastgeber“ ist unabhängig von derZertifizierung durch die DEHOGA zunächst fürdrei Jahre vergeben worden. LaufendeSchulungen und Überprüfungen dienen demZiel einer weiteren Optimierung, wobei auchneue Anbieter hinzukommen können.
Das Ziel ist es, stellen Dr. Britta Stolberg-Schloemer und Friedhelm Walbert, Leiter
der Tourist - Information BadHönningen und der RömerWeltin Rheinbrohl, übereinstim-mend klar, den Tourismusgemeinsam zu entwickeln undweiter voranzubringen. Die Ideeder LimesGastgeber und somit dasBewusstsein für die neuen Möglichkeiten undHeraus forde rungen vor Ort sollen auch inZukunft weiter wachsen. �
Rheinbrohl-ArienhellerLandgasthaus Im Bauernstübchen,
Pension Gut ArienhellerRömerWelt am Caput Limitis
Restaurant LandhausBad Hönningen
Hotel Elbern Bad Hönninger Fruchtsäfte und Weine GmbH
Pension Haus RheinblickHotel St. Pierre
Pension Haus ChristelTourist-Information Bad Hönningen
Kristall Rheinpark-ThermeWildkammer Schloss Arenfels
Gaststätte Zur Rheinschanz Karina’s Wäschestudio
Pension L’Auberge, Gaststätte L’AubergeKorrecta Hausverwaltung
Pension Haus Melanie Haus CarmenRheinbrohlCafé SchmidtHotel Jägerhof
HausenGasthof Zur Traube und Skihütte Malberg
WaldbreitbachHotel zur Post Hammerstein
Weinhotel Emmel
LIMESGASTGEBER
Seite 16 Der Rheinländer · Juli 2011
musikalisch!
Als kritischer Beobachterder deutschen Kultur -
szene hat Michael Agi festge-stellt, dass öffentliche Finanz -mittel auffallend ungerechtverte i l t werden. Pres t ige -objekte wie großeOrchester, Opern- undSchauspielhäuser wür-den großzügig f inan-ziert. Hin gegen gingen hochqualif izierte und motivierteKammer musiker prakt ischleer aus. „Obwohl sich diemeis ten Werke fast aller Kom -ponisten in allen Epochen im
von Wolfgang Ruland
Kulturauf
hohemNiveau
Bei den KachelsteinerKulturtagen, die in diesemJahr zum 16. Mal stattfinden,steht klassische Kammer -musik, zei tgenössischeMusik, Kunst und Literatur imMittelpunkt. Michael Agi ausKönigswinter-Rauschendorfist treibende Kraft und Aus -richter der privaten Kultur -initiative.
k a m m e r m u s i k a l i s c h e nBereich ab spiel ten, können dieBehörden mit dieser Musikoffensichtlich nicht viel anfan-gen“, bedauert er. „Die Auf -führung von klassischer Musik
darf sich nicht auf die Philhar -monien in den großen Städtenbeschränken. Sie gehört viel-mehr an jeden Ort unseresLandes“, fordert der Rauschen -dorfer. Mit seinen Freundenund Helfern sorgt er zumin-dest dafür, dass klassischeaber auch zei tgenössischeMusik in der Bergregion vonKönigswinter Gehör f indet.Angefangen hat a l les mitersten Hauskonzerten in AgisHaus „Am Kachelste in“ inRauschendorf – vor mehr alszwanzig Jahren. Aus Haus -
musik entstanden Sommer -konzerte, die seit 1995 als„Kachel steiner Kulturtage“,ergänzt durch Kunst aus -stellungen und zuletzt auchdurch literarisch-musikalische
Soirees , f i rmieren.„Für unsere Konzerteengagieren wir freibe-rufliche Kammer musi -
ker, Berufs musi ker, d ie ingroßen Orches tern spielen,sowie Professoren und Dozen -ten der Hochschule für Musikund schließlich junge Talente,die Stars der Szene von mor-gen“, erklärt Agi sein Konzept.
„Die Kachelste inerKultur tage haben
sich in den letzten Jahren zudem Kultur festival in Königs -winter und Umgebung und zueinem festen Bestandteil desKultur lebens der rechtsrheini-schen Region etabliert. DiesesZiel konnte durch die Konti -
Kontinuierliche Arbeit
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Jazz: Hendrik Soll, Henning Berg
Marta Arbonès, Michael Agi und Daniel Agi
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Freitag, 1. Juli, 19 Uhr, „Moderne Zeiten“ Konzert für Flöte und Klavier, Evangelische Kirche, Oberpleis
Daniel Agi, Flöte, Andreas Wolter, Klavier mit Werken von Hindemith, Prokoffiew, Chaplin,
Martin, Skrjabin, Satie und Schönberg Sonntag, 3. Juli, 19 Uhr, Der Zauber der Musen Evangelische Emmaus-Kirche, Heisterbacherrott
Marta Arbonès, Sopran, Elzbietta Kalvelage, Klavier mit Werken von Mozart, Donizetti, Stolz, Puccini, Bellini,
Strauß, Alonso, Chapi und LunaMittwoch, 6. Juli, 19Uhr Klavierkonzert
Evangelische Kirche, OberpleisRon Abramski spielt Werke von
Franz Schubert, Sergej Prokofjew und Maurice Ravel Freitag, 8. Juli, 19 Uhr, Jazz
Klavierhaus Klavins, BonnHendrik Soll, Klavier, Henning Berg, PosauneSamstag, 9. Juli, 15.30 Uhr
Vernissage „Mensch und Natur“Haus Michael Agi, Eintritt frei
Maler Jo Pellenz stellt eine Auswahl seiner Werke aus
Samstag, 9. Juli, 19 Uhr „Skurrile Begegnungen“
Literarisch-musikalische Soiree, Haus Michael Agi Anja Martin, Rezitativ, Daniel Agi, Flöte
Sonntag, 10. Juli, ab 12 Uhr, Gartenfest mit Hauskonzert Haus Michael Agi, Eintritt frei
Eintritt für die Kulturtage: 15 Euro, Kulturkarte für 3 Konzerte:40 Euro, für alle Konzerte: 70 Euro
Pro Klassik e.V., Am Kachelstein 5, 53639 Königswinter,www.michaelagi.de
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nuität unserer Arbeit und dashohe Niveau unserer Veran -sta l tung erreicht werden“ ,resümiert Agi stolz, „diesesNiveau werden wir auch inZukunft beibehalten und nachMöglichkeit ste igern“ , ver -spricht er. Neben den Kultur -tagen im Sommer finden regel-mäßige Konzerte in der„Klassik reihe“ statt. �
Pianist Andreas Wolter
Rezitatorin Anja Martin
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besichtigt!
ann die Honnefer Kirche erstmals erbautwurde, ist nicht genau belegt. Doch wirdzunächst ein Bau um 850 bis 900 in der
spätkarolingischen Epoche erfolgt sein. Inromanischer Bauweise gab es eine einschiffige,aus Stein erbaute Kirche, die sich vom jetzigenTurm bis zu den viereckigen Pfeilern hinzog,also etwa 21 Meter lang und 14,5 Meter breitwar. Im 12./13. Jahr -hundert gab es auchschon einen Turm miteiner dreischi f f igenromanischen Er weiterung. Einzig noch erhalte-nes Ausstat tungs teil aus dieser Zeit ist derwucht ige Taufste in , der auf e inem al tenMühlstein der „Rheinsmühle“ ruht. Um 1350erfolgte eine Erweiterung, wobei der Chor ingotischer Bauweise in Richtung Osten gezogenwurde. Pfarrer Franz Xaver Trips, geboren 1630in Köln, gestorben am 16. September 1696 in
Honnef, schreibt, dass nicht bekannt sei, werdie Gründer der Kirche in Honnef seien. Er ver-mutete, dass durch Sammlungen und Spendender Grundstock zur Errichtung des Gottes -hauses gelegt wurde. Weiter gibt er an, dassdurch wachsende Seelenzahlen im Jahre 1502das Seitenschiff an der Evangelienseite hinzu-kam, wie es an der über dem Anna-Altar einge-
meißelten Zahl ersicht-l ich sei . Das andereSei tenschi f f auf derSüdseite folgte im Jahre
1505 nach. Die Zahl dafür befindet sich überdem Altar des heiligen Sebastian auf demgegenüberliegenden Pfeiler. Dass diese Zahlendas Jahr der Errich tung angeben, darf bezwei-felt werden. Wenn die beiden Seitenschiffeinnerhalb von drei Jahren errichtet wurden,hätte man sehr wahrscheinlich ein größeresAugenmerk auf das Ebenmaß der Ausdehnung
Wachsendes Gotteshaus
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Meisterliches EnsembleDie Entstehung der Bad Honnefer Pfarrkirche St. Johann Baptist und eines ihrer schönsten
Stücke: die Grablegungsgruppe aus dem Jahre 1514.
von Peter Stang
Innenansicht derKirche mit den drei
Gebäudeschif fen, der Empore mit derOrgel und Eingang
um 1930
Seite 18 Der Rheinländer · Juli 2011
Der Rheinländer · Juli 2011 Seite 19
der e inzelnen Schi f fe gelegt . So ist dasHauptschiff 6,15 Meter breit, das nördlicheSeitenschiff 5,65 Meter und das südlich sogar6,56 Meter. Dies lässt die Vermutung zu, dassdie einzelnen Schiffe in mehreren JahrzehntenBauzei t err ichtet wurden, was auch eineLöwenburger Rechnung des RentmeistersAlbrecht von Zwyvel aus dem Jahre 1452/53nahe legt. Zu Trips’ Zeit gab es einen Turmhelmin abgestumpfter Form. Zweihundert Jahre vor-her war die Turmspitze nadelförmig, hatte aberdem heftigen Druck eines Sturmes nicht stand-gehalten und brach zusammen. Nach derBrandschatzung durch die Franzosen im Jahre1689, bei der Dach und Turmhelm zerstört wur-den, erfolgte 1692 ein Dachneubau. Zuvor warschon im Jahr 1691 durch die aktive Hilfe desGerichtsschreibers Johannes Steffens ein neuerTurmhelm beim Koblenzer Meister JohannesPetrus bestellt und gebaut worden. Diese hoheTurmspitze wurde am 16. Oktober 1691 glück-l ich und ohne Unfal l aufgesetzt . WeitereErweiterungen wurden erst nach Trips’ Zeit vor-genommen. Zu seinen Lebzeiten gab es aberschon ein historisches Kleinod in der HonneferKirche. Es handelt sich um eine figurenreicheMonumentalplastik, die nach ihrer Darstellungauch als „Grablegung“ bezeichnet wird. Aufeinem Hochgrab ruht der Leichnam Jesu, umge-
Die Grablegung auf einer alten Postkarte
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ben von lebensgroßen Figuren. Josef vonArithmäa und Nikodemus am Haupte und zuden Füßen stehend, bekleidet mit reicher mor-genländischer Gewandung, bet ten denLeichnam auf ein weißes Tuch, um ihn in denSarkophag hinabzulassen. Hinter dem Grab ste-hen fünf weitere Figuren. Von links nach rechtssind dies : der L iebl ingsjünger Johannes ,Gottesmutter Maria in der Mitte, links danebeneine Frauengestalt mit Dornenkrone in derHand, die zu den drei Frauen gehört, die imEvangelium als bei der Kreuzigung anwesendgenannt werden. Rechtsvon Maria ist eine Fraumit einem Salbengefäßzu sehen, die als MariaMagdalena angesehenwird, daneben eine wei-tere jüngere Frau. Das ganze Ensemble ist meis -terlich ausgeführt mit einem spätgotischenRahmen und Bogen fr ies . Die Figuren imHintergrund haben wohl häufiger gewechselt,was auch an Haltung der Körper und der Köpfeersichtlich ist. Trips schreibt, dass um 1620/30,Richter Vreden, „ein guter Mann“, das Kunst -werk auf eigene Kosten errichten ließ und zumDank daneben begraben wurde. Die angegebeneJahreszahl lässt jedoch die Vermutung zu, dasser es lediglich renovieren ließ. �
querbeet!
Rosen – wer kennt sienicht die Königin derBlumen? Berei ts imalten Persien gehörtesie zur Zierde derGärten, im Mittelalterwurde eigens erwähnt,wenn es in einer Burgeinen Rosenhang gabund unzählige Bildermit Mar ien darstel -lungen zeigen uns,dass die Rose bei derVerehrung der Gottes -mutter als höchste Zierangesehen wird.
eitdem haben welt-weit Züchter f leißigan der Weiter -
entwicklung dieses vielseitigen Zierstrauchesgearbeitet: Farbe, Duft und Wuchsformen wer-den heute allen Wün schen gerecht! Trotz demsind die Rosen oft dieSorgen kinder im Gar -ten.
Wenn Sie Rosenpf lanzen wollen, denken Sie vorher
daran: Rosen sind Sonnen kinder, fühlen sichaber am wohlsten da, wo Windbewegung ihrLaub nach Regengüssen schnell wieder abtrock-nen kann. Sie wollen tiefgründigen, lehmig-humosen Boden haben und auf keinen FallStaunässe. Wenn Sie sich für eine Sorte ent-
scheiden, schauenSie nicht nur nachFarbe oder Blüten -größe: Al le Rosen -sorten werden bewer-tet und erhal tenSterne, die angeben
wie resistent sie gegen Krankheiten sind, wiewinterfest sie sind und wie intensiv der Duft ist,den sie verströmen. Das sind gute Kriterien,nach denen Sie sich orientieren können.
Zurzei t s ind histor ische Rosen sehrin Mode, solche mit großen üppigen
Blüten, herrlichem Duft und an denen vieleBlütenblätter prangen. Viele Sorten dieser Artblühen aber nur ein Mal im Jahr. Lassen Sie sicham besten von einem Fachmann beraten,
Garten im Juli
wenn Sie Probleme bei der Katalogauswahlhaben. Pflanzen Sie Ihre Rosen so, dass dieVeredlungsstelle etwa fünf bis zehn Zenti meter
unter der Boden ober -kante liegt. Putzen Siedie verblühten Blüten -stände sorgfältig aus,
dann wird Ihre Rose bis in den Oktober hinein(das ist natürlich witterungsabhängig) immerwieder neue Blüten treiben. �
Sonnenkinder
von Heidemarie Liebetrau
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Seite 22 Der Rheinländer · Juli 2011
tierisch!
ranz Zi l l ikens gründeteden Zwinger „Asper“ im
Jahre 1911 auf dem RittergutAsperschlag bei Bergheim ander Erft und erzielte 1933seinen ersten großenZucht erfo lg : Mit derHündin „Feder Asper“wurde er auf der Welt-Hunde-
Drahthaarige SiegerDie Jagdhundezucht „Asper“ der Rasse Deutsch-Drahthaar in Rheinbrohl kann auf eine 100-jährige Tradition zurückblicken und ist damit der älteste deutsche Zwinger in Familienbesitz.Renate und Charlotte Conzelmann führen die Zucht, 1911 von Franz Zillikens gegründet undvielfach erfolgreich ausgezeichnet, in zweiter und dritter Generation.
von Andreas Kossmann
Ausstellung in Frank furt inder Gebrauchs hunde klassemit dem Welt siegertitel vomReichsverband für das deut-
sche Hunde wesen ausgezeich-net. Die Welpen aus dieserZucht wurden in ganz Europaund sogar bis nach Kanada inJägerhände abgegeben.Zwischen 1935 und 1997erreichten alleine 35 Hundeaus der Rheinbrohler Linieeinen ersten Preis bei derKönigsdisziplin, der Ver bands -gebrauchsprüfung.
Renate Conzelmann, indri t ter Generat ion
unterstützt von ihrer TochterCharlotte, betreibt heute denZwinger in Rheinbrohl, nach-dem das Rittergut bei Berg -heim wegen des Abbaus im
Rheinischen Braun kohle revieraufgegeben wurde. Die erfah-rene Hundefachfrau übernahmden Zwinger 1978 nach dem
Tode ihres Vaters – schonseit ihrem zehnten Lebens -jahr ist sie vertraut imUmgang mit Jagd hunden.
Die meisten Tiere bildete sieselbst aus und führte sie zuPrüfun gen, so errang sie 1985mit der Hündin „Adele“ auf derEuropa sieger-Zucht schau inDortmund den Sieg mit Best -note.
Renate Conzelmann istzudem seit 1966 Ver -
bandsrichterin sowie Sonder-Richterin „Schweiß“ für dasJagd gebrauchs hunde wesen .Ihre Erfahrungen beruhen aufmittlerweile 54 Jahres jagd -scheinen. Im vergangenen Jahrzog sie mit großem Einsatz denP-Wurf auf (Würfe in derHundezucht werden dem
Sieg mit Bestnote
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Erziehung muss sein
Alphabet nach bezeichnet). Als die Hündin zehnTage keine Milch hatte, wurden die Welpen mitPipette von Hand gefüttert. Drahthaar-Nach -wuchs Primus, Pius, Prinz, Pit, Paul, Peter, Piaund Paula fanden sich seit der achten Wochedann auch bestens außerhalb der Wurfkistezurecht, kannten sich in Haus, Hof, Stall, Feldund Wald aus und kamen mit Wildgerüchen inVerbindung. Die Prägung der ersten achtWochen ist entscheidend für die gesamte späte-re Entwicklung. „Es ist einfach wunderschön,Welpen auf ihrem Weg zu begleiten“, findetCharlotte Conzel mann, die ihre Zucht ausPassion und Leidenschaft betreibt und auf eineHochzucht mit großen Erfolgen blicken kann.Hündin Cora ist derzeit im Jagdeinsatz auf demHof ansässig, eine „Massenproduktion“ gab eshier noch nie, gezüchtet wird höchstens alledrei Jahre. Es kann dabei vorkommen, dass esneun Jahre lang keine Welpen gibt.
Wer einen Junghund übernimmt, musssich einer kritischen Prüfung auf Herz
und Nieren durch die Conzelmanns unterzie-hen, ob es der Hund denn wirklich gut hat undartgerecht behandelt wird, ansonsten bleibt erso lange dem Zwinger „Asper“ erhalten, bis sichein geeigneter Jagdhundefreund f indet .„Deutsch-Drahthaar ist eine friedfertige Rasse,die sehr eng und vertraut mit den Familienzusammenlebt, da muss das ganze Umfeld stim-men, wovon wir uns vor der Abgabe überzeu-gen“, so Renate und Charlotte Conzelmann. DieHunde dieser Rasse sind Vorstehhunde, sie zei-gen dem Waidmann an, wo eine Beute zu findenist und werden bei Feld-, Wald- und Entenjagdeingesetzt. Der nun hundertjährige Zwinger„Asper“ auf Haus Forst in Rheinbrohl ist beiZüchtern und Jägern äußerst geschätzt, dieTiere sind begehrt wegen der bekannt hohenQualität in der Aufzucht durch Mutter undTochter Conzelmann. �
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Seite 24 Der Rheinländer · Juli 2011
engagiert!
ange bevor vor zweieinhalb Jahren„TransFair“, der Verein zur Förderung des
fairen Handels, die Kampagne „Fair-Trade-Town“ (Kommune des fairen Handels) ins Lebenrief, wurden in Bad Honnefer und Unkeler kirch-lichen Gruppen bereits Fragen rund um dieAuswirkungen der Globalisierung und die Eine-Welt-Idee diskutiert. In der Kurstadt war dieevangelische Jugend „schon lange im Thema“,wie Jugendleiter An -dreas Roschlau berich-tet , und machte „ inStadt und Gesellschaftdurch Veranstal tungen und Ständen beiStadtfesten den Fair-Trade-Gedanken publik.“ InUnkel gab es bereits ein ökumenisches Eine-Welt-Projekt, das vonder „Zukunf ts werk -statt“ aufgegriffen undzur Bewerbung ausfor-muliert wurde. Initia -torin Ute Bocksheckerzu ihren Motiven:„Beim Einsatz für dieEine Welt geht es vorallem um Gerechtig keit.Ich darf ich in der west-lichen Welt leben undsehe mich daher her-
von Wolfgang Ruland
Fairer Handel
für Eine Welt
Seit Januar 2009 wird das Gütesiegel „Fair-Trade-Town“ vergeben. Unter den bislangetwas mehr als 40 ausgezeichneten deut-schen Kommunen, die sich für weltweit fairenWarenaustausch einsetzen, sind auch BadHonnef und Unkel zu finden.
ausgefordert, den Menschen in anderen Teilender Erde die Chance zur Ausgestaltung ihresLebens durch eigene Arbeit zu geben. Menschendurch Handel ein würdevolles Leben zu ermögli-chen, das ist eine Chance, Politik von unten zubetreiben – Politik mit dem Ein kaufskorb.“Fairer Handel steht für Waren, die ohneAusbeutung, ohne Kinderarbeit sowie unterumweltverträglichen Voraus setzungen produ-
ziert werden und derenErzeuger dafür einenfairen Preis erhalten.„Dass i rgendjemand
gekniffen ist, wenn ein T-Shirt nur fünf Eurokostet, muss jedem klar sein“, erklärt UteBockshecker, die für mehr Qualitätsbewusstsein
anstatt „Geiz- ist -gei l -Mentalität“ eintritt.
Kathrin Bremer,die von Köln aus
die Kampagne der „Fair-Trade-Towns“ betreut,attestiert Bad Honnefund Unkel, die nebenGroßstädten wie Ham -burg , Dortmund,Hannover oder Frank -furt zertifiziert wurden,dass die Voraus -
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setzungen für die Auszeichnung „inhöchstem Maße erfül l t wordenseien.“ So sind in beiden Städtendeut l ich mehr Einzel handels -geschäfte, Gastronomie betriebe undandere Dienst leistungs unternehmenals gefordert für den fairen Handelim Einsatz, benutzen entsprechendeProdukte oder bieten sol-che an. Ebenfalls wurdendie Bürger meister, hierWally Feiden, da GerhardHausen, von Koordi natorinKathrin Bremer ausdrück-lich gelobt: „Beide haben sich fürunsere Ideen eingesetzt und sogarmaßgebl ich in den Steuerungs -gruppen mitgewirkt.“ Auch AndreasRoschlau betont die Unterstützungdurch die Stadtspitze – „wir habenüberraschend offene Türen vorgefun-den“ und durch die Bad Honnefer
Marketing- und WerbegemeinschaftCentrum e.V. Die beiden Bürger -projekte wol len auch weiterhindurch kreative Veranstal tungen fürihre Ideen werben und Mitbürgersensibilisieren. So sahen sich kürz-lich Unkeler Grundschüler durch dieAktivitäten rund um die Zertifizie -
rungs bewerbung zu einerProjekt woche „Fairer Han -del“ inspir iert . In BadHonnef f reut s ichRoschlau über immermehr Ge schäfte, die mit-
machen: „Auch HIT hat sein Fair-Trade-Angebot erweitert und promi-nent im Mittelgang platziert.“ Undwährend die Unkeler stolz daraufsind, einzige Fair-Trade-Town miteigenem Logo zu sein, bewerben sichdie Honnefer zukünftig sogar um denTitel einer Fair-Trade-Hauptstadt. �
Bad Honnef:Gilgen`s, Subway, Tchibo, KSI, Pizza Bay, Bäcker Bäcker,Blumen Weber, Karins Blumenstudio, Herrenmoden Bähr, HIT,Kaiser`s, Guthy`s Depot, Eine-Welt-Laden, Jaques` Weindepot,Video Taxi, Intersport Axel Schmidt dazu Kindergärten, Schulen, Vereineund Kirchen.
Unkel:Vorteil Center, Lidl, Florian-Schädlich, Stuxhof, Café am Markt, FleischereiGersthahn, Unkeler Glasatelier, Pension Sonneneck, Gärtnerei Welsch,Fußpf lege Monique Meuser, Psychologisch-pädagogische PraxisMekic/Strauscheidt, Weinhaus Im Lämmlein, SV Unkel und RHEINLÄNDER-Heimatladen
HIER WIRD FAIR GEHANDELT:
Seite 26 Der Rheinländer · Mai 2011
besichtigt!
Aegidienberg
Der Rheinländer · Mai 2011 Seite 27
er Bad Honnefer Stadtteil ist benannt nach dem heiligen Aegidius, Patron der örtlichenPfarrkirche, die auf einer Bergkuppe thront. Die Bezeichnung Aegidienberg wurde seit dem
15. Jahrhundert verwendet, als St. Aegidus insbesondere als Pestheiliger verehrt wurde. Vordemwurde die Höhe Honferode genannt, weil Honnefer Bürger hier Rodungen für neue Ansiedlungendurchführten.
Anfang der 1960er Jahre entstanden viele Aktenordner in der Diskussion um die SchreibweiseAegidienbergs mit Ae, Ä oder E, als die Bundespost Postleitzahlen und Schreib weise der
Orte verbindlich festlegen wollte. Man verständigte sich schließlich auf Ae weildas der mittalterlichen Schreibweise des Namenspatrons entsprach.
Die Aegidienberger Einwohner haben aber längst unabhängigdavon ihre eigene Bezeichnung gefunden. In der
Mundart vor Ort heißt es: Jillienberg (nachGilles, dem französischen Namen für
Aegidus). �
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Seite 28 Der Rheinländer · Juli 2011
damals!
ilman Joel wurde um 1395als Sohn von Anton de Botis
und Else Joel in eine wohl -habende und einf lussreicheLinzer Ratsfamilie geboren.Sein Onkel Johannes Herbordide Botis stand als Doktor bei-der Rechte unter anderem inpäpstlichen Diensten und warvon 1397 bis zu seinemTod Propst des Florins -stif ts. Sein Bruder Wil -helm de Botis war Abt desZisterzienserklosters Marien -statt, seine Schwester LuciaJoel Ehefrau des Linzer Rats -herrn und BürgermeistersJakob Ruysch. Zwei seinerNeffen dienten ebenfalls alskurfürstliche Kanzler.
Tilman Joel wurde 1420nach kirchenrechtlichen
Studien an der Universität
scher Diplomat bewährte sichTilman Joel unter anderem1423 bei Verhandlungen mitHerzog Adolf VII. von Bergbezüglich der Erbfolge in denHerzogtümern Geldern undJülich und über viele Jahre alsGesandter am burgundischenHof. Nach dem Tod Erzbischof
Ottos 1430 diente TilmanJoel in den folgenden dreiJahrzehnten dem KölnerErzbischof und Kur fürsten
Dietrich II. von Moers als kur-fürstlicher Rat mit wechseln-den Aufgaben. Ende 1432 reis -te er in die Schweiz, um alseiner der beiden Vertreter desErzbischofs am Basler Konzil(1431-1449) te i lzunehmen.1434 erhielt er den Auftrag derAllgemeinen Deputation, inKonstanz den seit Jahren offen
Köln als junger Doktor Propstvon St. Florin in Koblenz. Zudieser Zeit stand er bereits inDiensten des Tr ierer Erz -bischofs und Kurfürsten Ottovon Ziegenhain, möglicherwei-se durch Vermittlung seinesOnkels Johann Herbordi oderauch des ebenfalls aus Linz
stammenden päpst l ichenSchreibers Johannes Hachen -berg. Im Oktober 1418 gehörteer zum Gefolge des neugewählten Erzbischofs bei des-sen Huldigung in der StadtKoblenz, 1419 trat er erstmalsoffiziell als dessen Sekretär inErscheinung und rückte baldzum Kanzler auf. Als kurtrieri-
Zeremonienmeister
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von Andrea Rönz, Stadtarchivarin Linz
(um 1395-1461) Kurfürstlicher Kanzler und Rat
Tilman Joel von LinzEin klassi-
scher Familienausflug auf einen der beliebtesten Berge Deutschlands.
Tilman Joel von LinzEin klassi-
scher Familienausflug auf einen der beliebtesten Berge Deutschlands.
Tilman Joel war ein aus Linz am Rhein stammender kurfürstlicher Diplomat, Gesandter aufdem Konzil von Basel und Probst von St. Florin in Koblenz. In seiner Heimatstadt ist er alsStifter der Ratskapelle und des Gnadenstuhls unvergessen.
geführten Konf likt zwischen dem dortigenDomkapitel und Bischof Otto III. von Hachbergzu schl ichten. Als Mitgl ied von Konzi ls -gesandtschaften war er in den folgenden Jahrenaußerdem an den Hussiten verhandlungen, ander Beilegung des Mainzer Streits zwischenStadt und Klerus, dem Ringen um die versuchteund letztlich gescheiterte Eingliederung desBistums Paderborn in das Erzbistum Köln sowieder Schlichtung des Trierer Bistumsstreitsbetei l igt . Als König Albrecht I I . und dieKurfürsten ihre Neutralität im Streit zwischenBasler Konzil und Papst Eugen IV. erklärten,spielte Tilman Joel eine wichtige Rolle bei derAusarbeitung der Beschlüsse.
Einen Höhepunkt in der diplomatischenLaufbahn Tilman Joels bi ldete seine
Ansprache an Friedrich III. (ab 1452 römisch-deutscher Kaiser), die er als Mitglied der kur-fürstlichen Wahlgesandtschaft in Wien an denneu gewählten König richtete und die seinebedeutende Position als außen- und kirchenpoli-tischer Berater Dietrichs II. von Moers wider-spiegelt. Auch bei der Krönung Friedrichs 1442in Aachen durch den Kölner Erzbischof spielteTilman als Zeremonienmeister eine wichtigeRolle. In weiteren diplomatischen Missionendiente er seinem Landesherrn als Prokuratorund Gesandter bei König Heinrich VI. von
Ehemalige Linzer Ratskapelle
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damals!
England, als Vermittler auf denFriedenskonferenzen zurBeilegung der Soester Fehdeoder Berater bei den Ver -handlungen zur Erblandes -vereinigung mit dem Herzog -tum Jülich-Berg.
Tilman Joel traf häufig aufNikolaus von Kues, den
er bereits seit seiner Tätigkeita ls Diplomat Ottos vonZiegenhain kannte. Eng zu -sammen arbeitete er auch mitseinem Nef fen JohannesRuysch, genannt Joel. Tilmanhatte den drei Söhnen seinerSchwester Lucia den Uni -vers i tätsbesuch ermögl ichtund ihnen den Weg in einfluss -re iche Posi t ionen geebnet .Seiner Heimatstadt Linz bliebTilman Joel zeitlebens eng ver-bunden. Mehrfach griff er ihrmit Krediten unter die Armeund setzte sich in seinen letz-ten Lebensjahren mit großzü-gigen Kunstst i f tungen einDenkmal. Auf dem Marktplatzl ieß er d ie 1462 geweihteMarien kapel le err ichten(meist Rats- oder Marktkapellegenannt, 1818 abgebrochen)und sorgte für eine reichhalti-ge Ausstattung und Dotierung.Darunter von besondererBedeutung sind zwei bis heuteerhaltene spätgotische Altar -b i lder, e in drei f lügel igerMarien altar (seit 1967 Haupt -altar der Linzer Marienkirche)und der sogenannte Gnaden -stuhl, beide dem Kölner Meis -
ter der Lyvers -b e r g - P a s s i o nz u ge s ch r i e b e n .An der Annahme,beide Werke seienStif tungen TilmanJoels, gibt es seit derRestau rierung vor weni-gen Jahren jedoch Zweifel. Dadie Stifterdarstellungen unddie Wappen auf Trip tychonund Gnadenstuhl nicht iden-tisch sind, geht die neuere For -schung davon aus, dass Tilman
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Joel St i f ter desG n a d e n s t u h l sund dessen NeffeJohan nes Ruysch
Stifter des Marien -altars war.
Tilman Joel starbam 31. Januar
1461 in Köln und wurde dortvor dem Katharinenaltar derStifts kirche St. Andreas begra-ben. Nach ihm ist in Linz amRhein der Tilmann-Joel-Parkan St. Martin benannt. �
Wir – von hier
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Stifter Tilman Joel (unten) abgebildet im Gnadenstuhl
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InternationalesSpitzentennis bei freiem
EintrittLinz. Vom 1. bis 3. Juli 2011 findet auf derAnlage des TC Rot-Weiss Linz bereits zumneunten Mal der L inzer „VR-Bank“-Sommercup statt. Das Turnier hat sich inden letzten Jahren zu einem Geheimtipp inder Tennisszene entwickelt und auch in die-sem Jahr erwarten die Veranstalter wiederinternat ionale Daviscupspie ler sowieTenniscracks aus den Top 100 der deutschenRangliste. „Die Spieler mögen die besonderefamiliäre Atmo sphäre des Sommercups und
den engen Kontakt zum Publikum“, so derErste Vorsitzende des TC Rot-Weiss Linz,Peter Haltenhof. Von Freitag bis Sonntagwird neben dem DTB-Ranglistenturnier auchein LK-Turnier für Herren und Damen ange-boten, wobei hier vermehrt Turnierspieleraus der Region angesprochen werden. DieSpiele beginnen täglich ab 10 Uhr, Halb finaleund Finale finden am Sonntag zwischen 10und 16 Uhr statt. Die Veran stal tung wird vonden über 200 Vereins mitgliedern organisiertund für das leibliche Wohl der Spieler undGäste ist zu familienfreundlichen Preisenbes tens gesorgt . Infos und Spielzeiten:www.sommercup.de
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Die Finalisten 2010 mit den Veranstaltern M. Nonnenkamp und P. Haltenhof
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Seite 32 Der Rheinländer · Juli 2011
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Der Rheinländer · Juli 2011 Seite 33
Weitere Titel vom Verlag Der Rheinländer:Thomas Görden: Die Krypta, Mystery-Thriller, kartoniert 15,90 EuroThomas Görden: Der Mönch und die Jüdin, historischer Roman, kartoniert 15,90 EuroLeonhard Reinirkens: Großtante Hortense – Bowlen, Punsche und Amouren,
gebunden 14,90 Euro, kartoniert 9,90 EuroRolf Palm: Die Brücke von Remagen, Dokumentarbericht,
gebunden 19,90 Euro, kartoniert 15,90 EuroAdalbert N. Schmitz: Wie die Linzer Strünzer schwätze, Mundart, kartoniert 11,90 EuroAdalbert N. Schmitz: Mein geliebtes Linz, Bildband mit Federzeichnungen und Linolschnitten,
gebunden 14,90 Euro
Verlag Der Rheinländer · Pützgasse 2 · 53572 Unkel · Tel. 02224-7796512täglich erreichbar von 10 bis 18 Uhr · E-Mail: [email protected]
Seite 34 Der Rheinländer · Juli 2011
Eine gemeinsame Missionführt zwei Honneferinnen abSeptember 2011 an unter-schiedliche Plätze der Welt.Beide arbeiten ein Jahr langals Freiwillige für die AktionSühnezeichen – Friedens -dienste (ASF) in einerHo locaus t -Gedenks tä t te ,die eine in Washington, dieandere in Moskau. DieJüngere, Isabel Tamoj, hatgerade das Abitur in derTasche, bei AnnemarieGroße-Jütte ist das schonüber vierzig Jahre her.
m Geschichtsunterricht desSieben gebirgs gymnasiumsnahm die Thematik des
Nat ionalsozia l ismus e inenbreiten Raum ein. Dies undeine Fahrt nach Auschwitz undBuchenwald im Som mer2010 begründeten fürIsabel Tamoj dasInteresse an dem Themaund das Bedürfnis, sich damitweiter auseinanderzusetzen.Und sie will einen Teil dazubeitragen, dass das Unrechtnicht vergessen und sich nie
wiederholen wird. Sie reistnach Washington, in dieHauptstadt der USA, wo vieleÜberlebende der ShoaZuf lucht gefunden haben.Land, Leute und Sprache kennt
die junge Frau schon voneinem früheren Austauschjahrim Mittleren Westen, eine guteVoraussetzung für die Arbeitvor Ort . Dort wird sie die
I
Von Bad Honneffür denFrieden nachWashingtonund Moskau
Oliver Krupp heftet…
Organisation bei der Arbeit imArchiv, bei Kontakten mitanderen Organisationen undbei Führungen unterstützen.
Langjähriges privates undberufliches Interesse an
Russland, besonders andem Weg, den dasRiesenreich nach 1990gegangen ist , bewog
Annemarie Große-Jütte, sichdort um einen Friedens dienstzu bemühen. Beim Deutsch -unterricht für russischsprachi-ge Migranten, von denen viele
Friedensdienst
engagiert!
Aktiv für den Frieden: Isabel Tamoj und Annemarie Große-Jütte
aus jüdischen Familien stammen, kam es immerwieder zu Gesprächen über Geschichte undGegenwart der Juden in Russland. Dies und dieArbeit auf einem jüdischen Friedhof bei einemASF-Sommerlager 2010 in Czernowitz und dieKontakte mit der dortigen jüdischen Gemeinde,gaben für sie den Ausschlag, sich für dieMoskauer „Holokost-Stiftung“ zu bewerben.Neben Recherche, Archiv- und Übersetzungsar-beiten wird sie dort auch ältere hilfsbedürftigeMenschen betreuen oder Kindern tschetscheni-scher Füchtlinge Englischunterricht geben.
Ziel und Aufgabeder ASF sei t
ihrer Gründung Endeder 1950er Jahre ist dieAu s e i n a n d e r s e t z u n gmit der NS-Vergan -genhei t und dasBemühen, den aktuel-len Formen von Anti -semitismus, Rassismus und Ausgrenzung vonMinderheiten durch den Einsatz für mehrMenschlichkeit, Gerechtigkeit und Frieden ent-gegenzutreten. Jährlich sind etwa 190 Frei -willige weltweit im Einsatz, sie arbeiten imsozialen Bereich, bei der Pflege und Hilfe fürÜberlebende aus Konzentrations lagern, Flücht -l inge, Kranke und andere Menschen, diebenachteiligt sind oder am Rande der Gesell -schaft stehen, oder sie arbeiten in Gedenk -stätten und Museen. | WR. �
Das ASF ist eine gemeinnützige Organisationund f inanziert s ich über Spenden undZuwendungen; die Freiwilligen leisten eben-falls einen finanziellen Beitrag. Darüber hin-aus sind sie verpflichtet, sich mindestensfünfzehn Unterstützer oder Paten zu suchen,die ihren Friedensdienst durch Interesse undAnteilnahme sowie einem Beitrag von minde-stens 12 Euro monatlich unterstützen. Dieskönnen Einzelpersonen, Unternehmen,Vereine , Parte ien usw. se in . Auch DerRHEINLÄNDER unterstützt die beiden Frei -willigen, die im Dezember einen Zwischen -bericht abgeben werden. Wenn Sie ebenfallseine Patenschaft für die beiden Friedens -arbeiterinnen übernehmen wollen, meldenSie sich bei uns (Tel: 02224-7796512). Ineiner der nächsten RHEINLÄNDER-Ausgabenwollen wir eine Liste der Förderer veröffentli-chen.
PATEN GESUCHT
Seite 36 Der Rheinländer · Juli 2011
unternehmen!
ühren Sie die beiden Pferde an einemlocker durchhängenden Strick zunächstan der ersten Stange vorbei, um die
zweite Stange herum, an der dritten vorbei undum die vierte wieder herum“, mit diesen Wortenschickt Petra Derenbach ihre Kurs teilnehmerzunächst in das Geviert. Ziel des Trainings sollsein, sich seiner Führungs persönlichkeit und -kompetenz sowie seines Führungsstils bewusstzu werden. „Wie wir aufandere wirken, darübersind wir uns oft nichtim Klaren, die Pferdespiegeln jedoch unverstellt das Verhalten derKursteilnehmer wider“, ist sich Derenbachsicher.
Die in Oberdollendorf aufgewachsenegelernte Fremdsprachenkorrespondentin
war nach Ihrer Ausbi ldung zunächst imBundesministerium für Forschung und Tech -
nologie tätig, zuletzt arbeitete sie als leitendeAngeste l l te in e inem großen Tele kommu -nikationskonzern. Seit ihrem zwölften Lebens -jahr hat sie Erfahrung im Umgang mit Pferdenund so hat sie vor kurzem ihre beruf licheKompetenz mit ihrem Hobby zusammengeführt.Die 50-Jährige begründete ihr Unter nehmen„Pareion“, ein pferdegestütztes Füh rungs- undTeam trainingsprogramm. „Ich biete keine klas-
s ischen Füh rungs -kräf te seminare , indenen Manage ment -techniken gelehrt wer-
den“ , ste l l t s ie klar, „die Seminar veran -staltungen, die ich mit meiner Kollegin JuttaSchlesing durchführe, bieten vielmehr eineerfahrungsorientierte Selbstreflexion mit nach-haltiger Wirkung und geben langfristig wirksa-me Impulse zur wei teren persönl ichenEntwicklung.“
Petra Derenbach aus Etscheid bietet Trainings für Führungskräfte und Arbeitsteams an. Im Mittelpunkt stehen dabei ihre Pferde, die das Verhalten der Kursteilnehmer reflektieren.
Vertrauensvoll und motiviert
„F
von Wolfgang Ruland
GesunderPferdeverstandGesunderPferdeverstand
Petra Deren -bach ist über-
zeugt , dass ihrePferde, die in einemnatürlichen Herde -verband leben,weder dressiert sindnoch für Sport -rei terei eingesetztwerden, bei derSeminararbei t d ieTei lnehmer zurSelbsterkenntnis führen können. „Das Trainingmit Pferden funktioniert nur mit Respekt,Achtung, Konsequenz und Vertrauen – mitwerte orientierten Eigen schaften also. Pferdesind vorurteilslos und akzeptieren Ehrlichkeit,Vertrauen und Stärke. Sie folgen demjenigen,der weiß, wohin er will – und der von derRichtigkeit seines Weges überzeugt ist.“ Warumgerade Pferde für eine Seminararbeit mitMenschen besonders geeignet sind, erklärt sieso: „Das Pferd als Herden- und Fluchttier rea-giert außerordent l ich sensibel auf se ineUmwelt. Innerhalb der festgelegten Herden -hierarchie haben Pferde ein ausgesprochen fei-nes Gespür für Dominanz und Führung. Sie wer-den dem Menschen allerdings nur dann freiwil-lig, vertrauensvoll und motiviert folgen, wennder Mensch sich als authentischer und selbst -bewusster Anführer präsentiert.“
Die Firmenbezeichnung „Pareion“ beziehtsich auf „Areion“, einem mythischen
Pferd aus der griechischen Götterwelt, das ausder Verbindung von Demeter und Poseidon her-vorging. Dem Namen „Areion“ hat Petra Deren -bach den ersten Buchstaben ihres Vornamensvorangestellt: „Ein Wunderpferd, das unsterb-lich ist, sprechen kann und einen König rettete,schien mir e in schönes Bi ld für meinUnternehmen zu sein.“ �
Petra DerenbachPferdegestützte Führungs- und
TeamtrainingsIn den Birken 29 · 53577 Neustadt-Etscheid
Tel: 0170-1845791 · www.pareion.de
PAREION
Petra Derenbach mit ihren Pferden Pajem und Rubi
Seite 38 Der Rheinländer · Juli 2011
persönlich!
erdinand Mülhens wurdeals Sohn des Kaufmannsund Kölnisch-Wasser-
Fabrikanten Peter JosephMülhens 1844 in Köln gebo-ren. Seine Jugendjahre ver-brachte er teils im elterlichenHaus in Köln, teils auf demWintermühlenhof inKönigswinter, den seinVater um 1840 erwarb.Schon früh lernte er hier dieSchönhei ten des Sieben -gebirges kennen.
Ferdinand war der jüngs -te Spross der Kölner
Duftwasser-Dynastie, die aufseinen Großvater WilhelmMülhens zurückgeht. Der, sowi l l es d ie Legende, so l lanläss lich seiner Hochzeit mitCatharina Moers 1792 dasRezept für die Herstel lungeines Aqua Mirabilis von demKartäusermönch Franz CarlGereon Maria Farina, das die
von Michael Klein
Grundlage seines Eau deCologne bi ldete, geschenktbekommen haben. Somit konn-te er ein Parfüm unter demgleichen Namen wie der desältesten Duftwasserherstellersder Welt, „Farina“, vertreiben.
Die wahre Firma „Farina“war natürlich nicht dar-
über erfreut, dass Mülhens eingleichnamiges Parfüm anbotund ging gegen ihn vor. Auf ihrBetreiben hin wurde 1881per Gesetz a l lenkonkurrierendenP a r f ü m h e r -ste l lern dieVerwen dungdes Namens„Farina“ ver-boten.
Ferdinand Mülhens, ab1873 Leiter des Fami -
lien unternehmens in dritterGeneration, reagierte darauf,indem er sein Unternehmenunter dem Namen „Eau deCologne- und Parfümerie -
Fabrik Glockengasse No.4711 gegenüber derPferdepost von Ferd .Mülhens“ erneut ins
Handelsregister e intragenl ieß . Auf die Blau-Gold-Ettikettierung wurde die Zahl4711 nun zentral und unüber-sehbar groß herausgestellt, sodass sie als alleiniges Syno -
nym für die Firma und ihrProdukt erschien. Dies
dürfte der allerersteFall von Produkt -b e z e i c h n u n gdurch eine bloßeZahl gewesensein. Dank moder-
ner Werbung be -
Globaler Siegeszug
Der Unternehmer, Natur -freund und Wohltäter Ferdi -nand Mülhens verbrachteeinen großen Teil seinesLebens auf dem Winter -mühlenhof in Königswinterund setzte sich maßgeblichfür seine Wahlheimat ein.
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Ferdinand Mülhens1855 - 1928
Der Rheinländer · Juli 2011 Seite 39
gann ein Siegeszug rund umden Globus, und auch heutenoch hat 4711 einen weltweitbemerkenswert hohen Be -kannt heitsgrad.
Niederlassungen in NewYork (1875) und Riga
(1880) wurden gegründet undAsien wurde als Absatzmarktneu gewonnen. Bereits 1900übergab Ferdinand Mülhensdie Leitung des Geschäfts anseinen Sohn Peter Paul ab, mitAusnahme der Filiale in Wien,wo Mülhens k.u.k Hof lieferantwar, was er selbst übernahm.
Nach zehnjährigen Erb -auseinander setzungen
mit elf Geschwistern wurdeFerdinand 1886 auch zumAlle ininhaber des Winter -mühlenhofs in Königs winter.Hierhin zog sich der Unter -nehmer mit 56 Jahren zurückund lebte a ls Witwer. DieMutter seiner Kinder hatte ererst 1877 kurz vor ihremTod geheiratet . DieVerbin dung wurdewahrscheinlich vonder Familie als nichtstandesgemäß ange-sehen.
Der Win ter -m ü h l e n h o f
war ein ehemaligerVer sor gungshof desKlos ters Heisterbacham Fuße des Peters -berges . Zum Gutgehörten außer groß -läufigen Park- undGarten anlagen auchum fangreiche Län de -reien und Wein bergeim Sieben gebirge .Als Natur freund för-derte Mülhens denAusbau solcher An -lagen ebenso wie denBau der Straße vonKönigs winter hinaufnach Ittenbach, dieheute seinen Namenträgt. Die Maßnahmenbrachten Gäste ins Rhein -
tal und schufen Arbeit in derRegion. Für solche Inves -titionen hatte Mül hens eineebenso gute Nase wie als Duft -wasser fabrikant. So legte erseine Gewinne vor allem inImmo bilien und in der Ver -kehrs entwicklung an. In Kölnließ er das „Oppen heimschePalais“ und in direkter Nach -barschaf t des Domes das„Savoy Hotel Großer Kurfürst“err ichten. In Königs wintererwarb er die Berg bahnen zumPetersberg und zum Drachen -
fels, womit er dieRolle Königs wintersals Frem den ver -kehrstadt festigte.So ist die Drache n -felsbahn bis heutein den Farben von„4711“ lackiert.
Durch die Be -m ü h u n g e n
Mül hens wurde auchder Peters berg be -rühmt. Der Fabri kanterwarb das dortbestehende alte Hotelund ließ es von 1912bis 1914 in ein neuba-rockes Kur hotel, dasal lerhöchsten An -sprü chen genügte ,um bauen. Außerdemwurden in den 1930erJahren die Rhein -terrassen sowie 1927
eine Straße zum Gipfeleröffnet.
Seit 130 Jahren so gut wie unverändert:Heutige Flasche (unten) und die
Kropfmolanusflasche von 1881 (oben),die zum ersten Mal den berühmten
Schriftzug „4711“ zeigte.
persönlich!
Aus den Chroniken derStadt Königswinter geht
hervor, dass sich der Unter -nehmer mit te ls St i f tungenbesonders für die Armen undfür die Jugend einsetzte. Aufseine Kosten wurden dieTurnhal le und das Volks -wohlheim am Palastweihererrichtet.
Viele Jahre gehörte Ferdi -nand Mülhens dem
Stadtrat in Königs winter anund engagierte sich gesell-schaftlich in der dort ansässi-gen Casino-Gesel lschaf t ,einem Zusammenschluss vonmännl ichen Vertreter desBürgertums von Königswinter,die sich regelmäßig im ehema-l igen Haus des Ste in metz -unternehmers Johann PeterMeurer in der Kellerstraße 11(heute Sieben gebirgsmuseum)versammelten. Neben Billard-und Karten spiel diskutierteman hier die neuesten Nach -richten.
Bekannt war Mülhens beiseinen Zei t genossen
auch für sein einfaches undschlichtes bis zuweilen sparsa-mes Wesen. Hierüber s indeinige Anekdoten bekannt: Mitseiner Droschke fuhr er regel-mäßig vom Wintermühlenhof
zu e inem Friseur auf derDrachenfelsstraße, um sichdort rasieren zu lassen. Alsder Friseur ihm eine Preis -erhöhung von 90 Pfennig aufeine Mark ankündigte, sollihm Mülhens erwidert haben:„Einverstanden, und für den
Teehaus im Wintermühlenpark
Seite 40 Der Rheinländer · Juli 2011
Herrenhaus auf dem Wintermühlenhof
Rest Zigarren bitte!“, diese führte der Friseurebenfalls im Angebot. Auch Ur-Enkel DieterStreve-Mülhens, der heute mit seiner TochterFiona Achen bach den Winter mühlen hof betreutund verwaltet, weiß zu erzählen: „Urgroß vaterFerdi nand reiste von Köln mit der Bahn an. Alsim dann eine Droschkenfahrt vom Königs -winterer Bahnhof hinauf zum Hof zu teuer war,quitterte er das mit dem Bescheid: ,Dann jonnich lever zo Foß.’“ Streve-Mülhens verweist auchgerne auf d ie Ste inste le am Beginn desFußweges zum Milchhäuschen, deren Inschrift„den Charakter des alten Herrn trefflich kenn-zeichnet”: „Mülhenssche Anlagen. Ferdinand -straße. Gestattet auf Widerruf für Fußgänger,Reiter und Personen-Fuhrwerk. Verboten fürAutomobile.”
„Dann jonn ich lever zu Foß“
Auch den Aus- und Neu bau der Gleis -anlagen der Petersbergbahnen verfolgte
der Patriarch höchstpersönlich. Auf Spazier -gängen durch das Gelände am Petersberg fander einmal einige Gleis schrauben unter demLaub, wonach er sich beim Bauleiter direktenWeges beschwerte, wie unverantwortlich manmit seinem Vermögen umgehe. Gerne beobach-tete er manches Mal die wohlhabenden Gästeund ihre Bestel lungen auf der Terrasse amPetersberghotel , selbst nur ein Butterbrotessend, bescheiden gekleidet auf einer Mauersitzend.
Ein Porträt, das ihn 1826 im Garten seinesGuts zeigt (siehe oben), dürfte ihm gefal-
len haben: ein Fläschlein 4711 neben ihm, alsAttribut für sein Unter nehmen, das Fern glas,das ihn als Naturfreund ausweist, die Loka -lzeitung auf dem Schoß und eine Büste Bis -marcks auf dem Tisch chen, was sein politischesInteresse unterstreicht.
Seite 42 Der Rheinländer · Juli 2011
persönlich!
Am 15. Januar 1928 starb FerdinandMülhens im Alter von 84 Jahren auf sei-
nem geliebten Winter mühlen hof. Er war eingroßer Unter nehmer jener Gründer jahreund ein Glücksfal l für dasSieben gebirge, welchesmehr als ein Drittel seinerLebens zeit seine Heimatund sein Lebens mittel punktgewesen ist. Königs winter ernannte ihn1922 zum Ehren bürger und erinnert sich nochgern an ihn.
�
Die Firma 4711 befindet sich heute nichtmehr im Familien besitz, wohl aber der
Winter müh lenhof. Die Nach fahren, mittlerweilein der sechsten Gene ration, haben sich
in besonderer Weise derGesamtanlage angenom-men. Die jetzt angestrebte
Lösung zur Neu nutzung desWinter mühlen hofes gewährlei-
stet sowohl den langfristigen denkmalge-rechten Erhalt der Hof anlage im Natur schutz -gebiet als auch die ökologischen Anfor de run gendieser außergewöhnlichen Land schaft. �
Italienfreund Mülhens: Nachbau eines Tempels im Wintermühlenpark
Der Rheinländer · Juli 2011 Seite 43
ausgewählt!
Samstag, 2. Juli16 Uhr Rhöndorf | Pavillon am Ziepchensplatz
Das Puppentheater „Am Drachenfels“spielt:Diebstahl auf Schloss DrachenburgHandpuppentheater mit Lokalkolorit zur Eröffnung der Kirmes des Orts- undBürgervereins RhöndorfEintritt frei!Info-Tel: 02224-980335
Sonntag, 3. JuliErpel, AltstadtOsanna-MarktTrödelmarkt, auf dem nur gebrauchteWaren zugelassen sindVeranstalter: Brauchtumsverein„Freunde des Erpeler Weinfestes“ e.V.Info-Tel: 0176-96022190
JuliVeranstaltungen im
�
Sonntag, 3. Juli10 Uhr Königswinter | Schloss Drachenburg
Jubiläumsfest 25 Jahr NRW-StiftungEröffnungsfeier des LandschaftsparksSchloss Drachenburg mit unterhaltsanemBegleitprogrammwww.schloss-drachenburg.deInfo-Tel: 02223-9019776
Sonntag, 3. Juli15 Uhr Bad Honnef | Villa Schaaffhausen
KaffeeKlatsch & HimmelsTratschInspirierender Kurz-Workshop mit Kaffee & Kuchen Beim lockeren Kaffeeklatsch mit Kuchen,Kaffee oder Tee können die Teilnehmer aufden Spuren himmlischer Energien underleuchteter Meister wandeln.Interessierte sind eingeladen, ihr Herz zuöffnen, von Engeln und Meistern zu lernenund heilende Impulse für ihre Lebens -themen zu erhalten. Leitung: Georgia FritzAusgleich: 30 Euro inkl. Kaffee, Tee und KuchenAnmeldung erforderlich: Tel: 0176-52132006
Sonntag, 3. Juli14 Uhr Königswinter | Siebengebirgsmuseum
Historische Wanderung: Der Petersberg Auf den Spuren von Steinhauern, Wall fahrern, Staatsgästen und einerZahnradbahn. Dauer bis ca. 18 Uhr Kostenbeitrag: 5 Euro Info-Tel: 02223-3703www.siebengebirgsmuseum.de
Seite 44 Der Rheinländer · Juli 2011
ausgewählt!Sonntag, 3. Juli
ab 14 Uhr Bad Honnef | Insel GrafenwerthR(h)einspaziert – Insel Open airZum 20. Mal präsentiert der Stadt -jugendring Bad Honnef sein beliebtesKonzert auf der Rheininselab 14 Uhr Kinder- und Familienprogramm,ab 16 Uhr Live-Music mit:„Dirty Deeds“, „7 Faces“, „Roughix“,„Murphy’s Law“ Eintritt frei! Info-Tel: 02224-919499
Sonntag, 10. Juli12 Uhr Bad Hönningen | Neue Rheinterrasse
Musikalischer Frühschoppenmit dem Trio Manfred UlrichEintritt frei!Reservierung und Info-Tel: 02635-1585
14 Uhr Königswinter | SiebengebirgsmuseumGeologische Führung:Stenzelberg / Weilberg Die Entstehung und Entwicklung desSiebengebirges werden anhand der aufge-schlossenen Gesteine lebendig.Ausgehend von der Dauerausstellung desSiebengebirgsmuseums und mit einerExkursion zum Stenzelberg und Weilbergwird den Teilnehmern die erdgeschichtli-che Entwicklung des Siebengebirges ver-mittelt. Im Vordergrund stehen die vulka-nischen Gesteine und deren Entstehungim Tertiär. Die fachliche Führung unterLeitung der Diplomgeologin Nadine Hornrichtet sich an neugierige Erwachsene,interessierte Laien und Familien. Bitte mitbringen: festes Schuhwerk undwetterfeste Kleidung. Dauer bis ca. 18.00 Uhr. Kostenbeitrag: 5 Euro (Kinder ermäßigt: 2,50 Euro) Fahrt Museum-Stenzelberg in Privat-PKWs (nach Möglichkeit inFahrgemeinschaften) Anmeldung erforderlich bis Do., 7.7.; Tel. 02223-3703
ausgewählt!
Mittwoch, 13. Juli19.30 Uhr Bad Honnef | Villa Schaaffhausen
Heilsamer KlangSegen: Heil-Meditation & Klang-ImprovisationDie Teilnehmer erleben eine intuitivgeführte Heilmeditation, die harmonisie-rend wirkt und die körperlichenSelbstheilungskräfte aktiviert. DurchÜbertragung eines energetischen Heil-Segens können bei jedem EinzelnenHeilungsprozesse ausgelöst und beschleu-nigt werden. Begleitet wird der Abenddurch obertonreiche Klangschalen-Improvisationen von der KlangtherapeutinElfriede Dohmen. Leitung: Georgia FritzAusgleich: 20 EuroAnmeldung erbeten, Info-Tel: 0176-52132006
Freitag, 15. Juli22 bis Königswinter | Parkplatz Margarethenhöhe24 Uhr Vollmond-Nachtwanderung
auf die LöwenburgAchtsam lauschend durch die Stille desWaldes gehen und den einmaligenAusblick von der Burg bei Mondscheingenießen. Beitrag: 3 EuroVeranstalter: KVV - Kultur- undVerkehrsVerein Bad Honnef e.V.Anmeldung bei Jutta Oberbillig: Tel. 02224-961 841
Samstag, 30. Juli19.30 Uhr Bad Hönningen | Neue Rheinterrasse
„Ein Sommernachtstraum“ das 2. Sommerfest auf der NeuenRheinterrasseRed Martini serviert einen musikalischenSommercocktail aus Jazzsongs,Popballaden und SchlagernEintritt: 11 Euro inkl. einemSommercocktailReservierung und Info-Tel: 02635-1585
Seite 46 Der Rheinländer · Juli 2011
sportlich!
ogenannte Powerbootewerden angetrieben vonof t mehr a ls 1000-PS
starken Motoren; Spi tzen -geschwindigkeiten von 200Stundenkilometern und mehrwerden damit erreicht. So vielTemporausch ist jedochnicht für jeden erschwing-lich. Wer trotzdem schnelleBoote fahren möchte, kannseinem Hobby sozusagen eineNummer kle iner f rönen.Powerboote im Modellmaßstabheißt das Stichwort. Einer derErfo lgreichsten in diesemBereich ist Egon Pohl ausUnkel. Seit dem vergangenenJahr darf sich Pohl „Deutscher
Meister“ und sogar „Welt -meister“ bei der Konstruktionund dem Steuern von Power -booten nennen, Aus zeich -nungen, die vor al lem aufErfahrung beruhen, denn dergebürtige Unkeler ist sowohl
mit den großen wie mit denkleinen Booten vertraut. „Von1987 bis 1993 bin ich selbst alsRennbootfahrer aktiv gewesen.Aus Kostengründen bin ichdann aber in den Modellbaugewechselt. Vieles, was ich imechten Rennsport gelernt
Modellboote können sehr schnell sein. Egon Pohl aus Unkel gehört zu den erfolgreichstenKonstrukteuren und Lenkern. Im Juli verteidigt er seinen Weltmeister-Titel.
Shabe, setzte ich jetzt beim Baukleiner Boote um.“
Tatsächlich begnügt sichPohl nicht einfach mit
Booten von der Stange, die alsEinsteigermodell ab etwa 250Euro zu haben sind, sondern er
baut seine etwa 80 Zenti -meter langen und etwa dreiKilo gramm schweren Kata -marane selbst. „Für den
Laien sind die Unter schiedezwischen Serien produkt undEigenbau schwer zu erkennen,auch, weil die Unterschiede oftunter dem Boot, am Rumpf undan den Kufen liegen, den soge-nannten ,Tatzen’“, sagt Pohlund betont: „Da geht es um
von Hans Ziegler
Rennsport imKleinformatRennsport imKleinformat
Marke: Eigenbau
aerodynamische Hilfen, mehr möchte ich nichtsagen, Betriebs geheimnis sozusagen.“
Klar ist: Mit seinen Tüfteleien hat PohlErfolg. Als sich 2010 in Duisburg am dor-
tigen Rahmsee die besten Konstrukteure undLenker von Model l -Powerbooten aus ganzDeutschland versammelten, holte sich Pohlgleich zwei Titel. Sein Katamaran-Rennbootsteuerte er mit exakt 126,54 Stundenkilometerndurch die Laserschranke, schnell genug für dendeutschen Meistert i te l und e inen neuenWeltrekord in dieser Modellboot-Leistungs -klasse. Vom 1. bis zum 3. Juli sind die, wie Pohlselbst sagt, „Geschwindigkeitsjunkies“ wiederam Duisburger Rahmsee und der Unkeler istzuversichtlich, dass er seine Titel verteidigt.„Tests in den Bonner Rheinauen und amHonnefer Rheinarm sind gut verlaufen. An mei-nem Rennkatamaran habe ich noch ein paarkleine, aber wichtige Modifikationen vorgenom-men. Das gibt viel Stabilität bei Vollgas.“
Tatsächlich ist es gerade diese Verbindungvon Tempo und Stabilität, die das erfolg-
reiche Speedboot im Modellformat ausmacht.Mancher muss da noch Lehrgeld zahlen; sokommt es bei den Wettbewerben immer wiederzu Überschlägen. Die Rennstrecke ist deshalbam Duisburger Baggersee auch in gebührendemAbstand zum Ufer angelegt und es gibt ein strik-tes Reglement: Wer – wie es in der Wett -bewerbsbeschreibung heißt – „sein Boot gefähr-lich schnell die Strecke passieren lässt“, wirdermahnt , erst mit e iner gelben und beiWiederholung auch einer roten Karte. Das zeigt:Bei aller Liebe zur Geschwindigkeit setzen auchdie Freunde des Model l -Powerbootes aufSicherheit. Nähere Informationen zum Thema unter: www.german-saw.de. �
Egon Pohl trainiert vor Grafenwerth
Beratung, Lieferung, Montage undKundendienst aus Meisterhand!
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�Rollläden�Möbel- & Treppenbau�Zimmertüren & Fußböden
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Schreinermeister Uwe BöckingAm Schwimmbad 7 · 53545 Linz/Rh.Telefon: 02644/2265 · Fax 02644/7876E-Mail: [email protected] Jahre
Seite 48 Der Rheinländer · Juli 2011
künstlerisch!
von Wolfgang Ruland
olf Schwechheimer, 62, zeigt sich mit sei-ner Nickelbrille, dem Rauschebart, den wieelektrisiert wirkenden abstehenden Haarlockenund seiner wuseligen Art als Künstler, bei demneben aller Ernst haftigkeit auch „immer einScherz mit dabei ist“, wie er selbst einräumt.Der gelernte Konditor -meister aus Neustadt ander Weinstraße , dergerne gut kocht undsich als „Weintrinker und Weinkenner“ vorstelltund ausführlich vom verstecktem Unsinn in sei-nen Werken spricht, will durch seine Kunst aberauch Anregungen zum Nachmachen geben:„Bemalt Eure Wände, gestaltet Eure Gärten.“ Beiallen satirischen und gesellschaftskritischenAnspielungen seiner Skulpturen wie beim„Granatapfelbaum“, der als Früchte Granatenabwirft und einem dürren Holzgestänge, das„Germany’s Next Top-Model“ heißt, findet man
in seiner Kunst immer auch eine selbstironischeBeimischung. Dazu tragen auch die dadaisti-schen Elemente bei, die in seinen Arbeiten zumAusdruck kommen und sich zuletzt in derNamensgebung des „Kulturvereins OberscheidTaf tahü“ manifest iert haben. Mit se inem
Musikerkol legen undkünst ler ischem Mit -streiter Thomas Breuer,46, hat Schwechheimer
einen kongenialen Part ner für die Organisationder Kulturtage gefunden. Breuer, Vorsitzen derdes Kulturvereins, scheint ebenfalls den Ernstdes Lebens weglachen zu wollen. Er lebt imNachbarort Griesenheim, betreibt von dorteinen Schallplattenversand im Internet und istwie sein Freund zufällig auf die BuchholzerHöhe geraten. „Kunst wird in der Stadt verwaltetund auf dem Dorf gelebt“, verteidigt Schwech -hei mer seine Ent scheidung, sich in einem win-
„Hundertwasser-Touch“
P e r f o r m a n c e -K ü n s t l e r , M a l e r ,Skulpteur, Musikerund Dadaist RolfSchwechheimer lädtam 8. und 9. Juli zuden Ober scheiderK u l t u r t a g e n i nseine Land galeriei m e h e m a l i g e nTelegrafenamt desB u c h h o l z e rOrtsteils.
R
VersteckterUnsinnVersteckterUnsinn
Thomas Breuer und Rolf Schwechheimer
Gynäkologische Praxis in Bad Honnef
Gerne möchte ich Sie in meiner Privatpraxis für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
als Patientin willkommen heißen.Fragen Sie nach Ihrem Wunschtermin.
DIANA JUNGWeyermannallee 1153604 Bad Honnef
Telefon 0 22 24 - 9 60 15 50
Freitag, 8. Juli ab 17 Uhr bis Samstag, 9. Juli,21.30 UhrWeitere Mitwirkende: Mart in Lewsley(Singer-Songwriter, UK) Van Dancko (StonerRock, Rhein-Main) Harter Kanten Graubrot(Impro, Buchholz) The Mushroom Brothers(Magic Sounds), Leyenspiel (mittelalterli-ches), Maiila Shrestha (trad. nepalese music),Gerd Ajas (Fotograf ie) Laurence Wolf -Shrestha (around the world) , Tammo(Makrofotografie, Flensburg) Reneé Coté(Malerei, Kanada), Jeff Silvertrust
Landgalerie zum ehemaligen TelegrafenamtOberscheidBonner Str. 21, 53567 Buchholz-OberscheidInfo-Tel: 02683-6316www.landgalerie.de
OBERSCHEIDER KULTURTAGE
zigen Flecken im Vorderen Westerwald nieder-zulassen. Seit 1987 bewohnt und bearbeitet erdas ehemalige kaiserliche Telegrafenamt ausdem Jahre 1901. In jedem Zimmer und jederEcke findet man Gemälde und Zeugnisse seinernimmermüden Künstlerschaft. „Das hat einenHundertwasser-Touch“, findet Thomas Breuer,wenn er die Arbeit seines Freundes beschreibensoll. Die entsteht zumeist nach einer erdachtenGeschichte, „die dann sprachlich verdichtet undbildnerisch ausgestaltet wird und wieder zurGeschichte zurückführen soll“, erläutert derKünstler dann ganz ernst. Seriös planen die bei-den auch die Oberscheider Kulturtage, die nunzum vierten Mal, aber zum ersten Mal über zweiTage stattfinden. Internationale Maler, Musikerund Fotografen geben sich hier ein Stelldichein.Natürlich auch mit dabei: „Harter KantenGraubrot“ – die Free-Jazz-Combo um RolfSchwechheimer und Thomas Breuer mit BassistStefan Schneider. �
Rolf Palm:
Die Brücke von RemagenDer dokumentarische Bericht über die dramatischen Ereignisse am Rhein im Fühjahr 1945
gebundene Ausgabe: h 19,90kartonierte Ausgabe: h 15,90
erhältlich in allen Buchhandlungen und im Heimatladen, Unkel, Pützgasse 2signierte Exemplare im Heimatladen vorrätig
Seite 50 Der Rheinländer · Juli 2011
musikalisch!legendär!
Wil Salden und sein Glenn-Miller-Orches -tra nehmen ihr Publikum mit auf eine
Reise in die Swing-Ära der 30er bis 50er Jahre.Das Glenn-Miller-Orchestra will sein aktuellesKonzert pro gramm als Hommage an dieMusiklegenden dieser Zeit verstanden wissenund spielt in der traditionellen großen Big-Band-Besetzung den authentischen Swing-Sound.
Dieser Abend gehört den großen Namender Swing-Ära wie Count Basie, Cole
Porter, Georg Gershwin, Benny Goodman undnatürlich Glenn Miller wenn „In The Mood“,
THE WORLD FAMOUSGLENN MILLER ORCHESTRA©
DIRECTED BY WIL SALDEN
„Moonlight Serenade“, „Pennsylvania 6-5000“,„Chattanooga Choo Choo“, „Diamonds Are GirlsBest Friend“, „As Time Goes By“ und viele ande-re unvergessliche Melodien erklingen.
Beginn 20 Uhr, Ein lass ab 18.30 Uhr, freiePlatzwahl, Eintritts karten im Vorverkauf zu 29Euro, Abendkasse 35 Euro
VVK: MediMax Asbach und Unkel, Hotel-Restaurant 4 Winden, Windhagen, TabakshopKlosek, Linz und im RHEINLÄNDER-Heimat -laden, Pützgasse 2, Unkel oder telefonisch:02224-7796512 – auch Ticketversand per Postmöglich. | WR �
– auf Einladung des RHEINLÄNDER zu hören am Samstag, 3. Dezember 2011 im ForumWindhagen. Eintrittskarten sind ab sofort erhältlich.
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