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Renews Spezial Ausgabe 70 / Februar 2014 Hintergrundinformation der Agentur für Erneuerbare Energien www.unendlich-viel-energie.de Eigenverbrauch und regionale Direktvermarktung Chancen und Herausforderungen

Renews Spezial, Nr. 70: Eigenverbrauch und regionale ... · bringen ihnen ein größeres Vertrauen entgegen, da nachvollziehbar ist, wo und wie sie hergestellt wurden. Regionale Erzeugnisse

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• Februar

Renews SpezialAusgabe 70 / Februar 2014Hintergrundinformationder Agentur für Erneuerbare Energien

www.unendlich-viel-energie.de

Eigenverbrauch und regionale Direktvermarktung

ChancenundHerausforderungen

www.unendlich-viel-energie.de

Renews Spezial Eigenverbrauch Nr.70|S.2

Autoren:MagnusMaierStand:Februar2014

Herausgegeben von:

Agentur für Erneuerbare Energien e. V.AbMärz2014:Invalidenstr.9110115Berlin

Tel.:030-200535-3Fax:[email protected]

ISSN2190-3581

Unterstützer:BundesverbandErneuerbareEnergieBundesverbandSolarwirtschaftBundesverbandWindEnergieGtV-BundesverbandGeothermieBundesverbandBioenergieFachverbandBiogasUnionzurFörderungvonOel-undProteinpflanzenVerbandderDeutschenBiokraftstoffindustrie

Gefördert durch:BundesministeriumfürUmwelt,Naturschutz,BauundReaktorsicherheitBundesministeriumfürErnährungundLandwirtschaft

Nr.70|S.3 Renews Spezial Eigenverbrauch

Inhalt

Einleitung 4

Strom vom eigenen Dach und aus der Region 6– WasistEigenverbrauch? 6– EigenverbrauchsanteilundAutarkie 8– GesetzlicherRahmenfürEigenverbrauch 10– Eigenverbrauch–PerspektivefürdiePhotovoltaiknachdemEEG 11– EigenverbrauchmitelektrischenSpeichern 12– FinanzielleFörderungvonSpeichern 14– HeizenmitSolarstrom 14– EigenverbrauchinUnternehmen 15– Vor-undNachteile 15

Direktvermarktung 21– RegionaleundlokaleDirektvermarktung 21– FormenderDirektvermarktung 22– DirektvermarktungnachMarktprämienmodell 22– DirektvermarktungnachdemGrünstromprivileg 23– SonstigeDirektvermarktung 26– Direktvermarktung–EinGeschäftsmodellfürEnergiegenossenschaften? 28– Vor-undNachteile 30

Zusammenfassung 31

Quellen/Literatur 32

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Renews Spezial Eigenverbrauch Nr.70|S.4

Strom vom eigenen Dach und aus der Region

Die Energiewende zu Hause selbermachen und dabei Geld sparen – so lautet derWunsch vielerEigenheimbesitzer. Für eine komplette Vollversorgung mit sauberem Strom aus ErneuerbarenEnergien reichen eine Photovoltaikanlage oder der Bezug von Ökostrom aber nicht aus. Dennphysikalisch kommt der meiste Strom, der im Haushalt verbraucht wird, immer noch aus demnächstgelegenenKraftwerk–unddaskannaucheinKohle-oderAtomkraftwerksein.EinevollständigeUnabhängigkeit vomöffentlichenNetzwirdnur indenseltenstenFällenerreicht.SogarmiteinemBatteriespeicheristeineEigenversorgungzuetwa60bis70ProzentinderRegeldasMaximum.Derrestliche Strombedarfmuss nach wie vor über einen Stromanbieter aus dem Stromnetz bezogenwerden. Mit dem Trend zum Eigenverbrauch nimmt die echte Vollversorgung mit Strom ausErneuerbarenEnergiendennochimmerkonkretereFormenan.

Für viele Hausbesitzer wird es zunehmend wirtschaftlich attraktiv, den Sonnenstrom aus derPhotovoltaikanlagen entweder direkt zu verbrauchen oder über eine Wärmepumpe zu nutzen. InZukunftwerdenimmermehrAnlagenbetreiberihrentagsübererzeugtenStromineinemSpeicherimKelleroderinderGaragezwischenlagern,umihnbeiDunkelheitoderbewölktemHimmelwiederzurVerfügungzuhaben.DieBürgerwollenselbstKraftwerksbetreiberwerdenundsauberenStromvorOrt produzieren. Als Motivation dient dabei das Argument der geringeren Energiekosten und derUnabhängigkeit. Aber auch Klima- und Umweltschutz gehören dazu. Bisher erzeugen erst sechsProzentderBundesbürgerStromselbst,amhäufigstenmitSolaranlagenoderBlockheizkraftwerken.LautBundesverbandSolarwirtschaftwarenimJahr2013bereitseinDrittelderneuinstalliertenPV-AnlagenaufEigenverbrauchausgelegt.

IneinpaarJahrenwirdEigenverbrauchzwangsläufigzunehmen.DieEinspeisevergütungfürPhoto-voltaik nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geht dem Ende zu. Ab einer bundesweitinstalliertenLeistung von52Gigawatt plantdieBundesregierung,dieEEG-Einspeisevergütung fürNeuanlagen einzustellen. Ende 2013 waren schon etwa 36 Gigawatt installiert. Der „Deckel“ wirddemnachindenwenigenJahrenerreichtwerden.WeralsonachAuslaufenderEEG-VergütungnochineinePV-Anlageinvestierenwill,mussdenStromselbstverbrauchenoderinEigenregieAbnehmerfinden.

NichtnurPrivathaushalte,sondernauchvieleBetriebewollen ihrenStromselbstproduzieren.Vorallem für mittelständische Betriebe bietet die Energieunabhängigkeit eine attraktive Lösung dieEnergiekostenzusenkenundunabhängigvonsteigendenEnergiepreisenzuwerden.Gewerbe,derenWerketagsüberproduzieren,könnendenamTagproduziertenStromvomDachoftkomplettselbstverbrauchen.Produktionsprozessekönnenauchsoumgestaltetwerden,dasssievorallemzudenErzeugungsspitzenvielStromverbrauchen.WennBetriebesiebenTagedieWocheproduzieren,wirdpraktischkaumnochStrominsöffentlicheNetzeingespeist.DerAutomobilherstellerOpeletwasetztschonseit2010aufselbstproduziertenStromausErneuerbarenEnergien.Eine225.000Quadratmetergroße PV-Anlage mit einer Maximalleistung von 8,15 Megawatt erzeugt pro Jahr 7,3 MillionenKilowattstunden.DerStromfließtdirektinsWerksnetz.ÜberschüssigerStromwirdvondenStadt-werkenMainzabgenommen.

Nr.70|S.5 Renews Spezial Eigenverbrauch

VorkurzementstandeinegroßeSolarstromanlagefürEigenverbrauchinKarlsruhe.DasInstitutfürTechnologie (KIT) installierte eine 1-MW-Anlage, mit deren Hilfe erforscht werden soll, wieEigenverbrauchsanlagen optimal beschaffen sein müssen. Ein Forschungsgegenstand ist zumBeispieldienetzschonendeErzeugungdurcheineoptimaleAusrichtungnachOstundWest.Dadurchsollen die Erträge morgens und abends gesteigert sowie die Mittagsspitzen reduziert werden.NebenbeireduziertdasForschungszentrumseineStromkostendurchEinsparungbeimStrombezugund hat so wieder mehr Geld für Investitionen und Personal zur Verfügung. Die ursprünglicheInvestitioninHöhevon1,5MillionenEurospartjährlichStromkosteninHöhevon200.000Euroein.

NebendemStromvomeigenenDach,werdenauchregionaleundlokaleDirektvermarktungsmodellevonStromausErneuerbarenEnergien immerbeliebter.DieBetreiberderWindenergie-,PV-oderBiomasseanlagenverkaufen ihrenStromnichtmehrüberdasEEG (d.h.gegeneineFestvergütungoderdieMarktprämie),sondernsuchensichselbstodermitHilfeeinesDienstleistersAbnehmerinderUmgebung.

Die Verbraucher legen allgemein immer mehr Wert auf regional erzeugte Produkte. Milch, Eier,GemüseundObstausregionalemAnbauerfreuensichzunehmenderBeliebtheit.VieleVerbraucherbringen ihneneingrößeresVertrauenentgegen,danachvollziehbar ist,woundwiesiehergestelltwurden.RegionaleErzeugnissemachendarüberhinaus langeTransportwegeüberflüssig,wasdieUmwelt schont.Undschließlichstärktdie regionaleProduktiondieheimischeWirtschaft.Dasgiltzunehmend auch für Strom. Das Produkt „elektrische Energie“ ist physikalisch zwar immer dasGleiche, angesichts des Klimawandels und der Atomkatastrophen in Tschernobyl und Fukushimastellen die Bürger aber höhere Ansprüche an die Umweltverträglichkeit der Stromerzeugung.RegionaleGeschäftsmodellemachenauchdasoftundurchschaubareFeldirreführenderÖkostrom-produkteverlässlicher.Sokannausgeschlossenwerden,dassderÖkostromanbietergrünenStromlediglichbilanziellausnorwegischenWasserkraftwerkenmithilfevonZertifikateneinkauft.GeeignetfürregionaleDirektvermarktungsindbishervorallemWindenergie,PhotovoltaikundWasserkraft.AuchBiogasmitWärmeversorgungskonzeptenkommtzumEinsatz. InZukunftsollenWind,Sonneund Bioenergie (und soweit vorhanden Geothermie und Wasserkraft) so zusammen kombiniertwerden,dassdezentraleEnergieversorgerihreKundenrundumdieUhrmitErneuerbarenEnergienbeliefernkönnen.

TatsächlichliefernersteErfahrungenguteArgumentefürregionalvermarktetenStrom:EingünstigerStrompreis, finanzielle Beteiligung der Bürger an den Anlagen und kurze, direkte Wege von derErzeugung bis zum Stromverbraucher. Was sich nach einer Idealvorstellung der dezentralenEnergiewendeanhört,existiertinderPraxisbeispielsweisebereitsimwestfälischenLichtenau.EinWindparkaus18Anlagenmit11,4MWGesamtleistunglieferteinenTeilseinesStromsübereinlokalansässigesUnternehmendirektandieBewohnerderGemeinde.DerEnergieversorgergewährtdenKundenzehnJahrelangeinenstabilenStromtarif,derschonheuteunterdemPreisdesGrundversorgersliegt.WennnichtgenügendWindweht,sorgtdasUnternehmenCleanEnergySourcingausLeipzigmitStromausanderenErneuerbare-Energien-AnlagenfüreinestabileundsichereStromversorgung.

EnergieautonomieistsokeineWunschvorstellungmehr,sondernbereitsRealität.Autonomieheißt,dieBürgerhabenbei ihrerEnergieversorgungdasHeftselbst inderHand.SiemüssendenStromnichtausdenEnergiequellenbeziehen,überdieihrStromversorgungsunternehmenentscheidet.DerStromfließtüberdasörtlicheVerteilnetzzudenKunden.DasBeispielLichtenauzeigt,dasseinelokaleEnergieversorgung aus den heimischen Energiequellen Sonne, Wind, Biomasse, Wasser undErdwärme möglich ist. Von dem niedrigen Strompreis profitieren hier alle angeschlossenenVerbraucher, nicht nur Bürger, die eine eigene Anlage besitzen oder an einem Projekt finanziellbeteiligtsind.DerstabilniedrigePreisistdadurchmöglich,dassdieWindenergie–imGegensatzzuKohle-oderAtomkraftwerken–nichtaufteurerwerdendeBrennstoffeangewiesenist.

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Renews Spezial Eigenverbrauch Nr.70|S.6

Das energieautarke, vomNetz komplett unabhängige Eigenheim, der energieunabhängige BetriebodervorOrtverbrauchterWindstromvomregionalenEnergieversorgeristeinvonvielenangestrebtesZiel.DochderTrendzumEigenverbrauchundzurregionalenVermarktungistnichtunumstritten.VorallemdieWirtschaftlichkeitvonSpeichern,dieLastenverteilungbeiderFinanzierungderFörderungderErneuerbarenEnergiensowiedieAuswirkungenaufdenStrompreisbietenAnlasszurDiskussionüber die Vor- und Nachteile. In der Debatte um eine Reform des EEG nehmen deshalb auch derEigenverbrauchsowieUmlagebefreiungenvonregionalvermarktetemStromeinezentralePositionein.ImFolgendensollendieVor-undNachteilediskutiertwerden.

Eigenverbrauch

Was ist Eigenverbrauch?

VieleBesitzereinerPV-AnlageerzeugenmehrStromalssieselbstverbrauchen.Sokannschoneine5-kW-AnlagedengesamtenStrombedarfeinesMehrpersonenhaushaltstheoretischdecken.WegendereinstrahlungsabhängigenErzeugungkommtmanaberinderRegelnuraufeinenEigenverbrauchvoncirca20Prozent.DenndermeisteStromwirdmorgensundindensonnenarmenAbendstundenverbraucht,wenndasFrühstückoderdasAbendessenzubereitetwerden,dieLichterbrennenundderFernseherläuft.DiegrößteStrommengestelltdieAnlageaberinderMittagszeitbereit,wenninvielenFamilien alle außer Haus sind. Dies führt dazu, dass sogar relativ kleine Anlagen Überschüsseproduzieren.Deshalbwerden80ProzentnichtdirektvorOrtverbraucht,sondernindasöffentlicheNetzeingespeistundanandereVerbraucherverteilt.

Eigenverbrauch eines Beispielhaushalts im TagesverlaufNurwosichdieblauundgelbhinterlegtenFlächenüberlappenwirdderPV-StromdirektimHaushaltverbraucht.

Quelle:Quaschning2012

Eigenverbrauch ist nach Definition des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) der„Verbrauch von selbst erzeugtem Strom durch Anlagen im räumlichen Zusammenhang ohneöffentlichesStromnetz“.DerStromauseinerPV-DachanlagefließtzuerstindasHausnetzundwirdzunächstvondenelektrischenGeräten imHaushaltverbraucht.DieSolarstromerzeugungundderStromverbrauchmüssenzeitgleicherfolgen.WievielStromderHaushaltselbstverbraucht,errechnendieStromzähler.DerEigenverbrauchergibtsichausderDifferenzzwischendererzeugtenundderinsöffentlicheNetzeingespeistenStrommenge.

Nr.70|S.7 Renews Spezial Eigenverbrauch

Eigenverbrauch von Solarstrom erfolgt grob auf drei Wegen: Direktverbrauch, Speicherung und Umwandlung in Wärme.NebenderPV-AnlageaufdemDachunddemWechselrichterbrauchtmanfüreinenhohenEigenverbraucheinenSpeicher,zumeisteineBlei-oderLithium-Ionen-BatteriesowieeinEnergiemanagementsystem,welchesdenStromandiestrombetriebenenHaushaltsgeräteoderden Speicher verteilt. Außerdem können ein intelligenter Stromzähler zur Optimierung desStromverbrauchsinHaushaltsgeräten,einHeizstabzurUmwandlungdesStromsinWärmeodereineWärmepumpehinzukommen.

SeitdemdieEinspeisevergütungfürStromausPhotovoltaikniedrigeristalsderHaushaltsstrompreis,lohntessichfürAnlagenbetreiber,möglichstvielStromselbstzuverbrauchen.DerEigenverbrauchlässt sich in erster Linie erhöhen, indem sich der Stromverbrauchermehr an das Stromangebotanpasst – d.h. wenn er den Strommöglichst dann verbraucht, wenn die Sonne stark scheint. Eingrößerer Anteil des Solarstroms kann so direkt vor Ort genutzt werden undmuss nicht ins Netzeingespeist werden. Dafür können die Anlagenbetreiber entweder selbst sorgen, indem sie ihrVerbrauchsverhalten anpassen, oder intelligente Energiemanagementsysteme steuern denStromverbrauch der Geräte. „Smart Meter“ lassen zu Stromproduktionsspitzen in den sonnigenMittagszeitendieWaschmaschineoderdieSpülmaschineautomatischstarten.EinderartigesLast-managementistschonseitlangemeineerfolgreichgenutzteMethodefürgroßeStromverbraucher,umGeldzusparen.SobeziehenzumBeispielKühlhäusermehrStrom,wenndasAngebotgeradegroßunddieNachfragegering ist.SiekühlendieWarebeihoherStromeinspeisungstärker runterundkönnendeshalbbeiStromknappheiteinigeZeitaufStromverzichten,ohnedassdieWareauftaut.

DiezweiteOptionsindSpeicher:BatterienkönneneinenTeildesStroms,dernichtdirektverbrauchtwird, für später einlagern.AbendskannderStromausdemSpeicherwieder zumKochen, für dieBeleuchtungoderfürdenFernseherabgerufenwerden.OderderSolarstromausderMittagsspitzewird für den Betrieb einer Wärmepumpe mit Pufferspeicher genutzt. So kann – idealerweisesolarthermischvorgewärmtes–heißesWassergespeichertundzumspäterenZeitpunktzumDuschenoderfürdieHeizunggenutztwerden.(Siehehierzu:Kap.„EigenverbrauchmitelektrischenSpeichern“,S.12ff.)

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Renews Spezial Eigenverbrauch Nr.70|S.8

Quelle:Quaschning2012

PV-Eigenverbrauchssystem mit Batterie- und Wärmespeicher

Eigenverbrauchsquote und Autarkie

Eine vollständigeUnabhängigkeit (Autarkie) ist auchmitBatterie,WärmepumpeundSmartMeterkaummöglich. Dafürmüssten vor allem imWinter zu lange Zeitspannenmit schwacher Sonnen-einstrahlung überbrückt werden. Ein Speicher, der selbst für einen dunklenWinter genug Stromspeichernkönnte,wärezuteuerundimSommerüberdimensioniert.

DerHauptanreizausSichtdesBesitzerseinerPV-DachanlagebestehtalsoinderReduzierungdesStrombezugs vomEnergieversorger, ummöglichst viel an Stromkosten zu sparen. Deshalb ist eswichtigEigenverbrauchzudefinieren.ErbeziehtsichschließlichaufzweiverschiedeneMaßstäbe:DieEigenverbrauchsquote und den „Autarkiegrad“. Die Eigenverbrauchsquote besagt, wie viel desStromsvomDachderAnlagenbesitzerselbstverbraucht.DerAutarkiegradzeigtdagegendenAnteildesselbsterzeugtenStromsamgesamtenStromverbrauchan.MancheAnlagenbesitzerachten inersterLinieaufdenAutarkiegrad.Ihnengehtesvorallemdarum,möglichstwenigStromausdemNetzzubeziehenundunabhängigzusein.AusNetzsicht ist jedocheherdieEigenverbrauchsquotewichtig.DennzurEntlastungdesNetzessolltedieStromeinspeisungzurMittagszeitreduziertwerden,indemmehrvorOrtdirektverbrauchtwird.

Nr.70|S.9 Renews Spezial Eigenverbrauch

Für einen höheren Eigenverbrauch ist nicht unbedingt ein Speicher notwendig. Auch das Last-management im Haushalt oder in Betrieben kann Verbrauchsspitzen dämpfen. Der Strombedarfbestimmter Geräte lässt sich problemlos auf spätere oder frühere Zeitpunkte verschieben.Lastmanagement erfüllt also die gleiche Funktion wie ein Speicher – als sogenannter virtuellerSpeicher–,nämlichdieErhöhungdesEigenverbrauchs.EineintelligenteVerbrauchssteuerunghebtdenAnteildesselbstverbrauchtenStromsvonetwa20auf30Prozent.BeikleinenSolaranlagenkannderselbstverbrauchteStromvon30auf45Prozentsteigen,wennzusätzlichmiteinerWärmepumpegeheiztwird.WirklichhoheEigenverbrauchsquotensindallerdingsnurmiteinerBatteriemöglich.Damitkönnenbiszu70Prozenterreichtwerden.MitWärmepumpeliegtderWertnochhöher.FürdenAutarkiegradgiltdagegen:JegrößerdieSolaranlageist,destomehrkannderAnlagenbesitzerseinenStrombedarf selbst decken. Von Frühling bis Herbst können Anlagenbetreiber ihren Strom sogarschonkomplettselbsterzeugen.

FürdiePlanungderAnlagebedeutetdieseUnterscheidung:WährenddieEigenverbrauchsquotemitzunehmenderAnlagengrößesinkt,steigtderAutarkiegrad.BeiderKaufentscheidungmusssichderAnlagenbetreiber also überlegen, ob er den selbst erzeugten Strommöglichst vollständig selbstverbrauchenwill,oderoberseinenStrombedarfmöglichstweitgehendmitStromausdereigenenAnlagedeckenwill.AbeinergewissenAnlagengrößemussderGroßteildesStromsinsNetzeingespeistwerden.DieMengedeseingespartenStrombezugsausdemNetz istaberdeutlichhöher.Batterie-speicher und Anlagenleistung bedingen sich dabei gegenseitig. Sie müssen sinnvoll auf einanderabgestimmtsein,umeinenhohenAutarkiegradoderEigenverbrauchsanteilzuerreichen.DieBatteriesollte auf keinen Fall zu groß im Verhältnis zur Anlage sein. Andersherum wäre es wenigerproblematisch,danichtspeicherbarerStromimmernochinsNetzeingespeistwerdenkann.

ImWinteristdieEigenverbrauchsquoteimmerhoch.DenndiegeringenSolarstromerträgekönnenimHaushaltoftkomplettdirektverbrauchtwerden.DerAutarkiegradistwiederumniedrig,daderStromausdereigenenAnlagenichtausreichtundderfehlendeStromgrößtenteilsausdemNetzbezogenwerdenmuss.ImSommeristesumgekehrt:DieAnlageerzeugtzumeistmehrStromalsderHaushaltverbraucht.DerEigenverbrauchistdanngering,dieAutarkiehoch.UmdenerzeugtenStromkomplettzeitgleichverbrauchenzukönnen,müsstedieLeistungderAnlagesokleindimensioniertsein,dasssiekaummehreinenrelevantenBeitragzumgesamtenStromverbrauchliefernwürde.

NebendenKriterienEigenverbrauchsanteil undAutarkiegradsolltenatürlichauchdieWirtschaft-lichkeit des Anlagensystems betrachtet werden. Dafür kommt es auf eine optimale AbstimmungzwischenAnlagengröße,BatteriekapazitätundVerbrauchsmusteran.BeiMehrfamilienhäusernkanneinhöhererEigenverbrauchsanteilerreichtwerden,dasichderStromverbrauchgleichmäßigerüberden Tag verteilt. Somit lässt sich die Photovoltaik ohne EEG-Vergütung und ohne SpeichersystembesondersgutindiesemBereicheinsetzen.SollteeslangfristigkeineEEG-Vergütungmehrgeben,rechnetsichfürdieAnlagenbetreiberfastnurnocheinehoheEigenverbrauchsquote.ÜberschüsseinsöffentlicheNetzeinzuspeisen,lohntsichdannkaumnoch.EinhoherAutarkiegradwürdedadurchzuteuer.AußeresfindensichneueGeschäftsmodellefürKleinanlagenbetreiber,umdieÜberschüsseohneEEG-Vergütungzuvermarkten.

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Renews Spezial Eigenverbrauch Nr.70|S.10

Gesetzlicher Rahmen für Eigenverbrauch

ErstseitderNovelledesEEGvon2009istEigenverbrauchvonPV-Strommöglich.ZuvormusstediegesamteStrommengeinsNetzeingespeistwerden.DenStromfürdenVerbrauchimHaushaltmusstendie Anlagenbesitzer von einem Energieversorgungsunternehmen (EVU) beziehen. Mit der Novelleerhielten die Anlagenbetreiber für den Eigenverbrauch eine reduzierte Vergütung, die, mit derEinsparungdeszuzahlendenStrompreisesbeimEnergieversorgeraddiert,finanziellattraktiverwaralsdie volleEinspeisung insNetz.Seit derEEG-Novelle 2012 fällt diese zusätzlicheVergütung fürEigenverbrauch weg. Denn angesichts sinkender Einspeisevergütung und steigender StrompreiselohntsichderEigenverbrauchschonohneextraAnreiz.DiesogenannteNetzparitätistdamiterreicht.Dasbedeutet,dassderEigenverbrauchgünstigeristalsderEinkaufdesStromsbeimEnergieversorger.Denn der Strom beim Energieversorger kostete im Januar 2014 etwa 28 Cent pro kWh, dieEinspeisevergütunglagdagegennurbeietwa13CentprokWhfürkleineAnlagen.

DierechtlichenRahmenbedingungengebeneinenAnreiz,denStromnichtnurselbstzuverbrauchen,sondernauchanNachbarnoderanliegendeBetriebezuverkaufen.AbhängigvonderEntfernungzumAbnehmerundvonderNutzungeinereigenenLeitungoderdesöffentlichenStromnetzesfallendabeiunterschiedlicheSteuernundAbgabenan.

Eine wichtige Frage für die Anlagenbetreiber ist die Behandlung von Eigenverbrauch bei derUmsatzsteuer. Jeder Anlagenbetreiber ist nach dem Steuerrecht als Unternehmer tätig. Auf jedeerzeugte Kilowattstunde wird die Umsatzsteuer erhoben, die er ans Finanzamt entrichten muss.Zudemmuss er eineUmsatzsteuererklärung abgeben. DieMehrwertsteuer, die er beimKauf derAnlagezahlenmusste,kannersichvomFinanzamtzurückerstatten lassen.Auchder imHaushaltselbst verbrauchte Strom fällt unter die Umsatzsteuerpflicht. Wie hoch der Preis von selbstverbrauchtemStromanzusetzen ist, istallerdingsrechtlichnochnichtabschließendfestgelegt.Obder Speicher zur PV-Anlage gehört, und damit den Käufer zum Vorsteuerabzug des Kaufpreisesberechtigt,istebenfallsnochnichtgeklärt.Umauszurechnen,obsicheinSpeicherlohntodernicht,mussdieseFragenochbeantwortetwerden.ZwischenBrutto-undNettopreisliegenschließlich19ProzentUmsatzsteuer.

Im Koalitionsvertrag von 2013 einigte sich die Große Koalition darauf, Eigenverbrauch an derMitfinanzierungderEEG-Vergütungzubeteiligen.GrundsätzlichsolldiegesamteEigenstromerzeugunganderEEG-Umlagebeteiligtwerden.NeuanlagensollenmiteinerMindestumlagebelastetwerden.Die Wirtschaftlichkeit von Erneuerbare-Energien-Anlagen und Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)-Anlagensollenabererhaltenbleiben.FürkleineStromerzeugersolleineBagatellgrenzeeingeführtwerden.NachdenaktuellenPlänen(Stand:Feb.2014)desWirtschafts-undEnergieministersSigmarGabrielsollenkleinePV-Anlagenbis10kWpweitervonderEEG-Umlagebefreitbleiben.DasheißtdergrößteTeilvonEigenverbrauchsanlagenaufdenDächernvonEinfamilienhäusernwäredavonnichtbetroffen.

Nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW Solar) machen Anlagen dieserGrößenordnung 17 Prozent des Solarzubaus aus. Die solare Stromerzeugung inmittelständischenBetrieben,inderLandwirtschaft,imGewerbeundaufMehrfamilienhäusern,diedie10-kWp-Grenzemeistensübersteigt,würdeallerdingsdeutlichstärkerbelastetundwenigerattraktivwerden.

Nr.70|S.11 Renews Spezial Eigenverbrauch

Eigenverbrauch – Perspektive für die Photovoltaik nach dem EEG

Nach den Plänen der Bundesregierung läuft die EEG-Förderung der Photovoltaik aus, wenndeutschlandweiteine installierteGesamtleistungvon52Gigawatterreicht ist.Ende2013standdieSolarenergiebeietwa36Gigawatt.Dasheißt,der„Deckel“kannschoninwenigenJahrenerreichtsein.VorallemEigenverbrauchwirdderPhotovoltaikeinLebennachdemEEGermöglichen.VolkerQuaschning,ProfessorfürRegenerativeEnergiesystemeanderHochschulefürTechnikundWirtschaftBerlin,rechnetnachdemAuslaufenderEEG-VergütungmiteinemweiterenAusbaupotenzialbiszu90Gigawatt.AuchandereWissenschaftlerrechnenmiteinemAusbaupotenzialvoninsgesamtüber100GigawatttrotzPV-Deckel,dankEigenverbrauch.1

Weiter sinkende Preise für PV-Anlagen und ein steigender Strompreis werden dazu führen, dieursprünglicheLogik desEEGumzukehren.War zuBeginndesEEGdiemaximaleEinspeisungderHauptanreizfürAnlagenbetreiber,sowirdinZukunftdermaximaleEigenverbrauchdenAusbauderSolarenergieantreiben.Dadurchergibt sicheinehöhereEigenverantwortungderAnlagenbesitzer.Diesemüssensich inZukunft selbstdarumkümmern,wie sie ihrenStrommithilfe vonBatterien,Elektrofahrzeugen, Energiemanagement, Wärmepumpen oder Tauchsiedern weitestgehend selbstverbrauchen.Daswird auch dazu führen, dass sie nichtmehrmitmöglichst großenAnlagen ihreRenditenmaximierenwollen,sonderndieAnlagenwerdensodimensioniert,dassderStromvollständigindenProduktionsprozessenvonBetriebenundIndustrieoderimHaushaltverbrauchtwird.

1Huber,Sänger,Hamacher:„Post-EEG“-PotenzialvonPhotovoltaik,S.61.

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Renews Spezial Eigenverbrauch Nr.70|S.12

Eigenverbrauch mit elektrischen Speichern

DermeisteSolarstromwirdmittagserzeugt.JedochistamAbendderStromverbrauchamhöchsten.EineLösungumdieseZeitspannezuüberbrückensindSpeicher.HerzeinesSolarstromspeichersistdieintelligenteLade-undEntladesteuerung.DieseregeltdasZusammenspielzwischenPV-Anlage,demStromverbrauchimHaushalt,derBatterieunddemöffentlichenStromnetz.ZuerstfließteinTeildes erzeugten Solarstroms in die elektronischen Geräte und wird sofort verbraucht. Erzeugt dieAnlagemehrStromalsimselbenMomentgebrauchtwird,lädtsieautomatischdieBatterie.SobaldderSpeichervollbeladenist,fließtderüberschüssigeStrominsöffentlicheNetz.IdealerweisesindAnlageundSpeichersoaufeinanderabgestimmt,dassdergespeicherteStrombiszumnächstenTagaufgebrauchtistunddieÜberschüssezurMittagszeitwiederaufnehmenkann.Außerdemmussdafürgesorgtwerden,dassderSpeicheraneinemsonnigenVormittagnichtschonvorderMittagszeitvollbeladenistunddeshalbdieMittagsspitzenichtmehraufnehmenkann.Diesistinsbesonderewichtig,wenndiePV-Anlageauf60ProzentihrerWirkleistungreduziertist,dadieKfW-FörderunginAnspruchgenommenwurde.

Auf die richtige Speicherung kommt es anSonnenstrom zeitversetzt nutzen entlastet Stromnetze

Quelle:BSWSolar2013

Nr.70|S.13 Renews Spezial Eigenverbrauch

BatteriespeichersindindesnichtinjedemHaushaltsinnvoll.WenndieVergütungssätzebeiälterenAnlagennochüberdemHaushaltsstrompreisliegen,istdieNachrüstungmiteinemSpeichermeistnichtrentabel.BeiNeuanlagenhingegenlohntessichausderSichtdesAnlagenbetreibershäufig,einenSpeicherindiePlanungeinzubeziehen.

DasForschungsprojekt„PV-Nutzen“derRheinisch-WestfälischenTechnischenHochschule(RWTH)AachenunddesIÖWuntersuchtfürdasBundesumweltministerium,welchenNutzendasSpeichernvonSolarstromhabenkann.DabeiunterscheidendieForscherdenNutzenfürdenAnlagenbetreiber,fürdieNetzstabilität,dieVolkswirtschaftunddasGesamtsystemsowieschließlichfürdieUmwelt.Siegehen davon aus, dass für Eigenverbrauch ausgelegte dezentrale Solarstromspeicher eines derwenigenGeschäftsmodellefürstationäreBatteriespeicherseinwerden.DenndiesehabendurchdenEigenverbrauchstabileErlöse.

Für welche Anlagen lohnt sich Eigenverbrauch?Inbetriebnahme der PV-Anlage im Jahr2010undfrüher

FürältereAnlagengibtesnocheineEinspeisevergütungvon30ct/kWhundmehr.DaderStrompreisunter30Centliegt,lohntessichfinanziellnicht,denSolarstromselbstzuverbrauchen.Esistdahergünstiger,StromausdemNetzzubeziehenunddenSolarstromvomDachkomplettinsöffentlicheNetzeinzuspeisen(Ausnahmesieheunten).

Inbetriebnahme1.Januar2009–31. März2012

Anlagen,dieindiesemZeitrauminBetriebgingen,erhalteneineEigenverbrauchsvergütung.Hierlohntessichnachzurechnen,obEigenverbrauchmitoderohneSpeicherfinanzielleVorteilebringt.

InbetriebnahmeseitApril2012 DieseAnlagenhabenbereitsdieNetzparitäterreicht.Dasheißt:DieVergütungliegtniedrigeralsderStrompreis.EigenverbrauchohneSpeicherlohntsichinjedemFall.MitzunehmenderDifferenzzwischenStrompreisundEinspeisevergütungkönnensichauchStromspeicherrechnen.

Inbetriebnahmeseit1.1.2013 Batteriespeicher,diemitdiesenPV-Anlagenkombiniertwerden,könnendenstaatlichenZuschussundeinengünstigenKfW-KreditinAnspruchnehmen(siehenächsteSeite).DadurchwerdenwirtschaftlicheDefizitedurchdiehohenSpeicherkostenteil-kompensiert.

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Renews Spezial Eigenverbrauch Nr.70|S.14

Finanzielle Förderung von Speichern

Seitdem1.Mai2013gibtesüberdie bundeseigeneFörderbankKfWstaatlicheZuschüssefürdenKaufeines Batteriespeichers. Pro kWp Leistung erhält der Betreiber bis zu 660 Euro. Die Höhe derFörderunghängtvomgewähltenBatteriespeicherundvonderGrößederPV-Anlageab.FinanzielleUnterstützunggibtesnurfürAnlagenmitbiszu30kWpLeistung.EindurchschnittlichesEinfamilienhaushatinderRegelnichtmehrals10kWpaufdemDachinstalliert.DieAnlagemussimGegenzugfürdieFörderungauf60ProzentihrerAnlagenleistungreduziertwerden.EinePV-Anlagemit10kWpdarfalsonurnochmiteinerLeistungvonhöchstens6kWeinspeisen.Alleswasdarüberhinausgehtmussdirekt verbraucht werden oder kann in der Batterie gespeichert werden. So soll der SolarstromgleichmäßigerüberdenTagverteilteingespeistwerden.Anlagenbetreiber,diedieEigenverbrauchsregelinAnspruchnehmenundderenAnlagezwischenJanuar2009undMärz2012installiertwurde,erhaltenkeineSpeicherförderung.DennsieerhaltenfürdenselbstverbrauchtenStromeineVergütung.

Da es sich bei Solarspeichern noch um ein junges Feld handelt, sind deutliche Innovationen undPreissenkungenzuerwarten.BereitsheutewachsendieZahlderAnbieterunddieProduktpaletterasant.DieBostonConsultingGroup(BCG)rechnetmiteinemUmsatzvonzweiMilliardenEuromitSpeicherninEuropabis2015undmitfünfMilliardenEuroimJahr2020.Deutschlandwird-mit60Prozent - der mit Abstand größte Absatzmarkt sein. BCG geht davon aus, dass die Preise fürSpeichersystemevonderzeit1.500EuroproKilowattstundeaufunter1.000Eurosinkenwerden.DasZentrum für Sonnenenergie- undWasserstoff-Forschung (ZSW) rechnet damit, dass dieKosten bis2015sogarauf500EuroproKilowattstundeSpeicherkapazitätsinkenkönnten.DasseiedieGrenzeindenen sie wirtschaftlich sinnvoll einsetzbar werden. Das ZSW prognostiziert: „In einigen JahrenwerdenBatterienundWärmepumpenzuPV-AnlagengehörenwiedasDachzumHaus“.

DerKaufeinesSpeichers istmitUnsicherheitenbehaftet.SteigtderStrompreisweiteran,werdenSpeicherzunehmendattraktiv.SinktderStrompreisallerdingsineinpaarJahrenwieder,sonimmtauchdieWirtschaftlichkeitvonSolarspeichernab.ObderSpeichersichlohnt,wirdletztendlichimmervondenindividuellenVoraussetzungenvorOrtundvondenErwartungenkünftigerPreissteigerungenabhängen.

Heizen mit überschüssigem Solarstrom

NebendemSpeichern vonStromüberschüssengibt es auchnochdieMöglichkeit, überschüssigenStromzurWärmeproduktionzunutzenundsodieEigenverbrauchsquotezuoptimieren.DafüristeinWärmespeicher erforderlich, der bei vielen Heizungsanlagen bereits vorhanden ist. Mithilfe einerWärmepumpeodereinesHeizstabserwärmtderSolarstromdasWasserfürDuscheundHeizungundspartsoBrennstoffewieHeizöloderErdgasein.DadurchlässtsichdieEinspeisungvonÜberschüssenzuErzeugungsspitzendeutlichreduzieren.DieHeizungsanlagelässtsichabernichtkomplettersetzen.DennimWinterreichtdieSolarstromproduktionnichtaus.DeshalbeignetsichdiePhotovoltaikvorallemzurTrinkwassererwärmung.

EsgibtaberauchGründe,diegegendieVerwendungvonStromüberschüssenzurWärmeerzeugungsprechen:DemKlimaschutzistammeistengedient,wennSolarstromfossileStromerzeugungsquellenersetzt.AufgrunddeshohenAnteilsanStein-undBraunkohleimdeutschenStrommixistderCO2-AusstoßeinerdurchschnittlichenKilowattstundeStromgutdoppeltsohochwiederCO2-Ausstoßeiner

Kilowattstunde Wärme. Aus Sicht des Klimaschutzes ist es deshalb sinnvoller PV-Strom-Überschüsse,dienichtimHaushaltverbrauchtwerdenkönnen,insöffentlicheNetzeinzuspeisen,um

Nr.70|S.15 Renews Spezial Eigenverbrauch

Eigenverbrauch in Unternehmen

Nicht nur Privathaushalte, sondern auch viele Unternehmen versuchen mittlerweile mit eigenenKraftwerken Energiekosten zu sparen. Mit einer eigenen PV-Anlage, einem Windrad oder einerBiogasanlage lassensichAusgabenfürStromausdemNetzeinsparen.DasKonzept istnichtneu.SchoninZeitenderIndustrialisierungbautenFabrikbesitzereigeneKraftwerkeaufdemWerksgelände.LauteinerUmfragederIndustrie-undHandelskammer(IHK)besitzenetwazehnProzentderbefragtenMitgliedsunternehmeneineigenesKraftwerk.EtwaeinViertelderUnternehmenplantenoderbautenbereits eigene Stromerzeugungsanlagen. Über 90 Prozent der Eigenverbrauchsanlagen sind imMomentnochfossileKraftwerke.

FürdenEigenverbrauchvonSolar-oderWindstromistdasproduzierendeGewerbebesondersgutgeeignet.DennesverbrauchteinenGroßteildesStromsselbstundistdeshalbfüreinenrentablenBetrieb der Erneuerbare-Energien-Anlagen nicht auf die EEG-Vergütung angewiesen. Für dieStromkostenderUnternehmenfallenlediglichdieStromgestehungskostenan.

Vor- und Nachteile

WassprichtfürEigenverbrauch?

NetzparitätundtragendesGeschäftsmodellDerfinanzielleVorteilvonEigenverbrauchliegtfürdenBesitzereinerPV-AnlageaufderHand:DerStromvomDachistgünstigeralsStromausdemNetz.DerZeitpunkt,andemdieStromgestehungs-kosten und die Einspeisevergütung den Verbraucherpreis unterschritten haben, nennt sich Netz-parität.AngesichtsderStrompreiserhöhungenvielerEnergieversorgerundfallenderEinkaufspreisefürPV-Anlagen lässt sichdurcheinenhohenEigenverbrauch immermehrGeld sparen.LegtmaneinenStrompreisvon28ct/kWhundeineEinspeisevergütungfürPhotovoltaikvon13ct/kWhzugrunde,liegtderKostenvorteilbereitsbei15Cent.DadieEinspeisevergütungweiterabsinkt,erhöhtsichdieserAbstandimmermehrundEigenverbrauchlohntsichzunehmend.SeitdieEinspeisevergütunggeringeristalsderStrompreisderEnergieversorger,amortisiertsicheinePV-Anlageumsoschneller,jemehrStromderPV-Anlagenbetreiberselbstverbraucht.DieserPreisvorteilistzumwichtigstenTreiberfürEigenverbrauchgewordenundgiltalstragendesGeschäftsmodellfürdenPV-MarktnebenderEEG-Einspeisevergütung. Bei weiterem Abschmelzen der EEG-Vergütung wird dieses Geschäftsmodellumso wichtiger. Der Preisvorteil durch Eigenverbrauch gilt allerdings bisher nur für privateHaushaltskundenoderGewerbebetriebe.DieIndustriezahltdeutlichgeringereStrompreise,weilsievon den Energieversorgern spezielle Konditionen erhält und zu großen Teilen von Umlagen undNetzentgelten befreit ist. Deshalb wird die Netzparität bei den Industriestrompreisen erst spätererreicht.

so Strom aus Kohlekraftwerken zu verdrängen. Zudem besteht mit der Solarthermie eine weitere Option, Heizwärme aus Solarenergie zu gewinnen. Diese sind auf gleicher Fläche deutlich effizienter als solarstrombasierte Heizsysteme.

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Renews Spezial Eigenverbrauch Nr.70|S.16

Entwicklung der Strompreise

Quelle:Quaschning2012

WiewirtschaftlichEigenverbrauchimPrivathaushaltist,hängtletztendlichvonderHaushaltsgröße,demVerbraucherverhaltenunddemAnlagenertrag(StandortundAnlagenausrichtung)ab.Jegrößerder Haushalt, umso mehr Strom lässt sich direkt verbrauchen, da sich der Stromverbrauchgleichmäßiger über den Tag verteilt. Verbraucher, die darauf achten, dass sie möglichst vielestromverbrauchende Geräte (z.B.Waschmaschine und Spülmaschine) dann einschalten, wenn dieSonnestarkscheint,steigernihrenEigenverbrauch.

DasErreichenderNetzparitätheißtallerdingsnochnicht,dassdiePV-AnlagenohnedieEinspeise-vergütungwirtschaftlichbetriebenwerdenkönnen.ErsthoheEigenverbrauchsquotenmitSpeichernkönnen in der Zukunft von der Einspeisevergütung unabhängig machen. Mit Speicher liegen dieStromgestehungskosten jedochgrößtenteils immernochüberdemHaushaltsstrompreis.Laut IÖWliegensiezwischen24und82ct/kWh.DieNetzparität fürPV-AnlagenplusSpeichererwartetdasForschungsinstitutabernochvor2020.

Nr.70|S.17 Renews Spezial Eigenverbrauch

Eigenverbrauch – Ein Rechenbeispiel

DasZentrumfürSonnenenergie-undWasserstoffforschungBaden-Württemberg(ZSW)rechnetvor:EinevierköpfigeFamilieerzeugtmit ihrerPV-Anlage4.000KilowattstundenStromimJahr.1.200 Kilowattstunden (30 Prozent) des Solarstroms nutzt die Familie direkt für den eigenenStrombedarf. Eine Wärmepumpe in Verbindung mit einem thermischen Speicher lässt denEigenverbrauchauf1.800kWhsteigen.Miteinem5kWh-Batteriespeicherwerdensogar2.800kWherreicht.

EinegrößereAnlage,die7.000kWhproJahrerzeugt führt zueinemEigenverbrauch von 1.400kWh.DieEigenverbrauchsmengesteigtalsoum200kWh,währendderprozentualeAnteilsinkt–dennderEigenverbrauchsteigtnichtproportionalzurStromproduktion.MitWärmepumpewerdenmitdergrößerenAnlage2.400kWhselbstgenutzt,mitBatterie3.500kWh.

DerBeispielhaushalt verbraucht insgesamt 7.000 kWh im Jahr, 4.000 kWh für die elektrischenGeräte,3.000kWhzurWärmeerzeugung.BeiderkleinerenPV-Anlagemüssenalso4.200kWhausdemNetzbezogenwerden;1.200kWhwerdenhingegeninsNetzeingespeist.DiegrößereAnlagedecktdieHälftedesEnergiebedarfsdesHaushaltsmitselbsterzeugtemStrom.3.500kWhwerdenjeweilsinsNetzeingespeistundüberdenStromversorgerausdemNetzbezogen.

WeitereRechenbeispielgibtesunter:www.solarwirtschaft.de

EntlastungderNetzeBeieinemweiterenAusbauderPhotovoltaikkönnendieNetzeohneeineSpeicherungvonÜberschüssenirgendwannkeinenSolarstrommehraufnehmen.DasFraunhofer-InstitutfürSolareEnergiesysteme(ISE) ist demNutzen vonBatteriespeichernnachgegangen.DieForscherkamen zudemErgebnis,dassdieSpeicherbeieineroptimiertenBetriebsführungdasStromnetzentlasten.Dadurchkönnenzwei Drittel mehr Solarleistung installiert werden. Die Einspeisespitzen reduzierten sich um 40Prozent.WichtigistdabeidieLeistungderAnlage,dieGrößederBatterieunddenStromverbrauchimHaushalt (Lastmanagement) optimal aufeinander abzustimmen. Ein zusätzlicher Nutzen für dieNetzstabilitätergibtsichlautFraunhoferISE,wenndieBatterieauchStromindasöffentlicheNetzeinspeisen kann. Bisher waren PV-Anlagen idealerweise nach Süden ausgerichtet, um einengrößtmöglichenJahresertragzuerzielen.MitEigenverbrauchsanlagenwerdenzunehmendauchOst-undWestdächerinteressant,daderenErträgemorgensundabendsgrößersind.ZudemkönnenandenFassadenangebrachteAnlagendieErträgeimWintersteigern.DurchdieseKombinationausOst-und Westausrichtung sowie der Nutzung der Fassaden verteilt sich die SolarstromproduktiongleichmäßigerüberdenTag.DassteigertnichtnurdenEigenverbrauch,sondernentlastetauchdieNetze.

Renews Spezial Eigenverbrauch Nr.70|S.18

EntlastungderEEG-UmlageEinweiteresArgumentistdieReduzierungderEEG-Umlage.DenndervomAnlagenbetreiberselbstverbrauchte Stromwird nicht vergütet und erhöht somit nichtmehr die EEG-Umlage, die von denmeistenStromverbraucherngezahltwerdenmuss.InsgesamtsinktdieEEG-geförderteStrommenge.AufderanderenSeitezahltderAnlagenbesitzerkeineEEG-UmlagemehrfürjedeKilowattstunde,dieer ausdemNetzbeziehtund trägt somitnichtmehr zurFörderungaller anderenEEG-vergütetenAnlagen bei. Letztendlich sorgt die Differenz zwischen nicht gezahlter EEG-Umlage und nichtbezogenerEEG-VergütungnochaufJahrefüreineNettoentlastungderEEG-Umlage.

UnabhängigkeitEigenverbrauch macht den Anlagenbesitzer zu einem gewissen Grad unabhängig von steigendenStrompreisendesEnergieversorgers.DieStromgestehungskosteneinerSolaranlagebleibenabderInstallationimmergleich.

WassprichtgegenEigenverbrauch?

„Entsolidarisierung“?BeiEigenverbrauchsinktderBeitragzurFinanzierungderNetzeundderFörderungderErneuerbarenEnergien.AußerdementgehendemStaatEinnahmenausderStromsteuer,welchezurFinanzierungderstaatlichenRentebeiträgt.

Eine Studie des ZSW im Auftrag des Bundesumweltministeriums vom Februar 20142 kam zu dem Ergebnis, dass eine EEG-Abgabe auf Eigenverbrauch die Allgemeinheit mehr kosten würde als sie einbringt. Denn die Einnahmen wären deutlich geringer als die durch Eigenverbrauch eingesparten EEG-Vergütungszahlungen. „PV-Eigenverbrauch führt heute zu einer Entlastung der EEG-Umlage, da die eingesparten spezifischen PV-Differenzkosten höher als die durch Eigenverbrauch entgangene EEG-Umlage sind“, heißt es wörtlich in der Studie. Im Jahr 2013 führte Eigenverbrauch zu einer Belastung in Höhe von 92,9 Millionen Euro. Demgegenüber standen eingesparte Vergütungszahlungen von 214,2 Millionen Euro.

Zudem kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass eine Eigenverbrauchsabgabe den weiteren Ausbau der Photovoltaik gefährde. Die Belastung von Eigenverbrauch durch die EEG-Umlage würde PV-Anlagen unwirtschaftlich werden lassen. Es bestehe momentan „ohne gleichzeitig höhere Vergütungen kein Raum für Abgaben auf Eigenverbrauch, ohne den PV-Zubau damit stark zu bremsen“. Bereits heute sei Eigenverbrauch für den wirtschaftlichen Betrieb einer PV-Anlage unverzichtbar. Denn in vielen Fällen reiche die EEG-Vergütung alleine nicht mehr aus. Im Gewerbe und in der Industrie müssten in der Regel 10 Prozent und in den privaten Haushalten 20 Prozent selbst verbraucht werden, damit die Photovoltaik rentabel ist. Ohne Einspeisevergütung werden PV-Anlagen im Gewerbe nur noch bei Eigenverbrauchsanteilen ab 35 Prozent finanziell attraktiv bleiben, im Haushalt sogar nur noch ab 50 Prozent.

2ZSW: Vorhaben IIc: Stromerzeugung aus Solarer Strahlungsenergie. Februar 2014.

PrivathaushalteundUnternehmenkönnendurcheigeneStromerzeugungsanlagenAusgabenfürdieNetzentgeltesparen.DiePV-Anlagenbesitzer,diedenStromselbstverbrauchen,zahlenwenigerfürdenBauunddenBetriebdesNetzesalsHaushalteohnePV-Anlage.DenndieNetzentgeltewerdenüber denArbeitspreis, d.h. die bezogeneStrommenge, berechnet. Allerdings verursachen diePV-Anlagenbesitzer gleich hohe Kosten für den Anschluss ans Netz und die sichere Versorgung wieHaushalteoderUnternehmen,diekeineeigeneStromerzeugungsanlagehaben.Dasgleichegiltfürdie Konzessionsabgabe, die die Kommune vom Netzbetreiber als Gegenleistung für die NutzungöffentlicherWegeerhebt.

Nr.70|S.19 Renews Spezial Eigenverbrauch

VolkswirtschaftlicheGesamtkostenEin negativer Effekt für das Gesamtsystem ergäbe sich durch einen Trend zu kleinen, reinenEigenverbrauchsanlagen.WieobenbeschriebenführenkleindimensionierteAnlagenzueinerhöherenEigenverbrauchsquote,obwohldieDachflächeeigentlichfüreinegrößereAnlagegeeignetwäre.DaswürdezueinerVergeudungvonDachflächenpotenzialenführen.VordiesemHintergrunderscheintderEinsatz von Speichern, aber auch von Elektromobilität und Umwandlung in Wärme sowie vonwirtschaftlichenAnreizenzurEinspeisungvonÜberschüssenbesonderswichtig,umdievorhandenenPotenzialemöglichstweitgehendauszunutzen.

Ein Vorschlag, der dieses Problem beheben soll, wäre die Netzentgelte nicht mehr anhand derabgenommenStrommengezuberechnen,sondernanderAnschlussleistung.Allerdingsbringtauchdieser Vorschlag Nachteile mit sich, da der Anreiz zum Stromsparen geringer und dasGeschäftsmodellEigenverbrauchwirtschaftlichunattraktiverwürde.ZudemistdermonetäreNutzendersolarenSystemdienstleistungenindieRechnungmiteinzubeziehen.

GeringeNetzentlastungEinhäufiggenanntesArgumentgegenEigenverbrauchmithilfevonBatteriespeichernimHaushaltist,dasssiedasNetznichtentlasteten,sonderneherzuInstabilitätenführten.DenndieBatteriespeicherwären schon vor der Mittagszeit vollgeladen und würden deshalb nicht zu einem Abflachen derMittagsspitzeführen.EinenetzdienlicheBetriebsweise(wieobenbereitsbeschrieben)könntediesesProblembehebenundwurdebereitsimKfW-FörderprogrammfürstationäresolareBatteriespeicherverankert.DochdiesestehtoftimWiderspruchzudenInteressenderAnlagenbetreiberundeinemmaximalenEigenverbrauch.

In der oben genannten Studie im Auftrag des Bundesumweltministeriums erwartet das ZSW ohne Einspeisevergütung und wegen der daraus resultierenden Notwendigkeit hoher Eigenverbrauchsquoten einen Trend zu kleineren Anlagen. Es werde in Zukunft nur noch in kleine Anlagen mit hohen Eigenverbrauchsquoten investiert, da aus heutiger Sicht PV-Strom am Großhandel keine ausreichenden Erlöse erzielen wird. Für einen Beispielhaushalt mit einem Stromverbrauch von 4.000 kWh pro Jahr wäre ohne Vergütung nur noch eine Anlage in der Größe von 2,5 kWp wirtschaftlich sinnvoll. Bei einem Gewerbe mit einem Verbrauch von 35 MWh wären nur noch weniger als 50 kWp rentabel.

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Renews Spezial Eigenverbrauch Nr.70|S.20

DiewichtigstenArgumenteproundcontraEigenverbrauchimÜberblick

Pro+WichtigstesGeschäftsmodellfürdenweiterenZubauvonPhotovoltaikinDeutschland+NetzentlastungundwenigerNetzausbau+EntlastungderEEG-Umlage+UnabhängigkeitvonsteigendenStrompreisen+SchnellereAmortisationszeitvonPhotovoltaikanlagennachErreichenderNetzparität+PersönlicherBeitragzurEnergiewende+WeiterentwicklungdesSmartGridundderintelligentenSteuerungvonHaushaltsgeräten+VerknüpfungmitElektromobilität,WärmeundKlimatisierung+IntegrationvonmehrPV-LeistunginsStromsystem(mitBatteriespeicherbiszu66Prozent mehrPV-Leistungintegrierbar)+BeitragzuNetzstabilität:BereitstellungvonRegelenergieundSystemdienstleistungenmit

Batteriespeichern

Contra– „Entsolidarisierung“:GeringereBeteiligungderEigenverbraucheranSteuernundAbgaben– Systemeffizienz:ÜberschüsseundEngpässewerdenbesserüberdasNetzüberregional

ausgeglichen.NetzausbauwärevorerstgünstigeralsSpeicher.– GeringererStromsparanreiz.SelbstproduzierterStromschafftAnreizezur

Stromverschwendung– WegfallvonStaatseinnahmendurchdieStromsteuer– VerschwendungvonDachflächenpotenzialen– Solarstromzuverheizenistumweltpolitischnichtsinnvoll,solangenochAtomkraft-und

KohlekraftwerkeinBetriebsind

Nr.70|S.21 Renews Spezial Eigenverbrauch

Direktvermarktung

Regionale und lokale Direktvermarktung

AlsAlternative zumEigenverbrauch, derEinspeisung vonStromüberschüssen insöffentlicheNetzundAbnahmedurchdenNetzbetreiberwirdauchdieDirektvermarktunginteressanter(siehe§33aEEGTeil3a).DerUnterschiedzumEigenverbrauchbestehtdarin,dassdasöffentlicheStromnetzinAnspruchgenommenwirdoderErzeugerundVerbrauchernichtdieselbe(juristische)Personsind.Esgibt bereits Betreiber von PV-Anlagen, die ihren überschüssigen Strom, den sie nicht selbstverbrauchenkönnen,anNachbarn,andieöffentlicheHandoderBetriebeverkaufen.DerStromwirdsomitnichtmehranderStrombörsegehandelt.DierasantgefallenenStromgestehungskostenderErneuerbare-Energien-Technologien – allen voran die der Photovoltaik und die derWindenergie –sowiediesinkendeEEG-Vergütungsorgenheutedafür,dassesfürvieleAnlagenbetreiberlukrativist,direkte Abnehmer für den sauberen, klimafreundlichen und günstigen Strom zu finden. Davonprofitieren beide: Der Anlagenbetreiber erhält von seinem Nachbarn einen höheren Preis als dieEinspeisevergütungundderNachbarzahlt fürdenSolarstromvonnebenanwenigeralsbeieinemklassischenStromanbieter.

DasobengenannteModellistimmernochdieAusnahme.DiemeistenBetreibereinerErneuerbare-Energien-AnlagelassensichihrenStromvomNetzbetreiberabnehmenundnachdenfestenSätzendesEEGvergüten.Dasbedeutet,dieVermarktungdesStromsläuftüberdenNetzbetreiber.Dieserverkauft denStroman dieHändler oder Stromversorger und rechnet dieDifferenz zwischen demerzielten Vermarktungserlös des Stroms und der gesetzlich festgelegten Vergütung für denAnlagenbetreiberüberdieEEG-Umlageab.

In§33bbietetdasEEGdemAnlagenbetreibereineAlternativezurEEG-Vergütung,nämlichdieZahlungeinerMarktprämieundeinerManagementprämie.DieAnlagenbetreiberkönnenvonMonatzuMonatwählen, ob sie die feste Vergütung beanspruchenwollen oder dieMarktprämie. DieMarktprämiebemisstsichanderDifferenzzwischenMarktpreisunddemEEG-Vergütungssatz.DamitbewegtsichderAnlagenbetreiberaberimmernochinnerhalbdesEEG.DieMöglichkeit,StromohneFestvergütungbzw.Marktprämiezuvermarktenist imEEGin§33bNummern2und3geregelt.DieseOptionderdirektenundortsnahenNutzungwirdüberdassogenannteGrünstromprivilegundeineBefreiungvonder Stromsteuer gefördert. Für die Stromsteuerbefreiung muss sich der Anlagenbetreiber beimHauptzollamteineGenehmigungfürdieVermarktunginräumlichemZusammenhangeinholen.

ImFolgendenwerdenalleFormenderDirektvermarktungvorgestelltundgegeneinanderabgegrenzt.Die Diskussion um die Vor- und Nachteile beschränkt sich allerdings auf die regionaleDirektvermarktung,dadasHauptaugenmerkdiesesRenewsSpezialsaufdemortsnahenVerbrauchvonStromausErneuerbarenEnergienliegt.

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Renews Spezial Eigenverbrauch Nr.70|S.22

Formen der Direktvermarktung

DirektvermarktungnachMarktprämienmodell

Die Inanspruchnahme der Marktprämie ist bisher die am weitesten verbreitete Form derDirektvermarktung.Über80ProzentderWindenergieanLandwirdbereitsdirektundnichtüberdieEinspeisevergütungvermarktet.

MitderEEG-NovelleausdemJahr2012erhieltenAnlagenbetreiberdieMöglichkeit,fürihrenStromnichtmehrdieEinspeisevergütunginAnspruchzunehmen,sondernstattdessendenStromselbstzuvermarkten.DieAnlagenbetreiberkönnenihrenStromanStromhändlerverkaufenoderLieferverträgemit direktenAbnehmern abschließen (§ 33a-i EEG).Da auch dieDirektvermarktung zumeist nichtgenügendErlöseeinbringt,umdieAnlagenwirtschaftlichbetreibenzukönnen,gestattetdasEEGeine„gleitende Marktprämie“. Das heißt, der Anlagenbetreiber bekommt die Differenz zwischen demMarktwertdesStromsausErneuerbaren-Energien-AnlagenundderEEG-Einspeisevergütung,dieersonst bekommen hätte, ausbezahlt. Jeden Monat kann der Anlagenbetreiber zwischen denVermarktungsformen wählen. Für die Zeit der Direktvermarktung bekommt er zusätzlich für denMehraufwandeineManagementprämie,diejedesJahrreduziertwird.

EinAnlagenbetreiberkanndadurchgegenüberderfestenEinspeisevergütungMehrerlöseerzielen.EinebedarfsgerechteEinspeisung,d.h.wennderStromverbrauchhochistunddieEinspeisungausWindenergie- und Solarstromanlagen niedrig ist, kann die zusätzlichen Erlöse weiter steigern.DadurchsollendieAnlagenbetreibereinenAnreizerhalten, indieDirektvermarktungzuwechseln.StromverbrauchundStromerzeugungausErneuerbarenEnergiensollensoweiterzusammenwachsen.

BetreibervonBiogasanlagenkönnennach§33EEGAbs.izusätzlichzurMarkt-undManagementprämieeineFlexibilitätsprämieinAnspruchzunehmen.DiesesolleinenweiterenAnreizzurbedarfsgerechtenStromerzeugungbieten.VergütetwirddarübernichtmehrnurjedeKilowattstunde,sondernauchdieVorhaltungvonErzeugungskapazitätfürdieZeiten,wennwenigerneuerbarerStromimNetzunddieNachfrage hoch sind. Der Marktwert des Stroms steigt dadurch und der Erlös liegt für denAnlagenbetreiberüberderfixenEinspeisevergütung.EskönnenaberauchzuhoheZusatzkostenfürdieFlexibilisierunganfallen.DiesewerdendurchdieDirektvermarktungserlösenichtmehrgedeckt.

Nr.70|S.23 Renews Spezial Eigenverbrauch

Installierte Leistung von Anlagen in Direktvermarktung nach §33b Nr. 1 EEG in MW: Marktprämie

2014 Wasser-kraft

Biomasse Geo-thermie

Wind onshore

Wind offshore

Solar-energie

Summe

Januar 516 2.989 5 27.371 562 4.375,82 36.001

Installierte Leistung von Anlagen in Direktvermarktung nach § 33b Nr. 2 EEG in MW: Verringerung der EEG-Umlage durch ein EVU (“Grünstromprivileg”) in MW

2014 Wasser-kraft

Biomasse Geo-thermie

Wind onshore

Wind offshore

Solar-energie

Summe

Januar 140 6 0 419 0 0,5 598

Installierte Leistung von Anlagen in Direktvermarktung nach § 33b Nr. 3 EEG in MW: Sonstige Direktvermarktung in MW

2014 Wasser-kraft

Biomasse Geo-thermie

Wind onshore

Wind offshore

Solar-energie

Summe

Januar 30 0 0 117 0 0,72 137Quelle:ÜNB2014

DieTabellezeigt,dassdieDirektvermarktungohneEinspeisevergütungundohneMarktprämie–imMoment noch eine kleine Nische ist. Nur etwa zwei Prozent der Anlagenleistung, die sich in derDirektvermarktungbefinden,nehmenwederFestvergütungnochMarktprämieinAnspruch.

DirektvermarktungnachdemGrünstromprivileg

Die „Direktvermarktung zum Zweck der Verringerung der EEG-Umlage durch ein Elektrizitäts-versorgungsunternehmen“(Grünstromprivileg)bietetdieMöglichkeitfürAnlagenbetreiber,HändlerundEnergieversorger,dieEndkundendirektmitStromausdezentralenErneuerbarenEnergienzuversorgen. Das Grünstromprivileg kann nur im Gegenzug zu einem Verzicht auf die festeEinspeisevergütung in Anspruch genommen werden. Eine zusätzliche Markt- oder Management-prämieistebensoausgeschlossen.

DasGrünstromprivilegistbislangin§39EEG(2012)geregelt.Konkretbedeutetes,dasseinUnter-nehmennachErfüllungbestimmterKriterienteilweisevonderEEG-Umlagebefreitwird.InachtvonzwölfMonatenmüssen50ProzentdesandieEndkundengeliefertenStromsausEEG-förderfähigenAnlagenund20ProzentausdenfluktuierendenErneuerbarenEnergienWindundSonnestammen.DieBefreiung istauf2,0ct/kWhbegrenzt.Dasheißt,aktuell lägediezuzahlendeEEG-Umlagebeietwa4,2ct/kWh.DiesebeidenQuotenstellenfürdenEnergieversorgereinRisikodar.WennerdieQuoteüberdasJahrgesehenzwarerfüllt,abernurinsiebenvonzwölfMonaten,musserdiegesamteEEG-Umlagenachbezahlen.

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Renews Spezial Eigenverbrauch Nr.70|S.24

DasGrünstromprivilegleisteteinenhöherenBeitragzurSystemintegrationalsdieMarktprämie.DieErfüllung der gesetzlichen Quoten erfolgt durch Strommengen, die viertelstündlich den Strom-verbrauchderEndkundendecken.DieStrommengedarfdabeidenVerbrauchnichtüberschreiten.Das führt dazu, dass die Stromhändler die fluktuierendeWind- und Solarenergie bei Flauten undDunkelheitdurchregelbareErneuerbareEnergien(BiomasseoderWasserkraft)ausgleichenmüssen.Außerdem hat derHändler einen Anreiz,mit den Kunden ein Lastmanagement abzustimmen. VorallemGewerbe,derenStrombedarfflexibelbedientwerdenkann,eignensichfürDirektvermarktungnach dem Grünstromprivileg. Energieversorger können diesen Unternehmen einen attraktivenStrompreis anbieten, wenn das Gewerbe auch zu nachfragearmen Nachtzeiten bei gleichzeitigstarkemWind den Strom abnehmen kann. So erhält das Unternehmen günstigen Strom, und derEnergieversorgerkannleichterdievorgeschriebenenQuoten(50ProzentEEG-Stromund20Prozentfluktuierende Erneuerbare Energien) erfüllen. Für dieNutzung des Grünstromprivilegs kommen inerster Linie die Windenergie und die Photovoltaik in Frage. Bioenergie und Geothermie könnendagegen auch mit reduzierter EEG-Umlage bislang keinen Stromtarif unterhalb des Marktpreisesanbieten.

EingroßerVorteildesGrünstromprivilegsist,dassdasEnergieversorgungsunternehmeneinhundert-prozentigesÖkostromportfolioandenEndkundenliefernkann.VerschiedeneEEG-Erzeugungsanlagenwerdensomiteinanderkombiniert,dasssichfluktuierendeEnergien(WindundSonne)mitWasserkraftoderBioenergiezueinerVollversorgungmitÖkostromergänzen.

Nach der Atomkatastrophe in Fukushima erlebten die deutschen Ökostromanbieter einen großenKundenzulauf. Die meisten Ökostrom-, Grünstrom- oder Klimatarife setzen sich allerdings nurbilanziellausschließlichoderüberwiegendausErneuerbarenEnergienzusammen.DerVorteilderDirektvermarktungnachdemGrünstromprivileggegenüberdemMarktprämienmodellist,dassausdemwertvollenGrünstromausderRegionnichtGraustromgemachtwird.DennwennderStromausErneuerbare-Energie-AnlagenanderBörseverkauftwird,fließtderGrünstromindenallgemeinen„Stromsee”einundistdannnichtmehrvonStromausKohle-oderAtomkraftwerkenzuunterscheiden.BilanziellwirderdannaufalleStromkundenaufgeteilt.AndererseitswirdmitderreduziertenEEG-Umlage auch konventionell erzeugter Strom gefördert. Denn der Strom aus den Erneuerbare-Energien-AnlagenreichtinderRegelnichtaus,umdieStromnachfragevonÖkostromkundenkomplettzudecken.DeshalbmussoftauchGraustromhinzugekauftwerden.DieserAnteilwirddannauchüberdasGrünstromprivilegbegünstigt.

DieseFormderDirektvermarktungwärevorallemfürWindenergieundPhotovoltaik,die,nachAblaufder20JahregarantiertenEinspeisevergütung,nachneuenGeschäftsmodellensuchen,attraktiv.DieBundesregierungplantjedochdasGrünstromprivilegzustreichen.ObsichStromvertriebsmodelle,diebisherdasGrünstromprivileginAnspruchgenommenhaben,dannnochrechnen,istfraglich.DieuntenstehendenBeispielezeigen,dasssichDirektvermarktungbeivollerEEG-UmlageundErhebungder Stromsteuer nicht mehr lohnen würde. Inklusive der Umsatzsteuer liegt der Strompreis desBeispiels der Asselner Windkraft bei etwa 27,5 ct/kWh, also rund 1 ct/kWh günstiger als eindurchschnittlichergewöhnlicherHaushaltsstromtarif.KämendieEEG-UmlageinHöhevon2ct/kWhunddieStromsteuerinHöhevon2,05ct/kWhhinzu,wäredieseFormderregionalenDirektvermarktungnichtmehrattraktiv.

Nr.70|S.25 Renews Spezial Eigenverbrauch

Quellen:ÜNB,BDEW,BNetzA,Verivox,eigeneBerechnungenundAbschätzungen;Stand:3/2013

Quelle:AsselnerWindkraftGmbH&Co.KG

Der Tarif der Asselner Windkraft GmbH & Co.KG

Die normalen Energieversorgungsunternehmen können nur den Kostenbestandteil „Energie-beschaffung und Vertrieb + Gewinnmarge“ beeinflussen. Das heißt, sie können lediglich weniger als 30Prozent des Strompreises variabel gestalten. Lokale Direktvermarkter können dagegen bei allenBestandteilen(bisaufdieUmsatzsteuer)nurreduzierteSätzeerhebenundhabendadurchEinflussauf 84 Prozent des Strompreises. Wie die beiden Abbildungen oben zeigen, kann der lokaleDirektvermarkter(indiesemFallvonWindenergie)seinenStromdeutlichgünstigeranbieten.WürdendieUmlagenundEntgelteinvollemUmfangauchfürlokalvermarktetenStromerhoben,sowärederPreisvorteilnichtmehrgegeben.ImVergleichdieserbeidenStromtarifewärederStrompreisbeimDirektvermarkteraufgrundder3ct/kWhhöherenEnergiekostensogarhöher.

Haushaltsstrompreis 2013

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Renews Spezial Eigenverbrauch Nr.70|S.26

DerVorteileineslokalenDirektvermarktersvonErneuerbarenEnergien ist,dassereinenstabilenStrompreisübereinelangeZeitspannegarantierenkann.DennesfallenbeiWind-oderSolarenergiekeine Brennstoffkosten an, die infolgedessen auch nicht steigen können. Der durchschnittlicheHaushaltsstrompreisvoneinemkonventionellenEnergieversorgersteigtdagegenerfahrungsgemäßum etwa vier Prozent pro Jahr an. Über einen längeren Zeitraum entsteht so ein immer größerwerdender Preisvorteil des Direktvermarkters von Strom aus Erneuerbaren Energien über dasGrünstromprivileg(sieheAbbildungnächsteSeite).

NebenderEEG-UmlagekannderStromauchvonderStromsteuerbefreitwerden.In§9Abs.1Nr.3bStromStG heißt es, dass für die Befreiung von der Stromsteuer ein „räumlicher Zusammenhang“zwischenErzeugerundVerbraucherbestehenmuss.GesetzlichistderBegriffnichtgenaudefiniert.InderPraxishandeltessichdabeiumeineEntfernungvonvierbissechsKilometern.EinUrteildesBundesfinanzhofsbegrenzteihnauf4,5Kilometer.ImländlichenRaummitniedrigerBevölkerungsdichtegiltaucheinUmkreisvonachtKilometernimmernochals„räumlicherZusammenhang“.

Die Leistung der Anlage darf zwei Megawatt nicht überschreiten. Da der Strom aus technischenGründenphysikalischnicht inGänzevomErzeuger zumVerbrauchergeliefertwerdenkann,musszumindestnachgewiesenwerden,dassdervomStromkundenverbrauchteStromzeitgleicherzeugtwurde.AuchStromausNetzen,indenenzu100ProzentStromausErneuerbaren-Energien-Quellenfließt,istvonderStromsteuerbefreit.

SonstigeDirektvermarktung

Vor-Ort-Vermarktung

Bei der Vor-Ort-Vermarktung wird der Strom direkt, d.h. ohne Netzdurchleitung, an den Kundengeliefert. Die technische Voraussetzung dafür ist, dass es eine direkte Verbindung zwischenErzeugungsanlageunddemOrtdesVerbrauchsgibt,dieunabhängigvomöffentlichenNetzist.DasbetrifftvorallemHauseigentümer,dieihrenSolarstromdirektanihreMieterimHausverkaufen.AberauchaufdenBetriebsgeländenvongroßenUnternehmenwirddiesesGeschäftsmodellgenutzt.Dafürwerden nur eine reduzierte EEG-Umlage und die Umsatzsteuer erhoben. Netzentgelte, dieKonzessionsabgabeunddieStromsteuerfallendagegenweg.DadurchreduziertsichderStrompreisumetwa10ct/kWh.GesetzlicheGrundlagensind§37Abs.3EEG(2012),§9Abs.1StromStGund§17StromNEV.

Beispielrechnung: Preisvorteil des AWK-Tarifs gegenüber einem durchschnittlich steigenden Haushaltsstromtarif über zehn Jahre

Nr.70|S.27 Renews Spezial Eigenverbrauch

Beispiele einer Vor-Ort-Direktvermarktung

BMW Leipzig

Der Automobilkonzern BMW lässt in seinem Werk in Leipzig Elektroautos mit Windenergieproduzieren.AufdemWerksgeländewurdenvierWindrädermit je2,5MWLeistunggebaut.DieAnlagen betreibt das externe Energieunternehmen wpd aus Bremen. Ein innovatives ElementdiesesDirektvermarktungsmodellssinddieneuenHybridtürme,diemiteinerNabenhöhevon140undRotorblätternmiteinemDurchmesservon100MeterndeutlichgrößersindalsherkömmlicheWindenergieanlagen.DurchdieHöhesolleinehöhereVollaststundenzahlerreichtwerden,wasdieStromproduktionverlässlichermachtund20ProzentmehrErtragbringt.DieAnlagenkommenmiteinerGesamtleistungvon 10MWsollenüber25MillionenkWhStromerzeugen.DerStromfließt über ein eigenesMittelspannungsnetz in dieWerksstätten. Die vier Anlagenwerden denStrombedarf zurProduktionderbeidenModelle i3und i8deckenkönnen.SosollnichtnurderSchadstoffausstoßbeimBetriebderFahrzeugereduziertwerden,sonderndergesamteLebenswegmöglichst CO2-frei werden. Die Eigenversorgung von Industriebetrieben kann so ein wichtigerAbsatzmarktfürErneuerbare-Energien-UnternehmenundeinTreiberderEnergiewendewerden.

Bürgerenergiegenossenschaft Roth

Die Genossenschaft R-neuerbar in Roth in Oberfranken betreibt seit 2011 eine 99-Kilowatt-PhotovoltaikanlageaufdemDacheinerBerufsschule.70ProzentdesSolarstromswirddirektinderSchuleverbraucht.DerLandkreisalsTrägerderSchulezahltfürdenStromeinenPreis,derzweibisdreiCentüberderEinspeisevergütungliegt.ImJahr2012wurdedieAnlageum60kWperweitert. Sie wurde in Ost-Süd-West-Ausrichtung auf den Dachflächen konzipiert und liefertsomitauchindenMorgen-undAbendstundenStrom.

Eigenvermarktung

DasEEGbietetAnlagenbetreiberndieMöglichkeit,ihrenStromohnefixeEinspeisevergütungen,dieMarktprämie oder das Grünstromprivileg direkt an einen Stromhändler zu verkaufen. DasUmweltbundesamt stellt für diese erzeugte Strommenge Herkunftsnachweise aus. Dieser Stromkann dann als Ökostrom oder Grünstrom vermarktet werden. Nur ohne EEG-Förderung werdenHerkunftsnachweiseausgestellt.DassogenannteDoppelvermarktungsverbotuntersagteinemehr-fache Vermarktung der Stromeigenschaft „Strom aus Erneuerbaren Energien“. Nur diesen direktvermarkteten Strom, der weder durch die Einspeisevergütung, noch die Marktprämie gefördert wird,nutzenÖkostromanbieterfürihreÖkostromprodukte.

ImUnterschiedzurVor-Ort-VermarktungwirdbeieinerEigenvermarktungdasöffentlicheNetzzurLieferungdesStromsandenAbnehmerinAnspruchgenommen.DerStromwirdentwederaneinenStromhändler oder an einen Abnehmer im räumlichen Zusammenhang zur Anlage geliefert,beispielsweise an ein benachbartesWohn- oder Industriegebiet.DieNetzentgeltbefreiung entfällt.AußerdemmüssendieAnlagenbetreiberWetterprognosepflichteneinhalten,damitderNetzbetreiberdas Netz stabil halten kann. Dienstleister übernehmen diese Pflichten und erledigen auch diebürokratischenErfordernisse,wiedieBetriebsführungundAbrechnung.DerBetreiberderAnlagewirdzueinemEVUimSinnedesEnergiewirtschaftsgesetzes(EnWG).AlsEVUmussderBetreiberaufjede verkaufte Kilowattstunde selbst die EEG-Umlage erheben und abführen – wie jeder andereStromanbieterauch.AuchdieNetzentgeltemüssenandieNetzbetreiberbzw.dieKonzessionsabgabeandieKommuneabgeführtwerden.

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Renews Spezial Eigenverbrauch Nr.70|S.28

Formder

Direkt-

vermarktung

Eigenverbrauch Vor-Ort-

Vermarktung

Direkt-

vermarktung

mitGrünstrom-

privileg

Eigen-

vermarktung

Direktvermarktung

mitMarktprämie

Verbraucher=Erzeuger

Ja Nein Nein Nein Nein

Netz-durchleitung

Nein Nein Ja Ja Ja

EEG-Umlage KeineUmlage ReduzierteUmlage ReduzierteUmlage VolleUmlage VolleUmlage

Förderung KeineNetzenentgelte,KWK-Umlage,KonzessionsabgabeundStromsteuer

KeineNetz-enentgelte,KWK-Umlage,KonzessionsabgabeundStromsteuer

ggf.keineStromsteuer(fallsunter§9StromStG)

Marktprämie,Managementprämie(ggf.Flexbilitäts-prämie)

KennzeichnungmitHerkunfts-nachweisen

Nein Nein Ja Ja Nein

Direktvermarktung – Ein Geschäftsmodell für Energiegenossenschaften?

IneinerUmfragedesDGRVgabenüberdieHälfte(52Prozent)derbefragtenEnergiegenossenschaftenan,eineDirektvermarktungdeserzeugtenStromszuplanen,zusätzlichzuden10Prozent,diediesbereits praktizieren. Außerdem sahen 42Prozent derGenossenschaften VertriebspartnerschaftenmitdenörtlichenStadtwerkenzumZweckederVermarktungdeserneuerbarenStromsalsattraktiv,denn diese sind erfahren in der Stromvermarktung und verfügen über eine große Nähe zumEndverbraucher.29ProzentderEnergiegenossenschaftenbeschreitendiesenWegbereits.

DersichdeutlichabzeichnendeTrendderEnergiegenossenschaften,StromundWärmenichtnurzuerzeugen,sondernauchdessenVerteilungdezentralundinBürgerhandzuorganisieren,istallerdingsnicht freivonHürden.AlsbesondershinderlichfürdieDirektvermarktungwerden–nochvordemMangel an Know-How in der Genossenschaft – vor allem bestehende Hürden gesetzlicher Naturbewertet(sieheAbbildungoben).EinökonomischerAnreizdafür,denproduziertenStromnichtmehrgegenVergütungindasNetzeinzuspeisen,sondernihndirektinderRegionzuvermarktenodersogardem Eigenverbrauch zuzuführen, dürfte im beschlossenen teilweisen Wegfall derEinspeisevergütung fürmittelgroße Solarstromanlagen ab 2014 sowie den gesunkenen Preisen fürSolarstromliegen.

Nr.70|S.29 Renews Spezial Eigenverbrauch

Vor- und Nachteile

Der Kern der regionalen Direktvermarktung besteht darin, dass die Verbraucher mit Strom ausAnlagenausdereigenenRegionversorgtwerden.DieBefürworterderregionalenDirektvermarktungsehendarindenVorteil,dassdasVerbraucherbewusstseingestärktwird.DasfördertdieAkzeptanzunddasGefühlderVerbraucherfüreineumweltschonendeErzeugung.AußerdemwerdenwenigerneueStromleitungenbenötigt,wennderStromvorOrterzeugtundverbrauchtwird.

DaspolitischeZielErneuerbareEnergienzunehmenddirektzuvermarktenistes,dieHöhederEEG-UmlagezureduzierensowieStromerzeugungundStromverbrauchbesseraufeinanderabzustimmen.DieSolar-,Bio-oderWindstromproduzentenkümmernsichdurchDirektvermarktungauchdarum,werihrenStromabnimmt.DieAnlagenbetreibersollenalsomehrVerantwortungbeiderVermarktungdes Stroms übernehmen. Sie werden von reinen Stromerzeugern zu Stromversorgern. DerAnlagenbetreiber wird zum Unternehmer. Sie müssen sich bei der Bundesnetzagentur alsEnergieversorgungsunternehmenundbeimÜbertragungsnetzbetreiberanmelden.

Das EEG war bisher vor allem darauf ausgerichtet, möglichst viel erneuerbaren Strom ins Netzeinzuspeisen.UmdieVermarktungunddieVerteilungdesStromsmussten sichdieNetzbetreiberkümmern.DassollsichinZukunftzunehmendändern.DieAnlagenbetreiber,dieihrenStromdirektvermarkten, müssen die Stromerzeugung ihrer Anlage prognostizieren und dementsprechendFahrpläne ihrer Stromproduktion erstellen. Siemüssen sich um das Bilanzkreismanagement, dieRechnungsstellung, die Stromkennzeichnung mit Herkunftsnachweisen, die Vermarktung vonÜberschüssensowiedenAusgleichdesStrombedarfswährenddieAnlagekeinenStromproduziert,kümmern. Um die Versorgungssicherheit zu garantieren müssen sie mit einem Stromhändlerkooperieren. Oft übersteigt das das betriebswirtschaftlicheWissen derBetreiber.Deshalb gibt esauchDienstleister,diesichgenaudiesesGeschäftsfelderschließen.DerartigelokaleoderregionaleDirektvermarktungsmodellegibtesauchfürBetreibervonWind-undBioenergieanlagenbetreiber.

Hindernisse bei einer regionalen Direktvermarktung aus Sicht der Genossenschaften

Quelle:DGRV;Stand:7/2013

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Renews Spezial Eigenverbrauch Nr.70|S.30

DieregionaleDirektvermarktunggiltalseinmöglichesGeschäftsmodelljenseitsdesEEG.EineUm-lage auf alle Stromverbraucher, um die Differenz zwischen Börsenpreis und Einspeisevergütungauszugleichen, ist hier nicht mehr notwendig. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen bieten denDirektvermarktern die Möglichkeit, den erneuerbaren Strom zu einem günstigeren Tarif als derGrundversorger anzubieten. Somit kann der Anlagenbetreiber die Stromkunden direkt von denVorteilen der ErneuerbarenEnergien profitieren lassen.Denn der günstige Strompreis kann übereinenlangenZeitraumgarantiertwerden.SchließlichsteigendiePreisefürWind-undSolarenergieim Gegensatz zu Kohle, Öl und Gas nicht weiter an, da sie keine Brennstoffkosten verursachen.ZusätzlichsteigtauchdieAkzeptanzinderBevölkerungfürneueAnlagenoderRepoweringmaßnahmen,wennsiedirektfinanziellprofitieren.WenndergünstigeStromtarifallenBürgern inderNähederAnlagen offensteht, profitieren bei Anlagen, die von Energiegenossenschaften oder Investorenfinanziertundbetriebenwerden,nichtnurdieGenossenschaftsmitgliederoderdieInvestoren,sondernalle.

DiewichtigstenArgumenteproundcontraregionaleDirektvermarktungimÜberblick

Pro+FrühzeitigeGewöhnunganMarktumfeld,dasnachAuslaufenderEEG-Vergütungdereinzige Wegist,denStromzuvermarkten.+NetzentlastungdurchstärkereAnpassungvonErzeugungundVerbrauch+WenigerNetzausbaunotwendig+AkzeptanzinderBevölkerung+SaubererStromausderunmittelbarenUmgebung+StabileStrompreisefürdieEndverbraucher+WertschöpfungbleibtinderRegion+ZusammenhangzwischenEnergieeffizienzundStromsparenwirdoffensichtlich.Je

effizienterundsparsamerderUmgangmitStrom,destowenigerAnlagenmüssen gebautwerden.+Bürger,dienichtinErneuerbare-Energien-Anlageninvestierenkönnen,könnenvonstabilen

Strompreisenprofitieren.+Beteiligungsmöglichkeiten

Contra– DemUmlagesystemwerdenBeitragszahlerentzogen.JemehrStromverbraucher

direktvermarktetenoderselbsterzeugtenStrombeziehen,destowenigerVerbraucherbleibenübrig,umEEG-UmlageundNetzentgeltezubezahlen.

Nr.70|S.31 Renews Spezial Eigenverbrauch

Zusammenfassung

Dieübergeordnete IdeevonEigenverbrauchundregionalerDirektvermarktungbestehtdarin,dassderStromamselbenOrterzeugt, verkauftund verbrauchtwird.DieEnergiewendesollmöglichstdezentral umgesetzt werden. Einige Energie-Kommunen gehen diesen Weg bereits. Die Bürgerbekommen so auch ein Bewusstsein dafür, dass für die Energieerzeugung immer Technologienbenötigt werden, die Eingriffe in die Natur bedeuten. So entsteht eine Verbindung zwischenEnergieproduktion,EnergieverbrauchundEnergieeffizienz.DenndenBürgernwirdvorAugengeführt,dassjewenigerEnergiesieverbrauchen,destowenigerAnlagennotwendigsind.EswirdsomitauchdieAlternativezurkonventionellenEnergieversorgungdirektsichtbar.

Eigenverbrauchssysteme bieten für die Zukunft großes Potenzial. Viele Experten erwarten fürEigenverbrauchssystememitPhotovoltaikeineähnlicheDynamikwiebeimAusbaudesMobilfunksoder des Internets. Experten erwarten, dass die Photovoltaik in 20 Jahren etwa 20 Prozent desStromverbrauchsundzusätzlicheinenTeilderWärmebereitstellenkann.

EigenverbrauchssystemekönnendarüberhinausdendeutschenUnternehmenneueChancenaufdenWeltmärkten eröffnen: Eigenverbrauch bietet weltweit einsetzbare Geschäftsmodelle, die auch inLändern ohne Förderinstrumente auskommen. Neben den Solarmodulen und Wechselrichternkommen nun Speicher und intelligente Verbrauchssteuerungssysteme hinzu. In Ländernmit hoherSonneneinstrahlung, relativ hohen Strompreisen und hoher Tageslast werden sich Eigenver-brauchssystemerelativschnellohneFörderungrechnen.

DerVorwurf,dassEigenverbrauchzueiner„Entsolidarisierung“führt,mussernstgenommenwerden.Ertrifftabernurteilweisezu.DieAnlagenbesitzersindzwarweitervomNetzabhängigundverursachenebenfallsKostenfürdieBereitstellungdesNetzes,genausowieHausbesitzerohnePhotovoltaikanlage.AndererseitswirdselbstverbrauchterSolarstromnichtvergütetundentlastetsodieEEG-Umlage.DieGroßeKoalitionplantnun,dieAnlagenbetreiberzurFinanzierungderNetzkostenundderEEG-Umlagestärkerheranzuziehen.DasNetzentgeltkönntewenigernachderbezogenenStrommenge,sondernmehr nach der Anschlussleistung berechnet werden. Dennoch sollte eine Befreiung vonEigenverbrauchausErneuerbaren-Energie-QuellensowieregionaleundlokaleDirektvermarktungs-modelle, die sich nur mit einer reduzierten EEG-Umlage rechnen, als eine treibende Kraft derBürgerenergiewendebestehenbleiben.IntelligentgesteuerteEigenverbrauchssystemekönnensoinZukunftweiterwachsenundeinfacheBürgerkönnenihrenTeilzurEnergiewendebeitragen.Miteinemweiteren Ausbau von Eigenverbrauch kann die Photovoltaik über den von der BundesregierungfestgelegtenDeckelvon52Gigawatthinausweiterwachsen.

Direktvermarktung verfolgt das gleiche Ziel wie Eigenverbrauch: Den Übergang von der festenEinspeisevergütung, bei der sich der Betreiber nicht um die Verwertung des Stroms kümmernmuss, zu mehr Eigenverantwortung der Anlagenbetreiber. Eine „Entsolidarsierung“ beiDirektvermarktungnachdemGrünstromprivilegfindetnichtstatt.DenndieAnlagenwerdennichtmiteinemfestenEinspeisetarif vergütet.DasentlastetdieEEG-Umlage.AufderanderenSeitesinddieStromkundennichtkomplett vonderEEG-Umlagebefreit.Sie zahlennureinen reduziertenBetrag.SomittragensieimmernochzurFinanzierungderFörderungderErneuerbarenEnergienüberdasUmlagesystembei.

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Renews Spezial Eigenverbrauch Nr.70|S.32

Eine verpflichtende Direktvermarktung von Erneuerbaren Energien an der Strombörse ohne För-derungerscheintheuteund inZukunftnichtdenkbar.DerbestehendeaufGrenzkostenbasierendeMarktermöglichtkeinenkostendeckendenAnlagenbetriebfürWind-undSolarenergie.DennzudemZeitpunkt,andemgroßeMengenvonWind-undSolarstromeingespeistwerden,liegtderStrompreisdurchschnittlichstetsniedrigeralsimMonatsdurchschnitt.Wind-undSolarenergieanlagenmüsstensichalsogenaumitdenMarktpreisenrefinanzieren,diesieselbstnachuntendrücken.MitsteigendemZubau von Windenergie- und PV-Anlagen wird dieser preissenkende Merit-Order-Effekt immerhäufigerauftreten.DieVermarktungvonStromimräumlichenZusammenhangkönntemittelfristigeine – imwahrsten Sinne desWortes – naheliegende Alternative zurDirektvermarktung über dieStrombörsebilden.DieAnlagenbetreiberstehendabeinochvordeutlichenHerausforderungen.DieFinanzierungvonErneuerbare-Energie-AnlagenaußerhalbderfestenEinspeisevergütungwirddurchdie höhere Risikobewertung der Banken erschwert. Wichtig ist daher auch langfristig eine fixeMindestvergütungfürdenReststrom,dernichteigenverbrauchtodervermarktetwerdenkann,damitBankenweiterhingünstigeFinanzierungenbereitstellenkönnen.

Nr.70|S.33 Renews Spezial Eigenverbrauch

Quellen/Literatur

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Nr.70|S.35 Renews Spezial Eigenverbrauch

In der Reihe Renews Spezial sind bisher erschienen:

Siehe auch: http://www.unendlich-viel-energie.de/mediathek/hintergrundpapiere

Titel der Ausgabe Nr. Datum

ZertifizierungBioenergie 69 Feb14

Biokraftstoffe 68 Dez13

BioenergieimStrommarktderZukunft 67 August13

Holzenergie-Bedeutung,Potenziale,Herausforderungen 66 April13

AnbauvonEnergiepflanzen-Umweltauswirkungen,NutzungskonkurrenzenundPotenziale 65 April13

ReststoffefürBioenergienutzen-Potenziale,MobilisierungundUmweltbilanz 64 April13

ErneuerbareWärme–Klimafreundlich,wirtschaftlich,technischausgereift 63 Jan13

Planungsrecht&ErneuerbareEnergien 62 Dez12

BundesländervergleichErneuerbareEnergien2012 61 Dez12

Akzeptanz&BürgerbeteiligungfürErneuerbareEnergien 60 Nov12

IntelligenteVerknüpfungvonStrom-undWärmemarkt 59 Nov12

„SmartGrids“fürdieStromversorgungderZukunft 58 Juni12

Stromspeichern 57 Feb12

AkzeptanzErneuerbarerEnergieninderdeutschenBevölkerung 56 März12

NachhaltigkeitvonBioenergieundfossilenEnergieträgernimVergleich 55 Jan12

BiokraftstoffeRahmenbedingungen,Klima-undUmweltbilanz,Marktentwicklungen 54 Jan12

ZertifizierungvonBioenergie–WieNachhaltigkeitinderPraxisfunktioniert 53 Dez11

KostenundPreisefürStrom 52 Sept11

KonflikteundRisikenderEnergieversorgung–ErneuerbareEnergienalsBeitragzu

RessourcenversorgungundEnergiesicherheit51 Feb11

ErneuerbareimNetz–DienotwendigeAnpassungderVersorgungsinfrastruktur 50 Feb11

Klima-undUmweltschutzdurchErneuerbareEnergien 49 Feb11

ErneuerbareEnergien–EinGewinnfürdenWirtschaftsstandortDeutschland 48 Jan11

ErneuerbareWärme–Klimafreundlich,wirtschaftlich,technischausgereift 47 Jan11

KommunaleWertschöpfungdurchErneuerbareEnergien 46 Dez10

Solarparks–ChancenfürdieBiodiversität 45 Dez10

BundesländervergleichErneuerbareEnergien2010 44 Nov10

Holzenergie–Bedeutung,Potenziale,Herausforderungen 43 Okt10

ErneuerbareEnergien–MehrUnabhängigkeitvomErdöl 42 Sep10

20JahreFörderungvonStromausErneuerbarenEnergieninDeutschland-eineErfolgsgeschichte 41 Sept10

KostenundPotenzialevonPhotovoltaikundsolarthermischenKraftwerken 40 Aug10

Biokraftstoffe 38 Aug10

InnovationsentwicklungderErneuerbarenEnergien 37 Juli10

DatenundFaktenBiokraftstoffe2009 36 Juli10

GrundlastkraftwerkeundErneuerbareEnergien–einSystemkonflikt? 35 Juni10

AnbauvonEnergiepflanzen 34 Juni10

ErneuerbareEnergienundElektromobilität 33 Juni10

WirtschaftsfaktorErneuerbareEnergieninDeutschland 32 Juni10

AkzeptanzderErneuerbarenEnergieninderdeutschenBevölkerung 31 Mai10

ErneuerbareElektromobilität 30 April10

Stromspeichern 29 April10

KostenundNutzendesAusbausErneuerbarerEnergien 28 März10

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