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„DeTeofalt “ Nachrichten vom Referat für Frauenarbeit und Brauchtumspflege
der Siebenbürger Sachsen in Österreich Ingrid Schuller, F. Schubert-Str. 11, 4813 Altmünster, Tel. Nr. 0043699/11789128
Themen dieser Ausgabe:
Folge Dezember 2011
* Das war 2011
* In Memoriam …
Gedankensplitter
* Neue Bücher
* Kulinarisches
* Gratulationen
„Wussten Sie, dass …“
Neue Serie: Siebenbürgisch-sächsische
Frauengestalten Rodler im Stadtpark in Bistritz 1911
So war es einst in Siebenbürgen
Fundgrube
* Anekdoten aus Siebenbürgen
Balltermine in unseren Nachbarschaften
Haben Sie
Ich wünsche allen Lesern und Leserinnen des „De Teo-
falt“, dem Vorstand des Verbandes der Siebenbürger
Sachsen in Österreich, den Funktionären und Lands-
leuten in den Vereinen sowie allen Freunden ein fro-
hes und besinnliches Weihnachtsfest und für das
kommende Jahr ein frohes Schaffen in den Vereinen,
vor allem Gesundheit, Zufriedenheit und Glück in der
Familie!
Ihre/Eure Bundesfrauenreferentin
Ingrid Schuller
DAS WAR 2011
29. Keramikmalkurs
in Zell a. d. Pram im
April
Vorstandssitzung der HOG Bistritz in Augsburg,
Besuch im privaten Museum von Herrn Rill
Bundessitzung in Graz im April
Bild re.: Vorbereitung für Dinkelsbühl mit
der Tanzgruppe Wels – Kurs „Bockeln“
im Mai
Reise mit der Landlerhilfe OÖ. „Ei-
ne Welt“ in die Ukraine nach Kö-
nigsfeld im Juni
und Wiedersehen in
Oberwischau mit der Tanzgruppe von
Horst Zavaczki. Jene Tanzgruppe,
welche 2009 in Probstdorf anlässlich
eines Projektes im Volkstanz unter-
richtet wurde.
Heimattag in Dinkelsbühl Juni 2011
Aufstellung zum Festumzug am Pfingstsonntag,
bei dem Österreich wieder gut vertreten war.
Für Peter Maffay gab es die Praline
„Süße Heimat“ und eine Einladung nach Österreich
Ausflug des Frauenreferates im Juni
Ins Mühlviertel führte heu-
er der Ausflug. Schönes
Wetter und gute Laune in-
begriffen.
Sonderausstellung im Handarbeitsmuseum Traunkirchen
Von Juli bis Mitte Dezember war im
Handarbeitsmuseum eine Vitrine mit
Exponaten siebenbürgisch-
sächsischer Volkskunst ausgestellt. v.l.n.re. Christl Ellmauer vom
Handarbeitsmuseum Traunkirchen und
Maria Wicke, Obfrau der
Goldhauben des Bezirkes Gmunden
Brauchtumsabend in Altmünster im August
Die Bundestanzgruppe der Siebenbürger Sachsen in Österreich
bei ihrem Auftritt im Schlosshof Ebenzweier in Altmünster
Die „Lustigen Adjuvanten aus Traun“, Landesobmann Manfred Schuller,
Dr. Christian Schuster und Hans Lederer beim „Rüpeltanz“, Mitglieder der
Bundestanzgruppe bei der Vorführung „Hochzeitspaare in Siebenbürgen“
und Mag. Sandra Galatz vom ORF OÖ. beim Interview mit Irene Kastner
aus Traun.
Besuch in Neppendorf im September
Ein Karton mit Leinen, Garn und
Spitzen wurde im September anläss-
lich des Besuches des Töpfermarktes
in Hermannstadt an Frau Elisabeth
Rosenauer für den Handarbeitskreis
übergeben.
Sachsentreffen in Kronstadt im September
„Herkunft prägt Zukunft. 800 Jahre Burzenland“
Die Veranstaltung begann traditionsgemäß mit einem
Gottesdienst, diesmal in der Schwarzen Kirche, das
Wahrzeichen des sächsischen Kronstadt und der Re-
formation in Siebenbürgen. Stadtpfarrer Christian
Plajer begrüßte die Gottesdienstgemeinde, Bischof
Reinhart Guib hielt die Festpredigt.
Klausur
über die „Siebenbürgische Frauenarbeit in Österreich“ im Oktober
Am 21. Oktober war es soweit, erstmals fand eine Klausur statt, in der es um
die „Siebenbürgische Frauenarbeit in Österreich“ ging. Mit zwei Referentin-
nen, Mag. Eva Sagmeister, Lehrerin an der Modefachschule in Ebensee und
Martina Reitsamer, Schneiderin aus dem Innviertel, wurde über
Tracht und Trachtenrestaurierung diskutiert, viel besprochen und einiges
bewegt.
Pläne bzw. Projekte für das
kommende Jahr wurden festge-
legt.
Eine Liste für Anlaufstellen zur
Beschaffung von Zubehör zur
Tracht ist ab sofort beim Frauen-
referat erhältlich.
Die Klausur soll nun eine ständi-
ge jährliche Einrichtung werden.
Da diese Veranstaltung des Frauenreferates im Auftrag der Stiftung der
deutschsprachigen Heimatvertriebenen in Wien stattfand, sei auch hier für
die Unterstützung ein Dank ausgesprochen.
Bundessitzung in Wien im November
Kärnten, Salzburg, Ober- und Niederösterreich, Wien, Steiermark und Tirol
zeigen Einheit in allen siebenbürgischen Belangen
GEDANKENSPLITTER in Memoriam….
Günther Schuster Ehrenobmann der Volkstanzgruppe und Nachbarschaft der Siebenbürger Sachsen in
Wels, verstorben am 27.10.2011, kurz nach Vollendung seines 69. Lebensjahres
und
David Molner
Ehrennachbarvater in Bad Hall, verstorben am 18. Dezember 2011 im 86. Lebensjahr
„Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen
kann,
steht in den Herzen der Mitmenschen.“
(Albert Schweitzer)
NEUE BÜCHER Weltkulturerbe in Siebenbürgen
ISBN 978-3-941271-30-2
118 Seiten, über 150 Farbfotos, Schiller Verlag Hermannstadt - Bonn 2009. Preis: 17,40 Euro
Der schönste Teil Rumäniens ist
zweifellos Siebenbürgen. Wenn
man von der Konzentration der
Stätten ausgeht, die auf der
UNESCO-Liste des Weltkultur-
erbes stehen, ist das sogar eine
ganz und gar objektive Behaup-
tung. In diesem Buch finden Sie
das gesamte siebenbürgische
Welterbe – und es ist ein multi-
kulturelles: Dakische, ungarische
und siebenbürgisch-sächsische Kostbarkeiten sind hier friedlich vereint.
Ausführlich beschrieben und reich bebildert sind bekannte Orte wie zum
Beispiel Schäßburg, Birthälm oder Tartlau (Photo) – genauso wie die eher
unbekannten: Blidariu etwa, oder Szekelyderzs.
KULINARISCHES
„Donauwellen“
25 dag Butter, 25 dag Zucker, 25 dag Mehl, 1 P. Backpulver, 4 Eier Zuta-
ten zu einem Teig verrühren, die Hälfte davon auf ein Blech geben. In die
andere Hälfte des Teiges 2 EL Kakao und 2 EL Milch einrühren und über
den weißen Teig streichen. 1 Glas Sauerkirschen (abgetropft) drüberstreu-
en und eindrücken, ca. 25 Minuten backen. Auf den erkalteten Kuchen die
Creme streichen und Schokoladenglasur draufgeben. Creme: 1 Packerl
Vanillepudding (Flana) kochen, 25 dag Butter mit 10 dag Zucker schau-
mig rühren und unter den abgekühlten Pudding ziehen.
Gutes Gelingen !
(Rezept von Marianne Wolf, Mattighofen. Entnommen aus dem Heftchen
„und wieder ist´s Advent“)
„WUSSTEN SIE, DASS….“
1683 die Niederlage der Türken vor Wien war,
1688 sich Siebenbürgen von der türkischen Herrschaft los sagte und
dafür die Hoheit der Habsburger anerkannte,
1689 Habsburgische Truppen Kronstadt nieder brannten,
1805 erstmals die „Siebenbürgischen Provinzialblätter“ erschienen,
1817 das Bruckenthalmuseum in Hermannstadt eröffnet wurde,
1839 der Hermannstädter Musikverein gegründet wurde und
1840 Schullers „Gedichte siebenbürgisch-sächs. Mundart“ erschienen
sowie die Gründung des Vereins für Siebenbürgische Landes
kunde stattfand.
1875 die Zünfte aufgelöst wurden und
1884 das Gründungsjahr des allgemeinen evangelischen
Frauenvereins war?
GRATULATION
Herzliche Glückwünsche gehen an…..
Bundesobmann Pfr. Mag. Volker Petri zur Ernennung zum Hofrat
Herzlichen Dank für die eingegangenen Spenden,
welche dem „De Teofalt“ zu Gute kommen!
(Oberbank Gmunden Kto.Nr. 931034037/Blz 15060)
SIEBENBÜRGISCH-SÄCHSISCHE FRAUENGESTALTEN
Adeley Zay
Gründerin und Direktorin der Kindergärtnerinnen-
Bildungsanstalt (KBA) in Kronstadt, Vorsitzende des
Freien sächsischen Frauenbundes
Geboren 29.02.1848 in Kronstadt
Gestorben 29.12.1928 in Kronstadt
Das „echte Revolutionskind“, wie sie sich selber nannte, hatte nach dem
frühen Tode des Vaters, der ein höherer kaiserlicher Beamter war, nur ei-
ne kurze Schulausbildung erfahren. Mit eisernem Fleiß betrieb sie Selbst-
studien und erlangte Kenntnise in englischer und französischer Sprache,
bis sie ungehindert fremdsprachige Bücher lesen konnte.
Schon mit 17 Jahren zeigte sich ihre pädagogische Begabung, als sie mit
Erfolg zwei verwandte Mädchen unterrichtete. Bald gab sie als Privatleh-
rerin an einem Erziehungsinstitut in Hermannstadt Unterricht in französi-
scher Sprache und als das Institut aufgelöst wurde, fuhr Adele in den sieb-
ziger Jahren zu ihrer Schwester nach Cotroceni bei Bukarest, wo beide an
einem Waisenhaus nahe dem königlichen Leuteschloss als Lehrerinnen
wirkten. Gerne erinnerte sie sich an wiederholte Besuche der Königin Eli-
sabeth, „Carmen Sylva“. Doch sie wollte eine Ausbildung als Lehrerin ab-
schließen und so setzte sie ihre Studien in Wien und Szegedin fort, bis sie
diese mit der Befähigung zum Volksschullehrer und zwei Jahre später
zum Bürgerschullehrer abschloss.
Inzwischen war – nach den Erfolgen Friederike Schiels und Therese Jike-
lis mit privaten Kindergärten – mit Unterstützung des Stadtpfarrers Oberth
in Kronstadt eine Bildungsanstalt für Kindergärtnerinnen errichtet wor-
den. Adele Zay wurde 1884 mit der Leitung beauftragt. Und nun konnte
sie ihre Fähigkeiten entfalten, hier fand sie ihr eigentliches Wirkungsfeld.
Nach dem Muster der Fröbel-Kindergärten baute sie einen Lehrplan auf,
der über 30 Jahre lang für die Anstalt maßgebend bleiben sollte. Erstmals
wurde das Kind, das bisher die täglichen Verrichtungen der Erwachsenen
begleitete, in den Mittelpunkt gestellt, „es hatte das Recht auf eigenes Le-
ben und spezifische Betreuung“ (Mieskes ). Ein bisher ungewohnter Ge-
danke. Er verursachte Mehrkosten und stieß anfangs auch bei den Lehrern
auf Misstrauen. Doch das Landeskonsistorium erkannte die Tragweite
dieser neuen Idee und empfahl in einem Schreiben an die Dechanten der
Kirchenbezirke, Kindergärten einzurichten und Ausbildungskurse für
Kindergärtnerinnen abhalten zu lassen. Nach dem Grundsatz: „Wer Men-
schenkräfte vermehren will, muss Kinderkräfte entwickeln“, gewann der
Kindergarten bald nationalen Rang: er beeinflusste das Elternhaus, den
Gebrauch der Muttersprache und nahm an dem kulturellen Leben des Or-
tes teil.
Auf dem Lande wurden Bewahranstalten mit fachgerechter Kinderbetreu-
ung zur Entlassung der Bäuerin während der Erntezeit eingerichtet. Die
Leiterinnen wurden ab dem Jahre 1894 auf diesen Einsatz in dreimonati-
gen Fortbildungskursen in der KBA in Kronstadt vorbereitet. Diese länd-
lichen Bewahranstalten erwiesen sich bald als eine große Hilfe gegen die
Magyarisierungsversuche auf dem Lande und schufen gleichzeitig ein
Vertrauensverhältnis zwischen den sächsischen Städterinnen und den
Bäuerinnen.
Zu jener Zeit galten die für die Erhaltung unserer Volkskunst so wichtigen
Handarbeitslehrerinnen nicht als Lehrkraft. Für diese, wie auch für die
Kindergärtnerinnen, setzte sich Adele Zay in einem Antrag an die Kirche
Behörde zum Bezug einer Altersversorgung erfolgreich ein.
In konsequenter Folge ihrer volkserzieherischen Forderungen hielt Adele
Zay im Jahre 1888 vor dem Landeskonsistorium eine Rede über das The-
ma „Die Frau als Lehrerin“. Sie zeigte die Notwendigkeit der Frauenbil-
dung und des Frauenerwerbs durch den Wandel in unserer Volksstruktur
auf, nachdem die Bauerhöfe nicht mehr in der Lage waren, alle unverhei-
rateten, verwitweten und verwaisten weiblichen Familienangehörigen wie
früher zu beherbergen. Die Landflucht brachte das Bedürfnis nach einer
besseren Mädchenbildung mit sich. Adele Zay trat für die Errichtung einer
Lehrerinnenbildungsanstalt ein. Nach mehreren Petitionen wurde 1901 die
Zulassung der Frauen zum Lehrberuf genehmigt und 1903/04 erfolgte der
Bau des Lehrerinnenseminars in Schäßburg.
Die Sommerferien in der KBA benutzte Zay zu Reisen nach Deutschland,
Frankreich und England. Durch die Führerinnen der deutschen Frauenbe-
wegung angeregt, setzte sie sich daheim immer mehr für die Gleichbe-
rechtigung der Frau und die Stimmberechtigung bei den Kirchenwahlen
(1918) ein. Sie bekämpfte in Publikationen und Reden die Kinderarbeit
und die nationale Überfremdung.
So hat diese energische, doch stets gütige Frau wahrhaft als politische
Volkserzieherin gewirkt. Zu ihrem 80. Geburtstag sammelten die Frauen –
sie war im Jahr 1925 auch zur Vorsitzenden des Frauenbundes gewählt
worden – landesweit 250 000 Lei für die Gründung der Adele-Zay-
Stiftung zur Erhaltung der sächsischen Kindergärten. Die KBA wurde in
Adele-Zay-Schule umbenannt. Kurz nach Vollendung ihres 80. Lebens-
jahres starb sie. In Huldigung ihres Verdienstes für das sächsische Volk
wurde ihr Leichnam in der Schwarzen Kirche in Kronstadt aufbewahrt.
Der Direktor des Lehrerseminars von Schäßburg, Heinz Bransch, widmete
ihr sein Werk über „Mädchenbildung und Frauenberufe“ als Repräsentan-
tin „sächsischer Frauenart, wie sie am hellsten und ergreifendsten“ sei.
Quellen: Siebenbürgisch-sächsische Frauengestalten – Ihr Leben und Wirken (Ortrun Scola – An-
nemarie Schiel) Hans Mieskes geb. 17.02.1915 in Zeiden, Siebenbürgen; gest. 20. 07. 2006 in Gie-
ßen/Deutschland) war ein deutscher Erziehungswissenschaftler
In der nächsten Ausgabe des „De Teofalt“ geht es um das Leben und Wirken von
Bacon Therese (1824 – 1911)
SO WAR ES EINST IN SIEBENBÜRGEN
Zeitlich noch bis vor den Ersten
Weltkrieg rankte sich um den Neu-
jahrstag eine Fülle von Bräuchen, die
ein ehemals viel reicheres Brauchge-
schehen erahnen lassen, war doch
Neujahr ein wichtiger Lostag. Haus
und Hof wurden am 31. Dezember
von der ganzen Familie sauber ge-
fegt, am Nachmittag desselben Ta-
ges wurden während des zweistündi-
gen Vesperläutens die Obstbäume
mit Bündeln von Stroh umwunden,
um gute Ernte zu erzielen. In man-
chen Orten trat am Abend vor Neu-
jahr der langbärtige, mit zerrissenen
Kleidern angetane und mit einem
riesigen Knüppel bewaffnete
„Gohrstonjel“ (sächs. Dialekt, heißt
Jahresengel) polternd und mit einer
Kette rasselnd in die Stube, um unar-
tige Kinder in seinem Sack mitzu-
nehmen oder Brave mit Äpfeln und
Nüssen zu beschenken. Wahrschein-
lich sind ihm die Nüsse und Äpfel
ausgegangen, da es sowieso nur bra-
ve Kinder gab. In anderen Orten
wiederum kannte man den Neu-
jahrsmann bzw. Neujahrsfrau, oder
das Gaben bringende „Noajorsfar-
kel“ (sächs. Dialekt, heißt Neujahrs-
ferkel). Aber allgemein üblich war
das Neujahrsblasen der Musikkapel-
le vom Kirchturm (um Mitternacht)
und das Neujahrswünschen. Aus-
nahmslos alle Kinder bis zum Kon-
firmationsalter brachten den
Nachbarn, den nächsten Verwandten
und ganz besonders den Paten und
Patinnen ihre Glückwünsche dar, als
Gegengabe erhielten sie unterschied-
liche Geschenke, meist ein Neujahr-
gebäck oder ein Geldstück. Der Um-
zug der Heiligen Drei Könige war
fast im ganzen Land bereits im 19.
Jahrhundert nicht mehr üblich. Der
Fasching dauert vom Montag nach
dem Dreikönigstag, dem sogenann-
ten „Geschworenen Montag“ bis
zum Aschermittwoch.
Faschingsbälle der Jugend, bei denen
Altknecht und Altmagd streng über
Zucht und Ordnung wachten, Thea-
teraufführungen waren eine will-
kommene Abwechslung im Dorfle-
ben, zumal die Feldarbeit ruhte.
Höhepunkt der Bälle war der von
den Frauen vorbereitete Marienball
am 2. Februar.
Hochzeiten fanden statt, auch mehre-
re an einem Tag. Ein besonderes Er-
eignis war der „Blasi“ (St. Blasius,
3. Februar) für die Schulkinder. Ein
heißersehnter Festtag, da in den Dör-
fern Siebenbürgens die Kinder mehr
oder weniger von den meisten Fest-
lichkeiten ausgeschlossen waren, da-
rum wurde für sie ein eigener Kin-
derball organisiert, nur die Mütter
durften dabei sein, denn sie kümmer-
ten sich um das leibliche Wohl. Für
die Musik sorgten die Adjuvanten,
die meist Walzer und Polka spielten.
Quelle: Das Dorfleben der Siebenbürger Sachsen
(Ortrun Scola und Rotraut Acker-Sutter)
FUNDGRUBE
DVD Dinkelsbühl 2009 (60 Jahre Verband der Siebenbürger
Sachsen in Deutschland) - Film von Günter Czernetzky und Peter
Pastior – Preis € 8,00
DVD Angekommen -Angenommen/Österreich – Deine Siebenbürger
Sachsen/Landesverband OÖ und seine Nachbarschaften, Preis € 10,00
ANEKDOTEN AUS SIEBENBÜRGEN Aus „des Kantors elftes Gebot“
Die beiden alten Fräulein Neugeboren bewohnten allein das
ererbte Haus in der Kreuzgasse. Eines Tages klingelte ein
Bettler an der Haustür und bat um eine alte Hose. Berta fer-
tigte ihn ab: „Wir haben keine Männer im Haus“, worauf der
Bettler abzog. Adele aber hatte das gehört und rügte die
Schwester:
„Wie kannst du das sagen? Jetzt wird er in der Nacht kommen und uns be-
rauben!“ Da stürzte Berta auf die Straße und rief dem Bettler nach: „Hallo,
Sie! Hören Sie! Am Tag haben wir keine Männer. Aber in der Nacht haben
wir immer Männer!“
Nach einem heftigen Gewitter stand auf dem Marktplatz von
Sächsisch-Reen das Wasser in riesigen Pfützen. Eine elegante
Dame, die den Marktplatz überqueren wollte, trippelte ratlos
vor dem Wasser hin und her. Ein barfüßiger Zigeuner, der das
sah, watete zu ihr hin, nahm sie wortlos auf den Arm, trug sie
hinüber und setzte sie vorsichtig auf dem Trockenen ab. Zum Dank begann
sie zu schimpfen: „Du elender Zigeuner, wie wagst du es, mich anzurüh-
ren!“ Anstatt einer Antwort hob der Zigeuner die Zappelnde wieder auf und
trug sie grinsend zurück.
„Heiterkeit und Freudigkeit ist der Himmel,
unter dem alles gedeiht“ (Jean Paul)
BALLTERMINE IN UNSEREN NACHBARSCHAFTEN
31.12.2011
Zecker-Silvester der Siebenbürger Nachbarschaft Rosenau im
Evangelischen Pfarrsaal - Beginn 18.30 Uhr
Altjahresgottesdienst um 17 Uhr in der Evangelischen
Gnadenkirche Rosenau
21. 01. 2012
Siebenbürgerball der Nachbarschaft Wels - Beginn noch offen
Gasthof Waldschenke
05.02.2012
Siebenbürgerball der Nachbarschaft Vöcklabruck in Dürnau - Beginn 20
Uhr in Siebenbürgerheim Dürnau
18.02.2012
Ball der Heimat des Verbandes VLÖ in Wien - Beginn 19 Uhr im Arcotel
Wimberger, Wien
Weihnachtslied
Vom Himmel in die tiefsten Klüfte
ein milder Stern hernieder lacht;
vom Tannenwalde steigen Düfte
und hauchen durch die Winterlüfte
und kerzenhelle wird die Nacht.
Mir ist das Herz so froh erschrocken,
das ist die liebe Weihnachtszeit!
Ich höre fernher Kirchenglocken
mich lieblich heimatlich verlocken
in märchenstille Herrlichkeit.
Ein frommer Zauber hält mich wieder,
anbetend, staunend muss ich stehn;
es sinkt auf meine Augenlider
ein goldner Kindertraum hernieder,
ich fühl's, ein Wunder ist geschehn.
(Theodor Storm)
Gesegnete Weihnachten
und viel Glück im neuen Jahr!
Für Inhalt und Gestaltung dieser Ausgabe „De Teofalt“ verantwortlich: Ingrid Schuller,
Franz Schubert-Str. 11, 4813 Altmünster (Druckfehler vorbehalten – Termine ohne Gewähr)