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Universität Basel, Departement Altertumswissenschaften Seminar: Realismus und Individualität in der griechischen Kunst Prof. Dr. phil. Martin Guggisberg Realismus und Individualität im griechischen Porträt des 5. und 4. Jh. v. Chr. Stefanie Buder Käppeligasse 21 4125 Riehen Studiengang Altertumswissenschaften (Schwerpunkte Klassische Archäologie & Ägyptologie) 11. Semester [email protected] 07-050-339 10.10.2012 1

Realismus und Individualität in griechischen Porträt des 5. und 4. Jh. v. Chr. - Stefanie Buder.pdf

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  • Universitt Basel, Departement Altertumswissenschaften

    Seminar: Realismus und Individualitt in der griechischen Kunst

    Prof. Dr. phil. Martin Guggisberg

    Realismus und Individualitt im griechischen Portrt des 5. und 4. Jh. v. Chr.

    Stefanie Buder

    Kppeligasse 21

    4125 Riehen

    Studiengang Altertumswissenschaften

    (Schwerpunkte Klassische Archologie & gyptologie)

    11. Semester

    [email protected]

    07-050-339

    10.10.2012

    1

  • Ehrlichkeitserklrung

    Erklrung betr. Regeln zur Sicherung wissenschaftlicher Redlichkeit

    Hiermit besttige ich, dass ich vertraut bin mit den von der Philosophisch-Histori-

    schen Fakultt der Universitt Basel herausgegebenen Regeln zur Sicherung wis-

    senschaftlicher Redlichkeit und diese gewissenhaft befolgt habe.

    Vorname & Name: Stefanie Buder

    Titel der schriftlichen Arbeit:

    Realismus und Individualitt im griechischen Portrt des 5. und 4. Jh. v. Chr.

    Datum:

    10.10.2012

    Unterschrift:

    2

  • Inhaltsverzeichnis

    I. Einleitung.......................................................................................................................4

    II. Analyse der Portrts....................................................................................................6

    1. Themistokles.............................................................................................................6

    2. Pindar........................................................................................................................9

    3. Der Kopf von Porticello...........................................................................................12

    4. Der blinde Homer....................................................................................................14

    5. Anakreon.................................................................................................................16

    6. Sokrates...................................................................................................................18

    7. Aristoteles................................................................................................................20

    8. Kleinkunst und vorderasiatische Portrts............................................................22

    III. Auswertung...............................................................................................................24

    IV. Fazit............................................................................................................................28

    V. Abbildungen................................................................................................................29

    VI. Abbildungsverzeichnis..............................................................................................52

    VII. Quellenverzeichnis..................................................................................................54

    1. Literatur..............................................................................................................54

    2. Internet...............................................................................................................55

    3

  • I. Einleitung

    Im Griechenland des 5. und 4. Jahrhunderts begegnen uns immer wieder Bildnisse,

    die auf den ersten Blick real wirken, nicht stilisiert und idealisiert wie die meisten

    anderen griechischen Portrts.

    Hauptschlich berliefert sind uns dabei etwa lebensgrosse, rundplastische Statuen,

    Bsten und Portrts aus Marmor und Bronze. Weniger oft hingegen Reliefs, da bei

    diesen auch die hnlichkeit der dargestellten Personen nicht so gut wiedergegeben

    werden konnte. Ausserdem handelt es sich dabei meist um Neuschpfungen oder

    Kopien von hellenistischen Originalen.1

    Erste Zeichen einer Individualisierung zeigen sich bereits im frhen 5. Jh. v. Chr.,

    deutlicher sind diese dann um 470 v. Chr. bei dem Portrt des Themistokles zu se-

    hen2. In der Mitte des 5. Jh. v. Chr. erreicht der Realismus mit den Statuen des Pin-

    dar, dem Porticello-Kopfe und den Portrts des Homer einen ersten Hhepunkt.

    Einen Gegensatz dazu bildet die Statue des Anakreon.

    Die Hochklassik idealisierte ihre Statuen wieder, und wies sogar einen leicht archai-

    sierenden Stil auf. Dennoch sind auch hier individuelle Zge zu erkennen. Es han-

    delt sich hierbei um eine Mischung aus Idealismus und Individualitt3.

    Im 4. Jh. v. Chr. verschwindet diese Idealisierung wieder etwas, dafr nehmen per-

    snliche, aber generalisierende Tendenzen berhand. In dieser Zeit sind die Funde

    sehr differenziert, die Bildnisse reichen von stark individualisierten Einzelportrts,

    wie dem des Sokrates oder des Aristoteles, hin zu idealisierter Massenware. Nicht

    nur berhmte Persnlichkeiten wurden jetzt individualisiert dargestellt, sondern

    auch Privatleute, was die Identifikation der gefundenen Portrts schwierig macht.4

    Schliesslich entstanden Ende des 5. Jh. v. Chr auch im vorderasiatischen Raum in-

    dividualisierte Portrts, einerseits auf den Mnzbildern lykischer Satrapen wie

    Tissaphernes, andererseits aber auch bei Statuen, wie der des Mausolos.

    1 Richter 1984, 20.2 Richter 1984, 37.3 Richter 1984, 40.4 Richter 1984, 42.

    4

  • Uns sind fast nur rmische Kopien von griechischen Bronzestatuen erhalten, und

    davon haben die meisten Bstenform, wohingegen die griechischen Originale immer

    ganze Statuen waren. Wie gut knnen wir von den Kopien berhaupt aufs Original

    schliessen? Und knnen wir anhand der literarischen berlieferungen feststellen,

    wo, von wem und wozu diese Statuen aufgestellt worden sind?

    Handelt es sich bei den erwhnten, scheinbar wirklichkeitsgetreuen Bildnissen tat-

    schlich um die reale Abbildung der dargestellten Personen oder sind auch hier, wie

    bei allen anderen griechischen Portrts, bekannte Chiffren zu finden, die uns zwar

    den Charakter und den Stand des Dargestellten aufzeigen, uns aber nichts Nheres

    ber das tatschliche Aussehen der Person mitteilen?

    Knnten diese Bildnisse eine Mischung aus realen und individuellen Gesichtszgen

    aufweisen?

    Wie definieren wir berhaupt die Begriffe Realismus und Individualitt?

    Hatten berhaupt alle dieser realistischen Portrts Vorbilder im wirklichen Leben?

    Handelt es sich genauso um Realismus, wenn wir ein fiktives Portrt betrachten?

    Knnte aus religisen Grnden ein Individualismus vorliegen, vielleicht, um sich

    persnlich einem Gott zu prsentieren?

    Woher kommt dieses pltzliche Bedrfnis, sich von den idealisierten Darstellungen

    aller anderen abzuheben?

    Gab es einen allgemeinen Wandel der Mentalitt am Anfang des 5. Jh. v. Chr.?

    Stehen das gleichzeitige Aufkommen der Individualportrts mit den Historienbil-

    dern wie der Marathonschlacht in der Stoa Poikile in irgendeinem Zusammenhang?

    5

  • II. Analyse der Portrts

    Im folgenden Abschnitt werde ich die bereits erwhnten realistischen Portrts be-

    schreiben, angefangen mit dem frhesten dieser Portrts:

    1. Themistokles

    Themistokles, 525 v. Chr. in Athen geboren, war ein griechischer Staatsmann und

    General. Er ist vor allem durch seinen Sieg ber die Perser bei Salamis bekannt.

    Um 471 v. Chr. wurde er aus Athen verbannt und starb schliesslich um 459 v. Chr. in

    Magnesia.

    Antike Textzeugnisse beschreiben mehrere Statuen von Themistokles:

    Pausanias5 beschreibt eine Statue des Themistokles im Prytaneion in Athen, welche

    aber zu seiner Zeit schon in die eines Thrakers uminterpretiert worden war.

    Plutarch6, Thukydides7, Nepos8 und Diodor9 beschreiben ein Monument oder Grab-

    mal des Themistokles auf dem Marktplatz von Magnesia. Nepos spricht hier von

    statua(e), also knnte es sich um eine Statue gehandelt haben.

    Des weiteren sollen zwei Gemlde von Themistokles existiert haben, eines davon ge-

    stiftet von seinen Kindern.

    In Ostia wurde 1939 nahe dem Theater eine inskribierte Herme des Themistokles

    gefunden. Sie ist die einzige Kopie des hier untersuchten Typus, die bisher gefunden

    wurde (Abb. 1). Sie steht im Museum in Ostia, Inv. 85, und ist eine frhkaiserzeitli-

    che Kopie nach einem verlorenen ehernen Standbild10. Alle weiteren gefundenen

    Hermen, die inschriftlich Themistokles zugewiesen werden knnen und vielleicht

    demselben Typus entsprchen, sind kopflos (Abb. 2).

    Themistokles' trgt einen gepflegten Bart und kurz geschnittene Haare. Sein Ge-

    sichtsausdruck wirkt durch die leicht verschobene Stellung der relativ nah beieinan-

    der stehenden, runden Augen beinahe grimmig. Das linke sitzt etwas hher als das

    5 Pausanias 1, 18, 3.6 Plutarch, Them. 32, 3.7 Thukydides 1, 138, 5.8 Nepos, Them. 10, 3.9 Diodor 11, 58, 1.10 Schefold 1997, 88.

    6

  • rechte, dementsprechend ist auch die rechte Nasenwurzel hinabgezogen und die Lip-

    pen sind nach rechts abfallend (Abb. 3).

    Sein Kopf wirkt wuchtig, fast quadratisch, und erinnert zusammen mit seinem mas-

    sigen Hals und dem geschwollenen Ohr an zeitgleiche Heraklesdarstellungen11, al-

    lerdings finden sich diese Merkmale auch bei Schwerathleten12. Ausserdem weichen

    seine Gesichtszge von denen der Heraklesdarstellungen ab (Abb. 4).

    Am Kinn ist der Ansatz einer Kopiermarke vorhanden, was auf die Originaltreue

    der Herme hinweist13.

    Die kurzgeschnittenen Haare erinnern an den strengen Stil, sie sind vergleichbar

    mit der Frisur des Wagenlenkers von Delphi oder des Aristogeiton aus der Tyran-

    nenmrdergruppe (Abb. 5 & 6), welche aber keine Individualisierung aufweisen14.

    Ausserdem besteht eine gewisse hnlichkeiten zu einem Portrt eines Sehers im

    Ostgiebel des Zeus-Tempels in Olympia15 (Abb. 7).

    Aus diesen Grnden wird die Originalstatue um 480/470 v. Chr. datiert, also noch

    vor Themistokles' Verbannung aus Athen16. Mglich wre aber auch die Entstehung

    whrend Themistokles' Aufenthalt in Argos 470-467.

    Anhand der Herme lsst sich auf die ursprngliche Statue schliessen. Diese war

    wohl etwas berlebensgross, ponderiert, mit Blick nach links, vielleicht auf ein in

    der Hand gehaltenes Attribut. Themistoles trgt keinen Helm, wird also nicht an-

    hand des Kopfes als Feldherr charakterisiert, allerdings sind uns die Attribute der

    Statue nicht bekannt, vielleicht zeichnete er sich dadurch als Stratege aus. Die

    Grsse gibt uns keinen Hinweis auf eine etwaige Heroisierung17.

    Plutarch18 beschreibt Themistokles als ungestm, roh, rcksichtslos und skrupellos,

    aber auch als geschickt, scharfsinnig und unternehmungslustig, angetrieben durch

    seinen Wunsch nach Ansehen.

    11 Fittschen 1988, 18.12 Krumeich 1997, 73.13 Krumeich 1997, 74.14 Krumeich 1997, 74.15 Fittschen 1988, 18.16 Krumeich 1997, 75.17 Krumeich 1997, 76.18 Plutarch, Them. 2, 1; 3, 3.

    7

  • Zudem schreibt er ber eines der zuvor erwhnten Gemlde:

    Noch zu meiner Zeit war in dem Tempel der Aristobule ein kleines Bild des Themi-

    stokles vorhanden, an dem man sieht, dass seine Miene ebenso heroisch gewesen ist

    wie seine Seele.19

    Die Herme entspricht dem hier beschriebenen Charakter gut, was ein Zeichen dafr

    sein knnte, dass es sich hierbei um ein Charakterportrt handelt, dass also nicht

    Themistokles' reale Gesichtszge, sondern seine Charakterzge wiedergegeben

    sind20.

    Bei der Statue des Themistokles handelt es sich vermutlich um eine Selbstweihung

    oder um die Weihung einer Person aus Themistokles' Umfeld21. Wo und wann genau

    sie entstanden ist, lsst sich anhand des momentanen Wissensstands nicht klren.

    Falls es sich um eine Selbstweihung handelt, fallen wiederum Fragen an: Warum

    liess er sich mit einem Boxerohr darstellen? Schliesslich muss die Assoziation mit

    Schwerathleten von ihm selbst gewhlt worden sein. Hat er sich also als Pankratiast

    bettigt, auch wenn wir dazu keinerlei Quellen haben? Oder handelt es sich um eine

    Angleichung, die, wie auch seine hnlichkeit mit den Heraklesbildnissen, seine Tu-

    gend ausdrcken sollte22.

    Die Originalstatue war vermutlich in einem Heiligtum aufgestellt, entweder auf der

    Akropolis oder an einem anderen Ort. Es handelt sich aber wohl nicht um die von

    Plutarch erwhnte Statue im Tempel der Aristoboule.

    19 Plutarch, Them. 22, 2.20 Voutiras 1980, 53.21 Himmelmann 1994, 67.22 Himmelmann 1994, 69.

    8

  • 2. Pindar

    Pindar, um 520 v. Chr. bei Theben geboren und nach 446 v. Chr. in Argos gestorben,

    war ein griechischer Dichter. Seine Bsten wurden durch ein sptantikes, 1981 in

    Aphrodisias gefundenes, beigeschriebenes Tondobildnis identifiziert (Abb. 8). Es

    sind noch 9 weitere Kopien desselben Typus vorhanden, dabei 2 Statuen, eine davon

    stehend, ohne Kopf, welche auch dem Aphrodisias' Typus entsprechen knnte, und

    eine sitzend, ohne Gesicht, bei der es sich um eine hellenistische Neuerfindung han-

    delt23 (Abb. 9).

    Pindars Gesichtsausdruck zeigt eine gewisse Strenge durch die kontrahierten Brau-

    en, die in Falten geworfene Stirn und die krftigen Nasolabialfalten. Seine kurzge-

    schnittenen Haare sind zu Sichellocken frisiert, die sich ber der Nasenwurzel ga-

    beln, sein Bart ist kunstvoll frisiert und in mehrere Einzelteile aufgegliedert, die

    Schnurrbartenden fallen weit herab. ber dem Kinnbart ist eine deutliche Abstu-

    fung zu sehen, vielleicht handelt es sich dabei um eine sogenannte Bartfliege24 oder

    um eine Narbe. Der Bart selbst ist zu einem zur linken Seite gewandten Knoten ge-

    bunden (Abb. 10, 11).

    Das Portrt weicht ab von der Norm der Zeit in der Gestalt der Nase und der ge-

    knickten Profillinie, vor allem aber in der Bartfrisur, mit dem Schnitt auf dem Kinn

    und dem Bartknoten. Ausserdem zeigt es deutliche Alterszge: tiefe Nasolabialfal-

    ten, erschlaffte Wangen, Trnenscke und grosse Ohren25. Bei der speziellen Bart-

    frisur handelt es sich hier um das definierende individuelle Merkmal, hnlich der

    Blindheit Homers26.

    Seine kontrahierten Brauen, welche bei anderen Bildnissen als Ausdruck fr kr-

    perliche Anstrengung verstanden werden, knnten hier geistige Aktivitt aus-

    drcken27.

    23 Richter 1984, 177.24 Bergemann 1991, 161.25 Krumeich 2002, 231.26 Fittschen 1988, 19.27 Bergemann 1991, 175.

    9

  • Die erhaltenen Bsten gehen vielleicht zurck auf eine Mantelstatue mit energisch

    nach links gewandtem Kopf, die Pindar als Leierspieler darstellte28.

    Pindar mag seinen Bart aus praktischen Grnden verknotet getragen haben, mgli-

    cherweise, damit er sich beim Lyraspiel nicht im Instrument verfing29, oder es han-

    delt sich um eine regionale Haartracht, eine alte botische Mode, die die Herkunft

    des Dichters kennzeichnen sollte30.

    Vermutlich wurde die Statue nicht von einem attischen Knstler geschaffen. Ihre

    kantige, trockene Oberflche und ihre durch lineare Werte bestimmte Art lsst ver-

    muten, dass die Bste in Botien hergestellt wurde.

    Somit knnte es sich auch hier um eine Selbstdarstellung handeln31.

    Vielleicht vergleicht sich Pindar durch sein Bildnis aber auch mit dem weisen Ken-

    tauren Chiron, den er auch in seinen Gedichten als vernnftig bezeichnet, im Ge-

    gensatz zu den anderen, wilden Kentauren32.

    Das Portrt Pindars ist gut datierbar, es weist sowohl Elemente der Hochklassik als

    auch des strengen Stils auf, wie die grosse, simple Kopfform, sein flaches, anliegen-

    des Haar mit den untergeordneten Stirnhaaren und die einfach und scharf geschnit-

    tenen Gesichtszge. Es ist stilistisch vergleichbar mit Anakreon, aber auch mit Wer-

    ken Polyklets, wirkt jedoch hrter und strenger33. Auch ein Vergleich mit Kentaur D

    im Westgiebel des Zeustempels in Olympia zeigt hnlichkeiten im Bereich der Fri-

    sur und des Gesichtes (Abb. 12). Somit wird das Portrt um 450 v. Chr. entstanden

    sein, also noch zu Lebzeiten des Dichters34.

    Durch antike Autoren ist uns nur eine Statue Pindars berliefert:

    Pausanias35 und Aischines36 berichten von einer bekleideten Sitzstatue auf der Athe-

    ner Agora. Sie trug eine Binde im Haar, hielt eine Leier in der Hand und richtete

    den Blick auf eine auf ihren Knien liegende Buchrolle.

    28 Himmelmann 1994, 70.29 Himmelmann 2001, 64.30 Lochman 2012.31 Himmelmann 1994, 70.32 Himmelmann 2001, 3.33 Richter 1984, 180.34 Himmelmann 1994, 69.35 Pausanias 1, 8, 4.36 Aischines, Epist. 4, 3.

    10

  • Hierbei handelt es sich wohl nicht um den hier untersuchten Typus, da keine der

    Bsten eine Binde trgt, die Kopfwendung gegen eine Sitzstatue spricht und auch

    das Gewand nicht mit den Bsten in Einklang zu bringen ist.

    Ausserdem war das Bildnis auf der Agora nicht zu Lebzeiten Pindars entstanden,

    denn, wie Demosthenes berichtet, durften erst ab 393 v. Chr. wieder ffentlichen Eh-

    renstatuen auf der Agora aufgestellt werden37.

    Pausanias38 erwhnt Pindars Grab in Theben, allerdings ist nicht bekannt, ob dort

    eine Statue des Dichters aufgestellt war.

    37 Standorte 1995, 305.38 Pausanias 9, 23, 2.

    11

  • 3. Der Kopf von Porticello

    Bei diesem Portrt handelt es sich um ein griechisches Bronzeoriginal, gefunden in

    einem Schiffswrack bei Porticello. Das Schiff muss sptestens 380 v. Chr. gesunken

    sein, die Statue kann aber schon viel frher entstanden sein.

    Das Portrt stellt einen lteren Mann mit aufmerksamem Blick, krftig gebogener

    Nase und Stirnfalten dar. Er trgt einen ungewhnlich langen Bart, dessen

    Schnurrbart seinen Mund zugewachsen zu haben scheint39, und schtteres Haar,

    von dem einzelne Strhnen ber den Schdel gekmmt wurden, um seine Kahlheit

    zu verdecken (Abb. 13).

    Die Rille am Kopf, die schon als Zeichen fr eine Binde gedeutet wurde40, ist wohl

    nur eine praktikable bernahme vom Wachsmodell, und zeigt an, wo die freihn-

    genden Locken angesetzt wurden41 (Abb. 14).

    Anhand der Stilisierung der Haare lsst sich der Kopf in die Zeit vor den frhhelle-

    nistischen Portrts datieren, was sich auch mit den Beifunden in Einklang bringen

    lsst, sie muss also irgendwann im 5. Jh. v. Chr. geschaffen worden sein42.

    Dies besttigen auch Vergleiche mit den gleichzeitigen Portrts von Homer und Ana-

    kreon43.

    Wen das Portrt darstellen soll, ist unbekannt, aber seine Gesichtszge sind eindeu-

    tig als realistisch und individuell zu beschreiben. Allerdings liefern uns hier die wei-

    teren noch erhaltenen Teile der Statue einige Hinweise: Die dnnen Beine mit dem

    Mantel hneln dem Terrakottatypus des Papposilens mit Dionysosknaben, aber mit

    vorgesetztem linken Bein (Abb. 15). Der Mantel knnte also darauf hindeuten, dass

    der Dargestellte einer niedrigen Gesellschaftsschicht entstammte (Abb. 16). Viel-

    leicht war er ein Sklave44.

    Ausserdem deutet seine Hakennase auf einen Nichtgriechen hin.

    39 Fittschen 1988, 19.40 Schefold 1997, 104.41 Himmelmann 1994, 75.42 Fittschen 1988, 19.43 Schefold 1997, 104.44 Himmelmann 1994, 78.

    12

  • Benennungen mit Aesop oder Chiron machen nicht viel Sinn, sicher ist aber, dass

    die hnlichkeit mit dem spteren Philosophentypus nicht zufllig ist45.

    45 Himmelmann 1994, 79.

    13

  • 4. Der blinde Homer

    Homer lebte im 8. Jh. v. Chr., seine frheste uns bekannte Darstellung stammt al-

    lerdings aus dem 5. Jh. v. Chr. Aus diesem Grund ist anzunehmen, dass wir es hier

    mit einem fiktiven Portrt zu tun haben. Dieser fiktive Charakter der Homerpor-

    trts war allerdings schon in der Antike bekannt.

    Trotzdem sind bei seinen Portrts individuelle Zge feststellbar, die berhmte ho-

    merische Blindheit wird hier durch die geschlossenen Augen ausgedrckt, Alters-

    merkmale und eine feine Mimik sind auszumachen (Abb. 17).

    Pausanias46 berichtet von einer Homer-Statue des Dionysos von Argos, gestiftet von

    Mikythos, im Zeusheiligtum in Olympia, welche in die Zeit passt, in der die hier Un-

    tersuchte entstanden ist, allerdings waren Statuen dieser Art unterlebensgross.

    Dies gibt uns aber immerhin einen Hinweis darauf, in welchem Kontext solche Sta-

    tuen aufgestellt worden sein knnen. Zudem beschreibt er eine bronzene Homer-Sta-

    tue im Pronaos des Apollotempels in Delphi, welche eine Inschrift trgt47.

    Lucian48 erwhnt eine Statue Homers mit langem Haar in Athen.

    Alle diese Portrts sind lange nach Homers Tod entstanden und spiegeln darum den

    Geschmack der jeweiligen Entstehungszeit wieder. Es sind uns heute 4 Typen erhal-

    ten, untersucht wurde hier der sogenannte Epimenides Typ (Abb. 18).

    Es handelt sich hierbei, mit 7 erhaltenen Kopien, um den ltesten und am sichers-

    ten identifizierten Typus. Homer ist als schner, wrdevoller Greis dargestellt. Sei-

    ne Augen sind geschlossen und sein Gesichtsausdruck wirkt gedankenversunken

    und in sich gekehrt.49 Seine sorgfltig gepflegten, enganliegenden, lockigen Haar-

    strhnen werden von einem Reif oder einer Dichterbinde zusammengehalten. Sie

    sind ber der Stirn verknotet, um die Anstze einer Stirnglatze zu verdecken. Diese

    Frisur ist uns als sptarchaisch berliefert, war also zur Entstehungszeit des Bild-

    nisses schon ausser Mode. Sie weist aber auf einen vornehmen Mann frherer Gene-

    rationen hin50.

    46 Pausanias 5, 26, 2.47 Pausanias 10, 24, 2-3.48 Lucian, Encom. Dem. 2.49 Richter 1984, 141.50 Zanker 1995, 22.

    14

  • Die Kopfhaltung der Kopien spricht fr eine stehende Originalstatue. Vielleicht

    sttzte sich Homer auf einen Stab, was der damaligen Greisen- und Blindenikono-

    graphie entsprche51. Sein Kopf ist leicht nach rechts gewandt, Homer stnde dem

    Betrachter also gegenber, wre aber dennoch gleichzeitig in einer anderen Welt52.

    Vielleicht kann man die Blindheit hier als Rhmung von Homers grossem Erinne-

    rungsvermgen sehen53.

    Alle Portrttypen hneln sich darin, dass sie ein wrdiges, Zeus-hnliches Aussehen

    mit langem Haar und Bart und Dichterbinde haben54.

    Die Identifikation dieses Portrts mit Homer ist nicht hundertprozentig sicher, wird

    aber heute allgemein anerkannt.

    Das Originalportrt wird um 450 v. Chr. datiert, vielleicht handelt es sich dabei um

    die von Mikythos gestiftete Statue in Olympia, die Pausanias beschrieb.

    51 Zanker 1995, 25.52 Zanker 1995, 26.53 Zanker 1995, 25.54 Richter 1984, 150.

    15

  • 5. Anakreon

    Anakreon, ein Dichter aus Teos, lebte von 575 v. Chr. bis etwa 490 v. Chr.

    Seine Portrts wurden 1884 durch den Fund einer beschrifteten Herme (Anakreon

    Lyrikos) identifiziert (Abb. 19). Wir kennen heute 10 Kopien des Typs, darunter

    eine fast vollstndig erhaltene Statue, gefunden in den Ruinen einer rmischen Villa

    bei Rieti (Abb. 20).

    Anakreon ist als junger Mann mit edlen und krftigen Formen dargestellt, ohne

    sichtbare Altersmerkmale. Allenfalls die Lnge seines Bartes entspricht nicht seiner

    scheinbaren Jugend. Er singt und spielt auf dem Saiteninstrument Barbiton, mit

    leicht zur Seite und zurck gelegtem Kopf. Seine angebliche Trunkenheit ist nur mit

    usserster Zurckhaltung angedeutet. Nur im Vergleich mit anderen Statuen der

    Zeit, wie denen des Polyklets, die einen viel festeren Stand haben, lsst sich ein

    leichtes Schwanken von Anakreons Krper feststellen. Dies sticht vor allem in der

    Seitenansicht heraus. Vielleicht kann man hier auch die leichte Andeutung eines

    Tanzschrittes herauslesen55. Die Statue reprsentiert das empfindliche, nervse

    Temperament des Dichters im Gesicht, der Krperhaltung und den Stofffalten, die

    essentiellen Charakterzge sind auf subtile Art wiedergegeben56.

    Pausanias57 berichtet von einer Statue des Anakreon auf der Akropolis von Athen,

    im Stil eines trunkenen Sngers. Theokrit58 erwhnt in einem Epigramm eine Sta-

    tue Anakreons in Teos und Leonidas von Tarent59 beschreibt eine Statue, welche

    Anakreon betrunken und gebeugt darstelle, mit einer verlorenen Sandale. Kritias60

    schreibt, Anakreon reprsentiere die ssse und sorglose Lebensfreude.

    Es knnte sich bei der Originalstatue um diejenige handeln, die Pausanias erwhn-

    te, stilistisch wrde sie in diese Zeit passen61. Von Pheidias geschaffen und von Peri-

    55 Voutiras 1980, 88.56 Richter 1984, 856.57 Pausanias 1, 21, 1.58 Theokrit 16.59 Leonidas von Tarent, Gk. Anth. 16, 306. 60 Kritias, Athenaios 13, 600e.61 Zanker 1995, 29.

    16

  • kles geweiht, stand sie an der Ostfront des Parthenon, neben der Statue von Peri-

    kles' Vater, Xanthippos62.

    Vielleicht ist Anakreon hier als Teilnehmer eines Gelages dargestellt, wofr auch

    seine Nacktheit, die Binde im Haar und der ber die Schultern geworfener Mantel

    sprchen63.

    Das einzige auffllige Detail, auf das hingewiesen werden muss, ist Anakreons ver-

    schnrte Vorhaut und das hochgebundene Glied, die sogenannte Kynodesme. Diesen

    Brauch findet man auch auf rotfigurigen Vasen, bei Symposiasten und Komasten,

    und in der Regel bei lteren, aber sicher erwachsenen Mnnern mit Bart (Abb. 21).

    Diese Praxis wurde betrieben, weil das Zeigen der Eichel oder eines langen Gliedes

    als schamlos und unehrenhaft galt, nur Sklaven und Barbaren wurden so darge-

    stellt. Dies knnte auch ein Zeichen fr Anakreons Dekadenz und Wohlstand und

    seine moralische Qualitten sein64.

    Durch dieses Detail wird Anakreon realistischer, die Darstellung zeigt nicht mehr

    einen Reprsentanten des ppigen und verweichlichten Lebensstils seiner Zeit, son-

    dern macht Anakreon zum Zeitgenossen Perikles, der sich gezgelt und gesittet zu

    benehmen weiss. 65 Somit ist diese Statue nicht nur als Andenken an ihn, den be-

    rhmten Dichter gedacht, sondern auch als Leitbild, als Verkrperung des gesell-

    schaftlichen Ideals, welches zu ihrer Entstehungszeit galt66.

    Die Statue wird durch Vergleiche mit den Parthenonfriesen um 440 v. Chr. datiert.

    Anakreon war also etwa 50 Jahre zuvor gestorben, es ist somit zwar durchaus mg-

    lich, dass sein Aussehen noch bekannt war67, aber die posthume Entstehung, die Ju-

    gendlichkeit und die edlen und krftigen Formen sprechen fr ein idealisiertes Por-

    trt68. Bis auf das Praktizieren der Kynodesme deutet hier nichts auf ein

    Individualportrt hin.

    62 Schefold 1997, 102.63 Zanker 1995, 30.64 Zanker 1995, 34.65 Zanker 1995, 36.66 Zanker 1995, 38.67 Richter 1984, 83.68 Schefold 1997, 102.

    17

  • 6. Sokrates

    Sokrates, geboren um 469 v. Chr. in Alopeke, einem Demos Athens, war ein berhm-

    ter griechischer Philosoph, wenn nicht sogar der berhmteste. Er wurde 399 v. Chr.

    von den Athenern hingerichtet.

    Uns sind 2 Typen seiner Portrts erhalten. Typ A, von dem etwa 10 Kopien erhalten

    sind, wurde durch Vergleiche mit Typ B identifiziert. Typ B ist durch zwei inskri-

    bierte Hermen gesichert. Hiervon sind uns etwa 30 Kopien bekannt.

    Es handelt sich bei beiden Typen um etwa lebensgrosse Kpfe, welche mechanisch

    vom jeweiligen griechischen Original kopiert worden sind.

    Typ A (Abb. 22) wurde um 380/370 v. Chr. von Sokrates' ehemaligen Schlern in

    Auftrag gegeben. Von Butes erschaffen69, wurde die Bronzestatue in der Akademie

    des Platon aufgestellt. Sokrates ist stehend, mit leicht nach rechts gewandtem Kopf

    dargestellt, er trgt ein Himation. Es handelt sich hierbei um eine Verbindung der

    Darstellung eines Silens mit menschlichen Augen und gepflegtem Bart. Der Wieder-

    erkennungseffekt war sicherlich hoch, es ist aber unsicher, ob der reale Sokrates so

    aussah70.

    Typ B (Abb. 23) muss um 330 v. Chr. entstanden sein. Uns ist eine Textstelle des

    Diogenes Laertios erhalten, welche sich wohl auf diese Statue bezieht: Nun weilte

    er [scil. Sokrates] nicht mehr unter den Menschen. Die Athener aber wurden alsbald

    von Reue befallen. [...] Den Sokrates aber ehrten sie durch die Errichtung einer

    bronzenen Statue, die sie, ein Werk des Lysippos, im Pompeion aufstellten...71. Die-

    se Anekdote ist wohl erfunden72. Der Knstler dieses Typs orientierte sich am lte-

    ren Bildnis, milderte aber die Silenszge ab und prsentierte Sokrates als lteren

    athenischen Brger, auch im Himateion73 (Abb. 24).

    Sokrates ist hier als lterer, brtiger Mann mit Silenszgen dargestellt: Er hat ein

    kugeliges Gesicht mit Stupsnase, wulstigen Lippen und einer Halbglatze. Seine

    69 Voutiras 1994, 150.70 Krumeich 2002, 234-235.71 Diog. Laert. 2, 23.72 Voutiras 1994, 160.73 Krumeich 2002, 234-235.

    18

  • Haare sind jedoch im Gegensatz zu der Ikonographie der Silene sorgfltig frisiert.

    Sein Ausdruck wirkt intelligent, mit scharfem, nchternen Blick.

    Antike Zeugnisse besttigen dieses Bild:

    Platon74 und Xenophon75 beschreiben ihn als gedrungen, mit einer breiten Nase mit

    offenen Nasenlchern, einem breiten Mund mit dicken Lippen und einem dicken

    Bauch. Sie weisen explizit auf seine hnlichkeit mit einem Silen hin. Sidonius Apol-

    linaris76 schreibt, er habe eine Glatze gehabt.

    Zum zugehrigen Krper lsst sich nicht viel sagen, allerdings ist eine mehrfach

    berlieferte Reliefszene bekannt, auf der Sokrates sich, mit hervorquellendem

    Bauch, auf einen Stock sttzt und die andere Hand ausruhend in die Hfte sttzt

    (Abb. 25). Diese Darstellung zeigte Sokrates als sich normal verhaltenden Brger,

    der aber durch seine hsslichen Zge als normwidrig hervorsticht77.

    Die Individualitt dieses Portrts wird durch die Bindung an den Silenstypus be-

    wirkt78. Diese Maske muss schon seine Zeitgenossen irritiert haben, da sie nicht

    den gngigen Schnheitsvorstellungen entsprach79. Nach Sokrates' Tod provozierte

    nun sein Bild die Brger, so wie er es dereinst getan hatte80. Durch den Silensver-

    gleich wird Sokrates einem mythischen Wesen angeglichen und als ein die Normen

    bersteigender, ausserordentlicher Mensch gekennzeichnet81. Wer das Portrt in

    Auftrag gegeben hat, muss wohl darauf bedacht gewesen sein, diesen Vergleich zwar

    deutlich darzustellen, ihn aber in Verbindung mit aktuellen Schnheitsnormen ins

    Positive zu verkehren. Daher ist die Silensmaske dieses Bildnisses eine feste ikono-

    graphische Formel und muss nichts mit Sokrates tatschlichem Aussehen zu tun

    haben82.

    74 Platon, Symposion 215a ff.75 Xenophon, Symposion 2, 19; 4, 19; 5, 1-7.76 Sidonius Apollinaris, Epist. 11, 9, 14.77 Zanker 1995, 43.78 Himmelmann 1994, 53.79 Zanker 1995, 38.80 Zanker 1995, 45.81 Zanker 1995, 44.82 Zanker 1995, 42.

    19

  • 7. Aristoteles

    Aristoteles, geboren 384 v. Chr. und gestorben 322 v. Chr., war der Lehrer Alexan-

    ders des Grossen und Philosoph.

    Die etwa 20 erhaltenen Kopien seiner Portrts, darunter auch Mosaiken und Gem-

    men, wurden durch eine inzwischen wieder verschollene Bste mit Inschrift identifi-

    ziert83 (Abb. 26). Vielleicht hat Alexander der Grosse die eherne Originalstatue sei-

    nem Lehrer geweiht, allerdings haben wir keine antiken Quellen, um dies zu

    beweisen84.

    Aristoteles ist als lterer, aber wrdiger Mann mit kurzem Bart, schtterem Haar

    und eingefallenen Wangen dargestellt. Er hat einen breiten Mund mit voller Unter-

    lippe und eine hohe, breite Stirn, die von Falten durchfurcht ist. Seine Augen sind

    klein und khl, drcken aber hohe Intelligenz und konzentrierte Observation aus,

    sein Blick wirkt willensstark, gleichzeitig aber auch spttisch und verachtend85 (Abb.

    27).

    Auf Gemmen des gleichen Typs ist er mit kraftvoll gebogener Nase und energischem

    Kinn dargestellt (Abb. 28).

    Stilistisch ist die Originalstatue ins letzte Viertel des 4. Jh. v. Chr. zu datieren, also

    zum Ende seiner Lebenszeit hin, was zu der Darstellung als etwa 60-Jhriger pas-

    sen wrde. Stilistisch knnte sie ein Werk des Lysipp sein, was aber nicht beweisbar

    ist86.

    Die Identifikation dieses Typus mit Aristoteles ist heute weitestgehend akzeptiert,

    obwohl die inskribierte Bste nicht mehr erhalten ist. Sie passt sehr gut zu Aristote-

    les' Beschreibung durch die antiken Autoren:

    Ein griechisches Epigramm in der Vita des Aristoteles beschreibt ihn als kleinen,

    glatzkpfigen, stotternden Lustmolch mit Wampe.

    83 Vatikan, Codex capponianus 228:1592 in Rom am Fusse des Quirinals gefunden, damals in Coll. F. Ursinus, gemalt von Rubens.

    84 Schefold 1997, 186.85 Richter 1984, 97.86 Schefold 1997, 186.

    20

  • Aelian87 beschreibt ihn als lispelnd, mit kurzem Haar und Bart, vielen Ringen und

    einer spottenden Miene.

    Timotheus88 beschreibt seine schlanken Beine, kleinen Augen, und verdchtige Auf-

    machung durch Ringe und Haarschnitt.

    Auch die Anthologia Graeca89 erwhnt Aristoteles, hier wird von ihm gesagt: Geist

    und Seele des Aristoteles - das Bild von beidem ist dasselbe.

    Zwar sind uns durch antike Autoren und Inschriften die Aufstellungskontexte von

    zwei Statuen des Aristoteles bekannt, allerdings passen beide nicht wirklich zu dem

    untersuchten Portrttypus:

    Bei einer kopflosen Herme des Aristoteles aus der mittleren Kaiserzeit, mit der In-

    schrift Den Sohn des Nikomachos, der alle Weisheit besass, stellte Alexander auf,

    den gttlichen Aristoteles.(Abb. 29), ist anzunehmen, dass es sich bei dem genann-

    ten Stifter nicht um Alexander den Grossen handelt, denn der Knigstitel fehlt. Man

    msste die Statue also vor 336 ansetzen, und von einer solchen Dedikation ist in der

    antiken Literatur nirgends die Rede90.

    Theophrast91 schreibt, dass ein Standbild des Schulgrnders, also des Aristoteles, im

    Musenheiligtum der peripatetischen Schule aufgestellt werden sollte. Er schreibt je-

    doch nicht, ob es sich dabei um eine neue oder eine schon vorhandene Statue handel-

    te, weswegen die Datierung hier unklar ist.

    87 Aelian, Var. Hist. 3, 19.88 Diog. Laert. 4.89 Anthologia Graeca 16, 330.90 Fittschen 1988, 23.91 Diog. Laert. 5, 51.

    21

  • 8. Kleinkunst und vorderasiatische Portrts

    Eines der frhesten als individuell zu bezeichnenden Portrts findet sich auf den

    Mnzen des Tissaphernes, einem lykischen Satrapen des spten 5. Jh. v. Chr. (Abb.

    30). Hier tritt zum ersten Mal ein individuelles Menschenbildnis anstelle des tradi-

    tionellenen Gtterbildes auf einer Mnze auf92. Ein besonders schner Aspekt dieser

    Mnzportrts ist die Tatsache, dass sie sehr genau datierbar sind, und zwar auf die

    Jahre 412-411 v. Chr.93.

    Ein weiterer Einzelfall der lykischen Mnzportrts ist die individualisierte Fron-

    taldarstellung Prikls, also des Perikles von Limyra94, auf einer Mnze des spten

    5. Jh. v. Chr. (Abb. 31).

    Diese erinnert zudem auch noch an den sogenannten Mausolos, oder Maussollos, im

    Britischen Museum (Abb. 32), eine der wenigen griechischen Originalstatuen, wel-

    che uns aus dem 4. Jh. v. Chr. erhalten sind95.

    Diese Gewandfigur wurde zusammen mit einer weiteren, jedoch weiblichen, an der

    Nordseite des Mausoleums von Halikarnass gefunden. Dargestellt ist ein Mann mit

    kurzem Bart, ziemlich breitem Gesicht und in langen Strhnen herabfallendem

    Haar. Seine Augen sind zwar klein und schmal, wirken aber durch den Verlauf der

    Lider aufgerissen und fremdartig96. Eine gewisse Individualisierung ist auszuma-

    chen, diese wird aber durch die Gltte der Verarbeitung abgemildert. Die Statue h-

    nelt in der Bauschigkeit des Gewandes und dem Ausdruck von Pathos den spteren

    Alexanderportrts97 (Abb. 33). Die Zge der Portrtstatue wirken barbarisch, aber

    man sieht ihr dennoch an, dass sie griechische Vorbilder gehabt haben muss98. Sie

    drcken Verachtung und Grausamkeit, aber auch Gte, Milde und Intelligenz aus,

    was zu dem Wesen eines kleinasiatischen Herrschers und persischen Satrapen pas-

    sen wrde. Es ist allerdings nicht sicher, wer hier dargestellt ist99.

    92 Schwabacher 1957, 281.93 Schwabacher 1957, 280.94 Cahn 1975, 89.95 Schwabacher 1965, 345.96 Lorentz 1931, 22.97 Buschor 1950, 21.98 Lorentz 1931, 24.99 Lorentz 1931, 23.

    22

  • Uns sind keine weiteren Darstellungen des Mausolos erhalten, mit denen diese Sta-

    tue verglichen werden knnte.

    23

  • III. Auswertung

    Im antiken Griechenland gab es keinen der modernen Bezeichnung Portrt ent-

    sprechenden Begriff. Figuren von Gttern, Heroen und Menschen konnten mit dem

    gleichen Begriff bezeichnet werden. Dabei spielte es fr die damaligen Menschen

    auch keine Rolle, inwiefern die dargestellte Person ihrem Portrt glich100.

    Somit mssen wir die modernen Begriffe Individualitt und Realismus anwenden.

    Der Begriff Individualitt bezeichnet heutzutage die Tatsache, dass ein Gegenstand

    oder eine Person einzigartig ist und sich von anderen Menschen beziehungsweise

    Gegenstnden unterscheidet.101

    Dementsprechend ist bei den hier untersuchten Portrts von individualisierten Por-

    trts zu sprechen, da diese eindeutig erkennbar sind und sich von anderen unter-

    scheiden.

    Der moderne Begriff Realismus wird in der Kunst so beschrieben: [...] kann der all-

    gemeinen Wortbedeutung folgend als realistisch bezeichnet werden, was dem dar-

    gestelltem Gegenstand, Thema oder der Idee usserst nahe kommt. Es kann dem

    Schein nach fr wahr gehalten werden102.

    Somit wird fr die Verwendung des Begriffes Realismus eine mglichst grosse hn-

    lichkeit zwischen der dargestellten Person und ihrem Portrt vorausgesetzt, oder

    diese hnlichkeit muss zumindest berzeugend wirken.

    Die hnlichkeit kann nicht nachgewiesen werden, jedoch kann auch nichts Gegen-

    teiliges bewiesen werden, weshalb wir auch von realistischen Portrts sprechen kn-

    nen.

    Bei den individualisierten Portrts handelt es sich vor allem um Bildnisse von Dich-

    tern und Denkern. Weniger oft, aber dennoch merkbar, sind Politiker vertreten. So

    ist das Portrt Pindars, wie auch das des Themistokles, sehr unblich fr die Zeit.

    Bei beiden handelt es sich um sehr individuelle Portrts mit klassischen Anteilen.

    100Krumeich 2002, 209.101http://de.wikipedia.org/wiki/Individualitt.102http://de.wikipedia.org/wiki/Realismus_(Kunst).

    24

  • Himmelmann103 nimmt an, dass ein Grund fr den neu aufgekommen Realismus die

    Selbstdarstellung sein knnte, er nimmt also an, dass der Dargestellte sein Portrt

    selbst in Auftrag gegeben hat, und damit auch selbst entschieden hat, wie er darge-

    stellt wurde. Allerdings konnten auch Phantasieportrts realistisch dargestellt wer-

    den, wie das des Homer oder eventuell auch das bei Porticello gefundene. Es handelt

    sich hier also um 2 Arten von individualisierten Portrts104.

    Bei den Phantasieportrts werden die Persnlichkeitszge des Dargestellten ber-

    trieben dargestellt, die Selbstdarstellungen sind an brgerliche Typen angelehnt105.

    Aus diesem Grund muss, laut Himmelmann, vor der Untersuchung eines Portrts

    die Frage gestellt werden, ob es sich um eine Selbstdarstellung oder um ein Phanta-

    sieportrt handelt. Es ist jedoch nicht relevant, welcher der beiden Typen zuerst vor-

    kam. Dies wirft aber wiederum eine neue Fragestellung auf, denn waren im antiken

    Griechenland nicht nur bedeutende Individuen portrtwrdig106? Dies kann hier

    aber gleich auch beantwortet werden, denn uns sind viele Selbstdarstellungen und

    Selbstweihungen von Privatpersonen bekannt.

    Voutiras107 geht davon aus, dass eine vllig getreue, sozusagen photographische Wie-

    dergabe der Zge einer Person in der Portrtkunst weder mglich noch erwnscht

    ist. Ein Bildnis sei vor allem eine Aussage ber den Dargestellten, die wie im kon-

    kreten Fall der griechischen Portrtstatuen, die auf der Agora einer Polis oder in

    Heiligtmern aufgestellt waren gegenber der ffentlichkeit gemacht wird, und

    kann daher als Reprsentationsbild bezeichnet werden. Somit stellt ein Portrt

    nicht nur das Abbild einer Person dar, sondern es vermittelt uns auch ein Bild der

    Epoche, in der es entstanden ist.

    Protzmann108 erklrt den neu aufgekommenen Realismus damit, dass im 5. Jh. v.

    Chr. durch Platon und Hippokrates ein neues Naturverstndnis entstanden ist, eine

    neue Verbundenheit von Mensch und Umwelt, ein ganzheitliches Denken und eine

    neue Wahrnehmung des menschlichen Krpers.

    103Himmelmann 1994, 79.104Himmelmann 1994, 82.105Himmelmann 1994, 83.106Himmelmann 1994, 84.107Voutiras 1980, 22.108Protzmann 1977, 32.

    25

  • Anzumerken ist auch noch, dass in der griechischen Kunst, anders als in der gypti-

    schen, keine magischen Vorstellungen mit Portrts verbunden waren, wenigstens

    nicht in der hier untersuchten Zeit.109

    Dadurch, dass uns die meisten Portrts nur in rmischen Kopien berliefert sind,

    und diese nur in Bstenform existieren, fehlt uns oftmals ein Grossteil der Informa-

    tion. Aus diesem Grund muss mit untersucht werden, wie genau diese dem Original

    entsprechen.

    Bei lebensgrossen Kopien sollte die Genauigkeit durch die Reproduktionsart, den so-

    genannten pointing process, gegeben sein110. Ansonsten geschieht dies durch den

    Vergleich der verschiedenen erhaltenen Kopien.

    So weichen Pindars Kopien relativ stark voneinander ab, korrigieren sich aber sozu-

    sagen gegenseitig. Bei Themistokles kann die Kopie nicht auf ihre Glaubwrdigkeit

    geprft werden, da sie die einzige erhaltene ist111.

    Zudem wurden die Bsten beim Kopieren teilweise aussagekrftiger gemacht, ge-

    wisse Wesenszge und Aussagen wurden mit in die Kopie hineingearbeitet, oder sie

    wurden gar dem Zeitgeschmack angepasst. So entsprechen augusteische Kopien

    dem damaligen jugendlich faltenlosen Geschmack, in den letzten Jahrzehnten der

    Republik hingegen schtzte man eine mglichst markante Physiognomie112.

    Griechische Portrts gaben eigentlich fast immer prominente Personen wieder, da-

    her gibt es auch nur eine begrenzte Anzahl an mglichen Identifikationen.

    Meistens war die Person ganz dargestellt, also nicht nur als Portrt oder Bste, wie

    wir sie heute kennen, sondern als Statue, so dass sich die Persnlichkeit des Indivi-

    duums durch die Krperhaltung und ihr Gebaren ausdrcken konnte113.

    Die Statuen waren nicht in privaten Husern aufgestellt, sondern ffentlich, zuerst

    nur in Heiligtmern oder auf Grbern, seit der Klassik dann aber auch auf ffentli-

    chen Pltzen, wie dem Marktplatz in Athen, oder auf der Akropolis.

    109Himmelmann 1994, 62.110Richter 1984, 14.111Himmelmann 1994, 66.112Zanker 1995, 19.113Richter 1984, 15.

    26

  • Bei den Dichtern und Denkern waren es wohl die Anhnger, die Fans und die

    Freunde und Familienmitglieder, die die Portrts in Auftrag gegeben haben und die

    fr diese neue Individualitt verantwortlich sind. Man kann daraus auch ein neues

    Verstndnis fr die eigene Person der Dargestellten entnehmen, die sie ein wenig in

    die Gegenwelt der Mythologie, die Welt der Kentauren und Satyrn, entrckt.

    Bei den Politikern hingegen nimmt man an, dass die Portrts durch Staatsmnner

    in Auftrag gegeben wurden.

    Manchmal war es auch der Staat selbst, der die Bildnisse gestiftet hat. Dies galt al-

    lerdings nur fr Athen, eventuell auch noch fr Delphi114.

    Die Portrts wurde meist durch eine Namensinschrift identifiziert. Die Identifikati-

    on ohne eine solche Inschrift ist schwierig, wenn auch nicht unmglich. Wenn bei

    Doppelhermen eine der Personen identifiziert ist, kann dadurch auf die andere ge-

    schlossen werden115.

    Personen, welche vor dem 5. Jh. v. Chr. gelebt haben, sind unmglich realistisch dar-

    gestellt116. Falls ein Standbild noch whrend oder kurz nach der Lebenszeit der dar-

    gestellten Person errichtet wurde, kann es sich dabei um das tatschliche Aussehen

    der Person handeln. Diese wurde dann im Stil der Zeit dargestellt, war jedoch fr

    Zeitgenossen sicher erkennbar. Bei Portrts, die sehr lange nach dem Tod des Dar-

    gestellten entstanden sind, muss die Individualisierung entweder erfunden sein,

    oder es existierten Entwrfe oder Knstlerskizzen, welche uns verloren sind117. Da-

    bei knnte es sich um Theatermasken handeln, so ist uns von der Maske des Sokra-

    tes in Aristophanes' Die Wolken und derjenigen des Kleon in Die Babylonier

    berliefert, dass diese die beiden wohl karrikiert, aber erkennbar darstellten118.

    114Richter 1984, 17.115Richter 1984, 23.116Richter 1984, 24.117Richter 1984, 25.118Richter 1984, 26.

    27

  • IV. Fazit

    Bei den hier untersuchten Portrts handelt es sich sowohl um realistische als auch

    um individuelle Portrts. Auch bei den posthum entstandenen Portrts sind indivi-

    duelle Zge nachweisbar, genauso bei Portrts, bei denen unsicher ist, wer darge-

    stellt ist.

    Meist ist nicht mehr festzustellen, wie sehr die dargestellte Person ihrem Portrt

    glich, auch, da die an sich schon seltenen literarischen berlieferung zur Physiogno-

    mie der Dargestellten genauso gut von den Statuen selbst abgeleitet sein knnten.

    Allerdings handelt es sich bei den realistischen und individualisierten Portrts in

    der ganzen Klassik um Einzelstcke. Die Bildnisse mit realistischen oder individuel-

    len Zgen, die im 5. und 4. Jh. v. Chr. entstanden waren, also zum Beispiel dasjenige

    des Themistokles, hatten also nicht bewirkt, dass nun alle Portrts so dargestellt

    wurden. Die realistischen Portrts treten an verschiedenen Orten zur gleichen Zeit

    auf, aber gleichzeitig finden sich auch weiterhin idealisierte Portrts. Es bestand

    also offensichtlich die Wahl zwischen der klassischen Ehrenstatue und einer neuen

    Individualitt. Auch fiktive Portrts wurden neu mit individuellen Zgen wiederge-

    geben. Dementsprechend kann man den Realismus und die Individualitt in der

    Klassik nicht als eine allgemeine Tendenz annehmen, wie dies in der Neuzeit der

    Fall ist, sondern er war eine von mehreren Mglichkeiten, eine Person darzustel-

    len119.

    119Himmelmann 1994, 54.

    28

  • V. Abbildungen

    (Abb. 1) Bste des Themistokles. (Abb. 2) Inskribierte Herme des Themistokles.

    (Abb. 3) Portrt des Themistokles. Ostia. (Abb. 4) Herakles. Glyptothek, Mnchen.

    29

  • (Abb. 5) Kopf eines Sehers. Ostgiebel des Zeus-Tempels in Olympia.

    (Abb. 6) Frisur: Wagenlenker von Delphi. (Abb. 7) Frisur: Aristogeiton.

    30

  • (Abb. 8) Tondobildnis des Pindar. (Abb. 9) Sitzstatue des Pindar, Memphis.

    (Abb. 10) Portrt des Pindar. Rom, Mus. Cap.

    31

  • (Abb. 11) Portrt des Pindar. Rom, Mus. Cap.

    (Abb. 12) Kentaur D. Westgiebel des Zeustempels in Olympia.

    32

  • (Abb. 13) Der Kopf von Porticello.

    33

  • (Abb. 14) Kopf von Porticello: Detail. (Abb. 15) Terrakotta: Papposilen

    mit Dionysosknaben.

    (Abb. 16) Bein und Mantel der Porticello-Statue.

    34

  • (Abb. 17) Portrt des Homer: Epimenides Typ. Vatikan.

    (Abb. 18) Portrt des Homer: Epimenides Typ. Mnchen.

    35

  • (Abb. 19) Herme des Anakreon, Rom, Nuovo Museo Capitolino.

    36

  • (Abb. 20) Anakreon: Statue. Kopenhagen. (Abb. 21) Rotfigurige Vase: Kynodesme

    37

  • (Abb. 22) Portrt des Sokrates, Typ A. Neapel, Mus. Naz.

    (Abb. 23) Portrt des Sokrates, Typ B. Rom, Mus. Cap.

    38

  • (Abb. 24) Marmorstatuette des Sokrates. London.

    (Abb. 25) Bronzerelief: Sokrates und Aspasia. Neapel, Nationalmuseum.

    39

  • (Abb. 26) Bste des Aristoteles, Vatikan. Verschollen.

    (Abb. 27) Bste des Aristoteles. Wien, Kunsthist. Museum.

    40

  • (Abb. 28) Gemmen mit Portrt des Aristoteles.

    Sammlung Arndt / British Museum.

    (Abb. 29) Kopflose Herme

    des Aristoteles. Athen

    41

  • (Abb. 30) Tetradrachmen des Tissaphernes. (Abb. 31) Mnze des Prikls.

    (Abb. 32) Gewandstatue des Mausolos und einer Frau. British Museum.

    (Abb. 33) Portrts Alexanders des Grossen. Athen, British Museum, Mnchen.

    42

  • VI. Abbildungsverzeichnis

    Abb. 1: Fittschen 1988, Taf. 9,2

    Abb. 2: Fittschen 1988, Taf. 12,1

    Abb. 3: Fittschen 1988, Taf. 11,1

    Abb. 4: Bibi Saint-Pol (08.10.2012)

    Abb. 5: Fittschen 1988, Taf. 12,2

    Abb. 6: Krumeich 1997, Abb. 10

    Abb. 7: Fittschen 1988, Taf. 9,1

    Abb. 8: Richter 1984, 178 Abb. 139

    Abb. 9: Richter 1984, 179 Abb. 142

    Abb. 10: Fittschen 1988, Taf. 15

    Abb. 11: Schefold 1968, 97 Abb. 30-31

    Abb. 12: Fittschen 1988, Taf. 21,1

    Abb. 13: Fittschen 1988, Taf. 34-35

    Abb. 14: Richter 1984, 65 Abb. 29

    Abb. 15: Kasubke 2003, 126

    Abb. 16: Eisemann 1987, 89 Abb. 5-14

    Abb. 17: Richter 1984, 141 Abb. 102

    Abb. 18: Fittschen 1988, Taf. 13

    Abb. 19: Richter 1984, 84 Abb. 47

    Abb. 20: Richter 1984, 85 Abb. 48

    Abb. 21: CVA Mnchen (4), Taf. 197

    Abb. 22: Fittschen 1988, Taf. 46

    Abb. 23: Fittschen 1988, Taf. 61

    Abb. 24: Schefold 1968, 177 Abb. 83

    Abb. 25: Schefold 1968, 179 Abb. 84

    43

  • Abb. 26: Richter 1984, 96 Abb. 61

    Abb. 27: Richter 1984, 97 Abb. 62

    Abb. 28: Richter 1965 Taf 1013 a-b

    Abb. 29: Richter 1965 Taf 1014

    Abb. 30: Fittschen 1988, Taf. 28,1-3

    Abb. 31: Cahn 1975, 89 Abb. 9

    Abb. 32: Richter 1984, 42 Abb. 9a

    Abb. 33: Richter 1965 Taf. 1727-1729

    44

  • VII. Quellenverzeichnis

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    Wikipedia, Individualitt, (05.10.2012)

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    (05.10.2012)

    47

    I. EinleitungII. Analyse der Portrts1. Themistokles2. Pindar3. Der Kopf von Porticello4. Der blinde Homer5. Anakreon6. Sokrates7. Aristoteles8. Kleinkunst und vorderasiatische Portrts

    III. AuswertungIV. FazitV. AbbildungenVI. AbbildungsverzeichnisVII. Quellenverzeichnis1. Literatur2. Internet