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Proseminar Interne Erfolgsrechnung WS 2007/08
Florian Schuster
Übungsaufgaben, 1. Termin:
Thema 2: Systeme der Kosten- und Erlösrechnung
Planung Verhaltenssteuerung Kontrolle
Basis für eigentliche Zwecke
Rechnungszwecke der Kosten- und Erlösrechnung
Abbildung
Dokumentation
Begriff der Planung:Informationsverarbeitender Prozess zur Erstellung eines Entwurfs, welcher Größen für das Erreichen von Zielen vorausschauend festlegt.
Wichtige Entscheidungsprobleme der Planung sind zum Beispiel:– Produktionsprogrammplanung– Eigenfertigung oder Fremdbezug– Verfahrenswahl– Losgrößenbestimmung– Festlegung von Verkaufspreisen– Festlegung innerbetrieblicher Verrechnungs- und Lenkungspreise– Festlegung von Preisuntergrenzen und –obergrenzen
• Aufgaben der Kosten- und Erlösrechnung innerhalb der Planung– Prognose zukünftiger Kosten und Erlöse– Verwendung von Prognoseinformationen zur Planung von Unternehmensprozessen
Rechnungszweck Planung
Begriff der Verhaltenssteuerung:= eine Beeinflussung der Entscheidungen anderer Mitarbeiter
• Annahmen über Eigenschaften von Mitarbeitern– Potentielle Zielkonflikte– Asymmetrisch verteilte Informationen– Mitarbeiter = Nutzenmaximierer– Qualifikationsunterschiede
Verhaltenssteuerung durch Informationen aus der Kosten- und Erlösrechnung:
– Vorgabeinformationen (Zielgrößen)• Hierbei wird der Handlungsrahmen eingeengt.
– Kontrollinformationen• Eigenes Handeln kann geprüft und Anreize können an das Kontrollergebnis geknüpft
werden.
– Informationen für die Planung auf untergeordneten Entscheidungsebenen
Rechnungszweck Verhaltenssteuerung
Anwendungsfall Industrieunternehmen
Planung:
• Prognose zukünftiger Kosten und Erlöse
• Verwendung dieser Zahlen für die Planung von Unternehmensprozessen
• Eigenfertigung oder Fremdbezug• Festlegung von Verkaufspreisen• Festlegung innerbetrieblicher
Verrechnungs- und Lenkungspreise
In einem Unternehmen wird ein Endprodukt aus diversen Vorprodukten her-gestellt. Es kündigt sich an, dass sich bei einigen Gütern der Beschaffungs- bzw. Herstellungspreis verändern wird.
Verhaltenssteuerung:
• Vorgabeinformation (Zielgröße): – Preisobergrenze für Beschaffungsgut
• Wechsel des Zulieferers• Substitute
– Maximale Fertigungszeit
• Kontrollinformation (in Verbindung mit Anreizen): – Verschnitt– Fertigungszeit (Prämie für höchste Stückzahl)
Planung:• Prognose zukünftiger Studentenzahlen
und deren Kosten
• Verwendung dieser Zahlen für die Planung
• Entscheidung über Festlegung und Aufnahme von Studierenden
• Problem Kapazität (Hörsäle, Dozenten)
Hochschule ist ein Dienstleistungsunternehmen, dass Forschung, Lehre und diverse andere Serviceleistungen (Bibliothek, Rechenzentrum, etc.) anbietet.
Anwendungsfall Universität
Entscheidungen an Hochschulen mit mittel- bis langfristigem Charakter: Einführung von Studiengängen, die Festlegung und Aufnahme von Studierenden, die Einrichtung, Ausstattung und Besetzung von Professoren etc.
Beispiel: Problem Absolventen von G8 und G9
Verhaltenssteuerung:
• Vorgabeinformation: 2 Vorlesungen, mehr Übungen und Tutorien
• Informationen für die Planung auf untergeordneten Entscheidungsebenen: Haustechnik, Bibliothek, etc.
Problem: Existenz von externen Faktoren (Dozenten und Studenten) • Diese Faktoren und deren Qualität sind schwer standardisierbar. Eine
Qualitätsmessung z.B. in Form von Geld ist nicht möglich, d.h. es ist keine ökonomische Bewertung möglich.
Anwendungsfall Universität
Gestaltung des Rechnungssystems einer Universität:
• Leistungsrechnung, die nicht monetären Output erfasst (Studium u. Lehre, Forschung und Service)
• Erfolgskennzahlenrechnung die Aussagen bzgl. Studium u. Lehre, Forschung u. Service treffen.
• Kostenrechnung (Ausgaben-, Kosten-, Investitionsrechnung)
Planung >>> Entscheidungsrechnungen > Prognostizierte Kosten und Erlöse
Verhaltenssteuerung >>> Ist- und Plankosten bzw. Erlöse
• Real- und entscheidungstheoretische Fundierung der Rechnung
– Berücksichtigte Kosteneinflussgrößen– Kosten- und Erlösfunktionen
• Verwendbarkeit der Informationen für die Rechnungs-zwecke Dokumentation, Planung, Verhaltenssteuerung und Kontrolle
• Aktualitätsgrad der Daten
• Anpassungsfähigkeit des Rechnungssystems
• Wirtschaftlichkeit des Rechnungssystems
Kriterien zur Analyse von Rechnungssystemen
• Produktions- und Kostenfunktion:
Wird in der Literatur nicht näher spezifiziert, einvariablige lineare Kostenfunktion denkbar. (K = Kf + kv
. x)
• Verfahren zur Bestimmung der Produktions- und Kostenfunktion:
Anwendung von Statistischen Verfahren. Das zentrale Kostenrechnungsprinzip ist das Durchschnittsprinzip: Gemeinkosten bzw. –erlöse werden durchschnittlich auf die Leistungseinheit oder auf sonstige Bezugsgrößen aufgeteilt.
Vollkostenrechnung
• Produktions- und Kostenfunktion:
Mehrvariablige lineare Kostenfunktion
(K = Kf + kv1 . x1+ kv2
. x2 ...)
• Verfahren zur Bestimmung der Produktions- und Kostenfunktion:
Verursachungsprinzip: Kosten und Erlöse werden auf die einwirkende Einflussgrößen zugerechnet.
Prozesskostenrechnung
• Produktions- und Kostenfunktion:
Mehrvariablige, lineare Kostenfunktionen; Umfangreiches Einflussgrößensystem mit Beschäftigung als Haupteinfluss-größe und einer starken produktions-theoretischen Fundierung (Leontief; auch Gutenberg).
• Verfahren zur Bestimmung der Produktions- und Kostenfunktion:
Vorrangig analytisch unter Nutzung naturwissenschaftlicher, technischer Erkenntnisse, aber auch mithilfe statistischer Methoden.
Grenzplankostenrechnung
• Produktions- und Kostenfunktion:
Kostenrechung ist kein Bestandteil des Target Costing. Die Kosten haben den Charakter von Restriktionen. Target Costing ist eher eine Form des Kostenmanagements.
• Verfahren zur Bestimmung der Produktions- und Kostenfunktion:
Kombination von prognostizierten und optimalen Werten möglich.
Target Costing
• Produktions- und Kostenfunktion:
Mehrdimensionale Kostenzusammenhänge, keine Kostenfunktion; Zentrale Einflussgröße = Entscheidung
• Verfahren zur Bestimmung der Produktions- und Kostenfunktion:
Orientierung an empirisch beobachtbaren Größen/ an Zahlungen; Identitätsprinzip: Zurechnung von Kosten zu bestimmten Erlösen , wenn Kosten und Erlöse durch dieselbe Entscheidung ausgelöst werden.
Relative Einzelkostenrechnung nach RIEBEL
Unterschiede zwischen den produktions- und
kostentheoretischen Ansätzen
Merkmal Vollkostenrechnung Prozesskosten-rechnung
Grenzplankosten-rechnung
Relative Einzelkosten-rechnung nach Riebel
Rechnungszweck Planung und Kontrolle Planung und Kontrolle Planung und Kontrolle Planung und Kontrolle
Rechnungsziel Stück- bzw. Periodengewinn
Stück- bzw. Perioden-deckungsbeitrag,Stück bzw.Periodengewinn
Stück- bzw. Periodendeckungsbeitrag,Periodengewinn
Stück- bzw. Perioden-deckungsbeitrag,Periodengewinn
Entscheidungsziel Erfolgsziel
Rechnungstyp kalkulatorisch kalkulatorisch kalkulatorisch pagatorisch
Rechnungsgrößen Kosten und Erlöse Kosten und Erlöse Kosten und Erlöse Ein- und Auszahlungen
Zentrales Kostenrechnungsprinzip
"Durchschnittsprinzip" Verursachungsprinzip Verursachungsprinzip Identitätsprinzip
ZentraleEinflussgröße
“Beschäftigung“ Beschäftigung, aber auch andere qual. Einflussgrößen
Beschäftigung Entscheidung
Kostenfunktion Wird in der Literatur nicht näher spezifiziert, einvariablige lineare Kostenfunktion denkbar
mehrvariablige lineareKostenfunktion
mehrvariablige lineareKostenfunktion
mehrdimensionale lineare Kostenzusammenhänge,keine Kostenfunktion
Umfang der Kostenverrechnung
Vollkostenrechnung eher Vollkostenrechnung
Teilkostenrechnung Teilkostenrechnung
Zeitliche Reichweite eine Periode eine Periode eine Periode eine und mehrere Perioden
Aufbau der Rechnung kostenstellenorientiert prozessorientiert kostenstellenorientiert kostenstellenorientiert