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Programm BergBuchBrig 2016
Einzeleintritte (jeweils für rund 1 Stunde): Tarif A Fr. 10.–, Tarif B Fr. 20.–; G = Gratis
d -deutsch, f - französisch, i i italienisch, e – englisch, , r – rumantsch
UT – Untertitel, Zf - Zusammenfassung
Mittwoch, 2. November 16.00 Türöffnung
16.30 Le dernier passage Pascal Macontier Film (f, 28’) G
17.00 Eröffnung des Festivals; Grussbotschaften
Kanton Wallis und Stadtgemeinde Brig-Glis
Festivalleitung sowie Vertreter des
Kantons und der Stadtgemeinde
Grussbotschaften G
Musikalische Intermezzi Ensemble Tétraflûtes Querflöten-Quartett, G
dr Felix Kamil– ein Original aus Bellwald René Diezig. Andrea Messerli Kurz-Lesung mit Bildern G
Limites Giulia Landi Kurzspielfilm (f, 5’) G
18.00 Willkommens-Apero Stadtgemeinde Brig-Glis Aperitif G
18.30 Belgisch Grat – der Bergführer des Königs Benedikt Schnyder, Glaziologe
Georges Tscherrig, Journalist
Bergsteigergeschichte(n)
aus dem Simplongebiet
A
19.30 Welten aus Eis Caroline Fink, Autorin Buchpräsentation A
20.30 Gletscher Requiem Ensemble Tétraflûtes mit Eliane
Locher, Tanjia Muller, Eliane
Williner und Rozalia Agadjanian
Querflöten-Konzert mit
Bildprojektionen
B
21.45 Zaric – face au Glacier Thomas Wüthrich Kunstfilm (f, 26‘) A
22.15 Andermatt – Global Village Leonidas Bieri Dok-Film (d, 90’)) A
Donnerstag, 3. November 13.00 Between Heaven and Ice Federico Modica Dokumentarfilm (i., UT,
43’)
A
14.00 Freude herrscht Dölf Ogi, Ted Scapa Buchpräsentation A
15.00 Gesundheit und globaler Wandel Mirko Winkler Vortrag A
16.00 Prosa von Andri Peer Annetta Ganzoni Lesung und Vortrag A
17.00 Abschied von Yaks und Yeti? – die Sherpas
von Rolwaling in einer globalisierten Welt
Ruedi Baumgartner Vortrag A
ABEND DES EHRENGASTS 2016 UNESCO-BIOSPHÄRE
ENTLEBUCH
18.00 Entlebuch – das grösste Buch der Schweiz Christian Ineichen Porträt der Biosphäre A
19.00 Panierter & fritierter Jersey-Rahmweichkäse;
Entlebucher Chömibraten mit Ur-Dinkel-
Schrattebändeli; Apfel-Birewegge und
Äntlibuecher Kaffee
Anmeldung: 027 923 18 84 Abendessen B
20.30 Erzählungen aus dem Entlebuch Richard Portmann Erzählungen A
21.15 Die Kinder vom Napf Alice Schmidt Dokumentarfilm (d, 90‘) A
Freitag, 4. November 13.00 Baobabs entre terre et mer Cyrille Cornu Dokumentarfilm (f, 56’) A
14.00 Ungerwäx Lorenz Mühlemann, David Joss Konzert mit verschiedenen
Instrumenten
A
15.00 Schnee, Sonne und Stars Michael Lütscher Buchpräsentation A
16.00 St. Moritz einfach Hanspeter Danuser Vortrag A
17.00 Rollibock Mario Grasso Buchpräsentation A
18.00 FelsenFest Emil Zopfi Lesung A
19.00 Die Wolken von oben und unten Karl Gabl Vortrag A
20.00 Die Verwilderung der Alpen Werner Bätzing Vortrag A
21.15 Einsame Spitze Gian Rupf, René Schnoz Theateraufführung B
22.30 Café Waldluft Mathias Kossmehl Dokumentarfilm (d 70’) A
Samstag, 5. November 9.00 Beidseits des Lysskams. Edmund Steiner, Agnese Corda
und Vertreter der Schulen von
Gressoney und Zermatt
Vortrag A
09.30 Die Walser in Graubünden Isabelle Jaeger RTR Dokumentarfilm d, 16‘
10.00 WALSER FENSTER GRAUBÜNDEN Volmar Schmid Begrüssung/Moderation B
Sprachlandschaft Graubünden Peter Loretz / Thomas Gadmer Vortrag
Breeschma, Brosmä und Brööschemli: Walser
Mundart-Kostbarkeiten
Elisabeth Mani-Heldstab,
Lukretia Sonderegger-Guler,
Peter Loretz, Leonie Barandun-
Alig, Mattli Hunger, Erwin Wyss
Lesungen
Äs würd schi ättä muusä – Walserlieder aus
Graubünden
Martin Zimmermann Vortrag
Walser Lieder Martin Zimmermann Offenes Singen
Mundartanthologie-Projekt Prättigau / Davos Marietta Kobald-Walli Vortrag
anschliessend Walser Apero
12.20 Zwei Brüder und der Berg Norbert Vieder Bergsteigerfilm d. 36’) A
13.00 Die Walserin Therese Bichsel Lesung A
14.00 Seltene Nutztierrassen der Alpen Günter Jaritz Vortrag A
15.00 Steigende Pegel Anita Siegfried Lesung A
16.00 UNESCO-Wanderführer Jungfrau-Aletsch Buchpräsentation A
16.30 Rund ums Glishorn Paul Otto Arnold, Bruno
Ringeisen
Vortrag
17.00 Leben im Sturm Stephan Siegrist, Annette Marti Gespräch A
18.00 Die Mondbeschwörerin Nicolas Eyer Lesung A
18.30 Echo der Stille – Bildtexte Brigit Marti, Simone Albertin Lesung, Bilder, Musik A
19.00 z‘Tadschikistan Martina Schlapbach Vortrag A
20.00 Goldstern Paul Lascaux Lesung A
21.00 Miis Wallis – Mon Valais I Vocalisti Konzert B
22.30 A line across the sky Peter Mortimer Bergsteigerfilm (e, 40’) A
23.15 Riding Michel Domain Speedridingfilm (i, 50’) A
Sonntag, 6. November 09.00 MANO a MANO – Porträt Pierre Imhasly Willy Franz Kurth Dokumentarfilm (d,50’) A
10.00 Gletschermilch Bernhard Margelisch / Roland
Jeanneret
Buchpräsentation A
11.00 Aletsch – Von Menschen und Eis Caroline Fink Dokumentarfilm (d, 23’) G
11.30 Schweizer Bergwelt in Klängen Akki Hoffmann Klavierkonzert mit
Bildern
B
12.30 Berg Ella Raidel Kunstfilm (d, 25’) A
13.00 Hexenprozesse im Goms Alain Dubois Vortrag A
14.00 Leben im Dazwischen Erna Käppeli Buchpräsentation A
15.00 Arkadien – Landschaften poetisch gestalten Raimund Rodewald, Köbi
Gantenbein
Vortrag A
16.00 Gommer Sommer Kaspar Wolfensberger Lesung A
17.00 La Catena Paolo Vinati Dokumentarfilm (i., 18‘) G
17.30 Aline, nach C. F. Ramuz Judith Bärenfaller, Regula
Imboden, Manuel Lobmaier
Tanz – Lesung – Film B
18.30 Ende der BergBuchBrig 2016 Auf Wiedersehen im Jahr 2017 8. bis 12. November
2017
Mittwoch, 2. November 16.30 Uhr
Le dernier passage Dokumentarfilm von Pascal Macontier, Frankreich 2015, franz., 28‘
Die Felszeichnungen von Chauvet-Pont d’Arc gehören zu den eindrücklichsten, frühen Zeugnissen der
Menschheit. Obwohl bereits vor rund 35’000 Jahren entstanden und während Jahrtausenden in völliger
Dunkelheit verborgen, überwinden die Zeichnungen die riesige zeitliche Distanz zwischen ihren Schöpfern und
uns.
17.00 Uhr
Eröffnung BergBuchBrig 2016 Grussbotschaften der Stadtgemeinde Brig-Glis und des Kantons Wallis
musikalische Intermezzi mit dem Ensemble Tétraflûtes, anschliessend Kurzlesung und Filmvorführung
sowie Apero, offeriert von der Stadtgemeinde Brig-Glis
dr Felix Kamil Kurze Lesung und Bilder mit René Diezig und Andrea Messerli
Kamil Holzer (1911–1985) wurde von allen „dr Felix Kamil“ genannt. Er wurde im Heidehüs in den
Unteren Bodmen bei Bellwald geboren und wirkte als Schäfer, Wilderer und Poet. Dreissig Jahre nach
seinem Tod werden in der Region immer noch Anekdoten über das Bellwalder Dorforiginal erzählt.
Felix Kamil verfasste in einsamen Stunden zu seinen Lebenssituationen Gedichte, die er seinen Gästen
auswendig vortrug oder sie sogar auf Tonband rezitierte. Erst im Alter schrieb er seine Gedichte – oft
mangels Papier – auf die Innenseiten von Verpackungen oder auf alte Briefcouverts. Seine
selbstverfassten Gedichte zeigen seine Weltoffenheit und seinen Humor. René Diezig (Recherchen), Andrea Messerli (Illustrationen), Pedro Lenz (Vorwort): dr Felix Kamil. Dorforiginal aus
Bellwald, Eigenverlag Andrea Messerli, Bellwald 2015
Limites Animationsfilm von Giulia Landi, Italien/Frankreich 2015, ohne Worte, 5’
Um dem erdrückenden, monotonen Alltag in einer Stadt zu entfliehen, macht sich eine junge Frau auf
den Weg ins Bergebiet. Dort hofft sie, endlich ihren Traum von einem erfüllten Leben verwirklichen
zu können. Doch anstatt einer harmonischen und idyllischen Natur findet sie unwirtliche Gegenden,
die von den Menschen verlassen wurden und die den Naturgewalten gnadenlos ausgeliefert sind.
18.30 Uhr
Der Belgisch Grat – Bergsteigergeschichte(n) Gesprächsrunde mit Georges Tscherrig, Journalist, und Benedikt Schnidrig, Glaziologe
Am 12. Juni 1913 erstieg Benedikt Supersaxo mit dem belgischen König Albert eine neue Route auf
das Hübschhorn im Simplongebiet. Seit dieser Erstbesteigung heisst der Nordgrat der markanten
Felsenpyramide „Belgischer Grat“. Rund 25 Jahre später führte Herrmann Tscherrig mit dem
Bergführer des Königs ein Interview, das in den Walliser Nachrichten veröffentlicht und über den
Landessender Beromünster verbreitet wurde. Der Zeitungsbericht aus dem Jahr 1937 bildet den
Ausgangspunkt der Gesprächsrunde, bei der die Nachfahren des Journalisten und des Bergführers die
damalige alpinistische Leistung würdigen und das Leben im Städtchen Brig in der Zeit vor dem ersten
Weltkrieg schildern.
19.30 Uhr
Welten aus Eis
Buchpräsentation mit der Autorin und Fotografin Caroline Fink
Die Gletscher schmelzen - doch noch sind sie da. Wir können als eine der letzten Generationen das
alpine Wunder aus Eis erleben. 36 Wanderungen führen uns zu den schönsten Gletschern der
Schweizer Alpen: von mächtigen Eisströmen wie dem Grossen Aletschgletscher oder dem
Gornergletscher, über bekannte Ausflugsziele wie den Morteratsch- und den Rhonegletscher bis hin
zum verborgenen Fornogletscher und dem unbekannten Glacier de Moiry. Ergänzt wird das Buch
durch fundierte Texte, interessantes Hintergrundwissen und eindrückliche Bilder der spektakulärsten
Gletscherlandschaften der Schweiz Caroline Fink: Welten aus Eis, AT-Verlag, Aarau 2016
20.30 Uhr
Gletscher Requiem Konzert des Ensemble Tétraflûtes mit Eliane Locher, Tanjia Muller, Eliane Williner und Rozalia
Agadjanian
Mittels hochsensibler Mikrofone ist das Schmelzen der Gletscher aufgenommen und von den
Komponisten Doina Rotaru, Franziska Baumann und Andreas Zurbriggen zu einem Klagelied
verarbeitet worden. Ein multimediales Konzertprogramm mit dem Flötenquartett Tétraflûtes,
elektronischen Klängen und Videosequenzen. - Das ewige Eis schmilzt. Es kracht und gurgelt in den
Bergen. Der Gletscher taut. Ein dauerndes Pfeifen und Stampfen, Gurgeln und Rumpeln – erzeugt im
Bauch von uralten Gletschern. Der Klimawandel verschont auch sie nicht: Allmählich verschwinden
die Gletscher, aber sie verschwinden keineswegs lautlos. - Im ersten Projekt der Trilogie „Vibrations
valaisannes“ bringt das Ensemble Tétraflûtes den Gletscher nicht zum Schmelzen, aber zum Klingen.
21.45 Uhr
Zaric – Face au glacier Künstlerporträt-Film von Thomas Wüthrich, Schweiz 2016, franz., 26‘ Der Westschweizer Künstler Nikola Zaric liebt die Berggipfel und die weiten Räume, wo sich der Mensch, das
Tier und das Mineral auf ganz besondere Weise begegnen – wie in seinen Werken. Bei der Cabane du Trient
(3170 m) hat Zaric zwei Skulpturen im Angesicht des Gletschers aufgestellt. Wir begleiten den Künstler, wie er
die Figuren skizziert, realisiert und schliesslich am Gletscherrand aufstellt. Und er spricht frank und frei über
sich und seine Arbeit.
22.15 Uhr
Andermatt – Global Village Dokumentarfilm von Leonidas Bieri, Schweiz 2015, deut., 90‘ Ein ägyptischer Geschäftsmann kauft eine Talschaft im Herzen der Schweiz. Die von Abwanderung betroffene
Dorfbevölkerung hofft auf Investitionen und bessere Zeiten. Widerspenstige Bauern werden charmant
ausgebootet, dann kommen die Bagger und stampfen ein Luxusresort für den internationalen Jetset aus dem
Boden. Das ist die Geschichte von Andermatt, einem Bergdorf in der Krise, erweckt aus dem Dornröschenschlaf
durch den milliardenschweren Kuss des Investors Samih Sawiris, welcher Heimat und Hoffnung zur handelbaren
Ware macht.
Donnerstag, 3. November 13.00 Uhr
Between Heaven and Ice Dokumentarfilm von Federico Modica, Grönland 2016, ital, 43‘
Der Fotograf Federico Modica macht sich mit vier Begleitern nach Grönland auf mit dem Ziel, einen
Eisberg auf einer Highline zu überqueren. Ein filmisches Dokument über ein waghalsiges Abenteuer
in einer atemberaubenden Landschaft, das von den Athleten alles abverlangt: grösste Präzision bei der
Fixierung des Seils und höchste Konzentration bei der Überquerung.
14.00 Uhr
Freude herrscht Buchpräsentation mit Dölf Ogi und Ted Scapa
Die von der Familie Adolf. Ogi gegründete Stiftung „Freude herrscht!“ will vor allem die Jugend zu
freudvollen Aktivitäten und zur Bewegung von Geist und Körper animieren. Ted Scapa nimmt diesen
Alltag zum Anlass, um ihm mit einprägsamen Bildern neues Leben zu verleihen. Mit 37
ausdrucksstarken, sehr farbenfrohen Zeichnungen er den Slogan und das Markenzeichen von alt
Bundesrat und Stiftungsratspräsident Dölf Ogi, „Freude herrscht!“, humorvoll und tiefsinnig um. Er
verleiht dem legendären Ausspruch eine neue Dimension des Verständnisses und definiert kurz und
bündig und auf spielerische Weise, was die Stiftungist und macht. Dölf Ogi, Ted Scapa: Freude herrscht, Werd Verlag, Thun 2016
15.00 Uhr
Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit Vortrag von Dr. Mirko Winkler, Schweizerisches Tropen und Public Health Institut, Basel
Die gegenwärtige Belastung der Biosphäre durch die Menschen ist historisch beispiellos. Die
komplexen und weitreichenden Veränderungen schwächen unzählige Systeme, Zyklen und
Rückkoppelungs-Mechanismen der Erde. Sie bedrohen auch die Grundlagen unserer Gesundheit und
unseres Wohlergehens. Für die Schweiz von Bedeutung sind vorab die Auswirkungen des
Klimawandels, die Anfälligkeit für neu (oder wieder) auftretende Infektionskrankheiten, der
Gesundheitszustand von Migrantinnen und Migranten und nicht zuletzt die Auswirkungen des
Handels der Schweiz im Ausland. Wie kann unser Land auf diese Herausforderungen reagieren und
schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung abschwächen und kontrollieren? Akademie der Wissenschaften Schweiz: Gesundheit und globaler Wandel in einer vernetzten Welt. Folgen und
Verantwortung für die Schweiz, Factsheet Nr. 2, 2015
16.00 Uhr
Prosa von Andri Peer Vortrag und Lesung von Annetta Ganzoni, deutsch und rätoromanisch
„Sind Bücher bleibend? Nur die wenigsten – einige, die Glück haben.“ (Andri Peer). Die
zweisprachige Ausgabe von Andri Peers Prosa enthält eine Auswahl von Erzählungen, Essays, Satiren
und Aphorismen aus vier Jahrzehnten. Obwohl er sich grundsätzlich als rätoromanischer Autor
verstand, publizierte Andri Peer (1945-1985) eine Reihe von Erzählungen in deutscher Sprache. Eine
Auswahl dieser ausdrucksvollen Prosatexte wird in der neuen, zweisprachigen Prosa-Edition wieder
aufgenommen. Wichtige Themen dieser Erzählungen beruhen auf Eindrücken aus Jugendjahren, aus
Handwerk, Landwirtschaft und Tourismus. Dazu kommen Reiseeindrücke, die Jagd,
Auseinandersetzungen mit der Bündner Geschichte sowie Reflexionen zum Schreiben und zur
Literatur. Andri Peer, Prosa 1945–1985. Ediziun bilingua – Zweisprachige Ausgabe, herausgegeben von Annetta Ganzoni, mit
Kommentaren von Andri Peer, Cla Riatsch und Rico Valär, Chur, Chasa Editrura Rumantscha, 2016, 616 S.
17.00 Uhr
Abschied von Yak und Yeti? – Die Sherpas von Rolwaling in der
globalisierten Welt Vortrag von Ruedi Baumgartner
In den 1960er Jahren lebten die Sherpas des Rolwaling-Tales als Yak-Züchter und Kartoffel-Bauern,
die, den Jahreszeiten folgend, von den Wintersiedlungen auf rund 3200 m zu den hoch gelegenen
Sommerweiden auf 5000 m zogen. Heute beteiligen sich die Sherpas erfolgreich am internationalen
Bergtourismus im Himalaya, der von der Stadt aus organisiert wird. Baumgartner hat den
tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel miterlebt und anhand zahlreicher Lebensgeschichten
dokumentiert. Ruedi Baumgartner: Farewell to Yak and Yeti? The Sherpas of Rolwaling facing a globalised world, Vaijra Books,
Kathmandu/Nepal 2015
EHRENGASTREGION 2016
UNESCO Biosphäre Entlebuch Nach Annahme der Rothenthurm-Initiative über den Schutz der Moore 1987 stand im Entlebuch über
Nacht rund die Hälfte des Biosphären-Perimeters unter Schutz und das Entlebuch vor neuen
Herausforderungen. Auf dem knapp 400 km2 grossen Gebiet des bisherigen
Regionalplanungsverbands erhärtete sich ab 1996 die Idee zur Schaffung eines Biosphärenreservats.
Als Novum in der weltweiten Geschichte der Biosphärenreservate und in gut eidgenössischer Manier
durften die damals acht Gemeinden im Jahr 2000 an Gemeindeversammlungen über die Errichtung
befinden und legitimierten diese mit rund 94 % Zustimmung auch demokratisch. Für das sehr ländlich
geprägte Entlebuch mit seinen rund 16’500 Einwohnern begann ein neues Kapitel. 2001 stimmten
auch Kanton und Bund dem Vorhaben der Entlebucher zu, worauf die UNESCO der Region das
Biosphären-Label verlieh. Seither hat sich die UNESCO Biosphäre Entlebuch zu einer schweizweit
anerkannten Modellregion für nachhaltiges Leben und Wirtschaften entwickelt.
18.00 Uhr
Porträt der UNESCO Biosphäre Entlebuch Bilderreicher Vortrag von Christian Ineichen, Vizedirektor und Regionalmanager der UBE
Weshalb aus scheinbarer – politisch aufoktroyierter – Not ein bis dato wenig bekanntes
Regionalmanagementmodell gewählt und inmitten einer ländlichen Gegend ein grossflächiges
Schutzgebiet errichtet wurde. Die UNESCO Biosphäre Entlebuch geniesst aufgrund ihres breit
abgestützten Partizipationsmodells eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung und entwickelte sich seit
2001 sukzessive zur Modellregion, zum grössten Anbieter von Naturexkursionen in der Schweiz und
zur Herkunftsdestination von über 300 zertifizierten „ECHT-ENTLEBUCH“-Produkten. Besonderes
touristisches Interesse wecken die jährliche Alpabfahrt in Schüpfheim, das Mooraculum im Sörenberg
und die zahlreichen teilweise themenspezifischen Wander- und Erholungswege.
19.00 Uhr
Abendessen mit Spezialitäten aus dem Entlebuch Reservation nötig (bis spätestens Donnerstagmittag 12.00 Uhr) bei der Buchhandlung Zum
Wegenerplatz, Tel. 027 923 18 84; Unkostenbeitrag CHF 20.–
Vor dem zweiten Vortragsblock besteht die Möglichkeit, Spezialitäten aus der UNESCO-Biosphäre
Entlebuch zu kosten. Das Menü beginnt mit einem panierten und frittierten Rahmweichkäse,
hergestellt aus der zarten Milch der Jersey-Kuh. Als Hauptspeise servieren wir Ihnen einen
währschaften „Äntlibuecher Chömibraten“ mit „Schrattenbändeli“ aus Ur-Dinkel. Zum Dessert
kredenzen wir „Öpfu-Birewegge“, „Schrattensteine“ und ein echtes „Äntlibuecher-Kafe“ (inkl.
„Betriebsanleitung“).
20.30 Uhr
Erzählungen aus dem Entlebuch Entlebucher Dialektgeschichten und Sagen mit Richard Portmann
Wie viele andere ländliche Regionen verfügt auch das Entlebuch über einen reichen Sagenschatz und
eine lebendige Erzähltradition. Am bekanntesten ist die Sage von der kahlen Schrattenfluh, wo sich
einst eine fruchtbare Alp erstreckte. Im Weiteren schildert der passionierte Erzähler Richard Portmann
Reminiszenzen aus der schweizweit bekannten Firma Ackermann und von der Entlebucherin, die für
das „Goldvreneli“ Modell stand. Schliesslich zitiert er eigene Texte mit Wortspielen und
Charakterbeschreibungen und bringt so den Entlebucher Dialekt in allen Facetten und Farben zum
Klingen.
21.15 Uhr
Die Kinder vom Napf Ein Film von Alice Schmid 90 Minuten
50 Bergbauernkinder, 10 km Schulweg, eine Kindheit mitten im Herzen der Schweiz. Mit den Kindern
stapfen wir frühmorgens durch den hohen Schnee in die Dorfschule, nachmittags zum Bauernhof, wo
jedes Kind sein Ämtli hat. Durch die Augen der Kinder erleben wir hautnah mit, was es heisst, wenn
plötzlich der Wolf auftaucht, der Habicht die Hühner holt, oder wie die Kinder sich den Launen der
Witterung stellen.
Freitag, 4. November
13.00 Uhr
Baobabs entre terre et mer Dokumentarfilm von Cyrille Cornu, Frankreich 2015, franz. 56’
Wegen ihrer eindrücklichen und besonderen Form gehören die Baobabs zu den spannendsten Bäumen
der Erde. Doch sie sind als Folge exzessiver Rodungen bedroht. Zwei Botaniker reisen mit Pirogen,
begleitet von Fischern des Stammes der Vezo, rund 400 Kilometer der Küste im Süden Madagaskars
entlang, um den Lebensraum der faszinierenden Baumriesen zu studieren.
14.00 Uhr
Ungerwäx Konzert mit Lorenz Mühlemann und David Joss. Instrumente: Hackbrett, Dulcimer, Concertina,
Akkordzither, Violinzither, Hanottere sowie Harfe und Gitarre.
Der Multiinstrumentalist Lorenz Mühlemann spielt neu im Ensemble UNGERWÄX mit David Joss.
Die feine, schwerelose Musik mit poetischem Tiefgang bewegt sich von Folk im weitesten Sinne über
Volksmusik der feinen Art bis zu eigenen Kompositionen. Das seltene Instrumentarium bezaubert in
kommentierten Konzerten und öffnet Türen zu alten und neuen Klangwelten.
15.00 Uhr
Schnee, Sonne und Stars Vortrag von Michael Lütscher
Die Geschichte des alpinen Wintertourismus beginnt im Winter 1864/1865, als St. Moritz und Davos
als erste Orte in den Alpen Wintergäste beherbergten. Seither ist der Wintersport zu einer bedeutenden
Wirtschaftsbranche angewachsen – und zum Element schweizerischer Identifikation. Zunächst ein
Tummelplatz der Reichen und Schönen, wird der Wintersport zur Volksbewegung. Dieses Buch
erzählt erstmals diese grosse Geschichte. Michael Lütscher: Schnee, Sonne und Stars. Wie der Wintertourismus von St. Moritz aus die Schweiz eroberte, NZZ-Libro,
Zürich 2014
16.00 Uhr
St. Moritz einfach Vortrag von Hans Peter Danuser von Platen
Dreissig Jahre lang hat Hans Peter Danuser als Kurdirektor den Ferienort St. Moritz geprägt und als
Marke in der ganzen Welt bekannt gemacht. Mit 30 Geschichten blickt er zurück auf die Zeitspanne
von 1978 bis 2008 und erzählt unter anderem über Heidiland, Glacier-Express, Polo auf Schnee,
Alphornreisen, Prominenz und Schickimicki. Ein unterhaltsamer und erhellender Blick hinter die
Kulissen des Nobelkurorts. Hans Peter Danuser: St. Moritz einfach. Erinnerungen an das Champagner-Klima, Somedia-Verlag, Chur 2014
17.00 Uhr
Rollibock Buchpräsentation von Mario Grasso
Der Autor und Illustrator Mario Grasso hat der Rollibock-Sage aus dem Aletschgebiet neues Leben
eingehaucht. Soeben ist der vierte Band der illustrierten Kinderbuchreihe erschienen. Die Botschaft
zieht sich durch alle Bücher hindurch: Der grosse Aletschgletscher im Wallis ist das Zuhause des
Rollibocks. Jeder, der sein Reich betritt und die Natur mit Respekt behandelt, ist willkommen und
wird dafür mit einer atemberaubenden Landschaft belohnt. Doch wer das Naturerbe zerstört, den trifft
der Zorn des Rollibocks. Mario Grasso: Rollibock IV, Rollibock-Verlag, Fiesch 2016
18.00 Uhr
FelsenFest Lesung mit Emil Zopfi
Der Glarner Schriftsteller und Bergsteiger Emil Zopfi erzählt in „FelsenFest“ in fünfzig alpinen
Kurzgeschichten von der Sehnsucht nach dem Berg, dem Abenteuer, und dann das Glücksgefühl auf
dem Gipfel – all das treibt Emil Zopfi sein Leben lang an. Er beschreibt seine Gefühle und
Sehnsüchte, erzählt kleine Geschichten. Früher arbeitete er noch an der Werkbank, heute ist er längst
ein bekannter Schriftsteller, Bergsteiger und Sportkletterer. Zopfis Texte handeln vom Bergfieber,
dem Klettern im Tangotakt, aber auch vom Scheitern und den Grenzen, die der eigene Körper setzt. Emil Zopfi: FelsenFest – noch schöner als Fliegen, AS-Verlag, Zürich 2016
19.00 Uhr
Ich habe die Wolken von oben und von unten gesehen Vortrag des österreichischen Wetterfachmanns Karl Gabl
Die einen nennen ihn Schönwetterguru, die anderen ihren Sturmpropheten, und kaum einer geht an
den höchsten Bergen der Welt ohne seinen Rat länger vors Zelt: Karl Gabl ist der Meteorologe, auf
dessen Prognosen sich Extrembergsteiger weltweit verlassen. Wer aber steckt hinter dem bekannten
Wettergesicht? Mit diesem Buch steht Karl Gabl endlich erstmals selbst im Mittelpunkt des Interesses.
Humorvoll und hintergründig, kurzweilig und geistreich erzählt er aus seinem Leben, das ihn als
Bergsteiger auf fast fünfzig Gipfel über 5000 Meter geführt hat, und das ihn als Meteorologen noch
immer bei spektakulären Erstbegehungen auf der ganzen Welt hautnah dabei sein lässt. Karl Gabl: Ich habe die Wolken von oben und von unten gesehen, Tyrolia Verlag, Innsbruck 2016
20.00 Uhr
Die Verwilderung der Alpen. Ein besonderer Lebensraum zwischen
Verstädterung, Freizeitdruck und Wildnis Vortrag von Professor em. Dr. Werner Bätzing, Archiv für integrative Alpenforschung in Bamberg
Nach der Jahrtausendwende explodierten die Kontroversen um die Zukunft der Alpen, indem mit
Ideen wie „alpine Brache“, „Wildnis“, „Wasserschloss“ oder „Freizeitpark“ die alten Alpen-
Vorstellungen grundsätzlich in Frage gestellt wurden. Der bekannte Alpenforscher Werner Bätzing,
Autor des Standardwerks „Die Alpen“ (vollständige Neubearbeitung 2015), setzt sich mit den
gegenwärtigen Leitideen zu den Alpen kritisch auseinander und bewertet sie als problematisch und
bedenklich, da allesamt zu einem Verlust von Lebens- und Umweltqualität führen. Er plädiert für eine
„unzeitgemässe“ Perspektive, in der die Alpen als dezentraler Lebens- und Wirtschaftsraum eine
Zukunft erhalten sollen. Werner Bätzing: Zwischen Wildnis und Freizeitpark. Eine Streitschrift zur Zukunft der Alpen, Rotpunkt-Verlag, Zürich 2015
Werner Bätzing: Die Alpen, Geschichte und Zukunft einer europäischen Kulturlandschaft, C.H.Beck-Verlag, München 2015
21.15 Uhr
Einsame Spitze Theateraufführung mit Gian Rupf und René Schnoz vom Bergtheater. Autor: Roland Heer. Regie: Achim Lenz.
Ein abschüssiges Stück oberhalb der Waldgrenze. Duri und Hitsch: Kletterfreunde in Jugendtagen.
Jeder ging dann seiner Wege, der eine als Single und Naturbüroleiter, der andere als Family-Man mit
Mountaintrek-Firma. Kurz vor ihrem Fünfzigsten wollen sie es noch einmal wissen: Ausgerechnet die
heftige Alpinroute Paradise now soll es sein, darunter machen sie es nicht. Sie hocken zu zweit alleine
in einer SAC-Hütte, es ist der Abend vor der Tour. Sie reden (und trinken), was das Zeug hält, und
immer mehr auch schmerzhaft darüber hinaus. Es läuft auf eine schonungslose Bestandesaufnahme
ihres Lebens hinaus – die Bergtour als point of no return… Heers Text ist
ein Sprachgebirge, eine Wortkaskade, surrendes Urgestein – kurz: brüllendes Edelweiss! www.bergtheater.ch
22.30 Uhr
Café Waldluft Dokumentarfilm von Matthias Kossmehl, Deutschland 2015, deutsch 79’
Mitten in der bayerischen Bergidylle treffen Einheimische, Touristen und Flüchtlinge an
einem einzigartigen Ort zusammen, dem „Café Waldluft“, einem ausgemusterten
Ausflugshotel in Berchtesgaden. Wo früher überfüllte Busse Touristen aus aller Welt
absetzten, leben heute Flüchtlinge aus aller Herren Ländern unter einem Dach. Inmitten des
Postkartenpanoramas versuchen sie sich an einem Leben fernab von Krieg und Konflikt.
Samstag, 5. November
WALSER MATINEE
09.00 Uhr
Beidseits des Lyskamms. Wie sich junge Menschen miteinander
verständigen Agnese Corda, Edmund Steiner & Vertreter der Schulen von Gressoney und Zermatt
Eine 6. Klasse aus Zermatt (Lehrer Roman Imboden) hat mit einer Klasse der Scola Media in
Gressoney (Lehrerin Barbara Ratto) während eines Schuljahrs einen Austausch mit verschiedenen
Aktivitäten gepflegt. Unter anderem wurden auch digitale und interaktive Medien (Skype) genutzt.
Am 28. Januar 2016 trafen sich die beiden Klassen auf dem Theodulgletscher/Testa Grigia. Der
formelle Austausch ist mit Ende des Schuljahres abgeschlossen.
09.30 Uhr
Die Walser in Graubünden Dokumentarfilm von Isabelle Jaeger, Televisiun Rumantscha RTR, Schweiz 2014, Walser Deutsch, 16’
Die Walser leben dort, wo die Alpen am wildesten sind. Vor 700 Jahren zogen sie aus dem Oberwallis
nach Graubünden und besiedelten die Gebiete, die noch frei waren. Ihre alemannische Sprache haben
sie trotz der Nähe zum Rätoromanischen und Italienischen beibehalten – und weiter entwickelt.
WALSER MATINEE: DIE WALSER IN GRAUBÜNDEN Die Internationale Vereinigung für Walsertum stellt dieses Jahr an der BergBuchBrig die Walser in
Graubünden vor. Von einem relativ milden Klima begünstigt, wanderten in mindestens drei
verschiedenen Schüben Walliser Siedler in den Bündner Hochtälern ein und liessen sich in der oberen
Surselva, dem Rheinwald und in der Landschaft Davos nieder. Sie siedelten in zuvor kaum bewohnten
und nur wenig genutzten Regionen der Hochalpen. Die ihnen verliehenen Rechte garantierten eine
lokale Selbstverwaltung und die Niederlassungsfreiheit in benachbarten Tälern, was zu einer
Ausbreitung in weitere Gebiete führte. Die verschiedenen Walsermundarten, aber auch typische
Walserlieder werden vorgestellt. In kurzen Lesungen und musikalischen Beispielen zelebrieren wir die
Walserkultur Graubündens. Im Anschluss lädt die Vereinigung alle Teilnehmenden zu einem Walser
Apero ein.
10.00 Uhr
Sprachlandschaft Graubünden Graubünden ist der einzige dreisprachige Kanton der Schweiz. Rätoromanisch ist eine davon,
Italienisch und Deutsch die anderen. Was dies für die Walser bedeutet, stellen uns Peter Loretz und
Thomas Gadmer einleitend kurz vor.
Breeschma, Brosmä und Brööschemli: Walser Mundart-Kostbarkeiten Wie unterschiedlich die Mundarten der Walser in Graubünden sind, kann man hier von einheimischen
Sprecher/innen hören: In kurzen Beispielen erzählen uns Elisabeth Mani-Heldstab (Davos), Lukretia
Sonderegger-Guler (Klosters), Peter Loretz (Vals), Leonie Barandun-Alig (Obersaxen), Mattli Hunger
(Safien) und Erwin Wyss (Mutten) Geschichten und Gedichte in ihrem angestammten Dialekt. Dabei zeigt sich die bunte Palette der Bündner Walsermundarten, deren Verschiedenheit mit der
Auswanderung der Walser aus unterschiedlichen Gebieten im Oberwallis zusammenhängt: Während
die Walser der oberen Surselva und des Rheinwalds aus dem Goms auswanderten, vermutet man die
ursprüngliche Heimat der Walser aus der Region Davos/Prättigau/Schanfigg aufgrund sprachlicher
Gemeinsamkeiten im unteren Oberwallis; in den Vispertälern oder gar auf der Südseite des Monte
Rosa.
Äs würd schi ättä muusä: Walserlieder aus Graubünden Vortrag von Martin Zimmermann
Im Vorfeld des 50-Jahr-Jubiläums der Walservereinigung Graubünden 2010 rief die Vereinigung ihre
Mitglieder auf, typische Walser Mundartlieder zu sammeln und dem Sekretariat zukommen zu lassen.
In der Folge kamen zahlreiche Lieder aus allen Walsertälern Graubündens zusammen, die
systematisch erfasst und wieder zugänglich gemacht wurden. Eine Auswahl der Lieder veröffentlichte
die Walservereinigung Graubünden auf der CD „Äs würd schi ättä muusä“. Die Lieder wurden von
einem der besten Schweizer Chöre, dem Bündner Jugendchor, eingespielt.
Martin Zimmermann, Musiklehrer an der Evangelischen Mittelschule Schiers, Leiter des Bündner
Jugendchors und Vorstandsmitglieder der Walservereinigung Graubünden, stellt eines der wenigen
Projekte vor, die sich mit der Musik der Walser befassen.
Bündner Walserlieder: offenes Singen unter der Leitung von Martin Zimmermann
Lieder soll man singen. Mit Martin Zimmermann steht uns dabei ein erprobter Musiklehrer und
Chorleiter zur Seite. Nur keine Hemmungen! Einige der Bündner Walserlieder sind über die
Kantonsgrenzen hinaus bekannt, so etwa das „Lied vom Sapünerstäg“. Es gilt oft als klassisches
Beispiel für ein Walserlied.
Mundartanthologie Prättigau/Davos Vortrag von Marietta Kobald-Walli
Die Region Prättigau/Davos ist der grösste zusammenhängende walserdeutsche Sprachraum in den
Alpen. Er verfügt über eine enorme Vielfalt an Geschichten, Erzählungen und Gedichten in Mundart,
die seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in Zeitungen, Zeitschriften und Einzelpublikationen erschienen
sind. Das momentan laufende Projekt der Walservereinigung Graubünden unter der Leitung der
Prättigauerin Marietta Kobald-Walli zielt darauf ab, diesen Schatz an Walser Mundartliteratur
systematisch zu erfassen und aus diesem Fundus meist vergriffener und vergessener Werke eine
Anthologie sorgfältig ausgewählter Mundarttexte zusammenzustellen.
12.20 Uhr
Zwei Brüder und der Berg – Martin und Florian Riegler Bergsteigerfilm von Norbert Vieder, Italien 2016, deut. 36‘
Die „Rieglerbrothers“ gehören seit Jahren zur Elite der Kletterer und Alpinisten des Landes Südtirol
und darüber hinaus. Der Film „Zwei Brüder und der Berg – Martin und Florian Riegler“ zeichnet den
Werdegang der beiden Brüder nach und führt unter anderem in eine der abgelegensten Gegenden des
östlichen Karakorums/Pakistan, wo vor den beiden Boznern noch nie ein Mensch gewesen ist.
Außerdem steigen Martin und Florian Riegler durch die von ihnen eröffnete Route „Serac“ auf den
Gran Zebru zwischen Ortler und Königsspitze/Südtirol.
13.00 Uhr
Die Walserin Lesung mit Therese Bichsel, Schriftstellerin
Im Jahr 1300 verlässt die junge Walserin Barbara mit ihrem Mann und Mitwanderern das von Armut
und Naturkatastrophen geprägte Lötschental und lässt sich im hinteren Lauterbrunnental nieder, wo
die Siedler Mürren, Gimmelwald und den Weiler Ammerten begründen. Im 18. Jahrhundert stirbt
Ammerten aus, nicht aber die Familien, die diesen Namen tragen. Aus wirtschaftlicher Not wandern
Mitglieder der Familie Ende des 19. Jahrhunderts nach Georgien aus und – nach der russischen
Revolution – nach Kanada. Die Autorin verwebt verschiedene Zeitebenen zu einer eindrücklichen
Familiensaga über mehrere Jahrhunderte, die exemplarisch für viele Auswandererschicksale in der
Schweiz steht. Therese Bichsel: Die Walserin, Zytglogge-Verlag, Bern 2015
14.00 Uhr
Seltene Nutztiere der AlpenVortrag von Günter JaritzDer Autor bereiste drei Jahre lang die
verschiedenen Regionen der Alpen, um die ursprünglichen Verbreitungsgebiete aufzusuchen und mit
den Züchtern zu sprechen. Entstanden ist ein reich illustriertes Standardwerk, das erstmals alle
autochthonen Nutztierrassen des Alpenbogens behandelt. Ein umfassendes Kartenwerk, ein
ausführlicher historischer Teil über die einstige Vielfalt der alpinen Nutztierrassen sowie
Wissenswertes über Zuchtgeschichte und Gefährdungseinstufung runden diese Gesamtschau über
7000 Jahre Landschaftsprägung durch den Menschen und seine Nutztiere ab. Günter Jaritz: Seltene Nutztiere der Alpen. 7000 Jahre geprägte Kulturlandschaft. Verlag Anton Pustet, Salzburg 2017
15.00 Uhr
Steigende Pegel Lesung mit Anita Siegfried, Schriftstellerin
Der Roman „Steigende Pegel“ erzählt das Leben von Pietro Caminada (1862–1923), der in Mailand
geboren wurde und nach Südamerika auswanderte, um sein Glück zu suchen. Er machte sich einen
Namen als Erbauer der Strassenbahn von Rio de Janeiro und Planer der Hafenstadt; zudem entwarf er
erste Pläne für den Bau von Brasilia. Mit Frau und Kindern zog es ihn aber bald zurück nach Rom, wo
er mit seinem Grossprojekt des Baus des Transalpinen Kanals die Welt in Staunen versetzte: Die
Alpen sollten mit einer Wasserstrasse mit unzähligen Schleusen von Genua durch den Splügen nach
Thusis und weiter bis nach Basel schiffbar gemacht werden. Anita Siegfried: Steigende Pegel, Bilger Verlag, Zürich 2016
16.00 Uhr
UNESCO Welterbe – Schlüssel zu den Alpen Vortrag von Mario Gertschen, Projektleiter UNESCO-Welterbe Swiss Alps Jungfrau-Aletsch
Auf der Welterbeliste steht neben der Inkastadt Machu Picchu, dem Serengeti-Nationalpark, dem
indischen Taj Mahal und dem Ayers Rock in Australien seit 2001 auch das Gebiet Jungfrau-Aletsch
als erstes Naturerbe im Alpenraum. Das UNESCO-Welterbe Swiss Alps Jungfrau-Aletsch umfasst mit
einer Fläche von 824 km2 nahezu die gesamten Berner Hochalpen mit ihren monumentalen Fels- und
Eisenriesen auf dem Gebiet der beiden Kantone Bern und Wallis. Umwandern Sie das UNESCO-
Welterbe in 15 Etappen und erwandern Sie sich den „Schlüssel zu den Alpen“. Unesco Welterbe Swiss Alps (Hsg.): Schlüssel zu den Alpen. Die Welterbe-Umwanderung in 15 Etappen, Rotten Verlag, Visp
2016
16.30 Uhr
Rund ums Glishorn Vortrag von Paul Otto Arnold (Verein Alpenstadt) und Bruno Ringeisen (alpmove)
Das Glishorn ist der „Hausberg“ von Brig-Glis, ein schöner Anblick, und gleichzeitig stiehlt es den
Bewohnern von Brig-Glis im Winter während einigen Wochen wertvolle Sonnenstunden. Und
trotzdem lieben alle unser Glishorn! Im Umfeld des Glishorns gibt es sehr viel zu entdecken. Mit
dieser Web-Site wollen die Initianten das Wissen dokumentieren und gleichzeitig mit konkreten
Vorschlägen Bevölkerung und Gäste motivieren, ihre eigenen Erfahrungen mit „Rund ums Glishorn“
zu machen.
Eine Arbeitsgruppe hat das Projekt schrittweise entwickelt und umgesetzt. Sie hat damit eine Basis
gelegt und freut sich über Rückmeldungen für die Weiterentwicklung. Internet: www.brugh.ch
17.00 Uhr
Leben im Sturm – Gespräch mit Stephan Siegrist Annette Marti (Autorin) und Stephan Siegrist (Extrembergsteiger)
Der Profialpinist und Base-Jumper Stephan Siegrist scheint keine Grenzen zu kennen, keine
Herausforderung zu fürchten. Ein Held der aktuellen Outdoor-Szene? Das auch: Doch in seiner
Autobiografie gewährt Siegrist tiefe Einblicke in das abenteuerliche Leben und die Banalitäten des
Alltags. Und er gibt sich nachdenklich und hinterfragt sein eigens Tun: „Was ist im Leben wirklich
wichtig?“ Stephan Siegrist/Annette Marti: Leben im Sturm. Selbstporträt eines Extrembergsteigers, Orell-Füssli Verlag, Zürich 2016
18.00 Uhr
Die Mondbeschwörerin Lesung mit Nicolas Eyer
„Die Mondbeschwörerin“ ist ein Werk mit fünf unterschiedlichen Erzählungen, mit Bezug zum Wallis
und dessen Bergwelt. Nicolas Eyer: Die Mondbeschwörerin und andere Erzählungen, Edition Signathur, Dozwil 2015
18.30 Uhr
Echo der Stille – Bildtexte aus der Tiefe der Berge Buchpräsentation mit Brigit Marti (Texte/Bilder) und Simone Albertin (Akkordeon)
Fasziniert von den klaren Sternennächten in den Bergen wurde die Autorin zur begeisterten
Nachtwanderin, die es liebt, in die Dunkelheit zu lauschen und dem Geschehen in der Natur nahe zu
sein. Im Sommer 2014 begibt sie sich nur mit dem Allernötigsten ins Vallon de Réchy und ein Jahr
später auf eine kleine Alp im Goms. Sie will mit dem sein, was gerade ist. Momente wahrnehmen, die
später in klangvoll-rhythmischen Texten, aufs Wesentliche reduziert, Erlebtes wieder erlebbar
machen. Brigit Marti: Echo der Stille.Bildtexte. Aus der Tiefe der Berge, Verlag Regionalzeitung Goms Aletsch, Fiesch 2016
19.00 Uhr
z’Tadschikistan Vortrag von Martina Schlapbach
Die Autorin lädt zu einer literarischen Reise in die Gebirgswelt Tadschikistans ein. Ihre Lesung
„z’Tadschikistan“ versammelt Geschichten aus dem Alltag, den die Schweizer Autorin während eines
Jahres in Tadschikistan erlebte. Sie schildert Beobachtungen und Begegnungen mit viel Feinsinn,
wenig Werturteil und ohne Scheu vor dem Vergleich des Eigenen mit dem Anderen. Ihre Prosastücke,
Gedichte und Kurzreportagen eröffnen Blicke in atemberaubende Landschaften und erzählen von der
abenteuerlichen Reise tadschikischer Käserinnen in die Schweizer Alpen. Blog-Link: www.geschichtenausdushanbe.wordpress.com
20.00 Uhr
Goldstern Lesung mit Paul Lascaux
Im Alpinen Museum Bern wurde eingebrochen und die wertvolle Sammlung von Eugénie Goldstern
gestohlen. Auch das Prunkstück der Sammlung, der „Bessaner Teufel“, ist spurlos verschwunden. Im
Eis des Oeschinensees liegt ein Frühlingstoter. Und auch auf der Faldumalp im Lötschental ereignen
sich fragwürde Dinge – ein Kritiker eines geplanten Luxusresorts stürzt bei der Besichtigung der
Baustelle in den Tod. Die Detektei Müller & Himmel nimmt die Ermittlungen auf und schon bald
stellt sich die Frage: Ist die Wolfshexe an allem schuld? Paul Lascaux: Goldstern. Kriminalroman. Ein Fall für Müller&Himmel, Gmeiner-Verlag, Messkirch 2016
21.00 Uhr
Miis Wallis – Mon Valais Traditionelle und zeitgenössische Lieder aus dem Wallis. Konzert der Vocalisti.
Das Männeroktett „Vocalisti“ aus dem Oberwallis ist eines der wenigen Ensembles in der Schweiz,
welches über ein breites Repertoire der Vokalmusik aller Jahrhunderte verfügt. Auftritte im
klassischen Genre, humorvolle Bühnenprogramme im Stil der „Comedian Harmonists“, Advents- und
Weihnachtskonzerte bis zu themenbezogenen Konzertprogrammen werden von den acht Männern
unter der Leitung von Norbert Carlen realisiert. Nun wenden sich die Vocalisti dem Liedgut aus dem
Wallis zu.
22.30 Uhr
A line across the sky Kletterfilm von Peter Mortimer, USA 2015, englisch 40’
Lange galt es als unmöglich, die höchsten Spitzen des Fitz Roy in Patagonien zu überqueren. Der Grat
vom Cerro Fitz Roy und den sechs benachbarten Gipfeln erstreckt sich über eine Länge von über 6
Kilometern in einer Höhe um die 4000 Meter mit Felswänden, bedeckt mit Schnee und Eis. Tommy
Caldwell und Alex Honnold schafften das „Unmögliche“ bei ihrem ersten Versuch im Februar 2014.
23.15 Uhr
Riding 4000 Speedriding-Film von Michel Domain, Italien 2016, ital., 50‘
Die beiden Freunde Luca und Mattia aus dem Aostatal teilen eine gemeinsame Leidenschaft, das
Speedriding, diese harmonische Verbindung von Skifahren und Fallschirm. Sie befahren die steilsten,
unberührten Flanken der Viertausender des Aostatals und überwinden senkrechte Wände am
Fallschirm – alles mit grösster Geschwindigkeit.
Sonntag, 6. November
09.00 Uhr
MANO a MANO –Pierre Imhasly Filmporträt von Willy-Franz Kurth, Schweiz 2015, Kurzfassung, deut., 50‘
Während fünfzehn Tagen hat der Filmemacher den Oberwalliser Poeten und Schriftsteller Pierre
Imhasly begleitet. Entstanden ist ein Porträt mit vielen emotionalen Momenten an eindrücklichen
Orten, die Imhasly in seinem Werk wortgewaltig und wuchtig verdichtete: die Corrida in Nîmes, die
Rhone von der Quelle bis nach Marseille, das Matterhorn, die Seele des Flamenco und -immer wieder
- die grosse Liebe. Eine cineastische Hommage an den genialen Schriftsteller, der letztes Jahr seinen
75. Geburtstag feiern durfte.
10.00 Uhr
Gletschermilch – der Ranger vom Aletsch Buchpräsentation mit Bernhard Margelisch und Roland Jeanneret
Bernhard Margelisch wuchs als Bergbauernbub in einfachsten Verhältnissen auf. Nach einer
Ausbildung im Hotel, in einer Welt voller Schein, entschied er sich für ein Leben als Bergbauer und
wurde zu einem der bekanntesten Ziegenzüchter der Schweiz. Erst spät erfüllte sich sein Traum:
Margelisch wurde Ranger von Pro Natura im Naturschutzgebiet Aletschwald. Der bekannte Journalist
Roland Jeanneret hat stundenlange Gespräche mit Bernhard Margelisch geführt. Das Buch erzählt, wie
aus dem verschupften Bergbauernkind ein grosser Naturfreund und gefragter Kenner von Kräutern,
Gräsern und von Tierkrankheiten wurde. Ein eindrückliches Dokument über das Leben im Wallis von
damals bis heuteBernhard Margelisch, Roland Jeanneret: Gletschermilch – der Ranger vom Aletsch, Weber-Verlag,
Thun 2015
11.00 Uhr
Aletsch – Von Menschen und Eis Dokumentarfilm von Caroline Fink, Schweiz 2016, deut. 24’
Der Grosse Aletschgletscher ist der mächtigste Eisstrom der Alpen. Doch mit der
Klimaerwärmung schwindet er. Ein Glaziologe, ein Bergführer und ein Techniker
beschäftigen sich, jeder auf seine Art, mit diesem Wandel. Sie erzählen uns eine Geschichte
von grosser Natur, kleinen Menschen und einer Entwicklung, die uns alle betrifft.
11.30 Uhr
Schweizer Bergwelt in Klängen Klavierimprovisationen von Aki Hoffmann zu spektakulären Naturaufnahmen
Die Schweizer Berge dienen als Inspiration für das neueste Programm des Allgäuer Pianisten
Aki Hoffmann. Darin musiziert er zu spektakulären Naturaufnahmen von renommierten
Schweizer Fotografen, die parallel auf Leinwand zu sehen sind, von den Anfängen der
Bergfotografie bis zur Gegenwart. Musik und Bild verschmelzen zu einem sinnlichen
Konzerterlebnis. Hoffmanns Musik ist inspiriert von den Eindrücken der Natur, die er bei
seinen Berg- und Skitouren sammelt. Der morgendliche Nebel über den Feldern, plätschernde
Bachläufe, weiche Grashügel und steil aufragende Gipfel werden in Melodien, Akkorde und
Rhythmen übersetzt. Inspiriert vom Anblick der Bilder und deren Dramaturgie bewegt er sich
dabei intuitiv zwischen den Stilen, von Klassik über Jazz bis Pop.
12.30 Uhr
Berg Kunstfilm von Ella Raidel, Österreich 2016, deutsch, 25’
Während der letztjährigen Ausgabe des Festivals der Regionen in Oberösterreich schuf eine Gruppe
von Künstlern ein imposantes Holzmodell eines Berges, welches dann während zehn Tagen wie ein
Floss auf einem See schwamm. Die schwimmende Plattform wurde zu einem Ort des Austauschs von
Musikern, Schriftstellern und bildenden Künstlern. Die Filmemacherin Ella Raidel verdichtete diese
eindrücklichen Begegnungen und Erfahrungen mit ihrem Film zu einem visuellen Poem.
13.00 Uhr
Eine Hexenjagd im Goms (1466/1467) Vortrag von Alain Dubois, Staatsarchivar Kanton Wallis
Der Band 30 der Reihe Beihefte zu Vallesia des Staatsarchivs Wallis befasst sich mit einer Hexenjagd,
die vor 500 Jahren im Goms mindestens zehn Menschen das Leben gekostet hat. Für zwei Männer und
zwei Frauen aus der Grafschaft sind die Prozessakten vollständig überliefert. Nach erlittener Folterung
gestanden sie, den Teufel zu ihrem Meister angenommen, Gott verleugnet, im Sommer Schnee
verursacht, im Chietal und zu Geschinen Lawinen ausgelöst, die Kapelle zum Loch zerstört und
Leuten und Vieh mit ihren Zauberkünsten vielerlei Schaden zugefügt zu haben. Sie wurden nicht von
kirchlichen Inquisitoren, sondern von einem weltlichen Gericht zum Feuertod verurteilt. Es handelt
sich hier um die ältesten in vollem Umfang erhaltenen Hexenprozessakten des Wallis. Staatsarchiv des Kantons Wallis (Hg.): Hexenprozesse, Beihefte zu Vallesia, Band Nr. 30, Sitten 2016. (Autorenkollektiv mit
Chantal Ammann-Doubliez und Josef Sarbach; Edition der lateinischen Prozessakten sowie deren Übersetzungen in Deutsch
und Französisch)
14.00 Uhr
Leben im Dazwischen – Mongolinnen und Mongolen erzählen Lesung mit Erna Käppeli
Die Mongolei ist ein Land von berückender Schönheit und gleichzeitig voller Gegensätze. Noch vor
hundert Jahren zogen die Menschen als Nomadinnen und Nomaden durchs Land und lebten von dem,
was der Boden hergab. Heute sitzen sie in Dörfern und Städten, vielerorts von Armut gezeichnet.
Viele tragen ihre Geschichte(n) in sich weiter, wollen das Beste aus der neuen Situation machen,
andere wiederum haben sich und ihre Herkunft längst verloren, sie haben sich verirrt im Gewirr von
westlichen Einflüssen, Kapitalismus und Marktwirtschaft. Erna Käppeli hat die Mongolei immer
wieder besucht, und sie hat den Menschen zugehört. In den Porträts erzählen Frauen und Männer vom
grossen und kleinen Glück und vom Konflikt zwischen Tradition und Moderne. Erna Käppeli: Leben im Dazwischen. Mongolinnen und Mongolen erzählen, Verlag Bücherlese, Hitzkirch 2016
15.00 Uhr
Arkadien – Landschaften poetisch gestalten Vortrag von Raimund Rodewald und Köbi Gantenbein
Arkadien ist eine jahrhundertealte ästhetische Utopie. Sie fordert noch heute auf, einen sinnlichen
Blick auf unsere hochfunktionalen Landschaften zu werfen. Raimund Rodewald, Geschäftsführer
Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, und Köbi Gantenbein, Chefredaktor und Verleger Hochparterre,
haben dazu ein Buch herausgegeben. Zwanzig Persönlichkeiten mit Bezug zur Schweiz haben sie
eingeladen, in Interviews und Essays ihr persönliches Arkadien zu erkunden. Mit ihrem „Plädoyer für
eine Poesie des Raumes“ rufen die Herausgeber zu einem Aufbruch nach Arkadien auf. Raimund Rodewald, Köbi Gantenbein (Hg.): Arkadien. Landschaften poetisch gestalten, Edition Hochparterre, Zürich 2016,
16.00 Uhr
Gommer Sommer – ein Kriminalroman Lesung mit Kaspar Wolfensberger
Kauz Walpen flieht nach seiner Entlassung aus der Stadt in seinen zu einem Ferienhäuschen
umgebauten Speicher in Münster im Goms. Dort empfangen den ehemaligen Kriminalpolizisten ein
Erhängter, ein Überfahrener und der Gommer Immobilien-Napoleon sowie Max, ein verwildeter
Alpenköter. Die Polizei ermittelt, weil sie muss, Walpen, weil er nicht anders kann. Kaspar Wolfensberger: Gommer Sommer. Ein Kriminalroman, Bilger Verlag, Zürich 2016
17.00 Uhr
La catena
Dokumentarfilm von Paolo Vinati, Italien 2016, ital. 18’
In der Val Badia in den Dolomiten bewirtschaftet Tobias mit seiner Familie einen Bergbauernhof,
gelegen auf 1500 m ü. M. In diesem Mikrokosmos hat alles seinen festen Platz und folgt einem festen
Rhythmus. Die Arbeiten und Handlungen wiederholen sich, im Verlaufe der Tage, der Monate, der
Jahre. Menschen und Haustiere sind eng miteinander verbunden wie die Glieder einer Kette.
17.30 Uhr
Aline – nach Charles Ferdinand Ramuz Performance mit Literatur, Tanz und Film mit Regula Imboden, Judith Bärenfaller und Manuel
Lobmaier
Der Waadtländer Schriftsteller C. F. Ramuz erzählt die Geschichte von Aline, der siebzehnjährigen
Tochter einer armen Witwe, die um die Liebe des nichtsnutzigen, aber reichen Bürgermeistersohns
Julien ringt. Doch als sie sich schwanger fühlt, wird ihr Werben zu einem Kampf um Leben und Tod.
Die drei Künstler verbinden Tanz, Film und Literatur und setzen Ramuz’ Erzählung in einen
modernen Kontext. Das Geschehen, das mit unaufhaltsamer Konsequenz seinen Lauf nimmt, spiegelt
Sehnsucht, Liebe und Tod. Packend und brisant. Damals wie heute.
Ende der BergBuchBrig 2016 - Auf Wiedersehen am 8. November 2017