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Prof. Dr. Ricarda Rolf, Kölner Forschungsstelle für Wirtschaftsmediation
Robert Glunz, Deutsche Stiftung Mediation, Repräsentant NRW1
Vorstellung der (Wirtschafts)-Mediationim Integrationsausschuss der Stadt Kerpen
17. Sitzung am 22. Mai 2013
Prof. Dr. Ricarda Rolf, Kölner Forschungsstelle für Wirtschaftsmediation
Robert Glunz, Deutsche Stiftung Mediation, Repräsentant NRW
„Es ist Unsinn, Türen zuzuschlagen, wenn man sie angelehnt lassen kann.“
(J. William Fulbright (1905-1995), amerik. Politiker)
Prof. Dr. Ricarda Rolf, Kölner Forschungsstelle für Wirtschaftsmediation
Robert Glunz, Deutsche Stiftung Mediation, Repräsentant NRW3
Gliederung
A. Was ist Mediation? Definition, Abgrenzung und Prinzipien
B. Anwendungsbereiche, Ziele und Vorteile
C. Wirkung, Verbreitung und Akzeptanz in Deutschland und anderen Ländern
D. Ursachen, Chancen und Lösung von Konflikten
E. Ablauf einer Mediation: 6 Phasen der Mediation
F. Ausblick und Diskussion
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A. Was ist Mediation? Definition
Engl. „mediation“= Vermittlung, Ausgleich, Versöhnung
I. Definition Mediation
Freiwilliges und nicht förmliches, aber strukturiertes Verfahren mit zwei oder mehr Parteien
Zweck: Konfliktlösung durch Verhandlung
Mediator (= neutraler Dritter) unterstützt die Streitbeilegung
Entscheidungsgewalt bleibt bei den Parteien
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ZweckZweck
A. Was ist Mediation? Abgrenzung
MediationMediation Streitiges VerfahrenStreitiges Verfahren
VerfahrenVerfahren
Rolle des Dritten
Rolle des Dritten
ErgebnisErgebnis
PerspektivePerspektive
Kommunikationsdynam
ik
Kommunikationsdynam
ik
Erörterung der Interessen und Bedürfnisse der Parteien
Sachverhaltsaufklärung und rechtliche Lösung
Kooperation Streitige Verhandlung
Moderator und evtl. Berater Entscheidungsträger
Einigung Streitige Entscheidung
Zukunftsorientierung Vergangenheitsbezug
Neutraler Dritter
Partei A Partei B
Neutraler Dritter
Partei A Partei B
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Allparteilichkeit
A. Was ist Mediation? Prinzipien
III. Prinzipien der Mediation
Einbeziehungaller
KonfliktparteienFreiwilligkeit
Ergebnisoffenheit
Eigenverant-wortlichkeit
Externer Dritter Vertraulichkeit
Informiertheit
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Justiziable und nicht justiziable Konflikte
Familie/Trennung/Scheidung (Familienmediation)
Nachbarschaftskonflikte
Probleme und Auseinandersetzungen in der (Hoch-)Schule
Täter-Opfer-Ausgleich
Interkulturelle Konflikte
Wirtschaftsmediation
Auseinandersetzungen im öffentlichen Bereich
Erbstreitigkeiten/Unternehmensnachfolge
B. Anwendungsbereiche, Ziele und Vorteile
I. Anwendungsbereiche der Mediation
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B. Anwendungsbereiche, Ziele und Vorteile
Information und Transparenz
Kooperative Lösungen
Konstruktive Konfliktregelung
Ergebnisse auf breiter Argumentationsgrundlage
Förderung der Eigenverantwortlichkeit der Teilnehmer
Soziales Lernen
II. Ziele der Mediation
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Vertraulichkeit des Verfahrens(kein Gesichtsverlust)
Zeit- und Kostenersparnis
Schaffung einer„win-win“ Situation durchInteressenorientiertheit
III. Vorteile der Mediation
B. Anwendungsbereiche, Ziele und Vorteile
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Erhalt der Beziehung (privat, beruflich, geschäftlich)
Freiwilligkeit des Verfahrens
Stärkung der Konfliktbewältigungskompetenz
Höhere Akzeptanz des Ergebnisses
III. Vorteile der Mediation
B. Anwendungsbereiche, Ziele und Vorteile
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Erhalt der Beziehung (privat, beruflich, geschäftlich)
Freiwilligkeit des Verfahrens
Stärkung der Konfliktbewältigungskompetenz
Höhere Akzeptanz des Ergebnisses
III. Vorteile der Mediation
B. Anwendungsbereiche, Ziele und Vorteile
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C. Wirkung, Verbreitung und Akzeptanz
Durchschnittliche Dauer:
1 – 2 Mediationstage
Erfolgsquote: über 80%
Kostenersparnis im Vergleich:
Verbreitung:
Bei einem Streitwert von 10.000 € Streitverfahren: 7.600 €Mediation: 1.700 €
v.a. in USA, England + Schweden langjährige Tradition und gesetzlich sowie vertraglich verankert
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C. Wirkung, Verbreitung und Akzeptanz
Wer macht‘s? – Mediation in der Praxis
Hier: Mitglieder des „Round Table Mediation & Konfliktmanagement der deutschen Wirtschaft“
Auch in Deutschland zunehmende Nachfrage
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Im südostasiatischen Raum, vor allem Japan und China, wird seit fast 2000 Jahren die Methode der Mediation erfolgreich angewandt.
In den USA ist Mediation seit langer Zeit gesetzlich verankert und nimmt nicht nur im Arbeitsrecht eine zentrale Rolle bei der Konfliktbewältigung ein.
In England und Frankreich ist Mediation seit Mitte der 1990er Jahre gesetzlich geregelt.
Skandinavien nutzt die Vorteile der Mediation in vielen Bereichen, nicht nur im zivilrechtlichen Sinne.
In Österreich wurde zu Beginn der 2000er Jahre Mediation für alle zivilrechtlichen Belange zugelassen, nachdem sie in den 1990er erfolgreich in Familienkonflikten erprobt wurde.
In Deutschland wurde erst jetzt auf Druck der EU eine gesetzliche Regelung verabschiedet.
Quelle: Europäisches Institut für Wirtschaftsmediation
C. Mediation im Ausland
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Werte
II. Konfliktfaktorenbzw.
Konfliktursachen
ErwartungenAnnahmen
Gefühle undpsychische
Aspekte
Wahrnehmung
Kulturkreis u.Geschlecht
UnterschiedlichesWissen
Interessen
D. Ursachen, Chancen und Lösung von Konflikten
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Konflikte sind unvermeidbar!
Nicht bearbeitete Konflikte erzeugen erhebliche Reibungsverlusteund Ineffizienzen
Gut und konstruktiv gelöste Konflikte sind der Garant für Kreativitätund Entwicklung: Konflikte helfen unterschiedliche Sichtweisen zunutzen, Blockaden abzubauen, Missverständnisse zu klären, Offenheit und damit Kontakt sicherzustellen, unklare Positionen zu
klären etc.
Widersprechende Mitarbeiter sind ein Zeichen von Engagement und Selbständigkeit
III. Konflikte – warum ein professioneller Umgang mit ihnen so wichtig ist:
D. Ursachen, Chancen und Lösung von Konflikten
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Vermeidung oder gegenseitige Blockade (Lose-Lose)
Durchsetzung (Win-Lose)
Anpassung/ Nachgeben (Lose-Win)
Kompromiss
Kooperation (Win-Win)
IV. Typische Verhaltensmuster beim Umgang mit Konflikten
D. Ursachen, Chancen und Lösung von Konflikten
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D. Ursachen, Chancen und Lösung von Konflikten
V. Das Harvard-Konzept
„Hart in der Sache und weich gegenüber den Personen“ (= lösungs- und interessenorientierter Verhandlungsansatz als Leitbild der Mediation)
4 Prinzipien:
Trenne Sache und Person!
Konzentriere Dich auf Interessen, nicht auf Positionen!
Entwickle Optionen zum beiderseitigen Vorteil!
Bewerte Optionen nach objektiven Kriterien! Wahrnehmungsunterschiede werden von den Konfliktparteien meist nicht erörtert
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VI. Positive Gesprächstechniken zur Konfliktlösung
1. Aktives Zuhören
• nicht nur zuhören, sondern das Gespräch aktiv fördern
2. Paraphrasieren
• Das von einer anderen Person Gesagte mit den eigenen Worten wiederholen
3. Ich-Botschaften
• Kein Verstecken hinter „man-Sätzen
D. Ursachen, Chancen und Lösung von Konflikten
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VI. Positive Gesprächstechniken zur Konfliktlösung
4. Fragetechniken
• Verwendung von offenen Fragen und geschlossenen Fragen
5. Differenzierung
• Konkretisieren/Nachfragen, abstrahieren und konfrontieren
6. Zusammenfassen
• Grobstruktur darstellen & Rückversicherung der Parteien
D. Ursachen, Chancen und Lösung von Konflikten
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Phasen der Mediation
E. Ablauf einer Mediation: 6 Phasen der Mediation
1. Phase: Vorbereitung und Mediationsvertrag
• Ziel: Grundlagen für ein kooperatives Miteinander schaffen
2. Phase: Informations- und Themensammlung
• Ziel: für jeden Konfliktpartner Themen sammeln sowie
gewichten, gemeinsame Problembeschreibung, Akzeptanz
und Respekt schaffen
3. Phase: Interessenklärung
• Ziel: Anerkennung der gegenseitigen Interessen und
Bedürfnisse
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Phasen der Mediation
E. Ablauf einer Mediation: 6 Phasen der Mediation
4. Phase: Kreative Ideensuche/ Optionen bilden
• Ziel: Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten
5. Phase: Bewertung und Auswahl von Lösungsoptionen
• Ziel: Prüfkriterien für Optionen aushandeln und anwenden
(Reality-Check: Was ist rechtlich, technisch, wirtschaftlich
möglich?), Win-Win-Lösungen finden
6. Phase: Mediationsvereinbarung und Umsetzung
• Ziel: Mediationsvereinbarung, Klärung der Umsetzung
Langfristig kooperative Beziehung
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Phasen der Mediation
E. Ablauf einer Mediation: 6 Phasen der Mediation
Optional
7. Phase: Evaluation
Prüfung der Umsetzung der getroffenen
Mediationsvereinbarung
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Warum „Stiftung Mediation“?
Unsere Vision:
In 5 Jahren wird Mediation als eigenverantwortliche Haltung und alternatives Vorgehen im Umgang mit Streit und Konflikten gleichberechtigt neben anderen Verfahren zur Konfliktbewältigung in Deutschland anerkannt sein. Sie wird den Menschen als professionelle Dienstleistung bewusst sein und wie selbstverständlich in Anspruch genommen.
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Warum „Stiftung Mediation“?
Unser Ziel
• Mediation ist in Deutschland noch vielerorts unbekannt. Das will die Deutsche Stiftung Mediation durch aktive und unparteiliche Öffentlichkeitsarbeit ändern.
• Ziel ist es, die Möglichkeiten und Chancen der selbstbestimmten Konfliktlösung durch Mediation in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zu etablieren.
• Ziel ist die nachhaltige Verbesserung der Streitkultur, mehr Verbraucherschutz durch Förderung von Privatautonomie sowie Unterstützung der Rechtspflege.
• Ziel ist zudem die wissenschaftliche Auswertung und Weiterentwicklung der Mediation zu fördern und die Zusammenarbeit auf europäischer und internationaler Ebene zu installieren.
• Ziel ist die Einrichtung der Mediationskostenhilfe analog zur Prozesskostenhilfe.
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Warum „Stiftung Mediation“?
Stiftungszweck im Detail
• Ausbildung , Weiterbildung, Fortbildung
(vom Kindergarten bis zur Uni, VHS, betriebliche Ausbildung)
• Verbraucherberatung (Mediationsinformationsstellen)
• Gesundheitsförderung (z.B. gegen Mobbing)
• Wissenschaft und Forschung (Zusammenarbeit mit Unis)
• mildtätig (MKH statt PKH)
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Warum „Stiftung Mediation“?
Die Positionierung der Deutsche Stiftung Mediation
Die Stiftung ist die neutrale Instanz in Deutschland, die sich uneigennützig um das THEMA MEDIATION kümmert
•Bekanntmachen, Etablieren, Fördern
•Informieren und Aufklären
•Unterschiede zu anderen Verfahren aufzeigen. Alle, inkl. der Verbände, sind eingeladen, mitzumachen
Verbände sind die Interessenvertreter von MEDIATOREN
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KontaktRobert Glunz
Deutsche Stiftung Mediation
Repräsentant NRW
0172 6065280
Deutsche Stiftung Mediation