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Preußische Herrscher im Bild ihrer Zeit Kurfürsten, Könige, Kaiser - Portraits der Sammlung Quandt 1. Kurfürst Johann Georg von Brandenburg (1525-1598) Öl auf Leinwand Preußen 16. Jhdt. Unsigniert Maße: 74 x 89,6 cm (mit Rahmen) 81 x 64,8 cm (ohne Rahmen) Provenienz: Aus altem Sammlungsbestand Das Portrait zeigt Johann Georg von Brandenburg mit Kurfürstenhut.

Preußische Herrscher im Bild ihrer Zeit

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Kurfürsten, Könige und Kaiser portraitiert von Franz Krüger, Johann Heinrich Christian Franke, Daniel Chodowiecki, Friedrich Wilhelm Weidemann, Gottfried Hempel, Johann Christoph Frisch u.a. Zum Teil noch nie veröffentlichte Gemälde aus der Sammlung Quandt.Text und Fotos: Jörg Joachim Riehle

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  • Preuische Herrscher im Bild ihrer Zeit

    Kurfrsten, Knige, Kaiser - Portraits der Sammlung Quandt

    1. Kurfrst Johann Georg von Brandenburg (1525-1598)

    l auf Leinwand Preuen 16. Jhdt. Unsigniert Mae: 74 x 89,6 cm (mit Rahmen) 81 x 64,8 cm (ohne Rahmen) Provenienz: Aus altem Sammlungsbestand

    Das Portrait zeigt Johann Georg von Brandenburg mit Kurfrstenhut.

  • 2. Friedrich Wilhelm I. (1688-1740)

    l auf Leinwand Preuen ca. 1730 Zeitgenssisches Ganzportrait Unsigniert Mae: 67,3 x 93,7 cm (mit Rahmen) 54,3 x 80,2 cm (ohne Rahmen) Rahmen: Geschnitzt und vergoldet Provenienz: Aus altem Sammlungsbestand Restauriert von Felizitas zur Lippe (2013)

    Friedrich Wilhelm I. steht mit Marschallstab vor einer brandenburgischen Landschaft. Das Gemlde befindet sich im besten restaurierten Zustand, die Leinwand wurde an den Rndern unterlegt (verstrkt).

  • 3. Friedrich II. (1712 - 1786)

    l auf Leinwand Preuen um 1722 Friedrich Wilhelm Weidemann zugeschrieben Mae: 55 x 68,5 cm (mit Rahmen) 46 x 52,2 cm (ohne Rahmen) Provenienz: Aus Privatbesitz Restauriert von Felizitas zur Lippe (2014)

    Friedrich Wilhelm Weidemann (1668-1750) erlernte die Malerei bei Rutger van Langevelt und studierte an der Berliner Akademie der Knste. 1702 wurde er zum Hofportraitmaler berufen.

    Auf dem Gemlde sieht man den etwa zehnjhrigen Kronprinzen. Er trgt den purpurfarbenen, mit Hermelin verbrmten Knigsmantel auf der linken Schulter, der typische Schwarze-Adler-Orden fehlt noch, weil er erst nach der Konfirmation angelegt werden durfte. Im Neuen Palais befanden sich zwei hnliche lgemlde von Hofmaler Friedrich Wilhelm Weidemann, die den jungen Kronprinzen zeigen (siehe Schwarz-Wei-Reproduktionen auf Seite 10 und 11).

  • 4. Friedrich II. (1712 - 1786)

    l auf Leinwand Preuen 18. Jhdt Unsigniert Mae: 55 x 68,5 cm (mit Rahmen) 48 x 60 cm (ohne Rahmen) Original gerahmt Provenienz: Galerie Gisela Meier, Mnchen Mit Expertise, Wertgutachten und Kaufbeleg von 1989

  • 5. Friedrich II. (1712-1786)

    l auf Leinwand Preuen um 1767 Hofmaler Franke zugeschrieben Mae: 78,6 x 94,2 cm (mit Rahmen) 65,1 x 80 cm (ohne Rahmen) Rahmen: Echt vergoldete, gravierte Leiste Provenienz: Aus altem Sammlungsbesitz

    Johann Heinrich Christian Franke (1738-1792) war Hofmaler fr Friedrich den Groen und fertigte in der Zeit nach dem siebenjhrigen Krieg viele Portraits des Knigs an, die bei besonderen Anlssen verschenkt wurden.

  • 6. Friedrich II. (1712 - 1786)

    l auf Leinwand Preuen 18. Jhdt. Unsigniert Mae: 33,8 x 40,8 cm (mit Rahmen) 23,6 x 31,4 cm (ohne Rahmen) Provenienz: Aus altem Sammlungsbestand

    Das Gemlde zeigt Friedrich den Groen als Feldherrn mit Fernrohr und Lederhandschuhen in der Zeit des Siebenjhrigen Krieges.

  • 7. Friedrich II. (1712 - 1786)

    l auf Leinwand Preuen um 1773 Der Werkstatt Chodowiecki zugeschrieben Mae: 41,4 x 51,4 cm (mit Rahmen) 40,5 x 32,3 cm (ohne Rahmen) Provenienz: Aus altem Sammlungsbesitz

    Daniel Nikolaus Chodowiecki wurde am 16. Oktober 1726 in Danzig geboren und starb am 7. Februar 1801 in Berlin. Er arbeitete als Kupferstecher, Maler und Grafiker. Nach einer kaufmnnischen Lehre zog er 1743 nach Berlin, um im Haushaltswarengeschft seines Onkels zu arbeiten. Dort bemalte er Emailledosen und entwarf Modeschmuck. 1754 machte sich Daniel Chodowiecki zusammen mit seinem Bruder als Miniatur- und Emaille-Maler selbstndig. Daniel Chodowiecki wurde auch der bekannteste deutsche Kupferstecher: Rund 2300 Radierungen und 4000 Zeichnungen entstanden in seiner Werkstatt. Kupferstiche von Chodowiecki illustrierten Almanache und Kalender, sowie die Werke von Goethe, Schiller, Lessing oder Cervantes. 1797 wurde Chodowiecki zum Direktor der Berliner Akademie der Knste ernannt. Er wohnte in der Behrenstrae 31.

  • 8. Friedrich II. (1712-1786)

    l auf Leinwand Preuen 18. Jhdt. Werkstatt Chodowiecki zugeschrieben Mae: 71 x 92,1 cm (mit Rahmen) 57,5 x 78,7 cm (ohne Rahmen) Provenienz: Aus altem Sammlungsbestand

  • 9. Friedrich II. (1712 - 1786)

    l auf Leinwand Preuen 18. Jhdt. Werkstatt Franke zugeschrieben Mae: 70,7 x 76,2 cm (mit Rahmen) 57,2 x 61,9 cm (ohne Rahmen) Rahmen: Gravierte Leiste (polimentvergoldet) Provenienz: Aus altem Sammlungsbestand

    Das Original von Hofmaler Johann Heinrich Christian Franke entstand 1767 und zeigt Friedrich II. mit abgenommenem Dreispitz in derselben Kleidung und Pose.

  • 10. Friedrich II. (1712 - 1786)

    l auf Leinwand Preuen 18. Jhdt. Unsigniert Mae: 42,2 x 49,2 cm (mit Rahmen) 33,8 x 39,9 cm (ohne Rahmen) Gerahmt mit Berliner Leiste Provenienz: Aus altem Sammlungsbesitz

  • 11. Friedrich II. (1712-1786)

    l auf Leinwand (auf Holz aufgezogen) Preuen 1761 Gottfried Hempel 1761 Mae: 26,1 x 32,8 cm (mit Rahmen) 17,8 x 24,3 cm (ohne Rahmen) Beschriftung auf der Rckwand: "Hempel pinx 1761" und "Stich v. Bause 1762" Provenienz: Alter Privatbesitz

    Gottfried Hempel malte Friedrich II. oft in Feldherrnpose mit Marschallstab und Degen. Allerdings sind nur noch wenige dieser Portraits erhalten. Im vorliegenden Gemlde setzte Hempel die Lichter auf Stirn und Hnde des Knigs. Der blaue Samtrock schimmert durch den Lichteinfall in verschiedenen Blautnen. Das Zelt am rechten Bildrand deutet an, da sich der Knig im siebenjhrigen Krieg befindet.

    Gottfried Hempel (1720-1772)

    Gottfried Hempel portraitierte viele berhmte Zeitgenossen. Seine Portraits von Friedrich II. waren gefragt und spiegeln den Charakter des Knigs in allen Facetten. Der Berliner Dichter und Philosoph Karl Wilhelm Ramler schrieb ber ein groformatiges Knigs-Portrait von Hempel: "Unser Hempel hat ihn recht schn getroffen, beer als Er irgendwo zu haben ist. In seiner Mine herrscht die wahre Vernunft; wenn sie ein Gesicht annimmt, so mu es ein solches seyn. Kein witziger, sondern ein vernnftiger Blick, ist sein Blick. Ich la darinn eine gesetzte Tapferkeit und eine Freyheit der Seele, die ber allen Zweifel und alle Furcht erhaben ist. Durch dieses Portrt kan Hempel vielleicht reich werden. Die den Knig oft gesehen haben, sagen, da es das beste ist was man von ihm gesehen hat und sehen kan, Pesnens Arbeit nicht ausgenommen: es versteht sich, in Ansehung der hnlichkeit und nicht in Ansehung des Mahlerverstandes. Man glaubt da der Englische Envoy eines nach seinem Hofe schicken werde."

  • 12. Friedrich II. (1712-1786)

    l auf Leinwand Preuen 18.Jhdt. Unsigniert Mae: 63,7 x 67,4 cm (mit Rahmen) 33 x 37,5 cm (Sichtma) Versilberter und vergoldeter, holzgeschnitzter Rokoko-Rahmen Provenienz: Aus altem Sammlungsbesitz

    Eine vergleichbare Zeichnung von Nelson "Friedrich der Groe als Heerfhrer zu Pferde" hing im alten Potsdamer Stadtschlo.

  • 13. Friedrich II. (1712-1786)

    l auf Leinwand Preuen 18. Jhdt. Unsigniert Mae: 57 x 68,8 cm (mit Rahmen) 39,5 x 51,2 cm (ohne Rahmen) Holzgeschnitzter, vergoldeter Potsdamer Rahmen nach einem Entwurf von Nahl Provenienz: Aus altem Sammlungsbestand

    Das unsignierte Portrait zeigt Friedrich den Groen in einem gemalten ovalen Rahmen. Zeitgenssische Wiederholung des berhmten Gemldes von Anton Graff aus dem Jahr 1781.

  • 14. Friedrich II. (1712-1786)

    l auf Leinwand (auf Holz aufgezogen) unsigniert Preuen 18. Jhdt Mae: 36,7 x 45,1 cm (mit Rahmen) 30,9 x 39 cm (ohne Rahmen) Provenienz: Aus Privatbesitz Leistenrahmen mit Schildpattmalerei

  • 15. Friedrich II. (1712-1786)

    l auf Leinwand Preuen ca. 1780 Unsigniert Mae: 36,5 x 43,6 cm (mit Rahmen) 29,4 x 36,3 cm (ohne Rahmen) Vergoldeter Leistenrahmen Provenienz: Aus altem Sammlungsbestand

    Die Vorlage fr dieses Bild ist ein Gemlde von Heinrich Franke "Friedrich der Groe Mit Dreispitz in der Hand grend". Zahlreiche Maler imitierten das populre Gemlde mehr oder weniger originalgetreu. In diesem Fall hat sich der Kopist fr eine Karikatur des Originals entschieden. Ein hnliches Gemlde aus der Hand des unbekannten Knstlers findet sich im Gleimhaus in Halberstadt (Inv.Nr. A 185).

  • 16. Friedrich Wilhelm II. (1744-1797)

    l auf Leinwand Berlin um 1794 Johann Christoph Frisch zugeschrieben Mae: 76,2 x 85,6 cm (mit Rahmen) ca. 57 x 66 cm (ohne Rahmen) Aus altem Sammlungsbesitz

    Johann Christoph Frisch (1738-1815) war Hofmaler unter Friedrich II. Frisch erhielt den ersten Zeichenunterricht bei seinem Vater, dem Kupferstecher Ferdinand Helfreich Frisch. Er wurde Schler des Historienmalers Christian Bernhard Rode und unternahm zwischen 1765 und 1768 Studienreisen nach Rom und in die Provence. Seit 1770 war Frisch Mitglied der Berliner Akademie der Knste. Dort unterrichtete er praktische Malerei und avancierte 1805 zum Direktor. Ein hnliches Friedrich-Wilhelm II.-Portrait von Frisch befindet sich im Deutschen Historischen Museum, Berlin.

  • 17. Friedrich Wilhelm III. (1770-1840)

    l auf Leinwand Preuen ca. 1830 Franz Krger zugeschrieben Mae: 73,1 x 90 cm (mit Rahmen) 61 x 74 cm (ohne Rahmen) Original gerahmt Provenienz: Aus altem Sammlungsbesitz

    Franz Krger (1797-1857)

    Franz Krger wurde am 10. September 1797 in Grobadegast bei Kthen geboren und zeigte schon als Kind groes Interesse an der Tiermalerei. Ab 1813 studierte an der Berliner Akademie der Knste. Seine Przision in der Tiermalerei brachte ihm den Titel "Pferde-Krger" ein. Spter spezialisierte er sich auf die Portraitmalerei und wurde bald zu einem der bekanntesten Berliner Maler. Ab 1825 durfte sich Franz Krger Hofmaler nennen, 1826 wurde er von Friedrich Wilhelm III. zum Professor an der Berliner Akademie der Knste ernannt.

  • 18. Friedrich Wilhelm III. (1770-1840)

    l auf Malpappe Zeitgenssisches Portrait Preuen 19. Jhdt. Unsigniert Mae: 29 x 32 cm (mit Rahmen) 19,5 x 22,6 cm (ohne Rahmen) Im originalen Schinkel-Rahmen Provenienz: Aus altem Sammlungsbesitz

  • 19. Friedrich Wilhelm IV. (1795 - 1861)

    l auf Leinwand Berlin um 1825 Franz Krger zugeschrieben Mae: 37 x 44,5 cm (mit Rahmen) 20,5 x 28,9 cm (ohne Rahmen) Zeitgenssische Rahmung Provenienz: Aus Privatbesitz Restaurierter Zustand

    Ein vergleichbares Gemlde, gemalt von Franz Krger, befindet sich im Besitz der Stiftung Preuische Schlsser und Grten Berlin-Brandenburg. Diese kleinere Version diente Krger vermutlich als Vorstufe der spteren Ausarbeitung im Groformat.

    Das Gemlde zeigt Friedrich Wilhelm IV. im Park von Sanssouci, im Hintergrund ist das Neue Palais sichtbar.

  • 20. Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861)

    l auf Leinwand Preuen ca. 1745 Franz Krger zugeschrieben Mae: 96 x 108 cm (mit Rahmen) 67 x 80,5 cm (ohne Rahmen) Stuckierter vergoldeter Originalrahmen Provenienz: Aus altem Sammlungsbestand

    Ein vergleichbares Gemlde, gemalt von Franz Krger, befindet sich im Besitz der Stiftung Preuische Schlsser und Grten Berlin-Brandenburg.

  • 21. Wilhelm I. (1797-1888)

    l auf Leinwand Preuen 1888 Signiert mit A. Butzke Mae: 70,3 x 60 cm (mit Rahmen) 47,3 x 57,3 cm (ohne Rahmen) Provenienz: Alter Sammlungsbesitz Rahmen: Gekehlte Leiste, echt vergoldet Restaurierter Zustand

    Das Portrait entstand im Todesjahr von Wilhelm I. nach einer damals populren Fotografie des Kaisers, die im Juli 1871 von den Fotografen Loescher und Petsch in Berlin erstellt wurde.

  • Fotos und Text: Jrg Jochim Riehle Berlin, April 2014