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c/o Karin GirkingerLederergasse 5

A-6380 St. Johann in TirolTel./Fax +43 (0) 5352/61284

www.artacts.at /// [email protected]

Pressemappe

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artacts ´18Festival for Jazz and Improvised Music

9. bis 11. März 2018Alte Gerberei

St. Johann in Tirol

„Warum Musik? Vielleicht, weil sie bei mir tiefe Gefühle auslöst und mich ins Ungewisse entführt. Musik kann eine Medizin sein und ein erfrischender Energieschub, der mir im Alltag weiterhilft. Zu einer bestimmten Zeit war Musik ein Heilmittel für mich. Die Fotos, die ich während der Konzerte anfertige, sind meine Art und Weise, die Schönheit dieser Welt mit anderen zu teilen.“ Petra Cvelbar, aus Ljubljana stammende Fotografin, eröffnet das Festival mit ihrer Ausstellung Sweet Addiction und spannt damit einen Bogen von der Foto- zur Musizierkunst. Das Sich-Einlassen auf das Ungewisse und das Streben nach Freiheit, von dem Petra Cvelbar spricht, war auch für uns wieder Triebfeder bei der Erstellung des Festivalprogramms. Ein Forschungszug durch die aktuellen Entwicklungen der frei improvisierten Musik, ein kurzes Blitzlicht mal da, ein nachhaltig bleibender Eindruck dort.

Dem klanglichen Forscherdrang verpflichtet sieht sich Elisabeth Flunger, zugegen im Eröffnungskonzert im Quartettformat und später als Konzeptionistin einer Sound-Installation im Betriebsgebäude einer tosenden Mühle. Ähnlich brüllend wird sich wohl auch das Abschlusskonzert des Festivals gestalten, 10 Musikerinnen und Musiker hat sich Ken Vandermark auserwählt, um das neue Großensemble Entr´acte in der Alten Gerberei erstmals dem Publikum zu präsentieren – eine gemeinsame Idee des Chicagoer Kreativgeistes und des artacts-Veranstalterteams. Sämtliche Ensemblemitglieder hört man ein zweites Mal in kleineren Besetzungen, in bestehenden Bands wie auch in eigens für das Festival konzipierten Konstellationen. Da wäre etwa Pianistin Elisabeth Harnik, die sich mit Tubisten Melvyn Poore und dem St. Johanner Zitherbotschafter Martin Mallaun eine ganz neue Klangwiese geschaffen hat. Neue Klangfelder erkunden auch zwei Trompeterinnen, Jaimie Branch aus New York und Susanna Santos Silva aus Portugal, heute lautstark prägende Proponentinnen einer männer-dominierten Klangwelt.

Was uns auch schon direkt zum politischen Aspekt eines Festivals wie artacts führt. Das Streben nach Neuem und Freiem in der Musik ist dessen ureigenes Anliegen, dem Ungehörten den entsprechenden Raum zu verschaffen seine Aufgabe. Und das hat durchaus mit Toleranz zu tun, mit Respekt vor einander, mit dem Mut, auch unbequeme Positionen zu vertreten, die nicht dem Mainstream angehören. Im künstlerischen und musikalischen Feld genauso wie im sozialen und politischen Bereich. Dies sei vor allem politischen Entscheidungsträgern ans Revers geheftet. Keine Scheu vor den Diskussionen und Problemen der Gegenwart! So halten wir es letztlich mit Ken Vandermark, in Anlehnung an Man Ray: „There are no problems, just solutions“. Darauf Terrie Hessels nach Marcel Duchamps: „There are no solutions, because there are no problems.“

Das Team von artacts – Festival for Jazz and Improvised Music

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artacts ´18Festival for Jazz and Improvised Music

9. bis 11. März 2018Alte Gerberei

St. Johann in Tirol

Donnerstag, 8. März, 19.00 UhrGalerie der Marktgemeinde St. Johann in Tirol

Sweet Addiction – Ausstellung Petra Cvelbar

„Musik ist meine Sucht, aus diesem Grund gab ich der Ausstellung diesen Titel. Ich bin süchtig nach guter Musik, und Fotografie gibt mir ein Werkzeug in die Hand, um die Gefühle und Geschichten einzufangen, dir beim Hören durch den Kopf gehen.“ So beschreibt die slowenische Fotografin Petra Cvelbar im freistil-Interview ihre Motivation, die letztlich zur glühenden Leidenschaft wuchs. Bereits ihr Studium der Sozial- und Kulturwissenschaften schloss sie im Fach Fotografie ab, daneben gilt ihr Interesse auch dem hehren Handwerk des grafischen Design. Zur Zeit ist sie Art Director der slowenischen Ausgabe der Zeitschrift Cosmopolitan.

Ort: Galerie der Marktgemeinde St. Johann in Tirol

Öffnungszeiten der Ausstellung:Freitag, 9. März, 14.00 – 18.00 UhrSamstag, 10. März, 10.00 – 12.00 Uhr, 14.00 – 18.00 UhrSonntag, 11. März, 10.00 – 12.00 Uhr, 14.00 – 18.00 Uhr

Mit freundlicher Unterstützung des Museums- und Kulturverein St. Johann in Tirol

www.petracvelbar.com

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artacts ´18Festival for Jazz and Improvised Music

9. bis 11. März 2018Alte Gerberei

St. Johann in Tirol

Freitag, 9. März, ab 19.00 UhrAlte Gerberei

Flunger/Berghammer/Vicard & Gnigler Branch/Rempis/Håker Flaten/Østvang Massaria/Gasser Shelter

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Berghammer/Flunger/Vicard & Gnigler (A, I)Thomas Berghammer – trumpetElisabeth Flunger – metal percussionAlessandro Vicard – double bassJakob Gnigler – tenor saxophone

stille geräusch rhythmus klang raum

Mit diesen Parametern wird Musik geschaffen, werden musikalische Abläufe entwickelt. Das leise wird in der Lautheit ebenso hörbar gemacht, herausgeschält. Komplementär entgegengesetzte Aktionen, präzise ausgeführt, wollen Spannung bewirken. Das Ohr einladen. Verschiedene Plätze besuchen und dort verweilen. Diese Spannung will intensiviert werden, schraubt sich weiter, sucht nach Veränderung, löst sich auf in Entspannung. Ruhe. Stille.

Das Ensemble Berghammer/Flunger/Vicard besteht seit 2015. Freie und konzeptionelle Improvisation ist der musikalische Nährboden, aus dem das Trio seine Energie schöpft.

Was soll´s – dem Trompeter Thomas Berghammer sitzt der Schalk im Nacken. Ungeachtet komplexester Beschreibungen seiner Musik verleiht er dieser eine ungeahnte Sinnlichkeit und Leben. Kooperationen mit zahllosen VertreterInnen der Improszene pflastern seine Karriere, er ist Mitglied in Nifty´s und dem Takon Orchester und arbeitet in Genre-übergreifenden Projekten in Literatur, Theater, Tanz und Malerei. Elisabeth Flunger entwickelt das Perkussionsspiel laufend weiter, verwendet dazu Altmetall und verschiedene Klangschüsseln, spielt als Solistin etwa im Klangforum Wien oder im Ensemble des 20. Jahrhunderts, konzipiert multimediale Performances im öffentlichen Raum. Alessandro Vicard betreib Tiefenforschung, als Meister der tiefen Töne pendelt er zwischen Komposition und Impro. Er fühlt sich in der Barockmusik (J. S. Bach) genauso zu Hause wie in der Musik der Gegenwart (Henze, Rolling Stones). Dort und dann und auch hier lädt sich das Trio einen Gast in die Band: der junge Jakob Gnigler beschäftigt sich intensiv mit der Klangforschung am Saxophon, betreibt seine Jazzband Gnigler, entwickelt Improvisationskonzepte und komponiert Musik im zeitgenössischen Kontext.

www.eflunger.com jakobgnigler.com

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Branch/Rempis/Håker Flaten/Østvang (USA, NOR)Jaimie Branch – trumpet Dave Rempis – reedsIngebrigt Håker Flaten – double bassTollef Østvang – drums

Restlos begeistert zeigten sich die New York Times kürzlich vom Debutalbum der Trompeterin Jaimie Branch. In der Tat, Fly or Die – so ihr Werk (mit Tomeka Reid, Jason Ajemian und Chad Taylor) – gilt als eine der aufregendsten Plattenveröffentlichungen des vergangenen Jahres. Klassisch ausgebildet, übt sich die kürzlich von Chicago nach Brooklyn übersiedelte Musikerin und Komponistin mittlerweile in so unterschiedlichen Genres wie Free Jazz, Punk, Noise, Indie Rock und Hip Hop. Ihre Ghostly Sounds (New York Times), ihr markanter Ton und ihre unverkennbare Phrasierung bescherten ihr rasch einen Stammplatz auch in der New Yorker Szene.

Im vorliegenden Quartett pflegt sie die musikalische Konversation mit einem der prägendsten Musiker der Chicagoer Szene, dem umtriebigen Dave Rempis, sowie dem nicht minder bedeutenden, aus Norwegen stammenden Mr. Bassman, Ingebrigt Håker Flaten. Welch unvergessliche Konzertabende, auch in gemeinsamen Projekten, haben uns die beiden Energiebündel schon beschert, unerschöpflich ist ihr Ideenreichtum, ihre Spielfreude, ihre Kreativität. Und ganz wunderbar am Schlagzeug Tollef Østvang, nicht erst seit seinem großartigen wie unvergesslichen Gastspiel mit Mars Williams bei artacts ´17 ein leuchtender Fixstern am Jazzhimmel.

www.jaimiebranch.com www.daverempis.com ingebrigtflaten.com http://www.tollefostvang.com

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Massaria/Gasser (I, A)Andrea Massaria – guitars Clementine Gasser – 5 string cello

Gitarrist Andrea Massaria und Cellistin Clementine Gasser haben jeweils sechs Haiku des japanischen Haiku-Meisters Kobayashi Issa (1763 – 1827) ausgewählt und für den Duo-Partner anhand grafischer Partituren aufbereitet. Diese sind teilweise in Kombination mit konventioneller Notenschrift und Spielanweisungen versehen, wobei dieser künstlerische Ansatz Raum für Neues gibt und überraschenden musikalischen Perspektiven viel Platz zur Entfaltung lässt. Eine wunderbare CD mit dem Namen The Spring of My Life – in Anlehnung an Issas Hauptwerk – ist dabei entstanden.

Andrea Massaria stammt aus Triest, genoss eine profunde klassische Ausbildung an der Gitarre und widmet sich seit einem Vierteljahrhundert verstärkt dem Jazz sowie der zeitgenössischen und experimentellen Musik. Eine rege Konzerttätigkeit, u. a. mit Butch Morris, Oliver Lake, Sylvie Courvoisier, Rob Mazurek oder Giancarlo Schiaffini führte ihn zu zahlreichen Festivals in Italien und ganz Europa.

Geboren in Luzern, hat Clementine Gasser mittlerweile ihren Lebensmittelpunkt in Wien gefunden. Ihren Studien an den Konservatorien ihrer Heimatstadt sowie der Stadt Wien (Jazz-Komposition) folgt seit vielen Jahren eine umtriebige und äußerst kreative Arbeit in unterschiedlichen künstlerischen Bereichen: so arbeitete sie etwa mit Bodo Hell, Gert Jonke und Robert Menasse, mit Christoph Schlingensief und Patti Smith, mit Karin Beier und Achim Benning für das Wiener Burgtheater. Weiters ist sie mit ImpromusikerInnen wie Mikolaj Trzaska, Elisabeth Harnik Michael Zerang oder Gianni Mimmo zu hören.

www.andreamassaria.com www.clementine-gasser.com

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Shelter (USA, NL, AUS)Ken Vandermark – reedsNate Wooley – trumpet Jasper Stadhouders – e-guitar, e-bassSteve Heather – drums, crackle box

Nein, das ist keine Bigband – mag die Musik dieses Quartetts noch so eindringlich den Anschein erwecken, als hätte man ein brüllendes Jazzorchester vor sich. Zwischen pulsierenden Mustern des Post Punk und der befreienden Energie des Free Jazz siedelt das Kleeblatt seine Musik an. Jedes der vier Mitglieder bringt seine stilistischen Eigenheiten in die Kompositionen ein, und doch versetzt diese Musik die Hörerschaft letztendlich schier in Trance, klingt das Resultat wie aus einem Guss – schlichtweg beglückend, wie es das vierblättrige Kleeblatt halt so in sich hat.

Ken Vandermark hat das Saxophonspiel im zeitgenössischen Jazz nachhaltig geprägt, die Musik in der Stadt seines Lebensmittelpunktes Chicago ganz gehörig entstaubt und tourt seit mehr als zwei Jahrzehnten mit unterschiedlichsten seiner Bands um die ganze Welt. Als Stammgast auf zahllosen Festivals – auch auf diesem – begeistert seine Musik mit ausgefeilten Kompositionen und Zusammenstellungen, vor allem aber mit ihrer unbändigen Kraft und Sinnlichkeit. Mit Trompeter Nate Wooley verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit, in Duoform wie auch in größeren Ensembles, bis hin zu gemeinsamen Gastauftritten in der holländischen Punklegende The Ex. Aus dieser Ecke stammt auch Saitenzampano Jasper Stadhouders, mit ihm betreibt Vandermark die Band Made To Break. Und letztlich noch der Mann für die feinen und gröberen Rhythmen, der wunderbar vielseitige Drummer Steve Heather.

http://kenvandermark.com http://natewooley.comjasperstadhouders.wordpress.com/about soundcloud.com/steve-heather

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artacts ´18Festival for Jazz and Improvised Music

9. bis 11. März 2018Alte Gerberei

St. Johann in Tirol

Samstag, 10. März, ab 15.30 Uhr

13.30 Uhr, Hauptplatz Soundcabs

15.30 Uhr, St. Nikolaus-Kirche, Weitau Joe Williamson solo

16.30 Uhr, Galerie der LLA Weitau Ken Vandermark & Terrie Hessels

19.00 Uhr, Alte Gerberei Mette Rasmussen solo Life and Other Transient Storms Mallaun/Harnik/Poore Oliwood & Trevor Dunn

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Joe Williamson solo (CAN)

Joe Williamson – double bass

Eine enorme stilistische Bandbreite markiert die musikalische Laufbahn des kanadischen Kontrabassisten Joe Williamson mit aktuellem Lebensmittelpunkt Stockholm. Sei es sein Mitwirken bei jazz-orientierten Ensembles wie The Electrics (mit Axel Dörner, Sture Ericson, Raymond Strid) oder Booklet (mit Tobi Delius und Steve Heather), sei es sein ungehemmtes Herangehen im Verbund mit Leonid Soybelman, Andy Moor und Tony Buck in Kletka Red, oder sein prägendes Mitwirken in Trapist (mit Martin Brandlmayr und Martin Siewert). Ganz zu schweigen von einem der bemerkenswertesten wie auch skurrilsten Ensembles in seiner Kooperation mit Drummer Tony Buck: dem Trio Tipper Gore (mit Gitarrist Rico Repotente). Als Solist ein unverzichtbares Erlebnis!

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Ken Vandermark & Terrie Hessels (USA, NL)

Ken Vandermark – reeds Terrie Hessels – e-guitars

Mr. Hessels kennen wir auch als Terrie Ex, das Urgestein und letzte verbliebene Gründungsmitglied der holländischen Anarcho-Punk-Götter The Ex. Um nichts weniger bedeutend ist seine Arbeit im Feld der Freien Impro, auch seine Teilnahme im Quartett Lean Left (mit Andy Moor, Ken Vandermark und Paal Nilssen-Love) ist unvergesslich. Und von Ken Vandermark ist an anderer Stelle mehr zu lesen. Ein Duokonzert in der denkwürdigen Atmosphäre der Galerie der Landwirtschaftlichen Landeslehranstalt Weitau.

in Kooperation mit LLA Weitau

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Mette Rasmussen solo (DEN)

Mette Rasmussen – alto saxophone

Im Vorjahr zeigte sie noch den g´standenen Mannsbilder ihres Mette Rasmussen Quintet deutlich, wohin die Reise geht (Zitat freistil). Wer je die Körperlichkeit von brachialem Energy Playing gespürt hat, hier wird sie unmittelbar. Hupender Lärm von der Laustärke eines Schiffshorns, Fiepen, Quietschen, Kreischen und Röhren – all das holt Mette Rasmussen aus ihrem Instrument heraus.

Die dänische Saxophonistin lebt in Norwegen und arbeitet mit der natürlichen Rohheit des Alt-Saxophons, sie schöpft die klanglichen Möglichkeiten aus, erkundet und experimentiert. Für ihre ideenreichen kontrollierten Ausbrüche nutzt Mette Rasmussen eine breite Palette von Techniken und die expressive Energie des Free Jazz. In weit ausladenden Soundgirlanden erinnern sie an Albert Ayler, um im nächsten Moment ihre Musik in volksliedhafter melodischer Schlichtheit ausklingen zu lassen.

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Life and Other Transient Storms (POR, DEN, SWE)

Susana Santos Silva – trumpet, flugelhorn Lotte Anker – tenor and soprano saxophone Sten Sandell – piano Torbjörn Zetterberg – double bass Jon Fält – drums

Zwei spiel- und ausdrucksstarke sowie zu Recht international höchst gefragte Frauen bilden die zentrale Achse dieses Quintetts. Susana Santos Silva zählte bis vor Kurzem zu den rising stars, heute gilt die portugiesische Trompeterin und Flügelhornistin gemeinhin als eine der bedeutendsten Botschafterin der freien Musik ihres Landes. Ihr weites musikalisches Spektrum – von der klassischen über zeitgenössische Musik bis hin zu Jazz und Impro – und ihr einzigartiger Klang bescherten ihr entsprechende Aufmerksamkeit und Teilnahme in Bands wie Mats Gustafsson´s Nu Ensemble, Fire! Orchestra oder Torbjörn Zetterbergs Och Den Stora Frågan. Lotte Anker gehört schon lange zu den Aktivposten der internationalen Impro-Szene. Die dänische Saxophonistin ist gleichermaßen im experimentellen Jazz wie in der Neuen Musik zu Haus, gründete bereits 1996 das Copenhagen Art Ensemble und hat mit unzähligen KollegInnen gearbeiten – von John Tchicai bis Peter Brötzmann und Mats Gustafsson, von Marilyn Mazur bis Ikue Mori. Spätestens seit dem Trio Gush (mit Mats Gustafsson und Raymond Strid) kennt man Sten Sandell als herausragenden Pianisten der zeitgenössischen Jazzmusik, aber auch der Neuen Musik. Gemeinsam mit seinen jungen Kollegen Torbjörn Zetterberg am Kontrabass und Jon Fält am Schlagzeug weben die drei an einem dichten, impulsiven Klangteppich – mehr als lediglich eine rhythm section. Mag der Sturm des Lebens versiegen, dies ist Musik für die Ewigkeit.

susanasantossilva.com www.lotteanker.com stensandell.com

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Mallaun/Harnik/Poore (A, UK)

Martin Mallaun – zitherElisabeth Harnik – piano Melvyn Poore – tuba

Im Jahr 2016 komponierte Elisabeth Harnik für Martin Mallaun das Solostück für Zither, roaming. Aufgeführt im Wiener Echoraum, bei den Grazer Minoriten und auch auf den Tourneen durch Finnland war man sich rasch einig, diese Kooperation weiterzuführen. Als Improvisatoren begibt man sich nun neugierig auf Klangrecherche, frönt der experimentellen Interaktion mit Tasten- und Saitenklängen – lustvoll und wohltemperiert – und den erweiterten Klangmöglichkeiten des tiefsten aller Blechblasinstrumente.

Martin Mallaun ist beständig auf der Suche nach neuen klanglichen und stilistischen Ausdrucksformen auf der Zither. Unterschiedliche Felder wie Zeitgenössische Musik, barocke Lautenmusik bis hin zu freier Improvisation und traditioneller Volksmusik führen ihn zu eigenen Projekten wie dem Zithertrio Greifer, zur langjährigen Zusammenarbeit mit der Geigerin Barbara Lüneburg oder der Akkordeonistin Viviane Chassot, hin zum Improtrio tricky bridges, Daneben erhielt er Engagements als Solist beim National Royal Scottish Orchestra, Orchestre National des Pays de la Loire oder dem Orchestre de Picardie. Das Wirken der Pianistin Elisabeth Harnik in Worte zu fassen, sprengt manche Seite von Programmbroschüren. Soviel sei immerhin gesagt: ihre Auftritte begeistern dank ungemeiner Musikalität, Präzision und Einfühlungsvermögen. Als Improvisatorin schätzt man sie im Kontext mit Ken Vandermark, Dave Rempis, Fay Victor und Dominic Lash (artacts ´12! Neue CD Reddeer – New York/St. Johann), mit Joëlle Léandre, Michael Zerang, Clementine Gasser, Agnes Heginger, etc… Darüber hinaus erhält sie Kompositionsaufträge von internationalen Festivals im Bereich der Neuen Musik, zuletzt etwa für die Klangspuren Schwaz, Hommage á Joan LaBarbara. Melvyn Poore hat als Tubist viele Kompositionen für sein Instrument angeregt und das Repertoire durch eigene Stücke maßgeblich erweitert. Als improvisierender Musiker erkundet er die Klangmöglichkeiten der Tuba allein und in Verbindung mit anderen Instrumenten und Elektronik. Hierzulande viel zu selten zu hören…

www.martinmallaun.com elisabeth-harnik.at

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Oliwood & Trevor Dunn (D, FIN, USA)

Oliver Steidle – drums, compositionFrank Gratkowski – alto saxophone Kalle Kalima – e-guitarTrevor Dunn – e-bass

Musik knallbunt, wie sich auch Hollywood präsentiert, ist die Musik des Berliner Trios Oliwood. Drei ausgewiesene Protagonisten der Kreativwirtschaft bringen hier ihre Leidenschaft für das Gerade-so-Machbare, das Nicht-mehr-Machbare und das Absurde in Einklang mit Harmonie und Schönheit – ein Widerspruch? Mit Sicherheit. Aber Dogmen sind hier fehl am Platz, Überraschungen erwünscht.

Oliver Steidle, ausgewiesener Weise einer der erfrischendsten und umtriebigsten Drummer im Free Jazz wie auch in der komponierten Musik, leitet neben Oliwood noch Bands wie SoKo Steidle und Killing Popes, ist Mitglied in Bands wie Der Rote Bereich, Klima Kalima, im Aki Takase Trio und spielt neben Anderen mit Peter Brötzmann, Louis Sclavis, Tristan Honsinger, Evan Parker. Kalle Kalima, kühler Finne mit heißen Riffs, gründete seine Bands Klima Kalima, Kuu, Johnny Lamarama, K18, arbeitete u. a. mit Linda Sharrock, Marc Ducret, Jimi Tenor. Gemeinsam waren die Beiden schon mit Holzbläser Frank Gratkowski im hinreißenden Quintett Z-Country Paradise zu hören. Diesen schätzt man in höchstem Grade als Solisten in unterschiedlichsten Kooperationen, etwa mit Mal Waldron, Phil Minton, Ken Vandermark, Hamid Drake, Mark Dresser, mit seinem eigenen Quartett und – last not least – als Komponist z. B. für Tony Oxley Celebration Orchestra oder die WDR Big Band. Oliwood hat sich nun mit Trevor Dunn einen der vielseitigsten Musiker der Bay Area Szene Kaliforniens eingeladen. Ohne Berührungsängste zu Heavy Metal und Free Jazz prägte er Ensembles wie Mr. Bungle oder Fantomas und ist ständiges Mitglied im Erik Friedlander Trio.

oliversteidle.com kallekalima.com/gratkowski.com/detrevordunn.net

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artacts ´18Festival for Jazz and Improvised Music

9. bis 11. März 2018Alte Gerberei

St. Johann in Tirol

Sonntag, 11. März, ab 14.00 Uhr

13.30 Uhr, Hauptplatz Soundcabs

14.00 Uhr, Alte Gerberei The Kids Improvisers Workshop Band,

cond. by Melvyn Poore

16.00 Uhr, Wieshofer Mühle Sound-Installation Elisabeth Flunger

19.00 Uhr, Alte Gerberei Dieb13 & Didi Kern Hawkins-Mitchener-Quartet Duthoit/Agnel/Castelló Entr´acte

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Performance/Sound-Installation Elisabeth Flunger

Elisabeth Flunger – concept

Die Kunstmühle Wieshofer, eine Getreidemühle für Mehl und Futtermittel, ist schon für sich genommen einen Besuch wert und absolut faszinierend mit ihren Düften, Klängen und tanzenden und brausenden Maschinen (Vorsicht: für Asthmatiker – vielleicht problematisch wegen des Staubs). In jedem Stockwerk finden andere Verarbeitungsvorgänge des Mahlens statt. Das Getreide wird in mehreren Kreisläufen immer wieder gemahlen und gesiebt und immer wieder von einem Stockwerk ins nächste gepumpt.

Elisabeth Flunger wird in der Mühle eine Performance / Installation mit improvisierenden Musikern, Texten und Bildern gestalten. Die Musiker werden zu den Klängen der Mühle einen musikalischen Kommentar setzen und die harmonischen Spektren und repetitiven Vorgänge umspielen, variieren und erweitern. Eine Geschichtenerzählerin wird Texte zu MüllerInnen und Mühlen lesen. Bilder werden die Bedeutung der Mühle als historischen und mythischen Ort illustrieren.

www.eflunger.com

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Dieb13 & Didi Kern (A)

Dieb13 – turntablesDidi Kern – drums

Wie kaum ein anderer versteht es Dieter Kovacic aka Dieb13, in Echtzeit Sounds aus Schallplatten in die Musik der Live-Bands zu integrieren. Er gilt heute als einer der international gefragtesten Turntabler in der Freien Musik, u. a. prägt er entscheidend die Sounds von Bands wie Swedish Azz oder Mats Gustafssons Fire! Orchestra. Dieter Kovacic ist überdies Gründer und Host von klingt.org, einem der wichtigsten hiesigen digitalen Tummelplätze für experimentelle Musik.

Didi Kern kennt man, und zwar hauptsächlich als treffsicheren Schlagzeuger von Combos wie Bulbul, Fuckhead, broken.heart.collector und Glutamat. Aber auch in der lärmigen Ecke der Impro und des freien Jazz hat er sich einen Namen gemacht, insbesondere mit Keyboard-Wizard Philipp Quehenberger (mit dem er unter anderem für Franz West musiziert). Er ist einer der wenigen Musiker, der auch mit internationalen Kapazundern locker mithalten und sogar musikalischen Gewalttätern wie Peter Brötzmann, Weasel Walter, Mats Gustafsson und Ken Vandermark mit seinen Stöckchen einheizen kann. Außerdem ist er ein begeisterter DJ (Rokko).

dieb13.klingt.org

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Hawkins-Mitchener-Quartet (UK)

Alexander Hawkins – piano, compositionsElaine Mitchener – voice Neil Charles – double bassStephen Davis – drums

Nicht nur ihre stimmliche Vielfalt prägen die Auftritte der Elaine Mitchener, auch ihre Beschäftigung mit Musiktheater, Sound Art und Performancekunst verleihen ihren Auftritten besonderen Glanz. Stilistisch wagt Mitchener den Spagat zwischen Jazz, Sound Poetry, klassischer Musik und Freier Impro, und dem entsprechend unkonventionell liest sich auch die Liste ihrer Musizierpartner: von Irvine Arditti über Christian Marclay bis hin zu Henry Grimes und Evan Parker.

Geprägt von klassischer wie auch der Musik eines Jelly Roll Morton oder Duke Ellington hat Pianist Alexander Hawkins heute zu seinem ganz persönlichen Stil gefunden. Sein Spiel wurde gar schon als Zukunft des Klavierspiels bezeichnet, jedenfalls ist er heute fixes und prägendes Mitglied der britischen Avantgarde- und Improszene. Kollaborationen mit Louis Moholo-Moholo, Joe McPhee, John Surman Han Bennink, Wadada Leo Smith und Evan Parker legen davon reges Zeugnis ab. Bassist Neil Charles und Schlagzeuger Stephen Davis (nicht zu verwechseln mit dem aus Kalifornien stammenden Jazz-Drummer Steve Davis) zählen wie ihre beiden BandkollegInnen zur jüngeren Garde einer ungemein kreativen und eigenständigen Improszene des Vereinigten Königreichs, sprühend vor Spaß am Spiel und Kreativität.

http://www.alexanderhawkinsmusic.comhttp://www.elainemitchener.com

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Duthoit/Agnel/Castelló (F, A)

Isabelle Duthoit – voice, clarinetSophie Agnel – pianoAngélica Castelló – paetzold, tapes, electronics

Mit dem künstlerischen Schaffen dieser drei Musikantinnen Vertraute werden es schon erahnen, wohin diese Reise führt: ohne Umschweife direkt in die Welt der freien Improvisation, in das von allen musikalischen Dogmen losgelöste freie Spiel. Einmal dröhnend, mit einer irrwitzigen Kraft und Leidenschaft, nur um im nächsten Moment lustvoll Stecknadeln fallen zu lassen und dem Aufprall zu lauschen.

Isabelle Duthoit kreischt, schreit, wispert, gurgelt, flüstert und zischt sich ohne Text und fast schon hexenhaft durch die Stücke. Entlockt der Klarinette unglaublichste Sounds, peinigt ihr Instrument, bringt es im nächsten Moment mit wärmsten Tönen zum Heulen. Sophie Agnel werkt auch an den Tasten, erforscht jedoch die Innereien ihres Klaviers bis ins letzte Detail, erzeugt darin Sounds, die an eine Reise ins Universum erinnern. Dazwischen nimmt Angélica Castelló, Sounddesignerin, Kuratorin und Improvisatorin an der Schnittstelle von Neuer und elektroakustischer Musik, mit ihren Paetzoldflöten und elektronischen Gerätschaften Platz.

Engelsmusik. Oder doch direkt aus der Hölle?

www.sophieagnel.com castello.klingt.org

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Entr´acte (USA, DEN, NL, A, AUS)

Ken Vandermark – reeds Mette Rasmussen – reedsNate Wooley – trumpet Jasper Stadhouders – e-guitarTerrie Hessels – e-guitarElisabeth Harnik – pianoJoe Williamson – double bassDieb13 – turntablesSteve Heather – drums Didi Kern – drums

Den Nukleus dieses Großensembles bildet das DEK Trio mit Ken Vandermark, Elisabeth Harnik und Didi Kern, in der vorjährigen Ausgabe dieses Festivals bereits in einem fulminanten Konzert zu bestaunen und überdies auf CD DEK Trio: Construct 2: artacts nachzuhören. Jedoch pflegt Ken Vandermark all seinen BandkollegInnen teils intensive Zusammenarbeit über etliche Jahre, einige dieser Konstellationen sind auf diesem Festival auch live zu hören.

Einer gemeinsamen Idee des Chicagoer Kreativgeistes und des artacts-Veranstalterteams entsprungen, bietet dieses Projekt die einmalige Gelegenheit einer respektablen Werkschau durch Europas schöpferische Improszene. Und es ehrt durchaus die heimische Szene, dass sich gleich drei MusikerInnen aus Österreich im 10-köpfigen Ensemble finden.

Der Name Entr’acte bezieht sich auch auf den gleichnamigen Kurzfilm aus Frankreich, der im Jahr 1924 als Zwischenspiel einer Ballettinszenierung am Pariser Théatre des Champs-Elysées uraufgeführt wurde. Der Regisseur René Clair bediente sich dabei verschiedener Spezialeffekte, wie Zeitlupe, ungewöhnlicher Kameraposition und Mehrfachbelichtungen, um surreale Filmsequenzen zu schaffen.

Entr´acte, das musikalische Zwischenspiel zwischen zwei Theaterakten, setzt den Schlusspunkt des Festivals artacts ´18. Bleibt der innige Wunsch, dieses Ensemble auch in Zukunft noch öfter hören zu dürfen.

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Sound Cabs

Das Privatkonzert nur für dich allein – am Samstag, 10., und Sonntag, 11. März von 13.30 bis 15.15 Uhr kannst du dir in der Soundcab am St. Johanner Hauptplatz vor dem Postamt ein Privatkonzert bestellen. MusikerInnen des Festivals spielen dort solo in einer Kabine für ein bis zwei Gästen ein drei Minuten langes Improvisationsstück.

Das detaillierte Programm mit den teilnehmenden MusikerInnen liegt während des Festivals in der Alten Gerberei bzw. direkt an der Soundcab auf.

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Workshop The Kids Improvisers Workshop Band, cond. by Melvyn Poore

Wann & Wo:

Workshop, Alte Gerberei, St. Johann/Tirol:9. März 2018: 14.00 bis 17.00 Uhr10. und 11. März 2018: 11.00 bis 14.00 Uhr

Aufführung, Alte Gerberei, St. Johann in Tirol:Sonntag,11. März 2018, 14.00 Uhr

Zielgruppe, TeilnehmerInnenzahl:

Musikinteressierte Kinder von 6 bis 12 Jahren, alle Instrumentenfamilien, Stimme, Gesang. Max. 12 TeilnehmerInnen.

Seminarinhalte:

Musik mit mitgebrachten, traditionellen oder selbst gemachten Instrumenten und Stimme. In 3 Tagen basteln wir ein kleines Ministück, in dem jeder seinen eigenen Klang mitbringt. Zuhören, reagieren, gemeinsames Spiel und Riesen-Soli werden zu einem Stück über uns, mit seltsamen Geräusche und altbekannten, vertrauten Klängen in einem neuen Gewand.

Info, Anmeldung:Musik Kultur St. Johann, Tel./Fax 05352/61824, [email protected], www.artacts.at

Teilnahmegebühren:Gebühr pro Teilnehmer: € 30,-- /50 % Ermäßigung für SchülerInnen der der LMS St. Johann

Mit freundlicher Unterstützung des MUV – Musikschulunterstützungsverein St. Johann/T.

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Die Wieshofer Mühle

Der Familienbetrieb Wieshofer Mühle in St. Johann in Tirol gehört zu den wenigen noch vollkommen im Privatbesitz befindlichen Mühlen und Mischfutterwerken in Österreich. Der Betrieb verarbeitet Weizen und Roggen zu Mehl, Vollkornprodukten, Kleie, Weizenkeimen, naturbelassenen Mehlen und Bio-Mehl. Für Traditionsbäcker, große Bäckereien, Gastronomie, Großabnehmer und den kleinen Privatkunden. Echtes, traditionelles Müllerhandwerk trifft auf moderne Mahlverfahren. Regionalität und Nachhaltigkeit, Transparenz und persönliche Betreuung werden in der Wieshofer-Mühle ganz groß geschrieben!

www.wieshofermuehle.at

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Eintrittspreise, Veranstalter, Logos

Ermäßigt * Vollpreis

Tageskarte € 25,-- € 32,--

Festival-Pass für artacts ´18 € 60,-- € 80,--

* Ermäßigte Preise gelten für Jugendliche unter 18, SchülerInnen, StudentInnen, Zivildiener, Arbeitslose, karenzierte Mütter und Väter,… außerdem 15 % Ermäßjgung für Club Ö1-Mitglieder.

Zimmerreservierungen

Ferienregion Kitzbüheler Alpen St. Johann in TirolPoststraße 2A-6380 St. Johann in TirolTel. +43 (0) 5352/63335Fax: +43 (0) 5352/[email protected]

Veranstalter & Info

artacts – Verein zur Förderung Improvisierter Musik in St. Johann in TirolLederergasse 5A-6380 St. Johann in TirolTel./Fax +43 (0) 5352/[email protected]

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PRESSEBILDER

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2 Hawkins/Mitchener Quartet © Dawid Laskowski

1 Sujet: Foto © Petra Cvelbar

3 Jaimie Branch © Peter Gannushkin

4 Susana Santos Silva© KCetriolo

5 Melvyn Poore© Wikimedia_Michael Hoefner

6 Mette Rasmussen© KCetriolo

7 Ken Vandermark(c) Werner Krepper

8 Martin Mallaun© KCetriolo

9 Ingebrigt Håker Flaten(c) Werner Krepper

10 Wieshofer Kunstmühle© KCetriolo

11 Elisabeth Flunger© Kurt Hörbst

12 Dieter Kovacic aka Dieb 13(c) Werner Krepper

Diese und weitere Fotos finden Sie auf unserem Presseserver auf www.artacts.at