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118 Bericht: Allgemeine analytische Methoden usw. Zur Trennung nach dem bekannten Gegenstromverteflungsverfahren ~ arbeiten ]~/i.A. COO]~SOI~ und D. I-~.LiNEY 2 eine Technik aus, die auch in nicht eingeriehteten Laboratorien angewandt werden kann. Der Aufbau des hierzu erforderliohen Ger~ts ist den Fetes des Originals zu entnehmen. Sechs 80 ml- Scheidetrichter werden in einem Rahmen befes%igt trod in diesem um eine horizontale Aohse um 180~ bei etwa 25 em Radius mittels eines Handgriffes gesehwungen. Die Glasstopfen der Soheidetriohter sind dabei dutch Federsehn~pper ineiner zylindrischen Fiihrung gesichert. Boim Abfiillen werden die Stopfen in eine Klammer am oberen Tefl des Rahmens gese%zt. Die Reagensglaser sind, gegeniiber den Trichterstielen, genau zentriert, in elastisehen Halteklammern befcstigt. Ein Versuch mit technischem Glycerinmc~nooleat wird beschrieben. Zur Extraktion fliissiger Proben mit fliissigem Extraktionsmittel, z. B. zur Ex~raktion der LSsung yon Nylon in Ameisensi~ure mit Leiehtpetroleum ent- wiekelte K.W. M~ESZ~IS 3 eine Kombination des Sox~- LEw-Apparates mit dem Apparat yon ~. CLisr~ und J. HASL~, die gewisse Yi~ngel des letzten Apparates vermeidet. Konstruktion und Arbeitsweise des Appa- rates sind aus Abb. 1 zu entnehmen. A. KURTEI~ACKER. Papierchromatographie. Ein ,,Mehr/achtauch"- Ver- fahren in der Papierchromatographie und einen spezi/i- schen Nachwel8/i~r Oxyprolin besehreiben J. B. J Eeso~ und I. SMIT~5. Wird die Sichtbarmachung papier- chromatographisch (p-ch) entwiekelter Substanzen durch aufein~nderfolgendes Besprfihen mit verschiede- nen Reagensl5sungen durchgeffihrt, so bilden sieh auf dem P-ch h~ufig stSrend wirkende pustelfSrmige Flecke. Bei Anwendung der yon Verf. 6 ausgearbeiteten ,,Tauch- technik" wird dagegen ein v511ig gleichm~l~ig gef~irbter Untergrund erhalten. So erscheinen z. B. Arginin und G~eanidin beim Tauchen in S~K~GUCHIS Reagcns, einer 0,1%igen LSsung yon 8-0xychinolin in Aceton, und nach dcm Trocknen in eine LSsung yon 0,2 ml Br in 100 ml 0,5 n Natronlauge als leuehtend orangerote, langsam verblassende Flecke. Fiir Tyrosin und manche seiner Derivate hat sieh AtHEns Reagens, eine aceto- nisehe LSsung yon ~-Nitroso-fl-naphthol und Salpeter- Abb.l.:Extraktionsapparat fSr fliissige Proben mit flfissigem Extraktionsmittel riach 1V~IESZKIS. 1 CRAIG,L. C., and D. CRAIG: Technique of Organic Chemistry. Bd. 3, Kap. IV. Interscience Publishers, New York 1950. 2 Chem. and Ind. 1954, 450--452. Brit. Baking Ind. Res. Assoc., Chorleywood, Herts. (England). 3 Analyst (London) 79, 109--110(1954). British Nylon Spinners Ltd., Pontypool, Montmouthshire (England). 4 Analyst (London) 74, 224 (1949); vgl. diese Z. 131, 470 (1950). 5 Nature (London) 172, 1100--1101 (1953). Middles. Hosp. Med. School, London. J~Pso~, J. B., und I. S~T~: Nature (London) 171, 43 (1953).

Papierchromatographie

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118 Bericht: Allgemeine analytische Methoden usw.

Zur Trennung nach dem bekannten Gegenstromverteflungsverfahren ~ arbeiten ]~/i. A. COO]~SOI~ und D. I-~. LiNEY 2 eine Technik aus, die auch in nicht eingeriehteten Laboratorien angewandt werden kann. Der Aufbau des hierzu erforderliohen Ger~ts ist den Fetes des Originals zu entnehmen. Sechs 80 ml- Scheidetrichter werden in einem Rahmen befes%igt trod in diesem um eine horizontale Aohse um 180 ~ bei etwa 25 em Radius mittels eines Handgriffes gesehwungen. Die Glasstopfen der Soheidetriohter sind dabei dutch Federsehn~pper ineiner zylindrischen Fiihrung gesichert. Boim Abfiillen werden die Stopfen in eine Klammer am oberen Tefl des Rahmens gese%zt. Die Reagensglaser sind, gegeniiber den Trichterstielen, genau zentriert, in elastisehen Halteklammern befcstigt. Ein Versuch mit technischem Glycerinmc~nooleat wird beschrieben.

Zur Extraktion fliissiger Proben mit fliissigem Extraktionsmittel, z. B. zur Ex~raktion der LSsung yon Nylon in Ameisensi~ure mit Leiehtpetroleum ent- wiekelte K.W. M~ESZ~IS 3 eine Kombination des Sox~- LEw-Apparates mit dem Apparat yon ~. C L i s r ~ und J. H A S L ~ , die gewisse Yi~ngel des letzten Apparates vermeidet. Konstruktion und Arbeitsweise des Appa- rates sind aus Abb. 1 zu entnehmen.

A. KURTEI~ACKER.

Papierchromatographie. Ein ,,Mehr/achtauch"- Ver- fahren in der Papierchromatographie und einen spezi/i- schen Nachwel8/i~r Oxyprolin besehreiben J. B. J Eeso~ und I. SMIT~ 5. Wird die Sichtbarmachung papier- chromatographisch (p-ch) entwiekelter Substanzen durch aufein~nderfolgendes Besprfihen mit verschiede- nen Reagensl5sungen durchgeffihrt, so bilden sieh auf dem P-ch h~ufig stSrend wirkende pustelfSrmige Flecke. Bei Anwendung der yon Verf. 6 ausgearbeiteten ,,Tauch- technik" wird dagegen ein v511ig gleichm~l~ig gef~irbter Untergrund erhalten. So erscheinen z. B. Arginin und G~eanidin beim Tauchen in S~K~GUCHIS Reagcns, einer 0,1%igen LSsung yon 8-0xychinolin in Aceton, und nach dcm Trocknen in eine LSsung yon 0,2 ml Br in 100 ml 0,5 n Natronlauge als leuehtend orangerote, langsam verblassende Flecke. Fiir Tyrosin und manche seiner Derivate hat sieh AtHEns Reagens, eine aceto- nisehe LSsung yon ~-Nitroso-fl-naphthol und Salpeter-

Abb.l . :Extrakt ionsapparat fSr fliissige Proben mit flfissigem

Extrakt ionsmit tel riach 1V~IESZKIS.

1 CRAIG, L. C., and D. CRAIG: Technique of Organic Chemistry. Bd. 3, Kap. IV. Interscience Publishers, New York 1950.

2 Chem. and Ind. 1954, 450--452. Brit. Baking Ind. Res. Assoc., Chorleywood, Herts. (England).

3 Analyst (London) 79, 109--110(1954). British Nylon Spinners Ltd., Pontypool, Montmouthshire (England).

4 Analyst (London) 74, 224 (1949); vgl. diese Z. 131, 470 (1950). 5 Nature (London) 172, 1100--1101 (1953). Middles. Hosp. Med. School, London.

J~Pso~, J. B., und I. S~T~: Nature (London) 171, 43 (1953).

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s~ure gut bewi~hrt. In vielen Fallen erzielt man durch aufeinanderfolgendes Tauchen der P-eh in Ninhydrin- oder IsatinlSsung, Em~LIct{-Reagens und SmKAGVC]~- Reagens oder Diazoreagens gute Erfolge. Das Mehrfaehtauchverfahren ergibt bei eindimensionalen P-ch oft bessere Resultate als einfaches Bespriihen zweidimen- sionaler P-ch. Fo]gendes Verfahren ist als sehr emp/indlicher und spezl/ischer Test ]i~r Oxyprolin (0) geeignet: Naeh Tauchen in Isatin wird das P-eh erhitzt, wobei O ais bl~ulieher Fleeken erseheint. Erneutes Tauchen in Em~LmI{-Reagens ffihrt diese Farbe innerhalb weniger sec in ein intensives Purpurrot fiber. O ist mi% dieser Reaktion noch in Konzentrationen yon 0,1 #g/ml naehweisbar.

K. SSLLN~.

Eine neue papierchromatographische Arbeitstechni~ wurde yon F. I~E V E ~E und W. MART~ ~ entwiekelt. Der Vorzug dieses Verfahrens besteht darin, dag die L5sungsmittelzufuhr zum Papier und damit die FlieB- geschwindigkeit mit Hilfe eines Systems yon Dochten ~- I variiert und reguliert werden kann. Dadurch wird die l%e- produzierbarkeit der Chromatogramme verbessert; auger- dem kann man durchVerlangsamung der FlieBgesehwindig- keit die Trennsch~rfe eines LSsungsmittels erhShen und den Durehmesser der Fleeken verkleinern. --Arbeitsweise. (Abb. 2) Das Chromatogral0hiergefi~g (H, I) enthalt ein aus 2 Glastrichtern A und A' bestehendes Gestell, dessen HShe mittels des festschraubbaren Kunststoffrings C vari- iert werden kann. Auf A' steht eine Kristallisierschale B mit dem L5sungsmittel. In dieses t~ucht der Docht F, der zum Zentrum eines Rundfilters E fiihr% das auf dem oberen Rand des zylindriseh geformten Chromatogramm- streffens G aufliegt. Das Rundfilter ist mit der Glasplatte D und gegebenenf~lls mit einem zusatzliehen Gewicht J beschwert. Man verwendet Baumwolldochte von etwa 1 mm Durchmesser, die mit dem jeweils gebrauehten LSsungsmittel ausgewasehen sind. Je naeh der gewiinsch- ten FlieBgeschwindigkeit werden die Dochte fo]gender- maBen angeordnet: 1, 2, 3 oder 4 Doehte dutch das Zen- trum des l%undfilters; 4, 6, 8, 12 oder 16 Doppeldoehte kreisfSrmig im Abstand yon 1 era, 1,5 cm, 2,0 era, 3,0 cm bzw. 4,0 cm yore Zentrum des Rundfilters; 16 einfache oder doppelte Dochte kreisfSrmig im Abstand yon 6,8 cm vom Zentrum. Die Doehte werden mittels Knoten ira gundfilter fixiert. Bei An- wendung yon 8 und mehr DochC~n versieht man die Mitte des gundfilters und die Gl~splatte D mit einer 0ffnung, um die Doehte vor dem Chromatographieren mit I-Iiffe eines gebogenen Glasstabes geraderiehten zu kSnnen. - - Aui~er dutch die Zahl der Dochte kann die FlieBgeschwindigkeit aueh dutch deren L~nge reguliert werden. Dureh Begrenzung der LSsungsmittelmengen kann die L5sungsmittel- front an beliebiger Stelle zum Stillstand gebraeht werden. Andererseits l~uft das Chromatogr~mm weiter, ~uch wenn der untere Rand des Zylinders erreicht is% sofern genfigend LSsungsmittel verwendet wird. H. SPERLmm

Die M6glich~eiten der Fglbangschromatographie auf mit mehr oder weniger hydro- lysierenden, anorganischen Salzen impr~gniertem Filtrierpapier untersuehten M. M m o ~ , G. O~TI~ und F. Rmc~% Whatman-Papier Nr. 1 impr~gniert mun

} Anglyt, Chemistry 26, 257~260 (1954). Inst. Health, Bethesda, Md:. (USA). 'Ann: Chimie~ 48, 652---658 (1953). Univ. Turin (Italien).

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H~

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L\ Abb. 2. A p p a r a t zur pa- pierchromatographischen

Arbeitstechnik nach IR~EVER~E und MARTIN,

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120 Bericht: Allgemeine analytische Methoden usw.

durch Einlegen in LSsungen yon 2%igor Natriumaluminatl6sung, 4% igor 2r silicatlSsung, 2,8%igor ~YaliumpyroantimonatlSsung, 1,3~oiger Natriumtetraborat- lgsung odor 3,5%igor Natriumarsenitl6sung, schneider daraus nach dem Trooknen 1 am breite lind mehr als 20 cm lange Streifen und touch% sic in die zu priifenden LSsungen ein. Man belaBt sic darin, bis die LSsungen 2---3 cm hoch gestiegen sind und touch% dann dieses Streifenende in destilliertes Wasser odor ein andm'es geeignetes LSsungsmittel. Die SteighShe sell 15--20 cm bei einer Laufzeit yon etwa 2 Std be- tragen. Die ge%rockne~en S%reffen en%wickclt man mit geeigneten Reagenzien dutch Aufpinseln, Bespriihen oder Bedampfon, Die Rcihenfolge dot f~]lungspapier chroma%o- graphisch trennbaren Ka%ionen je nach Impr~gnierung werden nachstehend wieder- gcgeben, wobei die ohne Trermungsstrieh nebeneinander gereihten Kationen sich un%er diesen Bedingungen nicht trennen lassen. - - Natriumsilicatpapier: Hgn- FenIHgI-A1-Pb -CuII-Ag-Zn-Cd-NiIICotIMnII; Natriumalumina%papier: FeInHgI~[gII- Pb-CuH-Ag-Zn-Cd-CoIL~in-~nII; ~atriumarseni%papier: Hgn-FeInHgI-A1-Pb- CulIAg-Zn-CoH-Cd-NinMn~; Kaliumpyroantimonia%: HglHgrff-Pb-Fe~IAg-Cu~Cd- Al-Zn-Cog-NilIMnn; Natrium%etraborat: Hg~-FelgHgLAl-Pb-Cun-Ag-Zn-Cog.Cd- NiII-NInn. Die L~ngen der Zonen sind der Konzen%ration der be%reffenden Ionen in der geprfif%en L6sung direkt proportional. Zwei gleichwertige Ioncn beeinflussen gegensei%ig ihre Zonenl~nge zwisehen den maximalen SteighShen der einzeinen Ionen ebenfalls in linearer ~tmktion. - - Gegeniiber der Verteilungschromatographie bieteC diese Me%bode die Vortefle groBer Einfachheit und Schnelligkei% der Ausfiihrung.

H. FI%EYTAO.

J. A. BRow~ und M. )/I. M A ~ 1 teflon eino Verbesserung der frfihor 2 beschriebe- nen Einrichtung zur automatischen Messung dex Lichtabsorption und _~luorescenz au] Papierchromatogrammen mit. Dos antomatisehe Registriorger~t besteht aus folgenden 5 Hauptbestandteilen: 1 Zwischenstfick (spacer), 1 Abtastkammer (scan- nor), an welcher ein Photomnltiplier (RCA 1 P 28, Aminco) angebraeht is%, 1 Ver- st~ixker (American Instrument Co) und 1 l~egistrierger~% (BROW~ Instrument Co), fernor 1 Transpor~meohanismns fiir die Chromatogramme. Dos Germ% wird an dos Beokman-Photometer !VIodel DU angesetzt. Es k6Imen mit dieser Apparatur re- gistrierend Lichtdnrohlal~kurven und Fluorescenzkurven aufgenommen werden. Als Beispiele werden Lichtabsorp%ionsmessungen an ~gridoxin (0,625--3,115/zg) bei 297 mtt angegeben, welche mit maximalen Abweiehungen vom Mittel yon 1,4--4,4% belastet sind, ferner Fluorescenzintensiti~tsmessungen an Riboflavin (2,6--13,0/zg) mit Hiffe einer Quecksilberdampflampc (365 m/t) und komplemen- t~ren Filtern fiir die Fluorescenz ffir 450 und 580 m/~ mi% maximalen Abweiehungen vom Mittel yon 1,2--3,5 %. J. EISENB~Am).

Zur Bestimmung der Zage yon Zonen der AlkaHmetaU-Ionen au] Papierchromato. grammen verwendet G. DE V~IES a folgendes Verfahren. Nach T. S ~ o v c m und H. YASVI)A ~ hergestell%e Chromatogramme w~Briger LSsungen yon Lithium-, ~atrinm- und Kaliumehlorid werden naoh dem Trocknen mit einer Geschwindigkeit yon 0,75 mm in 3 sec zwischen 2 klcinen StahlzYlindern hindurchgczogen, an denen eine Gleichatromspannung yon 4--80 V anlieg%. Gleichzei~ig wird alle 3 see di~ Stromst~rke an einem Galvanometer abgelesen. Alle 3 Ionen kSnnen auf diese Weise gu~ nebeneinander an ihrer hohen Lei%fi~higkeit im Verh~ltnis zu den ,,leeren" Teflon des Papiers erkannt werden. 0,5/~g Li, 1--2/zg Na trod 3--4/zg K sind noch

Anaiy~. Chemistry 25, 1865--1869 (1953). Eli Lilly & Co, Indianapolis, Ind. Bxow~, ft. A , and M. M. MARSH: Analyt. Chemistry 24, 1952 (1952); vgl.

diese Z. 142, 52 (1954). a Nature (London) 173, 735--736 (1954), Freie Univ., Amsterdam (Holland). a j . pharmae. Soc. Japan 71, 1469 (1951); vgl. diese Z. 187, 449 (1952153).

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erfaBbar. Bei groBem NatriumfibersehuB ist Kalium sehwer kenntlieh. 0,5 #g Li lassen sich abet noch neben 500/~g Na feststellen. ChloratlSsungen liefern weniger empfindliehe Anzeigen als die Chloride. K. CRusE.

~ber die PapierehromatograThie der Dithizonate yon Ag, ttg, Zn, Cu, Cd, Pb und Bi beriehten G. VENTm~ELLO und A. M. G]~E x in Fortsetzung friiherer Unter- suehungen 2. Bei versehiedenen p~-Werten und mit versehiedenen L6sungsmittelu werden in Anlehnung an die experimentelle Teehnik yon D. E. LAsxowsKI und W. C. McClzo~ z Trermungen durehgefiihrt. Die benutzten Papiere (Whatman 1) werden mit PufferlSsungen naeh W. M. C ~ K und H. A. LvBs (Zusammenstellung yon 1~ 1--10 im Original) behandelt und die gleiehen Versuehe mit nieht behan- deltem Papier durehgeffibrt. Des aufgerollte Papier wird 7 Std mit 100 ml der PufferlSsung getr~nkt und naeh 12stfindigem Troeknen im Luftstrom Streifen yon 1 • 25 em gesehnitten. Es werden jedesmal 0,01 ml der 0,01 m Chloroform- 15sungen bei Zn, Cu, Ag, Bi und 0,002 m LSsnngen bei Pb, Cd und ttg als Dithi- zonate ehromatographier~. Als LSsungsmittel dienen eine Reihe aliphatischer Alkohole mit gerader odor verzweigter Kette yon Methyl- bis Isoamylalkohol bei 27 ~ C. Bei Verwe.ndung yon Methanol zeigen die Rf-Werte yon Zn-, Cd- und Hg- Dithizonat bis p~ 3 eine Erniedrigung, nehmen kontinuierlieh bis 1~ 7 zu, um dann wieder abzunehmen. Cu- und Ag-I)ithizonat haben in der gesamten p~-Skala den Rf-Wert = 0, ebenso Pb-Dithizonat auf nieht mit PufferlSsunggetr~nktem Papier. In ~thanolischer LSsung bleiben die Dithizonate yon Ag, Cu, Pb auf dem Start- punkt, die anderen haben mittlere Rf-Werte in saurer LSsung, dagegen R~'= 1 in hasiseher LSsung. In den LSsungen der hSheren Alkohole bewegen sich die Dithizonate yon Zn, Cd, Hg, Bi im gesamten pH-Bereieh mit der L5sungsmittel- front (Rr ~ 1), Pb, Cu und Ag haben im ganzen Bereieh R~ = 0. Die Trennung yon Gemisehen der Dithizonate verursacht Sehwierigkeiten wegen der ~hnliehkeit des moleku]aren Bans der Komplexe und wegen des mSglichen ~-berganges yon der Keto- in die Enolform in saurer bzw. alkaliseher LSsung. Die Trennung binder Gemische wird mit 0,005 ml yon 0,01 m L5sungen bei Zn, Cu, Ag, Bi und mit 0,002 m LSsungen be~ Pb, Cd und ttg vorgenommen. Bei p~ 1--10 und bei Ver- wendung der angeffihrten Alkohole als LSsungsmittel werden ~bellarisehe Zu- sammenstellungen fiber die bin~ren Trennungen gegeben. In Methanol bestehen gute TrennungsmSgliehkeiten dos Zinks yon Ag, Cu, Hg nnd yon Ag-Hg im ge- samten pH-Bereieh 1--10. In den h5heren Alkoholen bestehen die grSBten Trennm5gliehkeiten bei pH 3. Eine Trennung tern~rer Gemisehe wurde bei Ver- wendung yon Methyl- und ~thylalkohol ffir Ag-, ttg-, Zn-Dithizonat durehgeffihrt. Die R~-Werte yon Zn-, Cd- und Hg-Dithizonat (II. ~ebengruppe des periodisehen Systems) nehmen mit dem p~-Wert und der Zahl der C-Atome des verwendeten Alkohols zu. Ein analoges Verhalten zeigen die Dithizonate yon Ag und Cu (I. ~eben- gruppe). Tg. B~E:Z~AN.

L. J. B. HCSBA~]) ~ besehreibt eine automatische Vorrichtung, um die Au/nahme eines Papierehromatogramms zu einer bestimmten Zeit dadurch in Gang zu setzen, dal] des LSsungsmittel zu dieser Zeit, z. B. zu einer gewiinsehten Nachtstunde, mit dem vorbereiteten Papier in Berfihrung gebraeht wird. Des Chromatogramm kann dann am n~chsten Morgen bequem untersueht odor weiterbehandelt werden. Uber dem Chromatographiertank, einem viereekigen Gef~B mit Glasplatte als Deekel, ist ein

1 Anal. ehim. Aei~a (Amsterdam) 10, 33~-345 (1954). Univ. Bologna (Italien). 2 VE~r~mELLO, G., und A. M. GI~E: Ann. Chimiea: 48, 267 (1953); vgl. diese Z.

142, 361 (1954). " Analyt. Chemistry 28, 1579 (1951); vgl. diese Z. 186, 290 (1952). Chem. and Ind. 1954, 776--777. U~v. Bristol (England).

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122 Berieht: Allgemeine analytische Methoden usw.

GlasgefaI~ mit dem LSsungsmittel angeordnet. Das in den Tank fiihrende Abflul]- rohr t ragt ein magnetisehes Ven%fl, das mit tiilfe eines Solenoids betatigt wird. Die Zeiteinstellung erfolgt dureh eine yon einem Synchronmotor mi~ einer Periode yon 24 Std ge%riebene Scheibe, die am Rande 24 Bohrungen hat. Man steekt einen Stahlzapfen in eines yon den L6ehern, so da[~ zu der gewiinsehten Zeit ein Kontakt mit dem Sehalter hergestellt wird. Das LSsungsmittel fliei~t nun in den Tank und das vorbereitete Papier taueht i n das LSsungsmittel. H. KURTEI~ACKER.

Fi~r ~apierchromatograph@che Trennungen empfiehlt C]t. WIINI)ElZLr ~ die Be- nutzung eines Troges, der in 4 parallele gleichgrol~e Segment~ unterteilt ist. Man erhal~ so gleichzeitig 8 Chromatogramme. Bei Versuchen, bei denen der pH-Wert oder die Ionenstarke des LSsungsmittels variieren sollen, ist die Benutzung eines unter- teilten Troges besonders zeitsparend. Als Beispiel wird die Trelmung yon Arginin, Lysin und Glutaminsiiure bei versehiedener Ionenstarke angefiihrt.

BARBAR~ GR~TTNER.

~ber Ionenaustausch bei der Papierchromatographie berichtet J . B. SC~UTE e. Verf, beobachtete bei der Chromatographierung yon org~nischen S&uren und All~aloiden mi% Wasser als LSsungsmittel eine irreversible ,,Absorption". Da eine 0berflaehenadsorption hei einem stark polaren und qnellenden LSsungsmittel wie Wasser unwahrscheinlich ist, wfl'd angenommen, dab die H-Ionen der S~ure gegen Kationen aus dem Papier ausgetauscht werden. So erh&lt man z. B. bei der Chro- matographie yon Salieyl- oder Sulfosalieylsaure mit Wasser einen ,,S&urefleek" in der Nahe des Startpunkts und einen ,,Salzfleek" an der LSsnngsmittelfront. Wenn das Papier zuvor erst mit Salzsaure und dann mit Wasser gewasehen wird, um alle austausehbaren Kationen zu entfernen, erhalt man normale Chromatogramme. Bei Alkaloiden tr i t t in jedem Fall eine Salzbildung ein. Das entstandene Alkaloid- Ion kann gegen I{ationen, also aueh gegen ein anderes Alkaloid, ausget~uscht werden, wenn dieses bevorzugt gebundsn wird. In diesem Fall kSnnen 2 Alkaloide durch Chromatographie mit Wasser getrennt werden. Aueh bei der Chromato- graphierung mit organischen L6sungsmitteln t r i t t ein Austausch ein, wenn die stationare Phase ein ionisierendes LSsungsmittel wie Wasser ist, was manche Anomalien bei der Chromatographie yon Alkaloiden erklart. Impr&gnieren des Papiers mit Kaliumchlorid ~ unterdrtickt solehe StSrungen, da der ~lbersehu8 eines Elektrolyten in der stationaren Phase die Bindung des Alkaloid-Ions verhinder~.

It . S~I~LIC~.

Elektrophorese. E. PFEII~ und W. K~NN~IESS~.R ~ haben d~rauf hingewiesen, dab praparat iv mit dem Elphor-V-Gerat ein grSBerer Durchsatz erlaubt ist, wenn an

7 2 Q

:-kbb. 1. Querschni~t durch die Elektroden- anorduung nach PFEIL und ~5~AIqlq@IESSER.

1, 2 :Elektroden; 3, g Wat~eschichten; g, 6 Celluloidstrelfen, 7 ]~lektrophoresepappe.

Stelle des fiblichen Papiers dfinne Pappe (Sch. & Sch. 5703) verwendet wird. Zur Beseitigung yon St5rungen dutch in das Analysenfeld gelangende Elektr01ysepro- dukte wfl'd die in Abb. 1 wiedergegebene neue Anordnung des Elektrodenkontakts empfoMen: die W~tte, an der die Elek-

%roden anliegen, wird auf die Pappe aufgeni~ht und dann um einen Zetluloidstreifen umgelegt. K. CRI~SE.

r l~ature (London) 173, 267--268 (1954). Med. Univ.-Klinik Ztirieh. 2 Nature (London) 171, 839--840 (1953). Univ. Leyden (Holland).

MI~I~rElZ, R., M. M_Xe~,BOEUF and N. C~mzt~im~: Bull. See. Chim. biol. (Paris) 84, 204 (1952); vgl. diese Z. 188, 385 (1953).

Hoppe-Seyler's Z. physiol. Chem. 296, 79 (1954). Biol. Bundesanstalt Land- u. Forstwirtseh., Hann.-Miinden.