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Herausgeber der Feuerwehrchronik Bernd Klaedtke & Michael Thissen 11. Jahrgang 30. November 2015 Ausgabe 6 14. Jahrgang 31. Mai 2018 Ausgabe 3

Feuerwehrchronik · Oldenburg 4.300 Einwohner. Erst im Jahre 1821 war diese Einwohnerzahl wieder erreicht. Die Oldenburger trugen ihr Schicksal wie eine Fügung Gottes. Sie sahen

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Page 1: Feuerwehrchronik · Oldenburg 4.300 Einwohner. Erst im Jahre 1821 war diese Einwohnerzahl wieder erreicht. Die Oldenburger trugen ihr Schicksal wie eine Fügung Gottes. Sie sahen

Herausgeber der FeuerwehrchronikBernd Klaedtke & Michael Thissen

Archiv Datteln

Großschadensereignisse aus 450 Jahren

11. Jahrgang30. November 2015Ausgabe 6

14. Jahrgang31. Mai 2018Ausgabe 3

FeuerwehrchronikFeuerwehrchronik

Page 2: Feuerwehrchronik · Oldenburg 4.300 Einwohner. Erst im Jahre 1821 war diese Einwohnerzahl wieder erreicht. Die Oldenburger trugen ihr Schicksal wie eine Fügung Gottes. Sie sahen

250 Jahre Oldenburgische Landesbrandkasse

Ausgewählte Brandkatastrophen, Feuersbrünste

und andere Großschadensereignisse aus über

450 Jahren. Eine Zusammenstellung aus dem ge-

samten Oldenburger Land.

von Harald HENNE

Mai 2018 FeuerweHrCHrONIK46

VorwortDie Oldenburgische Landesbrandkasse ver-dankt bekanntlich ihre Entstehung dem öffent-lichen Interesse an der Absicherung desEigentums gegen Brandschäden.

Die „Butjadinger Zeitung“ (Nordenhamer Tage-blatt) schreibt in einer Sonderausgabe vom 13.u. 14 Juli 1929 dazu sehr treffend:„Schließlich richtete die dänische Regierung

vom Jahre 1761 ab die Landesbrandkasse ein.

Ein Institut, das zwar vorerst viel bekämpft und

aus dem Publikum heraus mit Widerstand be-

dacht wurde, obwohl es das Wohl der Hausei-

gentümer bezweckte, das sich aber bald Bahn

brach und, nachdem es eine gesetzliche Ein-

richtung wurde, für viele zum Segen geworden

ist.

Sie besteht noch heute. Die rechte, alle Be-

kämpfungsmaßnahmen erfassende Regelung

des Feuerwehrwesens kam erst im vorigen

Jahrhundert (…)“.

In der 250-jährigen Geschichte hat die Brand-kasse eine unendliche Zahl von Entschädi-gungsleistungen abgewickelt. Eine Aufstellungausgewählter Großschadensereignisse, Brand-katastrophen und Großbrände soll dieses ver-deutlichen. Im Rahmen dieser Dokumentationvon Bränden konnten natürlich nur Beispielegebracht werden.

Auf die unzähligen kleineren und mittlerenBrände im Geschäftsbereich der Brandkassevon landw. Gebäuden, Wohn- und Geschäfts-häusern, Werkstätten und anderen Anlagen, dieauch entschädigt werden mussten und die dendavon Betroffenen sicher viel Leid und Elendbescherten, kann hier nicht im Einzelnen einge-

gangen werden. Dieses wäre nicht machbarund würde auch den Rahmen dieser Aufstel-lung sprengen. Die Kriegsschäden wurden hiernicht erfasst.

Was aber geschah vor Errichtung der Olden-burgischen Landesbrandkasse und was warüberhaupt die Notwendigkeit, diese im Jahre1764 zu gründen? Darüber geben Berichteüber Feuersbrünste und BrandkatastrophenAuskunft, von denen einige Beispiele aus dem16. und 17. Jahrhundert hier mit dokumentiertsind.

Inzwischen sind viele Jahre ins Land gegangenund es gibt das Herzogtum (Großherzogtum)Oldenburg, den Freistaat und das Land Olden-burg nicht mehr. Auch der Verwaltungsbezirkund die Bezirksregierung ist Geschichte.

Wir sind Europäer geworden.

Die Aufhebung des Feuerversicherungsmono-pols zum 01.Juli 1994 als Umsetzung des EG-Beschlusses brachte für die OldenburgischeLandesbrandkasse das Ende der Versiche-rungspflicht für alle Gebäude im Geschäftsge-biet. Auch wenn der überwiegende Teil derVersicherten der Brandkasse treu geblieben ist,können nach 1994 Außenstehende nicht mehrnachzuvollziehen, von wem Schäden reguliertwerden mussten. Deshalb endet diese Aufstel-lung über Großschadensereignisse mit demJahre 2000.

Bei mehreren der ausgewerteten Quellen fehl-ten Einzelheiten zu den geschilderten Scha-densereignissen, so dass diese auch nur kurzwiedergegeben werden konnten.

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Feuersbrünste, Brandkatastrophen undGroßbrände aus 450 Jahren

150020.05.1538 Stadt DelmenhorstGraf Christoph von Oldenburg, Bruder des re-gierenden Grafen Anton I., ließ bei dem vergeb-lichen Versuch, das vom Bischof von Münsterbeherrschte Delmenhorst für sich zu gewinnen,die Stadt in Brand stecken. Über 100 Häusergingen in Flammen auf.Quelle: Delmenhorster Schriften 1995, „Wider den Roten

Hahn“

1538 edewecht, Kr. AmmerlandAufgrund der münsterschen Fehden gegenEnde des 15. und zu Beginn des 16. Jahrhun-derts wurde Edewecht und seine umliegendenOrtschaften von Plünderungen und Brand-schatzungen schwer heimgesucht. So auch imJahre 1538, als das Dorf bis auf sechs Häuserniederbrannte. Machtlos musste man zusehen,wie Hab und Gut in Asche versank. Fast jederwurde mit einem Schlage obdachlos und in Notund Elend gestürzt.Quelle: Festschrift 1971 „50 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Edewecht“

Juni 1538 Stadt VechtaAm 28.05.1538 wurde die Stadt durch ein Heervon etwa 10.000 Landsknechten belagert, dasdie Grafen von Oldenburg gegen den Fürstbi-schof von Münster, den Landesherrn vonVechta, aufgeboten hatten. Gegen eine solcheÜbermacht konnten die wenigen Bürger Vech-tas nicht ankommen. Die Feinde erzwangen am31. Mai den Einzug in die Stadt. Noch hielt dieBurg an der Ostseite der Stadt. Am 01.06. erlit-ten die Angreifer 200 Mann Verlust. Da ein län-gerer Widerstand bei der großen Übermachtder Feinde nutzlos war, verhandelten sie mitdem Feind. Dieser bestimmte, dass die Burgmit der Munition, dem gesamten Inventar undden Geschützen übergeben werden sollte. DieBürger mussten sich dann im Juni 1538 einerBrandschatzung unterwerfen. Darauf zogen dieOldenburger gen Westen über Cloppenburg,Löningen und Meppen ab. Mord und Brand be-gleitete ihren Weg. Sie kamen aber über Barßeldurch das Saterland und Friesoythe wieder

nach Vechta zurück. Sie vollendeten bei dernun folgenden Zerstörungswut das, was bei derersten Brandschatzung 14 Tage vorher nochübrig und erhalten geblieben war. Die Kirchebrannte bis auf die Außenmauern aus, allesonstigen kirchlichen Einrichtungen, wie eineKapelle in der Neustadt, das „Süsterhaus“, einNonnenkloster, die Heilig-Kreuz-Kapelle u. a.wurden ein Raub der Flammen, wie auch dasRathaus und Gebäudeteile auf der Burg. Durchdiesen Totalschaden brach ein großes Elend inder Bevölkerung aus. Nach einer späterenSchätzung betrug die Schadenssumme 35.000Goldgulden.Quelle: Festschrift 1990 „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Vechta“

1552 Stadt DelmenhorstEin durch Blitzschlag entstandenes Feuer zer-störte die Stadt bis auf 16 Häuser, weil dasFeuer von einem Haus zum anderen über-sprang. Weitere Angaben dazu fehlen.Quelle: Delmenhorster Schriften 1995, „Wider den Roten

Hahn“

1569 Stadt VarelEiner Feuersbrunst fielen im damaligen Flecken(Kirchspiel) Varel 80 Häuser zum Opfer, waswohl den größten Teil des Ortes ausmachte.Über diesen schweren Schicksalsschlag liegenleider keine näheren Unterlagen vor.Quelle: Heimatheft Nr. 11, 1998 „Das Feuerlöschwesen in

Varel“

11.08.1597 Stadt Oldenburg, Haarestra-ße/SchüttingstraßeDurch eine Feuersbrunst wurden 90 Häuser(Gebäude, Ställe, Scheunen) mit allem was dadrinnen war, ein Raub der Flammen. Die Brand-bekämpfung war nicht organisiert, die Bevölke-rung stellte sich nur auf Retten ein. StattlicheHäuser wurden zerstört, wobei manchem einSchaden von 1.000 Talern, den meisten durch-schnittlich von 400 Talern entstanden war. Mit Ausnahme von etwa 13 Familien, die vonihrem Hausrat etwas retten konnten oder sonstnoch Eigentum besaßen, fielen die andern Ab-gebrannten der Stadt und der öffentlichenWohlfahrt zur Last.Quelle: Oldenburger Wochenblatt vom 12.07.1981und Ol-

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denburgische Landeszeitung vom 08. September 1929.

160010.06.1615 Stadt Oldenburg, Mühlenstra-ße und Am DammNachdem vor knapp 20 Jahren in Oldenburgeine Feuersbrunst wütete, wurde die Stadtdurch ein Großfeuer erneut schwer geschädigt.Da die Dächer meist aus Stroh oder Holzschin-deln bestanden, konnte ein Brand sich leichtausbreiten und zu einer Feuersbrunst werden,zumal die kleinen Fachwerkhäuser mit ihrenStallungen dicht gedrängt standen und die Gas-sen vielfach sehr schmal waren. Erneut fielendie Geschädigten der Stadt und der Wohlfahrtzur Last. Über das Ausmaß der Schäden wirdin der angegebenen Quelle nichts berichtet.Quelle: Nordwest-Zeitung Nr. 111 vom Mai 1959, Beilage

„Leuchtfeuer“

1626 edewecht, Kr. AmmerlandEs wird berichtet, dass ein Großfeuer das Dorfin Schutt und Asche legte. Einzelheiten dazuliegen nicht vor.Quelle: Festschrift 1971 „50 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Edewecht“

1638 Stadt CloppenburgIm Dreißigjährigen Krieg, im Jahre 1622, fielGraf von Mansfeld in das Niederstift Münsterein und besetzte Cloppenburg. Im weiteren Ver-lauf des Krieges waren kaiserliche, dänischeund schwedische Truppen in Cloppenburg.Durch einen Großbrand im Jahre 1638, überdessen Ursache keine Unterlagen vorliegen,wurden 61 Häuser zerstört. Erst 1650 erfolgteder Abzug der letzten schwedischen Truppen.Quelle: Unterlagen des Verfassers

Mai 1638 Stadt VechtaIn den ersten 20 Jahren des DreißigjährigenKrieges, also von 1618-1638, waren Stadt undBurg Vechta mehrmals abwechselnd in denHänden der kaiserlichen oder der dänischen,schwedischen und der mit den schwedischenverbündeten hessischen Truppen. Dieserwechselvolle Ablauf der Kriegsgeschehnissemit den immer mehr steigernden Belastungen,Schäden und Wirkungen hatte die Bevölkerung

stark zugesetzt. Im Mai 1638 belagerten dieSchweden die Stadt. Zunächst konnten alle An-griffe von der tapferen Verteidigung abgewehrtwerden. Als aber Kanonen von der Nordseiteher (Eiserner Birnbaum und Stoppelmarkt) ein-gesetzt wurden, kam die Stadt dann in dieHände der Schweden, nachdem infolge der Be-schießung etwa 2/3 der nach dem OldenburgerÜberfall von 1538 neu errichteten Häuser inAsche gesunken waren. Erst 1654 erfolgte derAbzug der letzten schwedischen Truppen. DerWiederaufbau der Stadt war für die Bevölke-rung diesmal um so beschwerlicher, weil dieSchweden noch sechs Jahre nach dem Frie-densschluss die Festung Vechta als Pfand be-setzt und so in ihrer Hand behielten und dieNachbargemeinden von Vechta daran hinder-ten, Holz und Baumaterialen zum Wiederauf-bau in die Stadt zu liefern. Quelle: Festschrift 1990 „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Vechta“ u. a.

09.06.1650 Stadt CloppenburgDurch einen Brandausbruch in einer Schmiedein der Osterstraße, der auf die Nachbarhäuserübergriff, ist ein ganzer Straßenzug vollständigniedergebrannt. Über Einzelheiten zu diesemGroßbrand wird nicht berichtet.Quelle: Tagungsschrift 1972, Landesdelegiertentag des

Nds. Landesfeuerwehrverbandes am 03./04. Juni 1972,

Chronik 1979 „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Cloppen-

burg“

26./27.7.1676 Stadt Oldenburg, Lange-, Stau-Haaren- und KurwickstraßeDieser, in den Zeitungen als „Der große Brandvon 1676“ bezeichnet, war eine Feuersbrunstvon unvorstellbarem Ausmaß. Es brannte andrei Stellen zugleich. Innerhalb von 12 Stundenbrannten über 700 Wohngebäude und beinahe230 Nebengebäude ab, das waren 75 % allerGebäude der Stadt Oldenburg. Außer demSchloss, einer Schule und drei Kirchen sowiedem Rathaus überstanden nur etwa 30-40 Häu-ser diese Katastrophe. Fast 3/4 der Einwohnerwaren obdachlos. Hilferufe zum Lindern der Notin Form von Spenden gingen in die norddeut-schen Nachbargebiete und sogar nach Holland.4.000 Taler Unterstützungsgelder kamen so zu-sammen. So kamen z. B. Spenden vom Bischof

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von Münster, von den BraunschweigischenHerzögen, den Fürsten von Anhalt, aus Amster-dam, Hamburg. Altona, Bremen, Leipzig, Mag-deburg und vielen anderen Städten. Die Zetelerschickten einige Wagen mit Käse und Brot. Ol-denburg gehörte damals zu Dänemark und eswurden Bitten und Wünsche an den KönigChristian V. herangetragen. Dieser kümmertesich zunächst um nichts. Erst 1861 stattete erOldenburg einen Besuch ab. Am Wiederaufbauder Stadt hatte er kein Interesse. Die Stadtkonnte sich nur langsam von diesem Schick-salsschlag erholen. Im Unglücksjahr 1676 hatteOldenburg 4.300 Einwohner. Erst im Jahre1821 war diese Einwohnerzahl wieder erreicht.Die Oldenburger trugen ihr Schicksal wie eineFügung Gottes. Sie sahen ihr Leid als eineStrafe für ihr sündiges Leben. Man sagte, dieBürger seien hochmutig und kümmerten sichmehr um ihre Kleidung und anderen Luxus undum ihr Äußeres allgemein. Dies sei kein demü-tiges und gottwohl-gefälliges Leben, daher dieGottesstrafe für ihre Geltungssucht. Noch Jahrespäter konnte man die Folgen des Brandessehen. Es gab keine Feuerversicherung und dieOldenburger zogen mit Bettelbriefen durch dasLand. Vieles was man dem Feuer entrissenhatte, war Dieben und Plünderern in die Händegefallen. Erst einige Jahre zuvor, im Jahre1667, war Oldenburg von der Pest heimgesuchtworden, die aber 100 Jahre früher schon einmalgewütet hatte.Quelle: Oldenburgische Landeszeitung vom 11. Februar

1926; Nordwest-Zeitung Nr. 111 vom Mai 1959, Beilage

„Leuchtfeuer“; Nordwest-Zeitung vom Juli 1976; Oldenbur-

ger Wochenblatt vom 12. Juli 1981; Oldenburger Jahrbuch

1983, Bd. 83, des Oldenburger Landesvereins für Ge-

schichte

1679 Stadt VarelFranzösische Besatzungssoldaten brand-schatzten in Varel und richteten große Schädenan, über deren Ausmaße und Folgen fehlen de-taillierte Angaben. Auch in Oldenburg und Jeverlegten die Franzosen zu der Zeit Brände.Quelle: Festschrift 2006 „125 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Varel“

16.08.1684 Stadt VechtaEine Feuersbrunst vernichtete die Stadt, die bis

auf die Kirche, das Franziskanerkloster undsechs Häuser abbrannte. 90 % der Häuser wur-den vernichtet. Die Bevölkerung konnte mitihren einfachen Löschwerkzeugen gegen dasFeuer nicht ankommen. Dem tatkräftigen Ein-satz der münsterschen Soldaten, die in der Zi-tadelle in Garnison lagen, war es zu verdanken,dass die Kirche, die zwar an einigen Stellen imDach Feuer gefangen hatte, das benachbarteFranziskanerkloster, Pastorat und Küsterhauserhalten blieben. Diese Bemühungen konntenaber nicht die ganze Stadt retten, so dassVechta fast vollkommen zerstört wurde. Quelle: Nordwest-Zeitung vom 21. April 1990; Festschrift

1990 „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Vechta“; Quelle-

ninventar zur Oldenburgischen Feuerwehrgeschichte

1997

170030.09.1701 Stadt Delmenhorst, Straße„Am Knick“Aus nicht überlieferter Ursache gingen sechsHäuser in Flammen auf.Quelle: Delmenhorster Schriften 1995, „Wider den Roten

Hahn“

24.08.1716 Stadt CloppenburgEin Großbrand, der während einer Predigt auf-kam, vernichtete sämtliche Häuser vom Kra-pendorfer Tor bis zur Mühlenbrücke, dann dasRichthaus mit allen Nebengebäuden und selbstdas Amtshaus. Auch der feste Burgturm verlorbei dieser Gelegenheit seine Bedachung undverblieb in diesem Zustand bis zu seiner Besei-tigung 1803. Der Verlust vieler Akten und Brief-schaften war zu beklagen, der Verlust, den dieBevölkerung an Hab und Gut erlitten hatte, gingins Unermessliche.Quelle: Chronik 1979 „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Cloppenburg“

21.08.1727 Flecken Krapendorf, Land-kreis CloppenburgIm Flecken Krapendorf, das bis 1855 ein Kirch-spiel, Flecken und Gemeinde war, kam es imJahre 1727 zu einem Großbrand, der 13 Häu-ser des Fleckens zerstörte. Auch wenn keinenäheren Angaben dazu vorliegen, kann mansich vorstellen, was das für ein Unglück für die

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Bevölkerung war. Am 01.07.1855 wurde derFlecken Krapendorf mit der alten Stadt Clop-penburg zu einer Samtgemeinde vereinigt.Quelle: Chronik 1979 „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Cloppenburg“

19.09.1736 Stadt DelmenhorstInnerhalb von zwei Stunden brannten abermalsin der Straße „Am Knick“, wie schon 1701,sechs Häuser ab. Nähere Angaben dazu feh-len.Quelle: Delmenhorster Schriften 1995, „Wider den Roten

Hahn“

15.06.1743 Flecken Krapendorf, Land-kreis CloppenburgEin Großbrand vernichtete wieder 14 Häuser inKrapendorf, wie schon einmal 1727. Wegenmangelnder Löscheinrichtungen stand man die-sem Brandunglück hilflos gegenüber. Erstnachdem Krapendorf im Jahre 1855 zu Clop-penburg kam, wurde eine gemeinsame Pflicht-feuerwehr aufgestellt.Quelle: Chronik 1979 „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Cloppenburg“

03.06.1751 Stadt Varel Der „Große Brand“ brach in der Mühlenstraßeaus, wo zunächst ein Haus abbrannte. DerBrand weitete sich immer weiter aus. Derscharfe Ostwind trieb die Glut zum Schloss hi-nüber, denn Haus an Haus brannte inzwischen.Durch Niederreißen nicht brennender Häuserzu beiden Seiten der Gasse versuchte man dasFeuer unter Kontrolle zu bringen. Doch kaumhatte man damit begonnen, schlugen Flammenaus dem Dach des Schlosses. Kleine Häuserwurden mit nassen Tüchern und Laken be-hängt, eine Schmiede wurde mit nassen Kuh-häuten aus einer Gerberei benagelt. Dadurchwurde ein Teil der heutigen Obernstraße undder Neuen Straße gerettet. Die Löschmann-schaft mit nur noch einer Spritze (bei der zwei-ten war der Kupferkessel gerissen) versuchtedas Schloss zu retten. Sie taten ihr Äußerstesum das Hauptgebäude des Schlosses und dieSchlosskirche zu retten. Die Anstrengungenhatten Erfolg, denn der Stall und der rechte Flü-gel wurden vom Feuer verschont, aber der linkeSchlossflügel mit seinen drei Stockwerken

wurde komplett vernichtet. Auch die Bibliothekmit unermesslichen Kostbarkeiten wurde einRaub der Flammen. Es wurden nur zwei Bü-cher gerettet, weil diese ausgeliehen waren. Sowurde auch der unersetzliche „OldenburgerSachsenspiegel“ von 1336 gerettet. Dieser „Ol-denburger Sachsenspiegel“, der nach demSchlossbrand in Varel im Schloss in Oldenburgaufbewahrt wurde, entging beim Schlossbrandin Oldenburg im Jahre 1913 nochmals der Ver-nichtung (s. d.). Beim Schlossbrand in Varel1751 wurden einschließlich des Schlossflügelsund der beiden Vorwerke 28 Häuser durch denBrand vernichtet, davon 14 große Bauernstel-len. Die Abgebrannten versuchten durch Sam-meln von Spenden und Kollekten das Vernich-tete wieder aufzubauen. Auch Jever gab die Er-laubnis, in der Stadt und in der Herrschaft zusammeln. Nach diesem Brand wurden von derHerrschaft zwei neue Spritzen angeschafft.Quelle: Festschrift 2006 „125 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Stadt Varel“

31.03.1790 Stadt wildeshausenEine Feuersbrunst suchte Wildeshausen heim,bei der 82 Wohnhäuser und 19 Scheunen ver-nichtet wurden. Rat und Bürgerschaft hattenzwar 1748 beschlossen, für den BrandschutzFeuerlöschgeräte zu beschaffen, aber trotz die-ser Maßnahmen kam es zu dieser Feuers-brunst. Mit den einfachen und uneffektivenGeräten war eine erfolgreiche Brandbekämp-fung nicht möglich. Es wurden 73 Familien ob-dachlos.Quelle: Chronik 1995 „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Wildeshausen“; Quelleninventar zur Oldenburgischen

Feuerwehrgeschichte 1997

14.05.1792 Stadt OldenburgEin fürchterlicher Brand suchte Oldenburg heimund vernichtete die Johann Wittesche Apothekean der Langenstraße / Schüttingstraße. DieBrandursache wurde nie aufgeklärt. Durch mu-tiges Eingreifen der Löschkräfte konnte einschlimmerer Schaden verhütet werden. Nachdiesem Brand wuchs die Erkenntnis an derSpitze des Magistrats ebenso wie bei der her-zoglichen Kammer, dass eine gründliche Re-form der städtischen Feuerlöschanstaltenzwingend notwendig sei. Erstmal kam dabei der

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Gedanke auf, die seit knapp 30 Jahren beste-hende Brandkasse zur Finanzierung der Ver-besserung einzusetzen. Diesen Vorschlagkonnte die Stadt aber nicht durchsetzen, da derHerzog anordnete, dass alle den Umständennach möglichen und dienlichen Sicherheits-maßnahmen gegen Feuersgefahr auf der Stadteigenen Kosten ohne Konkurrenz der Brand-kasse vorgekehrt werden müssen.Quelle: Oldenburger Jahrbuch 1983, Bd. 83 des Olden-

burger Landesvereins für Geschichte

1793 Gemeinde Steinfeld, Kr. VechtaEine verheerende Brandkatastrophe im AmtSteinfeld 1793 (andere Quellen 1789) traf dasgleichnamige Dorf. 30 Häuser und sechsScheunen fielen in Schutt und Asche.Quelle: Chronik 1995 „100 Jahre Freiwillig Feuerwehr

Lohne“ u. a.

180015.04.1815 Stadt westerstedeEine Feuersbrunst mit haushohen Flammenbrach in der Kochschen Brennerei aus. Bei leb-haftem Nordwestwind breitete sich das Flam-menmeer rasch auf die umstehenden Gebäudeaus, die von den Bewohnern eilig unter Zurück-lassung des Eigentums verlassen werdenmussten. Man versuchte mit Eimerketten dasFeuer zu löschen, natürlich erfolglos. Die Lagewurde für ganz Westerstede gefährlich, als dieApotheke in Brand geriet. Brennende Stoffe flo-gen von hier auf die Nachbarhäuser. Einigeschwer bedrohte Häuser im Süden des Orteskonnten gerettet werden. Über 50 Gebäudewurden ein Raub der Flammen. Die Glückli-chen, deren Gebäude verschont blieben, gabenden Abgebrannten Quartier. Man versuchte inmonatelanger Arbeit das wieder aufzubauen,was in wenigen Stunden zerstört wurde. DieSchrecken der Pest und der korsischen Fremd-herrschaft wurden überstanden, so werden sieauch die Folgen des Brandunglücks mit Würdezu tragen wissen. 1554 Reichstaler wurdenzum Wiederaufbau gespendet, davon 1000Reichstaler vom Herzog und 25 Reichstaler vonder Johannisloge „“Zum goldenen Hirsch“, Ol-denburg.Quelle: Festschrift 1927 zum 22. Oldenburgischen Lan-

des-Feuerwehrtag in Westerstede; Quelleninventar zur Ol-

denburgischen Feuerwehrgeschichte 1997

1821 ramsloh, Gemeinde Saterland, Kr.CloppenburgEin Großbrand vernichtete in dem Dorf 26 Häu-ser, während die Dorfbewohner zur Kirchewaren. Da starker Wassermangel herrschte,konnte die Friesoyhter Feuerspritze nur daraufbeschränken, eine noch weitere Ausdehnungzu verhindern. Quelle: Quelleninventar zur Oldenburgischen Feuerwehr-

geschichte 1997

18.10.1862 Stadt OldenburgBei einem großen Brand wurde die Mühle vonD. Hemmen zerstört. Die angegebene Quelleenthält keine Angaben über den Standort derMühle und die Schäden.Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 18. April 1937

11.12.1868 Stadt OldenburgIn der Innenstadt brannten die Wohnhäuser derEinwohner Hallerstede, Eismann, Schröder undJohanns total ab. Nähere Einzelheiten dazufehlen.Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 18. April 1937

09.02.1870 Löningen, Kr. CloppenburgEine Feuersbrunst suchte Löningen heim, beider 44 Gebäude abbrannten. Die Bürger warendiesem Brande nicht gewachsen, weil oft Ziel-losigkeit unter den zur Brandbekämpfung ver-pflichteten Bürgern und die Einsatzbereitschaftmangelhaft waren. Der Brand entwickelte sichbei ungünstigen Witterungsverhältnissen zueinem Großbrand, der für Löningen in einer Ka-tastrophe endete. Der Brand brach in der Müh-lenstraße aus und griff auf die beiden Nachbar-häuser über, sodann auf die gegenüber liegen-den Reihe Häuser, die Nebengebäude der Postund weiterhin dem Zug des Windes folgend,Häuser in fünf verschiedenen Straßen. Dieseboten bei ihrer leichten Bauart und der großenTrockenheit dem Feuer reichlich Nahrung.Dazu kam, dass durch die starke Kälte dieBrunnen zum Teil zugefroren und auch baldausgepumpt waren. Durch reitende Boten wur-den die Spritzen von Herzlake, Menslage undWachtum zur Hilfe herangeholt. Außerdem

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wurde Militär von Cloppenburg nach Löningenbeordert, um die Einsatzkräfte dort abzulösenbzw. zu unterstützen.Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 18.04.1937;

Chronik 1982 „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Löningen“

16.05.1875 Löningen, Kr. CloppenburgAbermals wurde Löningen von einer Feuers-brunst heimgesucht, bei der diesmal 36 Häuserabbrannten. Der Brand war am Pfingstsonntagausgebrochen. Ausgehend vom Hause Grön-heim in der Mühlenstraße und vom Westwindangefacht, brannte der östliche Teil der Langen-straße total ab. Dieser Großbrand und der vor-hergehende große Brand von 1870 brachte dieLöninger dazu, das Feuerlöschwesen, wie auchanderswo, neu zu ordnen. Dennoch dauerte esnoch einige Jahre, ehe es zur Gründung der„Freiwilligen Feuerwehr Löningen“ kam. Diesegeschah 1882.Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 18.04.1937;

Chronik 1982 „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Löningen“

18.06.1877 Stadt FriesoytheEine Feuersbrunst legte einen bedeutenden Teilder Stadt in Schutt und Asche, wobei 60 Häuserabbrannten. Das Inventar der Häuser war meis-tens nicht versichert, es wurde wenig davon ge-rettet. 223 Personen wurden obdachlos. Eswurde im ganzen Land Oldenburg zu Spendenaufgerufen.Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 18.04.1937;

Chronik 1995 „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Lohne“

09.04.1878 Stadt OldenburgAn der Ostseite des Pferdemarktes brannte dieFüsilierkaserne (Kaserne II b) ab. Sie war auchals 3. Infanteriekaserne bekannt. Die Kasernewurde vollkommen eingeäschert.Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 18.04.1937;

Oldenburger Jahrbuch 1983, Bd. 83 des Oldenburger Lan-

desvereins für Geschichte

11./12.05.1878 Stadt CloppenburgEin Großbrand wütete in der Stadt, bei demzwei Häuserreihen mit insgesamt 29 Häusernan der oberen Lange Straße total nieder brann-ten. Es konnte nur wenig gerettet werden. EinePflichtfeuerwehr war bereits im Jahre 1855 auf-gestellt worden, die aber mit ihren ungeübten

Mannschaften und den mangelhaften Löschge-räten bei diesem Brand nichts auszurichten ver-mochte. Das war der Brand Anlass zur Grün-dung der Freiwilligen Feuerwehr Cloppenburg,die im Jahre 1879 erfolgte. Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 18.04.1937;

Chronik 1979 „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Cloppen-

burg“

04.06.1881 Stadt OldenburgBrand der Brauerei Hoyer & Sohn. Die gesamteBrauerei mit den vielen Nebengebäuden wurdezerstört. Nähere Angaben zu diesem Brand feh-len.Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 18.04.1937

22.08.1882 Damme, Kr. VechtaBei einem Großbrand wurden insgesamt 26Gebäude vernichtet. Zu der Zeit gab es dieFreiwillige Feuerwehr Damme noch nicht, denndiese wurde erst 1891 gegründet. Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 18.04.1937

01.06.1883 Stadt OldenburgZu Pfingsten des Jahres 1883 brannte die Loh-gerberei Reversbach an der Ofener Straße totalab. Die Freiwillige Turnerfeuerwehr Oldenburgwar mit 207 Mann im Einsatz und konnte denBrand auf die Fabrikgebäude beschränken.Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 18.04.1937

20.08.1883 Stadt OldenburgBeim Hausbrand Fricke in der Bahnhofsstraße,den die Freiwillige Turnerfeuerwehr mit 230Mann (80 % des Bestandes) löschte, wurde einFeuerwehrmann tödlich verletzt. Der massiveEinsatz der Turnerfeuerwehr konnte Schlimme-res verhüten.Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 18.04.1937

03.09.1883 Bockhorn, Kr. FrieslandBei diesem Großbrand wurden fünf Häuser inSchutt und Asche gelegt. Der Brand entstandim Uhlhornschen Holzlager und dehnte sich in-folge starken Windes auf die benachbartenGrundstücke von Meinen, Dungs und Reinersan der Langenstraße aus. Zu der Zeit gab es inBockhorn zwar eine Pflichtfeuerwehr, die sol-chen Bränden aber nicht gewachsen war, dennes standen nur primitive Geräte zur Verfügung.

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Quelle: Chronik 1969 “50 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Bockhorn“

19.01.1886 Stadt OldenburgEs brannte die Warpsspinnerei in Osternburg,die völlig verloren ging. 400 Arbeiter verlorenihren Arbeitsplatz. Die städtischen Spritzen Nr.1, 4, 5 und 8, die Osternburger Spritze, dieDampfspritze und die Turnerfeuerwehr be-kämpften den Brand. Für hervorragende Leis-tungen bei diesem Brand sind der Turner-feuerwehr vom Großherzoglichen Staatsminis-terium und der Brandkasse Geldprämien bewil-ligt worden.Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 18.04.1937;

Oldenburger Jahrbuch 1983, Bd. 83 des Oldenburger Lan-

desvereins für Geschichte

04.01.1889 Stadt OldenburgBeim Brand der Tischlerei Wessels in der Wall-straße war die Turnerfeuerwehr mit 100 Mannim Einsatz. Sie konnte erfolgreich den Brandbekämpfen und eine Katastrophe verhindern.Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 18.04.1937

14.05.1891 Stadt OldenburgIm Haus der Gepäckträger in der Mottenstraßebrannte es derart heftig, dass drei Bewohner inden Flammen umkamen. Die Freiwillige Turner-feuerwehr war mit 80 % ihrer Einsatzabteilung,das waren 137 Mann, erfolgreich im Einsatz.Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 18.04.1937

24./25.09.1891 Stadt Oldenburg Theaterbrand des Oldenburgischen Staatsthea-ters. Zwei Stunden nach Beendigung einer Vor-stellung brach ein Feuer aus, was wahrschein-lich durch ein Feuerwerk im Innenraum entstan-den war. Beim Eintreffen der Feuerwehr tobteim Bühnenraum und Schnürboden ein gewalti-ges Feuermeer. Infolge der großen Hitze undder Ausdehnung des Feuers konnten die Weh-ren aber wenig ausrichten. In der Hauptsachemussten sich die Wehren auf Rettung von Re-quisiten, Musikalien und Teilen der Bibliothekbeschränken. Das gerade mal zehn Jahre alteTheater brannte bis auf die Grundmauern nie-der. Das Theater war am 08.10.1881 einge-weiht worden. Es wurde wieder aufgebaut und1893 neu eröffnet. Das späte Eingreifen der

Feuerwehr wurde kritisiert, man forderte eineWasserleitung und die Feuerwehr besser zu or-ganisieren sowie eine Berufsfeuerwehr einzu-richten. Militär sei bei Großbränden unnütz, dieSoldaten würden sich einen Rausch antrinkenund sich an Diebstählen beteiligen.Quelle: Nachrichten für Stadt u. Land vom 18.04.1937,

Jahrbuch des Oldenburgischen Landes-Feuerwehrver-

bandes 1932, Oldenburger Jahrbuch 1983, Bd. 83 des Ol-

denburger Landesvereins für Geschichte

19.09.1895 Stadt wildeshausenEine Feuersbrunst vernichtete 29 Wohnge-bäude. Der Brand breitete sich von der NeuenStraße bis zur Westerstraße aus. Von hiersprang das Feuer auf den Marktplatz über. Ineiner öffentlichen Bekanntmachung wurdedurch Bürgermeister, Ratsherren, Pastoren undAmtsrichter unter anderen zu freiwilligen Spen-den in Form von „milden Gaben“ in Geld undNaturalien zur Unterstützung der bedürftigenAbgebrannten aufgerufen. Dieser Großbrandwar der Anlass zur Gründung der FreiwilligenFeuerwehr Wildeshausen, die im gleichen Jahrerfolgte.Quelle: Chronik 1995 „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Wildenhausen“

20.09.1895 Stadt OldenburgWährend die Soldaten im Manöver waren,brannte die alte Infanteriekaserne (Kaserne IIa) ab. Man versuchte, diesen Brand auch vonder Nachbarkaserne aus zu löschen. Eine wei-tere Ausbreitung des Brandes konnte verhindertwerden.Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 18.04.1937;

Oldenburger Jahrbuch 1983, Bd. 83 des Oldenburger Lan-

desvereins für Geschichte; Quelleninventar zur Oldenbur-

gischen Feuerwehrgeschichte 1997

25.01.1896 Stadt CloppenburgAn der Löninger Straße brannten an diesemTag fünf Häuser mit vielen Nebengebäuden ab.Nähere Angaben enthalten die benutzten Quel-len nicht.Quelle: Tagungsschrift 1972, Landesdelegiertentag des

Niedersächsischen Landesfeuerwehrverbandes am

03./04. Juni 1972; Chronik 1979 „100 Jahre Freiwillige

Feuerwehr Cloppenburg“

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190023.04.1900 Stadt wildeshausenWildeshausen wurde von einer Feuersbrunst inder Innenstadt heimgesucht. Ausgehend voneinem Wohnungsbrand in der Burgstraße griffdas Feuer bei lebhaftem Wind mit unglaublicherGeschwindigkeit um sich. Die Freiwillige Feu-erwehr und die städtische Wehr war dagegenmachtlos. Sie erhielten Unterstützung von denWehren Colnrade, Harpstedt, Goldenstedt undDötlingen. Es brannten trotz des gemeinsamenEinsatzes auf einer Fläche von 2 – 2,5 ha ins-gesamt 113 Gebäude (Wohnhäuser, Geschäfts-häuser und Stallungen) vollkommen nieder.Von dem Brandunglück waren 86 Familien be-troffen. Es wurden in den erhalten gebliebenenGeschäften Sammelbüchsen aufgestellt, derenErträge den armen Abgebrannten zu Gute kom-men sollten. Außerdem wurden Naturalien,Kleidungsstücke, Betten und dergl. für die Ge-schädigten gesammelt. Erst fünf Jahre vorherwar Wildeshausen von einer Feuersbrunstheimgesucht worden. Bei dieser erneuten Feu-ersbrunst waren in der kurzen Zeit von kaumzwei Stunden die Gebäude und Stallungen voll-ständig eingeäschert worden. Viele Einwohnerhatten wenig, einige fast gar nichts an Hab undGut retten können. Die ganze WildeshauserBürgerschaft sah durch dieses Brandunglückeiner trostlosen Zeit entgegen. Quelle: Chronik 1995 „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Wildenhausen“

03.01.1901 Stadt OldenburgIn der Lambertistraße brannte die Molkerei deVries ab. Wegen des tiefen Schnees mussteder Löschwagen mit vier Pferden bespannt wer-den. Der Brand konnte an einer weiteren Aus-breitung gehindert werden. Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 18.04.1937

06.01.1901 Stadt OldenburgDiesmal brannte das Großherzogliche Mu-seum. Es entstand großer Schaden, über dasAusmaß des Schadens wird aber nichts berich-tet. Die zur Ausleuchtung der Brandstelle auf-gestellten Wachsfackeln konnten wegen derstarken Rauchentwicklung nicht brennen. Andem Tag herrschten 10 Grad Kälte.Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 18.04.1937

01.11.1901 Löningen, Kr. CloppenburgBrand der Bergeschen Brauerei in Böen, dabeibrannten noch sechs weitere Gebäude ab. Erstdann bekam man den Brand unter Kontrolle.Quelle: Chronik 1982 „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Lö-

ningen“

10.06.1902 Stadt OldenburgDer Einsatz von neun Strahlrohren war erfor-derlich, um den Wohnhausbrand bei Tebbenjo-hanns, Markt 3, unter Kontrolle zu bringen.Dazu mussten über 1.000 m Schläuche verlegtwerden. Weitere Informationen dazu liegennicht vor.Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 18.04.1937

02.07.1902 Stadt CloppenburgEinem Großbrand fielen sechs Häuser in der In-nenstadt (Ecke Mühlen- und Bahnhofstraße)zum Opfer. Die Freiwillige Feuerwehr Cloppen-burg konnte die weitere Ausbreitung des Bran-des verhindern.Quelle: Tagungsschrift 1972, Landesdelegiertentag des

Nds. Landesfeuerwehrverbandes am 03./04. Juni 1972;

Chronik 1979 „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Cloppen-

burg“

24.02.1903 Stadt OldenburgBrand von Frerichs Mühle, Pferdemarkt. ZurBekämpfung des Feuers legte der Löschzugvon drei Hydranten aus sieben Schlauchleitun-gen. Ein Feuerwehrmann konnte die Explosiondes Dampfkessels verhindern, indem er das Si-cherheitsventil öffnete. Die große Hitze desBrandes ließ die Lederhelme zusammen-schmelzen. Das Ablöschen des Brandes dau-erte mehrere Tage. Bis zum 08. März wurdenoch eine Brandwache gestellt.Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 18.04.1937

12.01.1904 Stadt OldenburgEin trauriges Ereignis war ein Hausbrand bei Pi-ckel in der Rosenstraße. Mutter und Tochterwurden von der Feuerwehr bei den Löscharbei-ten tot im Bett gefunden. Nachher stellte sichheraus, dass hier ein doppelter Raubmord vor-lag, zu dessen Vertuschung wurde dann wohlder Brand gelegt.Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 18.04.1937

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09.06.1904 Stadt OldenburgErneut brannte eine Kaserne ab, diesmal diealte Kaserne am Pferdemarkt. Der Brand wurdemit acht Strahlrohren bekämpft, dabei wurden125.000 Liter Wasser verbraucht. Eine Ausbrei-tung des Brandes konnte verhindert werden.Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 18.04.1937

05.08.1904 Stadt CloppenburgAm Tag vor dem 25jährigen Jubiläum der Frei-willigen Feuerwehr und dem 14. OldenburgerVerbandstag brannten an der Osterstraße 12Wohnhäuser und 13 Nebengebäude ab. Es warder größte und verheerendste Brand, der vonder Feuerwehr bekämpft wurde. Schulkinderhatten mit Feuer gespielt. Der starke Nordwest-wind entfachte das Feuer immer wieder undentzündete Wohn- und Geschäftshäuser sowieStallgebäude. Es wurden die Spritzen aus Cap-peln, Emstek und Mollbergen nach Cloppen-burg gerufen. Mit vereinten Kräften gelang es,ein weiteres Umsichgreifen des Feuers zu ver-hüten. Das meiste Mobiliar konnte bei der rapi-den Ausbreitung des Feuers nicht aus denHäusern gerettet werden, wohl aber das in denStällen befindliche Vieh. Die Häuser branntenfast sämtlich bis auf die Grundmauern nieder.Quelle: Tagungsschrift 1972, Landesdelegiertentag des

Nds. Landesfeuerwehrverbandes am 03./04. Juni 1972,

Chronik 1979 „100 Jahre Freiw. Feuerwehr Cloppenburg“

21.04.1905 Stadt NordenhamEs brannten die Anlagen der Deutschen Dampf-fischerei-Gesellschaft „Nordsee“. Die Norden-hamer Wehr versuchte mit ihren Handdruck-spritzen den Brand zu bekämpfen. Sie standaber diesem Großbrand machtlos gegenüber.Selbst drei aus Bremerhaven beorderte Sprit-zendampfer und die Dampfspritze der Olden-burgischen Eisenbahnfeuerwehr konnten sogut wie nichts ausrichten. Bei der Bergung derKontor- und Lagereinrichtungen war das Stei-ger- und Rettungscorps der NordenhamerWehr erfolgreich tätig. Trotz des Einsatzesmehrerer Schiffsspritzen und der Dampfspritzeder Großherzoglichen Oldenburgischen Eisen-bahn konnten das vollständige Abbrennen derFischereigesellschaft „Nordsee“ nicht verhindertwerden, die Aufbauten der Pier wurden abergerettet.

Quelle: Butjadinger Zeitung (Nordenhamer Tageblatt),

Sonderausgabe vom 13./14.07.1929; Chronik 1980 „75

Jahre Freiwillige Feuerwehr Nordenham“; Quelleninventar

zur Oldenburgischen Feuerwehrgeschichte 1997

14./15.06.1905 Stadt DelmenhorstEin Großbrand, ausgehend vom MöbelgeschäftNikolaus in der Langen Straße, breitete sichsehr schnell auf die benachbarten Häuser Kauf-haus Mühlenbrock (Ecke Lange-/Kirchstraße)und Twisterling mit anliegendem Lager vonHolz und Brennmaterialien. Dieser Brand hatteein Ausmaß, wie man ihn bis dahin in Delmen-horst nicht kannte. Eingesetzt waren die Pflicht-feuerwehr Delmenhorst und die FreiwilligeTurnerfeuerwehr Delmenhorst mit ihren Hand-druckspritzen. Die Dampfspritze, die hier vielhätte ausrichten können, war defekt. Deshalbwurde die Berufsfeuerwehr Bremen telefonischum Hilfe gebeten. Gerade als die Spritzen derBerufsfeuerwehr Bremen am Bahnhof verladenwerden sollten, kam die Nachricht, dass dieDelmenhorster Dampfspritze inzwischen repa-riert war und mit Hochdruck arbeitete. Die Bre-mer brauchten also nicht mehr nach Delmen-horst ausrücken. Das große Holzlager der Fa.Twisterling und das anfangs bedrohe Wohn-haus Fink konnten vor dem Feuer bewahrt wer-den. Ohne den Einsatz der Dampfspritze wäreman dem Feuer nicht Herr geworden, dasschnell einen ganzen Stadtteil in Schutt undAsche gelegt hätte.Quelle: Delmenhorster Schriften 1995 „Wider den Roten

Hahn“; Festschrift 1995 „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Delmenhorst“

22.03.1906 Stadt DelmenhorstBrand der Delmenhorster Korkwerke an der Ol-denburger Straße. Die Freiwillige FeuerwehrDelmenhorst sowie die Pflichtfeuerwehr Del-menhorst waren im Einsatz, wobei die Dampf-spritze gewaltige Wassermassen in das Flam-menmeer spritzte. Dadurch konnte das Feuernicht weiter um sich greifen. Durch das leichtbrennbare Material der Korkfabrik nahm dasFeuer gewaltige Ausmaße an. Das Feuer ent-stand vermutlich durch eine Explosion. Bei demBrand kamen zwei Arbeiter ums Leben.Quelle: Delmenhorster Schriften 1995, „Wider den Roten

Hahn“

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18.12.1906 Stadt DelmenhorstEin Großfeuer wütete in der Oats- (Haferflo-cken) fabrik. Das Feuer dauerte mehrere Tagean und forderte von den Wehren bei grimmigerKälte und Schneetreiben schwere Arbeit. DieDampfspritze kam hier erfolgreich zum Einsatz.Das am meisten gefährdete Wohnhaus Kahleund das an der Mühlenstraße gelegene Wohn-haus Vosteen wurden gerettet. Die Handdruck-spritzen schützten das Kontor. Die anliegendenGebäude wurden gerettet. Die Oatsfabrik warein Hafermühlenwerk an der Mühlenstraße/Große Schlüsselstraße.Quelle: Festschrift 1970 „75 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Delmenhorst“; Delmenhorster Schriften 1995, „Wider den

Roten Hahn“

1908 Halsbek, Kr. AmmerlandEin riesiger Brand legte einige Hausmannstel-len in Schutt und Asche. Dieser Brand gab denAnstoß zur Gründung des „Freiwilliger Lösch-zug der Pflichtfeuerwehr zu Westerstede“. DieGründung erfolgte im Juni 1909. Dem Löschzugstanden bei der Gründung zwei Handdruck-spritzen zur Verfügung.Quelle: Festschrift zum 22. Oldenburger Landes-Feuer-

wehrtag 1927 in Westerstede

30.12.1908 Stadt Brake, Kr. wesermarschEin Großfeuer wütete auf dem Gelände desBraker Kaiserhafens. Die großen Holzlager undSchuppen der Firmen Plassmann, Groß undMüller wurden eingeäschert. Es entstand einSchaden von 700.000,-- Mark. Neben den Feu-erwehren aus Brake, Delmenhorst, Nordenhamwaren die Eisenbahn-Dampfspritze aus Olden-burg sowie die oldenburgischen städtischenSpritzen I und II eingesetzt. Der Hin- und Rück-transport von Oldenburg erfolgte mit der Eisen-bahn. Dieser Einsatz ging in die Feuerwehrge-schichte ein. Nach der Bitte um Hilfe aus Brakegelang es, eine hinreichende Zahl von Feuer-wehrmännern zu sammeln, die Dampfspritzeanzuheizen und so rechtzeitig zum Bahnhof zufahren, dass sie mit dem Schnellzug um 7.45Uhr befördert werden konnte. Der Bahnhofsvor-steher hatte bereits einen Waggon bereitstellenlassen. Die Spritze sollte unter Dampf befördertwerden, da sonst bei der kalten Witterung dasin der Spritze befindliche Wasser auf dem offe-

nen Eisenbahnwaggon gefroren wäre und mandann in Brake Stunden gebraucht hätte, ehe siein Tätigkeit treten könnte. Nach den bestehen-den Vorschriften der Bahn durfte die Dampf-spritze nur dann unter Dampf befördert werden,wenn mindestens ein Begleiter auf dem offenenWagen verbleiben würde. Der Bahnhofsvorste-her in Oldenburg riet aber davon ab, auf demoffenen Wagen mitzufahren, da der Mitfahrendebei einer Witterung von 12 Grad Kälte, die sichbei dem mit 60 km/h Geschwindigkeit fahren-den Zug verdoppeln würde, sich der größtenGefahr für seine Gesundheit aussetzen würde.Als deshalb das Außerdampfsetzen der Spritzeangeordnet werden sollte, war die Mannschaftdagegen. Sie wiesen darauf hin, dass in Brakeeine große Gefahr vorliege und waren bereit,alle zusammen auf dem offenen Waggon mit-zufahren. Alle haben diese dreiviertelstündigeFahrt bei eisiger Kälte ausgehalten, würdenaber eine solche Fahrt unter keinen Umständenwieder machen. Durch die Einsatzbereitschaftder Spritze konnte diese in Brake sofort einge-setzt werden und arbeitete den ganzen Tag. DieRückfahrt nach Oldenburg erfolgte dannabends mit dem Personenzug. Den mutigenTeilnehmern dieser Fahrt nach Brake verliehder Großherzog die „Medaille für Verdienste inder Feuerwehr“. Auch der Transport der Del-menhorster Dampfspritze erfolgte mit der Bahn.Ein Schnellzug brachte diese nach Brake. DieNordenhamer Wehr rückte mit 60 Mann miteinem Sonderzug an. Diese hatte die Aufgabe,die im Hafen nahe der Brandstelle eingefrorenliegende Flotte der Braker Heringsfischerei vorder Vernichtung zu bewahren. Die Braker Feu-erwehr selbst, die 1862 gegründet wurde, hattenur eine Handdruckspritze, mit der sie bei die-sem Großfeuer wenig ausrichten konnte, daherder massive Einsatz der auswärtigen Wehrenmit zusätzlichem Einsatz von Militär. Quelle: Butjadinger Zeitung/Nordenhamer Tageblatt vom

13. u. 14.Juli.1929; Nachrichten für Stadt und Land vom

19. April 1937; Festschrift 1970 „75 Jahre Freiwillige Feu-

erwehr Delmenhorst“; Delmenhorster Schriften 1995,

„Wider den Roten Hahn“

08.02.1909 Blexen, Kr. wesermarschGroßbrand infolge eines Explosionsunglücksam Weserufer in Blexen. Es war einer der größ-

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ten Brände, die jemals dort gewütet haben. Esbrannten die Tankanlagen der Benzinlage-rungsgesellschaft in Blexen. Innerhalb wenigerStunden flogen fünf von zehn Tanks mit Roh-Petroleum in die Luft, der sechste Tank branntenoch beinahe vier Tage. Den übermenschlichenAnstrengungen der Wehrleute aus Blexen,Einswarden, Nordenham, Bremerhaven undnoch weiteren gelang es, vier weitere Tanks zuretten und dadurch den Schaden auf etwa 5Millionen Mark zu beschränken. Es wurdenzwei Dampfprähme der HafenbauinspektionBremerhaven, vom Norddeutschen Lloyd einSpritzendampfer sowie von der Hafenbauin-spektion Geestemünde ein weiterer Spritzen-dampfer und von der „Midgard“-Gesellschaftein zusätzlicher Spritzendampfer eingesetzt.Die schwarze Rauchwolke zog über Oldenburghinweg bis nach Bremen. Die Rauchsäule war1.600 m hoch.Quelle: Butjadinger Zeitung vom 11. 02.1909; Butjadinger

Zeitung/Nordenhamer Tageblatt vom 13. u. 14.Juli 1929;

Kreiszeitung Wesermarsch vom 16. Mai 1980

27.09.1911 Stadt DelmenhorstGroßfeuer auf dem Gelände der Norddeut-schen Wollkämmerei und KammgarnspinnereiDelmenhorst. Innerhalb der Fabrik brannten dieausgedehnten Wäschereianlagen und wurdenein Raub der Flammen. Die Werkfeuerwehr derFabrik bekämpfte den Brand mit Unterstützungder Turnerfeuerwehr Delmenhorst und der Be-rufsfeuerwehr Bremen. Die Dampfspritze derFeuerwehr Delmenhorst pumpte in fünf Stun-den 250.000 Liter Wasser in den Brand. DieKämmerei blieb so vom Brand verschont.Quelle: Tagungsschrift zum 19. Oldenburgischen Landes-

Feuerwehrverbandstag 1921; Delmenhorster Schriften

1995, „Wider den Roten Hahn“

02.10.1912 Stadt CloppenburgIm Stadtviertel „Auf dem Berge“ brannten vierHäuser mit Nebengebäuden vollständig ab. Indiesen und anderen Fällen wurde durch ra-sches Eingreifen der Wehr viel Hab und Gut ge-rettet und das Feuer in den meisten Fällen aufseinen Herd beschränkt, obwohl seinerzeit nurHanddruckspritzen zur Verfügung standen.Quelle: Tagungsschrift zum Delegiertentag des Nds. Lan-

desfeuerwehrverbandes am 03. und 04. Juni 1972 in

Cloppenburg; Chronik 1979 „100 Jahre Freiwillige Feuer-

wehr Cloppenburg“

02.09.1913 Lastrup, Kr. CloppenburgDem Dorf Lastrup drohte eine Brandkatastro-phe. Die Freiwillige Feuerwehr Lastrup konntedieses verhindern. In der heutigen Wallstraßebrannten mehrere Häuser nieder. Betroffenwaren die Häuser des Kaufmanns HeinrichWichmann und der Bäckerei Thie sowie dieScheune der Ww. Brinker, die total niederbrannten. Nur das Wohnhaus der Ww. Brinkerkonnte gerettet werden, obwohl es nur einenMeter von der Brandstätte entfernt lag. Diewestlich der Brandstätte liegenden Häuser desKaufmanns Osterkamp und des Tischlermeis-ters Lampe blieben ebenfalls vom Brand ver-schont. Die Brandursache wurde nicht geklärt. Quelle: Chronik 2006 „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr La-

strup“

10.10.1913 Stadt OldenburgBrand des Küchenflügels des Großherzogli-chen Schlosses. Der Brand wurde mit 10Schlauchleitungen bekämpft. Das Ablöschenund die Bewachung der Brandstelle dauerte biszum 13. Oktober. Der Wasserleitung wurden100.000 Liter Wasser entnommen. Trotzdemwurden die größten Wassermengen aus offe-nen Wasserstellen gepumpt. Die Turnerfeuer-wehr, der städtische Löschzug und das Militärkonnten wohl verhindern, dass das ganzeSchloss zerstört wurde, doch die sogenannteDublettenkammer und eine Zeitungssammlungwurden vernichtet. Der im Haus lagernde„Sachsenspiegel“ von 1336, der den VarelerSchlossbrand von 1751 schon durch Zufall un-versehrt überstanden hatte, blieb unbeschädigt.Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 19. April

1937; Oldenburger Jahrbuch 1983,Bd. 83 des Oldenbur-

ger Landesvereins für Geschichte

03.05.1914 Stadt OldenburgBrand bei der Firma Rabeling am Stau. Esbrannten große Buschvorräte. Durch den Ein-satz der Oldenburger Wehren und 50 Soldatender Oldenburgischen Infanterie konnte derSchaden begrenzt werden.Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 19. April 1937

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09.07.1919 Stadt VarelEin Feuersturm mit ohrenbetäubendem Lärmvernichtete die Windmühle am Alten Warf. DieMühle war als „Albertsche Mühle“, Besitzer Ei-lers, eines der Wahrzeichen der Stadt. In demvom Feuer selbst erzeugten Sturm begannensich die Flügel schaurig zu drehen, weil die Blo-ckierung des Flügelkreuzes durch den Brandzerstört war, bis schließlich die abreißendenFlügel in einem gewaltigen Funkenregen nachunten stürzten. Zum Glück traf die 3.000 kgschwere, gusseiserne Welle beim Fallen nichtdas Wohnhaus, sondern stürzte in den Garten.Es gelang den Feuerwehrmännern, den Brandauf den oberen Teil des Turms zu beschränken,so blieb der gemauerte Teil der Mühle stehenEs ist nicht überliefert, ob außer der FreiwilligenTurnerfeuerwehr Varel noch weitere Wehren imEinsatz waren. Mit Hilfe der Nachbarn wurdenvorsorglich fast alle Möbel aus dem Wohnhausgeborgen sowie auch die Schweine aus demStall, das Wohnhaus wurde dann aber gerettet.Die abgebrannte Mühle hatte einen Wert von150.000,-- Mark und wurde im Jahr 1858 er-baut. Wegen der hohen Kosten war an einenWiederaufbau nicht zu denken. Der Besitzerließ später eine Dampfmahlanlage schaffen,um auf diese Weise einen notdürftigen Ersatzfür seinen Mühlenbetrieb zu schaffen. Quelle: Zeitung „Der Gemeinnützige“ vom 10. u. 11. Juli

1919; Vareler Heimatheft Nr. 11 „Das Feuerlöschwesen in

Varel“ 1998

16.12.1919 Mariensiel, Kr. FrieslandEin schweres Explosionsunglück im Munitions-depot am Ems-Jade-Kanal richtete große Schä-den an und forderte insgesamt 21 Tote. 15Todesopfer gab es im Depot selbst und weiteresechs in Mariensiel und Ebkeriege. Des Weite-ren waren etliche verwundete Personen zu be-klagen. Nach zwei Detonationen und mehrerenkleineren sah ganz Mariensiel wie nach einemBombenangriff aus. Alle Häuser waren stark be-schädigt. Insgesamt wurden in Mariensiel undUmgebung 497 Schadensfälle registriert. DieDruckwelle, die bis nach Jever, Wilhelmshavenund Varel reichte, richtete enorme Bauschädenan. Die Schadenshöhe lag bei drei MillionenReichsmark, aber keiner fühlte sich zuständig,die Schäden zu regulieren. Die Reichsregie-

rung lehnte alle Forderungen ab mit dem Hin-weis, sie habe die Munition an die Gesellschaftdes Reichsverwertungsamtes (40.000 Stück 15cm-Granaten), die unbrauchbar gemacht wer-den sollten, übergeben. Die Granaten warenÜberbleibsel aus dem 1. Weltkrieg, es war„Kriegsware“, also Geschosse. Der Brandwurde hervorgerufen durch Entzündung einzel-ner Geschosse und griff dann auf den ganzenBestand über. Der Landtag in Oldenburg bewil-ligte 250.000 Mark, die Städte Rüstringen undWilhelmshaven je 50.000 Mark Spenden.Quelle: Nieders. Staatsarchiv Oldenburg, Best. 136-3116;

Festschrift Mariensiel 1995 „Ein Dorf wird 425 Jahre“

17.05.1922 Stadt VarelEin Holzlagerbrand bei der Firma Grimm, Müh-lenstraße, richtete einen Millionenschaden an.Etwa 20 Wagenladungen Holz wurden vernich-tet. Dazu kommt der Wert des völlig niederge-brannten Holzschuppens, des Pferdestalls undanderer Räume. Die drei Vareler Feuerwehren,nämlich die Freiwillige Turnerfeuerwehr, derstädtische Spritzendienst und die Fabrikfeuer-wehr der „Hansa“-Automobilfabrik bekämpftendas Feuer. Aus der Landgemeinde Varel wur-den die Wehren aus Borgstede und Obenstrohealarmiert. Ein Feuer dieses Ausmaßes hatte esin Varel in den letzten Jahrzehnten nicht gege-ben, deshalb mussten noch die OldenburgerFeuerwehr und die Werftfeuerwehr aus Wil-helmshaven mit zur Brandbekämpfung hinzu-gezogen werden. Erstmals wurden bei diesemBrand 60 Mann der Technischen Nothilfe miteingesetzt, die u. a. die Polizei bei den Absperr-maßnahmen unterstützten. Zwei Familien wur-den bei dem Brand obdachlos. Dieser ver-heerende Brand, der bei ungenügender Brand-bekämpfung und ungünstiger Windrichtung fürdie ganze Stadt hätte verhängnisvoll werdenkönnen, trug dazu bei, dass auf Drängen derFeuerwehr jetzt endlich vom Stadtrat die Be-schaffung einer Motorspritze beschlossenwurde. Sie wurde dann 1923 geliefert.Quelle: Vareler Heimatheft Nr. 11 „Das Feuerlöschwesen

in Varel“ 1998; Festschrift 2006 „125 Jahre Freiwillige Feu-

erwehr Varel“

29.09. und 23.10.1923 Stadt OldenburgDiese beiden Hausbrände, die im Vergleich mit

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den bisher geschilderten Bränden nur kleinwaren, sind aus einem anderen Grunde bemer-kenswert. Bei dem ersten Brand musste näm-lich die Brandkasse eine Entschädigung von237.600.000.000 Mark zahlen. Bei dem zweitenBrand erreichte die Entschädigungssumme dieunvorstellbare Höhe von 3.924.000.000.000Mark. Das Jahr 1923 war der Höhepunkt der In-flationszeit und damit der höchsten Geldentwer-tung. Die deutsche Inflation von 1914 bisNovember 1923 war eine der radikalsten Geld-entwertungen, die eine der großen Industriena-tionen erlebt hat.Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 19.04.1937

u. a.

19.05.1924 Stadt OldenburgDiesmal war ein schweres Gewitter Ursache füreinen Großbrand. Sechs Häuser gerieten inBrand und die Feuerwehr hatte alle Hände vollzu tun, die Schäden gering zu halten und einÜbergreifen auf weitere Häuser zu verhindern.Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 19.04.1937

30.09.1924 Stadt OldenburgBrand des früheren Großherzoglichen Marstallsund zwei weiterer Häuser an der Mühlenstraßesowie ein großes Lager des Telegraphenzeu-gamtes. An den Löscharbeiten beteiligten sichdie Wehren Oldenburg, Osternburg, Eversten,Rüstringen, Varel, Delmenhorst und Bremen.Zum Glück herrschte Windstille, sonst hätte einganzes Stadtviertel mit samt dem Kuchen-markt, der zur Zeit des Kramermarktes am Kra-mermarktsmontag auf dem Marktplatz stand,vernichtet werden können. Auch der Zirkus Alt-hoff hatte auf dem Pferdemarkt seine Zelte auf-geschlagen, das Feuer wurde nach Programm-ende entdeckt, so dass keine Zuschauer in Ge-fahr waren. Nur die auswärtige Turnerfeuer-wehr kam noch zum Einsatz, die übrigenWehren brauchten nicht mehr eingreifen undblieben in Reserve. Bei diesem Brand kam eszu einer ersten überörtlichen Zusammenarbeitder hiesigen Wehren. Erneut verlangte diePresse nach einer Berufsfeuerwehr, doch Ober-bürgermeister Dr. Goerlitz musste aus Mangelan Mitteln darauf verzichten. Die Aufstellungeiner Berufsfeuerwehr zog sich bis 1937 hin.Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 19.04.1937;

Oldenburger Jahrbuch 1983, Bd. 83 des Oldenburger Lan-

desvereins für Geschichte; Nordwest-Zeitung (Stadt und

Landkreis Oldenburg) vom 30.Oktober 1952

10.03.1928 Specken, Gemeinde Bad Zwi-schenahnEin Großfeuer wütete bei der GastwirtschaftKrüger in Specken. Stundenlang kämpften dieWehren mit übermenschlichen Kräften, ehe esgelang, des Feuers Herr zu werden. Ein Raubder Flammen wurden aber 10.000 PfundFleischwaren. Es konnten aber die Wohn- undWirtschaftsgebäude dank des gemeinsamenBrandeinsatzes mit der Zwischenahner Wehrvor dem „Roten Hahn“ gerettet werden. DieWehr Edewecht war hier zur Löschhilfe einge-setzt.Quelle: Festschrift 1971 „ 50 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Edewecht“

23.02.1929 Abbehausen, Stadt Norden-hamEin Mühlenbrand in Abbehausen forderte denmassiven Einsatz der Freiwilligen FeuerwehrNordenham. Die Mühlenwerke standen inFlammen. Es herrschte großer Wassermangel.Die Mühle brannte ganz aus, jedoch konnte dieTrocknungsanlage und das Wohnhaus gerettetwerden.Quelle: Butjadinger Zeitung/Nordenhamer Tageblatt vom

13. u. 14.Juli 1929; Chronik 1980 „75 Jahre Freiwillige

Feuerwehr Nordenham“

15.07.1929 Stadt OldenburgIn der großen hölzernen Wagenhalle II derReichsbahnwerkabteilung (Eisenbahnwerkstät-ten), in denen Güterwagen repariert wurden,brach ein Feuer aus. Von hier griff das Feuerauf die anschließende Wagenhalle III über, inder sich eine Wagenlackiererei, Schlossereiund Büroräume befanden. Das Feuer entwi-ckelte sich dann zu einem Großfeuer, denn esverbrannten auch 38 Güterwagen. Die Feuer-wehr Oldenburg war mit drei Löschzügen imEinsatz. Des Weiteren die Werkfeuerwehr derDeutschen Reichsbahn, die Feuerwehren ausOsternburg, Bloherfelde und Ofenerdiek.Neben 20 explodierten Sauerstoff-Flaschenwaren an wesentlichen Schäden zu verzeich-nen: Totalverlust der Wagenhalle II, die Dächer

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der Hallen I und III sowie die verbrannten Gü-terwagen. Während des Brandes war der Him-mel schwarz von Rauchwolken. Die Straßen,Plätze, Wagendächer und Wiesen waren dage-gen schwarz von Menschentrauben. Allein aufder zum Bahnhof führenden Brücke sollen sich1.000 Menschen befunden haben. Die Polizeihatte große Mühe, die durch neugierige Zu-schauer verursachten Behinderungen zu besei-tigen. Die Landesbrandkasse gewährte einSchadensersatzgeld von 84.000 Reichsmark.So konnte noch im Jahre1929 eine neue Halleerbaut werden. Brandursache war Fahrlässig-keit.Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 19.04.1937;

Chronik 1977 „100 Jahre Bahnfeuerwehr AWST Olden-

burg“.

15.06.1930 Jeddeloh I, Gemeinde ede-wecht, Kr. AmmerlandBei der Torfverfeuerung im Kesselhaus der Ma-schinenfabrik Bünting entstand ein Brand, dersich rasend schnell über den Dachstuhl hinwegauf die anderen Nebengebäude ausbreitete. Esgelang der Wehr, hier das Feuer einzudämmen,so dass das geräumige Wohnhaus, das Ma-schinenhaus und der große Holzschuppen er-halten blieben. Verbrannt sind die Kesselhäuserund das Dach der Maschinenhäuser sowie dasStallgebäude mit Geflügel. Die Wehr Edewechterhielt von der Landesbrandkasse 150 RM undvon der Versicherung 50 RM Belohnung.Quelle: Festschrift 1971 „50 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Edewecht“

02.06.1934 Stadt OldenburgEin Großfeuer wütete im Stadtteil Eversten imDampfsägewerk und den Holzbearbeitungs-werkstätten von Dieks & Kuhlmann. Abgebranntsind das Maschinenhaus mit 13 Elektromoto-ren, fünf große Schuppen, riesige Holzvorräte,mehrer Wagen und mehr. Außerdem kamensieben Pferde in den Flammen um. Etwa 10Häuser in der Nachbarschaft gerieten durchFunkenflug in Brand, konnten aber durch dieFeuerwehr gerettet werden. An den Löscharbei-ten beteiligten sich die Wehren Eversten, Ol-denburg, Osternburg und Ohmstede, welchedie Hauptfeuerwache in Oldenburg besetzte(eine Berufsfeuerwehr gab es erst ab 1937).

Die Wehren verlegten 1.000 m Schläuche. Beidiesem Brand wurde auch eine Kompanie In-fanterie und eine Hundertschaft Polizei einge-setzt. Mehre Beamte der Ordnungspolizeimussten tätig werden, um die Schaulustigen,die sich auf den Weg gemacht hatten, von derBrandstelle fernzuhalten. Die Zeitung schriebvon einer wahren Völkerwanderung, die sogarmit Pferd und Wagen, Autos und Krafträdernkamen.Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 04.06.1934

und vom 19.04.1937

08.06.1935 Süd-edewecht, Gemeindeedewecht, Kr. AmmerlandDas Anwesen des Tischlermeisters Schraderund der Fa. M.J. Snoek, Inh. Hellwig, wurdenvon einem Brand schwer getroffen. Das Feuerentstand in der Tischlerei Schrader im Dachge-schoß, das sich bei starkem Westwind in weni-gen Augenblicken zu einem Großfeuer aus-breitete und eine Reihe von Häusern zu ver-nichten drohte. Die Luft war erfüllt von einem100 m weit treibenden Funkenflug. SchlechtesSchlauchmaterial verursachte dabei noch grö-ßere Zeitverzögerungen. Das Hellwigsche Ge-schäftshaus war stark gefährdet. Die Feuer-wehren aus Bad Zwischenahn und Oldenburgwurden zusätzlich alarmiert, doch bevor dieseeintrafen, hatte das große Lagergebäude mitwertvollen Beständen bereits Feuer gefangen.Im Geschäftshaus von Hellwig brannten die De-cken durch, so dass das Löschwasser überallin die unteren Räume lief und sowohl am Inven-tar als auch an Lagerbeständen viel Schadenanrichtete. Das Anwesen Schrader war bereitsnach einer halben Stunde bis auf die Grund-mauern abgebrannt. Der Gesamtschaden, dendieser Brand verursachte, belief sich auf250,000 RM.Quelle: Zeitung „Der Ammerländer“ vom 11.06.1935;

Nachrichten für Stadt und Land vom 19. April 1937; Fest-

schrift 1971 „50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Edewecht

22.07.1936 Stadt OldenburgGroßfeuer bei der Wagenbauanstalt in Ostern-burg infolge von Selbstentzündung von Heu.Die Eisenkonstruktion der Bedachung war totalverzogen und größtenteils zusammenge-schmolzen, ebenso das dicke Rohglas. Es ge-

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lang, das Heu, das in riesigen Mengen bis un-ters Dach an der Brandmauer lagerte, von dergefahrvollen Stelle der Brandmauer wegzu-schaffen. Im Ganzen wurden 100 Tonnen Heugeräumt und geborgen. Es gelang, den vorde-ren Schuppen und das Kesselhaus mit seinenMaschinen und dem großen Schornstein zuhalten. Eingesetzt waren die Feuerwehren Ol-denburg mit zwei Löschzügen und Osternburg.Das Löschwasser wurde u. a. aus der 300 mentfernten Hunte entnommen, die zu der ZeitEbbe führte, was die Wasserentnahme er-schwerte. Die hervorragende Ausbildung unddie vorzügliche Ausrüstung der Feuerwehrwurde gelobt. Die Feuerwehr wurde durch 60Soldaten des Infanterie-Regiments 16 unter-stützt. Die Aufräumarbeiten des verbranntenHeus dauerten 11 Tage.Quelle: Nachrichten für Stadt und Land vom 23.07.1936

und vom 19.04.1937; Oldenburgische Staatszeitung vom

22.07.1936

30.09.1936 Stadt OldenburgEin Großfeuer, das in seiner Größe noch denvor Jahren in der Kramermarktswoche wüten-den Brand, der den Marstall 1924 vernichtete,übertraf, brach bei der Firma Büsing & Faschund im Lager der Firma Thien & Frerichs, Far-ben- und Glashandlung in der Bahnhofstraßeaus. Es brannte das Lagergebäude dieser Fir-men, der Brand war in einem Schuppen ausge-brochen. Er sprang auf einen weiteren Schup-pen über. Dieser brennende Schuppen und diein großer Menge auf dem Hof lagernden Stoffewie Karbid, Öle, Benzin und Firnis, übertrugenden Brand auf den Hauptbau. In dem erstenSchuppen, in dem der Brand ausbrach und derohne Genehmigung gebaut worden war, standvorschriftswidrig ein LKW. Im Nachhinein wur-den bei verschiedenen Gebäuden Verstößegegen die Bauordnung festgestellt. Auf dem ei-gendlichen Brandgrundstück sind alle Bautenmit ihrem hochwertigen Inhalt vernichtet wor-den. Der Schaden betrug mehrere hunderttau-send RM. Es erfolgte eine Räumung von Nach-barhäusern, die stark durch Funkenflug gefähr-det waren. Es gelang, von den zwischen demLagerhaus und der Großgarage liegenden Fäs-sern, Kannen und sonstigen Behältern, die zumTeil explodierten, einige unversehrt zu halten.

Die Deckel der Öl- und Farbfässer, die etwa 15kg schwer waren, flogen bis zu 30 m hoch undwurden weit in die Umgebung geschleudert.Durch den Brand und durch Einstürzen einesTeils der Mauer des Hauptgebäudes wurde dieangrenzende Kaffeerösterei J. D. Willers (FirmaWilking) im Wesentlichen zerstört. Es konntenaber viele der Kaffeesäcke rechtzeitig aus demHaus getragen werden. Ebenfalls zerstörtwurde der Lagerschuppen der Fa. Baumeister(Treibriemen, Putzwolle). Bei den Löscharbei-ten waren die Wehren Oldenburg, Osternburg,Ohmstede, Ofenerdiek, die Fliegerhorstfeuer-wehr und die Wehr Delmenhorst eingesetzt.Das Feuer wurde mit 21 Strahlrohren bekämpft.Die Tageszeitungen berichteten von der großenSolidarität der einzelnen Organisationen, diealle tatkräftig die Feuerwehr und die Polizei un-terstützten so u. a. die Wehrmacht, Arbeits-dienst und auch Mitglieder der Parteiorgani-sationen.Quelle: Oldenburgische Staatszeitung vom 01.10.1936

und 06.11.1936; Nachrichten für Stadt und Land vom 01.

Oktober 1936 und vom 19.04.1937

27.07.1939 Diekmannshausen, GemeindeJade, Kr. wesermarschDer Großbrand im Sägewerk Diekmann über-strahlte mit seinem Schein das ganze Dorf. DasHolzlager der Firma war ein riesiges Flammen-meer. Die Feuerwehr war bemüht, die in derNähe stehenden Wohnhäuser zu schützen, diedurch die gewaltige Hitze und durch Funkenfluggefährdet waren. Sämtliche der Holzbearbei-tung dienenden 17 Maschinen, Schuppen, dasHolzlager und die Vorräte wurden ein Raub derFlammen. Der Schaden belief sich auf über100.000 RM. Bei dem Brand waren die Feuer-wehren der Wesermarsch, der Stadt- und Land-gemeinde Varel, der Friesischen Wehde undWilhelmshaven eingesetzt.Quelle: Zeitung „Der Gemeinnützige“ vom 28.07.1939

30.12.1939 Lohne, Kr. VechtaEinen Tag vor Jahresende entstand in der Kor-kenfabrik B. Beckmann & Co. am Bahnhof einGroßfeuer. Da das Feuer spät entdeckt wurde,breitete es sich in den Lagern mit den fertigenKorken, den leicht brennbaren Korkholzvorrä-ten und dem Abfallmaterial schnell aus und ent-

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wickelte sich zu einem Großfeuer. Infolge desstarken Frostwetters kam es zu Schwierigkeitenbei der Löschwasserversorgung. Eingesetztwaren die Lohner Wehr und mehrere Wehrenaus der Umgebung u. a. aus Südlohne undVechta. Dazu kamen die FliegerhorstfeuerwehrVechta und die Fliegerhorstfeuerwehr Quaken-brück. Die großen Rohmaterial- und Lagerbe-stände im Hauptgebäude der Fabrik hattenFeuer gefangen, dadurch wurde das Hauptge-bäude ein Raub der Flammen. Es konnte nurein Nebengebäude und das Wohnhaus gerettetwerden. Neben den großen Holzvorräten undLagerbeständen wurde auch die gesamte Ein-richtung mit wertvollen Maschinen vernichtet.Quelle: Oldenburgische Volkszeitung vom 01.01.1940;

Chronik 1995 „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Lohne“

17.01.1946 Stadt OldenburgCasinobrand in Oldenburg. Englische undDeutsche Feuerwehren kämpften mit Unterstüt-zung der „Provost“ und deutscher Polizeimann-schaften an der Niederhaltung des Brandes, umein Übergreifen auf andere Häuser zu verhin-dern. Sowohl der Dachstuhl als auch die obereEtage sind vollkommen abgebrannt, die untereEtage erlitt schwere Schäden. Der nächtlicheFrost erschwerte die Löscharbeiten erheblich.Quelle: Nachrichtenblatt der Britischen Militärregierung

vom 19.01.1946

19.01.1946 Stadt OldenburgGasometerbrand im Gaswerk. Bei Schweißar-beiten entzündete sich an einer undichtenStelle Gas. Mit donnerndem Brausen strömtemit einer gewaltigen Stichflamme das Gas aus.Englische und Deutsche Feuerwehren setztensich mit mehreren Löschzügen in kühnem Ein-satz dem Brand zur Wehr. Mit ca. 10 Wasser-und Schaumlöschleitungen standen die Männerauf hohen, schmalen Laufstegen, unmittelbaran den Flammen. Die Niederkämpfung desFeuers gelang, als der Druck im Gasometernachließ. Die Zerstörungen waren erheblich.Personen kamen nicht zu Schaden.Quelle: Nachrichtenblatt der Britischen Militärregierung

vom 21.01.1946

14.02.1950 Hundsmühlen, Gemeindewardenburg, Kr. Oldenburg

Ein Großfeuer wütete auf dem Gelände derDampfziegelei C. W. Dinklage, HundsmühlerStraße. Als die zu Hilfe gerufene Berufsfeuer-wehr Oldenburg eintraf, standen schon weiteTeile des Trockenhauses in Flammen. Auch dasDach des angrenzenden Mischhauses hatteFeuer gefangen. Die Wasserversorgung warproblematisch. Die Freiwilligen Feuerwehrenaus Wardenburg, Oldenburg, Eversten, Ohms-tede und Ofenerdiek hatten zunächst die Auf-gabe, die weich gedeckten Gehöfte in derNachbarschaft und die Lagerschuppen der Zie-gelei vor den Flammen zu schützen. Das Ma-schinen. und Kesselhaus konnte gerettetwerden. Es wurden über 3.500 m Schlauchlei-tungen verlegt und 28 C und zwei B-Rohre ein-gesetzt. Die Decke des Zwischenofens brachein und stürzte auf den Ringofen. Aus den be-drohten Randgebäuden konnten noch Geräteund Fässer geborgen werden. Das Dach desetwa 60 m langen und 27 m breiten Trocken-hauses stürzte zusammen. Das Feuer ergriffauch die im westlichen Teil lagernden Kohlen-vorräte. Von den rd. 17.700 cbm umbautenRaumes, der eigentlichen Werkgebäude sowieden Dachziegel-, Halb- und Fertighallen sindnur Trümmer geblieben. Die 60-köpfige Beleg-schaft verlor ihre Arbeitstätte. Es entstand fürdie Bauindustrie ein Ausfall von zwei MillionenDachziegeln und eineinhalb Millionen Mauer-steinen.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 16.02.1950

19.05.1953 Neuenwege, Gemeinde wüs-ting, Kr. OldenburgEin Blitzschlag äscherte den 400 Jahre altenBauernhof von Heinrich Heinemann, Holler-Neuenwege ein. Das Stammhaus der Familiewar hier seit vier Jahrhunderten ansässig undbeherbergte seit 1552 eine Generation nachder anderen als ältesten und größten Hof in derKlostermark. Nun ging der Hof in Flammen auf.Der Blitz schlug in den Giebel der 32 x 10 mgroßen Scheune. Begünstigt durch den Windentwickelte sich ein Feuerorkan, der sofort aufden Querbau und das 49 x 15,5 m große Wirt-schaftsgebäude über griff. Es kamen 11 Kälberin den Flammen um. Die Schweine konnten ge-rettet werden. Das übrige Vieh war zum Glückauf der Weide. Die Freiwilligen Feuerwehren

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Wüsting und Altmoorhausen waren bei diesemBrand total überfordert, die Huder Wehr warnicht erreichbar, weil der Blitz alle Telefonleitun-gen zerstört hatte. Aus dem brennenden Wohn-haus konnten nur Betten, Wäschevorräte undder nötigste Hausrat gerettet werden. Die Be-sitzerfamilie, die Landwirtschaftsgehilfen unddie Melkerfamilie wurden obdachlos. Das DorfNeuenwege hatte gerade sein 400jähriges Be-stehen gefeiert. Der stolze Zeuge aus den An-fängen der Siedlerpioniere, das Heinemann-Haus, ist nicht mehr.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 20.05.1953

23.10.1953 Stadt CloppenburgBarackenbrand auf dem Marktplatz in Cloppen-burg. Infolge Fahrlässigkeit brannte die zwei-stöckige Holzbaracke, die 1943 von der Wehr-macht gebaut und nach dem Krieg zu Wohn-zwecken umgebaut wurde. 16 Familien mit vierund mehr Kindern wurden obdachlos. Durch diegroße Hitze war es den Bewohnern nicht mehrmöglich, ihr Hab und Gut zu retten. Der Verlustist umso schmerzlicher, da es sich durchwegum Flüchtlingsfamilien handelt, die nicht versi-chert waren, so dass diese schwergeprüftenFamilien ein zweites Mal alles verloren. DieFeuerwehr konnte sich nur darauf beschrän-ken, das benachbarte Schwedenheim und dieBerufsschule, gleichfalls Holzhäuser zu schüt-zen.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 24.10.1953; Oldenburger

Nachrichten vom 26.10.1953

15.06.1957 Löningen, Kr. CloppenburgIn der Bauerschaft Düenkamp ereignete sicheine Brandkatastrophe. Es brannten nachei-nander 15 Fachwerkbauten nieder, die durch-weg ein Strohdach hatten. Einige Familienretteten nur ihr nacktes Leben. Das Feuersprang von Haus zu Haus und vernichtete eineGastwirtschaft, Scheunen, Wirtschaftsgebäudeund andere Häuser. Im Einsatz waren die Frei-willigen Feuerwehren Cloppenburg, Holte, Mep-pen, Werlte, Lastrup und Essen sowie als erstedie Ortswehr Löningen. Außerdem wurdennoch die Wehren Herzlake und Haselünne zudem Brand gerufen. Anfangs hatte die LöningerWehr Schwierigkeiten mit der Wasserversor-gung, weil die Pumpe nicht funktionierte. Eine

Feuerlohe von gewaltigem Ausmaß und unge-heure Hitze machten aus den grünen Hofei-chen brennende Fackeln. Diese Großfeuervernichtete das halbe Dorf, nämlich drei Wohn-häuser und zwölf Wirtschaftsgebäude in der rd.100 Einwohner zählenden Bauerschaft. DerSchaden betrug nach ersten Schätzungen500.000 DM. Tausende von Neugierigen kamenin den nächsten Tagen zu der Brandstelle, teil-weise sogar mit Reisebussen.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 17./.18.06.1957 und vom

19.06.1957

29.10.1958 Zetel, Kr. FrieslandEin Großbrand vernichtete die Schuhfabrik Bült-hoff. Das dreistöckige Fabrikgebäude branntevollkommen ab. Von den Vorräten, den Maschi-nen und sonstigen Einrichtungsgegenständenkonnte so gut wie nichts gerettet werden. Anden Ledervorräten und Chemikalien fand dasFeuer reichlich Nahrung. Der Gesamtschadenwurde auf eine Million DM geschätzt. DieseBrandkatastrophe war die größte, die Zetel jeerlebt hat. 100 Arbeitskräfte verloren ihren Ar-beitsplatz. Die Fabrik war dem Untergang ge-weiht. Die eingesetzten Freiwilligen Feuerweh-ren aus Zetel, Bockhorn, Neuenburg, Grab-stede, Varel und Jever konnten sich nur auf denSchutz der Nachbarhäuser beschränken, diedurch Funkenflug und die Strahlungshitze ge-fährdet waren. Dem tatkräftigen Einsatz allerWehren war es zu verdanken, dass die Nach-barhäuser gerettet wurden. Bei diesem Brandlag einwandfrei Brandstiftung vor. Ein Arbeiter,der entlassen werden sollte, war in die Fabrikeingebrochen. Um die Spuren des Einbruchs zuverwischen, bei dem er gerade einmal 400 DMerbeutete, steckte er die Fabrik an.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 30.10.1958; Jeversches

Wochenblatt vom 29.10.1958 und vom 30.10.1958

11.12.1958 Stadt OldenburgÜber 100.000 DM Sachschaden verursachteein Brand der Bootswerft von Willi Heuermann,Uferstraße. Bootswerft und Bootsschuppenbrannten innerhalb kurzer Zeit nieder. Die höl-zernen Teile der Werftanlage, feuerempfindlicheTeere und Lacke erschwerten die Löscharbei-ten. Die am Oldenburger Hafen gelegeneBootswerft wurde nahezu völlig zerstört. Ver-

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brannt sind etwa 45 größere und kleinereBoote, darunter einige wertvolle Segeljollen.Die Berufsfeuerwehr setzte drei Löschzüge ein,dazu die Freiwillige Feuerwehr Osternburg.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 12.12.1958 und vom

13.12.1958; Weserkurier Bremen vom 12.12.1958; Bre-

mer Nachrichten vom 12.12.1958

07.01.1959 Stadt DelmenhorstDer größten Brandkatastrophe, die Delmen-horst seit den Bombennächten des 2. Welt-kriegs heimsuchte, fiel die Kunststofffabrik H.G. Möller am westlichen Stadtrand zum Opfer.Das Schadenfeuer ergriff die Werkhalle, denwirtschaftlich wertvollsten Teil des Betriebes.Sie brannte bis auf die Umfassungsmauern nie-der. Das Großfeuer verursachte einen Schadenvon etwa 250.000 DM an Materialien und Ein-richtungsgegenständen und weitere 50.000 DMan den Gebäuden. Mit allen verfügbaren Lösch-zügen ging Delmenhorsts Feuerwehr, unter-stützt von den Werkfeuerwehren der Norddeut-schen Wollkämmerei und der Kammgarnspin-nerei den Flammen zu Leibe. Die Fabrikhallewar nicht mehr zu retten. Die unmittelbar amBrandherd stehende Lagerhalle der Firma undeine von mehreren Familien bewohnte Holzba-racke sowie die im Keller der Werkhalle lagern-den Rohstoffe wurden gerettet. In der abge-brannten Halle wurden die Rohstoffe der Kunst-stofferzeugnisse unter Dampf getrocknet.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 08.01.1959

19.06.1959 Stadt OldenburgGroßfeuer im Speditionsunternehmen F. W.Deus an der Brüderstraße. Das Feuer brach aufdem Lagerhofplatz aus, der mit Fahrzeugenvollgestellt war. Es verbrannten acht eisenbe-reifte Möbelwagen, die mit Gütern voll bepacktwaren und als Lager dienten. Außerdem ver-brannten sieben Gespannfahrzeuge, neun Mo-torwagen und drei Anhänger. Es explodiertendurch das Feuer etliche von den dort lagernden50- 60 Stahlflaschen verschiedener Größe, diemit Propangas, überwiegend aber mit Ammo-niak gefüllt waren. Die explodierten Flaschenwurden in einem Umkreis von 800 m umherge-schleudert und richteten an den Häusern desdicht bebauten Wohnviertels der Brüderstraßeerhebliche Schäden an. Dächer wurden wie von

Granatsplittern durchlöchert und Hunderte vonFensterscheiben zersprangen. Der Schaden,den dieses Großfeuer anrichtete, wurde aufeine Million DM geschätzt. Eingesetzt waren diegesamte Berufsfeuerwehr und alle FreiwilligenFeuerwehren der Vororte. Die zu Hilfe eilendenFeuerwehren aus den Nachbarkreisen und ausBremen konnten auf halbem Wege umkehren.Polizei und Feldjäger hatten die Brandstelle ab-gesperrt.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 19.06.1959; Nordwestdeut-

sche Rundschau vom 20.06.1959; Bremer Nachrichten Nr.

140 vom 20.06.1959

28.09.1959 Hude, Kr. OldenburgEin Flächenbrand an der Wildbahn löste einenKatastrophenalarm aus. Zunächst war die WehrHude im Einsatz, dazu kamen die Wehren Alt-moorhausen und Wüsting. Der Brand wurde impausenlosen Einsatz bekämpft, die Wehrmän-ner lösten sich etwa alle acht Stunden ab. Zu-letzt waren außer den drei genannten Feuer-wehren die Wehren Kirchhatten, Sandhatten,Berne, Elsfleth, Neuenkoop sowie die Tank-löschfahrzeuge der Werkfeuerwehr Weserflug,der Feuerwehren Brake, Ganderkesee und Del-menhorst zur Brandbekämpfung hinzugezogen.Zusammen waren 12 Wehren und dazu 200Bundeswehrsoldaten aus Oldenburg acht Tageim Einsatz.Quelle: Festschrift 1983 „50 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Hude; Festschrift 1985 „50 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Altmoorhausen“

01.10.1959 Stadt JeverDurch Fahrlässigkeit verlor die Stadt Jever ihreev.-luth. Stadtkirche, die bis auf die Umfas-sungsmauern abbrannte. Große kulturelleWerte wurden vernichtet. Die wertvolle Orgelaus dem Jahre 1756, die zu den schönsten desOldenburger Landes zählte, sowie das übrigeInnere des Gotteshauses mit Altar, Kanzel,Kronleuchter und Gestühl wurde ein Raub derFlammen. Nur der Choranbau mit dem Edo-Wiemken-Denkmal konnte vor der Zerstörungbewahrt werden. Mehrere Nachbarhäuserwaren durch Funkenflug bedroht, konnten abergerettet werden. Der Wasserdruck der Hydran-ten reichte nicht aus. Die FlugplatzfeuerwehrJever setzte ein Tanklöschfahrzeug ein. Insge-

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samt waren 10 Wehren einschließlich der Be-rufsfeuerwehr Willhelmshaven und der Flug-platzfeuerwehr im Einsatz. Der Brand war durchFahrlässigkeit entstanden. Er brach im Dach-bodenraum aus. Dort waren Arbeiter Imprägnie-rungsarbeiten (Spritzarbeiten zur Schädlings-bekämpfung) beschäftigt. Trotz ausdrücklichenVerbots wegen der Brandempfindlichkeit desDachstuhls wurde dort regelmäßig gerauchtund löste den Brand aus. Allgemein wurde diegroße Windstille als großes Glück angesehen,denn sonst hätte der Brand nach der langenDürre für die gesamte Stadt zur Katastrophewerden können.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 02., 03. und 05.10.1959

19.10.1959 Stadt OldenburgTrotz Anstrengungen der Feuerwehr branntedas Lagerhaus der Düngemittel-Handlung Al-bert Vetter in Eversten, Hauptstraße nieder.Das Gebäude war größtenteils aus Holz gebautund bot dem Feuer reichlich Nahrung. Der Ein-satz galt zunächst dem Schutz des direkt an derStraße gelegenen Vorderbaus und der Nach-barhäuser. Das Feuer konnte auf das Lagerge-bäude beschränkt werden. Der Schaden wurdeauf 100.000 DM geschätzt.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 19. und 20.10.1959

25.03.1961 Hankhausen, Gemeinde ras-tede, Kr. AmmerlandBrand im Schaumgummiwerk der Firma GertHelmers KG. In einem Trockenraum brach aneiner Maschine das Feuer aus, das sich in kur-zer Zeit auf fünf Produktionstrakte ausdehnte.Die Baulichkeiten brannten bis auf die Umfas-sungsmauern nieder. Der Schaden belief sichauf mehrere 100.000 DM. Die Wehren Rastede,Neusüdende und Loy begannen mit der Brand-bekämpfung. Da aber bei der raschen Ausbrei-tung des Feuers die Löschwasserversorgungschwierig zu werden drohte, wurden die Tank-löschfahrzeuge der Nieders. FeuerwehrschuleLoy, der Berufsfeuerwehr Oldenburg und derFeuerwehr des Fliegerhorstes Oldenburg zuHilfe gerufen. Das Übergreifen des Feuers aufdie Nachbargebäude konnte verhindert werden.Ein Belegschaftsmitglied und drei Feuerwehr-männer holten unter Lebensgefahr zwei Gas-flaschen aus dem Werk, deren Explosionen

zusätzliche verheerende Folgen für den Betriebhätte haben können. Quelle: Nordwest-Zeitung vom 27.03.1961

13.05.1962 Lehmwerder, Kr. weser-marschGroßbrand bei der Firma Abeking & Rasmus-sen, Boots- und Schiffswerft an der Fährstraßein Lehmwerder. Es brannte eine alte Bootsbau-halle, die jetzt als Winterlager für Segeljachtenund Boote diente. Die brennende Halle (Holz-konstruktion) wurde mit 17 C-Rohren und fünfB-Rohren bekämpft, wobei auch ein Feuer-löschboot der Berufsfeuerwehr Bremen zumEinsatz kam. Eingesetzt waren die WehrenWerkfeuerwehr Abeking & Rasmussen, Werk-feuerwehr „Weserflug“, Freiwillige FeuerwehrAltenesch, Bardewisch, Hekeln, Berne und dieBerufsfeuerwehr Bremen mit sechs Fahrzeu-gen. Durch den gemeinsamen Einsatz allerWehren konnten die nebenstehenden Hallengehalten werden. Halle 17 war besonders ge-fährdet, weil eine Tischlerei, eine Maler- und La-ckiererei sowie ein Farbenlager in der mehr-stöckigen Halle untergebracht waren. DerSchaden betrug 2,5 Millionen DM, die erhaltengebliebenen Werte wurden auf fünf MillionenDM geschätzt. Der Kreisbrandmeister desLandkreises Wesermarsch sowie der Gemein-debrandmeister waren mit der Einteilung undErkundung beschäftigt, als eine Atzetylenfla-sche explodierte. Beide wurden verletzt undkamen in ein Krankenhaus.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 14.05.1962;  Festschrift

2005 „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Lehmwerder“

20.09.1962 Gut Hemmelskamp, Kr. Olden-burgDurch zwei fünfjährige Zwillingsbrüder, die mitoffenem Feuer in einer Scheune spielten,brannten die Scheune, ein großer Kuhstall undein Schweinestall bis auf die Umfassungsmau-ern ab. Die Kinder konnten gerettet werden.Umgekommen in den Flammen sind aber 80Schweine, 10 Kälber, 215 Hühner sowie meh-rere Wagen und etliche landwirtschaftliche Ma-schinen, dazu die Stalleinrichtungen. Die Has-berger Wehr begann mit der Brandbekämpfungund wurde von den Wehren aus Delmenhorst,Bookholzberg, Ganderkesee und Schierbrok-

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Schönemoor unterstützt. Die Wehren konntendie drei großen Gebäude nicht mehr retten,aber das Übergreifen der Flammen auf das un-mittelbar angrenzende Wohnhaus verhindern.Der Gesamtschaden betrug nach ersten Schät-zungen rd. 500.000 DM.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 21.09.1962

23.12.1963 Brake, Kr. wesermarschEin Großbrand im Braker Binnenhafen, Lager-schuppen am Kaiserhafen, erforderte den Ein-satz aller umliegenden Feuerwehren. DasFeuer breitete sich so schnell aus, dass nichteinmal ein Tanklöschfahrzeug rechtzeitig ausdem Gefahrenbereich gefahren werden konnte.Der Lack wurde durch Brandspuren beschädigt.Es herrschte klirrende Kälte, so dass das Was-ser in den Schläuchen gefror. In dem in Brandgeratenen Lagerschuppen lagerten Zuckermas-sen, die in den folgenden Weihnachtstagenimmer wieder abgelöscht werden mussten. DieBundesmarine leistete bei diesem Brand wert-volle Hilfe. So wurden die zu Stangen gefrore-nen Schläuche mit Lastwagen in die Exizier-halle der Bundesmarine zum Auftauen ge-bracht. Etliche Schläuche wurden unbrauchbar.Auch die Berufsfeuerwehr Oldenburg kam zumEinsatz, indem sie Schutzkleidung nach Brakebrachte.Quelle: Chronik 1987 „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Brake-Hafenstraße“

19.01.1964 Stadt OldenburgAn der Stedinger Straße brannte die AG Warps-spinnerei, Es brannte die Tischlerei, die Schlos-serei und das Dach des Heizungsgebäudes. Dasich der Brand auf diese Nebengebäude be-schränkte, wurde keiner der 220 Mitarbeiter ar-beitslos. Die Warpsspinnerei gehört zu denältesten Oldenburger Industriebetrieben undverararbeitet Riesenmengen von amerikani-scher, türkischer und ägyptischer Baumwolle zuGarnen aller Art. Die Rohstoffvorräte warenvom Brand nicht betroffen, trotzdem wurde voneiner Schadenshöhe zwischen 250.000 DMund 500.000 DM ausgegangen. Es war denBrandmauern und dem Feuerwehreinsatz zuverdanken, dass nur ein abgegrenzter Teilbe-zirk der Fabrik ausbrennen konnte. Neben derBerufsfeuerwehr Oldenburg waren die Freiwil-

ligen Feuerwehren Osternburg (die am Tagzuvor ihr 100jähriges Jubiläum feierte), Ofener-diek und Ohmstede eingesetzt. Die Wehr Ever-sten besetzte die Hauptwache. Bei dem Brandwurden das Kesselhaus und die Entstaubungs-anlage in Mitleidenschaft gezogen. Quelle: Nordwest-Zeitung vom 20. und 22.01.1964

22.05.1964 Stadt OldenburgBarackenbrand Ecke Sandkamp/An den Voß-bergen in Kreyenbrück. Durch ein vergesseneseingeschaltetes Bügeleisen wurden 16 Familienobdachlos. Eine zweigeschossige Wohnbara-cke wurde zum größten Teil ein Raub der Flam-men. Durch die hölzerne Doppelwandungbreitete sich der Brand auf das Dach aus. Diegroße Hitze sprengte die Platten der Außen-wandverkleidung ab. Einige der obdachlosenFamilien hatten keine Brandversicherung abge-schlossen und niemand wird wohl den Schadenersetzen. Ein Teil der Bewohner wurde in derDragoner-Kaserne untergebracht, andere beiVerwandten und Bekannten. Die Barackewurde schon vor Jahren in das Barackenräum-programm einbezogen. Die Bewohner hattenAussicht auf Neubauwohnungen. Die Berufs-feuerwehr hatte Vollalarm gegeben und war zu-sammen mit der Ortswehr Osternburg imEinsatz. Bundeswehrsoldaten halfen beim Ber-gen von Möbeln und Hausrat. Der entstandeneSchaden wurde auf annähernd 200.000 DM ge-schätzt. Quelle: Nordwest-Zeitung vom 23. und 26.05.1964; Nord-

westdeutsche Rundschau vom 23.05.1964

11.11.1964 Hundsmühlen, Gemeindewardenburg, Kr. OldenburgAuf dem Hof des Verwaltungspräsidenten Ro-bert Dannemann, bewirtschaftet von seinemSohn Günther Dannemann, dem Gut Hunds-mühlen, ereignete sich ein Brandunglück. Das40 m lange und 15 m breite Wirtschaftsge-bäude brannte bis auf die Grundmauern nieder.1.250 Küken, die erst einige Tage vorher einge-stallt waren, die gesamte Heu- und Stroherntesowie mehrere landwirtschaftliche Maschinenund Geräte verbrannten. Eingesetzt waren dieWehren der Gemeinde Wardenburg, die Be-rufsfeuerwehr Oldenburg und die OldenburgerWehren Eversten und Osternburg. Es gelang

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den Wehren, das an die Scheune angrenzendeGaststätten- und Wohngebäude vor den Flam-men zu schützen. 30 Teile Vieh wurde von denNachbarn gerettet. Zu schaffen machte denEinsatzkräften die über 2.000 Schaulustigen mitihren PKW. Der Schaden wurde auf etwa150.000 DM geschätzt.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 12. und 13.11.1964

22.03.1965 Hundsmühlen, Gem. warden-burg, Kr. OldenburgErneut brannte es in Hundsmühlen. Diesmalauf dem Hof des Landwirts und weit bekanntenSchweinezüchters Heinrich Brand. Das kombi-nierte Stall- und Scheunengebäude brannte,wobei es den Wehren gelang, das Stallgebäudezu retten. Dem Landwirt und mutigen Helferngelang es, die meisten Tiere zu retten. Heuvor-räte, Stroh und ungedroschenes Korn sowie einTraktor und landwirtschaftliche Maschinen wur-den ein Raub der Flammen. Der Schaden amwertvollen, unersetzlichen Tierbestand konnteDank der Nachbarn gering gehalten werden. Ei-nige Schweine, darunter ein Zuchteber im Wertvon 4.000 DM mussten notgeschlachet werden.Der Gesamtschaden wurde auf 125.000 DMbeziffert. Schon drei Tage nach dem Brandstellte es sich heraus, dass hier Brandstiftungvorlag. Eingesetzt waren die Wehren Warden-burg, Littel, Eversten und die BerufsfeuerwehrOldenburg.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 24. und 25.03.1965

15.08.1965 Hundsmühlen, Gem. warden-burg, Kr. OldenburgHundsmühlen wurde erneut von dem gleichenBrandstifter heimgesucht, der auch schon dieHöfe Dannemann und Brand in Brand gesteckthatte. Er war nach den ersten Bränden wiederfreigelassen worden. Diesmal war der LandwirtHermann Wöbken, Hundsmühler Straße dasOpfer. Der Dachstuhl des zweistöckigen Wohn-hauses, das angrenzende Stallgebäude und diegroße Scheune mit Heuvorräten standen inFlammen. Der Hausrat aus zwei Wohnungen inder Nachbarschaft wurde vorsorglich geborgen.Das Vieh konnte aus dem brennenden Stall ge-rettet werden, ebenso landwirtschaftliche Ma-schinen. Der Schaden an Gebäuden und In-ventar belief sich auf mehr als 100.000 DM. Die

Brandstelle lag neben dem Ausflugslokal„Hundsmühler Krug“. Neben der Gemeindefeu-erwehr Wardenburg waren auch die Feuerweh-ren Eversten und Oldenburg eingesetzt.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 16.08.1965

04. und 06.07.1966 Stadt OldenburgNur innerhalb von zwei Tagen entstand bei zweiBränden auf dem Gutshof Blankenburg ein Ge-samtschaden in Höhe von ca. 200.000 DM. Zu-nächst brannte der etwa 30 m lange Kuhstallmit Heuvorräten in den oberen Teilen aus. Dasim Stall befindliche Vieh konnte gerettet wer-den. Das Heu wurde herausgefahren. DerDachstuhl brannte ab, das Gebäude des Rin-derstalls war nicht zu retten. Zwei Tage späterbrannte erneut eine Scheune auf dem Gut. DieFeuerwehr konnte den Brand eindämmen unddie umliegenden Gebäude schützen. DieSchweine konnten gerettet werden. Das Holz-werk der 60 m langen und sieben Meter hohenMehrzweckscheune bot dem Feuer reichlichNahrung. Die Löscharbeiten erwiesen sich beider Holzbauweise des Gebäudes als schwierig.Die Flammen wurden eingedämmt, der stickigeRauch stieg aber weiter aus der Ruine und ne-belte das Wirtschaftsgebäude und das Kran-kenhaus ein. Neben der Berufsfeuerwehr warauch die Freiwillige Feuerwehr Osternburg ein-gesetzt. Die beiden Brände entstanden durchBrandstiftung eines Patienten aus dem Kran-kenhaus Blankenburg.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 05. und 07.07.1966

20.10.1966 Leyleckerhörn, Gemeinde Sande,Kr. FrieslandDurch Spielen eines 10-jährigen Kindes mitStreichhölzern kam es zu einem Großbrand, beidem die Wirtschaftsgebäude des Hofes Hotingmit allen Erntevorräten und landwirtschaftlichenMaschinen vernichtet wurden. Im Wirtschafts-gebäude verbrannten 1.000 Ballen Heu, sechsFuder Gerste, 14 Fuder Weizen und 30 FuderHafer-Bohnengemenge sowie Maschinen undGeräte. Das Wohnhaus und der Viehstall konn-ten von den Wehren gerettet werden. Es gabbei dem Löscheinsatz einige unliebsame Be-gleiterscheinungen. Ein Verkehrsposten beiRoffhausen hatte den Feuerschein gesehenund die Sander Wehr alarmiert. Wegen Über-

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lastung des Telefonnetzes konnte der Hofbesit-zer die Feuerwehr selbst nicht alarmieren. DasTanklöschfahrzeug von Sande war aber ja be-reits unterwegs. Auf der Anfahrt zur Brandstellekam es auf dem schmalen Weg auf die Bermeund rutschte in den Graben. Die drei Feuer-wehrleute retteten sich durch Einschlagen derFensterscheibe. Die Feuerwehr aus Schortenskam verspätet, weil man die falsche Rufnum-mer gewählt hatte. Es kam noch Löschhilfe vonden Feuerwehren aus Jever und Wilhelmsha-ven. Das Sander Tanklöschfahrzeug wurde voneinem Kranwagen geborgen und konnte dannnoch zur Brandstelle fahren. Bei dem Brandentstand ein Schaden von 200.000 DM.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 21.10.1966

25.02.1967 Querenstede, Gem. Bad Zwi-schenahn, Kr. AmmerlandEin Großbrand auf dem Hof des Landwirts FritzBüsselmann richtete einen Schaden von ca.190.000 DM an Gebäuden und Inventar an. DerBrand brach in dem großen Wirtschaftsge-bäude des Hofes aus. Es brannten Erntevor-räte, Holzböden, die Dachkonstruktion, Maschi-nen und Geräte sowie große Mengen an Kunst-dünger. Von dem Vieh fielen 14 Kühe, 29 TeileJungvieh und drei Pferde dem Brand zumOpfer. Ein Teil des Verbindungsbaus zwischenWirtschaftsgebäude und Wohnhaus wurde vomFeuer erfasst und bedrohte das angrenzendeWohnhaus. Diese Gebäude konnten gerettetwerden, weil die Feuerwehren Unmengen anWasser auf die bedrohten Gebäude spritzten.Eingesetzt waren die Wehren Bad Zwischen-ahn, Dänikhorst, Ohrwege, Edewecht undOsterscheps. Quelle: Nordwest-Zeitung vom 27.02.1967

26.07.1967 Moorsee, Gemeinde Abbehau-sen, Kr. wesermarschEin Großfeuer vernichtete das Hofgebäude desLandwirts Herbert Mönnich, Moorsee Das ge-samte Gebäude einschließlich aller Erntevor-räte, das vollständige Betriebs- und Hausin-ventar sowie einige Schweine und Kälber wur-den ein Raub der Flammen. Werte von ca.150.000 DM wurden vernichtet. Bei dem ver-brannten Bauernhaus handelte es sich um einfast 200 Jahre altes Gebäude von 45 m Länge,

das erst vor wenigen Jahren erneuert wordenwar. Das Ehepaar Mönnich und deren dreischulpflichtige Kinder retteten nur das nackteLeben. Die Familie wurde bei Nachbarn unter-gebracht. Der Brand war auf Heuselbstentzün-dung zurückzuführen. Nur ein kleines Nebenge-bäude wurde gerettet. Zuerst war die FreiwilligeFeuerwehr Stollhamm und später die zustän-dige Feuerwehr Abbehausen im Einsatz. DasHaus war eines der größten in ganz Butjadin-gen.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 27.07.1967

01./02.07.1968 Stadt OldenburgDurch Heuselbstentzündung entstand en Scha-denfeuer auf dem Gutsbetrieb und Spirituosen-fabrik Hullmann in Etzhorn. In dem sehr massivgebauten Großstall waren insgesamt 217 StückRindvieh untergebracht. Die erste Maßnahmeder Feuerwehr bestand darin, das Vieh zu ret-ten. 199 Tiere wurden gerettet, 18 Tiere kamenin den Flammen um. 29 Tiere mussten am an-deren Tag notgeschlachtet werden. Es ver-brannte die über 300 Fuder Heu umfassendeHeuernte in dem großen Stallgebäude. DieHeuballen brannten auf dem Stallboden und fie-len durch die Decke auf das Vieh herunter. Eswurden neben der Berufsfeuerwehr Oldenburgdie Freiwilligen Feuerwehren Ohmstede undOfenerdiek eingesetzt. Nach grober Schätzungbetrug der Gesamtschaden einige 100.000 DM.Die dem Gutsbetrieb angegliederte Kornbren-nerei wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 03.07.1968

05.08.1968 Jeddeloh I, Gemeinde ede-wecht, Kr. AmmerlandEin Feuer auf dem Gelände der Ziegelei Olt-manns erforderte einen Großeinsatz der Feu-erwehren. Es brannte die Fabrikationshalle derZiegelei. Die Ausbreitung des Feuers auf dieWerkstatt und Schmiede konnte verhindert wer-den. Alle fünf Gemeindefeuerwehren waren imEinsatz, dazu kam die Berufsfeuerwehr Olden-burg mit drei Fahrzeugen und die Bad Zwi-schenahner Feuerwehr mit zwei Fahrzeugen.Durch den massiven Einsatz der 65 Feuerwehr-männer war das Feuer innerhalb kurzer Zeit un-ter Kontrolle. Trotzdem entstand ein Schadenvon mehr als einer Million DM. Es wurden

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Werte von rd. vier Millionen DM vor den Flam-men gerettet. Quelle: Nordwest-Zeitung vom 06.08.1968; Festschrift

1996 „75 Jahre Freiwillige Feuerwehr Edewecht“

15.11.1968 Nordenham. Kr. wesermarschIn der einzigen Kabelfabrik der Bundesrepublik,der Norddeutschen Seekabelwerke AG in Nor-denham, wurden ein Viertel der gesamten Pro-duktionsanlagen durch Feuer vernichtet. DerSchaden betrug mehrere Millionen DM. Es han-delte sich bei diesem Brand um einen der größ-ten Brände der Nachkriegszeit weit und breit.Das von der Feuersbrunst heimgesuchte Werkzählt zu den bedeutesten seiner Art in Europa.Die Produktion beschränkte sich nicht nur aufSeekabel, sondern außerdem auf Verpa-ckungsmaterial aus Kunststoff. Der Schadenbetrug 15 % des Geschäftsvolumens. Von denüber 900 Beschäftigten bei Seekabelwerkenverloren rd. 100 ihre Arbeitsplätze. Das Feuerwar in einer Halle der Kunststoffproduktion aus-gebrochen und dehnte sich mehr und mehraus. Weit über 200 Feuerwehrleute aus Nor-denham, Brake und den umliegenden Gemein-den versuchten den Brand einzudämmen, unddas bei Temperaturen von unter null Grad.Büros und Produktionsräume wurden ebenfallsvernichtet. In den gelagerten Kunststoffen undden Jahrzehnte alten, mit Teerpappe gedecktenHallensegmenten fand das Feuer reichlich Nah-rung. In den ausgeglühten Hallen verbranntendazu wertvolle Maschinen und Kabelrollen.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 16.11.1968

11.07.1969 rastede, Kr. AmmerlandDer Sitz der Großherzoglichen Familie, dasSchloss in Rastede, wurde durch einen Brandschwer heimgesucht. Erst wenige Tage vor demBrand waren an diesem Baudenkmal Renovie-rungsarbeiten für rd. 200.000,--DM abgeschlos-sen worden. Der einzige Schlossbewohner warzu der Zeit Herzog Elimar. Er beteiligte sich zu-sammen mit Rasteder Bürgern an der Rettungdes Inventars. Der größte Teil des Schlosses,das nach Ansichten von Fachleuten ein Bau-denkmal des Klassizismus war, wurde ein Raubder Flammen. Unersetzliche Werte sanken inSchutt und Asche. Der Schaden wurde auf ca.eine Million DM beziffert. Die Gemäldegalerie,

kostbare Handschriften und Dokumente konn-ten gerettet werden. Der Brand weitete sich aufdie gesamte Länge des Hauptschlosses imDachgeschoß aus. Die Kupferbedachung ließdas Wasser abprallen, so dass nur durch diekleinen Fenster im Dachgeschoß Angriffe erfol-gen konnten. Die stuckverzierte Zwischendeckezum Untergeschoß wurde abgestützt undkonnte zum größten Teil gerettet werden. Ausüber 20 Strahlrohren wurde Wasser gegeben,das dem Schlossteich entnommen werdenkonnte. Neben den Rasteder Wehren warenalle TLF des Landkreises Ammerland, die Dreh-leitern aus Brake und Oldenburg sowie die Ras-teder DRK-Bereitschaft im Einsatz. Quelle: Nordwest-Zeitung vom 12.07.1969

09.03.1971 Damme, Kr. VechtaFlugzeugabsturz in Hinnenkamp. Ein Star-fighter des Jagdbombergeschwaders 36 inHopsten bei Rheine war an der Landesstraße78 von Damme (Kreis Vechta) nach Vörden(Kreis Bersenbrück) in eine Gehöftgruppe desLandwirts Hoppe gerast. Zwei Wohnhäuser unddie Nebengebäude standen nach einer Explo-sion der Treibstofftanks in Flammen. Der Pilotder Maschine vom Typ F 104 G konnte sich mitdem Schleudersitz retten. Offensichtlich wardas Triebwerk ausgefallen. Die Bundesluftwaffeverlor mit dieser Maschine ihren 131 Starfighter.Die Maschine hatte zunächst eine Baumgruppegestreift, Flügel und Tanks verloren und war insechs Meter Höhe in das Bauernhaus hinein-gerast. Die Bewohner der Häuser konnten sichretten. Die Trümmer der Bauernhäuser brann-ten stundenlang. Feuerwehren aus Neuenkir-chen, Damme und Vörden bekämpften denBrand. Später kamen noch Löschfahrzeuge ausOsnabrück zu Hilfe. Der Sachschaden an denbeiden bis auf die Grundmauern abgebranntenGehöfte wurde auf 200.000 bis 300.000 DM ge-schätzt.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 10.03.1971

06.06.1971 elisabethfehn, Kr. Cloppen-burgDer Landkreis Cloppenburg löste Katastrophen-alarm aus, es brannten auf dem Gelände desTorfkokswerkes Nord-Carbon etwa 10.000 Ton-nen Teer, als Abfallprodukt bei der Verkokung

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von Torf anfallend. Es lagerte in fünf Gräbenvon 250 – 300 m Länge und einer Breite undTiefe von zwei Meter. Mehrere Häuser einer an-grenzenden Siedlung mussten geräumt wer-den. Viele Einwohner wurden evakuiert. 24Feuerwehren mit 350 Feuerwehrmännern ausden Landkreisen Cloppenburg, Ammerland undOldenburg sowie die Berufsfeuerwehr Olden-burg waren eingesetzt. Der Rauchpilz war nochin Holland zu sehen. Erst in der darauffolgen-den Nacht konnte das Feuer von Spezialeinhei-ten der Bundeswehr gelöscht werden.Quelle: Tagungsschrift 1972, Landesdelegiertentag des

Nds. Landesfeuerwehrverbandes am 03./04. Juni 1972

05.07.1971 Stadt DelmenhorstEiner der größten Brände seit Ende des 2. Welt-krieges wütete in der Kork-, Kunststoff- undSchilderfabrik von J. H. Tönjes, Syker Straße.Das dreistöckige Hauptgebäude aus dem Jahre1937 wurde völlig vernichtet. Der rasche Ein-satz der Feuerwehren Delmenhorst, Ganderke-see, Havekost, Mackenstedt, Stuhr, Schierbrok-Schönemoor und Bookholzberg verlief erfolg-reich. Ihm war es zu verdanken, dass das an-grenzende Betriebsgebäude und das durcheinen Zwischentrakt mit dem Hauptgebäudevorhandene Wohnhaus (Wert 4,5 Millionen DM)gerettet wurden. Trotzdem betrug der Sach-schaden weit über zwei Millionen DM. Eine be-sondere Gefahr war das Nitrolager unter dembrennenden Hauptgebäude sowie ein noch10.000 Liter enthaltenes Heizöllager im Keller-geschoß des gefährdeten Mitteltraktes. Ver-brannt sind u. a. wertvolle Korkformen aus Stahlsowie große Vorräte an Kork. Quelle: Nordwest-Zeitung vom 06.07.1971

08.08.1971 Aschhausen, Gem. Bad Zwi-schenahn, Kr. AmmerlandEinen Schaden von 1.300.000 DM verursachteein Brand in der Strandgaststätte Gerd zurBrügge, Aschhausen. Ein Lehrling kam in denFlammen um. Trotz der gemeinsamen Anstren-gungen der Wehren Aschhausen, Bad Zwi-schenahn, Dänikhorst, Kayhauserfeld, Ohrwe-ge und Elmendorf wurde die Gaststätte fast völ-lig zerstört. Quelle: Jahresbericht 1971 des Oldenburgischen Feuer-

wehrverbandes e. V.

27./28.01.1973 Brake, Kr. wesermarschZwei Tage lang wütete ein Brand bei der BrakerSchifffahrtsgesellschaft. Es brannte zunächsteiner der 15 x 30 m großen Lagerhallen, dannweitete sich der Brand auf weitere zwei Hallenaus. Schiffsfarben, Nitroverdünnung, Lacke,Öle, Fette und Taue, die tonnenweise in denHallen lagerten, boten dem Feuer reichlichNahrung. In den Hallen mit den Schiffsausrüs-tungsgegenständen gab es kaum noch etwaszu retten. Die Braker Wehren allein warenmachtlos und so wurden die Freiwilligen Feuer-wehren Ovelgönne, Golzwarden, Elsfleth,Berne, Esenshamm und Rodenkirchen alar-miert. Der starke Nord-Nordostwind drückte dasFeuer auf die mehr als 12 Meter hohen Lager-schuppender Firma Karl Groß, die südlich derBrandstelle lagen. Es waren 3.000 Tonnen Ge-treide in Gefahr. Trotz eines Wasservorhangsder Wehren schlugen Flammen aus dem höl-zernen Dach des Getreidespeichers. Der Brandkonnte aber eingedämmt werden. Eine eben-falls in Flammen stehende Bandbrücke, die dieVerbindung zum Hauptsilo der Firma herstellte,konnte gelöscht werden. Der vorläufig ge-schätzter Schaden bei der Braker Schifffahrts-gesellschaft, einer Tochterfirma der Fa. J.Müller, betrug 1,5 Millionen DM. Der Schadenbei der Firma Karl Groß war auch erheblich,weil dort Förderanlagen in Mitleidenschaft ge-zogen wurden und etwa1.000 Tonnen Getreidedurchnässt waren.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 29.01.1973; Feuerwehr-

Lehr- und Informationsblatt „St. Florian“ Nr. 3 vom April

1973

20.07.1973 Stadt VechtaDie Festhalle von Heinrich Sander brannte voll-kommen nieder. Der große Tanzcafe-Saal warnicht zu retten, da die Flammen in der hölzer-nen Wand- und Dachkonstruktion reichlich Nah-rung fanden. Ein eiligst gebildeter Wasservor-hang aus vielen Rohren war notwendig, um eindurch Funkenflug gefährdetes, unmittelbarneben der Festhalle stehendes Möbel-Centerabzuschirmen. Von der Tanz- und Showhalleblieb nur ein rauchender Trümmerhaufen übrig.Die Wehren versuchten, andere Räumlichkei-ten zu retten, was auch zum Teil gelang. Res-taurant, Bierklause und Terasse wurden zwar in

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Mitleidenschaft gezogen, brannten jedoch nichtvöllig aus. Im Restauration- und Wohnungstraktbrannte das Obergeschoß fast ganz aus. DieBewohner konnten sich vom ersten Stock mitzusammengeknoteten Wäschestücken ausdem Fenster retten. Aus dem gesamten KreisVechta waren die Feuerwehren angefordertworden. Der Gebäude- und Inventarschadenbetrug ca. 2 Millionen DM.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 21.07.1973

August/September 1973 Bösel, Kr. Cloppen-burgIm Spätsommer 1973 brach in Bösel eineBrandserie aus, die noch Jahre später nicht auf-geklärt werden konnte, obwohl eine Belohnungvon 17.000 DM ausgesetzt wurde. Ganze Hof-anlagen fielen dem Feuer zum Opfer. 16 Malmussten die Feuerwehren innerhalb kurzer Zeitausrücken. Millionenschaden entstand durchden oder die Urheber der Schadenfeuer, davoneine Million DM auf den betroffenen Metallbau-betrieb. In all diesen Wochen war die BöselerFeuerwehr rd. 1.300 Stunden täglich in Bereit-schaft, um im Falle eines Brandes den Schadenso niedrig wie möglich zu halten. Länger als dreiWochen wurde jeden Abend eine Bereitschafts-wache aufgezogen. Sämtliche 23 Feuerwehr-leute der Böseler Feuerwehr haben diesenDienst von Ende August bis zum 07. Oktobermitgemacht. Es fehlten die geringsten Hinweiseauf die Täter, ziemlich sicher schien nur, dassder Brandstifter aus der Gemeinde selbst kom-men musste, weil er diem Gegend anscheinendausgezeichnet kannte. Beim ersten Brand am28. 08. brannte die Werkstatt des Uhren- undSchmuckgeschäfts von Josef Hungeling völligaus. Die Polizei schloss nicht aus, dass dieBrandstiftung in dem Uhrenladen mit Auseinan-dersetzungen um eine Schul-Orientierungs-stufe in Bösel zusammenhing. Bei einemSchulrat wurden Scheiben eingeworfen undgegen den Gemeindedirektor waren anonymeDrohungen ausgesprochen. Beim 2. Brand am03.09. traf es die Werkhalle des Metallbaube-triebes Alwin Ernst. Bei diesem Großbrandkonnten sich die Feuerwehren Bösel, Garrel,Friesoythe und Cloppenburg nur darauf be-schränken, die Ausbreitung des Feuers auf dieanderen Werksgebäude zu verhindern. Die in

Flammen stehende Werkhalle brannte völligaus. Das darin befindliche Inventar wie Maschi-nen, fertige Kunststoff-Fenster sowie Metall-und Kunststofftüren wurden vernichtet. Beim 3.Brand stand der Viehstall des Landwirts E.Mählmann in Lindern in Flammen. Mit verbranntwaren 250 Schweine. Der Schaden belief sichauf 200.000 DM. Am gleichen Tag, am 15.09.,brannte die Scheune des Landwirts H. Meiner-ling bis auf die Grundmauern nieder. Mit ver-brannt waren Korn und Gerät bei einer Scha-denssumme von 60.000 DM. Ein Scheunen-brand am 15./16. 09. beim Landwirt RudolfHülskamp vernichtete die Scheune bis auf dieUmfassungsmauern, wobei ein Schaden von40.000 DM entstand. Schon zwei Tage später,beim 6. Brand in dieser Serie, brannte das Wirt-schaftsgebäude von Tangemann in Peters-dorf.Ein weiterer Scheunenbrand am 19. 09.beim Landwirt Franz Fennen, Overlaher Stra-ße, verursachte einen Schaden von 30.000 DM.Hier verbrannten 35 Fuder Stroh. Die Scheunebrannte total nieder. Schon am 21.09. wurdebeim 8. Brand die Scheune des Landwirts Hein-rich Oldenburg in Bösel total vernichtet. Am22.09. musste die Feuerwehr einen Scheunen-brand beim Landwirt Johann Reinken in Bösel-Südkamp bekämpfen. Die Scheune branntevöllig ab und die Feuerwehr konnte sich hier nurauf den Schutz der übrigen Gebäude beschrän-ken. Das Inventar aus der Scheune konntenicht gerettet werden. Hier betrug der Schaden35.000 DM. Trotz des schnellen Eingreifens derFeuerwehr brannte am 22. 09. eine Scheunebei der Ww. Anna Eilers total nieder bei einerSchadenshöhe von 28.000 DM. Wesentlichgrößer war der Schaden, den der 11. Brand am28.10. verursachte. Das Bauernhaus von Bern-hard König brannte bis auf die Grundmauernab. Es war zur Zeit des Brandes zwar nicht be-wohnt, aber nicht ausgeräumt. Der Gebäude-schaden wurde mit rd. 60.000 DM und derInventarschaden mit 20.000 DM beziffert. In derunmittelbaren Umgebung dieser neuen Band-stelle waren von Ende August bis Anfang Okto-ber drei landw. Gebäude bzw. Häuser inFlammen aufgegangen. Schwer traf es denBauern Heinrich Oldenburg am 31.10., denndessen Scheune war bereits am 20.09. abge-brannt. Im Rahmen der Nachbarschaftshilfe

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hatte der Landwirt Franz Fennen dem Brand-geschädigten seinen leeren Hof zum Unterstel-len des Viehs zur Verfügung gestellt. Außerdemhatte der Bauer erst kurz zuvor Heu und Strohhinzugekauft, um sein Vieh versorgen zu kön-nen. Zwei Rinder und eine Kuh sind bei diesemFeuer mit verbrannt. Dieser neue Brand, derden Bauern Oldenburg zu wiederholten Maletraf, machte deutlich, dass der Brandstifter vornichts zurückschreckt. Oldenburg, dessen Viehnoch auf der Weide war, hatte nun dafür keinWinterquartier. Diesmal belief sich der Schadenauf 80.000 bis 100.000 DM. Inzwischen wurden17.000 DM als Belohnung zur Ergreifung desTäters ausgesetzt. Das war eine Summe, wiesie in der Geschichte der OldenburgischenBrandstatistik noch nie zur Aufklärung einerBrandserie ausgeworfen wurde. Beteiligt andieser Prämie waren der Verwaltungspräsidentmit 3.000 DM, ein Brandgeschädigter mit 3.000DM, die Staatsanwaltschaft mit 1.000 DM unddie Oldenburgische Landesbrandkasse mit10.000 DM. Die Welle der Sicherheitsmaßnah-men wurde rapide verstärkt. Scharfe Hundewurden angeschafft, Scheinwerfer in den Bäu-men installiert, Straßenlaternen wurden bren-nen gelassen, wie auch die Beleuchtung inFabriken und Privathäusern. Die Landwirte hiel-ten Schrotflinten bereit und alle Tanzveranstal-tungen, Festlichkeiten und Versammlungenwurden abgesagt. So sehr die Polizei die Si-cherheitsvorkehrungen der Böseler befürwor-tete, so skeptisch stand sie den „Ermittlungenauf eigene Faust“ gegenüber. Am besten, sodie Beamten, wäre es, wenn sich nach 21.00Uhr kein Bürger ohne zwingende Notwendigkeitmehr auf die Straße begeben würde. Sonstkäme es zu Verwicklungen, die die Arbeit derPolizei behindern, wie etwa dann, wenn Bürger-wehr und Kripo sich gegenseitig observieren.Bei den Bürgern herrschte Ratlosigkeit und Re-signation. Bei einem erneuten Brand am 31.10.beim Uhrmacher und Juwelier Josef Hungeling,bei dem die Brandserie am 28.08.1973 begann,kamen seine Hunde und Bienenvölker um. Zumdritten Mal innerhalb von 14 Tagen schlug derBrandstifter beim Hof von Heinrich Oldenburgin Bösel zu. Nachdem zunächst Stallungen undScheune ein Opfer der Flammen wurden unddas Wohnhaus gerettet werden konnte, brann-

ten Wohnung und Wirtschaftsgebäude nun-mehr bis auf die Grundmauern nieder. DemBrand zum Opfer fielen auch12 Rinder und derWachhund, der erst jetzt angeschafft wordenwar. Bei diesem Brand beliefen sich die Inven-tar- und Gebäudeschäden auf rd. 230.000 DM.Die Familie konnte nur noch das nackte Lebenretten. Die Bilanz der Brandstiftungen in und umBösel verzeichnete seit Ende August 16 Fälle,wovon der Landwirt Oldenburg mehrmals be-troffen war und jetzt in einem Notquartier in deralten Pastorei wohnte. Auch in dieser Wohnungentstand ein Brand, der aber schnell gelöschtwerden konnte, der wohl nicht auf das Kontodes Brandstifters ging. Der 15. Brand, der aufdas Konto des Brandstifters ging, ereignete sicham 11.11. in Bösel-Südkamp brannte dasWohnhaus von Franz Jöring. Hier entstand einSchaden von 45.000 DM. Mit diesem Brandhörte die Brandserie auf. Die Ermittlungen wur-den über Jahre hinaus fortgesetzt. Über ein Er-gebnis liegen keine Unterlagen vor.Quelle: Münsterländische Tageszeitung vom 29.08.1973

und vom 04., 25. und 27.09. und 02.11.1973; Nordwest-

Zeitung vom 05.,17., 21., 24., 25. und 26.09.1973; Nord-

west-Zeitung vom 29.10., 02.,13.,22. und 27.11.1973;

Tagungsschrift 1985 „Kreisfeuerwehrtag in Bösel“

29.01.1974 Borbeck, Gemeinde wiefels-tede, Kr. AmmerlandEin größerer Brand ereignete sich in der FirmaSügro-Vertrieb Nord-West OHG. Er erforderteden Einsatz der Gemeindefeuerwehren Wie-felstede, Neuenkruge-Borbeck, Metjendorf,Mollberg und Spohle. Die Berufsfeuerwehr Ol-denburg wurde vorsorglich alarmiert, kam abernicht mehr zum Einsatz. Es brannte die fenster-lose 70 x 30 m große Lagerhalle. Sie wurdevollkommen vernichtet. In der Halle lagertenSüßwaren und Spirituosen. Das angrenzendeBürogebäude und weitere Häuser in der nähe-ren Umgebung wurden geschützt. Der Schadenbelief sich nach vorläufigen Schätzungen aufinsgesamt 2,7 Millionen DM, davon 700.000DM Gebäudeschaden und zwei Millionen DMan Inventar und Warenlager. Die Bekämpfungder Flammen bereitete Schwierigkeiten, da dieHalle zum Teil bis 3,50 m Höhe aus Mauerwerkbestand und der obere Teil in Stahlskelettbau-weise, verkleidet mit Alublechen, ausgeführt

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war. Durch die große Hitze barsten die Hallen-verkleidungen und die Stahlträger verbogensich.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 30.01.1974; Chronik 2007

„75 Jahre Freiwillige Feuerwehr Neuenkruge-Borbeck“

11.09.1974 Aldrup, Stadt wildeshausenNach einem explosionsartigen Knall stand dasPommes-frites-Werk Stöver, Aldrup in hellenFlammen. Der Brand, der vermutlich im Produk-tionsraum entstanden war, wo sich auch 35 tsiedendes Fett für die Produktion von Pommes-frites befanden, konnte sich rasch ausbreiten.Er fand in der Verpackungsanlage für tief gefro-rene Ware reiche Nahrung. Auch die Schälan-lage, der Frostertunnel und ein Teil des Maschi-nenhauses wurden von den Flammen erfasst.Eingesetzt waren die Feuerwehren Wildeshau-sen, Düngstrup, Colnrade, Goldenstedt, Visbek,Lutten, Vechta, Ahlhorn, Huntlosen, Dötlingenund Neerstedt. Die Feuerwehren konnten beidiesem Großaufgebot über fünf Millionen DMan Werten retten. Der Brandschaden betrugzwei Millionen DM. Quelle: Feuerwehr- Lehr- und InformationsblattNr. 9 vom Oktober 1974

02.05.1975 Stadt VechtaEin Flugzeugabsturz verwandelte das Wohnge-biet Drosselstraße/Oyther Straße in eineKriegslandschaft. Ein 13 t schweres belgischesKampfflugzeug vom Typ „Mirage“ stürzte in die-sem Ortsteil ab Der Pilot hatte noch versucht,die Maschine über die Wohnsiedlung hinweg zuziehen, aber vergeblich, er kam dabei umsLeben. Teile des Triebwerks durchschlugen dieWände eines mehrstöckigen Mietshauses, indem zu dem Zeitpunkt keiner zu Hause war.Das Haus stand sofort in Flammen. Alle verfüg-baren Hilfsdienste wie MHD, DRK und THWwaren eingesetzt sowie alle Feuerwehren derUmgebung, selbst aus den benachbarten Land-kreisen. Neben dem Kreisbrandmeister, Be-zirksbrandmeister, Oberkreisdirektor, Landrat(MdB) Bürgermeister, Stadtdirektor war auchder Niedersächsische Innenminister am Un-glücksort. Acht Menschen waren unmittelbarnach dem Unglück ums Leben gekommen,zwei starben später. Darüber hinaus gab eseine ganze Reihe von Schwer- und Leichtver-

letzten. Der materielle Schaden wurde mit zweiMillionen DM beziffert.Quelle: Oldenburgische Volkszeitung vom 03. und

13.05.1975; Feuerwehr- Lehr- und Informationsblatt „St.

Florian“ Nr.12 vom Juli 1975; Festschrift 1990 „100 Jahre

Freiwillige Feuerwehr Vechta“

26.05.1975 Stadt wildeshausenDurch Fahrlässigkeit brannte der Hof des Land-wirts Otto Flege, Lüerte ab. Auf einem Ödland-gelände in 250 m zum Brandobjekt wurden beiheißem Wetter größere Mengen an Strauch-und Baumholz abgebrannt. Beim Eintreffen derFeuerwehren standen bereits die reithgedeck-ten Wirtschaftsgebäude des Hofes in Flammen.Bei starkem Wind breitete sich das Feuer vomStallgebäude auf ein 12 m entferntes, ebenfallsreithgedecktes Nachbargebäude aus. Es wurdevollständig zerstört. Gerettet werden konnte dasin unmittelbarer Nähe stehende Wohnhaus, daes eine harte Bedachung hatte. Große Sorgebereitete den Wehren die in einer Entfernungvon 40 – 80 m stehenden zwei größeren, eben-falls mit Reith gedeckten Gehöfte. Die Wildes-hauser Wehr wurde unterstützt von denWehren aus Neerstedt, Großenkneten, Gander-kesee und Dötlingen. Schaden: 300.000 DM.Quelle: Feuerwehr- Lehr- und Informationsblatt „St. Flo-

rian“ Nr. 12 vom Juli 1975

22.08.1975 Stadt OldenburgEinem Großbrand fielen Hallen und Lagerbe-stände der Firma Wilhelm Bartels, Holz- undPalettenlager an der Harmoniestraße zumOpfer. Durch Brandstiftung brach der Brand ander Rückwand eines Lagergebäudes, unmittel-bar am Parkplatz der Gaststätte „Harmonie“aus. Diese Gebäude und weitere Häuser an derHarmoniestraße waren akut gefährdet. Unzu-reichende Wasserverhältnisse durch veraltete80er Rohrleitungen und erhebliche Behinderun-gen durch Schaulustige, die mit ihren PKW dieStraßen verstopften und sonst die Löscharbei-ten behinderten, erschwerten den Löscheinsatzder Feuerwehren. Vor Ort waren die Berufsfeu-erwehr Oldenburg und die Freiwilligen Feuer-wehren Oldenburg-Mitte, Osternburg, Eversten,Ofenerdiek und Ohmstede. Das Löschwasserwurde auch von der Hunte und vom Depotge-lände der Bundeswehr an der Harmoniestraße

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herangeschafft. Es wurden die Lagerbeständeund Hallen der Firma vernichtet. So z. B. 130 –140 cbm Nutzholz und der größte Teil des La-gerschuppens. Die Höhe des Holzstapels be-trug 3 – 5 m. In einem anderen Schuppenverbrannten Isolierstoffe und Holzwolle. DieSchadenshöhe belief sich bei diesem Brand auf500.000 DM.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 23. und 25.08.1975; Feu-

erwehr- Lehr- und Informationsblatt „St. Florian“ Nr. 13

vom Oktober 1975

05.06.1976 Bockhorn, Kr. FrieslandDurch Brandstiftung bei der BaustoffhandlungLogemann wurden 1.000 m³ Profil- und Edel-hölzer für den Tischlereibedarf vernichtet. Ineinem Umkreis von mehreren Kilometern warendie Flammen zu sehen. Beim Eintreffen derWehren Bockhorn, Grabstede, Zetel und Neu-enburg brannte die Lagerhalle bereits in vollerAusdehnung, außerdem noch drei beladeneLKW. Ein vierter LKW konnte rechtzeitig geret-tet werden. Die Flammen schlugen bis zu 35 mhoch. Durch die enorme Hitzeausstrahlung ge-rieten nebenstehende Gebäude in Brand. Ge-schützt werden vor der Hitze mussten auch dieFeuerwehrfahrzeuge. Schadenshöhe ca. 1,5Mill. DM.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 07.06.1976; Chronik 1994

„75 Jahre Freiwillige Feuerwehr Bockhorn“

30.05.1977 Stadt OldenburgEiner der größten Brände in den vergangenenJahren in Oldenburg verursachte einen Scha-den von ca. 1,5 Millionen DM. Es brannte derTeppich- und Kunststoffgroßhandel ReinhardStumberg, Nadorst-Eßkamp. Das Feuer brachin einem Kunststofflager aus und griff auf dieLagerhalle über. Trotz massivem Einsatz derBF Oldenburg mit allen Kräften und der Freiwil-ligen Feuerwehr Ofenerdiek gelang es nicht, dieFlammen schnell unter Kontrolle zu bringen. Esgalt vor allem zu verhindern, dass der Brandnicht auf die Büroräume und die anliegendenHäuser übergriff. Es gelang, den Brand auf die20 x 40 m große Fläche der Lagerhalle zu be-schränken. Zahlreiche unvernünftige Schaulus-tige behinderten die Löscharbeiten. Quelle: Nordwest-Zeitung vom 31.05.1977; Kreiszeitung

Wesermarsch vom 01.06.1977

14.09.1977 Schortens, Kr. FrieslandIn der Ortsmitte von Schortens brannte der Hofvon Helmerich Folkers, Eilkstraße. Die großeMassivscheune brannte. Der Brand wurde zumGlück im Entstehen entdeckt. Die mit über10.000 Ballen gefüllte Scheune war erst mitwertvollen Anlagen zur Viehhaltung ausgebautworden. Der gesamte Oberbau wurde vernich-tet, dazu das Ständerwerk. Basisställe, darunterdas Außenmauerwerk, blieben erhalten. Dasvon den Flammen bedrohte Wohnhaus konntegerettet werden. Im Einsatz waren die WehrenSchortens, Accum, Sillenstede, Jever undSande. Für den Landwirt war dieser Brand derAnfang einer Brandserie, denn es kam nochschlimmer. Am 02. Oktober 1985 brannte dasWirtschaftsgebäude ab. Mit einem Kran wurdendie unversehrten Vorräte aus dem Gebäude ge-borgen. Die Feuerwehren arbeiteten drei Tagelang in drei Schichten auf der Brandstelle. DerSchaden betrug diesmal 500.000 DM. Nur einJahr später, nämlich am 23. September 1985brannte es erneut bei dem Landwirt Folkers.Nun stand der Melkstall in Flammen. Der Brandwar im Wirtschaftsgebäude ausgebrochen. DasVieh wurde gerettet, vernichtet wurden aber dieFuttervorräte (4.000 Ballen Stroh und 500 Bal-len Heu). Der Sachschaden betrug dieses Mal300.000 DM. Über die Brandursachen liegenkeine Informationen vor.Quelle: Zeitung „Jeversches Wochenblatt“ vom

15.09.1977; Chronik 1988 „75 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Schortens“

29.07.1978 Ganderkesee, Kr. OldenburgIm Industriegebiet brannte eine Lagerhalle derFirma Cetex. In der Halle lagerten 2.500 BallenZellwolle. Die 840 qm große Halle wurde voll-kommen zerstört. Es entstand ein Sachscha-den in Höhe von über einer Million DM. 136Feuerwehrleute waren 1.800 Stunden im Ein-satz. Es waren über 4.000 m Schläuche zu ver-legen, da das Wasser aus Hydranten, Wasser-tanks und Fischteichen geholt werden musste.Die Brandbekämpfung war anfangs schwierig,da die Halle verschlossen war. Wegen Einsturz-gefahr und zur besseren Brandbekämpfungwurden die Giebelwände sowie eine Seiten-wand eingerissen. Das Brandgut wurde mitLKW abtransportiert.

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Quelle: Chronik 1986 „75 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Ganderkesee“

30.11.1978 Jaderkreuzmoor, Gem. JadeInfolge Hitzestau in einer Lampe entstand einGroßbrand auf dem Bauernhof von Kurt Freels,Jaderkreuzmoor. Das große Stallgebäude, dasWirtschaftsgebäude sowie landwirtschaftlicheMaschinen und Futtervorräte wurden ein Raubder Flammen. Durch einen waghalsigen Ein-satz der Familie Freels, der Nachbarn und derFeuerwehrleute konnte das Vieh in letzter Mi-nute aus den Flammen geholt werden. Dazumussten Motorsägen eingesetzt werden, damitdas Vieh aus den Stallungen ins Freie getriebenwerden konnte. Durch eine Brandmauer konntedas Übergreifen des Feuers auf das angren-zende Wohnhaus verhindert werden. Nebender Freiwilligen Feuerwehr Jaderberg wurdennoch die Wehren Jade, Südbollenhagen undSchweiburg eingesetzt. Auch die Tanklösch-fahrzeuge der Wehren Varel, Obenstrohe,Hahn, Großenmeer, Popkenhöge und Salzen-deich wurden nachalarmiert. Bei dem Bauern-hof stand kein Löschwasser zur Verfügung. DieTLF fuhren Pendelverkehr. Es musste miteinem Gesamtschaden von über 500.000 DMgerechnet werden.Quelle: Feuerwehr- Lehr- und Informationsblatt „St. Flo-

rian“ Nr. 26 vom Januar 1979

04.02.1979 Stadt westerstedeEin Großbrand vernichtete das Möbelhaus G.von Mark am Hüllsteder Esch. Eine eingebauteempfindliche Brandmeldeanlage funktioniertebei diesem Brand nicht, so dass das Gebäude-völlig ausbrannte. Der geschätzte Schaden be-lief sich auf ca. vier Millionen DM und höher.Weit über 100 Feuerwehrleute aus allen sechsWehren der Stadt Westerstede und Wehrenaus Bad Zwischenahn konnten ein Übergreifender Flammen auf eine etwa sieben m entferntliegende Lagerhalle der Möbelfirma Steinhoffverhindern. Das Möbelhaus brannte bis auf dieGrundmauern nieder. Der Brand musste anmehreren Stellen gleichzeitig ausgebrochensein, was die Löscharbeiten erschwerte. DasFeuer fraß sich von einer Seite durch in Rich-tung Langebrügger Straße. Hier schürte ein ex-plodierender Heizölbehälter noch das Feuer.

Ein schwarzer Rauchpilz war kilometerweit zusehen.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 05. und 09.02.1979; Feu-

erwehr- Lehr- und Informationsblatt „St. Florian“ Nr. 27

vom April 1979

29.03.1979 Garrel, Kr. CloppenburgDie Raiffeisen- Bezugs- und Absatzgenossen-schaft wurde von einem Großbrand betroffen.Das Gebäude brannte bis auf die Grundmauernnieder. Der Inventar- und Gebäudeschaden be-lief sich auf ca. vier Millionen DM. 16 Löschfahr-zeuge waren im Einsatz. Da das Gebäudeabseits lag, waren Wohnhäuser nicht in Gefahr.Am Tage vor diesem Großfeuer war in derMühle ein heißgelaufener Elevator in Brand ge-raten. Dieses Feuer konnte rechtzeitig gelöschtwerden. Quelle: Nordwest-Zeitung vom 30.03.1979

07.08.1979 Hude, Kr. OldenburgBeim Brand der Produktionshalle der Firma Ro-bert Vietor, Heinrich-Dreyer-Straße entstand einSchaden von bis zu 4,5 Millionen DM. Die Hallehatte ein Ausmaß von 50 x 30 m, in deren Un-tergeschoß die Expedition untergebracht war.Die Firma stellte Campingmöbel, Zelte und ähn-liches her. Probleme bereiten die vielen Schau-lustigen, die von der Polizei zurückgedrängtwerden mussten. Eingesetzt waren die Wehrenaus Hude, Altmoorhausen, Wüsting, Ganderke-see, Falkenburg und Bookholzberg mit 22 Fahr-zeugen und 174 Feuerwehrmännern. DasÜbergreifen des Feuers auf das Schaumstoff-Flockenlager und damit auf die übrigen Fabri-kations- und Bürogebäude konnte verhindertwerden. Quelle: Nordwest-Zeitung vom 08.08.1979; Feuerwehr-

Lehr- und Informationsblatt „St. Florian“ Nr. 30 vom De-

zember 1979

11.10.1979 Stadt OldenburgLagerhallenbrand im Gewerbegebiet Wechloy.Es brannte eine etwa 3.000 m³ große Lager-halle mit Möbeln und anderen Verkaufsartikelnmehrerer Oldenburger Großmärkte. Der Inven-tarschaden lag bei 1,5 Millionen DM, der Ge-samtschaden auf rd. vier Millionen DM. Esbrannte zunächst ein Anbau der Halle, der aneine Reihe Oldenburger Firmen vermietet war,

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dann stand die gesamte Halle in Flammen. Mitdem Gebäude wurde auch das Inventar einRaub der Flammen so z. B. Möbel und Ver-kaufsartikel. Es waren 128 Feuerwehrleute von11 Wehren aus der Stadt Oldenburg, dem Ol-denburger Fliegerhorst und aus dem LandkreisAmmerland im Einsatz.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 12 und 13.10.1979

10.10.1980 Schoost, Gemeinde Schor-tens, Kr. FrieslandDer Hof von Gerd Frerichs, der vom PächterHeinrich Dirks bewirtschaftet wird, wurde voneinem Brand vernichtet. Es gelang gerade nochdie Kühe und wertvolle Maschinen ins Freie zubringen, als die winkelig gebaute Scheune inFlammen stand. Alle drei Wehren der Ge-meinde bekämpften den Brand. Die mit Heuund Stroh gefüllten großen Stallgebäude brann-ten bis auf die Umfassungsmauern ab. DerSchaden betrug ca. 500.000 DM.Quelle: Zeitung „Jeversches Wochenblatt“ vom

11.10.1980; Chronik 1988 „75 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Schortens“

03.01.1981 Sedelsberg, Gemeinde Sater-land, Kr. CloppenburgDie Fabrikhalle eines Tischlereibetriebes wurdebei einem Brand völlig zerstört. Der Schadenbetrug 600.000 DM. Die Wehren beschränktensich darauf, ein angrenzendes Wohnhaus zuschützen, weil die Halle, in der Kunststoffe undHölzer lagerten, bereits in vollen Flammenstand. Das Feuer griff zwar noch auf das Wohn-haus über, konnte aber gelöscht werden.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 05.01. 1981

04.01.1981 Sevelten, Gemeinde Cappeln,Kr. CloppenburgEin Gaststättenbrand mit Stallgebäude verur-sachte einen Schaden von 600.000 DM bis ca.800.000 DM. Es brannte ein Gebäudekomplexmit Gastwirtschaft und Wohnung sowie Stallun-gen. Die Bewohner konnten sich rechtzeitig inSicherheit bringen, von ihrem Besitz konnte je-doch kaum etwas gerettet werden. Drei Pferde,die aus dem Stall befreit wurden, liefen auf dieStraße und wurden von einem Auto erfasst,zwei starben sofort, das dritte musste notge-schlachtet werden. Der Fahrer des Autos erlitt

leichte Verletzungen. Mit diesem Brand wurdenim Neuen Jahr im Landkreis Cloppenburg zu-sammen mit vier anderen Bränden, bereitsSachwerte von 2,15 Millionen DM vernichtet.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 05.01.1981

01.03.1981 rodenkirchen, Kr. weser-marschDie Rodenkirchener Mehrzweckhalle der Ge-meinde Stadland brannte bis auf die Grund-mauern nieder. Dieser Großbrand richteteeinen Schaden von rd. zwei Millionen DM an.Das historische Gebäude diente in früherenJahren als Markt- und Reithalle und war erst1979 von der Gemeinde Stadland mit einemKostenaufwand von über 1,5 Millionen DM re-noviert und zu einer Mehrzweckhalle umgebautworden. Die vier Stadlander Feuerwehren Ro-denkirchen, Schwei, Reitland und Seefeldsowie die Ortswehr aus Nordenham-Esenshamwaren mit rd. 100 Feuerwehrmännern im Ein-satz. Das Feuer brach vermutlich im südlichenTeil der Halle aus und weitete sich auf den ge-samten Gebäudekomplex aus. Dazu gehörtendie große Thekeneinrichtung und diverse Ne-benräume. Die Holzkonstruktion des Daches,die mit Textilien bezogenen Stühle sowie dieHolz- und Kunststoffverkleidungen an denWänden lieferten dem Feuer reichlich Nahrung.Brandursache war wahrscheinlich ein techni-scher Defekt.Quellenangabe: Nordwest-Zeitung vom 02.03.1981; Feu-

erwehr- Lehr- und Informationsblatt „St. Florian“ Nr. 35

vom April 1981

26.05.1981 Stadt OldenburgGroßfeuer in der Universität. Im 3. Oberge-schoß eines Gebäudetraktes der Universität Ol-denburg, in dem sich ein großes Forschungs-labor befindet, brach ein Brand aus, der fast einDrittel des gesamten wissenschaftlichen Gerä-tes des Fachbereichs Naturwissenschaft ver-nichtete. Ebenso vernichtet wurden wissen-schaftliche Unterlagen für Forschungsobjektesowie Doktor- und Diplomarbeiten. Die teurenGeräte im Wert von über vier Millionen DMwaren nicht versichert. Der Gesamtschaden be-lief sich auf über fünf Millionen DM. Durch diegroße Hitzeentwicklung und Wasserschädenwar das 600 qm große Versuchslabor für die

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Fächer Chemie und Biologie sowie auch dieauch die darunter liegenden Stockwerke betrof-fen. Die Berufsfeuerwehr löste vorsorglicheinen 2. Alarm aus. Die Freiwilligen Feuerweh-ren Haarentor und Oldenburg-Mitte rückten indie Hauptwache ein. In dem Brandobjekt befan-den sich 50 Druckgasflaschen mit verschiede-nen Füllungen, die nach der Bergung im Freiengekühlt wurden. Die beiden Freiwilligen Feuer-wehren wurden zur Einsatzstelle beordert umim 1. und 2. Obergeschoß sowie auch im Erd-geschoß u. a. die wertvollen Bücher der Biblio-thek zu bergen. Quelle: Nordwest-Zeitung vom 28. und 29.05.1981; Feu-

erwehr- Lehr- und Informationsblatt „St. Florian“ Nr. 36

vom Juli 1981

07.09.1981 Stadt OldenburgDie Deutsche Bundesbahn wurde von einemschweren Brand betroffen, der sich auf demRangierbahnhof Krusenbusch ereignete. Esbrannten 28 Eisenbahnwaggons aus. Mehr als50 Feuerwehrleute mit 12 Löschzügen be-kämpften den Brand (BF Oldenburg, die Bahn-feuerwehr, die Freiw. Feuerwehren Osternburgund Eversten). Bei dem durch Brandstiftungentstandenen Feuer entstand ein Schaden vonetwa 130.000 DM. Die Waggons waren ausge-mustert und sollten nicht mehr eingesetzt wer-den. Weitere 220 Eisenbahnwagen standen aufdem Nebengleis. Die Löscharbeiten waren sehrschwierig, da es keine Zuwegung zum Brandortgab und die Schläuche über 10 Reihen abge-stellter Güterwagen verlegt werden mussten.Das Gelände war unwegsam und in völligerDunkelheit, denn die Deutsche Bundesbahnwar nicht imstande, die Beleuchtung des Bahn-körpers anzuschalten. Quelle: Nordwest-Zeitung vom 08.09.1981; Oldenburger

Anzeiger vom 10.09.ber 1981; Morgenpost vom

08.09.1981

15.12.1981 Stadt wilhelmshavenStundenlang wütete ein Großfeuer in der Brot-fabrik „Banter Mühle“. Die gesamte Produktiondieses Unternehmens wurde für einen, damalsnoch nicht überschaubaren Zeitraum, lahmge-legt. Die Kripo schätzte den Schaden auf zweiMillionen DM. Verbrannt sind in der Halle alleinBackwaren im Wert von 100.000 DM. Durch

Wasser und Qualm verdarben etwa 15 TonnenRosinen und einige Tonnen Mehl. In der Expe-ditionshalle wurde eine Verpackungsmaschineim Wert von 85.000 DM in Mitleidenschaft ge-zogen. Das Feuer entstand im Büro des Expe-dienten, das mit Holzwänden von der 600 qmgroßen Halle abgetrennt war.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 16.12.1981

15./16.06.1982 Stadt VarelEtwa ein Zehntel der gesamten Ausstellung-und Lagerfläche der Möbelfirma „Maschal“ inVarel-Altjührden wurde durch einen Brand völligvernichtet. Der Schaden belief sich um die dreiMillionen DM. Mit 30 Millionen DM wurden dieerhaltenen Werte beziffert. Von der etwa 20.000qm großen bebauten Fläche wurden durch dengezielten Einsatz der Feuerwehren nur 2.000qm vernichtet. Mehr als 100 Feuerwehrleuteder Wehren Varel, Obenstrohe, Borgstede-Win-kelsheide, Bockhorn und Grabstede waren imEinsatz. Das Feuer beschränkte sich haupt-sächlich auf zwei Lager, in dem Polstermöbeluntergebracht waren. Darüber hinaus wurdenur ein Teil der Ausstellungshallen ein Raub derFlammen, so dass der Verkauf weitergehenkonnte. Dank des gezielten Einsatzes, aberauch durch die Brandmauern und die feuer-hemmenden Türen wurde ein Abbrennen desgesamten Betriebes verhindert. Der Brandwurde zunächst von zwei Seiten aus mit allenRohren vom Dach bekämpft, ehe ein Innenan-griff erfolgen konnte.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 18.06.1982; Feuerwehr-

Lehr- und Informationsblatt „St. Florian“ Nr. 41 vom Okto-

ber 1982; Festschrift 2008 „100 Jahre Freiwillige Feuer-

wehr Borgstede-Winkelsheide“

24.02.1983 Stadt OldenburgGroßfeuer bei der Auto-Ersatzteilfirma Wessels,Wilhelmshavener Heerstraße. Die gesamteLager- und Verkaufshalle in einer Größe vonetwa 30 x 40 m brannte in voller Ausdehnung.Es galt die Nachbarschaft zu schützen und eineAusdehnung auf ein angrenzendes Gebäude,in dem sich das Lack- und Lösungsmittellagerbefand, zu verhindern. Der Gesamtschaden be-trug rd. drei Millionen DM. Gerettet wurdenWerte in Höhe von1,2 Millionen DM. Eingesetztwar die BF Oldenburg, die Freiwilligen Feuer-

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wehren Ohmstede und Ofenerdiek sowie dieFreischichten der BF zur Besetzung der Haupt-wache. Später wurden noch die anderen Frei-willigen Feuerwehr der Stadt hinzugezogen. Quelle: Nordwest-Zeitung vom 24. und 25.02.1983; Feu-

erwehr- Lehr- und Informationsblatt „St. Florian“ Nr. 43

vom April 1983

24.06.1983 wüsting, Kr. OldenburgDas „Vielstedter Bauernhaus“ wurde durcheinen Großbrand eingeäschert. Trotz schnellenEinsatzes der Wehren Hude, Wüsting und Alt-moorhausen konnte das Gebäude und die dortuntergebrachten Gegenstände von unschätz-barem Wert nicht gerettet werden. Der Schadenan dem 1936 von Ernst Strakerjahn, weithin be-kannt als „Onkel Ernst“ wiedererrichteten Ge-bäude ist unermesslich hoch. Auch der ideelleSchaden ist sehr hoch, denn in dem Gebäudebefand sich ein Heimatmuseum und damit einStück Heimatgeschichte. Der Schaden betrugca. über eine Million DM.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 24.06.1983; Feuerwehr-

Lehr- und Informationsblatt „St. Florian“ Nr. 46 vom Januar

1984; Festschrift 1983 „50 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Hude“; Festschrift 1985 „50 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Altmoorhausen“

18.08.1983 Stadt CloppenburgEin Großbrand ereignete sich in der Fahrradfa-brik Kalkhoff, Werk 2. Eine 200 Meter hoheRauchsäule stand über dem Werk. Die in derMitte einer 260 Meter langen Produktionshalleliegende Lackiererei wurde völlig vernichtet. DieFeuerwehr rückte mit 27 Fahrzeugen, die Poli-zei mit 20 Beamten und einem Hubschrauberan. Die Freiwilligen Feuerwehren wurden vonder Flugplatzfeuerwehr Ahlhorn unterstützt. Dasgroße Farbenlager der Fabrik blieb vom Feuerverschont, trotzdem betrug der Schaden an Ge-bäude und Inventar nach Schätzungen der Be-triebsleitung sechs bis acht Millionen DM. DieProduktion fiel zwei Wochen aus. Wegen derrandvollen Auftragsbücher hatte Kalkhoff An-fang 1983 die Tagesproduktion von 3.000 auf4.000 Stück erhöht. Rund 630 der insgesamt970 im Cloppenburger Werk Beschäftigtenkonnten ca. 14 Tage lang nicht arbeiten. DerProduktionsausfall traf das Unternehmenschwer, man hoffte aber, zwei Wochen nach

dem Brand wieder etwa 50 % der Produktionerreichen zu können. Durch das schnelle Ein-greifen der Feuerwehren wurden ca. 120 Millio-nen DM an Werte gerettet. Quelle: Nordwest-Zeitung vom 19.08.1983; Feuerwehr-

Lehr- und Informationsblatt „St. Florian“ Nr. 46 vom Januar

1984

30.08.1983 Stadt VarelGroßbrand Möbelhaus Böker. Noch auf der An-fahrt der Ortswehr Varel ließen die schwarzenRauchwolken auf einen Großbrand schließen.Die beiden anderen Ortswehren Borgstede-Winkelsheide und Obenstrohe wurden sofortnachalarmiert. Die Besatzung des Vareler TLFmussten vor der großen Hitze kapitulieren. Siestellten deshalb den transportablen Monitor auf.Die Uferböschung eines nahegelegenen Gra-bens wurde von den Feuerwehrleuten als Hit-zeschutz genutzt. Es gelang, das Wohnhaus zuretten, das unmittelbar an die Verkaufshalle an-gebaut war. Das Möbelhaus selbst wurde rest-los zerstört. Im letzten Moment gelang es noch,eine Batterie von sechs Propangasflachen ausdem brennenden Gebäude zu entfernen. DasMöbelhaus war erst am Tage zuvor von Einbre-chern heimgesucht worden. Der Inhaber desUnternehmens wurde immer wieder von Dro-hungen per Telefon belästigt. Die Anrufer hatten„heißen Dampf“ angekündigt. Daher vermutetedie Kripo bei diesem Brand auch Brandstiftungmit einem Schaden von rd. zwei Millionen DM.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 31.08.1983; Feuerwehr-

Lehr- und Informationsblatt „St. Florian“ Nr. 45 vom Okto-

ber 1983

25.09.1983 Driefel, Gemeinde Zetel, Kr.FrieslandNach sechs Großeinsätzen in den vergangenenvier Wochen mussten die örtlichen Feuerweh-ren abermals ausrücken. In Flammen standdiesmal das landwirtschaftliche Anwesen derBrüder Grave-Karstens in Driefel. Bauernhaus,Wohnräume und sämtliche Nebengebäudebrannten vollständig nieder. Der Schadenreichte nach vorläufigen Schätzungen an eineMillion DM heran. Die Kripo ging von vorsätzli-cher Brandstiftung aus. Es ereigneten sich seitdem 23. Juli 1983 im südlichen Teil des Land-kreises Friesland 14 Brände sowie eine ver-

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suchte Brandstiftung und mehrere Branddro-hungen. Diese Schäden betrugen mehr als dreiMillionen DM. In der Friesichen Wehde imLandkreis Friesland gab es offenbar auf reetge-deckte Bauernhäuser spezialisierte „Feuerteu-fel“. Die Kripo arbeitet mit Hochdruck an derAufklärung dieser Brände. Die Ergebnisselagen erst später vor. Quelle: Nordwest-Zeitung vom 26.09.1983

15.11.1983 Stadt wilhelmshavenDurch einen Großbrand im Hobelwerk Braderin der Südstadt entstand ein Schaden von ca.10 Millionen DM. Das Hobelwerk brannte fastvollständig nieder. 250 Feuerwehrleute der BFWilhelmshaven und mehreren Freiwilligen Feu-erwehren versuchten, die Flammen, die in der250 x 150 Meter großen Trockenhalle in dendort gelagerten Holzstapel immer wieder auflo-derten, zu bekämpfen. Der Funkenflug gefähr-dete auch mehrere Gewerbebetriebe in derNähe des Werkes. Der Flammenschein diesesgrößten Brandes in der Nachkriegszeit derStadt Wilhelmshaven war in dieser klaren Nachtsogar noch bis Oldenburg zu sehen. Aus über40 Rohren wurde gegen dieses Inferno ge-kämpft. Einschließlich des Versorgungszugesdes DRK waren rd. 250 Einsatzkräfte zur Stelle.Ein Übergreifen der Flammen konnte trotz star-kem Funkenflug auf benachbarte Betriebe ver-hindert werden.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 17.11.1983; Feuerwehr-

Lehr- und Informationsblatt „St. Florian“ Nr. 46 vom Januar

1984; Feuerwehr- Lehr- und Informationsblatt „St. Florian“

Nr. 47 vom April 1984

14.03.1984 Scharrel, Gemeinde Sater-land, Kr. CloppenburgDer Ziegeleibetrieb der Fa. Tonschaum Schar-rel fiel zum Teil in Schutt und Asche. Durch Ver-suche zum Abbrennen von Leitungen undKupferkabeln in den Brennkammern der Ziege-lei kam es zu einem Großbrand, weil die Brenn-kammer nicht ordnungsgemäß verschlossenwar. Das 30 x 70 m große Gebäude wurde völ-lig zerstört. Die Holzkonstruktion bot dem Feuerreichlich Nahrung. Die Halle brannte aus undder Dachstuhl stürzte ins Innere. Auch beideGiebelwände stürzten ein. Der Brennofen wargasbetrieben und hatte 28 Kammern. Ob der 53

m hohe Schornstein Schaden erlitten hatte,wurde nach dem Brand von Sachverständigengeprüft. Eingesetzt waren neben der WehrScharrel die Wehren Ramsloh, Barßel, Friesoy-the und Cloppenburg. Der Schaden belief sichauf 3 Millionen DM.Quelle: Feuerwehr- Lehr- und Informationsblatt „St. Flo-

rian“ Nr. 47 vom April 1984

30.07.1984 Stadt BrakeIm Braker Hafen kam es zu einem Großbrand,der die Verladeanlage traf. Der Brand richtetegroße Schäden an den Verladeanlagen und dergrößten freitragenden Halle Europas (Wima-Halle) an. Dem Einsatz von über 180 Einsatz-kräften war es zu verdanken, dass es zu keinerKatastrophe kam. Es wurden Futtermittel übereine 70 m lange Bandbrücke zwischen einemEckturm und der Beladestation transportiert.Über das Förderband lief das Feuer in die mitFuttermitteln gefüllte Lagerhalle. Durch diegroße Hitze gerieten Teile des eingelagertenGutes (30.000 t Kartoffelscheiben und Soja-schrot) sowie Teile der Dachkonstruktion inBrand. Zunächst konnte das Feuer nur vonaußen bekämpft werden, da die elektrisch be-triebenen Hubtore sich wegen Stromausfallnicht öffnen ließen. Die Halle in der Größe von28.000 qm (343 m lang, 83 m breit und 36 mhoch) drohte einzustürzen. Über eine 100 mlange B-Leitung versorgte das Polizeiboot Bre-men IV die Einsatzstelle zusätzlich mit Lösch-wasser, da die Wasserversorgung unzulänglichwar. Es entstand ein Schaden von mehren Mil-lionen DM. Quelle: Feuerwehr- Lehr- und Informationsblatt „St. Flo-

rian“ Nr. 49 vom Oktober 1984

05.07.1985 Stadt DelmenhorstAn der Syker Straße brannte die Kork-, Kunst-stoff- und Schilderfabrik J. H. Tönjes. Genau vor14 Jahren war die Firma Tönjes schon einmalvon einem Großbrand betroffen, bei dem einSchaden in Millionenhöhe entstand. Bei diesemneuen Großfeuer entstand ein Schaden von ca.1,5 Millionen DM. Die massive, in Stahlskelett-bauweise errichtete 70 x 30 m große Lagerhallemit den darin befindlichen Flaschenkorken undKorksäcken brannte in voller Ausdehnung. EinÜbergreifen des Feuers auf den umliegenden

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Wohn- und Fabrikationsbereich konnte verhin-dert werden. Es waren bei diesem Brand 54Feuerwehrleute der Delmenhorster und der um-liegenden Wehren im Einsatz.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 08.07.1985; Feuerwehr-

Lehr- und Informationsblatt „St. Florian“ Nr. 53 vom Okto-

ber 1985

21.08.1985 Stadt DelmenhorstDie Feuerwehren der Stadt Delmenhorst warenschon wieder gefordert. Diesmal brannte einviergeschossiges Produktions- und Lagerge-bäude der Deutschen Linoleum-Werke. Das inStahlbeton-Skelettbauweise, Außenwände Ver-blender, Geschoßdecken in Massivbauweise,errichtete Gebäude brannte auf allen Stockwer-ken. Infolge einer offenen Verbindung zwischendem Erdgeschoß und dem 4. Obergeschoßkonnte sich der Brand schlagartig in alle Rich-tungen ausdehnen. Hierbei wurden die im 1., 2.und 3. Obergeschoß lagernden Holz- und Kork-mehlbestände in Brand gesetzt. Dieses führtezu einer starken Hitzeentwicklung und Verqual-mung des gesamten Gebäudes. Dieses er-schwerte die Löscharbeiten. Es wurden 9C-Rohre und 2 B-Rohre vorgenommen. Sämt-liche Einsatzkräfte der Feuerwehren der StadtDelmenhorst und der Werkfeuerwehr der Firmawaren im Einsatz. Der Brand im Gebäudeinne-ren wurde unter Kontrolle gebracht und durchden Einsatz von Drehleitern die Ausdehnungauf die übrige Halle verhindert. Der Sachscha-den belief sich auf etwa fünf Millionen DM.Quelle: Feuerwehr- Lehr- und Informationsblatt „St. Flo-

rian“ Nr. 54 vom Januar 1986

11.09.1985 Heidkamp, Gemeinde wiefels-tede, Kr. AmmerlandDer Bauerhof von Friedrich Diers, Heidkamper-feld wurde zweimal von einer Brandstiftung be-troffen. Am 11.09. brannten die Stallungen desHofes, wobei 90 Sauen und 300 Ferkel in denFlammen umkamen. Außerdem wurden erheb-liche Erntevorräte und Maschinen vernichtet.Den Feuerwehren aus Metjendorf, Neuen-kruge, Wiefelstede und Neusüdende gelang es,ein Übergreifen der Flammen auf den Wohn-trakt des Hofes zu verhindern. Der Schaden be-lief sich auf eine Million DM. Vier Wochenspäter, am 08.10.85 brannte es erneut bei F.

Diers. Diesmal entstand ein Schaden von250.000 DM. Bei diesem zweiten Feuer brannteder Dachstuhl der Stallungen im Hauptgebäudevöllig aus. Der erst kurz zuvor renovierte Wohn-trakt erlitt Schäden durch Schmutz und Wasser.Zum Zeitpunkt des zweiten Brandes waren dieBeseitigungen der Schäden vom Band vorhernoch nicht behoben.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 12.09.1985; FW- Lehr- und

Informationsblatt „St. Florian“ Nr. 53 vom Oktober 1985

26.06.1986 Zetel, Kr. FrieslandDiscothekenbrand „Newtimer“ am Urwald. ImDachgeschoß der Gaststätte entstand einBrand, der sich auf das gesamte Gebäude aus-dehnte. Das historische Gebäude, ein früherberühmtes Ausflugslokal am Neuenburger Ur-wald, brannte bis auf die Grundmauern nieder.Die Bewohner konnten sich retten. Der Scha-den betrug 1,5 Millionen DM. Quelle: Nordwest-Zeitung vom 27.06.1986

30.10.1986 Steinfeld, Kr. VechtaAuf dem Gelände der „Nordenia“-Kunststoff-werke geriet Kunststoffgranulat in Brand, dersich zu einem Großfeuer entwickelte. DasFeuer griff rasch auf eine angrenzende Halleüber, die total vernichtet wurde. Durch denBrand wurde eine Gaswolke freigesetzt. Vermu-tungen, dass es sich um eine Giftgaswolke han-delt, bestätigten sich nicht. Vorsorglich hatte diePolizei mehrere Häuser der Siedlung „Fichten-weg“ mit 30 Bewohnern in der Nähe des Brand-herdes evakuieren lassen. Die Rauchwolkenwaren bis in eine Entfernung von 15 km sicht-bar. Die Bewohner von Steinfeld, Lohne undVechta wurden über Rundfunk aufgefordert,Fenster und Türen geschlossen zu halten. ImInneren der 30 x 50 m großen Halle kam es zueiner Explosion. Vermutlich flog ein Gastank indie Luft. An den Löscharbeiten waren Feuer-wehren mit 300 Feuerwehrleuten aus denLandkreisen Vechta, Diepholz und Cloppen-burg sowie die Flugplatzfeuerwehren aus Ahl-horn und Diepholz beteiligt. Es entstandSachschaden von mehr als einer Million DM.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 31.10.1986

22.11.1986 Stadt DelmenhorstDas bekannte Landgasthaus „Zur Pultern“

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wurde von einem Brand betroffen, der in Del-menhorst die Alarmstufe 3 auslöste. Beim Ein-treffen der ersten Löschfahrzeuge stand bereitsder gesamte östliche Teil des 27,5 x 14,5 m gro-ßen reetgedeckten Daches in Flammen. Diesehatten bereits auf das westliche Dachteil über-gegriffen. Der Brand war im Dachstuhl ausge-brochen. Es bestand die Gefahr, dass sich derBrand auf die nördlich angrenzende reetge-deckte Scheune sowie auf die angebautenGasträume, den Saal und die Kegelbahn aus-dehnen könnte. Dieses konnte verhindert wer-den. Der gesamte Schaden betrug 1,25 Milli-onen DM. 18 Jahre später, in der Nacht vom 9.auf den 10. Juni 2004 brannte die Gaststätte er-neut ab. Diesmal war ein Totalschaden zu ver-zeichnen. Die Brandruine blieb noch lange einSchandfleck an der Syker Straße. Ein Wieder-aufbau war nicht zu realisieren. Der Geschäfts-führer hatte den Brand selbst gelegt, weil erkurz vor der Insolvenz stand. Dieser zweiteBrand verursachte einen Schaden von 2,9 Mil-lionen Euro. In mehreren Gerichtsprozessenwurde entschieden, dass die Versicherung nichtfür den Schaden aufkommen musste, so dassdie Eigentümerin der Gaststätte auf dem Scha-den sitzen blieb. Der Geschäftsführer wurde ineinem anderen Verfahren zu fünf Jahren undeinen Monat Haft verurteilt.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 24.11.1986; Feuerwehr-

Lehr- und Informationsblatt „St. Florian“ Nr. 58 Januar

1987; Feuerwehr- Lehr- und Informationsblatt „St. Florian“

Nr. 129 vom Oktober 2004

01.08.1987 Aldrup, Stadt wildeshausenNachdem es im September 1974 schon einmalbei der Firma Stöver, Aldrup gebrannt hatte,wurde dieses Pommes-frites-Werk erneut voneinem Brand betroffen. Der Brand brach beiDacharbeiten im Dachstuhl des Kesselhausesaus und gelangte in die Zwischendecke, wo ersich in der abgehängten und mit Isoliermaterialgefüllten Decke immer weiter ausbreitete. Erstals Teile der mit Aluplatten verkleideten Zwi-schendecke herunter brachen, konnte dasFeuer gezielt bekämpft werden. Es hatte sichbis dahin aber fast über die gesamte Dachflä-che ausgedehnt. Erst später brannten Stellenim Flachdach durch. Zunächst waren die Feu-erwehren Colnrade, Wildeshausen und Düng-

strup im Einsatz. Die Wehren aus Dötlingen,Neerstedt, Beckeln, Harpstedt und Fahrzeugeder FTZ Ganderkesee wurden nachalarmiert.Insgesamt waren 150 Feuerwehrleute vor Ort.Eine gewaltige Verqualmung erforderte vieleAtemschutzträger. Der Gesamtschaden vonfast vier Millionen DM bezog sich dabei von400.000 DM auf das Gebäude und weitere rd.1,5 Millionen DM auf die Produktionseinrichtun-gen, der Rest ist dem Produktionsausfall zuzu-ordnen.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 03.08.1987; Feuerwehr-

Lehr- und Informationsblatt „St. Florian“ Nr. 61 vom Okto-

ber 1987

03.08.1987 Ganderkesee, Kr. OldenburgDurch Brandstiftung brannte im Ortskern dieGaststätte „Gantersäle“. Das Gebäude wurdevon der Tanzschule Beuss genutzt. Das Feuergriff auf ein benachbartes Restaurant mit Wohn-haus über und verursachte einen Schaden vonca. einer Mio. DM.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 04.08.1987

16.08.1989 Leyleckerhörn, Gem. Sande,Kr. FrieslandEin Scheunenbrand auf der Hofstelle Stöhr ver-ursachte einen Schaden in Höhe von ca. einerMillion DM. Die Scheune brannte bis auf dieGrundmauern nieder. Das angrenzende Wohn-gebäude wurde gerettet. Mit verbrannt sind inder Scheune ein Schlepper, Anhänger, dieMelkanlage, eine Förderanlage und das einge-brachte Heu und Stroh (10.000 Ballen). Dasschwelende Heu musste mit einem Schaufel-bagger aus der Brandruine geschafft werden.Es waren 40 Feuerwehrleute aus Sande undGödens im Einsatz, die das Löschwasser übermehrere hundert Meter vom Ems-Jade-Kanalherpumpen mussten. Es wurde Heuselbstent-zündung angenommen.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 17.08.1989; Feuerwehr-

Lehr- und Informationsblatt „St. Florian“ Nr. 69 vom Okto-

ber 1989

10.10.1989 Stenum, Gemeinde Ganderke-see, Kr. OldenburgEin im Landkreis Oldenburg seltenen erlebterAufwand an menschlicher und technischerHilfskraft war notwendig, einen Brand in der Or-

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thopädischen Fachklinik Stenum zu löschen.Außerdem musste die gute Versorgung der Pa-tienten gewährleistet werden. Dazu waren u. a.sieben Hubschrauber aus Sande, Rheine undein Großraumhubschrauber der Bundeswehraus Jever im Einsatz. Dazu kamen noch 25Fahrzeuge sämtlicher Rettungsdienste ausdem Landkreis Oldenburg. Die Polizei war mit17 Fahrzeugen und den entsprechenden Be-amten vor Ort. Als das Feuer ausbrach, hieltensich 90 Patienten und rd. 40 Bedienstete in derKlinik auf. 50 Personen mussten evakuiert wer-den. Eine Patientin starb noch am Unglücksort.Von den 90 Patienten wurden zunächst 50 inder gegenüberliegenden Gastwirtschaft Ba-ckenköhler untergebracht. Ein Großteil der Pa-tienten wurde später nach Hause entlassen,andere kehrten in den unversehrten Teil der Kli-nik zurück. Sieben Feuerwehren, nämlich ausGanderkesee, Schierbrok, Bookholzberg, Fal-kenburg, Bergedorf, Havekost und Delmen-horst mit ca. 40 Fahrzeugen und 200 Feuer-wehrleuten bekämpften das Feuer, das imDachgeschoß des Hauptgebäudes ausgebro-chen war. Es konnte sich auf Aufenthalts- undVersorgungsräume unter dem Dach ausbreiten.Für die Feuerwehren verlief der Einsatz ohneProbleme. Es zahlte sich nämlich aus, dass aufdem Gelände der Klinik schon öfter geübt undBegehungen durchgeführt wurden. So warenden Einsatzkräften die Wasserverhältnisse undörtliche Gegebenheiten bekannt. Der Brand-schaden belief sich auf 1,5 Millionen DM.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 11. und 12.10.1989; Del-

menhorster Kurier vom 11.10.1989; Feuerwehr- Lehr- und

Informationsblatt „St. Florian“ Nr. 70 vom Januar 1990

10.03.1990 Augustfehn, Gemeinde Apen,Kr. AmmerlandEiner der bisher folgenschwersten Brände imLandkreis Amerland betraf die Firma Großhan-del-Jensen (Floristik-Branche). Der Brand ver-ursachte einen Schaden von ca. vier MillionenDM. Vernichtet wurde die riesige Lagerhalle desUnternehmens, die mit leicht brennbaren Ge-genständen gefüllt war. Es bildeten sich großeQualmwolken, die sich über Augustfehn zusam-menballten. Messungen ergaben dass derQualm ungiftig war. Eingesetzt waren alle Ape-ner Wehren und der Feuerwehrtechnischen

Zentrale Elmendorf mit mehr als 100 Feuer-wehrleuten.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 12.03.1990; Feuerwehr-

Lehr- und Informationsblatt „St. Florian“ Nr. 72 vom Juli

1990

23.05.1990 Stadt wilhelmshavenBrand im Modehaus Bartsch (Peine Gruppe),Grenzstraße. Das Modehaus wurde bei diesemBrand fast völlig zerstört. Es entstand ein Scha-den, der auf bis zu 10 Millionen DM geschätztwurde. Der schnelle und umsichtige Einsatz derBerufsfeuerwehr und der Ortswehr Bant warenerfolgreich. So konnte sich das Feuer auf dieRäume des Modehauses beschränken undWerte von ca. 25 Millionen DM gerettet werden.Die große Hitze und Qualmentwicklung ließ nureinen Angriff unter Atemschutz zu, bei dem 100Preßluftatmer benutzt wurden. Bei dem Objekthandelte es sich um einen zweigeschossigenMassiv-Betonskelettbau in der Größe von 99 x58 m mit angeschlossenem sechsgeschossi-gem Wohnheim. Vorbeugend wurden die Be-wohner des Wohnheims evakuiert. Das Mode-haus, das sich im Erdgeschoß befand, war erstkurz vorher neu gestaltet worden. Im Oberge-schoß befanden sich die Produktionsräume desBawi-Nähbetriebes zur Herstellung vonDamen- und Herrenoberbekleidung. Außerdemwar im Obergeschoß eine chem. Reinigung. Esbestand eine Verbindung zum Lager im Erdge-schoß durch eine Förderanlage. Die Verqual-mung im Lager und in der Fertigung nahmständig zu. Die Verqualmung im Wohnheim da-gegen war nur gering. Die Bawi-Produktionkonnte bald wieder aufgenommen werden.Während der Brandbekämpfung bestand dieGefahr, der Ausbreitung auf den gesamten Ge-bäudekomplex.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 25.05.1990; Feuerwehr-

Lehr- und Informationsblatt „St. Florian“ Nr. 72 vom Juli

1990

10.12.1990 Bardenfleth, Stadt elsfleth, Kr.wesermarschEin Brand ereignete sich im Therapie-Zentrum„Moorkieker“, der zum Glück ohne Personen-schäden blieb. Trotz des schnellen Einsatzesaller verfügbaren Feuerwehren aus Elsfleth undUmgebung brannte das Gebäude vollständig

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aus. Das Zentrum für 16 ehemalige Drogen-süchtige als auch Alkoholsüchtige war erst mitUnterstützung des Landes aufgebaut und neuausgestattet worden. Der Sachschaden beliefsich auf mindestens eine Million DM. Alle 16Drogensüchtige und die vier Betreuer konntensich ins Freie retten.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 11.12.1990

03.11.1991 Stadt OldenburgBrand im Schulzentrum Ofenerdiek, Lager-straße In der schuleigenen Druckerei brach einBrand aus und auf das Lehrerzimmer und dasSekretariat übergriff. Brandursache war Brand-stiftung. Als die BF Oldenburg eintraf, stand dieFassade am Eingang bereits in Flammen. DieFreiwillige Feuerwehr Ofenerdiek wurde hinzu-gezogen. Problematisch war der Rauch, derdurch die Versorgungsschächte auch in dieoberen Stockwerke zog. Das Feuer legte auchdie Energie- und Heizungszentrale lahm. DieStahl- und Spannkonstruktion der Decke wurdein Mitleidenschaft gezogen. Allein der Gebäu-deschaden belief sich auf über eine Million DM.Für 500 Schülerinnen und Schüler sowie 40Lehrkräfte fiel der Unterricht aus. Sie wurdenvorübergehend in anderen Schulen unterge-bracht. Das gesamte Mobiliar wurde vom Rußder verbrannten Kunststoffteile überzogen.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 04.11.1991

08.12.1991 Spohle, Gemeinde wiefels-tede, Kr. AmmerlandDie weit bekannte Gaststätte und Restaurant„Spohler Krug“ der Familie Müller fiel zum Teileinem Brand zum Opfer. Das Restaurant undder erst kürzlich renovierte Saal des Gastrono-miebetriebes wurde ein Opfer der Flammen.Mehr als 80 Feuwehrleute aus fünf verschiede-nen Einheiten waren am Brandort und rettetenebenfalls renovierte Räume in einem anderenTeil der Gaststätte, d. h. das Hotel, der Restau-rationsbetrieb und der kleine Saal wurden ge-rettet. Es entstand ein Schaden in Millionen-höhe. Vor Jahren hatte es in der Gaststätte be-reits einmal gebrannt.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 09.12.1991; Feuerwehr-

Lehr- und Informationsblatt „St. Florian“ Nr. 79 v. April

1992

22.02.1992 Stadt VarelDie Papier- und Kartonfabrik wurde von einemGroßfeuer schwer getroffen, denn der Schadenerreichte nach verschiedenen Angaben die ge-waltige Höhe von 60 bis über 100 Millionen DM.Die erhaltenen Gesamtwerte betrugen nach An-gaben aus dem Werk wohl das Zehnfache. Die-ses Werk, früher auch als „Strohgold“ und„Halbzellstoff“ bezeichnet, betreibt Recycling.Im Werk wird aus Altpapier Vollpappe und Pa-pier hergestellt. An der Kartonmaschine in derHalle vier, die ein Bauwerk von 230 x 30 m ist,war ein Feuer ausgebrochen. Die Halle ist einBauwerk aus Stahlskelett, im unteren Teil mitWaschbetonplatten im oberen Bereich mit Me-tall-Profilplatten belegt. Diese sind mit PUR-Schaum isoliert. Das Dach bestand ebenfallsaus Metall-Profilen, belegt mit Styrodur-Platten.Im vorderen Teil der großen Halle ist die Stoff-aufbereitung untergebracht. Hier wird Altpapiermit Hilfe von viel Wasser und Chemikalien zumKartonrohstoff angerührt. Im Anschluss daransteht in der 156 x 28 m großen und 18 m hoheneigentliche Halle die Kartonmaschine vier, diebis papierdünne Endprodukte fertigen kann.Das Band mit dem aufliegenden Produkt läuftdabei zwischen zahlreiche Rollen hindurch, diezum Trocknen mit Dampf auf 80 bis 120 GradCelsius erhitzt sind. Zur Unfallsicherung war dieMaschine durch Rolltore abgesichert. Kommtes an der Maschine zu einem Abriss, fahrendiese hoch, damit an der Maschine gearbeitetwerden kann. Bei einem solchen Vorgangkommt es durch die heißen Rollen und die Be-wegungslosigkeit des Materials leicht zu kleinenBränden, die vom Bedienungspersonal routine-mäßig gehandhabt werden. Auf einen solchenAbriss ist auch dieses Schadensfeuer entstan-den. Dieses Feuer geriet dem Bedienungspersonalaus der Gewalt. Es ist für solche Fälle eineDampflöschanlage installiert, deren Inbetrieb-nahme bei diesem Brand nur teilweise gelang.Gleichzeitig erfolgt die Alarmierung der Feuer-wehr. In bei mehreren Übungen bewährterWeise wurden die Fahrzeuge mit Hilfe von Ein-weisern durch die unübersichtlichen Altpapier-halden zur Einsatzstelle gelotst. Wasser wurdeauf dem Werksgelände aus einem Puffer- undVorratsbecken entnommen, dazu aus einer ab-

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hängigen Löschwasserzapfanlage des Werks-netzes, die als sicher galt. Kaum war der Angriffbegonnen, wurde die Wasserentnahme druck-los, weil die Stromversorgung der Pumpe aus-fiel. Wasser wurde dann aus dem werksei-genen Klärwerk entnommen. In der Halle ereig-neten sich mehrere Verpuffungen, weil Gasebei der Verbrennung freigesetzt wurden, diesesammelten sich unter dem Hallendach. Die Pro-filbleche wölbten sich im oberen Bereich durchden Druck und rissen an den Nähten auseinan-der. Dort hatte sich ein zündfähiges Gemischgebildet. Schlagartig stand nun durch die Ver-puffung die ganze Halle in Flammen. Durch In-nenangriff wurde das Feuer an der Karton-maschine weitgehend gelöscht.Der massive Einsatz der Feuerwehren derStadt Varel (Ortswehren Varel, Borgstede-Win-kelsheide, Obenstrohe) der Ortswehr Bockhornsowie der DL aus Jever und das THW, welchesdie Notstromversorgung für das Werk über-nahm, verhinderte ein Übergreifen auf unmittel-bar benachbarte Fertig-Produkthallen. Proble-me bereiteten mehrer große Papierrollen, indenen sich Feuer festgesetzt hatte. Die Rollenwaren bis zu 10 Tonnen schwer und musstenteilweise von Hand abgerollt werden, um andas Feuer heran zu kommen. Da das Lösch-wasser in die Hauptsicherungen des Werkeseindrang, kam es zu einem Kurzschluss im Um-spannwerk. Varel war teilweise ohne Strom.Das Krankenhaus wurde über ein Notstromag-gegrat versorgt. In den Haushalten behalf mansich mit Kerzen, bis der Schaden im Umspann-werk behoben war. Die Geschäftsführung desWerkes stellte später als Dank allen beteiligenWehren namhafte Geldbeträge zur Verfügung,über die die Wehren nach eigenem Ermessenverfügen konnten. Anschaffungen sollten allenFeuerwehrleute zu Gute kommen.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 24.02.1992; Heimatheft Nr.

11, 1998 „Das Feuerlöschwesen in Varel“; Feuerwehr-

Lehr- und Informationsblatt „St. Florian“ Nr. 79 vom April

1992

27.02.1992 Hude, Kr. OldenburgIn der Heinrich-Dreyer-Straße brannte bei derFirma DOMO-Design-Möbel. Drei Produktions-hallen brannten. Der Sachschaden betrug an-nähernd 10 Millionen DM, davon 3,5 Millionen

Gebäudeschaden und sieben Millionen DM In-ventarschaden . Es waren die Freiwilligen Feu-erwehren Hude, Wüsting, Altmoorhausen,Bookholzberg und Ganderkesee mit über 150Kräften im Einsatz. Gefährdete Gebäude wie z.B. der Verwaltungstrakt wurden geräumt. 8 –9.000 qm von 12.500 qm des Firmenkomplexeswaren vom Brand betroffen. In der Produktions-halle brannten Schaumstoffe, die voller Glutund deshalb schwer zu löschen waren. EineGefährdung der Bevölkerung durch die Dämpfeder brennenden Kunststoffe bestand nicht.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 28.02.1992; Feuerwehr-

Lehr- und Informationsblatt „St. Florian“ Nr. 79 vom April

1992

29.01.1993 Stadt OldenburgLagerhallenbrand bei der Firma Invento-Frei-zeitgroßhandel & Drachenmanufaktur am Stau.Es brannte eine der Produktionshallen von 30x 50 m Grundfläche und 12 m Höhe. Die Be-rufsfeuerwehr löste einen 4. Alarm aus und be-orderte alle sechs Ortswehren zum Brandort,weil ein Vollbrand der Halle zu erwarten war.Der Zugang zur Brandstelle war erschwert, dasämtliche Außentüren der Halle als Feuer-schutztüren dienten und einbruchsicher herge-richtet waren. Sie mussten gewaltsam geöffnetwerden. Nach 20 Minuten kam es zu einerDurchzündung. Die gesamte Halle standschlagartig in Flammen. Das Hallendachstürzte ein. Es bestand die Gefahr durch Fun-kenflug für die angrenzenden Hallen, die durchden massiven Einsatz gerettet wurden. Auf-grund der starken Rauchentwicklung wurdenSchadstoffmessungen durchgeführt, denn inder Halle lagerten größere Mengen Kunststoff.Der Schaden wurde vorläufig auf ca. 2,7 Millio-nen DM geschätzt. Eine gleiche Summe istdurch die Maßnahmen der Feuerwehren erhal-ten worden.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 05.02.1993; Feuerwehr-

Lehr- und Informationsblatt „St. Florian“ Nr. 83 vom April

1993

03.05.1993 ramsloh, Gemeinde Sater-land, Kr. CloppenburgGroßfeuer im Championzuchtbetrieb „Pilzland“,des in Vechta ansässigen Unterneh-mens „Pilz-kulturen Gebr. Weßjohann G. b. r.“. Es entstand

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ein Schaden von mindestens 25 Millionen DM.Der Großbrand brach im Verpackungsbereichdes 15.000 qm großen Gebäudes aus. Ein mitSalzsäuredämpfen durchsetzter Rauchpilz warnoch in 30 km Entfernung zu sehen. Es waren200 Feuerwehrleute aus dem Kreis Cloppen-burg und dem angrenzenden Ostfriesland u. a.mit drei Drehleitern im Einsatz. Die Wehrenkonnten nicht verhindern, dass das Werk, wel-ches erst im Dezember 1991 seinen Betriebaufgenommen hatte, völlig vernichtet wurde.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 04. und 05.05.1993

14.06.1993 Stadt OldenburgExplosionsunglück bei der Firma GTS an derWerrastraße im Osthafen. Durch Einbrecherund unsachgemäßem Umgang mit einer Acety-lenflasche wurde das Speditionsgebäude durcheine Explosion völlig zerstört. In dem Gebäudewaren sowohl die Büroräume als auch dieWerkstatt untergebracht. Die Explosion vernich-tete fast die ganze Geschäftsgrundlage, dennin dem Bürotrakt, der vollständig in die Luft flog,befanden sich sämtliche Geschäftsunterlagen.Neben der Feuerwehr war auch die Rettungs-hundestaffel der Johanniter-Unfallhilfe einge-setzt, weil in dem Gebäude bzw. in denTrümmern Personen begraben sein könnten.Die Schadenshöhe wurde auf rd. 500.000 DMbeziffert.Quelle: Nordwest-Zeitung vom15.06.1993

26.07.1993 Stadt wildeshausenBrandstiftung in der Maschinenfabrik Atlas-Weyhausen. Brandstifter legen im MeisterbüroFeuer. Dadurch brannte ein Drittel der Vormon-tagehalle für Radlader ab. Völlig zerstört wurdeeine computergesteuerte Fräs- und Bohrbear-beitungsmaschine im Wert von etwa 50.000DM. Auch die übrigen Hallen wurden durch Rußund Rauchgas beschädigt. Der Gesamtscha-den belief sich auf ca. zwei Millionen DM.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 27.07.1993

04.07.1994 Stadt OldenburgWohnhausbrand in der Elsflether Straße. EinTotalschaden mit einer Schadenssumme vonca. 500.000 DM richtete ein Blitzschlag aneinem Wohnhaus an. Das Bauernhaus war erstvor neun Jahren renoviert worden. Das Haus

war trotz aller Bemühungen nicht zu retten,denn solche Reetdachhäuser sind lt. Aussagedes Feuerwehrchefs Hanno Ritterbusch schwerin den Griff zu bekommen. Neben der Berufs-feuerwehr waren die Freiwilligen FeuerwehrenOhmstede, Eversten und Osternburg im Ein-satz. Die Wehr Stadtmitte stand in der Wachein der Auguststraße in Bereitschaft. Insgesamtkämpften mehr als 80 Feuerwehrleute gegendie Flammen. Es wurden 12 C-Rohre einge-setzt. Das Wasser aus den Hydranten vor Ortreichte nicht aus, deshalb kam der Schlauch-wagen zum Einsatz, der 800 m Schläuche zurButjadinger Straße/Donnerschweerstraße zuden dortigen Hydranten verlegte. Zwei Perso-nen im Haus konnten sich rechtzeitig ins Freieretten.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 05. und 07.07.1994

18.08.1994 Stadt OldenburgGroßfeuer im Einkaufszentrum „famila-Markt“,Scheideweg. Im Inneren eines Gebäudetraktes,in dem sich eine Campingabteilung befand,brach der Brand aus. Die Feuerwehr musstesich gewaltsam Zugang zu dem Markt schaffen,in dem Stühle, Tische und Schirme durch dieEinwirkung von Hitze und Rauch geschmolzenwaren. Die Berufsfeuerwehr und die FreiwilligeFeuerwehr Ofenerdiek kämpften mit 40 Feuer-wehrleuten gegen die Flammen an. Die Bilanzdes Schadens: 1,5 Millionen DM. Beim gesam-ten Inventar entstand Totalschaden in Höhe von700.000 DM, den Gebäudeschadenschätze diePolizei auf 800.000 DM, dabei brannte dieDachkonstruktion des 1.350 qm großen Gebäu-des von innen ab. Durch das schnelle und um-sichtige Eingreifen der Feuerwehr konnte dasGebäude selbst gerettet werden. Menschenwurden nicht verletzt, Brandstiftung wurde aus-geschlossen. Vermutet wurde ein technischerDefekt an der Sanitär- oder Heizungsanlage.Ein in der Nähe befindlicher Getränkemarktwurde nicht beschädigt. Quelle: Nordwest-Zeitung vom 19.08.1994

12.05.1995 Stadt VechtaGroßbrand in der Gummiwarenfabrik im Indus-triegebiet. Durch Schweißarbeiten im Betriebbrach ein Feuer aus, das von der Belegschaftund der Feuerwehr zuerst nicht gelöscht wer-

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den konnte. Die Flammen griffen in kürzesterZeit um sich. In dem Betrieb werden Gummi-dichtungen, -kappen und -auflagen hergestellt.Der wertvolle, aus Spritzgussmaschinen beste-hende Maschinenpark in der 60 x 20 m großenFertigungshalle wurde vollends ein Raub derFlammen. Der Gebäudeschaden wurde aufeine Million DM geschätzt, der Inventarschadenbelief sich auf 15 Millionen DM.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 13.05.1995

30.08.1995 Stadt OldenburgBrand der Gaststätte „Pupasch“ am Waffen-platz. Durch den Brand wurde die Einrichtungdes „total verrückten Kneipodroms“ erheblichbeschädigt. Die Polizei schätzte den Schadenauf rd. eine Million DM. Probleme bereitete diestarke Rauchentwicklung. Der schwarze Qualmdrang durch die zersprungenen Scheiben inRichtung Waffenplatz. Bei den Löscharbeitenwurde die Berufsfeuerwehr von den FreiwilligenFeuerwehren Stadtmitte und Ohmstede unter-stützt. Der Rauch drang auch in die Keller-räume der benachbarten Geschäfte ein, dieaber nicht geräumt werden brauchten. Hin-weise auf Brandstiftung gab es zuerst nicht.Das Feuer war in einem Bereich hinter derTheke ausgebrochen. Der Aufbau der Klima-und Lüftungsanlage war vollkommen ausge-glüht. Ein Plattenspieler soll den Brand verur-sacht haben, über dem sich die Lüftungsanlagebefand.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 31.08. und 01.09.1995

23.06.1996 Garrel, Kr. CloppenburgGroßbrand in der „Roland“-Fahrradfabrik Scha-denshöhe: rd. drei Millionen DM. Mehr als 100Feuerwehrleute kämpften gegen das Großfeueran. Während eine Lager- und Produktionshallesowie der Verwaltungstrakt völlig nieder brann-ten, konnte eine erst vor einer Woche in Betriebgenommene Produktionshalle gerettet werden.Der Rauchpilz war kilometerweit zu sehen.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 24.06.1996

24.07.1996 Visbek-rechterfeld, Kr. Vech-taEs brannten eine Industriehalle mit Werkstät-ten, Lager- und Büroräumen mehrerer Firmen.Die Halle in der Größe eines Fußballfeldes

brannte fast vollständig nieder. Die rd. 150 Feu-erwehrleute aus den Nachbarorten konnten dasÜbergreifen der Flammen auf die benachbartenHallen, ein angrenzendes Wohnhaus und nahegelegene Viehställe verhindern. Schadens-summe: Vermutlich sechs Millionen DM.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 25.07.1996

05.08.1996 Goldenstedt, Kr. VechtaLagerhallenbrand durch technischen Defekt.Mehrere Lagerhallen eines holzverarbeitendenBetriebes wurden durch den Brand zerstört. Aufeiner Fläche von 17.000 qm brannten rd.50.000 Ballen mit Holzspänen sowie Maschi-nen. Es waren 180 Feuerwehrleute im Einsatz.Die Schadenshöhe betrug ca. 10 Millionen DM.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 07.08.1996

20.08.1996 Stadt CloppenburgRathausbrand im neuen Rathaus in Cloppen-burg. Durch Lötarbeiten an der Kupferabde-ckung des im Bau befindlichen Rathauseswurde das gesamte, mehrere hundert Quadrat-meter große Dach zerstört. Das Feuer sprangauf die beiden darunter liegende Stockwerkeüber. Der Neubau des Rathauses stand kurzvor der Vollendung. Die Bauarbeiter konntenden Neubau noch rechtzeitig verlassen. Mitar-beiter der Stadt, die im angrenzenden altenTrakt des Rathauses tätig waren, wurden recht-zeitig in Sicherheit gebracht. Ein Übergreifender Flammen auf die im Betrieb befindlichenVerwaltungsräume konnte verhindert werden.Nach seiner Fertigstellung hätte der Bau rd. 23Millionen DM gekostet. Der jetzt entstandeneSchaden wurde auf fünf bis zehn Millionen DMgeschätzt.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 21. und 22.08.1996

11.01.1997 Stadt OldenburgZweifamilienhausbrand in Kreyenbrück, Clop-penburger Straße 400.000 DM Sachschadenverursachte dieser Wohnhausbrand. Die Feu-erwehr war mit 80 Einsatzkräften vor Ort. Dabeibereitete die klirrende Kälte große Schwierig-keiten, da das Löschwasser gefror und dieAtemschutzgeräte vereisten. Der Berufsfeuer-wehr wurde zunächst ein Dachstuhlbrand ge-meldet. Vor Ort wurde festgestellt, dass sichvier Personen in dem brennenden Gebäude be-

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fanden. Durch sofort eingeleitete Rettungsmaß-nahmen konnten alle geborgen werden. ZweiBewohner kamen mit dem Schrecken davon,die beiden anderen, Mutter und Sohn, kamenverletzt ins Krankenhaus. Dort erlag die Fraudann ihren Verletzungen. Der Mann erlitt Ver-letzungen dritten Grades. Da das Gebäudekomplett in Flammen stand, drohte es jederzeiteinzustürzen. Die Brandursache blieb zunächstunklar. Ausgebrochen war der Brand im Dach-geschoß. Außer der Berufsfeuerwehr waren dieOrtswehren der Stadt mit eingesetzt.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 13.01.1997; Oldenburger

Sonntagszeitung vom 12.01.1997; Huntereport vom

12.01.1997

12.09.1997 Stadt JeverIm Gewebegebiet „Hillernser Hamm“ entstandbei einem Tief- und Straßenbauunternehmenein Lagerhallenbrand. Bei einer Explosion ineiner Lagerhalle des Unternehmens wurde derWerkstattmeister schwer verletzt und wurde ineine Spezialklinik geflogen. Der Brand entstandbei Schweißarbeiten an einem Hochregal in derHalle, die der Werkstattmeister selber aus-führte. In der Nähe der Halle kam es zu kleine-ren Explosionen. Acht neben der Halle geparkteAutos gerieten in Brand, drei weitere wurdenbeschädigt. Eine explodierende Acetylenfla-sche beschädigte ein Bürogebäude. Der Ge-samtschaden wurde auf eine Million DM ge-schätzt.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 13.09.1997

Sept. 1997 Neuenbrok, Stadt elsflethZu nächtlicher Stunde brannte die Gaststätte„Moorriemer Hof“ Die Freiwillige FeuerwehrNeuenbrok begann mit den Löscharbeiten. ZurUnterstützung wurden die Ortswehren Barden-fleth, Altenhuntdorf und Großenmeer sowie dieDrehleiter aus Brake angefordert. 75 Feuer-wehrleute kämpften gegen die Flammen. Per-sonen befanden sich nicht in dem Gebäude.Vermutet wurde, dass der Brand in der Sektbaroder im danebenliegenden Abstellraum ent-standen ist. Der Saal wurde durch das Feuer,das auch auf die über der Gaststätte liegendeWohnung übergriff, vernichtet. Rauch- undWasserschäden entstanden in sämtlichen Räu-men. Das Feuer war durch Brandstiftung ent-

standen und verursachte einen Schaden vonetwa 1,5 Millionen DM.Quelle: Feuerwehr- Lehr- und Informationsblatt „St. Flo-

rian“ Nr. 101 vom Oktober 1997

03.03.1998 Stadt OldenburgGroßbrand des Alten Gymnasiums am Theater-wall. Die 425 Jahre alte Bildungsanstalt wurdefast völlig zerstört, wobei ein Sachschaden vonca. fünf bis zehn Millionen DM zu verzeichnenwar. Rd. 100 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehrsowie der Freiwilligen Feuerwehren Ohmstede,Haarentor, Oldenburg-Mitte und Everstenwaren im Einsatz. Zur Verstärkung wurdenauch Feuerwehrleute aus dem Ammerland miteiner dritten Drehleiter alarmiert. Es war derschlimmste Brand, der seit Jahren in Oldenburgwütete. Der Dachstuhl des Klinkergebäudesstand in hellen Flammen und brannte größten-teils aus. Der starke Wind machte den Einsatz-kräften zu schaffen, die Flammen konntenzunächst nur von außen bekämpft werden.Brandursache war ein technischer Defekt in derelektrischen Installation. Das Feuer war imDachstuhl ausgebrochen. Trotz des massivenEinsatzes der Wehren konnte nicht verhindertwerden, dass die wichtigsten Teile des Bau-denkmals, Aula und Foyer zerstört wurden.Zudem brannten fünf Klassenräume aus. Wei-terer Schaden entstand durch Ruß und Lösch-wasser. Es brannte vor allem der Westflügeldes Gebäudes, in dem auch die naturwissen-schaftlichen Räume untergebracht waren. Ge-fährliche Stoffe und auch Sauerstoffflaschenkonnten aus dem Haus geschafft werden, aberdie biologische Sammlung ist wohl verbrannt.Auch die Wandmalereien aus der Zeit des His-torismus wurden z. T. zerstört. Weiterhin wur-den im Musiksaal Orgel und Konzertflügel ver-nichtet.Schüler und Lehrer waren von dem Brandun-glück sehr betroffen und trauerten um die ver-nichteten Werte und Einrichtungen. Im Kellerdeponierte Bücher und Landkarten sind unver-sehrt geblieben. Da immer wieder Funken sto-ben, wurden die gegenüber liegenden Gebäudemit Wasser berieselt, um ein Übergreifen derFlammen zu verhindern. Im benachbartenStaatstheater fand zum Glück an diesem Abendkeine Vorstellung statt. Für die 477 Schüler

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wurde der Unterricht in benachbarte Schulenund Firmenräume verlagert.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 04., 05., 06., 09. und

21.03.1998; Oldenburger Volkszeitung vom 05. und

06.03.1998, Weserkurier vom 05. und 06.03.1998 u. a.

25.03.1998 Damme, Kr. VechtaEin metallverarbeitender Gewerbebetrieb wur-de durch ein Schadenfeuer geschädigt. Durcheine Verpuffung in diesem Betrieb, bei der etwa8.000 Liter Alkohol vernichtet wurden, entstandein Sachschaden in zweistelliger Millionenhöhe.Das Unglück ereignete sich in der 40 x 100 mgroßen Halle, in der eine Entfettungsanlage in-stalliert war. Quelle: Nordwest-Zeitung vom 26.03.1998

25.04.1998 Stadt DelmenhorstGroßbrand im Papierwerk (Wellkistenfabrik)Klingele. Eine mehr als 2.000 qm große Lager-halle des Papierwerks brannte nieder. DieFlammen loderten bis zu 30 m hoch. DemFeuer fielen mehr als 1.000 gelagerte Papier-rollen, jede 2,5 t schwer, zum Opfer. An derBrandbekämpfung waren bis zu 380 Feuer-wehrleute eingesetzt, ein Großteil davon ausdem Landkreis Oldenburg. Verrußte Papierteileflogen bis zu zwei km weit und fielen auf Autos,Hausdächer, Straßen und Gärten. In vielen na-hegelegenen Wohnhäusern platzten Fenster-scheiben. Die Polizei war mit einem Hub-schrauber und 33 Einsatzwagen vor Ort, umden Verkehr zu lenken und um der Schaulusti-gen Herr zu werden. Gesundheitliche Gefahrenfür die Bevölkerung bestanden nicht, obwohlman in der Flugasche Asbest vermutete. Asbe-sthaltige Bruchstücke aus Dachteilen der zer-störten Lagerhalle wurden aber auf denbenachbarten Grundstücken gefunden.Dort sollten Gartenarbeiten vorerst unterblei-ben. Es entstand ein Sachschaden von 7,5 Mil-lionen DM. Die freistehende Lagerhalle mitSatteldach von 35 x 60 m und einer Traufen-höhe von 8 m stand in Vollbrand. Es galt zu ver-hindern, dass das in einem Abstand von 12 mstehende Betriebsgebäude vor den Flammenzu schützen. Vom Brandobjekt ging eine unvor-stellbare Wärmestrahlung aus. Die vorgehen-den Trupps wurden mit Industrie-Schutzbe-kleidung ausgerüstet.

Quelle: Nordwest-Zeitung vom 27., 28. und 29.04.1998;

Feuerwehr- Lehr- und Informationsblatt „St. Florian“ Nr.

105 vom Oktober 1998

24.05.1998 Damme, Kr. VechtaGroßfeuer im Einkaufsmarkt in der Innenstadtvon Damme. Durch den Brand wurde der Marktvöllig vernichtet. Die Feuerwehren aus den um-liegenden Ortschaften waren mit 18 Fahrzeu-gen im Einsatz. Die Löscharbeiten wurdendurch den starken Rauch und durch zahlreicheSchaulustige behindert. Die Schadenshöhe be-trägt mehrere Millionen DM.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 25.05.1998

02.11.1998 Stadt VarelGroßbrand in der Metallgießerei Speith. DieserBrand vernichtete eine zweistöckige Halle, inder Holzmodelle (Gießvorlagen) für hochkom-plexe Maschinenteile lagerten. Die Feuerweh-ren der Stadt Varel waren mit 65 Feuerwehr-leuten im Einsatz. Mögliche Brandursache wardas heißgelaufene Lager eines Kompressors.Es entstand ein Schaden in Millionenhöhe. DerBrand beschränkte sich auf das 1. Oberge-schoß. Die Durchzündung setzte im Oberge-schoß die gesamte Halle von ca. 20 x 80 m inBrand. In der Halle lagerten 25 t Holz für denGießformenbau. Ein Übergreifen des Feuersauf eine direkt angrenzende Produktionshallekonnte verhindert werden. Die Stahlregale mitden darin gelagerten Holzmodellen wurdendurch die Brandlast zusammengedrückt.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 03.11.1998; Feuerwehr-

Lehr- und Informationsblatt „St. Florian“ Nr. 106 vom Ja-

nuar 1999

13.07.1999 Bösel, Kr. CloppenburgGroßbrand im Industriegebiet im Kunststoff-Re-cycling-Betrieb durch Brandstiftung. Die Pro-duktions- und Werkhalle des Kunststoffbetrie-bes wurde vernichtet. Ein Großaufgebot vonFeuerwehren aus Bösel, Garrel, Friesoythe,Barßel, Cloppenburg, Altenoyte, Scharrel,Ramsloh, Emstek und Löningen mit 164 Feuer-wehrleuten waren bei der Brandbekämpfungeingesetzt. Vom Landkreis Cloppenburg warender Einsatzleitwagen, der Atemschutzcontainersowie der Schlauchwagen vor Ort. Es warendrei Drehleitern aus dem Landkreis eingesetzt.

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Das Ablöschen der Kunststoffballen dauerteden ganzen Tag. Giftige Schadstoffe wurden imNiederschlaggebiet der Rauchfahne nicht ge-messen. Die Polizei hatte das Einsatzgebietgroßflächig abgesperrt. Seitens des DRK wur-den Rettungswagen aus Garrel und Sedelsbergeingesetzt. Für die Verpflegung der Einsatz-kräfte sorgte die Schnelle Einsatzgruppe Nord.Das Unternehmen hatte erst Ende Juni die Pro-duktion in Bösel aufgenommen, aber im Vorfeldwar der Betrieb schon im Gerede. Anlieger hat-ten sich mit einer Unterschriftenaktion gegendie Ansiedlung gewehrt. Es lag hier Brandstif-tung vor, die einen Sachschaden von mehrerenMillionen DM verursachte.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 14.07.1999; Feuerwehr-

Lehr- und Informationsblatt „St. Florian“ Nr. 109 vom Ok-

tober 1999

11.09.1999 Stadt BrakeGroßfeuer im Binnenhafen (Kaiserhafen). Die-ser Großbrand vernichtete vier alte mit 600 tFuttermitteln, sogenannte Korngluten-Pellets,gefüllte Lagerhallen. Durch den gezielten Ein-satz der drei Freiw. FW der Stadt Brake und derOrtswehr Elsfleth konnte die ebenfalls mit10.000 t Futtermitteln gefüllte angrenzendeneue Halle „Nordland“ vor dem Flammeninfernogerettet und eine Katastrophe im Hafengebietverhindert werden. Auch der HafenschlepperBraksiel mit seiner starken Pumpenanlage wur-de zur Wasserförderung eingesetzt. Schwierig-keiten bereitete die an der Einsatzstelle vor-beiführende Bahnlinie. Eine Stunde nachBrandausbruch war zwar ein Bahn-Notfallma-nager zur Stelle, der den Fahrdraht der Ober-leitung erden konnte, aber nicht eine in derNähe der Halle vorhandene Einspeiseleitungfür einzelne Streckenabschnitte. Erst drei Stun-den später kam dafür eine Arbeitslok aus Ol-denburg. Bis dahin war die Gefährdung derEinsatzkräfte sehr hoch. Die Hitzestrahlung warso groß, dass ein Löschangriff aus 40 m Entfer-nung nicht mehr möglich war. Es zogen sich ei-nige FW-Leute Brandwunden zu. Der ent-standene Schaden ging in die Millionen, daneben den Futtermitteln auch Maschinen, För-deranlagen u. Schaufellader vernichtet wurden.Quelle: Feuerwehr- Lehr- und Informationsblatt „St. Flo-

rian“ Nr. 109 vom Oktober 1999

200007.04.2000 Jeringhave, Stadt VarelGroßbrand in Jeringhave bei der Firma Filmer,Autoteilegroßhandel. Zwei Lagerhallen wurdenbei diesem Großbrand vernichtet. Bei dem Ob-jekt handelte es sich um ein Hallenkomplex, be-stehend aus zwei Hallen aus Aluminium-Tra-pezblech mit einem Stahlgerüst in einer Größevon 100 x 100 m und einer Hallenhöhe von achtm. Aufgrund des Löschwassermangels be-schränkten sich die Einsatzkräfte nur auf denSchutz des Verwaltungstraktes, der an die La-gerhalle angebaut war und mit einer Brand-schutzwand und Türen gesichert war. BeimEintreffen der zuständigen Ortswehr Borgstede-Winkelsheide stand die Lagerhalle schon inVollbrand und die Dachhaut war komplettdurchgebrannt. Aufgrund der Vielzahl von Not-rufeingängen löste die Leitstelle Vollalarm fürdie drei Ortswehren der Stadt Varel aus. In denHallen befanden sich diverse Mengen an Farb-sprayflaschen, Shampoos, Glasreiniger, Auto-batterien und Autozubehörteile im Werte von 10Millionen DM. Ständig explodierten Sprayfla-schen und schossen durch die Luft. Das Ver-waltungsgebäude mit der Logistik konnte gehal-ten werden. Damit die Lagerhalle abgelöschtwerden konnte, wurden Öffnungen in die Hal-lenwände geflext. Die Halle wurde zur Einbin-dung der Ausgasung mit einem Schwer-schaumteppich bedeckt. Da für dieses Vorha-ben nicht genügend Schwerschaum zur Verfü-gung stand, wurden von der BerufsfeuerwehrWilhelmshaven sieben Tonnen Schaummittelmit einem Wechsellader zur Einsatzstelle ge-bracht. Wegen der starken Rauchentwicklungund der Vielzahl der verbrennenden Stoffe wur-den mehrere Schadstoffmessungen durchge-führt, die erhöhte Konzentration an Blausäure,Chlor, Salzsäure, CO, Nitrose Gase und Koh-lenwasserstoffe ergaben. Die Entfernung zumOrtkern Varel betrug fünf km. Da der Wind dieSchadstoffe in Richtung Stadt trieb, entschiedder Bürgermeister, dass die für die Grundschu-len schulfrei gegeben wurde und die Kindergär-ten geschlossen blieben. Die Stadt wiesaußerdem darauf hin, dass die Kinder in dennächsten Tagen nicht im Freien spielen sollten.Kontaminiertes Löschwasser wurde aufgefan-gen und abgefahren, da eine Umweltgefähr-

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dung nicht auszuschließen war. Wegen der Ge-fährdung der Einsatzkräfte wurde vorsorglichdie SEG des DRK Varel alarmiert, die die Ver-sorgung der am Ort befindlichen Helfer über-nahm. Da ständig Glutnester abgelöscht wer-den mussten, zog sich der Einsatz mehrereTage hin. Die Kripo ermittelte als Brandursacheeinen defekten Decken-Heizlüfter. Es waren beidiesem Brand 85 Feuerwehrleute aus der StadtVarel, Schortens mit Schlauchwagen, dieWechsellader der FTZ mit Schläuchen undAtemluftflaschen und der AB-Schaum der BFWilhelmshaven im Einsatz. Das DRK stellte 12Helfer bereit, die Polizei war mit sechs Beamtenvor Ort. Die vorläufige Schadenshöhe wurdeauf ca. 20 Millionen DM geschätzt.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 08. und 11.04.2000; Feu-

erwehr- Lehr- und Informationsblatt „St. Florian“ Nr. 112

vom Juli 2000

16.06.2000 Stadt OldenburgGroßfeuer im Möbelhaus Hemmen, Wilhelms-havener- Ecke Ekernstraße. Beim Eintreffender BF Oldenburg brannte der linke Trakt des1978 eröffneten Möbelhauses in voller Ausdeh-nung. Die Freiwilligen Feuerwehren von Ofe-nerdiek, Ohmstede, Haarentor und Stadtmittewurden nachalarmiert. Es waren mehr als 100Feuerwehrleute im Einsatz. Der durch Brand-stiftung entstandene Brand vernichtete das Mö-belhaus zwar nicht komplett, jedoch benutzbarwar es nicht mehr. Es bestand nämlich Ein-sturzgefahr. Auch mit dem Inventar war nichtsmehr anzufangen. Die Polizei schätzte denSchaden auf rd. 2,5 Millionen DM.Quelle: Nordwest-Zeitung vom 17.06.2000

SchlussbetrachtungDieser Gang durch die Geschichte mit ihrenBränden und Katastrophen zeigt uns, dass einegute Versicherung solche Schäden nicht unge-schehen machen kann, sondern nur durch Ent-schädigungen und Leistungsszahlungen regu-lieren bzw. mildern kann. Spätestens seit derGründung der ersten Pflichtfeuerwehren undSelbsthilfeeinrichtungen bei Brandfällen wirddeutlich, dass man Brände nicht mehr als Fü-gung Gottes angesehen und als Schicksals-schläge hinzunehmen hatte, sondern gewillt

war, die Schäden, soweit möglich, in Grenzenzu halten. Als dann Ende des 19. Jahrhundertsdie ersten Turnerfeuerwehren und FreiwilligeFeuerwehren gegründet wurden, war die Scha-densabwehr bei den Bränden die selbst ge-wählte Aufgabe dieser Feuerwehren. Auchwenn die Brände Ende des 19. Jahrhundertsbis ins 20. Jahrhundert hinein noch verhee-rende Ausmaße hatten, so versuchte mandoch, mit Handruck- und Dampfspritzen undanderen einfachen Löschgeräten den BrändenEinhalt zu bieten. Das fand natürlich Anerken-nung bei der Versicherung, der Oldenburgi-schen Landesbrandkasse, die seitdem dieFeuerwehren unterstützt.Angefangen mit Prämienzahlungen an die Feu-erwehren bei besonders erfolgreichen Brand-einsätzen entwickelte sich daraus einefinanzielle Förderung in Form von Bezuschus-sung bei Fahrzeugbeschaffungen, Beihilfen fürBau- und Beschaffungsmaßnahmen und für dieAusrüstung allgemein, Schulungen und andereLeistungen bei der Fort- und Ausbildung. DieBemühungen um den vorbeugenden Brand-schutz und die verlorenen Zuschüsse für dieKommunen für deren Pflichtaufgaben rundendieses Bild ab. Das heutige Einsatzspektrumbezieht sich nicht nur auf die Brandbekämp-fung, sondern dazu kommen die technische Hil-feleistungen und alle anderen Schadensereig-nisse, zu denen die Feuerwehr gerufen wird. Esist schon beruhigend, welchen Leistungsstandunsere Feuerwehren heute haben. Wir solltenaber nicht vergessen, wie vor über 100 Jahrensich Männer zusammengefunden haben, umanderen zu helfen. Dieses geschah mit Hilfsmit-teln, über die wir heute lächeln und uns im Mu-seum anschauen. Aber die Einsätze damalswaren von einem starken Willen geprägt, dasHab und Gut der Bevölkerung zu retten und zuschützen. Dieser Grundgedanke ist geblieben,trotz der gewaltigen technischen Entwicklungbei Fahrzeugen und Geräten ist dieses ohneIdealismus aber nicht möglich. Die 190 Groß-schadensfälle in dieser Dokumentation sollendafür ein Beispiel sein. Das Motto„Prat stahn vör´t Volk und sien Gemak, dat is usWark und hillig Sak“ist auch in unserer heutigen Zeit durchaus nochaktuell.

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Aus dem Archiv der Feuerwehr Dattelnvon Peter KORTE

Es geschah im Juni...

58 n. Chr. Großbrand in Köln. Es wird berichtet,

dass „Flammen, die aus der Erde hervorbrachen“ [wohl in

Folge eines Grubenbrandes] auf Felder und dann die

Stadt übergreifen. Das Feuer kann erst gelöscht werden,

als die Menschen mit Steinen, Knüppeln und sonstigen

Schlagwerkzeugen dagegen vorgehen (Schamberger/

Leupold, 2015: Brandschutzgeschichte, S. 26)

13.06.1158 Herzog Heinrich der Löwe brennt die

Isarbrücke bei Oberföring (BY) nieder und zwingt dadurch

die Salzfahrer, den Weg über den neuen Markt München

zu nehmen (Brandwacht 2/1967, S. 23)

24.06.1278 Im Freiheitsbrief König Rudolfs I. ste-

hen für Wien Strafbestimmungen für den Fall eines Brand-

ausbruches (Effenberger 1913, Die Welt in Flammen, S.

798 / Hornung in VFDB 1/1960, S. 15)

12.06.1528 In Breslau (heute: Wroczlaw, Polen)

brennen „hinter den kleinen Fleischbänken“ 16 Häuser

nieder. Danach werden in der Stadt „alle Schuppen, Vor-

dächer und Ober-Laden“ abgebrochen (Effenberger 1913,

Die Welt in Flammen, S. 56)

21.06.1548 Ein Großfeuer in der Neustadt Prags

vernichtet insgesamt 65 Häuser (Effenberger 1913, Die

Welt in Flammen, S. 416)

30.06.1548 Auf den Reichstag zu Augsburg (BY)

wird die Reichspolizeiordnung „Der Römisch-Kayserlichen

Majestät Ordnung und Reformation guter Policey, zu Be-

förderung des gemeinen Nutzens“ als Rechtsrahmen,

woran sich die Polizeiordnungen der Einzelterritorien des

Reiches auszurichten hatten, verabschiedet. Sie übergibt

den Landesfürsten die Handlungshoheit, auch im Brand-

schutz (S. Heilmann 2015, Entwicklung des Brandschut-

zes in Deutschland vom Späten Mittelalter bis zur

Moderne, S. 132 / Wikipedia zur „Polizeiordnung“, Stand

01.02.2018)

28.06.1628 Ein Stadtbrand legt in Breslau (heute

Wroczlaw, Polen) 175 Gebäude in Schutt und Asche. Das

Feuer bricht bei einem Wachszieher aus, welches „wegen

den hölzernen Häusern Schindeldächern, vielem Heu

Stroh, Flachs und anderen Materialien“ reichlich Nahrung

findet (Effenberger 1913, Die Welt in Flammen, S. 57 /

Das Feuer hat zwei Gesichter, S. 12)

12.6.1653 Ein Großbrand an Fronleichnam, zu

einer Zeit, da alle Bürger in der Kirche sind, vernichtet in

der Neustadt Prags (Cz) 148 Häuser (Beschreibung der

Königl. Haupt- u. Residenzstadt Prag 1787, 2. Theil, S.

267 / Effenber-ger 1913, Die Welt in Flammen, S. 417)

05.06.1728 Verfügung des Kölner Erzbischofs Kle-

mens August und Verbot des Schießens mit „Raquetten-

werfens“ (Thormann, Feurio im Vest, S. 42 / Festschrift

125 Jahre Löschzug Recklinghausen, 2003)

23.06.1773 Ausgehend vom Haus eines Rabbiners,

brennen in der Judenstadt Prags (Cz) 20 Häuser ab (Be-

schreibung der Königl. Haupt- u. Residenzstadt Prag

1787, 2. Theil, S. 268 / Effenberger 1913, Die Welt in

Flammen, S. 417)

23.06.1778 Im Herzogtum Westfalen gibt Erzher-

zog und Kurfürst Max Friedrich von Westfalen einen Er-

lass über die Bildung einer eigenen Feuersozietät im

Herzogtum heraus (FeuerwehrChronik v. 30.09.2009 / 275

Jahre Feuersozietäten in Westfalen, S.8 / Thormann, Feu-

rio im Vest, S. 49 / Marcus Weidner auf lw.org/westfaeli-

sche-geschichte/portal/Internet/input_felder/langDatensat

z v. 4.2.2016)

Juni 1848 Carl Metz verfasst eine Schrift unter

dem Titel „Die Feuerwehr als notwendiger Bestandteil der

allgemeinen deutschen Bürgerwehr“ mit weitreichenden

organisatorischen Vorstellungen (Metzger 1992, 150

Jahre Metz, S. 35 / Wolter, Die Freiw. Feuerwehren in

Deutschland und Österreich, S. 47 / G-Geschichte 9/2011

/ CTIF 2011, Feuerwehr- und Turnerbewegung, S. 46)

18.06.1753 Conrad Dietrich Magirus aus Ulm (BW)

verfasst eine „Aufforderung zu einer Zusammenkunft der

Vorstände sämmtlicher Feuerwehren Württembergs“, die

im „Schwäbischen Merkur“ veröffentlicht wird (Schamber-

ger/Leupold 2015, Brandschutzgeschichte, S. 80)

19.06.1858 Von einer Tischlerwerkstatt ausgehend,

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brennen in der Altstadt von Danzig (heute: Gdansk, Polen)

25 Wohngebäude und eine ähnliche Zahl Speicher, Ställe

und Remisen nieder (Effenberger 1913, Die Welt in Flam-

men, S. 514 / National Zeitung v. 17.09.1933)

09.06.1863 Das Treumann-Theater („Theater am

Franz-Josephs-Kai“) in Wien brennt aus ungeklärter Ur-

sache vollständig nieder. Löschmannschaften können sich

wegen der großen Hitze dem Brandherd nicht nähern (Ef-

fenberger 1913, Die Welt in Flammen, S. 760 / Feuer, S.

36)

29.06.1863 Die erste Übung der „Bonner Turner-

Feuerwehr“ wird als Gründungstag der Feuerwehr Bonn

angesehen (Brandschutz 6/1998)

09.06.1873 Der Alexandrapalast im Norden Lon-

dons, im Mai als Museum eröffnet, brennt vollständig nie-

der. Im Zusammenhang mit Lötarbeiten löst glühende

Kohle den Großbrand aus (Der Feuerwehrmann 6/1971)

07.06.1883 Offizielle Gründung der New-Yorker

Fire-Academy (Röfer, Wasser marsch, 2001, S. 69)

15.06.1883 Zwei Großbrände vernichten in der

Stadt Hallenberg im Kreis Brilon (Nordrhein-Westfalen) in-

nerhalb von 48 Stunden 88 Gebäude; 449 Menschen wer-

den obdachlos (Feuerschutz im Kurkölnischen Sauerland,

S. 199)

29.06.1883 Nach einer Explosion durch Selbstent-

zündung in der zentral gelegenen chemischen Fabrik von

Monheim entsteht in Aachen ein Großbrand, der in der Alt-

stadt bei 25 Häusern und dem alten Rathaus Dachstühle

und obere Stockwerke verwüstet (Effenberger 1913, Die

Welt in Flammen, S. 562 / Brandwacht 3/1961 / Der Feu-

erwehrmann 4/1959 u. 10/1970 / Feuer, S. 94 / Festschrift

150 Jahre FF Aachen, 1986, S. 28 ff.). In Aachen fällt ein

ganzer Stadtteil einem Großbrand zum Opfer (National

Zeitung v. 17.09.1933)

01.06.1888 In Hagen (NW) wird die noch beste-

hende Bürgerfeuerwehr aufgelöst, es gibt nur noch eine

Freiwillige Feuerwehr. Am 12.04. war die neue Organisa-

tion im Ortstatut Hagens verbindlich festgelegt worden

(„Wenn´s brennt; Festschrift zum 100jährigen Bestehen

der FF Hagen, 1972)

09.06.1888 26. Verbandstag des Rheinisch-West-

fälischen Feuerwehrverbandes in Bochum, mit 25-jähri-

gem Jubiläum der FF Bochum (Chronik des Ruhrgebietes

/ 150 Jahre Feuerwehrverbände auf dem heutigen Gebiet

von NRW, 2012, S. 15 / Lenski, 1891 – 1931 Der Westf.

Feuerwehrverband, 2014, S. 20)

23.06.1888 Gustav Witte, Begründer der Auftrags-

taktik mit Bildung von Löschzügen und Einführer der Hilfs-

frist von 10 Minuten, stirbt. (G. Strumpf in Biographisches

Handbuch zur deutschen Feuerwehrgeschichte 2014,

Seite 804 ff.)

25.06.1888 Entweder durch Kochen von Leinöl

oder das Herüberfliegen von Funken aus einem Dampfer

entsteht in Sundsvall (S) bei großer anhaltender Hitze ein

„zyklonähnlicher“ Feuersturm, dem die Stadtkirche, das

Rathaus, 383 Wohnhäuser und 27 Magazine und drei

landwirtschaftliche Betriebe, überwiegend Holzhäuser

zum Opfer fallen. 9.000 Menschen werden obdachlos. Der

Sachschaden beträgt ca. 30 Mio. Kronen (Effenberger,

1913, Die Welt in Flammen, S. 574)

29.06.1888 Gottlieb Daimler erhält das Dt. Patent

Nr. 46779 auf eine Feuerspritze mit Motorbetrieb. Diese

Motorspritze ersetzte eine Bedienungsmannschaft von 32

Mann (16 an der Pumpe und 16 zur Ablösung). Sie kostet

5.610 Mark! (Hornung, FF-Geschichte, S. 72 / Festschrift

LZ Bockum-Hövel, 1986 / Böhm, Wissenswertes u. Kurio-

ses rundum die Feuerwehr, S. 28 / Hist. Schriftenreihe des

o.Ö. Landesfeuerwehrverbandes – Entwicklung des Feu-

erwehrwesens, (2007) Bd.2, S. 5 u. 57 / CTIF 2016, Die

Motorisierung der Feuerwehren, S. 40)

09.06.1903 In der Daimler Motorenfabrik in Cann-

statt bei Stuttgart (BW) bricht aus ungeklärter Ursache ein

Feuer aus, die eine Montagehalle und die darin befindli-

chen 30 Automobile, darunter vier Rennwagen, vollständig

zerstört. Die FF hatte große Probleme, da in dem hoch-

gelegenen Stadtteil der Wasserdruck sehr gering war

(Mercedeskalender 10/2004)

Juni 1908 Zur Verbesserung der Zusammenarbeit

zwischen den preußischen Feuerwehren und ihrer Staats-

regierung wird unter Leitung des Berliner Branddirektors

Reichel der „Preußische Feuerwehr-Beirat“ als gemein-

same Vertretung Freiwilliger Feuerwehren und Berufsfeu-

erwehren in Preußen gegründet. Er soll mit ausgewie-

senen Fachleuten in ihren Kommissionen sowohl auf ad-

ministrativem als auch technischem Gebiet beraten d, prü-

fend und gutachterlich tätig werden (Schrammen, Gerd,

Studie: Johannes Joseph Conrad Hellmann, Stand

92

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Mai 2018 FeuerweHrCHrONIK

19.04.2013, Seite 16 / Schamberger/Leupold 2015,

Brandschutzgeschichte S. 100)

10.06.1908 Bis 14.06. erster internationaler Kon-

gress für das Rettungswesen in Frankfurt/Main (Farren-

kopf: „Zugepackt - heißt hier das Bergmannswort“, Ge-

schichte der Hauptstelle für das Grubenrettungswesen, S.

68 / Rettungsdienst 10/2016, S. 38 / Wagner 2013, Der

Hamburger Rettungsdienst und seine Geschichte, S. 22)

15.06.1908 Der Preuß. König stiftet das „Erinne-

rungszeichen für Verdienste um das Feuerlöschwesen“ für

25-jährige ununterbrochene Mitgliedschaft in einer Feuer-

wehr. Erstes staatliche Feuerwehrehrenzeichen im König-

reich Preußen (Zuvor Baden 1877, Hessen 1883, Bayern

1884, Württemberg u. Sachsen 1885) und drittes staatli-

ches Ehrenzeichen auf dem Gebiet des heutigen NW

(Leupold 2003, die Freiwilligen Feuerwehren in der Rhein-

provinz bis 1918, S. 211 / B. Klaedtke in „Mit Gott für Kai-

ser und Reich“, Symposium 2014, S. 67 / Schamber-

ger/Leupold 2015; Brandschutzgeschichte S. 93)

13.06.1913 Albert Bürger, 1973 – 1985 Vorsitzen-

der des Landefeuerwehrverbandes Baden-Württemberg,

Vorsitzender des DFV (1952 – 1981) u. Vizepräsident des

CTIF (1966 – 1980), in Schwäbisch Gmünd geboren (mit-

einander – füreinander, 150 Jahre Landesfeuerwehrver-

band Baden-Württemberg, 2013, S. 12)

25.06.1913 Bei einem Großfeuer wird die Teerkühl-

halle der Teerdestillation der Zeche „König-Ludwig“ in

Recklinghausen vernichtet; 100.000 bis 150.000 Mark

Sachschaden (Dattelner Anzeiger v. 26.06.1913 / Fest-

schrift 125 Jahre LZ Altstadt Recklinghausen, 2003)

06.06.1928 Bis 13.06. 20. Deutscher Feuerwehrtag

(Reichsfeuerwehrtag) in Breslau (Feuerwehrjahrbuch /

Gihl. Geschichte des dt. Feuerwehrfahrzeugbaus, Bd. 1,

S. 227 / Jahresbericht des Ausschusses d. Westfälischen

Feuerwehr-Verbandes 1927/28, S. 57 ff.). Branddirektor

Vorläufer von der FF Datteln ist ebenfalls dort. Der Reichs-

feuerwehrverband wird in „Deutscher Feuerwehrverband“

(DFV) umbenannt (VFDB 2/1970 / Jubiläumsausgabe

lauffeuer 1978, S. 159 / G-Geschichte 9/2011)

07.06.1933 Die 60 Jahre alte Skala in Danzig wird

durch ein Feuer vollständig vernichtet, da unzureichende

Wasserversorgung. Beim Umbau 1931 sind die Wünsche

der Feuerwehr unberücksichtigt geblieben

12.06.1938 Einweihung der Landesfeuerwehr-

schule Hessen in Mainz-Kastel (CTIF 2014, Schulen und

Ausbildungsstätten der Feuerwehren, S., 288)

Juni 1943 Die reichsweit einheitliche Konstruktion

einer TS 800/80 mit gusseiserner Pumpe (175 kg schwer)

wird als TS 8/8 für das „Großdeutsche Reich“ für verbind-

lich erklärt. Sie wurde auf Anordnung des Innenministeri-

ums von einer Gruppe von acht autorisierten Herstellern

entwickelt. Bis Kriegsende werden noch 22.787 Stück ge-

baut (Hist. Schriftenreihe des Oö. Landes-Feuerwehrver-

bandes Heft 2, Entwicklung des Feuerwehrwesens Heft

2/2007, S. 8)

15.06.1943 Die Provinzial-Feuerwehrschule von

Brandenburg in Beeskow/Mark Beeskow-Bahrensdorf

wird an das Reich abgetreten (CTIF 2014, Schulen und

Ausbildungsstätten der Feuerwehren, S. 287)

28.06.1943 In den Anordnungen zum Bau von Feu-

erwehrfahrzeugen findet sich für den Innen- und Außen-

anstrich wegen bestehender Materialknappheit erstmals

die Vorschrift, den dunkelgelben Farbton (RAL 7028) von

Wehrmachtsfahrzeugen zu benutzen. Außerdem entfallen

alle üblichen Türaufschriften (Gihl, Geschichte des dt.

Fahrzeugbaus, Bd. 2 S. 24 / Schamberger/Leupold 2015,

Brandschutzgeschichte, S. 176)

01.06.1948 Eröffnung der Brandenburgischen Lan-

desfeuerwehrschule in Cottbus. (CTIF 2014, Schulen und

Ausbildungsstätten der Feuerwehren, S. 291)

02.06.1948 Mit Erlass des „Gesetzes über den Feu-

erschutz im Lande Nordrhein-Westfalen“ mit Durchfüh-

rungsbestimmungen (herausgegeben mit Genehmigung

der Militärregierung) werden die Aufgaben des Feuer-

schutzes wieder den Gemeinden übertragen (GV v.

18.09.1948 Nr. 28, S. 205 / Archiv der FF Datteln 3700-01

/ Festschrift Feuerwehrtag Castrop-Rauxel 1951, S. 31 /

10 Jahre Berufsfeuerwehr Essen 2004, S. 57 / 30 Jahre

FF Herne, 2005)

26.06.1948 Die Amerikaner ordnen für Berlin an,

dass keine Feuerwehrfahrzeuge aus dem Westteil nach

Ostberlin fahren dürfen. Die anderen Alliierten schließen

sich dem Boykott an. Gemeinsame Übungen sowie Fahr-

zeug- und Gerätetausch werden unterbunden (Gläser,

Wasser Marsch in Ost-Berlin“, 2012, S. 249)

03.06.1953 bis zum 14.06. (erstmals seit 1935) die

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Mai 2018 FeuerweHrCHrONIK

3. „Bundesausstellung für Brandschutz und Rettungswe-

sen „Der rote Hahn“ in Essen. Magirus stellt die erste deut-

sche Kraftfahrdrehleiter vor, bei der alle Bewegungen

hydraulisch betätigt und durch Hydra.- u. elektr. Sicher-

heitseinrichtungen begrenzt werden (Hornung, FF-Ge-

schichte, S. 99 / Festschrift der FF Gladbeck, 1994 S. 55

/ BrandSchutz 6/1994 / Haase, 50 Jahre VFDB, 2000 / 110

Jahre Berufsfeuerwehr Essen 2004, S. 59 / Feuerwehr UB

6/2005).

23.06.1953 Offizielle Einweihung der neuen Haupt-

stelle für das Grubenrettungswesen in Essen-Kray (NW).

Aufnahme des Dienstbetriebes am 18.08.1952 (Farren-

kopf: „Zugepackt – heißt hier das Bergmannswort“, S. 320

ff.)

24.06.1953 Das erste Tanklöschfahrzeug der Berli-

ner Feuerwehr wird in Dienst gestellt (Berlin 112, 3/94, S.

20)

10.06.1958 Der Turm und das mächtige Dach mit

den Einbauten des 1551 errichteten Heppenheimer Rat-

hauses (HE) werden Raub der Flammen. Die FF bekämpft

das Feuer aus 15 Rohren, die Brandursache kann nicht

geklärt werden (Brandschutz in Baudenkmälern und Mu-

seen 1980; S. 43ff.)

09.06.1963 Anlässlich der 100-Jahr-Feier der Feu-

erwehr Fulda (HE) findet die Gründungsversammlung des

„Vereins Deutsches Feuerwehrmuseum Fulda e.V.“ statt.

Der Verein hat das Ziel der Errichtung eines Feuerwehr-

museums in Fulda (Festschrift 125 Jahre DFV, S. 165 /

FF-Jahrbuch 1998/99 / Schamberger/Leupold 2015,

Brandschutzgeschichte, S. 199)

23.06.1963 Eröffnung der Interschutz-Ausstellung

der „Rote Hahn“ in Köln (Neuhoff 2014, Feuer und

Flamme, S. 222)

27.06.1963 Ein Feuer in der Tiefkühlanlage der

Acetylen-Reinigung der Chemischen Werke Hüls (Marl,

NW) führt zu einer schweren Explosion, die ein Großfeuer

auslöst. Fünf Männer der Werkfeuerwehr werden schwer

verletzt, drei sterben an diesen Verletzungen. Vier Werks-

angehörige finden ebenfalls den Tod (Der Feuerwehrmann

8/1963)

28.06.1963 21. Landesfeuerwehrtag des Landes-

verbandes der Feuerwehren Württemberg und Hohenzol-

lern und Feier des 100jährigen Bestehens in Heilbronn

(miteinander – füreinander, 150 Jahre Landesfeuerwehr-

verband Baden-Württemberg, 2013, S. 107)

16.06.1968 Eine mehr als 30m hohe Stichflamme

schießt aus einem Öltransformator der Ferngasleitung auf

dem Gelände der Zeche General Blumenthal in Reckling-

hausen (NW). Nacheinander brennen sechs Ölwannen

mit je 200 Liter aus - die Einsatzkräfte haben mit einer un-

beschreiblichen Hitze und ständiger Explosionsgefahr zu

kämpfen (Festschrift 125 Jahre LZ Altstadt Recklinghau-

sen, 2003)

24.06.1968 Die „Notstandsverfassung“ der BRD

sieht in Artikel 12a GG „Wehr- und Dienstpflicht“ u. a. die

Leistung eines Ersatzdienstes vor, wenn die Wehrpflicht

aus Gewissengründen abgelehnt wird (Kupferschmidt,

Einsatzfahrzeuge im LSHD 1953 bis 1968, Bd. 1)

03.06.1973 Bei der Pariser Luftfahrtschau stürzt ein

sowj. Überschallflugzeug (TU-14) ab. Sechs Besatzungs-

mitglieder und sieben Franzosen kommen ums Leben

08.06.1978 In Böblingen wird bis zum 12.06. neben

dem 4. Landesfeuerwehrtag Baden-Württembergs auf

dem Delegiertentag des DFV dessen 125-jähriges Jubi-

läum gefeiert

09.06.1978 Bei einem Großfeuer in der Stammfa-

brik der Fa. Melitta in Minden (NW) werden Lagerhalle und

Rohstoffe im Wert von über 10 Mio. DM vernichtet. Ursa-

che ist Brandstiftung (Der Feuerwehrmann 10/1978)

11.06.1978 Beim Brand des Altenheimes in Mark-

gröningen (bei Ludwigsburg, BW) sterben zwei Menschen

(112 Magazin für den Feuerwehrmann 4/1980)

29.06.1978 Beim Brand es größten österreichi-

schen Polstermöbel- und Matratzenherstellers „Sleepy“ in

Vösendorf bei Wien werden 28.000m2 bebauter Fläche

zerstört. 880 Feuerwehrmänner mit 153 Fahrzeugen von

57 Feuerwehren bekämpfen bei extremem Löschwasser-

mangel das Feuer. Brandursache ist Funkenbildung durch

elektrostatische Aufladung (CTIF 2015, Spektakuläre

Brände und Brandstiftungen, S. 241)

02.06.1983 Beim größten Brand in Essen (NW)

nach dem II. WK werden im Einkaufszentrum der City 12

Geschäfte zerstört, 20 weitere erheblich beschädigt. Es

entsteht ein Sachschaden von 20 Millionen DM (110 Jahre

Berufsfeuerwehr Essen 2004, S. 73)

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Mai 2018 FeuerweHrCHrONIK

01.06.1988 Ein Bergwerksunglück in der Kohlen-

grube in Braunkohlenzeche „Stolzenbach Borken (HE) for-

dert 51 Tote. 6 Bergleute können lebend gerettet werden.

Es ist das größte Grubenunglück in der BRD seit 26 Jah-

ren (Zivilschutz Magazin 6-7/1988 / Geschichte mit Pfiff

2/2010 / Recklinghäuser Zeitung v. 08.02.2012)

03.06.1988 Eine Explosion der Pipeline von West-

sibirien zum Wolgagebiet zerstört zwei Personenzüge

(582 Tote) und verbrennt große Waldgebiete (Notruf 112,

Bd. 11, S. 139ff.)

04.06.1988 Explosion eines mit Sprengstoff belade-

nen Güterwagens in Gorki (UDSSR): 68 Tote

11.06.1988 Das Deutsche Feuerwehrmuseum wird

in einem modernen Neubau in Fulda wiedereröffnet (FF-

Jahrbuch 1998/99 / Schamberger/Leupold 2015, Brand-

schutzgeschichte, S. 199)

17.06.1988 6. Landesjugendfeuerwehrtag NW in

Erkelenz. Herabsetzung des Eintrittalters auf 10 Jahre

(Festschrift 25 Jahre Jugendfeuerwehr in NW, 2000)

07.06.1993 In Fellbach findet bis 20.06. der 7.

Baden-Württembergische Landesfeuerwehrtag statt (mit-

einander – füreinander, 150 Jahre Landesfeuerwehrver-

band Baden-Württemberg, 2013, S. 146)

16.06.1993 Offizielle Einweihung der brandenburgi-

schen Landes-Feuerwehrschule Eisenhüttenstadt (BB)

(CTIF 2014, Schulen und Ausbildungsstätten der Feuer-

wehren, S. 228)

03.06.1998 Der ICE 884 Wilhelm Conrad Röntgen

entgleist in Höhe des Ortes Eschede (NI): 102 Tote, 72

Schwer- und 15 Leichtverletzte fordert das Unglück. 600

Feuerwehrmänner mit 110 Fahrzeugen und 270 Kräfte

des Rettungsdienstes sind zusammen mit über 1.100 wei-

teren Helfern im Einsatz (Notruf 112, Band 18, S. 7 / siehe

auch Schamberger/Leupold 2015, Brandschutzge-

schichte, S. 237)

24.06.2003 Mit einem festlichen Empfang begeht in

Berlin der Malteser Orden das 50jährige Bestehen des

Malteser Hilfsdienstes (Malteser Magazin 8/2003)

18.06.2008 Bis 22.06. findet in Ravensburg und

Weingarten der 10. Baden-Württembergische Landesfeu-

erwehrtag statt (miteinander – füreinander, 150 Jahre Lan-

desfeuerwehrverband Baden-Württemberg, 2013, S. 149)

01.06.2013 Nach tagelangem Dauerregen lösen

mehrere Städte und Kreise in Bayern, Thüringen, Sach-

sen-Anhalt und Sachsen Katastrophenalarm aus, einzelne

Gemeinden werden evakuiert, das Hochwasser nimmt vie-

lerorts ein bisher unbekanntes Ausmaß an. In Passau er-

reicht die Donau mit 12,80 Meter den höchsten Stand seit

1501. Trinkwasser- und Stromversorgung werden abge-

schaltet. Mit mehr als 82.000 Feuerwehrkräften im bun-

desweiten Hochwassereinsatz ist es der bisher größte

Feuerwehreinsatz der Bundesrepublik Deutschland (Feu-

erwehr-Jahrbuch DFV 2013, S. 12 ff.) Die Regierung

Tschechiens ruft in Prag den Notstand aus, auch in Polen,

Österreich und der Schweiz kommt es zu Überflutungen

und Bergrutschen (RZ. v. 03. u. 04.06.2013)

05.06.2013 Beim Brand eines Hochspannungska-

bels (Ursache: Kurzschluss) in der Moskauer Metro wer-

den mind. 61 Menschen verletzt, teilweise mit schweren

Rauchvergiftungen. Ca. 4.500 Fahrgäste werden evaku-

iert (RZ v. 06.06.2013)

05.06.2013 Den bundesweit 18.000 Jugendfeuer-

wehren wird in Hamburg der Deutsche Nationenpreis ver-

liehen. Sie wird von der Von Alt-Kanzler Helmut Schmidt

gegründeten Stiftung zur Förderung des Zusammenwach-

sens Deutschlands und der nationalen Identität verliehen

(Feuerwehr Retten Bergen Löschen 7-8/2013)

14.06.2013 Im Kreis Stendal kämpfen zahlreiche

Helfer um die Rettung der 1.300-Seelen-Gemeinde Schol-

lenen (Sachsen-Anhalt) gegen das Hochwasser im Elbe-

Havel-Gebiet. Nach drei Tagen können sie aber wieder

abrücken (RZ. v. 15.06.2013). Siehe auch 01.06.2013. Mit

mehr als 82.000 Feuerwehrkräften im bundesweiten

Hochwasser-einsatz ist es der bisher größte Feuerwehr-

einsatz der Bundesrepublik Deutschland (Feuerwehr-

Jahrbuch DFV 2013, S. 12 ff.)

22.06.2013 bis zum 30.06. findet in Stuttgart der 11.

Baden-Württembergische Landesfeuerwehrtag statt (mit-

einander – füreinander, 150 Jahre Landesfeuerwehrver-

band Baden-Württemberg, 2013, S. 149)

14.6.2017 U. a. wegen Baumängeln an der Fas-

sade (Gebäudeverkleidung und Isolierung) breitet sich ein

Feuer im 24 Stockwerke hohen „Greenfell Tower“ im Lon-

doner Stadtteil Kensington so schnell aus, dass mindstens

79 Menschen ums Leben kommen, über 70 weitere wer-

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Mai 2018 FeuerweHrCHrONIK

den z. T. schwer verletzt. Ursache ist ein defekter Kühl-

schrank (RZ u. Ruhrnachrichten v. 15., 16. u. 20.6.2017,

Ruhrnachrichten v. 24.6.2017 / Brandschutz 7/2017)

Es geschah im Juli...

873 Das in karolingischer Zeit aus Holz er-

richtete Straßburger Münster (F) brennt teilweise ab (Ef-

fenberger 1913, Die Welt in Flammen, S. 658)

15.07.1493 Der röm.-deutsche König Maximilian I.

(ab 1508 röm.-dt. Kaiser) ordnet an, dass künftig alle Häu-

ser mit Ziegeln gedeckt werden müssen (Hist. Schriften-

reihe des Oö. Landes-Feuerwehrverbandes Heft 14,

Entwicklung des Feuerwehrwesens Heft 2/2012, S. 38)

14.07.1653 In der Neustadt Thorns (Pommern;

heute Toruń, Polen) bricht ein Feuer aus, das 17 Häuser

einäschert (Effenberger 1913, Die Welt in Flammen, S.

152)

10.07.1683 Beginn der Belagerung Wiens durch die

Türken; der Stadt nahegelegene Häuser und die Vorstädte

werden aus Verteidigungsgründen niedergebrannt (Effen-

berger 1913, Die Welt in Flammen, S. 596)

17.07.1728 „Feuer-Ordnung eines Hoch-Edlen und

Hochweisen Raths“ der Stadt Frankfurt am Main“. Das

Bürgermilitär übernimmt den Brandschutz von den Zünf-

ten: jedes der eingerichteten 14 „Quartiere“ bildet eine

„Kompanie“ (Festschrift 100 Jahre Kreisfeuerwehrverband

der FF Frankfurt/Main 1979, S. 29 / CTIF 2012, Entste-

hung und Entwicklung der Berufsfeuerwehren, S. 107)

18.07.1753 Herzog Carl I. veranlasst die Einrich-

tung einer Brandversicherungsgesellschaft im Herzogtum

Braunschweig-Wolfenbüttel (H.G. Müller in Hist. Schriften-

reihe des Oö. Landes-Feuerwehrverbandes, Entwicklung

des Feuerwehrwesens Heft Band 4 (2008), S. 134 / Feu-

erwehrChronik v. 30.9.2009 / Zwierlein 2011: Der ge-

zähmte Prometheus, S. 370 / CTIF 2012, Entstehung und

Entwicklung der Berufsfeuerwehren, S. 121)

14.07.1783 Im Sauerland brennt Attendorn (NW)

bis auf sechs kleine Häuser, der Kirche und dem Kloster

total nieder (Feuerschutz im kurkölnischen Sauerland, S.

71)

01.07.1808 Sieben Menschen kommen ums Leben,

als das Schauspielhaus in Königsberg (heute: Kaliningrad,

Russland) abbrennt (Thalia in Flammen, S. 260)

25.07.1843 In Recklinghausen (NW) bestimmt eine

„Local-Polizei-Verordnung“ den Hilfeablauf bei Bränden u.

a. (Statistische Darstellung des Kreises Recklinghausen

1863, S. 22). Der Magistrat erlässt Zusätze zur Bildung

von „Löschmannschaften in militärischer Weise“ (Fest-

schrift 125 Jahre LZ Altstadt Recklinghausen, 2003)

18.07.1853 Erste überregionale Zusammenkunft

von Feuerwehren in Plochingen am Neckar (BW) mit 10

Feuerwehren. Gilt als Gründungstag des Dt. Feuerwehr-

verbandes (Feuerwehrjahrbuch 1980/81, S. 217 / Hor-

nung, FF-Geschichte, S. 60 / Jubiläumsausgabe lauffeuer

1978 / Brandschutz 6/1990, S. 260 / G-Geschichte mit Pfiff

9/2011 / 150 Jahre Feuerwehrverbände auf dem heutigen

Gebiet von NRW, 2012, S.44 / Schamberger/Leupold

2015, Brandschutzgeschichte, S. 60)

02.07.1858 Ausgehend von einem in einem Waren-

haus ausgebrochen Feuers entwickelt sich in Amsterdam

(NL) ein Großfeuer, dem 27 Industriegebäude und Häuser

zum Opfer fallen. Dabei zeigt die reichlich mit Bier ver-

sorgte Zwangsfeuerwehr wenig Engagement (Die Entdek-

kung des Feuers, S. 226)

18.07.1863 Verursacht durch ein weggeworfenes

Streichholz brennt in der Schweiz der Kurort Seewis samt

dem Sali´schen Schloss vollständig nieder. Vier Menschen

sterben, 85 Häuser und 120 Ställe machen einen Sach-

schaden von einer Mio. Franken aus. Die herbeigeeilten

Spritzen fangen in der Hitze Feuer und verbrennen eben-

falls (Der Feuerwehrmann 7/1972 / Feuer, S. 38)

18.07.1863 Ein Vergleichswettbewerb auf der Ham-

burger Gewerbeausstellung zwischen der Egestorff´schen

Dampfspritze und der besten Hamburger Handdruck-

spritze gewinnt die Dampfspritze haushoch (Gihl, Feuer-

wehren unter Dampf, S. 9)

19.07.1863 Gründungsversammlung des ersten

Schlesischen Feuerwehr- und Rettungsvereins in Breslau

(Schlesischer Provinzial Feuerwehrverband) (Feuerwehr-

Chronik Nr. 6 v. 30.11.2010 / CTIF 2014, Schulen und Aus-

bildungsstätten der Feuerwehren, S. 233)

01.07.1868 In Dresden beschließt der Rat die Bil-

dung einer zehnköpfigen Berufsfeuerwehr (Museum für

96

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Mai 2018 FeuerweHrCHrONIK

Geschichte der Stadt Dresden 1982, S. 7 / Brandschutz

6/1993, S.443 / CTIF 2012, Entstehung und Entwicklung

der Berufsfeuerwehren, S. 33 7. Lt. FeuerwehrChronik

6/2014 v. 30.11.2014 „Dienstaufnahme“

12.07.1868 Das Theatro Nota in Turin (I) brennt ab,

weil das Kleid einer Tänzerin Feuer fasst und ein Dekora-

tionsstück in Brand setzt. Menschen kommen nicht zu

Schaden (Effenberger 1913, Die Welt in Flammen, S. 764)

13.07.1868 Das Dorf Westkirchen im Münsterland

(NW) wird zur Hälfte incl. der Kirche durch einen Brand

zerstört, wegen der Windrichtung bleibt die nördliche

Hälfte verschont (Fischer, Chronik des Münsterlandes

2003, S. 361)

24.07.1868 Erster „Niedersächsischer Feuerwehr-

tag“ in Harburg. Gründung des niedersächsischen Provin-

zial-Feuerwehrverbandes (Hornung, FF-Geschichte, S. 65

/ Chronik Kreisfeuerwehr-Verband Gelsenkirchen, 1982 /

Der goldene Helm, S. 286 / CTIF 2012, Entstehung und

Entwicklung der Berufsfeuerwehren, S. 118)

28.07.1868 Weil es bei ihnen keinen Landesver-

band gibt, schließen sich einige mecklenburgische Feuer-

wehren dem niedersächsischen Feuerwehrverband an

(Festschrift 2004: 125 Jahre Landesfeuerwehrverband

Mecklenburg-Vorpommern)

24.07.1873 Die Stadt Köln nimmt Telegraphenlinien

mit 42 Feuermeldestationen der Fa. Siemens & Halske in

Betrieb. Der Abstand dazwischen ist so bemessen, dass

auch vom ungünstigsten Punkt der Stadt nur drei Minuten

zu laufen sind (Neuhoff 2014, Feuer und Flamme, S. 58)

28.07.1873 Bei einem Großbrand in Witten (NW)

brennt eine große Halle der Maschinenfabrik nieder. Drei

Tage hält der größte Brand im 19. Jh. in Witten mehrere

Feuerwehren und die Bevölkerung in Atem. Ein Feuer-

wehrmann kommt ums Leben, der Sachschaden beträgt

über eine Mio. Mark (Festschrift 125 Jahre FF Witten,

1988)

27.07.1888 bis zum 29.07. dreizehnter Deutscher

Feuerwehrtag in Hannover. Gottlieb Daimler und sein

Freund Karl-Wilhelm Kurtz aus Stuttgart stellen die erste

motorisierte Feuerspritze (Benzinmotorspritze mit Kolben-

pumpe) vor (Hornung, FF-Geschichte, S. 72 / Feuerwehr-

jahrbuch 1980/81, S. 217 / Der Goldene Helm, S. 104 /

Lottmann, Berliner Feuerwehr / Gihl. Geschichte des dt.

Feuerwehrfahrzeugbaus, Bd. 1, S. 227 / Hist. Schriften-

reihe des o.Ö. Landes-feuerwehrverbandes – Entwicklung

des Feuerwehrwesens, (2007) Bd.2, S.5 / CTIF 2016, Die

Motorisierung der Feuerwehren, S. 40 / FeuerwehrChronik

4/2017 v. 31.7.2017)

30.07.1888 Ein Großbrand zerstört in Wredenha-

gen bei Röbel (MV) 30 Gebäude einschließlich der Kirche

(Festschrift 2004, 125 Jahre Landesfeuerwehrverband

Mecklenburg-Vorpommern e. V.)

11.07.1893 Gründung der BF Bremerhaven (HB)

(CTIF 2012, Entstehung und Entwicklung von Berufsfeu-

erwehren, S. 33 / FeuerwehrChronik 6/2014 v.

30.11.2014)

22.07.1893 bis zum 24.07. vierzehnter Dt. Feuer-

wehrtag in München. Magirus zeigt seine erste Pferdezug-

Benzinmotorspritze und seine zweite Pferdezug-Drehleiter

(Hornung, FF-Geschichte, S. 73 / Feuerwehrjahrbuch

1980/81, S. 217 / 125 Jahre FF München 1991, S. 74 /

Der Goldene Helm, S. 104 / Gihl. Geschichte des dt. Feu-

erwehrfahrzeugbaus, Bd. 1, S. 227 / CTIF 2012, Entste-

hung und Entwicklung von Berufsfeuerwehren, S. 112)

01.07.1898 Dienstaufnahme der BF Lübeck (CTIF

2012, Entstehung und Entwicklung von Berufsfeuerweh-

ren, S. 33 / FeuerwehrChronik 6/2014 v. 30.11.2014)

09.07.1898 bis zum 12. Juli 15. Deutscher Feuer-

wehrtag in Charlottenburg (BE) (Feuerwehrjahrbuch

1980/81, S. 217 / Gihl. Geschichte des dt. Feuerwehrfahr-

zeugbaus, Bd. 1, S. 227 / (CTIF 2012, Entstehung und

Entwicklung von Berufsfeuerwehren, S. 112)

30.07.1898 17. badischer zweitägiger Landesfeuer-

wehrtag in Lörrach (miteinander – füreinander, 150 Jahre

Landesfeuerwehrverband Baden-Württemberg, 2013, S.

60)

09.07.1903 Die Stadt Dortmund stellt ihren ersten,

mit Pferden bespannten Krankenwagen in Dienst. Die Be-

rufsfeuerwehr übernimmt nun den Krankentransport, für

den bis dahin die Polizeiverwaltung zuständig war (Fest-

schrift 100 Jahre BF Dortmund 2001, S. 34 / Schmitz &

Hartmann, 2013, Feuerwehr Dortmund, S. 29)

03.07.1908 Brand im Königlichen Opernhaus von

1844 in Berlin: Der Dachstuhl über dem Apollosaal brennt

aus (Thalia in Flammen, S. 275)

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Mai 2018 FeuerweHrCHrONIK

21.07.1913 Erlass des Oberpräsidenten der Pro-

vinz Westfalen hat bei Abwesenheit des Ortspolizeiverwal-

ters nun der Führer der Freiw. Feuerwehr die Einsatz-

leitung, nicht mehr der Gendarm (Lenski 2014, Der West-

fälische Feuerwehrverband 1891 – 1931, S. 34/35)

24.07.1913 bis zum 28. Juli anlässlich der Einwei-

hung des Völkerschlachtdenkmals 18. Dt. Reichsfeuer-

wehrtag in Leipzig. Die begleitende Ausstellung präsentiert

auf 42.000m2 Geräte im Wert von über einer Mio. Mark

und sprengt alles bisher Dagewesene (Feuerwehrjahr-

buch 1980/81, S. 217 / Gihl, Geschichte des dt. Feuer-

wehrfahrzeugbaus, Bd. 1, S. 227 / CTIF 2012, Entstehung

und Entwicklung von Berufsfeuerwehren, S. 55 / Scham-

berger/Leupold 2015, Brandschutzgeschichte, S. 100)

14.07.1918 Bei einem Explosionsunglück in der

Sprengstofffabrik Weiffenbach in Stuttgart (BW) kommen

14 Arbeiter ums Leben (Stuttgarter Feuerwehrchronik

2002, S. 32)

17.07.1923 Prof. Dr.med. George Meyer, Begrün-

der der deutschen Notfallmedizin und Mitgründer des

Deutschen Samariterbundes, stirbt in Berlin (Rettungs-

dienst 10/2016, S. 40)

27.07.1923 bis zum 1. August 19. Deutscher Feu-

erwehrtag in München. Der „Österreichische Feuerwehr-

Reichsverband“ tritt wieder dem deutschen Verband

wieder bei (Ministerial-Blatt f. d. Preußische innere Ver-

waltung 1923, S. 783 / Feuerwehrjahrbuch 1980/81, S.

217 / Chronik Kreisfeuerwehr-Verband Gelsenkirchen,

1982 / Gihl, Geschichte des dt. Feuerwehrfahrzeugbaus,

Bd. 1, S. 227). Die österr. Firma Flader stellt erstmals eine

tragbare Motorspritze mit Kreiselpumpensystem aus (5 PS

u. 250l/min) (Hist. Schriftenreihe des Oö. Landes-Feuer-

wehrverbandes Heft 2, Entwicklung des Feuerwehrwe-

sens Heft 2/2007, S. 6 / CTIF 2016, Die Motorisierung der

Feuerwehren, S. 62)

Juli 1933 Im Deutschen Reich werden neue

Richtlinien über Kleinmotorspritzen von 800 l/min bei 80m

Förderhöhe festgelegt. Sie werden im März 1934 als Feu-

erwehrnorm FEN-E 560 für verbindlich erklärt (Hist. Schrif-

tenreihe des Oö. Landes-Feuerwehrverbandes Heft 2,

Entwicklung des Feuerwehrwesens Heft 2/2007, S. 7)

07.07.1933 bis zum 9. Juli 36. Feuerwehrtag des

Feuerwehrverbandes der Rheinprovinz (Blazek 2009:

„Unter dem Hakenkreuz“, S. 21)

13.07.1933 Schwedens Wälder stehen in Flam-

men: Über 20.000 Hektar Waldfläche fallen ihnen zum

Opfer. In Finnland vernichten verheerende Waldbrände

mehrere Gehöfte (National Zeitung v. 14.07.1933)

17.07.1933 Ferdinand Verfürth, seit 01.02.1922

Vorsitzender des Feuerwehrverbandes Westfalen, verstor-

ben. Dr. Rudolf Müller aus Ibbenbüren übernimmt den Vor-

sitz des Verbandes. Organisationsleiter des Verbandes,

der nur zur alleinigen Verfügung des Provinzialführers ein-

gesetzt wird, wird OBM Witt aus Recklinghausen. Ab

18.03.34 Adjutant des Verbandsführers (Lenski 2014, Der

Westfälische Feuerwehrverband 1891 – 1931, S. 45 u. 50)

25.07.1933 Verbandstag des Westf. Feuerwehrver-

bandes in Minden (National Zeitung v. 22.07.1933)

28.07.1933 In Lahmo, (Landkreis Guben/Branden-

burg) verursacht ein Blitzschlag ein Großfeuer aus, bei

dem 26 Gebäude, Erntevorräte und Vieh ein Raub der

Flammen wird. Am Tag der Katastrophe stehen im Ort

noch 35 mit Stroh gedeckte Gebäude (Unabhängige

Brandschutzzeitschrift UB, Der Feuerwehrhistoriker

12/1995)

01.07.1938 Lt. Statistik gibt es im Dt. Reich 5.638

Feuerwehrfahrzeuge, zusätzlich ca. 1.500 Fahrzeuge im

Dienst des Reichsluftfahrtministeriums (Paulitz, Histori-

sche Feuerwehren im Einsatz, S. 93)

18.07.1938 Erster Lehrgang an der Reichsfeuer-

wehrschule in Eberswalde (BB) in Form einer Arbeitsta-

gung bis zum 23.07: zum ersten Mal in der Geschichte

des Feuerlöschwesens versammeln sich die Leiter aller

Feuerwehrschulen (CTIF 2014, Schulen und Ausbildungs-

stätten der Feuerwehren, S. 55 u. 287)

04.07.1948 bis zum 11.07. wird die erste Brand-

schutzwoche der DDR in Thüringen durchgeführt (Gläser,

Wasser Marsch in der DDR, S. 612)

05.07.1948 Das 1878 gegründete Feuerlöschge-

räte-Werk „Koebe-Luckenwalde“ wird verstaatlicht (VEB)

(Gihl, Geschichte des dt. Feuerwehrfahrzeugbaus, Bd., 2,

S. 215)

28.07.1948 Im BASF-Werk Ludwigshafen (RP) er-

eignet sich eine Nitrolack-Explosion: 205 Menschen ster-

ben, 3.800 werden verletzt, der Sachschaden beträgt 15

Mio. DM. Der Rauchpilz ist 150 m hoch (Bemerkenswerte

98

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Mai 2018 FeuerweHrCHrONIK

Brände und ihre Lehren, Die Roten Hefte 34, S. 34 /

BrandSchutz 8/1948 u. 7/1949 / Der Feuerwehrmann

7/1973 / Notruf 112, Bd. 2, S. 98 / Der Feuerwehrhistoriker

8/98 S. 59 / Natur- und Brand-Katastrophen, S. 148)

Juli 1953 Im Rhöndorf Reulbach (HE) am Fuß

der Wasserkuppe vernichtet ein Großfeuer acht, z. T. noch

mit Stroh gedeckte und aus Holz errichtete Bauernhöfe.

Der Sachschaden beträgt 500.000 DM (BrandSchutz

8/1953)

Juli 1953 Das Gaumont-Filmatelier in Paris (F)

wird durch einen Großbrand vollständig zerstört. Der

Sachschaden wird auf 10 Mio. Franc geschätzt (Brand-

schutz 8/1953)

Juli 1953 Erlass der Bergpolizeiverordnung mit

Zulassungsregelungen für Gasschutzgeräte (Farrenkopf:

„Zugepackt – heißt hier das Bergmannswort“, S. 277)

14.07.1953 Durch Sturmböen wird das Viermastzelt

des Zirkus Busch während einer mit 2.000 Besuchern be-

setzten Vorstellung auf dem Frankfurter Messegelände

(HE) hochgeschleudert. Herabstürzende Holzteile und ein-

brechende Holzbänke verletzten 50 Personen, 20 davon

schwer. Feuerwehr und Zirkuspersonal können trotz Aus-

fall der Lichtanlage eine Panik verhindern. Der Sachscha-

den beträgt 150.000 DM (RZ v. 15.07.1953 / BrandSchutz

9/1953)

05.07.1958 Bei einem Hochwassereinsatz in den

Südbezirken der DDR verunglücken bei einem Damm-

bruch zwei Feuerwehrmänner tödlich (Gläser, Wasser

marsch in der DDR, S. 646)

26.07.1963 Ein schweres Erdbeben in Skopje (Ma-

zedonien) fordert mehr als 2.000 Todesopfer und über

3.000 Verletzte. 150.000 Menschen werden obdachlos

(Der Feuerwehrmann 9/1963)

09.07.1968 Der Luftschutzhilfsdienst (LSHD) wird

aufgelöst und die Ausrüstung an die „zivilen Katastrophen-

schutzorganisationen“ (Feuerwehr, THW, DRK) abgege-

ben (Schamberger in FeuerwehrChronik 2/2018). Das

Gesetz zur Erweiterung des Katastrophenschutzes (BGBl

I S. 776) begründet den nun von Bund und Ländern ge-

meinsam getragenen Katastrophenschutz im Verteidi-

gungsfall und verpflichtet die Freiwilligen Feuerwehren zur

Mitwirkung im Katastrophenschutz (Jubiläumsausgabe

lauffeuer 1978, S. 162 / Stuttgarter FeuerwehrChronik

2002, S. 71 / Feuerwehr-Jahrbuch 2006 / 2007 / THW-Zei-

tung 4/2012 / vfdb 2013, Zwischen Gleichschaltung und

Bombenkrieg, S. 182 / Plattner in BrandSchutz 10/2013)

11.07.1968 Wegen starker Überalterung der

Werksanlagen fordert eine Explosion mit Brandfolge im

VEB Chemischen Kombinat Bitterfeld 42 Tote und 270

Verletzte. Der unmittelbare Sachschaden wird mit 120

Mio. Mark, der Folgeschaden mit ca. 1 Milliarde DDR-

Mark angegeben (Wasser marsch in der DDR, S. 688)

29.07.1968 bis zum 04.08.1968 findet in Rottweil

das 2. Bundesjugendtreffen der Jugendfeuerwehren mit 9

Nationen statt (Archiv der FF Datteln)

08.07.1973 Nach einer Brandstiftung verursacht ein

Feuer im Centrum-Warenhaus am Alexanderplatz (Ost-

Berlin) einen Sachschaden von 1,4 Mio. Mark (Gläser

2012, „Wasser marsch in Ost-Berlin, S. 485)

09.07.1973 Erstmals wird der Internationale Feuer-

wehrwettkampf hinter dem „eisernen Vorhang“ ausgetra-

gen. In Brno (Brünn, CSSR) findet bis zum 16.07. die

vierte Veranstaltung dieser Art statt (CTIF 2017, Leis-

tungswettbewerbe der Feuerwehren, S. 21)

16.07.1973 Die Bundeswehr ist in Hamburg mit

einem Rettungshubschrauber in den Rettungsdienst der

Feuerwehr eingebunden (CTIF 2013, Sanitäts- und Ret-

tungsdienst bei den Feuerwehren, S. 63)

10.07.1978 Ein Tanklastzug mit Gasladung kommt

von der Straße ab, rast gegen die Begrenzungsmauer

eines Campingplatzes und explodiert. Auf dem spani-

schen Campingplatz Los Alafaques sterben 180 Men-

schen, 600 erleiden z. T. schwere Brandverletzungen

(Brandkatastrophen, S. 42. / Natur- und Brand-Katastro-

phen, S. 164)

11.07.1978 In Böblingen (BW) findet an drei Tagen

der 4. Baden-Württembergische Landesfeuerwehrtag statt

(miteinander – füreinander, 150 Jahre Landesfeuerwehr-

verband Baden-Württemberg, 2013, S. 146)

25.07.1978 Auf Befehl des MdI und Chefs der Deut-

schen Volkspolizei der DDR wird auf dem Gelände der

Fachschule des MdI–Feuerwehr Heyrothsberge das „Lei-

stungszentrum Feuerwehrkampfsport“ (LZ/F) gebildet

(CTIF 2017, Leistungswettbewerbe der Feuerwehren, S.

46)

99

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Mai 2018 FeuerweHrCHrONIK

31.07.1978 bis zum 07.08. Ausrichtung des VI. in-

ternationalen Feuerwehrwettkampfes, diesmal in Trento

(Trient, Italien). Weil sich ein Vierjahresrhythmus durchge-

setzt hat, bringt der Veranstaltung die Bezeichnung „Feu-

erwehrolympiade“ ein (CTIF 2017, Leistungswettbewerbe

der Feuerwehren, S. 22)

08.07.1983 Durch Schweißarbeiten entsteht in

einer Gießerei in Ottweiler/Saar ein Großbrand, der einen

Sachschaden von mehreren Millionen DM verursacht. 209

Feuerwehrleute aus acht Löschbezirken können das

Feuer auf seinen Kern beschränken (112 Magazin der

Feuerwehr 11/1983)

09.07.1983 In der Hamburger Ölmühle ereignet

sich der zweitgrößte Explosionsschaden in der Geschichte

der Hansestadt mit einem Gebäudeschaden von 15 Mio.

DM. Zwei Menschen sterben, sieben werden verletzt, dar-

unter drei Feuerwehrmänner. Der Explosionsknall ist noch

in 25 km Entfernung von der Einsatzstelle zu hören. Durch

große Mengen brennbarer Flüssigkeit in den Extraktions-

anlagen besteht noch nach Tagen die Gefahr weiterer Ex-

plosionen, so dass die Einsatzkräfte der Feuerwehr ihre

Lösch- und Sicherungsarbeiten erst am 29. Juli endgültig

einstellen können (Feuerkasse Hamburg 2001): Es be-

gann 1676, S. 162 / 325 Jahre Hamburger Feuerkasse,

2001, S. 32)

31.07.1983 Beim Brand des „Großen Saales“ der

Beethovenhalle in Bonn (NW) entsteht ein Sachschaden

von über vier Mio. DM. Ursache ist eine fahrlässige Brand-

stiftung mit Tischkerzen (112 Magazin der FW 11/1983)

06.07.1988 Bis dahin größte Brandkatastrophe der

Erdölindustrie auf der US-Bohrinsel „Piper Alpha“ in der

Nordsee: Nach einer Gasexplosion brennt die Bohrinsel

mehr als drei Wochen. 167 Menschen kommen ums

Leben (Brandkatastrophen S. 50. / Natur- und Brand-Ka-

tastrophen, S. 172)

11.07.1993 bis zum 17. Juli Internationale Feuer-

wehr-Wettkämpfe des CTIF in Berlin (CTIF 2017, Lei-

stungswettbewerbe der Feuerwehren, S. 25)

13.07.1998 In Freiburg im Breisgau findet bis zum

19.07. der 8. Baden-Württembergische Landesfeuerwehr-

tag statt (miteinander – füreinander, 150 Jahre Landesfeu-

erwehrverband Baden-Württemberg, 2013, S. 148)

04.07.2003 In Ulm findet an drei Tagen der 9.

Baden-Württembergische Landesfeuerwehrtag statt (mit-

einander – füreinander, 150 Jahre Landesfeuerwehrver-

band Baden-Württemberg, 2013, S. 149)

16.07.2003 Nach einer Hitzeperiode richten Unwet-

ter in NW große Schäden an. In Dorsten knicken orkanar-

tige Windböen Bäume wie Streichhölzer und auf der

Bahnstrecke Dorsten-Coesfeld muss ein Zug eine Not-

bremsung wegen blockierender Bäume einleiten. Eine

fahrende Regionalbahn zwischen Gladbeck und Bottrop

wird von einem herabstürzenden Baum erfasst, der meh-

rere Fensterscheiben durchschlägt und einige Passagiere

leicht verletzt

22.07.2003 Auf der höchsten Etage des Pariser Eif-

felturms verursacht ein Kurzschluss einen Brand: 500 Be-

sucher werden evakuiert. 30 Feuerwehrfahrzeuge sind im

Einsatz, der Brand ist nach einer Stunde gelöscht

24.07.2003 Extreme Trockenheit und heftige Winde

begünstigen mutwillig angelegte Wald- und Buschbrände

auf Korsika, die über 3.000 Hektar Wald vernichten

04.07.2008 Aus Langeweile ruft eine vierköpfige

Mädchengruppe in Münster die Feuerwehr zu einem

Hochhaus und bewirft sie aus dem 8. Stock mit Feuerlö-

schern (Recklinghäuser Zeitung v. 05.07.2008)

18.07.2008 111 Verletzte fordert ein Chemieunfall

beim Autozulieferer Bosch in Bamberg (BY), als bei der

Rostschutzbehandlung giftige Dämpfe frei werden

26.07.2008 Heftige Gewitter im Westen und Süd-

westen Deutschlands setzen u. a. in Dortmund die Stadt-

teile Dorstfeld und Marten mit einer Regenmenge von

200l/m2 1,50m hoch unter Wasser. Bei der FW Dortmund

gehen in sechs Stunden rund 4.500 Notrufe ein (Reckling-

häuser Zeitung u. Ruhrnachrichten v. 28.07.2008)

01.07.2013 In einer Kunststoff-Recycling-Anlage

bei Birmingham (GB) geraten 100.000 Tonnen Material in

Brand und verursachen eine fast zwei Kilometer hohe

Rauchsäule. 200 Feuerwehrleute bekämpfen den Brand.

Ursache ist vmtl. ein fliegender Lampion (Recklinghäuser

Zeitung v. 02.07.2013)

12.07.2013 Ein brennendes Stromkabel auf einer

Brücke in Oberhausen führt zu einer Totalsperrung der A3

und massiven Staus. Ein defektes Stromkabel unter dem

Asphalt hat sich erhitzt, die brennende Isolation verur-

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Mai 2018 FeuerweHrCHrONIK

sachte eine riesige Stichflamme (Recklinghäuser Zeitung

v. 13.07.2013)

12.07.2013 40 km südlich von Paris entgleist ein mit

360 Personen vollbesetzter IC in einem Bahnhof. Minde-

stens sechs Menschen sterben, Dutzende werden z. T.

schwer verletzt. Das Bahnhofsdach stürzt ein, vier Wag-

gons werden total zerfetzt (Recklinghäuser Zeitung v.

13.07.2013)

14.07.2013 bis zum 21. Juli XV. Internationale Feu-

erwehr-Wettkämpfe des CTIF, nach 1963 zum zweiten Mal

in Mulhouse (F) (CTIF 2017, Leistungswettbewerbe der

Feuerwehren, S. 32)

24.07.2013 Wegen überhöhter Geschwindigkeit in

einer Kurve entgleist nahe des spanischen Wallfahrtsortes

Santiago de Compostela ein Schnellzug mit 13 Waggons.

Das Unglück fordert 78 Tote und mehr als 140 Verletzte

(Recklinghäuser Zeitung v. 25., 26. u. 30.07.2013)

26.07.2013 Mehr als 2.300 ha. Kiefern- und Steinei-

chenwald werden durch Tage andauernde Waldbrände

auf der Ferieninsel Mallorca zerstört. Es ist der schlimmste

Brand in der Geschichte der Insel, zweitweise bekämpfen

800 Einsatzkräfte das Feuer. Ursache ist unachtsam ent-

sorgte Grillkohle. Auf Rhodos werden ca. 5.000 ha Wald

vernichtet (Recklinghäuser Zeitung v. 29. u. 31.07. u.

05.08.2013)

03.07.2017 Aus ungeklärter Ursache fährt auf der

A9 bei Münchberg (BY) ein Reisebus auf einen LKW-An-

hänger auf. Die Fahrzeuge geraten in Brand, 18 Men-

schen sterben, 30 können sich, teils schwer verletzt,

retten. 200 Einsatzkräfte erleben „einen Tag des Grauens“

(Ruhrnachrichten, Recklinghäuser Zeitung u. WAZ v.

04.07.2017 / FEUERWEHR Retten Löschen Bergen 1-

2/2018, S. 20)

09.07.2017 bis zum 16. Juli XVI. Internationale Feu-

erwehr-Wettkämpfe des CTIF in Villach (A). Mit 236 teil-

nehmenden Gruppen neuer Teilnehmerrekord (CTIF

2017, Leistungswettbewerbe der Feuerwehren, S. 33)

09.07.2017 Im „Olympia-Sportpark“ in Dorsten

(NW) brennen aufgrund eines technischen Defektes ein

Fitness-Studio, eine Tennishalle und eine Physiotherapie-

Praxis nieder. 120 Wehrleute sind im Einsatz, der Sach-

schaden beträgt mehrere Mio. Euro (Recklinghäuser

Zeitung v. 29.07. u. 03.08.2017 / FEUERWEHRein-

satz:nrw 11/2017 / Feuerwehr Retten Löschen Bergen

11/2017)

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25 Jahre Feuerwehr-Museum Salzbergen +Salz- und Ölmarkt16. - 17. Juni 2018Großes Feuerwehr-Oldtimertreffen, Dampf-spritze in AktionEinladungSchon seit 1977 werden bei uns in Salzbergenalte Feuerwehrgeräte und --fahrzeuge gesam-melt. Seit 25 Jahren werden diese im Museumam Overhuesweg präsentiert. Wir freuen unsüber dieses silberne Jubiläum und laden Euchganz herzlich ein, mit uns zu feiern. Fahrzeugeaus unserer Sammlung und vor allem dieDampfspritze waren schon an vielen Orten inDeutschland und darüber hinaus zu sehen. Wirmöchten deshalb gerne eine große Oldtimer-ausstellung in Salzbergen präsentieren und bit-

Termineten dabei um Eure Hilfe. Wenn Ihr einen (odermehrere) Feuerwehroldtimer zeigen könnt,freuen wir uns über Eure Anmeldung und EuerKommen.Samstag 16.06.2018ab 11.00 Uhr Eintreffen der ersten Fahrzeuge15.00 Uhr und 17.00 Uhr Vorführung derDampfspritzeWasserspiele für KinderFeuerwehrautohüpfburg für KinderSalz- und Ölmarkt in der Bahnhofstraße mitLivemusik am AbendSonntag 17.06.2018bis 10.00 Uhr Eintreffen der Feuerwehroldtimer11.00 Uhr Festansprache am MuseumAb 12.00 Uhr zu jeder vollen Stunde Vorführungder Dampfspritze

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Mai 2018 FeuerweHrCHrONIK

Wasserspiele für KinderFeuerwehrautohüpfburg für KinderSalz- und Ölmarkt in der Bahnhofstraßean beiden Tagen ermäßigter Eintritt ins Mu-seum! Für das leibliche Wohl wird gesorgt!Kontakt:Feuerwehr-Museum SalzbergenOverhuesweg 1848499 SalzbergenTelefon 05976 - 9 43 93info@feuerwehrmuseum-salzbergen.dewww.feuerwehrmuseum-salzbergen.de

1. Brandenburger Treffen historischer Feu-erwehrtechnikSamstag, 23. Juni 201810:00 – 22:00Ort: Feuerwehrhistorik Kunow e.V.16303 Schwedt/Oder, Kunower Dorfstraße 23Von Feuerwehrhistorikern für Feuerwehrhisto-riker und alle Fans der Feuerwehrtechnik „vondamals“: Wir laden ein zum„1. Brandenburger Treffen historischer Feuer-wehrtechnik“.Highlights: Teilemarkt, Vorführungen, Prämie-rung besonderer Technik, Fanshop und vielesmehr. Rahmenprogramm: Kindereisenbahn,Springburg, Imbiss-Stände, Softeis, u.v.m. Ab19.00 Uhr: TanzAlle (Freiwilligen) Feuerwehren aus Branden-burg und angrenzenden Gebieten sind herzlicheingeladen, eigene Exponate zur Ausstellunganzumelden.Den Anmeldebogen und weitere Informationengibt es HIER

102

wir bedanken uns bei:

Harald Henne

Peter Korte

Impressum

HerausgeberBernd Klaedtke & Michael Thissen

redaktionsanschriftMichael Thissen

Landstraße 25, 41516 Grevenbroich

[email protected]

www.fw-chronik.de

Bernd Klaedtke ([email protected])

Vanikumer Str. 44, 41569 rommerskirchen

h t t p s : / / w w w. l f v - b b . d e / 2 0 1 8 / 0 2 / 0 6 / 1 -b r a n d e n b u r g e r - t r e f f e n - h i s t o r i s c h e r -feuerwehrtechnik/

Symposium Handdruckspritzenwettbe-werbe in Nordrhein-westfalenSamstag, 07. Juli 2018in der Geschäftsstelle des Verbandes der Feu-erwehren in Nordrhein-Westfalen (VdF NRW)Windhukstraße 80, 42277 Wuppertal

28. wettbewerb für historische Handdruck-FeuerspritzenSonntag, 22. Juli 2018Anlässlich des 12. LandesfeuerwehrtagesBaden-Württemberg in Heidelberg, findet am22. Juli 2018, der 28. Wettbewerb für histori-sche Handdruck-Feuerspritzen in der Heidel-berger Innenstadt statt. Von einem langjährigtätigen Bewerterteam werden die Mannschaf-ten, Spritzen und Leistungen, auf Grundlageder Richtlinien des Landesfeuerwehrverbandsbewertet. Der Wettbewerb soll die Technik undden Einsatz historischer Feuerwehrausrüs-tungsgegenstände veranschaulichen: Er dientzum Erhalt der kulturhistorisch bedeutsamenHanddruck-Feuerspritzen sowie Ausrüstungs-Gegenstände und leistet einen hervorragendenBeitrag zur Werbung für den Feuerwehrdienst.Gleichzeitig sollen Feuerwehren angeregt wer-den, noch vorhandene alte Handdruck-Feuer-spritzen zu erhalten und zu pflegen.http://www.landesfeuerwehrtag-bw.de/hand-druck-spritzenwettbewerb