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DAS MAGAZIN DER INTERSTAATLICHEN HOCHSCHULE FÜR TECHNIK BUCHSNO. 51 | MAI 2016
Informatik Kompetenz seit Jahrzehnten
LAB.2 erö�netForschungs- und Laborinfrastruktur nachhaltig gestärkt
Zwei neue Gesichter Leitung Institute
Interstaatliche Hochschulefür Technik Buchs
NTB
FHO Fachhochschule Ostschweiz
Immer weiterdenken, Technik neu erfinden. Heute die Lösungen für morgen entwickeln. Gemeinsam mehr erreichen. Mit dir. Dein Einstieg bei der thyssenkrupp Presta AG:karriere.thyssenkrupp-presta.com
engineering.
tomorrow.
together.
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Trafostation Konventionell
Trafostation S-Grid
Verteilkabine
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PVA670 kWp
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Immer weiterdenken, Technik neu erfinden. Heute die Lösungen für morgen entwickeln. Gemeinsam mehr erreichen. Mit dir. Dein Einstieg bei der thyssenkrupp Presta AG:karriere.thyssenkrupp-presta.com
engineering.
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together.Ingenieurinformatik an der NTB
MechatronikBasis für Industrie 4.0
Eröffnung LAB.2
Hochgenaue Messungen in präziser Umgebung
Zukunft gestalten
Energiewende bringt in Flums viel Arbeit
Save the date:Technologietag 16
Zwei neue Institutsleiter
Blitzlichter: Neues und Kurzmeldungen aus Forschung und Lehre
Gastinterview:Dr. sc. techn. Theo Maissen
Agenda / Impressum
Intelligentes Stromnetz
Schneller als die Konkurrenz
Echtzeit
Editorial
Photonik an der NTB
Ingenieurstudium begreifbar machen
10 Jahre Jugendtechnikum an der NTB
GTC / Generic Tool Catalog
3N R . 51 / M A I 20 1 6
SFS ist ein internationaler Entwick-lungs-, Fertigungs- und Vertriebs- spezialist mit Schweizer Wurzeln. Mehr als 8000 Mitarbeitende sind auf ein gemeinsames Ziel fokussiert: Das Schaffen von Kundennutzen.
Wir suchen Menschen, die sich mit unseren Zielen identifizieren und dabei querdenken. Menschen, die im Team Höchstleistungen erbringen und Verantwortung übernehmen.
Wenn Sie den Antrieb haben viel zu bewegen, sind Sie bei uns genau richtig!
Kreative Ideen in wirtschaftliche Lösungen umsetzen.
Ihr direkter Link zur erfolgreichen Berufskarriere: www.sfs.biz
www.dividella.ch Mitglied der Körbergruppe
TAUCHEN SIE EIN IN DIE INTERNATIONALE UND SPANNENDE
HIGH-TECH WELT DES PHARMA - MASCHINENBAUS
• Konstruktion - CAD
• Projektleitung & Validierung
• Steuerungstechnik
• Engineering
Kaum ein anderes Schlagwort ist in Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung derzeit so präsent wie Industrie 4.0. Die so-genannte vierte industrielle Revolution hat begonnen, das steht ausser Frage. Doch wie einschneidend, wie nachhal-tig, wie revolutionär sie tatsächlich sein wird, das lässt sich erst erahnen. Umso wichtiger und wertvoller ist es, sich auf die kommenden Entwicklungen vorzubereiten – und sie mit-zuprägen.
An der NTB ist dieses Streben spürbar – in allen Berei-chen, insbesondere natürlich auch im Kompetenzfeld In-genieurinformatik. Hier werden zusammen mit Unterneh-men technologiebasierende Innovationen geschaffen, hier wird die Geschichte vom Internet der Dinge laufend weiter-geschrieben, erhält mehr Substanz durch visionäre Ideen. Ei-nige dieser Ideen finden Sie in der neuen Ausgabe des NTB Folio. Daneben warten auf den folgenden Seiten viele weitere spannende Themen – von Einblicken in die Fach-richtung Photonik über das Jugendtechnikum und den Tech-nologietag bis zur Eröffnung des neuen Labors 2 der NTB.
Wir wünschen Ihnen ein informatives und unterhaltsames Lesevergnügen.
Lothar Ritter, Rektor
Bereit für die «Revolution»
EDITORIAL
SFS ist ein internationaler Entwick-lungs-, Fertigungs- und Vertriebs- spezialist mit Schweizer Wurzeln. Mehr als 8000 Mitarbeitende sind auf ein gemeinsames Ziel fokussiert: Das Schaffen von Kundennutzen.
Wir suchen Menschen, die sich mit unseren Zielen identifizieren und dabei querdenken. Menschen, die im Team Höchstleistungen erbringen und Verantwortung übernehmen.
Wenn Sie den Antrieb haben viel zu bewegen, sind Sie bei uns genau richtig!
Kreative Ideen in wirtschaftliche Lösungen umsetzen.
Ihr direkter Link zur erfolgreichen Berufskarriere: www.sfs.biz
www.dividella.ch Mitglied der Körbergruppe
TAUCHEN SIE EIN IN DIE INTERNATIONALE UND SPANNENDE
HIGH-TECH WELT DES PHARMA - MASCHINENBAUS
• Konstruktion - CAD
• Projektleitung & Validierung
• Steuerungstechnik
• Engineering
5N R . 51 / M A I 20 1 6
BACHELORSTUDIUM
INGENIEURINFORMATIK
Ingenieurinformatik an der NTB
Prof. Dr. Carlo Bach StudienleiterIngenieur-Informatik
Ingenieurinformatik wird
an der NTB seit Beginn
des digitalen Zeitalters
unterrichtet. Seit 1999
ist Carlo Bach als Dozent
für Informatik an der
NTB tätig. Im Gespräch
vermittelt er einen Einblick
in das innovationsfreudige
und spannende Fachgebiet.
Informatikkompetenz an der NTBDie Informatik hat sich in jüngster Ver-gangenheit rasant entwickelt – und es ist kein Ende abzusehen. Prozessoren werden immer preiswerter und kleiner. Dadurch lassen sie sich in Geräte inte-grieren, die noch vor wenigen Jahren kaum vorstellbar gewesen wären. Wea-rable Computers wie Smart Watches, Activity Tracker oder Google Glasses sind dabei nur einige Beispiele.
Die Möglichkeiten, welche die NTB im Bereich Industrie 4.0 und Digital Trans-formation bietet, wurden im NTB FOLIO Nr. 50 bereits aufgezeigt. Auf den fol-genden Seiten möchten wir nun kon-krete Beispiele aus dem Institut für Ingenieurinformatik INF und dem Insti-tut für Computational Engineering ICE anführen. Sie zeigen sehr anschaulich, wie ausgeprägt die Lehr- und Dienst-leistungskompetenz der NTB in der In-formatik und der ICT (Information und Communication Technology) ist.
6 N R . 51 / M A I 20 1 6
BACHELORSTUDIUMBACHELORSTUDIUM
NTB FOLIO: Was unterscheidet die Ingenieurinformatik von der «üblichen» Informatik, die wir kennen – oder zu kennen glauben?Bach: Studierende der Systemtech-nik-Studienrichtung Ingenieurinforma-tik beschäftigen sich mit vielfältigen Facetten einer äusserst interessanten und anspruchsvollen Disziplin. Sie be-finden sich an der Schnittstelle zwi-schen der Informatik und den Ingeni-eurwissenschaften. Damit schliessen sie die Lücke zwischen dem Ingenieur-wesen und den ständig wachsenden Anforderungen in der Informationstech-nologie – eine Verbindung, die gerade für die Umsetzung von Anwendungen in der Industrie 4.0 unabdingbar ist. Die Studierenden erarbeiten sich in der Studienrichtung Ingenieurinforma-tik nicht nur fundiertes Fachwissen, sondern lernen auch eine methodische, strukturierte und systematische Vorge-hensweise für umfangreiche Projekte kennen.
Klingt ziemlich kompliziert. Können Sie ein Beispiel dazu geben?Der PC / Laptop wird zunehmend als Gerät verschwinden und durch «intel-ligente Gegenstände» ersetzt werden. Die immer kleineren, eingebetteten Computer sollen Menschen unterstüt-zen, ohne abzulenken oder überhaupt aufzufallen. Statt – wie derzeit – selbst Gegenstand der menschlichen Auf-merksamkeit zu sein, soll das «Internet der Dinge» den Menschen bei seinen Tätigkeiten unmerklich unterstützen.
Die Konzeption und Entwicklung solch eingebetteter Systeme stellt gegen-über der Softwareentwicklung für PCs, für das Web oder für mobile Geräte er-höhte Anforderungen an die Zuverläs-sigkeit: Bei eingebetteten Systemen werden optimal aufeinander abge-
stimmte Soft- und Hardware benötigt. Sie müssen garantiert innerhalb vorge-gebener Zeiten auf ein Ereignis reagie-ren können und dies meist mit einge-schränkten Ressourcen der eingesetz-ten Microcontrollersysteme bezüglich Rechenleistung, Speichervermögen und Akkukapazität.
Auf dem Stellenmarkt gibt es im Bereich Informatik ja immer wieder kleinere und grössere Wellen-bewegungen. Wie sieht es mit den Perspektiven für Absol ventinnen und Absolventen mit dieser Aus-bildung aus?Absolventinnen und Absolventen der Systemtechnik-Studienrichtung Inge-nieurinformatik sind gesucht, ob in der Region, in der Schweiz oder im Ausland. Der Berufseinstieg erfolgt meist als Entwickler in einem interdisziplinären Team. Dabei stehen Kleinunternehmen mit einem vielfältigen Aufgabenbereich bis hin zu Grossfirmen zur Auswahl. Es bieten sich gute Aufstiegschancen zum Projekt- und Gruppen leiter.
Sind diese Chancen auf die Industrie beschränkt?Natürlich ergeben sich – nicht zuletzt aufgrund der guten Kontakte der NTB zur Industrie – in diesem Bereich be-sonders gute Chancen. Ich denke da an die Entwicklung von Automatisie-rungs- und Kommunikationssystemen, das Steuern und Optimieren von rech-nergestützten industriellen Prozessen oder die Entwicklung von eingebette-ten Systemen. Die fundierte und brei-te Ausbildung erlaubt es auch, in an-deren Branchen wie beispielsweise bei IT-Unternehmen zu arbeiten. Das Entwickeln von mobilen und browser-gestützten Applikationen ist ein Be-dürfnis, welches viele moderne Unter-nehmen haben.
Am Ende des Studiums steht ja die Bachelorarbeit. Wie sehen Projekte, welche die Absolventinnen und Absolventen erstellt haben, konkret aus?Pro Jahr werden rund 20 Bachelorar-beiten realisiert, die einen wesentli-chen Bezug zur Ingenieurinformatik haben. Typisch für die NTB ist dabei, dass solche Arbeiten studienrichtungs-übergreifend durchgeführt werden; zum Beispiel arbeiten Elektrotechnik-ingenieure mit Informatikingenieuren oder Maschinenbauingenieure mit In-formatikingenieuren zusammen. Vie-le Arbeiten kommen durch Firmen-kontakte unserer Institute zustande – in erster Linie natürlich des Instituts für Ingenieurinformatik INF, aber auch des Instituts für Computational Engi-neering ICE, des Instituts ESA und des Instituts für Produktionsmesstechnik, Optik und Werkstoffe PWO. Wir arbei-ten oft Hand in Hand; nicht nur mit den Studierenden, sondern auch unterei-nander. Besonders in Erinnerung ge-blieben sind mir die Arbeiten zum «In-telligenten Kühlschrank», zur «Planung von optimalen Routen für Red Bull Air-Races» oder zum «Cloud Management von Stromgeneratoren».
� Einen spannenden Überblick bietet unsere Website unter www.ntb.ch/bachelorarbeiten und www.ntb.ch/informatik
Absolventinnen und Absolventen der Systemtechnik-Studienrichtung Ingenieurinformatik sind gesucht»«
7N R . 51 / M A I 20 1 6
BACHELORSTUDIUM
Beim Red Bull Air Race geht es darum, ein kleines Propel-lerflugzeug (Abflugmasse ca. 700 kg, Geschwindigkeit um 400 km/h) möglichst schnell durch einen Kurs zu fliegen, der mit Pylonen markiert ist. Anders als bei Autorennen auf einer Rennstrecke haben die Piloten mehr Platz und dadurch grös-sere Freiheit, ihren genauen Kurs zu wählen. Ist es günstiger, in einer engen Kurve an den Pylonen vorbei zu fliegen und dabei in Kauf zu nehmen, dass das Flugzeug an Tempo ein-
büsst? Oder soll man einen längeren Weg wählen und dafür mit einer höheren Geschwindigkeit weiterfliegen? Die Fra-ge ist auch von taktischer Bedeutung: Die anderen Piloten beobachten die Konkurrenten und versuchen, sich gegen-seitig etwas abzuschauen. Selbst wenn man den «optimalen Kurs» wüsste – man würde ihn wohl nicht schon zu Beginn des Renntags fliegen wollen.
In einer Bachelorarbeit am Institut für Computational En-gineering ICE haben Amadeo Amato und Nahuel Perez ein Planungstool entwickelt, das den Piloten ermöglicht, ver-schiedene Strategien zu bewerten. Flugrouten können mit einer grafischen Software geplant werden. In einem Simu-lationsverfahren wird dann berechnet, wie schnell der Kurs durchflogen wird. Man kann analysieren, wo Zeit verloren geht, ob der Kurs auch bei Wind sinnvoll ist, ob die Planung geändert werden soll, wenn die Lufttemperatur ansteigt, und vieles mehr. Eine dreidimensionale, grafische Ausgabe der Flugroute rundet die Software ab. Aktuell wird die Software um ein automatisches Optimierungsverfahren erweitert.
� www.redbullairrace.com
Amadeo Amato Nahuel Perez
Schneller als die Konkurrenz
INGENIEURINFORMATIK, PRAXISFALL I
Optimale Flugmanöver berechnen
8 N R . 51 / M A I 20 1 6
Schneller als die Messung: Signalverarbeitung in Echtzeit.
Die moderne Signalverarbeitung ist ohne fort-geschrittene mathematische Modellierungs- und Rekonstruktionsmethoden undenkbar. Von digitalen Filtern bis zum Machine Lear-ning, vom Smartphone bis zum Computer-tomographen – überall steckt höhere Ma-thematik drin, meistens jedoch unbemerkt und gekapselt in Softwareprodukten. Solche «Out-of-the-Box»-Lösungen stossen oft an ihre Grenzen, wenn Echtzeitfähigkeit gefragt ist, wenn also die Signale schneller verarbei-tet werden müssen, als sie gemessen werden. Für solche Situationen ist es wichtig, dass die Studierenden lernen, wie sie mathematische Methoden geschickt implementieren können, um Lösungen zu erreichen, die besser sind als existierende Verfahren.
Ein Beispiel dafür ist die Bachelorarbeit von Simon Castelberg und Sebastian Lang mit dem Titel «Signalverarbeitung und Data Mi-ning in der Impedanz-Flusszytometrie». Der Industriepartner Amphasys AG stellt Mikro-
fluidik-Chips her, die Zellen in Lösung derart vereinzeln, dass sie hintereinander durch ei-nen Mikrokanal geleitet werden, in welchem die Zellen dann einem elektrischen Wechsel-feld ausgesetzt sind. Die Reaktion der Zellen hängt von ihrem Typ ab. So können sie detek-tiert, charakterisiert und gezählt werden. Die Menge der erzeugten Messdaten ist enorm, die Echtzeitverarbeitung war eine der gros-sen Herausforderungen dieser Arbeit.
Simon Castelberg und Sebastian Lang haben die Aufgabe mit Bravour gemeistert. Nicht zu-letzt haben sie dafür sogar den 2. Platz beim diesjährigen Lab Science Award erreicht.
Cdl
Cdl
Cdl
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Cmem
Rc RmCm RmCm
Cmem
ExcitationElectrodes
GroundElectrodes
Simon Castelberg
Sebastian Lang
Echtzeit
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Real f2
Imag f1
Imag f2
Startpulse
Endpulse
INGENIEURINFORMATIK, PRAXISFALL I I
BACHELORSTUDIUMBACHELORSTUDIUM 9N R . 51 / M A I 20 1 6
Spannende Karrierechancen
www.imt.ch / karriere
SOFTWARE | ELEKTRONIK | MECHANIK | PROJEKTMANAGEMENT | QUALITY SERVICES
IMT AG | 9470 Buchs (SG)
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Gas Flow (L / min)
PRef = 12 mm HG
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20151130_NTB Folio_1_1Seite randabfallend.indd 1 23.11.2015 15:35:01
BACHELORSTUDIUM
Autorin: Monika Badertscher
Entwickelt wird GTC von den drei grossen Werkzeug-Her-stellern Sandvik Coromant, Kennametal und Iscar sowie dem Software-Anbieter Siemens PLM. Diese vier Firmen und das NTB Institut für Ingenieurinformatik INF bilden zu-sammen die Gründer-Gruppe von GTC.
Industrie 4.0 und datengesteuerte FertigungDie Werkzeug-Auswahl bedeutete für einen Prozessplaner vor nicht allzu langer Zeit, in Papier-Katalogen nach spezi-fischen Werkzeugkomponenten zu suchen und bei Fragen nach deren Abnützung oder nach «Feed and Speed» oft Er-fahrungswerte einzusetzen.
Heute werden die Entwicklungen in der Metallverarbei-tungs-Industrie von der Vision Industrie 4.0 und datenge-steuerter Fertigung getrieben. Diese Vision sieht so aus: Die CAM-Applikation hat Zugriff auf die aktuellen Schneidwerk-zeug-Bibliotheksdaten verschiedener Anbieter und erlaubt eine effiziente Werkzeug-Selektion. Durch die optimierte Nutzung von Produktionsanlagen und -prozessen reduzie-ren sich längerfristig die Fertigungskosten. Zu dieser Visi-on gehört auch, dass der Benutzer seine Resultate auf ge-meinsam genutzte Datenbanken laden kann. Dort werden Resultate von verschiedenen Benutzern kombiniert und zur Optimierung von Werkzeug-Auswahl und Produktions-Para-metern ausgewertet.
Der Vorteil von GTCDas GTC-Format ermöglicht Werkzeug-Anbietern, ihre Pro-dukte in einem standardisierten digitalen Werkzeug-Katalog anzubieten. Dies erfordert einerseits die Klassifizierung der Produkte anhand der spezifizierten, generischen Klassen-hierarchie, anderseits die Auslieferung des Katalogs als GTC-Paket. Die GTC-Spezifikation schreibt vor, welche Da-teien und Verzeichnisse in einem GTC-Paket erwartet wer-den und wie die verschiedenen Dateien aufgebaut sind. Sind diese Bedingungen erfüllt, können die Produkte eines Anbieters standardisiert in eine CAM-Applikation importiert und dem Endbenutzer – zusammen mit Produkten ande-rer Anbieter – präsentiert werden. Zwischen grossen Werk-
GTCzeug-Anbietern und Software-Herstellern existieren schon CAM-Applikations-Lösungen, die weit fortgeschritten sind und stetig weiterentwickelt werden. Dabei werden die Ka-taloge online angeboten und können in Minutenintervallen aktualisiert werden.
Das GTC-Format ergänzt den ISO-13399-Standard bei der Vereinheitlichung von Werkzeug-Daten. ISO 13399 stellt standardisierte Eigenschaften und Parameter für Werkzeug-Komponenten zur Verfügung. Angewendet werden diese bei der Beschreibung der Werkzeug-Komponente in einer Produktedatei (p21-Datei). Ein Werkzeug-Katalog enthält für jedes Produkt eine Produktedatei. GTC ermöglicht nun die übersichtliche, hierarchische Darstellung dieser Masse von Produkten in einer Applikation – mit einheitlicher Kategori-sierung für die Suche und definierten Bildern für die Visu-alisierung. Auf diese Weise kann sich ein Benutzer zielge-richtet über verschiedene Hierarchiestufen von Typen und Untertypen bewegen und nach dem optimalen Schneid-werkzeug suchen. Weiter weiss die Applikation durch die Definition und Übermittlung von Metadaten, welche Pro-dukte in der Datenbank aktualisiert oder abgelöst werden müssen.
Während die grossen Firmen das GTC-Format selber imple-mentieren, gilt es nun, kleinere Werkzeug-Anbieter bei der Herstellung von GTC-Paketen zu unterstützen. Hier wirkt das Institut INF als einer von mehreren Akteuren mit dem Ziel, das GTC-Format grossflächig zu verbreiten.
Das Institut für Ingenieurinformatik INF hat die Webseite gtc-tools.com aufgebaut,
um Informationen und Wissen rund um Generic Tool Catalog GTC zu verbreiten.
Auf der Website werden Spezifikationen und Services angeboten, um Firmen bei der
Umsetzung des GTC-Formats zu unterstützen.
Cutting Tool
Cutting Item Tool Item Adaptive Item Assembly Item
Generic Tool Catalog
INGENIEURINFORMATIK, PRAXISFALL I I I
AF&E
Spannende Karrierechancen
www.imt.ch / karriere
SOFTWARE | ELEKTRONIK | MECHANIK | PROJEKTMANAGEMENT | QUALITY SERVICES
IMT AG | 9470 Buchs (SG)
1
5
Gas Flow (L / min)
PRef = 12 mm HG
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Die NTB geniesst seit Jahrzehnten einen ausgezeichneten Ruf als kompetenter Partner auf dem Gebiet der Photonik – einer Querschnittstechnologie der Bereiche Optik, Elektro-nik und Informationstechnik. Als Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts liegt die Photonik im Trend und passt her-vorragend in die NTB, die sich seit nunmehr 20 Jahren der Systemtechnik verschrieben hat.
In den letzten fünf Jahren wurden an der NTB mit einem Team von 15 Mitarbeitenden Photonik-Projekte im Wert von etwa 1,5 Millionen Franken pro Jahr realisiert. Im Bereich Photonik sind fünf Dozenten und zehn wissenschaftliche Mitarbeiter auf Masterstufe in den drei Instituten MNT, PWO und ESA in Forschung und Entwicklung sowie in der Lehre engagiert.
Die nachfolgende Darstellung gibt einen Überblick über die Breite und Vielfalt photonischer Themen an der NTB.
Photonische MesssystemeDie ganzflächige und berührungslose Messung von 3D-Form, Oberfläche und Verformung mittels photonischer Ver-fahren gewinnt in der Praxis zunehmend an Bedeutung. Die NTB bietet die schweizweit einmalige Möglichkeit, solche Verfahren zu entwickeln und sofort in der Praxis zu erpro-ben. So können die Anwendungsgebiete und Grenzen di-rekt erkannt und erweitert werden.
Die NTB verfügt über eine grosse Auswahl an photonischen Messverfahren. Zur Analyse grösserer Werkstücke und zu deren Digitalisierung wird das Verfahren der Streifenprojek-tion eingesetzt. Mit der Methode der Fokusvariation lassen sich hochaufgelöste, flächenhafte Messungen an Mikrobau-teilen wie beispielsweise Mikrolinsen durchführen, während chromatische Weisslichtsensoren Rauheit und Kontur analy-sieren. An der NTB werden auch Lasersensoren entwickelt, in denen klassische taktile Messtechnik mit photonischen Verfahren wie Interferometrie und Bildverarbeitung kombi-niert wird. Ein solches innovatives Konzept reduziert Mes-sunsicherheiten auf unter 100 Nanometer.
Schliesslich beschäftigt sich die NTB auch mit Verfahren wie der digitalen Holografie. Deren herausragende Eigen-schaft ist die Aufnahme der kompletten Objektinformation mit einem einzigen Bild – ohne Scannen, wie es bei anderen Verfahren meist erforderlich ist. Dadurch ist keine Schwin-gungsisolierung notwendig und das System kann auch in der Produktionskontrolle eingesetzt werden. Die erzielba-ren Messauflösungen liegen unter einem Nanometer, die Messfläche beträgt bis zu 4 mm².
NTB INSIDE
Photonik an der NTB
Seit vielen Jahren ist die NTB auf dem Gebiet der
Photonik ein gefragter Partner, sei es im Rahmen
gemeinsamer Entwicklungsprojekte mit der
Industrie oder im Bereich der Masterausbildung.
Seit Herbst 2015 ist die Photonikkompetenz
nun auch auf Bachelorstufe in Form der neuen
Studienrichtung Photonik sichtbar.
Autoren: Markus Michler und Carsten Ziolek
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NTB INSIDE
Integrierte und miniaturisierte OptikDer Transport von Licht in optischen Kabeln zur Übertragung von Daten, zum Transport von Energie oder zu Beleuchtungs-zwecken ist in photonischen Systemen von grosser Bedeu-tung. An der NTB werden Systeme entwickelt, in denen Glasfasern und mikrotechnisch gefertigte Lichtwellenleiter zur optischen Kommunikation, für integriert optische Schalt-kreise, aber auch für Sensorikanwendungen eingesetzt werden. Dabei stehen Konzepterstellung, Design, Simula-tion und Charakterisierung der Systeme im Vordergrund, während die Wellenleiterherstellung zumeist bei unseren Partnern in der Industrie geschieht. Im Bereich der chemischen Analy-tik wurde zum Beispiel ein Sensor-system entwickelt, bei welchem inte-grierte Wellenleiter auf Polymerbasis genutzt werden, um Licht verschie-denfarbiger LEDs auf einer Prüfsubs-tanz zu fokussieren und aus dem Ab- sorptionsverhalten auf den Ablauf ei-ner chemischen Reaktion rückschlie-ssen zu können.
Mikrotechnologien und Integrations-verfahren spielen auch bei miniatu-risierten optischen Elementen wie MOEMS (mikro-opto-elektro-mechani-sche Systeme) eine entscheidende Rol-le. Auf diesem Gebiet kann die NTB aus der vollen Breite an mikrotechnischen Verfahren und Anlagen schöpfen, um vielfältige Komponenten für die Optik zu entwickeln, zum Beispiel optische durchstimmbare Filter, Mikrospiegel-systeme oder miniaturisierte Optiken. So konnte beispielsweise gemeinsam mit einem Laserher-steller ein mikrotechnisches Filterelement zur Selektion der Wellenlänge in Festkörperlasern realisiert werden.
HochleistungsoptikenDie Entwicklung und Herstellung hochleistungstauglicher und langlebiger Optiken ist von grosser Bedeutung für die photonische Industrie. Die NTB hat sich zusammen mit dem Innovationszentrum RhySearch und einem Konsortium aus 13 Industrie- und Forschungspartnern der Thematik ange-nommen. So entsteht an der NTB ein Messplatz für die laser-induzierte Schadensuntersuchung von optischen Hochleis-tungsschichten (LIDT). Einzigartig ist dabei die Integration
einer speziellen Kammer, in der die Proben gezielten Um-gebungseinflüssen und Laserbestrahlung ausgesetzt und so kontrolliert degradiert werden können. Erwartet werden daraus wichtige Erkenntnisse darüber, wie Optiken und ihre Beschichtungen altern. Schliesslich wird die NTB das Mess-system noch erweitern, um die Möglichkeit zu schaffen, Op-tiken mit Absorptionen im ppm-Bereich zu vermessen.
Auch auf dem Gebiet der Herstellung optischer Hochleis-tungsschichten betätigt sich die NTB. So werden beispiels-weise zusammen mit Industriepartnern aus der Region
sowohl Sputterprozesse als auch die dafür notwendige An-lagentechnik fortentwickelt.
Optoelektronik und BildverarbeitungFür die schnelle und automatische Prüfung von Bauteilen und Oberflächen in der Produktion bei kurzen Taktzeiten setzt die NTB modernste Bild- und Signalverarbeitungsver-fahren ein. Neben geeigneten Flächen- und Zeilenkameras ist dafür auch die richtige Beleuchtungstechnologie notwen-dig – ob im UV- oder Infrarotbereich. Eine besondere Spezi-alität an der NTB ist die Inspektion schwieriger Oberflächen wie Glas oder polierte Metalle. Beispielsweise entstand ein Verfahren zur Bestimmung der Oberflächengüte von Ventil-
Die Entwicklung und Herstellung hochleistungstauglicher und langlebiger Optiken ist von grosser Bedeutung für die photonische Industrie.»
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Kompetente Köpfe: das (unvollständige) Team «Photonik», bestehend aus Dozenten und wissenschaftlichen Mitarbeitern.
13N R . 51 / M A I 20 1 6
gehäusen, welche wesentlich für Lebensdauer und Dicht-heit ist. Da der Herstellungsprozess der Gehäuse nicht ge-nügend beherrscht wird, müssen diese zu 100 Prozent geprüft werden. Für jedes Gehäuse werden auf einer Spiral-bahn über 800 Bilder aufgenommen, nahtlos zusammenge-setzt und ausgewertet. Damit werden Kontrastschwankun-gen oder Beleuchtungsinhomogenitäten als solche erkannt und Fehlklassifikationen sicher verhindert.
OptiksimulationIm Bereich der Simulation photonischer Systeme kommen heutzutage komplexe physikalische und mathematische Al-gorithmen zum Einsatz. Sie werden benötigt, um im Bereich der Optikauslegung, der Wellenleiterdimensionierung, der Beleuchtungstechnik oder auch der Dünnschichtoptik pho-tonische Systeme zu dimensionieren und auszulegen. Auch lassen sich auf diese Weise präzise Voraussagen über Funk-tion und Qualität der Komponenten und Systeme machen. Die NTB kann auf langjährige Erfahrung und eine Vielfalt an Softwarelösungen zurückgreifen – sowohl im Bereich der strahlen- und wellenoptischen Simulation als auch im Be-reich der Dünnschichtsimulation und Multiphysics-Modellie-rung, also der Kopplung optischer, mechanischer oder ther-mischer Problemstellungen.
Neue Studienrichtung Photonik Neben der langjährigen Photonikkompetenz der NTB im Bereich Forschung und Entwicklung und in gemeinsa-men Entwicklungsprojekten mit der Industrie hat die Pho-tonik an der NTB auch einen wichtigen Stellenwert im Be-reich Aus- und Weiterbildung. Seit vielen Jahren engagiert sich die NTB im Bereich der Masterausbildung gemeinsam mit ausländischen Partnerhochschulen sowie im Schweizer Fachhochschulmaster MSE. Seit Herbst 2015 wird Photo-nik nun auch auf Bachelorstufe in Form einer eigenen Studi-enrichtung im Rahmen des Systemtechnikstudiums ange-boten. Mit diesem Angebot kommt die NTB einem Wunsch der Schweizer Photonikindustrie und des Schweizer Maschi-nenverbandes Swissmem nach, Ingenieurinnen und Inge-nieuren mit vertieften Grundlagen in Optik und Elektronik auszubilden. Das Angebot der NTB kombiniert eine solide Grundlagenausbildung in Systemtechnik mit der Vertiefung in einer Studienrichtung mit Zukunft. Der hohe Praxisanteil während der Ausbildung garantiert den Absolventen beste Berufs- und Karrierechancen als Systemtechnik-Ingenieur/in mit der Studienrichtung Photonik.
� www.ntb.ch/photonik
Das Angebot der NTB kombiniert eine solide Grundlagenausbildung in Systemtechnik mit der Vertiefung in einer Studienrichtung mit Zukunft.»
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NTB INSIDE14 N R . 51 / M A I 20 1 6
TECHDEINE ZUKUNFT
STUDIENRICHTUNG
MIKROTECHNIK
STUDIENRICHTUNG
ELEKTRONIK UNDREGELUNGSTECHNIK
STUDIENRICHTUNG
PHOTONIK
STUDIENRICHTUNG
INFORMATIONS- UND KOMMUNIKATIONSSYSTEME
STUDIENRICHTUNG
INGENIEUR- INFORMATIK
Interstaatliche Hochschulefür Technik Buchs
NTB
FHO Fachhochschule Ostschweiz
Ingenieurstudium Systemtechnik mit sechs Studienrichtungen
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INFORMIEREN
studium.ntb.ch
STUDIENRICHTUNG
MASCHINENBAU
15N R . 51 / M A I 20 1 6
BACHELORSTUDIUM
Die Infotage haben an der NTB eine lange Tradi-tion. Und obwohl zum Beispiel viele Fachmessen über schwindende Besucherzahlen klagen, konn-te die NTB in den letzten Jahren die Besucherzah-len ihrer Informationstage halten – und teilweise sogar steigern.
Für den Erfolg gibt es vielfältige Gründe, wie die Feedbacks der Besucherinnen und Besucher zei-gen. Die ungezwungenen Gespräche mit den Dozenten sowie den Absolventinnen und Absol-venten des Studiums stehen bei vielen an erster Stelle. Die spannenden und informativen Präsen-tationen im Labor oder im Hörsaal folgen gleich
danach. In Buchs begeisterte ganz besonders der Einblick in die Labors der Institute mit zahl-reichen Exponaten und Projektbeispielen aus der Industrie. Sicher liessen sich die Besucherinnen und Besucher auch von der Begeisterung der an-wesenden Studierenden für ihr Bachelorstudium Systemtechnik anstecken. Und wie auf Facebook angekündigt, erklärte die NTB, was Wintersport mit Ingenieurskunst zu tun hat. Fazit: eine rundum gelungene Sache.
� Die Daten der nächsten Infotage gibt es jeweils unter www.ntb.ch/infotage
Virtuelle Welt hin oder her – es geht eben doch nichts über echte
Erfahrungen und reale Gespräche. So dachten wohl auch die über
300 jungen Menschen, welche die Infotage zum Ingenieurstudium
Systemtechnik im NTB Studienzentrum, am NTB Campus Buchs oder
beim Kooperationspartner HTW Chur besucht haben.Autor / Text und Bilder: Roland Seeger
Ingenieurstudiumbegrei�ar
machen
BACHELORSTUDIUM16 N R . 51 / M A I 20 1 6
BACHELORSTUDIUM 17N R . 51 / M A I 20 1 6
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KINDERUNI – «SUOLA VIVANTE»KINDERUNI – «SUOLA VIVANTE»
10 Jahre Jugendtechnikum Das Jugendtechnikum feiert dieses Jahr sein 10-jähriges Jubiläum. In jeweils drei
Experimentalvorlesungen führt die NTB in Kooperation mit der Scuola Vivante in ihrem
Hörsaal seit 2006 jedes Jahr rund 200 Kinder und Jugendliche spielerisch in die
faszinierende Welt der MINT-Diszi plinen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft
und Technik) ein. Im Gespräch erzählen Jürg Mäder (Scuola Vivante) und Lothar Ritter
(NTB) von den Hintergründen des Jugendtechnikums.
Autor / Text und Bilder: Roland Seeger
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NTB INSIDE
Jugendtechnikum: Wer hat's erfunden?Mäder: Im Rahmen der «fit»-Freizeitkurse der Scuola Vivante wollten wir eine Plattform für technisch interessierte Kinder und Jugendliche schaffen. Unser eigenes Konzept «Brüt-werk – die Tüftelwerkstatt» hat gezeigt, dass das Interesse für Naturwissenschaften und Technik schon im Primarschul-alter sehr hoch ist, aber leider erst in der Oberstufe zum Zuge kommt. Mit der Idee, Vorlesungsluft schnuppern zu können, ohne Hands-on-Experimente durchzuführen, gin-gen wir 2005 zur NTB. Der damalige Rektor, Prof. Dr. Klaus Wellerdiek, hat dieses Projekt an Lothar Ritter delegiert. Die-ser hat die Umsetzung der Idee sofort gefördert. Mit ins Boot holte er den Physiker und Dozenten Prof. Dr. Reto Casparis und seinen technischen Assistenten Toni Müller. Die beiden haben mit grossem Engagement die ersten Physikvorlesun-gen im vollen Auditorium abgehalten. Der Rest ist Geschich-te. Was als einmaliger Anlass geplant war, findet nun zum zehnten Mal statt.
Kinder und Jugendliche nutzen in der heutigen Zeit von klein auf Computer und Internet. Hat dies Auswirkungen auf das Jugendtechnikum?Mäder: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer Veran-staltung wollen nicht nur Computer, Tablets und Smartpho-nes nutzen, sondern auch erfahren, wie diese Dinge funktio-nieren und einen Blick hinter das Display werfen.
Gab es besondere Highlights?Mäder: Die Lust, die Leidenschaft und das überdurchschnitt-lich grosse Engagement, mit welchem die Dozentinnen und Dozenten die Vorlesungen vorbereiten und durchführen, faszinieren mich jedes Mal aufs Neue. Es gelingt ihnen, je-des Jahr über 200 Kinder und Jugendliche in den Bann zu ziehen und ihnen die Welt der Naturwissenschaft und Tech-nik näherzubringen. Diese Freude und das Interesse zu we-cken – darin liegt die Absicht der «fit»-Kurse.
Kommen die Teilnehmer dann ein paar Jahre später wieder an die NTB, um ein Ingenieurstudium zu absolvieren? Ritter: Natürlich freut es uns, wenn wir bei den Teilnehmerin-nen und Teilnehmern einen so positiven und nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Tatsächlich gibt es auch immer wie-der mal «alte Bekannte». Das ist aber nicht unser primäres Ziel. Im Vordergrund steht, bei Kindern und Jugendlichen die Begeisterung für die Technik zu wecken und zu fördern.
Wo sehen Sie das Jugend technikum in 10 Jahren?Mäder: Die Marke Jugendtechnikum gehört zur NTB – es liegt an ihr, den weiteren Weg vorzugeben. Nach den Best-of-Veranstaltungen zum 10-jährigen Jubiläum werden wir uns über die Zukunft des Jugendtechnikums unterhalten.
Ritter: Auch in 10 Jahren wird es eine Herausforderung sein, Kinder und Jugendliche für die Technik und die Naturwis-senschaften zu begeistern. Die Idee und das Ziel des Ju-gendtechnikums wird es weiter geben. Die Formate und Ka-näle der Kommunikation werden sich vielleicht verändert haben.
Physik- und Chemie vorlesungen für Kinder, Jugendliche, Familien und Erwachsene an der Hoch schule für Technik Buchs NTBMittwoch, 15. / 22. Juni 2016, 14:15 — 16:15 Uhr
Eine Kooperation von:
Best of Jugend Technikum 2006 – 2016
Medienpartner:
Studienstiftung
Auszug aus dem vielfältigen Programm
www.ntb.ch/jugendtechnikum
PHYSIK DER SICHTBAREN UND DER UNSICHTBAREN KRÄFTE
Wer hat schon mal den Wind gesehen? Kräfte zeigen sich in unserem Alltag nur durch ihre (Aus-) Wirkungen, wie z.B. durch Verformung oder Beschleunigung. Doch braucht man für eine Bewegung immer eine Kraft? Un-sere Erfahrung sagt: JA! Isaac Newton sagt: NEIN! Und Newton behauptet weiter: «Wie du mir, so ich dir!» Was will er uns wohl damit sagen? Diese und andere Fragen rund um das Thema Kräfte wollen wir anhand vieler an-
schaulicher Beispiele besprechen. Wir werden untersuchen, welche Kräfte die Welt zusammenhalten und dass Kräfte auch über sehr grosse Entfernun-gen wirken können. Ausserdem wollen wir euch zeigen, warum ohne Rei-bungskraft nichts «geht».
AUF CHEMISCHER SPURENSUCHETatort: Buchs, ermittelnder Kommissar: Du. Wie über-führst du den Täter? Mit Hilfe von chemischen Untersu-chungen lösen wir diesen Kriminalfall. Ihr erhaltet dabei einen Überblick über das Vorgehen von Kriminaltech-nikern, von der Tatortsbegehung bis zur Täterüberfüh-rung. Und wir zeigen euch die chemische Funktions-weise der zum Lösen des Kriminalfalls verwendeten
forensischen Tests. Damit wir am Schluss gemeinsam diese Frage beantwor-ten können: Und wer ist nun der Täter?
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MASTERSTUDIUM MECHATRONIK
Schlagworte wie Industrie 4.0, Smart Factory oder Smart Products sind in den Medien bereits allgegenwärtig. In fünf Jahren werden voraussichtlich 50 Milliarden Maschinen und Geräte über das Internet verbunden sein. Durch die Vernet-zung der realen mit der virtuellen Welt beherrscht die intel-ligente Fabrik die Komplexität, ist weniger störanfällig und steigert die Effizienz in der Produktion. In der Smart Facto-ry kommunizieren Menschen, Maschinen und Ressourcen so selbstverständlich wie in einem sozialen Netzwerk. Intel-ligente Produkte verfügen über das Wissen ihres Herstel-lungsprozesses und künftigen Einsatzes. Das Produkt steu-ert selbständig durch die Fertigung, bestimmt den nächsten Herstellungsschritt und kennt zu jedem Zeitpunkt den eige-nen Zustand.
In den nächsten Jahren werden sich Geschäfte durch neue innovative Geschäftsmodelle radikal verändern. In der Auto-mobilindustrie konnte sich niemand vorstellen, dass Google ein selbstfahrendes Auto (autonome Roboter) entwickelt. In der Musikindustrie wird die Compact Disc immer mehr durch Downloads und Streamingdienste verdrängt. Zahntechnik-labors werden durch 3D-Printer beim Zahnarzt ersetzt. Der Trend zur Individualisierung von Produkten setzt eine hoch-flexible Fertigung und Automation voraus, um Losgrösse 1 wirtschaftlich produzieren zu können.
In der Produkt- und Prozessentwicklung beschreibt die Me-chatronik die Vorgehensweise, um die Bereiche der Infor-mationstechnologie und der Elektrotechnik mit der Mecha-nik so zu vereinen, dass intelligente Lösungen für steigende Anforderungen an Funktionsumfang, Leistungsdichte, Auto-nomie oder Effizienz realisiert werden können. Damit ist die Mechatronik die Grundlage für die weitere Digitalisierung der Produkte und der Produktion, aber auch vieler anderer Lebens- und Arbeitsbereiche. Und somit die Basistechnolo-gie für die Industrie 4.0.
Das Masterstudium in Mechatronik an der NTB bereitet die Studierenden mit einem guten Mix aus theoretischer, prak-tischer und projektbezogener Wissensvermittlung ideal auf die Anforderungen der Arbeitswelt von morgen vor.
Neben der Vertiefung in Grundlagenthemen wie Aktorik, Sensorik, Regelungs- und Steuerungstechnik, Automatisie-rung und Robotik liegen die Schwerpunkte in der Entwick-lung mechatronischer Produkte durch modellbasierten Ent-wurf und Softwareunterstützung.
An der NTB lassen sich zwei verschiedene Mastertitel in Mechatronik erwerben:Der wissenschaftlich orientierte «Master of Engineering Mechatronik (M.Eng)» wird in Kooperation mit der Hoch-schule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung HTWG Kons-tanz durchgeführt, welche auch den Titel verleiht. Dieser ist international anerkannt und seit 2008 durch die ZEvA Han-nover akkreditiert. In zwei Projekten (Mechanik und Auto-mation) und zusätzlichen Wahlmodulen werden die theoreti-schen und wissenschaftlichen Inhalte des Studiums vertieft. Dabei sammeln Sie neben der theoretischen Vertiefung auch wertvolle praktische Erfahrungen als Projektmitarbei-ter in der ersten Arbeit bis hin zum Projektleiter in der Mas-ter-Thesis. Die Master-Thesis ist wissenschaftlich orientiert und wird im Rahmen von Forschungsprojekten zusammen mit der Industrie oder mit einer Hochschule durchgeführt.
Der praxisorientierte «Master of Advanced Studies FHO in Mechatronik (MAS)» ist ein Abschluss der FHO Fachhoch-schule Ostschweiz und schweizweit anerkannt. Der Schwer-punkt liegt auf der praktischen Umsetzung und Anwendung der gelernten Inhalte. In der Master-Thesis müssen die Stu-dierenden die praxisnahe Umsetzung einer industriellen Problemstellung erarbeiten.
Beide Masterstudiengänge werden berufsbegleitend durch-geführt, Präsenzzeiten sind jeweils am Freitagnachmittag und Samstagvormittag. Dadurch können sie sehr gut mit ei-ner 80-prozentigen Industrietätigkeit kombiniert werden.
� www.ntb.ch/mechatronik-master
Mechatronik:Basis fürIndustrie 4.0
«Der Masterstudiengang MME bereitet die Studierenden auf eine anspruchs-volle und vielseitige Tätigkeit mit mo-dernen Anlagen und Produkten vor.»
Prof. Dr.-Ing. Uwe Kosiedowski, Studiendekan MK, Studiengangsleiter ASE und MME, HTWG Konstanz
Autor: Günter Nagel
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MASTERSTUDIUM ENERGIESYSTEME
Der ständige Ausgleich zwischen Pro-duktion und Verbrauch wird durch die zunehmende, fluktuierende Einspei-sung aus erneuerbaren Energie-Erzeu-gungsanlagen beeinflusst und er-schwert den zuverlässigen Netzbetrieb. Um diese Anforderung zu meistern, kann ein stetiger Netzausbau länger-fristig nicht die einzige Option sein. In Thun wird die Herausforderung ange-nommen und die intelligente Stromzu-kunft aktiv mitgestaltet.
Um das Zusammenspiel von einzelnen Systemkomponenten zu testen, baut die Energie Thun AG am Moosweg in Thun ein Smart-Grid-Testgebiet auf. Das ausgewählte Versorgunggebiet besteht mehrheitlich aus Gewerbebe-trieben und aus einzelnen Wohnhäu-sern. Die Verbrauchs- und Lastsitua-tion ist tagsüber, in der Nacht und am Wochenende sehr unterschiedlich.
Regelbare TransformatorenIm Frühling 2015 wurden im Thuner Testgebiet die ersten zwei S-Grid-Tra-fos, d.h. regelbare Ortsnetz-Transfor-matoren (Ront), im Parallelbetrieb auf der Niederspannungsseite (400 V) in
Intelligentes Stromnetz
der Schweiz in Betrieb genommen. Die beiden Ront binden zurzeit zwei Fotovoltaikanlagen mit einer Gesamt-leistung von rund 1.2 MW ein, weite-re PV-Anlagen sind geplant. Die Ront überwachen und regeln die Netzspan-nung entsprechend der aktuellen Ein-speisung und sind in das Netzleitsys-tem (Stationsleittechnik) der Energie Thun AG eingebunden. Wichtig ist, dass auch der am weitesten entfern-te Kunde noch über eine Spannung in-nerhalb der vorgeschriebenen Norm verfügt. Durch den Einsatz der Ront konnte ein unverhältnismässiger und kostspieliger Netzausbau verhindert werden.
Last- und ProduktionsmanagementDie Spannungsregelung durch Ront ist nur eine von vielen Möglichkeiten im intelligenten Stromnetz. Übersteigt zum Beispiel die anfallende Leistung aus den PV-Anlagen die Netzaufnah-mekapazität, kann die Leistung der So-larwechselrichter bedarfsgerecht redu-ziert werden. Weiter können bei einer Überproduktion mögliche Lasten zu-geschaltet werden. All diese Massnah-men benötigen ausgeklügelte Steue-
rungen, die den aktuellen Netzzustand überwachen und entsprechende Akti-onen auslösen. Die Steuerungen müs-sen über schnelle Kommunikationslei-tungen (Glas faserleitungen) mit dem Netzleitsystem verbunden sein.
Intelligentes MesssystemIn Thun ist der Startschuss zur Einfüh-rung eines intelligenten Messsystems im September 2015 in einem anderen Testgebiet erfolgt. Es werden laufend neue Liegenschaften mit Smart Metern ausgerüstet. Aktuell geht die Energie Thun AG davon aus, dass es etwa zehn Jahre dauern wird, bis alle Zähler aus-gewechselt sind.
Die Zähler kommunizieren mittels Po-wer Line Communication (PLC) mit der Zentrale. Sie überwachen nebst der Fernauslesung auch die Spannungs-qualität und dienen als Sensoren im Netz. Allfällige Spannungsabweichun-gen werden an jedem Messpunkt im Netz detektiert und die entsprechen-den Warnungen gemeldet.
Im Jahr 2012 hat die Energie Thun AG gemeinsam mit der ETH Zürich ein Pilot-projekt1 zur Erforschung neuer Energie-dienstleistungen basierend auf intelli-genten Messsystemen durchgeführt. Die gewonnenen Erkenntnisse kom-men nun in der Ausrüstung der Thu-ner Haushalte zur Anwendung, eben-so wie die durch das Bundesamt für Energie festgelegten technischen Min-destanforderungen und Einführungs-modalitäten.
Die Testgebiete in Thun werden lau-fend erweitert und die Spannungs-regelung, das Lastmanagement, das intelligente Messsystem, das Netzleit-system sowie die Visualisierung ge-testet. Die Erfahrungen fliessen für zu-künftige und strategische Entscheide in Netzstrategien und Messkonzepte ein.
1 Wilhelm Kleiminger et al., Innovative Dienste mit in-
telligenten Stromzählern,
Bulletin SEV/VSE 9/2014, S. 29–32.
Technische, regulatorische und wettbewerbliche Rahmenbedingungen fordern den
heutigen Verteilnetzbetreiber. Smart Grid, Smart Metering und Smart Home sind
die Schlagwörter und angedachten Lösungsansätze. In Thun ist der Grundstein für ein
zukunftsorientiertes Stromversorgungsnetz gelegt, basierend auf einer Masterarbeit
im Rahmen des MAS Energiesysteme an der NTB. Autor: Roland Schindler
Dieser Beitrag ist auch im Bulletin, dem offiziellen Publikationsorgan des VSE und von Electro suisse, Ausgabe 12/2015, erschienen.
Trafostation Konventionell
Trafostation S-Grid
Verteilkabine
Entferntester Kunde
PVA100 kWp
PVA450 kWp
PVA670 kWp
«Die Weiterbildung MAS Energiesysteme ist am Puls der Zeit. Innovation im Stromverteilnetz ist gefragt, Smart Grid, Smart Meter und Smart Home werden uns zukünftig fordern.»
Roland Schindler, MAS EnergiesystemeLeiter Asset Service Stromnetz bei Energie Thun AG
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AF&E
Erö�nung
Die offizielle Eröffnung am 20. Januar 2016 wurde in allen drei Hörsälen der NTB live übertragen. Nach einem virtu-ellen Rundgang folgte das feierliche Durchschneiden des roten Bandes im Hörsaal G1. Anschliessend wurden die Re-gierungsvertreter, der Hochschulrat mit Präsident Theo Mai-ssen von Rektor Lothar Ritter zu einem Besuch des Labors inklusive Besichtigung der Reinräume eingeladen, natürlich in passender Schutzbekleidung.
Einen Tag später folgte der zweite Teil der Eröffnungsfeier-lichkeiten, zu welchem rund 200 Gäste willkommen gehei-ssen werden konnten, darunter Ehemalige der NTB, Indus-
triepartner und interessierte Mitarbeitende der NTB. Nach der Begrüssung durch Lothar Ritter kamen die Besucher in den Genuss des Vortrags «Integration of Everything – Wie die digitale Welt zusammenwächst» von Prof. Dr. Gunter Dueck. Der renommierte Philosoph und Mathematiker skiz-zierte darin die Welt von morgen. Ebenso lehrreich wie un-terhaltsam. Bestes «Edutainment»!
Danach konnten die Gäste einen Blick in die neuen Labors werfen, zudem präsentierten die sieben Institute ihre Dienst-leistungen und Möglichkeiten.
LAB.2Am 20. Januar 2016 konnte die NTB das Labor 2 in einem feierlichen Rahmen eröffnen,
unter anderem gemeinsam mit Vertretern der Trägerkantone St. Gallen und Graubünden
sowie dem Fürstentum Liechtenstein. Die NTB Buchs kann mit dem neuen Laborgebäu-
de seine Forschungs- und Laborinfrastruktur nachhaltig erweitern. Vertreter der Träger
brachten ihre Freude und ihren Stolz zum Ausdruck.
Autor: Roland Seeger, Bilder: Rudi Schachenhofer und Roland Seeger
Die rund 200 Gäste durften sich über ein breit gefächertes Programm freuen, das alle Sinn ansprach.
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AF&E
«Mit dem neuen Labor 2 wird eine wichtige Voraussetzung geschaffen, dass an der NTB auf Dauer Qualität produziert werden kann. Allerdings ist das Niveau des Leistungsmerk-mals Qualität nicht ein für alle Male erreicht, sondern ist stets von Neuem, gewissermassen jeden Tag zu erarbeiten. Die NTB hat im Laufe ihrer nun über vier Jahrzehnte dau-ernden Geschichte bewiesen, dass sie nicht nur in der Lage ist, den Qualitätserfordernissen zu genügen, sondern dass sie bereit ist, die Qualität auf hohem Niveau auch in Zukunft zu erbringen.»Theo Maissen, Präsident des Hochschulrates
«Die NTB geniesst als Forschungsstätte und als Bildungs-stätte einen ausgezeichneten Ruf. Eine der grössten Stär-ken der NTB ist ihr lange gewachsenes und gut funktionie-rendes Netzwerk. Ein herausragendes Beispiel bilden die Partnerschaften im Projekt Rhysearch. Die NTB ist für unse-re Industriebetriebe eine Plattform des Wissens- und Tech-nologietransfers, aber auch eine wichtige Quelle von pra-xisnah und gut ausgebildeten jungen Ingenieurinnen und Ingenieuren.»Aurelia Frick, Regierungsrätin des Fürstentums Liechtenstein
«Ich freue mich sehr, dass wir talentierten Studierenden mit diesem Neubau nun eine moderne Infrastruktur und ver-besserte Rahmenbedingen bieten können. Wer seine Aus-bildung hier absolviert, bleibt der Region und dem Kanton eher erhalten. Deshalb ist es wichtig, dass wir unseren Bil-dungsplatz à jour halten.»Stefan Kölliker, Regierungsrat des Kantons St. Gallen
«Die Gründung der NTB erfolgte einst mit der Zielsetzung, für die Wirtschaftsregion Alpenrhein/Bodensee gut qualifi-zierte Ingenieurinnen und Ingenieure auszubilden. Mit dem Entscheid der drei Träger der NTB, den heute zu feiernden Erweiterungsbau zu finanzieren, unterstützt die öffentliche Hand genau dies. Nutzen für die Region kann dieser Erwei-terungsbau jedoch nur entfalten, wenn er von den Dozie-renden, den Forschenden, den Studierenden ideenreich und motiviert für die Ausbildung sowie den Wissens- und Technologietransfer genutzt wird.»Martin Jäger, Regierungsrat des Kantons Graubünden
LAB.2Oben: Laborgebäude von aussenUnten: Giveaway am Tag der Eröffnung
Oben: Regierungsvertreter an der EröffnungUnten: Prof. Dr. Gunter Dueck, Referent
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AF&E
Die Produktionsmesstechnik ist eine Schlüssel-technologie für die Entwicklung und Herstellung sowie der Qualitätssicherung von Produkten und Prozessen. Viele Unternehmen im Alpenrheintal stehen vor der Herausforderung ständig steigen-der Anforderungen an Werkstücke und Baugrup-pen. Es sind immer engere Toleranzen erforder-lich, um die Funktionalität und die Lebensdauer der Werkstücke gewährleisten zu können. Selbst-verständlich müssen dabei gleichzeitig die As-pekte der Wirtschaftlichkeit und der Qualität be-rücksichtigt werden. Die Konsequenz ist der Bedarf nach geeigneten Prozessketten von der Produktentwicklung über die Fertigung bis zur Qualitätssicherung. Um Prozesse steuern und die Qualitätsprüfung von Erzeugnissen sicherstellen zu können, sind hochpräzise Messtechnik und zu-verlässige Messverfahren erforderlich.
Am Institut für Produktionsmesstechnik, Werk-stoffe und Optik (PWO) der NTB konnte ein neu-er Feinmessraum für geometrische Messungen in Betrieb genommen und gleichzeitig die mess-technische Geräteinfrastruktur massgeblich aus-gebaut werden. Der neue Feinmessraum mit ei-ner Grösse von 14.5 m x 6.5 m x 4.5 m bietet heute unter anderem Platz für vier Koordinatenmess-geräte, eine Reihe von taktilen und berührungs-los arbeitenden Oberflächenmessgeräten sowie Messgeräten zur Digitalisierung von Werkstücken.
Innovative Projekte ermöglichenDie NTB trägt mit dem neuen Feinmessraum inklu-sive neuer, modernster Infrastruktur auf dem Ge-biet der Koordinaten- und Oberflächenmesstech-nik dazu bei, Unternehmen im Alpenrheintal und darüber hinaus mit der Durchführung von Mess-dienstleistungen, der Ausbildung von zukünftigen
und bestehenden Mitarbeitern zu unterstützen. In der angewandten Forschung und Entwicklung stellt die NTB ihre Infrastruktur und ihr Produkti-onsmesstechnik-Know-how zur Verfügung, um zu-sammen mit Industrie- und Forschungspartnern innovative Projekte voranzutreiben und Prozesse zu optimieren.
Hochgenaue Messungen in präziser UmgebungAusbau der Produktionsmesstechnik mit neuem Feinmessraum und modernster
Hochpräzisions-Multisensor-Koordinatenmesstechnik
Autoren: Prof. Dr.-Ing. Michael Marxer / Dipl.-Ing. (FH) Christoph Battaglia, Bilder Roland Seeger und Roman Kuster
Studierende im Praktikum: Ganz nah dran dank kleinen Klassengrössen.
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AF&E
Messergebnisse müssen immer genauer sein, schneller vorliegen und einen immer höheren In-formationsgehalt haben, um die Funktionalität der Bauteile mit ausreichender Sicherheit beur-teilen zu können. Die Koordinatenmesstechnik spielt dabei mit seinen universell einsetzbaren und hochgenauen Messkopfsystemen eine im-mer entscheidendere Rolle.
Mit der im Bereich der Produktionsmesstechnik neu investierten Hochpräzisions-Multisensor-Ko-ordinatenmesstechnik, die eine Vielzahl unter-schiedlicher Messkopfsysteme für unterschied-lichste Messaufgaben bietet, kann das Team der Produktionsmesstechnik an der NTB praktisch für alle Messaufgaben zur Ermittlung geometrischer Merkmale eine Lösung anbieten.
Auf mehreren Bewegungsplattformen stehen heute dazu zahlreiche schnelle, flexible und hoch-genaue Messsysteme zur Auswahl, die sowohl für die Ausbildung von Studierenden in der Lehre wie auch für hochgenaue und komplexe Messaufga-ben für die Industrie und der Forschung zur Ver-fügung stehen.
Die breite Palette von berührenden Messkopf-systemen deckt die Spanne von kleinsten Faser-tastern mit Tastkugel-Durchmessern bis hinunter zu 0,02 Millimetern über Tastersysteme mit ei-ner Länge von bis zu 80 Zentimetern und Durch-messern von mehreren Millimetern ab. Es stehen berührungslose Messkopfsysteme von Bildver-arbeitungssystemen mit unterschiedlichsten Spe-zialoptiken und Beleuchtungsmöglichkeiten über chromatische Weisslichtsensoren für die berüh-rungslose Rauheitsmessung bis hin zu verschie-denen Lasersensoren zur Verfügung, die in Ab-hängigkeit der Aufgabengebiete jeweils optimal ausgewählt werden können. So können zum Bei-spiel sehr schnelle Messungen mit hoher Punk-tedichte durchgeführt werden. Der grosse Vorteil der Multisensor-Koordinatenmesstechnik liegt nun darin, die Informationen unterschiedlicher, jeweils für die spezifische Messaufgabe optimaler ausge-wählter, Messkopfsysteme zu einer gesamtheitli-chen Information kombinieren zu können.
Ideale UmgebungsbedingungenUm mit diesen sensiblen und komplexen Koordi-natenmessgeräten kleinste Messunsicherheiten von Bruchteilen eines Mikrometers zu erreichen, müssen diese in Messräumen mit besonderen Bedingungen betrieben werden. Einerseits ist die
Hands-on: Koordinatenmesstechnik
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schwingungstechnische Entkopplung der Gerä-te von der Umgebung zu beachten, andererseits sind die klimatischen Bedingungen in diesen Räu-men von grösster Bedeutung.
Die zwei Hochpräzisions-Koordinatenmessgerä-te, die im neuen Feinmessraum betrieben wer-den, sind auf aktiven schwingungsdämpfenden Elementen gelagert. Die mehrere Tonnen schwe-ren Geräte schweben damit praktisch auf einem Luftpolster und sind somit schwingungstechnisch von der Umgebung weitgehend entkoppelt.
Klimatechnisch ist der NTB-Feinmessraum ausge-legt, die Anforderungen eines Messraums nach VDI Güteklasse 2 zu erfüllen. Der Raum wird auf einer Nenntemperatur von 20 °C betrieben, der internationalen Referenztemperatur für Längen-messungen. Dies ist von grosser Bedeutung, denn die Länge von Werkstücken und die Ausdehnung von Messgeräten und Normalen sind abhängig von deren Temperatur. Als Beispiel kann man sich
vorstellen, dass bei einem 500 Millimeter langen Werkstück aus Aluminium bereits eine Tempe-raturdifferenz von 1 °C ausreicht, um eine Länge-nänderung in der Grössenordnung von 0,01 Mil-limeter zu bewirken. Diese Längenänderung liegt bereits um mehr als eine Grössenordnung höher als die angestrebte Messunsicherheit für Längen-messungen. Im Messraum der NTB wird deshalb sichergestellt, dass Temperaturschwankungen nur einige Zehntel Grad betragen und dass zum Bei-spiel Temperaturänderungen über die Zeit 0,4 Kelvin pro Stunde nicht überschreiten. Es muss zudem gewährleistet werden, dass an keiner Stel-le im Messraum die Temperaturdifferenz inner-halb eines Meters in jeder Richtung grösser als 0,2 Kelvin sein darf. Gleichzeitig muss der Luft-wechsel so dimensioniert sein, dass die Luftge-schwindigkeit 0,1 Meter /Sekunde nicht über-steigt, um Messungen mit optischen Systemen durch sich bewegende Luft nicht unzulässig zu beeinträchtigen. Für diese zum Teil gegensätzli-chen Anforderungen mussten geeignete Lösun-gen erarbeitet werden.
Das PWO-Produktionsmesstechnik-Team konnte zusammen mit Technikern, Lüftungs- und Mess-raumplanern das Messraumkonzept optimal in die bestehende Infrastruktur integrieren. Rund um den eigentlichen Messraum ist eine klima-technische Pufferzone vorgesehen, durch welche die Abluft des Messraums geführt wird und da-mit diese Zone vorklimatisiert. Mit diesem Design konnten die hohen klimatischen Anforderungen bei gleichzeitig hoher Energieeffizienz erreicht werden. Im so entstandenen Zusatzraum konn-te die für den Messraum erforderliche Raumhöhe geteilt werden und anteilig für Akklimatisierung/Vorbereitung und messtechnische Arbeitsplätze genutzt werden.
Die mehrere Tonnen schweren Geräte schweben damit praktisch auf einem Luftpolster.»«
Auch Studierende profitieren von den neuen Möglichkeiten des Erweiterungsbaus, zum Beispiel in einem Praktikum «Messtechnik»
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AF&E
Optimierte Kühlung dank additiver Fertigung und MathematikDie Geschwindigkeit der Spritzgussfertigung hängt wesentlich von der Möglichkeit ab, die ge-spritzten Teile schnell so stark abzukühlen, dass sie aus dem Werkzeug entnommen werden kön-nen. Daher weisen moderne Spritzgussverfahren häufig sehr komplexe Kühlkanäle auf, die zudem nah an der Kontur der Werkzeuge geführt wer-den. Diese komplexen Werkzeuge können mit dem sogenannten Laser-Cusing Verfahren – ei-nem speziellen 3D-Druck-Verfahren für Metalle – aufgebaut werden. Dank dieser konturnahen Küh-lung kann die kostendominierende Zykluszeit um 30 bis 40 Prozent reduziert und das Kunststoff-teil regelmässiger abgekühlt werden. Dies sorgt für ein qualitativ hochwertiges Spritzgussteil mit geringerem Verzug bei tieferen Kosten. Das Aus-legen und Konstruieren der oft verschlungenen und komplexen Kühlgeometrien ist allerdings auf-
wändig und setzt viel Erfahrung voraus. In Zusam-menarbeit mit der Firma BSF-Bünter AG in Heer-brugg wurden im Rahmen einer Bachelorarbeit die Grundlagen für eine automatische Konstruk-tion und Optimierung dieser Kühlkanäle gelegt. Diese Arbeit wird aktuell im Rahmen eines von der KTI geförderten Forschungsprojektes weiter-geführt.
� www.ntb.ch/ice
Colibri: Ein neuartiges Insulinverabreichungs-SystemDas Schweizer Start-Up Medirio AG aus Sion kon-zipierte ein völlig neues System zur Insulinverab-reichung als diskreteren und schmerzärmeren Er-satz zum üblichen Pen, mit dem sich heutzutage weltweit Millionen Diabetiker mehrmals täglich ihr Hormon spritzen müssen. Der neue Einweg-Patch muss nur alle drei Tage neu gestochen werden. Er beinhaltet ein Insulinreservoir und eine pas-sive Pumpe. Diese wird kontaktlos über ein klei-nes Handheld-System bedient. Das Institut MNT entwickelte für Medirio verschiedene Sensorsys-teme samt Datenübertragung zur Kontrolle von Füllstand und Druck im Innern des Patches. Be-sondere Herausforderung war, den angestrebten
Kostenrahmen des Einweg-Patches von lediglich 3 EUR nicht zu sprengen.
� www.ntb.ch/mnt
aF&E-Projekte aus den Instituten
Zukunft gestaltenWer die Zukunft mitgestalten und prägen will, braucht nicht nur Know-how und techni-
sche Voraussetzungen, sondern auch einen unstillbaren Wissensdurst und grosse Inno-
vationsfreude. In den Instituten der NTB ist dies spürbar – und führt entsprechend zu
richtungsweisenden Resultaten und Entwicklungen. Autor: Andreas Ettemeyer
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AF&E
SPINBEAT: NTB verhilft Radsportlern zu SpitzenleistungenZiel dieses von der KTI geförderten Forschungs-projektes ist die Entwicklung eines kostengüns-tigen und präzisen Leistungssensors für Radfah-rer, der als Adapterplatte am Schuh montiert wird und in die Klickpedale einrastet. Das Institut EMS entwickelt dieses Produkt in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern. Die Leistungsmes-sung ist beim Radfahren heutzutage Standard. Zusätzlich dazu bietet der neue SPINBEAT-Sen-sor für Radsportler ein unmittelbares Feedback zur ungenutzten Antriebsleistung, insbesondere im Zuganteil der Tretbewegung. Die gewonnenen Daten werden dem Fahrer beispielsweise auf ei-nem Smartphone in Echtzeit angezeigt, damit er seinen Fahrstil sofort optimieren kann. Parallel
dazu werden die Daten gespeichert, um sie nach dem Fahren auf einem PC auswerten zu können.
� www.ntb.ch/esa
Biologisches Licht für besseres WohlbefindenWeisse LEDs weisen heutzutage hervorragende Lichteffizienz und Betriebsstundenzahlen auf und werden deshalb für Beleuchtungszwecke stark eingesetzt. Andererseits besitzen weisse LEDs kein homogenes Emissionsspektrum und strah-len vor allem eine signifikante Energiemenge im Violett- und Blaubereich. Wissenschaftliche Stu-dien haben gezeigt, dass Abendlicht mit einem grossen Anteil von Energie im Violett- und Blau-bereich den Metabolismus des Menschen stark beeinflusst und unter anderem Schlafstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten verursachen kann. Heute werden LED-Leuchten durch die Sta-bilisierung des LED-Stroms auf die gewünschte Temperatur eingestellt. Dies verhindert allerdings nicht die Änderung der Lichtfarbe, zum Beispiel aufgrund von Alterungseffekten. Im Rahmen eines KTI-Projekts mit den Firmen EMT AG und Baltens-weiler AG gelang es nun erstmals, auch den Farb-ort des Lichts – also den exakten Farbton – zu re-geln und diesen im Tagesverlauf so zu ändern, dass das resultierende Licht positiven Einfluss auf den Circadian-Rhythmus der Menschen hat. Ein in das Leuchtmittel integrierter optischer RGB-Sen-sor erfasst dabei die Rot-, Grün- und Blauanteile
des Lichtspektrums. Mittels eines im Institut ESA entwickelten Algorithmus werden die Betriebs-ströme von sechs verschiedenfarbigen LEDs ge-regelt. Damit kann die gewünschte Farbe für die genaue Uhrzeit exakt eingestellt und eingehalten werden. Die grösste Herausforderung bei der Im-plementierung lag in der Auslegung einer kosten-günstigen Lösung, um jeden Farbkanal einzeln zu steuern. Um Kosten zu minimieren, wurde auf fer-tige LED-Treiberregler verzichtet und ein innova-tiver Leistungselektronikteil entwickelt. Dank die-ser Lösung konnten die Kosten der Platine um 60 Prozent gesenkt werden, ohne den Wirkungsgrad der Leuchte zu beeinträchtigen.
� www.ntb.ch/esa
31N R . 51 / M A I 20 1 6
AF&E
Energiewende bringt in Flums viel Arbeit
Der Bündner Pieder Cadruvi, 55, ist ein Mann mit Humor. An-gesprochen auf den beruflichen Werdegang der letzten 20 Jahre, früher bei der Heineken Switzerland in Chur, heute bei der Flumroc in Flums, sagt er lachend: «Bier und Dämm-stoffe, das sind beides Produkte, die isolieren.» Seit bald zwölf Jahren ist der NTB-Ingenieur technischer Direktor bei einem der grössten Dämmstoffhersteller der Schweiz.
Jedes Jahr werden in Flums aus regionalem Gestein 52 000 Tonnen Steinwolle produziert. «Steinwolle hat den grossen
Vorteil, dass sie formstabil und nicht brennbar ist und über einen sehr hohen Schmelzpunkt verfügt», sagt Cadruvi. Sie nehme auch keine Feuchtigkeit auf und lasse ein Haus bes-ser «atmen» als ein mit Kunststoffen gedämmtes Haus.
Die Hälfte aller Energie wird in der Schweiz
immer noch in Gebäuden verbraucht. Mit
einer guten Hausdämmung kann viel Ener-
gie eingespart werden. Einheimische Un-
ternehmen wie der Dämmstoff-Hersteller
Flumroc profitieren davon. In Flums wer-
den mit der «Energiestrategie 2050» viele
Arbeitsplätze erhalten.
Autor: Markus Rohner
Pieder Cadruvi
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AF&E
Ein Generalist von der NTBCadruvi ist in der Surselva aufgewachsen und hat dort die Lehre als Elektrozeichner absolviert. An der Hochschule für Technik NTB Buchs studierte er in den frühen Achtzigerjah-ren Elektro- und Regelungstechnik. «Die Vielseitigkeit die-ses Studiums ist mir später in allen Berufen zugutegekom-men. Generalist bin ich bis heute geblieben.»
Neben den operativen Aufgaben als technischer Direktor betreut Cadruvi bei Flumroc Projekte im Anlagenbau, in der Logistik sowie im Produktions- und Qualitätsmanagement.
Energiewende bringt Arbeit Flumroc ist ein Unternehmen mit 250 Mitarbeitenden, das von der vom Bundesrat geforderten «Energiestrategie 2050» Nutzen ziehen wird. Wenn heute in der Schweiz im-mer noch die Hälfte aller Energie in Gebäuden verbraucht wird, liegt der Schluss nahe, dass in diesem Bereich das grösste Sparpotenzial liegt.
Es beginnen denn auch immer mehr Liegenschaftsbesitzer, ihre alten Häuser zu dämmen. Damit die Wärme im Winter drinnen und im Sommer draussen bleibt. «Der Energieein-satz für die Produktion einer Dämmplatte wird in kurzer Zeit durch die eingesparte Energie wettgemacht», rechnet Cad-ruvi vor. Am Schluss zahle sich diese Investition auch noch finanziell aus – egal wie hoch der Ölpreis gerade ist.
Steinwolle ab FliessbandEs ist laut und heiss in den Fabrikationshallen der Flumroc. Die Steinbriketts werden im Ofen mit Koks auf rund 1500 Grad erhitzt, bis sie den Schmelzpunkt erreichen. Als glü-hend heisser Strahl fliesst das Gestein über Spinnräder, die es zu Fasern verspinnen. Anschliessend entsteht ein Faser-teppich, der später gepresst wird. Steinwolle aus Flums ist nicht nur ein Dämmstoff, sie findet zum Beispiel in Holzhäu-sern auch als Brandschutz Verwendung. Und überall dort, wo es laut ist, kann Steinwolle auch Lärm schlucken.
«Als Unternehmen, das für die Produktion seiner Erzeugnis-se viel Energie aufwendet, suchen wir immer wieder nach Möglichkeiten, die Energie zu reduzieren», sagt Cadruvi. Und Flumroc hat in dieser Hinsicht in den letzten Jahren viel dafür getan. Mit der Abwärme aus der Fabrikation betreibt die Firma ein Fernwärmenetz, an welches neben den eige-nen Gebäuden diverse benachbarte Wohnhäuser, Gewer-bebauten und ein Schulhaus angeschlossen sind. Das über 40 Jahre alte Bürogebäude wurde nach einer umfassenden Sanierung der Gebäudehülle und dank Fotovoltaik und So-larthermie zu einem Plusenergiehaus.
Alle sind gefordertDie viel propagierte Energiewende steht am Anfang. Cad-ruvi ist aber überzeugt, dass sie sich durchsetzen wird: «Da-für sind aber noch sehr grosse Anstrengungen notwendig.» Sein Unternehmen steht in diesem Vorhaben in harter Kon-kurrenz mit in- und ausländischen Unternehmen.
Forschung und Entwicklung haben bei den Sarganserlän-dern deshalb einen hohen Stellenwert. «Nur so können wir uns auf dem Markt behaupten», sagt Cadruvi. Bei der Ent-wicklung von neuen Produkten und Materialien arbeiten die Flumser eng mit ETH, EMPA und Fachhochschulen zu-sammen. Der NTB in Buchs komme dabei eine grosse Be-deutung zu. Verschiedene NTB-Institute sind für die Flum-ser bei der Entwicklung von innovativen Systemen wichtige Ansprechpartner geworden. Zusammen suchen sie nach Lö-sungen – von denen am Schluss alle profitieren werden. Die Umwelt miteingeschlossen.Dieser Beitrag ist auch im «Sarganserländer» vom 10. September 2015 erschienen.
Das sanierte Bürogebäude von Flumroc wartet mit imposanten Zahlen auf. Mit den 40 Mitarbeitern erzeugt das Gebäude einen Energieüberschuss von 15 Prozent.
33N R . 51 / M A I 20 1 6
AF&E
Save the date: Technologietag 16
Dieses Jahr ist der Technologietag der Innovati-onskraft von Kleinfirmen und Jungunternehmen gewidmet. Diese Unternehmen stellen sich in be-sonderer Weise der Herausforderung, neue Pro-dukte und technologische Ideen zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Am NTB-Techno-logietag soll im Rahmen von konkreten Beispie-len aufgezeigt werden, wie junge Unternehmen,
Kleinunternehmen und Startups von den Kompe-tenzen und der Leistungsfähigkeit der NTB pro-fitieren können. In drei Keynote-Vorträgen be-richten zwei gestandene Unternehmer und ein Forschungsmanager aus eigener praktischer Er-fahrung, was es an Engagement, Know-how und Technologie braucht, um ein Unternehmen zu gründen und auf Erfolgskurs zu bringen.
Die NTB mit ihren sieben Instituten darf sich in vielen Fällen als Unterstützerin von sehr kleinen
Am 16. Juni 2016 um 13.30 Uhr
öffnet die NTB wieder ihre Türen
zum Technologietag.
Bei diesem jährlich stattfindenden
Grossevent stellt die NTB ihre Akti
vitäten im Bereich der angewandten
Forschung und Entwicklung (aF&E)
ihren Kunden und Partnern sowie
der interessierten Öffentlichkeit vor.
Auch dieses Jahr werden wieder
rund 200 Teilnehmende erwartet,
vornehmlich aus der Wirtschaftsre
gion Ostschweiz, Liechtenstein, Vor
arlberg, AlpenrheinBodensee, aber
auch aus der ganzen der Schweiz.
Autor: Andreas Ettemeyer
34 N R . 51 / M A I 20 1 6AF&E
und jungen Firmen verstehen und gemeinsam an innovativen Ideen und marktfähigen Lösungen arbeiten. In drei parallel stattfindenden Sessi-ons werden erfolgreiche Beispiele von Koopera-tionen und Umsetzungen mit NTB-Unterstützung aus den Themenkreisen Medizintechnik-Life Sci-ence, Sensorik sowie disruptive Technologien ge-zeigt.
Der Technologietag ist die ideale Austauschplatt-form für Vertreter aus der Industrie, Forscher der NTB. Das Programm wurde deshalb dieses Jahr so gestaltet, dass fürs Networking genügend Raum und Zeit bleibt.
� Detaillierte Informationen und Anmeldung: www.ntb.ch/technologietag
«Jedes Projekt ist ein Erfolg!»Ludwig Weibel, CEO Weibel CDS AG
«Welche Startups benötigen wir und was müssen wir dafür tun?»Mathias Hölling, Team Lead Foundation Affairs, Technopark Zürich
«Was es braucht zum Unternehmen»Marco Padrun, CTO Evatec AG
Parallel SessionsJe vier Vorträge zu den Themen Sensorik, Disruptive Technologien, sowie Life Science & Medtech
Nächster Technologietag
16. Juni 2016
35N R . 51 / M A I 20 1 6 AF&E
NTB INSIDE
2015 haben an der NTB zwei neue Institutsleiter ihre Tätigkeit aufgenom-
men. Beide verfügen über jahrelange Praxiserfahrung. Gerne stellen wir
Carsten Ziolek (PWO) und Jürgen Prenzler (EMS) an dieser Stelle kurz vor.
Zwei neue Institutsleiter
Dr. rer. nat., Dipl.-phys. Carsten ZiolekLeiter Institut PWO Dozent für Photonik und Technische Optik Leiter des Kompetenzfeldes Photonik und Technische Optik
Kompetenzen – Lasertechnologie – Laserfertigung – Optische Verfahren – Produktentwicklung – Patentwesen
Dr. rer. nat., Dipl.-phys. Carsten Ziolek schloss sein Physikstudium an der Universität Han-nover im Jahr 1997 mit einer Arbeit zur Wel-lenlängenselektion und Güteschaltung von Erbiumlasern ab. Während seiner Promoti-on am Laserzentrum in Hannover beschäftig-te er sich mit der Laserdynamik dieser Sys-teme und promovierte dort im Jahr 2000 mit einer Arbeit über die Entwicklung von spezi-ellen Infrarotlasern für die Augenheilkunde. Anschliessend wandte er sich von 2001 bis 2003 bei TRUMPF Laser (Deutschland) der Entwicklung und Güteschaltung von sub-kW Scheibenlasern sowie im Rahmen eines For-schungsprojektes der regenerativen Verstär-kung von ps-Laserpulsen zu. Im Jahr 2004 übersiedelte Dr. Ziolek in die Schweiz und übernahm dort die Entwicklungsverantwor-tung für die Markierlaser von TRUMPF. Nach bald 12 Jahren in leitender Position wand-te er sich wieder der Wissenschaft und Leh-re zu. 2015 wurde er als Dozent für Photo-nik und Technische Optik an die NTB berufen und übernahm dort die Leitung des Instituts PWO. Hier vertritt er das Kompetenzfeld Pho-tonik und Technische Optik. Dr. Ziolek ist Au-tor von diversen technischen Publikationen und Vorträgen sowie an zahlreichen Paten-ten beteiligt.
Mail: [email protected].: +41 81 755 34 41
«Als Dozent für Photonik und Technische Optik wer-de ich die optischen Technologien am Institut sowohl in der Lehre als auch im Technologietransfer verstär-ken. Ich freue mich sehr darauf, in meiner Aufgabe als Leiter des Instituts PWO die intensive Zusammen-arbeit mit Firmen und Forschenden weit über die Region hinaus fortzusetzen.»
Dr. rer. nat., Dipl.-phys. Carsten Ziolek
36 N R . 51 / M A I 20 1 6
NTB INSIDE
Dr. Jürgen Prenzler hat an der Technischen
Universität Braunschweig Maschinenbau stu-
diert und im Jahre 1987 mit einer Arbeit über
Wirkungsgradverluste von verschiedenen
Hydrauliksystemen abgeschlossen. Der Be-
rufseinstieg erfolgte bei der Maschinenfabrik
Stoll in den Bereichen Produktentwicklung
und Erntemaschinen. Im Jahre 1998 über-
nahm Dr. Prenzler die Leitung der gesamten
Produktentwicklung der Firma CLAAS in Bad
Saulgau. Neben den Entwicklungsbereichen
gehörte auch das Simultaneous- und Indust-
rial Engineering sowie die technische Doku-
mentation dazu. Dr. Prenzler hat CLAAS u.a.
beim VDMA und im Board der CEMA in Brüs-
sel vertreten. Im Jahre 2012 übernahm Herr
Dr. Prenzler die Leitung Produktentwicklung
bei der Fa. Kramer, CLAAS fertigt hier seine
Teleskoplader. Gerne wollte Dr. Prenzler sein
Wissen weitergeben und wechselte in 2014
an die DHBW Ravensburg. Seit Januar 2016
ist Dr. Prenzler nun an der NTB und leitet das
Institut EMS.
«Als Dozent für Konstruktion werde ich mich dafür einsetzen, bei den Studierenden die Freude an kons-truktiven Problemlösungen zu wecken. Als Leiter des Instituts EMS freue ich mich sehr, als primus inter pa-res Teil eines Teams zu sein, um zukünftig spannende mechatronische Projekte, auch im Umfeld der Indust-rie 4.0, gemeinsam umzusetzen.»
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Prenzler
Prof. Dr.-Ing. Jürgen PrenzlerLeiter Institut EMS Dozent für Konstruktion
Kompetenzen – Produktentwicklung – Innovationsmanagement – Mobile Arbeitsmaschinen – Agrartechnologie – Strategieentwicklung
Mail: [email protected].: +41 81 755 33 67
37N R . 51 / M A I 20 1 6
NTB INSIDE
Institut IES
KTI-Projekt «PrivaPower
Manager»
Im Rahmen des Projektes wird
das erste Smart-Grid-Kom-
plettpaket entwickelt. Dieses
Paket besteht aus einem neu-
en Tarif mit Anreizen zur Ver-
brauchsverhaltensanpassung
und Energieeffizienz («Smart
Power»), einer lokalen Intelli-
genz für die Smart-Meter-An-
bindung, Datenaufbereitung
und automatischen Steuerung
(«Smart Manager») sowie ei-
ner App zur Visualisierung und
Kommunikation. Seit 1. Januar
2016 ist diese Smart-Home-Lö-
sung für Repower-Kunden er-
hältlich. Das Projekt wird ge-
meinsam mit dem Institut für
Ingenieurinformatik durchge-
führt und endet im Mai 2017.
� http://www.repower.com/ch/pri-
vatkunden/innovation-energieef-
fizienz/die-neue-smart-home-lo-
esung-von-repower/
Institut PWO
Austausch mit der TU Prag im
Rahmen von Sciex-NMSch
Das «Scientific Exchange Pro-
gramme» (Sciex) gewährt
Nachwuchswissenschaftlern
aus den zehn neuen Mitglied-
staaten (NMS) der EU Stipendi-
en an Schweizer Forschungs-
institutionen. Im Rahmen eines
solchen Projektes mit der TU
Prag konnte ein einfaches und
flexibles neues Verfahren zur
Asphärenvermessung erarbei-
tet werden. Herausfordernd
war bisher die genaue Ver-
messung von Asphären mit in-
terferometrischen Verfahren,
da die Dichte der Interferenz-
ringe an steilen Flächen sehr
hoch ist und diese dann nicht
mehr aufgelöst werden kön-
nen.
Im neuen Verfahren konnte
durch einen räumlichen Licht-
modulator (SLM) die Dichte der
Interferenzringe deutlich redu-
ziert und somit die Messbar-
keit verbessert werden. Die er-
folgreiche Zusammenarbeit
soll auch 2016 fortgeführt wer-
den. www.ntb.ch/pwo
Institut MNT
Weltkleinster rauscharmer
integrierter 3-Achsen-Hall-
Sensor
In Zusammenarbeit mit der Fir-
ma SENIS AG und der EPFL
wurde eine vollintegrierte Hall-
Sonde realisiert, die durch ihre
Miniaturisierung und kompakte
Kapselung Magnetfeldmessun-
gen mit höchster Ortsauflö-
sung erlaubt. Dem innovativen
Unternehmen aus Zug ist es
durch KTI-geförderte Projekte
gelungen, ihre auf dem Welt-
markt einzigartigen, vollinteg-
rierten 3-Achsen-Hall-Sonden
anzubieten. Aufgabe des Insti-
tutes MNT war es, die Sen-
sorkapselung so klein wie mög-
lich zu gestalten und dabei das
thermische Management zu
verbessern. Aus dem erfolg-
reich abgeschlossenen KTI-
Projekt geht eine gekapselte
Hall-Sonde mit der Gesamtdi-
cke von nur 0,35 mm hervor,
was durch die kompromisslose
Miniaturisierung des Sensors
und der Gehäusedicke erreicht
wurde. www.ntb.ch/mnt
Institut EMS
Feedback-System im
automatisierten Gangtraining
Klinische Studien zeigen, dass
automatisierte Gangtherapie
die Chance neurologischer Pa-
tienten auf ein Leben ohne
Rollstuhl verdoppelt. Die Firma
Ability Switzerland AG entwi-
ckelt moderne, wissenschaft-
lich fundierte Rehabilitations-
techniken für Menschen mit
einer Gehbehinderung nach
Läsionen des zentralen Ner-
vensystems. Spezifische, an
der NTB entwickelte Sensoren
erfassen die Bewegungen des
Patienten und erlauben es, die
Resultate der Therapie zu do-
kumentieren. Dank dieser Sen-
sorsignale und einer speziell
entwickelten Regelung ist die
38 N R . 51 / M A I 20 1 6
Maschine in der Lage, auf die
Aktionen des Patienten zu re-
agieren, zum Beispiel darauf,
ob er seinen Gang beschleuni-
gen oder verzögern will. Diese
Interaktion hat einen äusserst
positiven Einfluss auf seinen
Lernfortschritt.
www.ntb.ch/ems
Preis und Auszeichnungen
Lab Sciences Award 2016
verliehen: NTB prämiert
Am 17. März 2016 zeichnete die
Veronika und Hugo Bohny Stif-
tung wie jedes Jahr Bachelorab-
solventen für ihre herausragen-
den Leistungen auf dem Gebiet
der Lab Sciences und medizi-
nischen Diagnostik aus. Simon
Castelberg und Sebastian Lang
(NTB Buchs) erreichten mit ihrer
Arbeit «Signalverarbeitung und
Data Mining in der Impedanz-
Flusszytometrie» den hervorra-
genden 2. Platz.
Herzlichen Glückwunsch! Auf
dem Swiss Symposium on Lab
Automation erhielten die Sie-
ger ihre Urkunden aus den
Händen von Philip Mosimann,
Vizepräsident des Verbandes
Swissmem. Der Preis ist mit
insgesamt 14’000 Schweizer
Franken dotiert.
� www.ntb.ch/presse
NTB-Masterarbeit durch
Schweizerische Gesellschaft
für Automatik prämiert
Stefan Landis hat mit seiner
Masterarbeit und der Rege-
lung des inversen Pendels mit
unserem mobilen Roboter den
zweiten Förderpreis 2015 der
Schweizerischen Gesellschaft
für Automatik gewonnen und
einen Artikel für das Bulletin
verfasst.
� www.ntb.ch/presse
Jugendförderung
TunOst
Es tut sich was in Sachen Ju-
gendförderung. Oder genauer:
die NTB tut was. Im Rahmen
der Offa (Ostschweizer Früh-
lings- und Trendmesse) hat die
NTB vom 13. bis 17. April 2016
mit verschiedenen betreuten
Infoständen Kindern im Primar-
schulalter die weite Welt der
Technik näher gebracht.
Systemtechnik-Projekt
(Vorschau)
Bau von kooperierenden
Robotern im ersten
Studienjahr
Projektbasiertes Lernen ist an
der NTB seit Jahren ein fes-
ter Bestandteil der modernen
Systemtechnikausbildung. Be-
reits im ersten Studienjahr
bauen die Studierenden in
Teams Roboter, die eine kom-
plexe Aufgabe erfüllen müs-
sen. Das Modul findet gleich-
zeitig in Buchs, St. Gallen und
Chur statt und dauert zwei Se-
mester. Jeweils zwei Roboter
von verschiedenen Standorten
müssen in Kooperation eine
gemeinsame Aufgabe erfüllen.
Die Teams werden durch Fach-
betreuer, Teambetreuer, die
Zentralwerkstatt und die inter-
ne Printfertigung in ihrer Arbeit
unterstützt.
Aufgabenstellung 2015/2016:
«Zwei Geheimagenten
retten die Welt»
Auric Goldfinger, der böses-
te Bösewicht aller Zeiten, will
die Weltherrschaft an sich reis-
sen, indem er im Fort Knox
eine Atombombe zündet und
so die Goldreserven der USA
mit Radioaktivität verschmutzt,
sie damit nutzlos macht und
das internationale Währungs-
system ins Chaos stürzt. Das
muss natürlich durch die zwei
Geheimagenten R1 und R2
verhindert werden. Da die Auf-
gabe nicht durch eine Person
geleistet werden kann, koope-
rieren die beiden. Die Bom-
be kann nur entschärft wer-
den, indem man die Drähte der
Bombe in der richtigen Rei-
henfolge durchtrennt. Die Zu-
gänglichkeit an die Bombe ist
so, dass man die Drähte auf
der Gegenseite nicht über
die Bombe erreichen kann,
das heisst, auf jeder Seite der
Bombe muss ein Agent sein,
um die Drähte auf seiner Seite
zu durchtrennen.
Klingt spannend, nicht wahr?
Also unbedingt LIVE dabei
sein!
Termin:
28. Juni 2016, 17.15–19.00 Uhr,
bzb Mehrzweckhalle Buchs
� www.ntb.ch/systemtechnik-
projekt
NTB INSIDE 39N R . 51 / M A I 20 1 6
NTB INSIDE
Netzwerk
NTB Stellenbörsetag
Ingenieure und Ingenieurinnen
sind auf dem Arbeitsmarkt be-
gehrt, besonders solche, wel-
che eine praxisnahe Ausbil-
dung absolviert haben. Bester
Beweis: Am 6. April 2016 fand
in der NTB der Stellenbörse-
tag statt. Während einem hal-
ben Tag haben sich hier 54
Unternehmen von ihrer bes-
ten Seite präsentiert, um auf
diesem Weg zukünftige Mitar-
beiterinnen und Mitarbeiter zu
rekrutieren. Die Herkunft der
Aussteller war durchaus «inter-
staatlich», kamen die Firmen-
vertreter doch nicht nur aus
dem St. Galler Rheintal, son-
dern auch aus den Kantonen
Appenzell, Thurgau, Aargau
und Zürich sowie Vorarlberg
und Fürstentum Liechtenstein.
Robotik-Forum
Vom 21. bis 23. März 2016 fand
in Ljubljana, Slowenien, das Eu-
ropean Robotics Forum 2016
statt (www.erf2016.eu). Dieses
Forum ist im Bereich der Robo-
tik-Forschung der wichtigste
europäische Anlass, bei wel-
chem sich alle massgebenden
Akteure der europäischen Ro-
botik-Szene treffen und aus-
tauschen. Ausserdem ist das
Forum auch der offizielle An-
lass von euRobotics AISBL
(eu-robotics.net), der europä-
ischen Vereinigung für Robo-
terforschung. Die Europäische
Kommission führt im Bereich
Robotik zwischen 2014 und
2020 Projekte mit einem Um-
fang von 700 Millionen Euro
durch. Welche strategische
Themen dabei behandelt wer-
den, wird im Wesentlichen von
der Europäischen Kommission
in enger Zusammenarbeit mit
euRobotics ASBL festgelegt.
Die NTB nahm als eines von
260 Mitgliedern an der General-
versammlung von euRobotics
AISBL teil und präsentierte
ihre Kompetenzen am Forum
mit einem eigenen Stand. Der
Auftritt war ein sehr grosser
Erfolg und es wurden inter-
essante und aussichtsreiche
Kontakte zu anderen Europä-
ischen Forschungspartnern
geknüpft. Präsentiert wurden
Projekte aus den Bereichen
Roboterchirurgie, Rehabili-
tationsrobotik, Open Source
Robotics, Mikro-Nano-Greif-
technik und 3D-Sensorik aus
den Instituten ESA, MNT, INF
und EMS.
� www.erf2016.eu
Optical Coatings for Laser
Applications 2016
Nach dem Erfolg des 2015
Workshop on Optical Coatings
for Laser Applications, wird der
Workshop am 9. Juni 2016 wie-
der an der NTB in Buchs statt-
finden. Wie im letzten Jahr
nehmen Referenten aus den
Bereichen optische Beschich-
tungen, Lasertechnik und LIDT
Messung teil. Es bietet sich
auch die Möglichkeit zur För-
derung der Kommunikation
und Vernetzung zwischen In-
dustrie und Forschungsgrup-
pen. Der Workshop richtet sich
an technisch interessierte In-
genieure und Wissenschaftler,
die mit Laseroptik, optischer
Dünnschichtabscheidung und
Charakterisierung arbeiten.
Der Workshop findet in den
Räumlichkeiten der NTB, In-
terstaatlichen Hochschule für
Technik, Campus Buchs statt.
Die Vortragssprache ist eng-
lisch.
Der Workshop ist eine gemein-
same Veranstaltung von NTB,
RhySearch, European Optical
Society und Swissphotonics.
Ein detailliertes Programm für
den Workshop 2016 finden Sie
unter www.ntb.ch/pwo/ocla
Photonik-Kolloquium
Fachvorträge zu Photonik-The-
men, jeden letzten Dienstag im
Monat von 17.00 bis 18.30 Uhr
mit anschliessendem Apéro.
NTB Buchs, Hörsaal H4
Werdenbergstrasse 4
9470 Buchs
Freier Eintritt
Dienstag, 31. Mai 2016
Rüdiger Wagner,
LEICA Geosystems AG
Die Erfassung der Welt – eine
digitale Herausforderung für
die Photogrammetrie
Dienstag, 28. Juni 2016
Sarina Zürcher, Glas Trösch
Wärme- und Sonnenschutz
dank Interferenz – Ein
Einblick in die Grossflächen-
beschichtung
� www.ntb.ch/photonikkolloquium
40 N R . 51 / M A I 20 1 6
NTB INSIDE
Dr. sc. techn. Theo Maissenalt Ständerat und Präsident des Hochschulrates der NTB
«Naja dann»
G A S T I N T E R V I E W
Nach 14 Jahren Tätigkeit als Präsident des Hochschulrates der NTB legt Dr. Theo Maissen Ende Juni 2016 sein Mandat nieder. Im Gespräch blickt er auf eine spannende und von Herausforderungen geprägte Zeit zurück,
war doch einerseits die Bolognareform umzusetzen und andererseits erfordert die totalrevidierte Gesetzgebung im schweizerischen Hochschulbereich eine Neupositionierung der Fachhochschulen.
Dr. Maissen, mit welchem Gefühl blicken Sie ihrem letzten Arbeitstag als Präsident des Hochschulrates der NTB entgegen?
Meine Präsidialfunktion gebe ich mit einem guten Gefühl ab, in einem Zeitpunkt, in welchem die NTB gut aufgestellt ist und ihre Funktionen mit engagiertem Personal, dank ei-ner labortechnisch à-jour gehaltenen Infrastruktur als Bil-dungs- und Forschungsinstitution in Lehre, angewandter Forschung und Entwicklung für die regionale Gesellschaft und Wirtschaft des Alpenrheintals in optimaler Form erbrin-gen kann.
Sind Ihnen gewisse Highlights in ihrer Laufbahn an der NTB besonders in Erinnerung geblieben?
Es ist eine Reihe von Highlights, die als Meilensteine in Er-innerung bleiben. Ein entscheidender Schritt im Sinne, dass die NTB eine unentbehrliche Institution bleiben soll, war der Ausbau des Studienangebotes der Systemtechnik NTB ergänzend zum zentralen Standort in Buchs an den Stand-orten in St. Gallen und in Chur, was sich auch in der Zahl der Studierenden niederschlug. So stieg die Gesamtstudie-rendenzahl von 276 im Jahre 2005 auf 382 Personen im Jahr 2015 (Jahresbericht der NTB 2015, Seite 51). Erfreulich entwickelt haben sich auch die Dienstleistungen im Bereich des Wissens- und Technologietransfers (TT). Betrug der TT-Umsatz im Jahr 2002 rund 4,9 Mio. Franken, so stieg dieser bis ins Jahr 2015 auf rund 15,3 Mio. Franken, entsprechend 44,6 Prozent des Umsatzes der NTB – was im schweizeri-schen Vergleich einen Spitzenwert darstellt. Mit dem Er-lass eines Organisationsreglementes im Jahre 2007 wur-den mit der Schaffung einer Hochschulversammlung mit paritätischer Zusammensetzung die Mitwirkungsrechte al-ler Hochschulangehörigen geregelt – ein Gremium mit de-mokratischer Legimitation, wie es bis anhin an Fachhoch-schulen unbekannt war. Ein weiterer Höhepunkt bildete die Eröffnung des Erweiterungsbaus «Labor 2» im Januar die-ses Jahres.
Wie hat sich die NTB während Ihrer Zeit als Präsident des Hochschulrates Ihrer Ansicht nach entwickelt?
Die NTB konnte sich in einem stets anspruchsvoller wer-denden Umfeld trotz ihrer eher peripheren Lage als zu be-achtende Bildungs- und Forschungsinstution behaupten und weiter entwickeln. Dies belegen die in der vorange-
henden Frage erwähnten Meilensteine. Die NTB hat im Alpenrheintal in der Ingenieurausbildung und mit ihrer Verankerung in der regionalen Wirtschaft über den Techno-logietransfer gewissermassen Leuchtturmcharakter erhalten.
Worin sehen Sie die grössten Herausforderungen für eine Institution wie die NTB, um im Markt bestehen zu können?
Es sind im Wesentlichen zwei Märkte, in denen sich die NTB auf Dauer und nachhaltig bewähren muss. Der Kern-auftrag ist und bleibt die Ausbildung hochqualifizierter In-genieure. Um im Wettbewerb an einem peripheren Stand-ort um Studierende in einer Nullsummensituation bestehen zu können, gilt es die Gratwanderung zwischen der Be-wahrung der Attraktivität für potentielle Absolventen un-ter gleichzeitiger Aufrechterhaltung eines hohen und an-spruchsvollen Bildungsstandards zu bestehen. Im Markt des Technologietransfers besteht die Herausfordrung dar-in, die besten personellen Kräfte für diese Aufträge zu ver-pflichten sowie die labortechnischen Infrastrukturen stets auf dem aktuellen und mit der Situation in den zu beraten-den Unternehmen vergeichbaren Standards zu halten.
Gibt es Pläne oder Wünsche, die Sie bisher hinter ihre berufliche Tätigkeit zurückgestellt und nun verwirklichen möchten?
Da ich im Alter von 72 Jahren ja schon längere Zeit im Rent-nerstadium bin, wird sich für mich nicht viel ändern, übe ich doch bereits jetzt nur noch Mandate aus, die ich gerne wahrnehme. Diese Freiheit nehme ich mir auch für die Zu-kunft. So bleibt ausreichend Zeit für die Familie und für die bereits bis anhin gepflegten Aktivitäten, die im Sinne des Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi das Herz, den Kopf und die Hände beanspruchen.
Welchen Rat geben Sie Ihrem Nachfolger auf den Weg?
Wie bis anhin bleibe ich auch in diesem Fall beim Prinzip, ungefragt nie Ratschläge zu erteilen. Für die NTB habe ich lediglich den Wunsch, in Anlehnung an eine Aphorisme von Gustav Mahler, dass bedacht wird, dass «Bewährtes fort-führen nicht heisst Asche zu verwalten, sondern eine Flam-me am Brennen zu halten!». Möge die Flamme der NTB weiter zum Nutzen und im Dienst von Gesellschaft und Wirtschaft auch in Zukunft brennen und leuchten.
41N R . 51 / M A I 20 1 6
Agenda
IMPRESSUM
Herausgeberin: Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs NTB
Redaktion und Verantwortlich für den Inhalt: Roland Seeger, Gastautoren und DACHCOM
Fotos: NTB (Roland Seeger und andere)
Konzept, Layout: DACHCOM.CH AG, 9424 Rheineck
Druck: Somedia Production, 7007 Chur
Anzeigenverkauf: Somedia Promotion, Chur, Tel. +41 81 255 58 58, [email protected] Somedia Promotion, Glarus, Tel. +41 55 645 38 88, [email protected]
Studienstandorte: NTB Campus Buchs, Werdenbergstrasse 4, 9471 Buchs, Tel. +41 81 755 33 11, [email protected] NTB Studienzentrum St. Gallen, Schönauweg 4, 9013 St. Gallen, Tel. +41 81 755 32 00, [email protected] NTB Standort Chur in Kooperation mit der HTW Chur, Pulvermühlestrasse 57, 7004 Chur
NTB Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs
www.ntb.ch
NTB Campus Buchs
Werdenbergstrasse 4
9471 Buchs
Tel. +41 81 755 33 11
NTB Studienzentrum St. Gallen
Schönauweg 4, Postfach
9013 St. Gallen
Tel. +41 81 755 32 00
NTB Standort Chur
HTW Chur (Kooperationspartner)
Hochschule für Technik und Wirtschaft
Pulvermühlestrasse 57
7004 Chur
NTB INSIDE
Technologietag
«Jungunternehmen INNOVATIV»
16. Juni 2016,
13.30 –17.30 Uhr
NTB Campus Buchs
Präsentation Systemtechnikprojekt 2015/16
«Zwei Geheimagenten retten die Welt»
28. Juni 2016,
17.15 –19.00 Uhr
bzb Mehrzweckhalle Buchs
16. Ostschweizer Technologie-Symposium
«Neue Werkstoffe, Technologien und Methoden»
26. August 2016,
09.00 –15.00 Uhr
OLMA-Messen, Halle 2.1, St. Gallen
OBA
«Ostschweizer Bildungs-Ausstellung»
1.–4. September 2016 FHO-Stand OLMA-Messen, St. Gallen
next-step «Berufs- und Bildungstage»
23.–24. September 2016 SAL Schaan
TECHSCHAU: Bachelorarbeiten-Ausstellung Ingenieurstudium Systemtechnik
16. September 2016,
16.00 –19.30 Uhr
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TECHSCHAU: Bachelorarbeiten-Ausstellung Ingenieurstudium Systemtechnik
23. September 2016,
15.00–18.00 Uhr
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