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FOTO: SHUTTERSTOCK
SCHMERZFREI LEBEN
ORTHOPÄDIE
Experten verraten, wie Sie durch Prävention, Therapie und Rehabilitation Ihre Beweglichkeit bewahren.
EINEN GESUNDEN BEWEGUNGS-
APPARAT
EINEN GESUNDEN
5TIPPS FÜR
Nr.1/September 2012
Endoprothetik Wenn Gelenke ihren Dienst verweigern
Gesunder Rücken Prävention statt Therapie
Sportverletzungen Besonderheiten in Behandlung und Therapie
EIN UNABHÄNGIGES PRODUKT VON MEDIAPLANET2 · SEPTEMBER 2012
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VORWORT
Moderne Orthopädie: Entwicklungen und Möglichkeiten
Die moderne Orthopädie hat sich unter dem Einfluss enormer technischer Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten gewan-delt. Operative Techniken wurden anwendungsfreundlicher und auch sicherer. Zugleich bestehen hohe Qualitätsanforderungen an Arzt und Krankenhaus.
Der Ersatz von Gelenken ge-hört zu den erfolgreichs-ten Therapieprinzipien der Medizingeschichte. Weiter verbessern lässt er sich mit Hilfe des En-doprothesenregisters,
das derzeit in Deutschland gestartet wird. Über die Qualitätso=ensive EndoCert wer-den künftig Struktur-, Prozess- und Ergeb-nisqualität nach bundesweit einheitli-chen Kriterien geprüft, um zu jeder Zeit höchste Qualitätsstandards für Endopro-thesenpatienten sicherzustellen.
Breite Einsatzmöglichkeiten bei Gelenkersatz
Neue Produktionstechniken und Werksto=e haben im Gelenkersatz
breitere Einsatzmöglichkeiten und stabi-lere Konstruktionen ermöglicht. So sind mittlerweile Keramik-Werksto=e in der Hüftendoprothetik Standard und haben auch Einzug in die Knieendoprothetik ge-funden. Mit feineren und leichter hand-habbaren Instrumenten können durch Schlüssellochverfahren in der Gelenkchi-rurgie (Arthroskopie) Sehnen und Bänder sowie Knorpelverletzungen schonender rekonstruiert werden. Dies kommt vor al-lem bei Sportverletzungen zum Einsatz. Eine schnellere Wiederaufnahme des
Trainings wird ermöglicht. Ältere Patien-ten können über schonende Operations-techniken vielfach besser ihre Berufstä-tigkeit und Selbständigkeit erhalten. Der Meniskus muss bei Verletzungen nicht mehr großteilig entfernt, sondern kann bei sonst intakten Gelenken genäht oder ersetzt werden; Gelenkverschleiß (Arth-rose) als Folge wird so oft vermieden.
Erhalt der BeweglichkeitFrühes Erkennen und die schnellst-mögliche interdisziplinäre Betreu-
ung durch Orthopäden und Internisten sind bei rheumatischen Erkrankungen nach wie vor sehr wichtig, um Bewe-gungseinschränkungen zu verhindern. Im Bereich der medikamentösen Thera-pie kann mit sogenannten Biologika ge-holfen werden, die schweren Veränderun-gen von Gelenken und Sehnen einzudäm-men.
Auch für den Funktionserhalt des Be-wegungsapparats nach einer Tumorer-krankung haben sich in den letzten Jah-ren große Möglichkeiten herausgebildet. Die moderne Diagnostik, wie zum Bei-spiel MRT- und PET-Verfahren, aber auch die Rekonstruktion von großen Knochen- und Gelenkdefekten durch Endoprothe-sen-Baukastensysteme, helfen beim Er-halten der Extremitäten. Auch im Fall ei-
ner notwendigen Amputation können moderne, computergesteuerte Exopro-thesen in hohem Maße die Leistungsfä-higkeit von Armen und Beinen ersetzen, sogar enorme sportliche Leistungen sind mit Hydraulikgelenken möglich.
Volkskrankheit Rückenschmer-zen
Viel Sitzen und unregelmäßige oder einseitige Belastung fördern die
Volkskrankheit Rückenschmerz, die ei-nen Großteil unserer Ressourcen ver-schlingt. Operative Maßnahmen sind hier teilweise unverzichtbar, aber auch ergo-nomische Arbeitsplatzgestaltung, Schu-lung in rückenbewusstem Verhalten und konservative Therapiemaßnahmen wie Physiotherapie, Chirotherapie und Osteo-pathie haben nach wie vor ihren wesentli-chen Stellenwert in der Rückenbehand-lung und Vermeidung von Operationen.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Le-sen dieser Ausgabe!
Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier
„Der Ersatz von Gelenken gehört zu den erfolgreichsten Therapieprinzi-pien der Medi-zingeschichte.“
Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier Direktor der Ortho-pädischen Klinik der Universität Rostock,Präsident der Deut-schen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chir-urgie e. V.
WIR EMPFEHLEN
„Da schmerzhafte Erkran-kungen des Rückens das Volksleiden Nummer eins in Deutschland sind, legen nun immer mehr Menschen Wert auf qualifizierte und kritische Informationen, um gezielt et-was Gutes für ihren Rücken zu tun.“
Detlef DetjenPressesprecher und stell-vertretender Geschäfts-führer der Aktion Gesun-der Rücken (AGR) e.V.
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ORTHOPÄDIEERSTE AUSGABE, SEPTEMBER 2012
Verantwortlich für den Inhalt dieser Ausgabe:
Business Development Manager: Christian BöhmEditorial & Production Manager: Jennifer PottLayout & Design: Antje PolzinRedaktion: Franziska ManskeText: Miriam Rauh, Ines Hein, Joachim M. Schmitt, Dorothee Friedrichs, Dr. Uta Klitz, Christina SeddigLektorat: Claudia NichterleinManaging Director & V.i.S.d.P: Richard JulinMediaplanet Verlag Deutschland GmbH Münzstraße 15, 10178 Berlin Fehlandtstraße 50, 20354 Hamburg Königsallee 14, 40212 Düsseldorfwww.mediaplanet.com
Vertriebspartner: DIE WELT, am 08. September 2012Print: Märkische Verlags- und Druck- Gesellschaft mbH Potsdam (MVD)
Madlen Noack
Tel: + 49 30 887 11 29 - 61Fax: + 49 30 887 11 29 - 37E-Mail: [email protected]
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T: 0234 – 912 25 58
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www.viktoriaklinik-bochum.de
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Ärztl. Direktor Dr. med. A. Rosenthal
EIN UNABHÄNGIGES PRODUKT VON MEDIAPLANET10 · SEPTEMBER 2012
NEWSINSPIRATION
Manchmal geht es ganz schnell: Nach langen Trainingseinheiten und einer intensiven Vorbereitung auf Wettkampf oder Turnier reicht ein falscher Schritt, eine unsanfte Ballberührung oder eine Unacht-samkeit beim Aufwärmen, um die nächsten Wochen unfreiwillig zu pausieren. Sportverletzungen be-gleiten Leistungs- und Freizeit-sportler sprichwörtlich auf Schritt und Tritt. Richtiges Training, wohl-dosierte Vorbereitungsprogram-me und individuelle Vorsichtsmaß-nahmen helfen, das Verletzungsri-siko weitestgehend einzudämmen. Doch hundertprozentigen Schutz gibt es natürlich nicht. Besonders vielschichtig sind Verletzungen des Kniegelenks. „Aufgrund der kom-plexen Physiologie können bei einer Knieverletzung neben Muskeln und Knochen auch Knorpel, Kreuzbän-der, Sehnen und Menisken betro=en sein“, betont Dr. Alexander Rosen-thal, Ärztlicher Direktor der Viktoria Klinik Bochum, die als Sportklinik auf Orthopädie und orthopädische Chirurgie spezialisiert ist. Das Zu-sammenspiel endogener und exoge-ner Faktoren kann das Verletzungs-risiko erheblich erhöhen.
Früh erkennen, gezielt be-handeln, rasch genesenHäufige Diagnosen bei Kniege-lenksverletzungen sind Meniskus-verletzungen, Innen- oder Außen-bandriss, vorderer Kreuzbandriss
und Kniescheibenluxati-on. Knorpelschäden können isoliert oder als Begleitver-letzung auftreten. Dr. Ro-senthal erklärt: „Eine wie-derholte Überlastung junger Sportler oder auch vorbe-stehende Kniebinnenschä-den können Knorpelschä-den an den Gelenken zur Folge haben. Diese müs-sen rechtzeitig erkannt und behandelt werden, um das Risiko einer Lang-zeitschädigung oder Ar-throse zu minimieren.“ Dank moderner bild-gebender Verfahren können Diagnosen sicher gestellt und so Behandlungsplä-ne aufgestellt wer-den, die individu-ell auf den Patienten und seine Verletzung ab-gestimmt sind. Frühzeitig einsetzende physiotherapeu-tische Maßnahmen und Reha-bilitationsprogramme helfen, das Knie rasch wieder schmerzfrei zu bewegen und zu belasten.
Umfassende medizinische Infrastruktur für den Hei-lungserfolgMeniskus- und Kreuzbandrisse müssen im Rahmen eines arthros-kopisch-operativen Eingri=s ambu-lant oder stationär behandelt wer-den und zählen im Klinikalltag zu den häufigsten Krankheitsbildern bei Sportverletzungen. Ein aku-ter Meniskusschaden kann je nach Rissform durch Naht beziehungs-weise Refixation oder sparsame Tei-lentfernung behandelt werden. Ent-scheidend für die rasche Genesung ist das Behandlungskonzept. „Mo-derne Behandlungskonzepte sind darauf ausgerichtet, dass Nachbe-handlung, Rehabilitation und eine früh einsetzende Mobilisierung des Patienten den Behandlungserfolg zeitlich positiv beeinflussen“, betont Dr. Rosenthal. „In speziellen Kompe-tenzzentren reicht die Versorgung daher von der Diagnostik und Indi-kationsstellung über konservative beziehungsweise operative Thera-pieverfahren sowie die postoperati-ve Betreuung bis hin zur begleiten-den Rehabilitationsmaßnahme und Patientennachsorge.“ In Abhängig-keit der Verletzung ist es dank der heutigen OP-Techniken und Be-handlungsmethoden in den meis-ten Fällen möglich, dass das Gelenk seinen Urzustand fast zurücker-langt und innerhalb kurzer Zeit wie-der voll belastet werden kann. Selbst eine Kreuzbandersatzoperation be-deutet heutzutage in der Regel nicht das Ende der Sportkarriere.
Von der Sportverletzung in die Knie gezwungen?
Frage: Bedeutet eine schwerwiegende Kniegelenks-verletzung zwangsläufig eine längere Auszeit oder gar das Ende der Sportkarriere?
Antwort: Nicht unbedingt! Sind doch heute moderne, kon-servative Therapieverfahren, gegebenenfalls unter Einsatz aus dem Blut gewonnener, ei-gener Wachstumsfaktoren, und spezialisierte OP-Techniken die Voraussetzungen, um die Ver-letzung gezielt und schnell aus-heilen zu lassen. Kompetenz-zentren für Sportverletzungen setzen neue Standards.
DOROTHEE FRIEDRICHS
REHABILITATION IST
ENTSCHEIDEND
PLANET
REHREHAAAABILBILBILBILBILBILITITITITITITAAAAAITITITITITITIT TIOTIOTIOTIOAAAAAAAAA N IST
4TIPP
FAKTEN
Sportliches Ergebnis: Statistisch
erleiden jährlich 1,5 Millionen Deut-
sche eine Sportverletzung, das sind 6
Prozent der sportlich Aktiven.
Endogen oder exogen: Man un-
terscheidet Verletzungen, die ohne
(zum Beispiel beim Training) und mit
äußerer Einwirkung (zum Beispiel im
Turnier) entstanden sind.
Vorsicht vor dem Ball: Ein Drit-
tel aller Unfälle ereignet sich auf dem
Fußballplatz. 12 Prozent fallen auf die
Sportarten Hand-, Volley- und Bas-
ketball.
Büropause: Zwei Drittel aller
Sportverletzungen verursachen eine
zeitweilige Arbeitsunfähigkeit.
„Sport ist Mord“: Zu den risiko-
reichsten Sportarten zählen Fall-
schirmspringen, Bergklettern und
Boxen.
Die schmerzhafte Hitliste: Prel-
lungen und Verstauchungen, Kno-
chenbrüche, Muskelfaser-, Kap-
sel- und Bänderrisse, Platz- und
Schürfwunden, Blutergüsse, Gehirn-
erschütterungen
Wunder Punkt: Es gibt in
Deutschland mehr als 25.000 Achil-
lessehnenrisse jährlich. Es dauert
sechs Wochen, bis ein solcher Riss
ausgeheilt ist.
Schmerz, lass nach!
VORBEUGUNG
Keine unfreiwilligen AuszeitenEine falsche Bewegung oder der unsanfte Zusam-menprall mit dem Gegner, und schon ist die Sehne gerissen oder der Muskel geprellt. Die richtige Pro-phylaxe hilft, Sportverlet-zungen gezielt vorzubeu-gen und dauerhaft fit zu bleiben.
Freizeit- und Leistungssport-ler können eine Reihe von Din-gen beachten, um das Risiko ei-ner Verletzung so e=ektiv wie möglich zu minimieren. Eine nähr- und mineralstro=reiche Ernährung sowie ausreichen-de Flüssigkeitszufuhr während des Trainings und besonders vor und beim Wettkampf bil-den die Basis für die tagesaktu-elle Fitness.
Das A und O für gesunde Spor-teinheiten ist das gründliche Aufwärmen vor Training, Tur-nier und Spiel, um den Bewe-gungsapparat gezielt auf die Belastung vorzubereiten. Tre-ten Krämpfe auf oder liegen bereits abklingende Vorverlet-zungen vor (zum Beispiel Prel-lungen), sind wiederholt kur-ze Pausen unverzichtbar, denn nur so kann der Körper auch zwischendurch regenerieren.
Generelle Erholung – gerade im Leistungssport – versprechen maßvolle Trainingseinheiten und ausreichend Zeit zwischen Vorbereitung und Wettkampf. Und zu guter Letzt sorgen Pro-tektoren (zum Beispiel Schien-beinschoner, Tiefschutz, Helm) für zusätzliche Sicherheit, gera-de bei Ball- und Mannschafts-sportarten.
INES HEIN
Dr. Alexander RosenthalÄrztlicher Direktor und Leitender Arzt der Arthroskopischen Chirurgie, Viktoria Kli-nik Bochum
UNBEHANDELT können auch scheinbar harmlose-re Verletzungen zu Lang-zeitschäden werden.FOTO: SHUTTERSTOCK
AUFWÄRMENWer mit unaufgewärmten Muskeln gleich voll ins Training einsteigt, ris-kiert unnötige Verletzungen.FOTO: SHUTTERSTOCK