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NIEDERSACHSEN Journal 4/15

NIEDERSACHSEN Journal · man im Leben getan haben sollte“ sollen die unterschiedlichen Dimensionen und Aspekte der Naturschutzarbeit sichtbar gemacht werden. Wir zeigen, wo und

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Editorial

Gedanken eines lebenslang engagierten Naturschützers

Artenschutz und Identitätsbewahrung

Ausgehend von der Tatsache, dass sich der Kosmos und damit die Erde in einem ständigen Prozess der Veränderung befinden, sind die verschiedenen Wahrnehmungen zu verschiedenen Zeiten auf das Umfeld jedes einzelnen Individuums beschränkt. Dadurch ergibt sich ein heterogenes Bild der Ansichten, die verknüpft sind mit den Erschei-nungsbildern einer Prägungsphase, die wieder unterschiedliche Eindrücke registriert und einord-net. Während dieser Standortbestimmung erhal-ten die Umweltfaktoren ihre Wertigkeit für den Menschen, der sie einteilt in „gut“ und „böse“, „schön“ oder „hässlich“, also je nach subjektivem Empfinden zur belebten und unbelebten Umwelt, die sein Leben begleitet.

Diese Umwelt setzt sich zusammen aus einem menschlich geformten Wirkungsgefüge und aus einer darin angesiedelten Fauna und Flora, die man mit dem allgemein üblichen Sprachgebrauch als “Natur“ zu bezeichnen pflegt. Aber auch diese Wertigkeit der „Natur“ richtet sich nach den Ansprüchen der menschlichen Gesellschaft, auf der sie ihre Existenz aufbaute.

Bevor der Mensch in das Zeitalter der Industriali-sierung trat, war er gezwungen, sich im Rahmen natürlicher Abläufe in einer Biozönose einzuni-schen. Aufgrund unterschiedlicher Landschafts-strukturen und einer sehr langsamen Verände-rung der Umweltverhältnisse konnte sich eine reiche Artenvielfalt entwickeln, die jetzt durch den Raubbau an den Gütern der Natur durch den Menschen ein dramatisches Ende finden dürfte.

In dem Bewusstsein der eigenen Identität und Bewahrung seiner Existenz vor dem Hintergrund der dramatischen Lebensraumzerstörung zwingt der Artenschutz die politischen Entscheidungsträ-ger, endlich die Weichen für eine natur- und tier-schutzverträgliche Landnutzung zu stellen.

Gerhard Hinze

Leserbriefe

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Naturfreunde,

die warme Jahreszeit neigt sich dem Ende zu und so bereitet sich die Natur auf den nahenden Winter vor. Viele Tiere legen sich nun Vorräte für den Winter an, ande-re suchen sich geeignete Orte für den Win-terschlaf, die Winterruhe oder die Winter-starre. Kennen Sie noch den Unterschied aus dem Biologieunterricht? Reptilien bei-spielsweise fallen in Winterstarre, weil sie als wechselwarme Tiere ihre Körpertem-peratur an die Außentemperatur anglei-chen. Daher benötigen sie Verstecke, in denen sie nicht erfrieren können und si-cher vor Feinden sind. Unsere Sumpf-schildkröten, die wir in einem sehr ambi-tionierten und international beachteten Projekt am Steinhuder Meer wieder ansie-deln, überwintern unter Wasser. Während man früher angenommen hat, dass sie den Winter durch an einer Stelle verbrin-gen, konnten unsere das Projekt beglei-tenden Untersuchungen zeigen, dass sie in wärmeren Zeiten auch in der Lage sind, ihre Position zu verändern. Einem Teil der ausgesetzten Tiere wird nämlich mit Peil-sendern nachgestellt, um die Eignung des Lebensraumes festzustellen.Um einem solch langlebigen Tier wieder seine Heimat zurückzugeben, bedarf es Jahrzehnte engagierter Naturschutzar-beit. Erst müssen die Lebensräume mit entsprechenden Gewässern, Eiablage-plätzen und unzerschnittenen Wander-korridoren hergerichtet werden, dann muss ein Zuchtstamm von genetisch ge-eigneten Tieren aufgebaut werden, die Tiere müssen ein paar Jahre in Gefangen-schaft gehalten werden, damit sie nicht sofort nach dem Aussetzen Fressfeinden zum Opfer fallen, und sie müssen fachlich begleitet werden. Da Sumpfschildkröten langlebig sind, erst mit 8 bis 12 Jahren ge-schlechtsreif werden und bei uns an ih-rer Verbreitungsgrenze nicht jedes Jahr Nachwuchs zeugen, braucht man einen langen Atem und genügend Aussetzungs-tiere. Lesen Sie in diesem Journal einiges

über das NABU-Projekt und unterstützen Sie es finanziell. Je mehr Gelder wir sam-meln können, desto erfolgreicher wird das Projekt sein, da insbesondere für die Auf-zucht der Jungtiere Kosten für Futter und Betreuung anfallen und die Anzahl aufge-zogener Jungtiere direkt von den vorhan-denen Geldern abhängt.Nicht nur die Tiere bereiten sich auf den Winter vor, auch für Naturschützer gibt es viel zu tun, ist es doch die Zeit der Ap-fel- und Birnenernte. Unzählige Streuobst-wiesen unterhalten die NABU-Gruppen im Land und laden allerorten zu Apfel-festen ein und führen Saftaktionen durch. Das macht nicht nur Spaß und ist meist ein kulinarischer Genuss, sondern ist auch aktiver Naturschutz. Denn Streuobstwie-sen sind wichtige Kulturelemente unserer Landschaft und beherbergen eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten.Lesen Sie in dieser Ausgabe des NABU Niedersachen Journals über weitere Pro-jekte und Aktionen von NABU und NAJU und lassen sich davon überzeugen, dass die Naturschutzarbeit des NABU nicht nur sehr erfolgreich ist, sondern auch richtig Spaß machen kann.Die Projekte könnten wir ohne Ihre Un-terstützung natürlich nicht durchführen. Daher danke ich allen, die sich in Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Medien und Ge-sellschaft mit uns für den Naturschutz stark machen. Ganz besonders danke ich aber Ihnen als Mitglieder, die uns nicht nur finanziell, sondern auch mit ihrer Stimme den Rücken stärken. Wenn Sie ak-tiv werden wollen oder in die Arbeit des NABU hereinschnuppern möchten, mel-den Sie sich doch einfach mal bei Ihrer örtlichen NABU-Gruppe. Die wird Sie be-stimmt mit offenen Armen empfangen.Ihr

Dr. Holger Buschmann

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Der NABU Niedersachsen feiert im Jahr 2017 sein 70-jähriges Bestehen. Das ist ein guter Grund zu feiern. Es ist zwar noch gut ein Jahr bis die Geburtstagsfeierlichkeiten ihren Lauf nehmen werden, doch hinter den Kulis-sen sind die Vorbereitungen bereits in vollem Gange.

Der NABU Landesverband hat, dank der aktiven Mitglieder, in den letzten 70 Jahren viel erreicht. Wir möchten gemeinsam mit Ihnen auf diese Zeit zurückblicken. Denn die 70-jährige Geschichte des NABU Niedersach-sen ist geprägt von persönlichen, denkwürdi-gen aber auch geschichtsträchtigen Momen-ten. Vor allem tragen unsere Mitglieder mit ihrem ehrenamtlichen Engagement dazu bei, den Naturschutz vor Ort zu verbessern. Der NABU Niedersachsen möchte daher gerne Sie, die Mitglieder und Aktiven, in

Geburtstagsvorbereitungen für den NABU Niedersachsen Wir suchen Ihre persönliche NABU-Geschichte

Die Gründung des Landesgruppe Niedersachsen im damaligen Bund für Vogelschutz, dem heutigen NABU Niedersachsen, fand am 28. Juni 1947 in Kreiensen (Landkreis Northeim) im ‚Hotel zur Sonne‘ statt.

Mit der aktuellen Kampagne „Dinge, die man im Leben getan haben sollte“ sollen die unterschiedlichen Dimensionen und Aspekte der Naturschutzarbeit sichtbar gemacht werden. Wir zeigen, wo und wie der NABU überall aktiv ist.

Den Nachwuchs fördern, eine neue Sprache lernen oder ein Haus bauen… Es gibt so viel

den Fokus rücken. Dazu brau-chen wir jedoch Ihre Mithilfe – denn ohne Sie geht es ein-fach nicht. Schreiben Sie uns, wie Sie zum NABU gekommen sind, was Sie erlebt, bewegt und angestoßen haben. Was war ihr schönster Moment im NABU? Oder welche unge-wöhnliche Geschichte haben Sie erlebt?Schreiben Sie, was Ihnen zu diesem Thema einfällt! Die schönsten und spannendsten Erinnerungen, die denkwürdigsten Geschichten und Bilder stellen wir in einer Reihe zum 70-jährigen Bestehen des NABU-Niedersachsen vor.

Bitte richten Sie Ihre Zuschrift per Email an [email protected] oder

Wir sind die Naturschutzmacherzu tun und zu erleben im NABU. Um der Öffentlichkeit zu zeigen, wie vielfältig die Arbeit im NABU sein kann, wurde auf der diesjäh-rigen Landesvertreterversamm-lung in Oldenburg den Delegier-ten die Möglichkeit geboten, ihre Arbeit in einen passenden Rahmen zu setzen.

Zeigen was man macht

Viele Delegierte nutzten den Polaroidrahmen, um zu zeigen, wofür es sich lohnt, im NABU aktiv zu sein. So wirbt der NABU Kreisverband Nienburg damit, „Draußen anzupacken“. Der NABU Rinteln zeigte sich eher ortsbezogen und bezeich-nete sich als „Retter-Team Auenlandschaft Oberweser“. Auch die NAJU wählte den für sie passenden Titel „Nachwuchs fördern“.Die Liste von „Dingen, die man im Leben

postalisch an NABU Niedersachsen, Stichwort: NABU 70 Jahre, Alleestraße 36, 30167 Hannover.

getan haben sollte“ ist allerdings noch längst nicht voll-ständig. Denn so unter-schiedlich die Men-schen, so differen-ziert sind die Themen, mit denen sie sich auseinandersetzen. Jedes NABU-Mitglied kann sein persönliches Motto unter http://wirsindwaswirtun.de/ hochladen oder ein-fach nur schauen, was andere NABU-Mitglie-der für Ideen haben. Mit etwas Glück wird die hochgeladene Aktion als das nächste Kampagnenmotiv für eine Postkarte oder ein Plakat ausgewählt!

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Zweite Auswilderung am Steinhuder Meer

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5e der IGS Celle werden diesen Tag so schnell nicht vergessen, denn was zunächst als Trostpreis gedacht war, entpuppte sich rasch zum Hauptgewinn. Durch eine Bewerbung für das SeaLife Schulprojekt, bei dem eine Schulklasse acht Wochen lang eine Euro-päische Sumpfschildkröte betreuen darf, gewannen sie den dritten Preis. Die Klasse durfte vor Ort die zweite Auswilderung der Europäischen Sumpfschildkröte begleiten.

Unter Anwesenheit von Stefan Wenzel, Umweltminister im Niedersächsischen Mini-

Europäische Sumpfschildkröten

sterium für Umwelt, Energie und Klima-schutz, und Olaf Tschimpke, NABU-Präsi-dent, wurden Ende Juli 2015 junge Sumpf-schildkröten an einem Auswilderungsge-wässer im Naturschutzgebiet ‚Meerbruchs-wiesen’, westlich des Steinhuder Meeres in die Natur entlassen. Auch die 18 Schülerin-nen und Schüler durften einige Tiere, die sie zuvor genau begutachtet hatten, auf freien Fuß setzen.

Mit Kooperationspartnern zum Erfolg

Vor zwei Jahren wurde das Projekt zur Wie-deransiedlung der Europäischen Sumpf-schildkröte am Steinhuder Meer begonnen, um diese ehemals in Niedersachsen vor-kommende Art wieder heimisch werden zu lassen. Auf Initiative des Niedersächsischen Umweltministeriums im Rahmen des Pro-gramms ‚Arche Niedersachsen’ wurde das Projekt vom NABU Niedersachsen entwik-kelt. Die Wiederansiedlungsmaßnahmen werden nicht nur von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung und der HIT Umwelt- und Naturschutz Stiftungs-GmbH finanziert, sondern auch vom Niedersächsischen Lan-desbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und der Region Han-nover gefördert. Die Leitung des Projekts

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Europäische Sumpfschildkröten bringen Schüleraugen zum Leuchtenobliegt dem NABU Niedersachsen mit dem NABU-Artenschutzzentrum Lei-ferde in Zusammenarbeit mit der Ökolo-gischen Schutzstation Steinhuder Meer (ÖSSM).

Mit dem Ziel eine langfristig überle-bensfähige Population der Europäischen Sumpfschildkröte am Steinhuder Meer aufzubauen, sollen über einen Zeitraum von zunächst 20 Jahren jährlich min-destens 10-50 Exemplare an verschiede-nen Gewässern im westlichen Teil des Steinhuder Meeres ausgewildert werden. Die Auswilderungstiere stammen von verschiedenen Züchtern mit genetisch geeigneten Elterntieren und zukünf-tig auch von der NABU-eigenen Zucht-

gruppe.

Alle Jungtiere werden für mindestens drei Jahre im NABU-Artenschutzzentrum Leiferde aufgezogen. Dort wurde für

NABU-Präsident Olaf Tschimpke in blauer Jacke, Dr. Holger Buschmann, Renata Kluge, Umweltminister Stefan Wenzel, Karsten Behr (Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung, schw. Jacke) bei der Auswilderung

die artgerechte Unterbringung der Auswil-derungs- und Zuchttiere eine Innen- und Außenanlage mit Förderung der Niedersäch-sischen Bingo-Umweltstiftung in der Vorbe-reitungsphase erbaut. Sea Life Hannover als ein Kooperationspartner des Projekts unter-stützt zudem die Arbeiten durch die Auf-zucht einiger Jungtiere.

Informationsgewinn durch Monitoring

In diesem Jahr wurden insgesamt 50 Sumpf-schildkröten in drei Auswilderungsgewäs-sern freigelassen. Ein Teil der dies- und letzt-jährigen Auswilderungstiere wurde mit Sen-dern bestückt, die die Verfolgung der Tiere in ihren ersten Monaten und Jahren in Frei-heit durch Projektmitarbeiter ermöglicht.

Obwohl sich die ersten Exem-plare bisher nur in Gewässern aufhalten, die nicht öffentlich zugänglich sind, kann es später möglich sein, Sumpfschildkrö-ten an öffentlich zugänglichen Gewässern bzw. bei Überland-wanderungen im Naturschutzge-biet ‚Meerbruchswiesen’ zu beob-achten. Es wird darum gebeten, Meldungen gesichteter Sumpf-schildkröten an den NABU Nie-dersachsen weiterzugeben, da sie wichtige Zusatzinformationen zum jährlichen Monitoring dar-stellen.

Für die Klasse 5e der IGS Celle war der 23. Juli 2015 bereits ein voller

Erfolg. Diese Aktion hat den Schülerinnen und Schülern gezeigt, wieviel Spaß Natur-schutzarbeit machen kann.

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BatMap – eine ErfolgsgeschichteDie BatMap ist eine Internet-plattform zur Meldung von Fle-dermausnachweisen in Nie-dersachsen (www.batmap.de). Im Jahr 2015 wurde die Platt-form, die ein Jahr zuvor in enger Zusammenarbeit mit einem Expertengremium erstellt wurde, intensiv genutzt und mit Daten gefüllt. Die Zahl der Meldungen, die bislang einge-geben wurden, beläuft sich auf über 85.000. Insgesamt steht die Datenbank inzwischen auf soli-den Füßen: sie umfasst mehr als 126.000 Datensätze. Die ein-gegebenen Daten decken damit mehr als 70 Prozent der Mess-tischblattquadranten in Nieders-achsen ab.

Für alle niedersächsischen Fle-dermausarten befinden sich Fundpunkte in der Datenbank. Für eine Reihe von Fledermaus-arten hat BatMap inzwischen mehr Fundpunkte gesammelt, als bislang (z.B. in der Fachbe-hörde) vorlagen – so konkretisie-ren sich die Verbreitungsgebiete. Bei einzelnen Arten müssen

dabei die bisher angenommenen Grenzen neu gezogen werden. So zeigen die Daten aus BatMap, dass der Große Abendsegler durchaus auch im Emsland und entlang der Nordseeküste vor-kommt.

Mit viel Engagement bei der Sache

Zu verdanken sind die Infor-mationen den vielen ehrenamt-lichen Meldern, die ihre Zeit, ihre Kenntnisse und ihre Daten im Rahmen dieses NABU Nie-dersachsen-Projektes zur Verfü-gung gestellt haben. Die enorme Bereitschaft der Melder Daten einzugeben, bestätigt den ein-geschlagenen Weg und unter-streicht das große Engagement der Fledermausschützer in Nie-dersachsen! Bis zum Ende des Projektes waren bei BatMap ca. 60 Fledermausschützerin-

nen und Fledermausschützer registriert. Als Drehscheibe für den fachlichen Austausch hat sich das Forum bewährt – bis heute wurden knapp 3.500 Bei-träge geschrieben. Das Forum ist eng mit dem Kartenmodul verknüpft, so dass Diskussio-nen unmittelbar im Zusam-menhang mit den Funden in der Karte geführt werden können. Auch Fotos und – für Flederm-ausschützer besonders wichtig – aufgenommene Fledermausrufe können zur Diskussion gestellt werden.

Es geht weiter

Das bisher gezeigte, enorme Engagement der Fledermaus-schützer ist ein deutlicher Hin-weis darauf, dass die Plattform auch nach Projektende weiter genutzt wird. Ein Ziel ist es, auch in die Flächen vorzudrin-gen, die bislang noch unbear-beitet sind. Schon jetzt haben Melder gezielt leere Quadran-

ten aufgesucht. In der näch-sten Fledermaussaison wird BatMap somit einen weiteren großen Schritt vorankommen. Und spätestens dann werden die Erkenntnisse aus der Plattform ihren Weg in die Praxis finden, um dort ihren Beitrag zum Fle-dermausschutz in Niedersachsen zu leisten.

Die Finanzierung des NABU-Projekts erfolgte über die Niedersächsische Bingo-Umwelt-stiftung. Das Fledermaus-informationssystem finden Sie im Netz unter www.batmap.de.

Ivo Niermann, NABU Projektleiter

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Die Europäische Sumpfschildkröte in Niedersachsen

Es ist eine kleine Sensation: Nach Jahrhunderten der Verfolgung und Ausrottung kehren die ersten Sumpfschildkröten nach Niedersachsen zurück. Die Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) zählt zu den am stärksten gefährdeten Tierarten in Deutschland und gilt in Niedersachsen als ausgestorben. Mit dem Projekt zur Wiederansiedlung soll eine ausgestorbene Art Niedersachsens hier wieder heimisch werden. In den letzten Jahrhunderten ließ sich ein starker Rückgang der Art mit ihren vielfältigen Lebensraumansprüchen fast im gesamten Verbreitungsgebiet feststellen. Die Zerstörung der Lebensräume ist einer der wichtigsten Gründe für den dramatischen Gesamtrückgang der Art.

Mit der Ansiedlung und dem Schutz der Schildkrötenart sowie dem Schutz und Erhalt der Projekthabitate werden schließlich auch jede Menge anderer seltener und geschützter Arten langfristig am Steinhuder Meer profitieren z.B. in den aquatischen Habitaten Amphibien und Libellen und z.B. in den terrestrischen Habitaten Reptilien, Heuschrecken und seltene Pflanzenarten.

Mit uns lernen Sumpfschildkröten schwimmen – und dank Ihrer Hilfe!

Kosten

2 € Futter für einen Schlüpfling ODER Strom (Lampe, UV-Lampe, Pumpe) für ein Aquarium, jeweils für eine Woche

5 € Futter für eine kleine Emys pro Woche

10 € Futter für eine große Emys pro Woche/ Schlüpfling für 1 Monat

20 € Futter für eine kleine Emys pro Monat/ Parasitologische Grunduntersuchung

100 € Grund-/Neu-/Ersatzausstattung für ein Aquarium ODER Futter für einen Schlüpfling pro Jahr

200 € Unterhaltskosten für eine Emys bei vorhandener Grund-ausstattung ohne Futter (inkl. Arzt & Ersatzeinrichtung, ohne Pflegepersonal)

300 € Vollausstattung für ein Aquarium

500 € Futter für eine voll ausgewachsene Sumpfschildkröte pro Jahr

Bitte spenden Sie auf unser Spendenkonto bei der Bank für SozialwirtschaftIBAN: DE47 2512 0510 0008 4448 00BIC: BFSWDE33HAN Stichwort: Emys-Pate

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Schauplatz: Streuobstwiese an der Wolfsburger Straße. Im Mai übergaben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Volkswagen AG eine Belegschaftsspende an den NABU Regionalverband Ost-friesland. Elke Dirks vom NABU Moormerland nahm den Scheck über 400 Euro stellvertretend entgegen.

Das Geld wurde im Rahmen der Baumschnitt und -verede-lungskurse im Volkswagenwerk Emden eingesammelt. Zwischen Februar und März dieses Jahres fanden insgesamt drei dieser

Nachbar SteinkauzZusammenarbeit mit dem NABU ausgeweitet

Kurse statt. Nach dem Prinzip „Von Mitarbeiter für Mitarbei-ter“ konnten die Teilnehmerin-nen und Teilnehmer von ihren geschulten Kollegen lernen, was es heißt, einen Obstbaum zu pflanzen und zu pflegen. Dank dieser Spendengelder werden zukünftig unter anderem Stein-kauzröhren an der Streuobst-wiese angebracht, um die Wie-deransiedlung des Steinkauzes zu unterstützen.

Der Steinkauz ist eine kleine kurzschwänzige Eulenart, die in Deutschland stark gefährdet ist. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Eurasien und Nord-

afrika. Als Lebensraum bevor-zugt er offenes, reich struk-turiertes Gelände mit einem großen Angebot an Bruthöhlen, Tagesverstecken und Sitzwarten sowie einer ganzjährigen kurzen Vegetation. Er ist überwiegend dämmerungs- bzw. nachtak-tiv und jagt jeweils ein bis zwei Stunden nach Sonnenuntergang sowie vor Sonnenaufgang.

Die „Think Blue. Nature.“ Stra-tegie der Volkswagen AG am Standort Emden hat es sich zum Ziel gemacht, die biologi-sche Vielfalt im industriellen Umfeld zu stärken und zu erhal-ten. Aus diesem Grund wurden

Das passt gut zusammen: Der Naturschutzbund Deutschland, NABU und

die Umweltstrategie von Volkswagen, „Think Blue. Factory.“.

Elke Dirks (3. v. r.) nahm den Spendenscheck in Höhe von 400 Euro

entgegen.

unter anderem vom Ausster-ben bedrohte Bienen angesie-delt, Bäume gepflanzt und Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter auf diesen Gebieten geschult. Thomas Laaken, Beauftragter für Umwelt, Energie und „Think Blue. Factory.“ im Volkswagen-werk Emden betonte: „Die Wie-deransiedlung des Steinkauzes ist ein tolles Projekt, das wir gerne unterstützen. Es passt her-vorragend zu unserem eigenen Engagement, die Biodiversität zu erhalten. Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit dem NABU.“

Aus den NABU-Gruppen

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„Summ summ summ – ist bald alles stumm? Diese Frage ist angesichts der aktuellen Ent-wicklungen in Feld und Flur nicht unberechtigt“, sagt Kri-stin Böhm, Projektleiterin beim NABU Oldenburger Land. „Der Schutz der Wildbienen ist heute dringender denn je notwendig“,

Gartenhummel

Plan Bee - Lebensräume für Wildbienen in OldenburgEin Projekt des NABU Oldenburg

fügt Böhm an. Daher habe der NABU im Oldenburger Stadt-gebiet bereits im letzten Jahr ein von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung geförder-tes Projekt gestartet. Die größte Gefahr für die Blütenbesucher sei, so Böhm, die industrielle Landwirtschaft: In der ausge-

räumten Landschaft, wo Mono-kulturen wie Mais vorherrsch-ten, werde das Blütenangebot immer knapper, Wildbienen und andere Insekten fänden hier keine Nahrung mehr, unter-streicht die NABU-Projektleite-rin. Pestizide stellten eine wei-tere Gefährdung dar. Städte hin-

gegen böten ein überraschend hohes Potential zur Sicherung der Biodiversität. „Die Sichtweise von Stadt als naturfernem und Land als naturnahem Raum ist längst überholt, da immer mehr Arten auch im Stadtgebiet vor-kommen. Nicht nur die Erhal-tung um ihrer selbst willen, sondern auch aufgrund ihrer Rolle bei der Produktion unse-rer Nahrungsmittel verlangt der Schutz der Wildbienen mehr Aufmerksamkeit“, ist sich die Landschaftsökologin sicher. Bei dem Begriff „Biene“ denken die meisten Menschen an die Honig-biene, merkt Böhm an. Dass es aber in Deutschland mehr als 560 verschiedene Bienenar-ten gebe - und weltweit sogar mehr als 16.000 Arten - sei kaum jemandem bewusst. Der NABU Oldenburger Land steht Akteuren wie Kindergär-ten, Schulen, Kleingartenverei-nen, Urban-Gardening-Projekten, Pflegeheimen, aber auch Privat-personen und Einzelhandel zur Seite, ihre Außenflächen wild-bienenfreundlich zu gestalten. Im Rahmen des Projektes „Plan Bee“ erhalten Interessierte beim NABU Unterstützung bei der Auswahl geeigneter Blühpflan-zen und beim Bau von Nisthil-fen.

Aus den NABU-Gruppen

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Die diesjährigen Bewerbungen für den Dr. Strahl NABU-Jugendnaturschutzpreis waren von einer hohen Qualität gekennzeichnet. Die Auswahl fiel der Jury, unter der Lei-tung von Krista Strahl, daher nicht leicht. Vier glückliche Preisträger konnten auf der Landesvertreterversammlung in Oldenburg ihren Preis in Empfang nehmen.

„Wir möchten erreichen, dass sich Kinder und Jugendliche im Naturschutz mit Pro-jekten und ihrer praktischen Umsetzung engagieren. Ein besonders herzlichen Dank an Krista Strahl, der Frau des Preisgründers Dr. Fedor C. Strahl. Der Dr. Strahl NABU-Jugendnaturschutzpreis macht es seit dem Jahr 2002 möglich, Gruppen mit einem Preis und Dotierung auszuzeichnen“, erklärte Inez Schierenberg, Landesgeschäftsführerin NABU Niedersachsen.

Krista Strahl dankte allen Kindern für ihren Einsatz sowie Projektideen und -umsetzung

Dr. Fedor Strahl NABU-Jugendnaturschutzpreis 2015Glückliche Gesichter bei den Gewinnern in Oldenburg

und richtete einen herzlichen Dank an alle Jugendgruppenleiterinnen und -leiter für ihr ehrenamtliches Engagement vor Ort, um Kinder und Jugendliche an die Natur heran-zuführen und sie für sie zu begeistern. Krista Strahl betonte: „Wir nehmen das Vermächt-nis meines Mannes, Vaters und Großvaters ernst, und wir werden weiterhin die Preisgel-der ausloben.“

Ein breites Spektrum an Projekten

Den dritten Platz, der mit einem Preisgeld von insgesamt 200 Euro dotiert ist, teilen sich Katharina Onkes von der NAJU Wolfen-büttel sowie die Kinderfeuerwehr Dörverden. In Einzelarbeit verfasste die 12-jährige Katha-rina Onkes einen sehr lesenswerten Bericht über die Krötenwanderung, mittels dem sie zum Monitoring von Amphibien in ihrem Wohnort beiträgt. Ein Biotoppflegeeinsatz, der in Kooperation mit dem NABU Dörver-den durchgeführt wurde, sicherte der Kin-

derfeuerwehr Dörverden ebenfalls den drit-ten Platz. Beide Gewinner freuen sich über je 100 Euro.

Der zweite Preis in Höhe von 300 Euro geht an die Kooperative der Paul-Moor-Schule Sulingen und des NABU Sulingen. Projektlei-terin Heike Niemeyer führte die Schülerin-nen und Schüler in dem Inklusionsprojekt „Wir in unserer Umwelt“ mit unterschiedli-chen Aktionen an die Natur heran.

Für ihr Projekt „Die Saat geht auf“ wurde die NAJU Wedemark mit dem 1. Preis, dotiert mit 500 Euro, ausgezeichnet. In dem ganzjährigen Projekt, das die Jugendlichen selbst konzipierten, beschäftigten sie sich mit unterschiedlichen Schwerpunkten im Bereich der Lebensmittelerzeugung und -ver-arbeitung.

Preisträger des 3. Preises, vlnr: Katharina Onkes, Krista Strahl, Vertreter der Jugendfeuerwehr Dörverden, Inez Schierenberg (NABU-Landesgeschäftsführerin)

Preisträger des 2. Preises, vlnr: Krista Strahl, Johanna Pinkas vom NABU Sulingen, Inez Schierenberg

Preisträger des 1. Preises,vlnr: Krista Strahl, Mareike Boss und Eva Krohm von der NAJU Wedemark, Inez Schierenberg

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Die Gesichter der Provence

Mit einem metallischen Wimmern öffnet sich das rostige Weidetor. Frederic Bouvet hat es entriegelt, er ist einer der führenden Ornithologen Frankreichs und Gründer des „Bureau des Guides Naturalistes“. Mit der Pas-sage durch das Tor sind die Gespräche der Reisemitglieder verstummt und einer eigen-artigen Spannung voller Erwartungen gewi-chen. Wir sind im „Tour du Valat“ und damit in das Herz der Camargue vorgedrungen. Noch führt der Weg durch einen grünen Tunnel voller Weiden, Tamarinden und sta-chelbewertem Gebüsch. Es ist Mitte Septem-ber. Einer der ersten Ausflugtage der 15-tägi-gen Reise mit dem NABU in die Provence. Schmetterlinge tanzen von Blüte zu Blüte, Libellen schwirren und jagen nach Beute. Ein lauter, wohlklingender Vogelgesang tönt aus dem Gewirr der Zweige am Wegesrand. „Cet-ties warbler“, erklärt Frederic, ein Seidensän-ger.

Nach wenigen hundert Metern endet der Pflanzentunnel und wir stehen vor einer offe-nen, bis an den Horizont reichenden brett-flachen Ebene, die in unterschiedlichsten Grüntönen unter einem makellosen blauen Himmel liegt. Queller dominiert die Pflan-zenwelt, dazwischen Kali-Salzkraut, Sode, Strand-Astern und andere salztolerante Arten. Es gibt keine Bäume, nur vereinzelt unterbricht ein Gebüsch von Strauchmel-den die gerade Horizontlinie. Die Pflanzen-bestände sind nicht geschlossen. Zusammen mit graubraun-weißlich schimmernden aus-getrockneten Salzlaken bilden sie ein Mosaik, in dem sich der krustig aufgebrochene Pfad verliert. „Dies ist die vom Menschen fast unveränderte Camargue, wie sie vielleicht schon vor 5.000 Jahren ausgesehen haben mag. Außerhalb solcher Schutzgebiete ist das ehemals riesige Feuchtgebiet und Vogelpara-dies im Delta der Rhone durch Eindeichung und intensive Landwirtschaft sehr stark ver-

ändert“, erläutert Frederic bevor die Wande-rung zu einer der großen Lagunen fortgesetzt wird. Im getrockneten feinen Schlamm sind Fähr-ten verschiedener Wildarten zu sehen: Füchse, Wildschweine, eine Katzenart – viel-leicht die Spur einer Ginsterkatze? Frederic ist sich nicht sicher. Aber dort: Ein Schlan-genadler. Der Flug des Adlers wird mit den Ferngläsern verfolgt. Plötzlich ruft jemand: „Schaut, die Pferde!“. Wie aus dem Nichts ist ein Trupp kleiner weißer Camargue-Pferde aufgetaucht, die meisten mit ebenso weißen Kuhreihern auf dem Rücken. Es sind Stuten mit ihren noch dunkelhaarigen Fohlen, die sich neugierig den fremden Besuchern genährt hatten und jetzt die vielhändigen Streicheleinheiten genießen. Die robuste Pferderasse wird zur Landschaftspflege ein-gesetzt, ebenso wie die kleinen, schwarzen Camargue-Stiere mit den steil aufragenden Hörnern.

Eine Reise abseits der üblichen Touristenziele im sonnenverwöhnten Süden Frankreichs zwischen Alpilles, Crau, Camargue, Vaucluse, Luberon und Verdon

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Apt - die Hauptstadt des Luberon Basses Gorges du Verdon

Taubenschwänzchen Uhu

Das Zusammentreffen mit den Pferden in den trockenen Salzsümpfen des „Tour du Valat“ bleibt noch lange Gesprächsthema bei den Reisegästen. Genau wie der Besuch der Kinderstube tausender Flamingos in einer der flachen Lagunengewässer oder die Mittags-rast in einem rustikalen Restaurant inmitten dieser Naturlandschaft. Unter einem Schat-tendach, das gleichzeitig eine Wochenstube von Zwergfledermäusen beherbergt.

Die Vielfalt und den Abwechslungsreich-tum der Provence zu vermitteln ist eines der Anliegen von Jürgen Hicke und Axel Roschen, die diese besondere NABU-Reise erkundet haben und nun begleiten. „Unser Schwerpunkt liegt auf Naturerleben, aber wir würden den „Gesichtern der Provence“ nicht gerecht werden, wenn aus der Fülle kultu-reller oder regionaltypischer Angebote nicht einiges im Programm enthalten wäre“, fassen die beiden erfahrenen Reisebegleiter zusam-men. Dazu gehören Orte, wie das von den Römern geprägte Arles, das Künstlerstädt-chen St.-Remy-de-Provence, Apt, die „Haupt-stadt des Luberon“ oder das Felsendorf Mou-stier-Sainte-Marie.

Ein anderer Tag: Der kurze und einzige Regenschauer dieser Reise bei der Wande-rung unterhalb der Felsenburg von „Les Baux

des Provence“ ist längst vergessen. Inzwi-schen tauchen die letzten Sonnenstrahlen die Kalksteinfelsen am Südhang der Alpillen in magisches Licht. Fast geräuschlos, wie bei einer Pantomime, wird ein abendliches „fran-zösisches“ Picknick inmitten der Weinberge am Fuße der Felsen aufgebaut. Alle helfen schweigend mit. Frederic hat um absolute Ruhe gebeten. Françoise, seine deutschspre-chende Begleiterin, hört ihn zuerst: den Ruf eines Uhu-Männchens. Wenig später antwor-tet ein Weibchen. Dann wird das erste Tier auf einem Felsenkamm gesichtet. Alle grup-pieren sich um die Spektive, in denen sich der Uhu eindrucksvoll präsentiert. Das Pick-nick und der Wein sind erst einmal verges-sen. Zwei Uhupaare würden hier im Abstand

von 400 Metern brüten und hätten in diesem Jahr insgesamt fünf Junge aufgezogen, erläu-tert Frederic später beim Essen.

Ein leuchtend blau-violetter Himmel spannt sich über die Hügel am Fuß der Hochebene des Vaucluse. Die zweite Reisewoche hat mittlerweile begonnen. Im Gänsemarsch folgt die Gruppe einem schmalen, ausge-tretenen Pfad, der sich bergan durch einen Wald aus Pflaumeichen und Aleppo-Kie-fern schnürt. Wenig später weicht der Wald einer Garrigue, dieser mannshohen Dorn-busch-Vegetation aus immergrünen Stein-Eichen, Stechginster, Zistrosen, Wacholder, Besenheide oder Buchsbaum, die die trocke-nen ungenutzten Landstriche der Provence bedeckt. Plötzlich lichtet sich der dichte, fast undurchdringliche Bestand und gibt an einer steilen Abbruchkante den Blick in die Ocker-brüche von Rustrel frei. Von diesem Moment an bleibt keine der mitgeführten Kameras mehr ungenutzt: Bizarr erodierte Steilhänge und Hügel leuchten in allen Schattierungen der hier offen zutage tretenden Ockervor-kommen. Die Palette reicht von fast weißen Lehmsanden über Safrangelb und Erdbraun, Karmesin und Zinnober bis hin zu tiefen Weinrot und Violett. Eine unglaubliche Far-benpracht, die sich später beim Besuch der „Hauptstadt des Ockers“, Roussillion“ an den Hauswänden der verwinkelten kleinen Gassen wiederfindet.

Auch am folgenden Tag kommen die Aus-löser der Kameras nicht zur Ruhe. Eine län-gere Anreise führte über einen Pass des Lube-ron und durch das Tal der wilden Durance zum Massif du Verdon mit seinen ausgedehn-ten Lavendelfeldern. Dort geht in Serpen-tinen tief hinab zum Fluss, der der Region seinen Namen gab. Hier, am Ende der großen Schlucht, in den „Basses Gorges du Verdon“, ist das Wasser aufgestaut und deshalb weitge-

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hend strömungsfrei. Mit Kanus und kleinen Elektrobooten wird die Schlucht erkundet. „Jetzt verstehe ich, warum bei der Vorberei-tung im Bus gesagt wurde, dass die Schlucht uns aufsaugen würde“, ruft ein Reisegast begeistert. Hinter jeder Biegung rücken die Felsen näher zusammen und wachsen höher hinauf. Blühender Efeu, Waldreben, Tüpfel-farn und Moose klammern sich ans Gestein, Felsenschwalben jagen über den Köpfen, die Kälte des Wassers ist zu spüren. Strahlender Sonnenschein und tiefer Schatten wechseln mit jeder Windung. Kleine Wasserfälle plät-schern neben den Booten. Einmal schießt zeternd ein Eisvogel wie ein blauer Blitz vorbei.

„Eine phantastische Reise voller Abwechs-lungen“, fasst eine Teilnehmerin zusammen, „die Provence im September ist ein Zauber. Ich werde wiederkommen - vielleicht sogar diese Reise mit dem NABU noch einmal machen“.

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Cornwall23.06.-03.07.201602.07.-12.07.2016

Irland und Wales07.07.-17.07.2016

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Provence/Camargue11.09.-24.09.2016

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Cotswolds14.05.-22.05.2016

Masuren28.05.-08.06.2016

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Die berühmten Ockerfelsen von Rustrel

„Broadway“ steht auf dem Schild, vor dem Andreas und Susanne stehen. Sie lachen. „Der Ort heißt ja wirklich so!“ Ihr Strahlen gilt aber mehr der Faszination des Ortes und der Landschaft. Zusammen mit der Reise-gruppe sind sie in einen blumengesäumten

Weg eingebogen, und laufen nun direkt auf die in warmem Farben leuchtenden maleri-schen Häuschen zu. Die Gruppe kommt nach und folgt einer von Weißdornen gesäum-ten Wiese. Gerade liegt eine Wanderung zum uralten Broadway Tower hinter ihr, von

Typisch englisch: Die Cotswolds

Niedersachsen

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14 | NABU NIEDERSACHSEN Journal 2/1414 | NABU NIEDERSACHSEN Journal 4/15 Anzeige

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dem sie voller Begeisterung bis nach Wales und Oxfordshire blicken konnten. Was für eine Landschaft! Was für Farben! Andreas und Susanne halten vor einem Gartencafé. Beim zünftigen Cream Tea werden die Ein-drücke ausgetauscht. „Das Haus dort sieht aus, als würde gleich Miss Marple aus der Tür kommen“, merkt einer der Gäste an. Es könne auch eine andere Figur der „typisch englischen“ Filme sein. Eine begeisterte Rei-seteilnehmerin fragt: „Kann ein Örtchen „mehr typisch englisch“ sein als dieses?“.Diese Frage stellen sich viele, sobald sie das „Wohnzimmer“ Englands erreicht haben – die Cotswolds. Mit dieser Reise soll eben dieser bezaubernde Charakter nahegebracht werden. Herzerwärmend dürfte diese Reise auf jeden Fall werden – für alle Englandfans und jene, die es werden wollen. Im Städte-dreieck zwischen Bristol, Stratford-upon-Avon und Oxford gelegen, sind die Cots-wolds eine riesige parkähnliche Landschaft, gespickt mit uralten Dörfern und Städten, oft aus dem landschaftstypischen, warmen

Sandstein, aus bezaubernden und meist mit Weltruhm behafteten Gärten. So wie Hidcote, nach dem sogar ein weltberühmter Lavendel benannt wurde, aber auch Kiftsgate Garden, mit der größten Rose Englands und maleri-schen Flußläufen. Und natürlich mit Städten, deren Name Klang hat. Dieses Mosaik soll nahegebracht werden – auch abseits „touri-stischer“ Orte und in seiner ganzen Beson-derheit. Leichte Wanderungen und ausge-dehnte Gartenbesuche, Stadtführungen, in Bath, Straftford-upon-Avon und der uralten Universitätsstadt Oxford. Die Besichtigungen sollen dabei einen Eindruck des „Typischsten allen Typischens“ geben, das England aus-macht – eben die Cotswolds! Und auch die Naturfreunde werden dabei auf ihre Kosten kommen: Sowohl in der anmutigen Kultur-landschaft als auch bei der Beobachtung von Tieren und Pflanzen – wie in einem der wertvollsten Vogelreservate Europas, das bei einem Abstecher nach Wales besucht wird. Eine Reise, die darauf ausgerichtet ist, den besonderen Geist der Cotswolds zu vermit-

teln und den „Herzschlag“ von Englands „Wohnzimmer“. Diesen spüren wir bei stim-mungsvollen Wanderungen durch die uralte Kulturlandschaft, jenseits von Klischees, mit vielen Informationen und Eindrücken zu Kultur, Natur und Geschichte.

Hidcote Garden – berühmt für seine Rosen. Die Ruine der Tintern Abbey

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Buchenwäldern des Sollings und Süntels als Leuchtturmgebiete für unbedingt erforder-lich.“ Für den NABU ist dies neben der Ein-richtung von Ökologischen Stationen eines der entscheidenden Kernprojekte dieser Legislaturperiode.

Der NABU fordert Minister Christian Meyer daher auf, eine umweltfreundliche Agrar-wende und den Schutz des niedersächsi-schen Naturerbes in der Landespolitik noch ambitionierter in den Fokus zu nehmen und umzusetzen.

Minister Christian Meyer stellte seinen Vor-trag zum Umwelt- und Naturschutz in Nie-dersachsen unter das Motto der ‚Grundlagen und Ziele der Niedersächsischen Landesre-gierung für eine umweltfreundliche Agrar-wende, eine naturschutzorientierte Forst- und Jagdpolitik sowie im Grünland- und Moorschutz‘.

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Der NABU Niedersachsen fordert einen stärkeren Fokus auf die umweltfreundliche Agrarwende zu richten!

Der NABU Niedersachsen hat einen noch stärkeren Fokus auf die umweltfreundliche Agrarwende des Landes gefordert. Anlässlich der Landesvertreterversammlung am Sams-tag (19. September) im Ehemaligen Landtag in Oldenburg wurde vor den über 300 Anwe-senden aus rund 190 NABU-Gruppen mit über 83.000 Mitgliedern in Niedersachsen der NABU-Jahresbericht 2014 präsentiert.

Bemängelte der NABU in seiner Bilanz für 2013 noch, dass die niedersächsische Natur-schutzpolitik auch unter einer rot-grünen Landesregierung kaum Fortschritte mache, fällt diese Einschätzung in der Bilanz für 2014 etwas besser aus. „Die Landesregierung kommt langsam bei einigen naturschutzrele-vanten Themen in Gang“, erklärte Dr. Holger Buschmann, NABU-Landesvorsitzender Nie-dersachsen.

So war das vergangene Jahr geprägt von den Debatten um die neuen Ökologischen Sta-tionen, das Landesraumordnungsprogramm und den Moorschutz sowie die Natürliche Waldentwicklung in den Landesforsten. Dankbar ist der NABU, dass nun offiziell ver-kündet wurde, dass das Konzept von Indu-strieverband Gartenbau (IVG) und NABU zum Moor- und Klimaschutz mit Rohstoffnutzung in das Landesraumordnungsprogramm auf-genommen wird. Der NABU kritisiert dage-gen, dass ansonsten die landwirtschaftliche Nutzung auf organischen Böden in keinster Weise eingeschränkt werden soll, obwohl bekannt ist, dass rund 12 Prozent der Treib-hausgasemissionen Niedersachsens aus der Nutzung dieser Böden stammt.

Das Land Niedersachsen muss seinen Ein-fluss auf Bundes- und EU-Ebene stärker gel-tend machen, um in der Subventionspolitik umzusteuern. Hoffnungsträger wie das Gree-ning wurden so verwässert, dass bisher kei-nerlei positive Wirkung zu spüren ist. Im Gegenteil ist beispielsweise auf ökologischen Vorrangflächen die Nutzung von Pestiziden weiter möglich. Dr. Buschmann: „Nach wie vor verursachen die Agrarsubventionen so gravierende Umweltschäden, dass sie nicht mehr zeitgemäß sind.“ Quintessenz ist, dass der NABU die Abschaffung der 1. Säule bei den Agrarsubventionen fordert, so dass die

Mittel allein für die 2. Säule zur Stärkung des ländlichen Raumes zur Verfügung stehen.

Ein Thema, welches die Naturschutzdiskus-sion im Wald seit Jahren oft dominiert hat, ist das Ziel, auf fünf Prozent der Waldfläche bzw. auf 10 Prozent der öffentlichen Waldflä-che in Deutschland eine Natürliche Waldent-wicklung (NWE) zu ermöglichen. Aus Sicht des NABU kommt es entscheidend darauf an, dass die verbleibende Umsetzung natur-schutzfachlich möglichst effektiv erfolgt. Dr. Buschmann dazu: „Wir freuen, dass dieses Ziel von der Landesregierung und insbeson-dere von Forstminister Meyer ganz besonders voran getrieben wird. Wir halten die Ent-wicklung eines funktionalen NWE-Verbund-netzes aus einem kleinen Anteil von Tritt-stein-Flächen (bis 20 Hektar), Naturwäldern (ab 20 Hektar), Wildniszellen (ab 100 Hektar) und insbesondere zwei echten Wildnisge-bieten mit jeweils 1.000 Hektar in den alten

Minister Christian Meyer (links) und Dr. Holger Buschmann (rechts)

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Am 24. Juli 2015 eröffnete Umweltminister Stefan Wenzel das Landesbüro Naturschutz Nie-dersachsen LABÜN und zeigte sich erfreut über die vorange-schrittene Entwicklung des im Aufbau befindlichen Koordinie-rungsbüros.

Das Interesse des Naturschutzes soll ebenso gut vertreten sein, wie das der Landwirtschaft, der Wirtschaft oder der Mobilität. Es ist wichtig, dass die Interes-sen und Belange des Naturschut-zes auf Augenhöhe mit anderen Fachdisziplinen wahrgenommen werden können. Dazu wird das Koordinierungsbüro einen wert-vollen Beitrag leisten.

Die Verbände BUND, NABU, LBU und der NVN haben sich als Trä-gergemeinschaft zusammen-geschlossen, um das Büro zu

Stärkung der Mitwirkungsrechte im NaturschutzMinister Wenzel eröffnet Landesbüro Naturschutz in Niedersachsen LABÜN

betreiben. Finanziert wird es aus dem Haushalt des Umweltmi-nisteriums. Damit werden die Mitwirkungsrechte der Umwelt- und Naturschutzverbände in Niedersachsen von der rot-grü-nen Landesregierung gestärkt.

„In anderen Bundesländern, wie zum Beispiel in Nordrhein-West-falen, gibt es solche Büros schon seit den 80er Jahren“ führt Dr. Holger Buschmann, Landesvor-sitzender des NABU Niedersach-sen, aus. Insbesondere Stellung-nahmen für landesweit bedeut-

vlnr: Elke Meier, NABU; Carola Sandkühler, NVN; Ina Humbracht, LABÜN; Stefan Wenzel, Umweltminister; Carl-Wilhelm Bodenstein-Dresler, BUND; Dr. Frank Niederstadt, BUND; Anike Martin, LABÜN; Heike Vogel, LABÜN; Dr. Holger Buschmann, NABU.

same Verfahren können jetzt von einer besonders qualifizier-ten Stelle aus koordiniert und effektiv abgearbeitet werden. Das neue LABÜN-Team über-reichte dem Minister anläs-slich seines Antrittsbesuches eine Niedersachsentorte mit der Bitte, dass auch der Natur-schutz ein Stück abbekommen möge. Zudem überreichten LABÜN-Fachreferentin Ina Hum-bracht, Juristin Anike Martin und Heike Vogel, LABÜN-Ver-waltung, eine kleine Zimmer-linde (Sparrmannia africana) an Minister Stefan Wenzel: „Die zarte Pflanze Naturschutz bedarf guter Pflege“, so die Botschaft dieses Gewächses, dass bei guten Bedingungen prächtig zu blühen vermag.

Kontakt: LABÜN, Goebenstr. 3a, 30161 Hannover, Telefon: 0511–84 86 738-0

E-Mail: [email protected]

Ornithologe des NABU Oldenburger Land für seine Verdienste ausgezeichnet

vlnr: Dr. Holger Buschmann, Jörg Grützmann, Inez Schierenberg

Im Rahmen der Landesvertre-terversammlung 2015 in Olden-burg nahmen NABU-Landesvor-sitzender Dr. Holger Buschmann und NABU-Landesgeschäftsfüh-rerin Inez Schierenberg die Aus-zeichnung mit der Ehrenna-del in Silber des NABU vor. Der NABU-Landesvorsitzende verlas die ausführliche Ehrungsbegrün-dung und bat Jörg Grützmann, NABU Oldenburger Land, vor das Plenum, um ihm die Urkunde zu überreichen. Jörg Grützmann, ein Ornithologe „rund um die Uhr“ und seit Jahrzehnten als Sprecher der traditionsreichen ornithologischen Arbeitsge-meinschaft Oldenburg (OAO)

als NABU-Fachgruppe tätig, ist zudem engagierter Schriftleiter der renommierten OAO-Jahres-

berichte, der immer mehr Men-schen für die Vogelkunde begei-stert. Zudem ist er im regiona-

len Arbeitskreis Naturschutz-geschichte engagiert. Darüber hinaus führt er seit Jahrzehn-ten ornithologische Exkursio-nen durch und betreut als Land-schaftswart das Naturschutz-gebiet „Bornhorster Huntewie-sen“, welches auch FFH-Gebiet ist. Gleich im Anschluss an die Landesvertreterversammlung führte er interessierte Delegierte durch dieses Gebiet und wies auf die Besonderheiten für zahlrei-che wichtige Brut- und Rastvögel hin. Doch zuvor heftete NABU-Geschäftsführerin Inez Schieren-berg ihm die NABU-Ehrennadel in Silber an.

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NABU NIEDERSACHSEN Journal 4/15 | 17

Wir wissen es, Natur- und Umweltschutz ist Sache des Staa-tes,... doch ohne Naturschutz-verbände wie den NABU und das dortige hohe ehrenamtliche Engagement der Aktiven - in Nie-dersachsen sind es immerhin über 3.000 Menschen in knapp

190 NABU-Gruppen - wäre der Schutz der Natur nicht möglich. Für viele Ehrenamtliche ist ihr Hobby auch ein Stück Berufung geworden.

Lt. einer Umfrage des BMU/BfN haben die Deutschen eine hohe Naturverbundenheit, die sie mit Gesundheit und Erholung und einem guten Leben verbin-den. Die Vielfalt der Natur und diese den Kindern und Jugendli-chen nahe zu bringen, ist für die Mehrheit der Bürger sehr wich-tig. Fast alle halten den Schutz der Natur für die Pflicht des Menschen und fühlen sich dafür persönlich verantwortlich.

Fehlendes Wissen um Natur und Umwelt sollte keine Hemm-schwelle sein, um aktiv beim NABU zu werden, denn bei uns kann sich jede/jeder mit der indi-viduellen Stärke einbringen, ob als Organisations-, Motivations-, Kommunikationstalent oder als Zahlengenie, egal ob fachlich bewandert oder handwerklich begabt.

Für Neugierige und Lernbegie-rige bietet der NABU Niedersach-sen überall zahlreiche Exkursio-nen und Aktionen an, auch in Ihrer Region.

Wer wissen möchte, wie der NABU funktioniert, findet das gleichnamige Seminar dazu im Programmheft 2016 von NABU Gut Sunder in Meißendorf bei Winsen/Aller sowie viele weitere Angebote rund um die Natur. Das neue Heft wird im Dezem-ber erscheinen, Sie finden es

dann online unter www.NABU-gutsunder.de. Gerne schicken wir Ihnen auch eine Ausgabe per Post zu. Wenden Sie sich dazu bitte an:

NABU Gut Sunder, Sunder 1, 29308 Winsen/Aller, OT Meißendorf,

Telefon: 05056–970111, E-Mail: [email protected].

Auszug aus dem Programm 2016 auf NABU Gut Sunder

26.03.2016 Saisoneröffnung der Wildtiernis-Ausstellung und des Shops

02.-03.04.2016 Vogelstimmen erkennen für Einsteiger

25.-29.05.2016 Biologisch Imkern

27.-30.06.2016 Sommerferien-Wildniscamp

20.-21.08.2016 Naturentdeckerwo-chenende für Familien

02.-04.09.2016 Vogelzug im Herbst

03.10.2016 Apfelfest & 6. Wolfstag – der Mitmach- und Infotag

30.10.2016 Saisonende

Aktiv im Natur- und UmweltschutzKeine Scheu vor neuer Herausforderung

Küchengarten-Rallye

Wolfstag

Nur was man kennt, kann man auch schützen – werden Sie aktiv, für sich, für die Generationen, die folgen. Wir freuen uns auf Sie!

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NABU Geschäftsstellen und Sonstige

LandesgeschäftsstelleAlleestraße 3630167 HannoverTel.: 0511/91105-0Email: info@NABU-

Niedersachsen.de

Jutta Over Rüdiger WohlersJan Schürings

Greetsiel

Umweltpyramide AZ Leiferde

Wangerooge St. Andreasberg

Woldenhof Gut Sunder

Borkumriff

Nationalpark-Schiff Feuerschiff BORKUMRIFF Leitung: André ThorenmeierAm Neuen Hafen 9 26757 Borkum Tel. 04922/2030

Email: [email protected]

NABU Zentren

Nationalpark-Häuser

Nationalpark-Haus Greetsiel Leitung: Insa Steffens Schatthauser Weg 6 26736 Krummhörn-Greetsiel Tel: 04926/2041

Email: kontakt@ nationalparkhaus-greetsiel.info

Nationalpark-Haus „Rosenhaus“ Wangerooge Leitung: Silke Schmidt Friedrich-August-Straße 1826486 WangeroogeTel: 04469/8397

Email: [email protected]

Nationalparkhaus Sankt Andreasberg Leitung: Thomas Appel Erzwäsche 1 37444 Sankt Andreasberg Tel: 05582/9230-74

Email: nationalparkhaus.st-andreasberg@nationalpark- harz.de

NABU-Woldenhof Wiegboldsbur Leitung: Michael Steven Forlitzer Str. 121 26624 Wiegboldsbur Tel: 04942/990394

Email: info@NABU- Woldenhof.de

NABU-Umweltpyramide Bremervörde Leitung: Axel Roschen Huddelberg 14 27432 BremervördeTel. 04761/71352

Email: Info@NABU- Umweltpyramide.de

NABU Gut Sunder Leitung: Inez SchierenbergSunder 129308 Winsen, OT Meißendorf Tel. 05056/9701-11

Email: info@ NABU-gutsunder.de

NABU-Artenschutzzentrum Leiferde Leitung: Bärbel Rogoschik Hauptstraße 20 38542 Leiferde Tel: 05373/6677 Email:

NABUartenschutzzentrum@ t-online.de

NABU Regionalgeschäftsstelle Emsland / Grafschaft BentheimLeitung: Jutta OverHaselünner Straße 1549716 MeppenTel: 05931/4099630 Email:

[email protected]

NABU-Bezirksgeschäftsstelle Oldenburg Leitung: Rüdiger WohlersSchloßwall 15 26122 Oldenburg Tel: 0441/25600 Email:

[email protected]

NABU-Regionalgeschäftsstelle Ostfriesland Leitung: Jan Schürings Osterstr. 31 26603 Aurich Tel. 04941/6979 835 Email:

[email protected]

Landesgeschäftsstelle

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NABU NIEDERSACHSEN Journal 4/15 | 19

Marlies GräweBritta Raabe Feuerwache LaatzenDreptefarm

Wir über uns

Naturschutzzentrum „Alte Feuerwache“ (NABU Laatzen)Ohestraße 1430880 Laatzen/GraßdrofTel.: 0511/8790110

Email: [email protected]

Schullandheim Dreptefarm (NABU Bremen)Paschberg 927628 WulsbüttelTel.: 04746/520

Email: [email protected]

NABU-Regionalgeschäftsstelle Weserbergland Leitung: Britta Raabe Kerschensteiner Weg 3 31737 Rinteln Tel. 05751/5237

Email: britta.raabe@NABU- weserbergland.de

NABU-Regionalgeschäftsstelle Südostniedersachsen-Harz Leitung: Marlies Gräwe Kurt-Schumacher-Ring 4 38228 SalzgitterTel.: 05341/9027716

Email: [email protected]

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Was bewirke ich mit meinem Testament?

Ein Testament für den NABU Niedersachsen ist ein Testament für die Natur in unserem Land. Mit unserer Arbeit sorgen wir dafür, dass bei allen Entwicklungen in Niedersachsen auch die Zukunft für Tiere und Pflanzen gesichert ist.

Was heißt das konkret?

Mit Unterstützung der vielen ehrenamtlichen NABU-Aktiven, in unse-ren knapp 190 Gruppen, betreuen wir zahlreiche Naturschutzgebiete und Hotspots der Artenvielfalt in Niedersachsen. Und auch außerhalb von Schutzgebieten machen wir uns vor Ort stark, beispielsweise für Europäische Sumpfschildkröten, Fledermäuse, Rauchschwalben, Schleiereulen oder bedrohte Schmetterlinge.

Was ist ein Erbe? Was ist ein Vermächtnis?

Der Erbe folgt dem Verstorbenen nach. Als Nachfolger erfüllt er die Vermächtnisse, die im Testament zugunsten Dritter gemacht wurden. Dazu gehört beispielsweise auch ein bestimmter Geldbetrag oder ein Grundstück, welches durch den NABU Niedersachsen zugunsten der Natur verwendet werden soll. Es ist aber auch möglich, den NABU als Erben einzusetzen, der dann diesen letzten Willen umsetzt.

Worauf sollte ich achten, wenn ich den NABU Niedersachsen in mei-nem Testament berücksichtigen möchte?

Wenn Ihnen die heimische Natur am Herzen liegt und Sie möchten, dass Ihr Nachlass in niedersächsischen Landschaften zum Einsatz kommt, sollten Sie dies auch so formulieren und den niedersächsi-schen Landesverband des NABU explizit als Empfänger einsetzen.

Um was kümmert sich der NABU Niedersachsen?

Der letzte Wille wird sehr ernst genommen. Dazu gehört nicht nur die passgenaue Verwendung des Erbes, sondern auch alle anfallenden Aufgaben. Wir sorgen deshalb für die Auflösung der Wohnung und die Erfüllung von Vermächtnissen oder Pflichtteilsansprüchen.

Wer hat Pflichtteilansprüche?

Nahe Angehörige wie der Ehepartner, die Kinder oder die Eltern können, wenn sie nicht als Erben oder Vermächtnisnehmer einge-

Ein Testament für die Natur – wie geht das?

setzt werden, einen Pflichtteil verlangen. Bei der Erbeinsetzung von Erben sind die Eltern und entfernten Abkömmlinge, Enkel und Uren-kel nur dann pflichtteilsberechtigt, wenn kein Abkömmling oder Ehegatte vorhanden ist, der sie im Fall der gesetzlichen Erbfolge aus-schließen würde.

Entfallen Steuern auf meinen Nachlass?

Der NABU Niedersachsen ist ein gemeinnütziger Verein. Das heißt es fallen keine Steuern an, das Vermögen kommt ungeschmälert der Natur zugute.

Kann ich mein Testament handschriftlich verfassen?

Das ist möglich. In diesem Fall muss jedoch der gesamte Text per Hand geschrieben sowie mit Datum, Ort und Unterschrift verse-hen sein. Damit das handschriftliche Testament nicht verloren geht, sollte es beim Amtsgericht hinterlegt werden. Eine andere Form ist das öffentliche Testament. Dies setzt ein Notar auf.

Kann ich später mein Testament noch ändern?

Ja, ein Testament kann jederzeit widerrufen werden. Ein von Ehegat-ten errichtetes, gemeinsames Testament, kann nach dem Ableben des Erstverstorbenen nur bei Änderungsvorbehalt abgeändert werden.

Wie gehe ich vor?Fachkundige Beratung erteilen Rechtsanwältinnen und Rechtsan-wälte oder Notarinnen und Notare. Sofern Sie einer Hilfestellung bedürfen, können wir Ihnen geeignete Beraterinnen und Berater nennen. Diese Hilfestellung ist kostenfrei. Nachdem dabei alle Fragen geklärt sind, wird dann das Testament aufgesetzt.

Die 10 wichtigsten Fragen zum Thema an Gerd Pinkvoß, Vorstandsmitglied Recht, NABU Niedersachsen

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NABU NIEDERSACHSEN Journal 4/15 | 21

Der NABU Niedersachsen setzt sich seit 68 Jahren für den Schutz von seltenen Pflanzen und Tieren ein. Dazu kauft er wichtige Flächen, führt Pflegemaßnahmen in seinen Gebieten durch und verleiht dem Naturschutz in der Öffentlichkeit eine Stimme. So finden auch bedrohte Arten wie Kiebitz, Weißstorch, Rohrdommel oder Eisvogel weiterhin Lebensräume in Niedersachsen. Jung und Alt die Natur nahe zu bringen, ist uns ein großes Anliegen in unseren NABU-Besucherzentren und Geschäftsstellen sowie in unseren knapp 190 Gruppen niedersachsenweit.

Für diese Arbeit benötigt der NABU Niedersachsen Unterstützung. Helfen Sie, eine lebendige Tier- und Pflanzenwelt zu bewahren und berücksichtigen Sie den NABU Niedersachsen in Ihrem Testament. So kann Ihre Liebe zur Natur weiterwirken – noch über Ihren Tod hinaus.

Gerne beraten wie Sie ausführlich:Inez Schierenberg, NABU-LandesgeschäftsführerinTelefon: [email protected] Anfrage und Daten werden selbstverständlich streng vertraulich behandelt. NABU Niedersachsen, Alleestr. 36, 30167 Hannover

Mittwoch, 3. Februar 2016, 16.30 Uhr

Thema beim NABU „Testamente für die Natur“

im Artenschutzzentrum Leiferde (bei Gifhorn)

Rechtsanwalt Gerd Pinkvoß und Landesgeschäftsführerin

Inez Schierenberg beantworten Ihre Fragen.

Ort: NABU Artenschutzzentrum, Hauptstraße 20,

38542 Leiferde.

Um Anmeldung wird gebeten unter

Telefon: 0511 91105-18 (9:00-15:00 Uhr)

Ein Nachlass voller Leben

Niedersachsen

„Testamente für die Natur“

Rechtsanwalt Gerd Pinkvoß und Landesgeschäftsführerin Inez Schierenberg beantworten Ihre Fragen.

Beginn ist um 16:30 Uhr mit einer Führung durch das NABU-Artenschutzzentrum Leiferde und anschließender Informationsveran-staltung bis ca. 19:00 Uhr.

Ort: NABU Artenschutzzentrum, Hauptstraße 20, 38542 Leiferde.

Um Anmeldung wird gebeten unter Telefon: 0511 91105-18 (9:00-15:00 Uhr)

Unsere kostenlose Informations-mappe gibt Ihnen Auskunft zu den wichtigsten Fragestellungen rund um das Thema Vermächtnis. Gerne schicken wir Ihnen ein Exemplar zu.

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Mit dem Kanu durch Småland – Sternschnuppen inklusive

Neues Projekt steht in den Startlöchern

Feiern – forschen – spielen

Unter diesem Motto bietet die NAJU Nie-dersachsen ab 2016 (kostenpflichtige) Kindergeburtstage in der Natur an. Im gerade gestarteten Pro-jekt „Naturgeburtstag“ werden Interessierte ausgebildet, um einen Geburtstag der ganz anderen Art zu begleiten – Draußen! Die Fortbil-dung ist kostenlos, bei der späteren Durchführung von Geburtstagen werden Materialrucksäcke gestellt. Interessierte können sich gerne in der Landesgeschäftsstelle melden.

Die Fortbildungen werden gefördert durch die Nie-dersächsische Bingo-Umweltstiftung.

Abschlussbroschüre zum Projekt „Wildwärts!“ erschienen

Zwei Jahre lang konnten wir im Rahmen von “Wildwärts!“ das Regionalbetreuer-Konzept testen und dadurch über 100 neue Aktive gewinnen, fast 500 Kinder mit Niedersachsens Wildnis in Berührung bringen und eine stärkere Vernetzung zwischen der

Landesgeschäftsstelle und den Aktivitäten vor Ort herstellen. In der Broschüre zeigen wir, was in den Projektregionen pas-siert ist. Des Weiteren beschäftigt sich ein Abschnitt mit der Verknüpfung von Wildnispädagogik und Inklusion. Zahlreiche Tipps aus der Praxis geben Anregung für die Gruppengründung und Aktionen mit Kindern in der Natur.

Die Abschlussbroschüre zum Projekt kann kostenfrei bei uns bestellt werden.

Auch in diesen Sommerferien folgten wieder 27 junge Men-schen dem Ruf der schwedi-schen Wildnis, um bei der tra-ditionellen Kanufreizeit der NAJU Landesverbände Nord-rhein-Westfalen und Nieders-achsen in See zu stechen. In der ersten Woche wurde jeden

Tag eine neue Region des Sees Åsnen in der südschwedischen Provinz Småland erforscht und die Tage mit Schwimmen, dem gemeinsamen Kochen und dem Werwolfspiel oder Stockbrot am Lagerfeuer beendet. Das leider regnerische Wetter konnte der Gruppe die Laune nicht verderben.

Die zweite Woche verbrachten die Jugendlichen in einem Selbstver-sorgerhaus im äußersten Süden von Skåne. Auf dem Programm standen Geländespiele, Wandern und verschiedene In- und Out-door-Workshops. Der nahegele-gene Strand lud zum Baden ein und an klaren Nächten zur Stern-

schnuppenjagd.Es waren zwei fantasti-sche Wochen außerhalb des gewohnten Alltags, die den Teilnehmer*innen und Betreuer*innen sicher noch lange in schöner Erinnerung bleiben.

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NABU NIEDERSACHSEN Journal 4/15 | 23

Niedersachsen

Kontakt zu allen Themen: Naturschutzjugend NAJU Niedersachsen

Alleestraße 36, 30167 Hannover0511/911 05 30

[email protected]

Einladung zur Jahresvollversammlung der Naturschutzjugend Niedersachsen 2015

Hiermit laden wir die Mitglieder der Naturschutzjugend Niedersachsen ganz herzlich zu unserer diesjährigen Vollversammlung ein.

Diese findet statt am: Samstag, 5. Dezember 2015

von 10-16 Uhrin Bad Nenndorf (Region Hannover)

Vorläufige TagesordnungBeginn 10 Uhrkleine Upcycling Werkstatt mit anschließendem Punsch und Bratapfel am Lagerfeuer

ab 13 Uhr1. öffentlicher Teil (für alle, die Interesse haben die NAJU kennen zu

lernen) a) Begrüßung durch die Landesjugendsprecherin und

Protokollgenehmigung b) Berichte c) Diskussion über die Zukunft der NAJU

2. nichtöffentlicher Teil (für alle Stimmberechtigten ab 14 Jahre) a) Finanzen, Kassenbericht und ‐prüfung b) Entlastung des Vorstandes c) Wahlen d) Satzungsänderungen e) Anträge, SonstigesEnde ca. 16 Uhr

Bitte meldet euch bis spätestens 25. November 2015 an! Alle Teilnehmer*innen erhalten nach ihrer Anmeldung weitere Hinweise zur Upcycling-Aktion und Informationen zum Veranstaltungsort.

Anträge müssen spätestens bis zwei Wochen vor Beginn (20. November 2015) schriftlich beim Landesjugendvorstand eingereicht werden.Das geht per Email an [email protected] oder telefonisch unter 0511/911 05 30.

Wir freuen uns auf euch!Bis bald, euer Jugendvorstand

Mit dem Kanu durch Småland – Sternschnuppen inklusive

Aufgepasst, wir laden DICH zu unserer Vollversammlung ein!NAJU Mitglieder zwischen 14 und 27 Jahren und NAJU-Gruppenleiter*innen: Wir laden euch herzlich zu unserer Vollver-sammlung am 5.Dezember 2015 ein!

Vollversammlung eine trockene Veranstaltung?! Nicht mit uns! Wir gestalten diesen Tag rund um die Mitglieder in unserem Kinder- und Jugendverband. Mit einer Präsentation stellt unser Jugendvorstand die NAJU Niedersachsen und ihre Arbeit vor. Jede/r kann mitmischen, die eigene Meinung einbringen und über zukünftige Schwerpunkte mit abstimmen. In diesem Jahr möchten wir mit euch darüber disku-tieren, wie sich unsere Vollversammlung in Zukunft entwickeln soll.

Als Rahmenprogramm bieten wir euch kleine Aktionen unter dem Motto „Upcycling-Ideen für (Winter-) Gruppenstunden“. Wir werden drei bis vier Bastel-Ideen vorstellen, die ihr auch mit euren Gruppen umsetzen könnt. Im Anschluss gibt es Punsch, kleine Snacks und Adventsstimmung am Lagerfeuer.

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IMPRESSUM

NABU Niedersachsen Journal

ist eine Mit glie der information des

NABU Nie der sachsen e. V.,

Beihefter zur Mitgliederzeitschrift

‚Natur schutz heute‘, Heft 4/2015.

Herausgeber:

NABU Niedersachsen e.V.,

Alleestraße 36, 30167 Hannover,

Tel.: 0511-9 11 05-0, Fax: -40.

www.NABU-niedersachsen.de

E-Mail: [email protected]

Landes vorsitzender:

Dr. Holger Buschmann

Landesgeschäftsführerin:

Inez Schierenberg

Spendenkonto:

NABU Niedersachsen

IBAN: DE47251205100008444800

BIC: BFSWDE33HAN

Redaktion (ViSdP):

Philip Foth, Mitarbeiter Pressestelle,

Hannover; Ulrich Thüre, Pressespre-

cher, Hannover; Rüdiger Wohlers,

Pressereferent, Oldenburg.

Redaktionsschluss für 2/2016:

18. Februar 2016

Mitarbeit an dieser Ausgabe:

Kristin Böhm, Dr. Holger Buschmann,

Gerhard Hinze, Anne Kessel, Ivo Nier-

mann, Inez Schierenberg, Indra von

Schwartzenberg.

Bildnachweis:

Titelbild: Europäische Sumpfschildkröte,

Jungtier, Bernd Breitfeld. Fotos: Kristin

Böhm, Philip Foth, Sandra Gielen Fo-

tostudio, Andrea Goike, Marlies Gräwe,

Monika Heinen, Jürgen Hicke, Gabriele

Köppe, Konstanze Nagel, NABU-Ar-

chiv, NAJU-Archiv, Joachim Neumann,

Ivo Niermann, Jutta Over, Britta Raa-

be, Axel Roschen, Bernd Schaller, Inez

Schierenberg, Silke Schmidt, Jan Schü-

rings, Peter Schütte, Ralf Schulte, Insa

Steffens, Indra von Schwarztenberg, An-

uschka Tecker, Kerstin Weingarten, Wal-

ter Wimmer.

Layout:

Anne Schönhofen,

NABU Media. Agentur

und Service-GmbH, Bonn

Druck:

Dierichs Druck + Media

GmbH & Co. KG, Kassel

Das NABU Niedersachsen Journal

wird gedruckt auf ‚Kriebcoat Superior’

Recyclingpapier, ausgezeichnet mit

dem Blauen Engel.

Druckauflage:

63.000 Exemplare

24 | NABU NIEDERSACHSEN Journal 4/15

Mehr als 6.600 Teilnehmer bei der diesjährigen „Stunde der Gartenvögel“

Knapp 150.000 von bundesweit mehr als einer Million Vögeln wurden bei der NABU-Mitmach-aktion „Stunde der Gartenvögel“ in Niedersachsen gezählt. Über 6.600 Teilnehmer/innen zählten vom 8. bis 10. Mai 2015 Vögel in ihrem Garten oder auf ihrem Balkon und reichten ihre Beob-achtungen beim NABU Nieders-achsen ein.

Die Auswertung der diesjähri-gen „Vogelinventur“ bestätigt die Trends der vorangegange-nen Jahre. In Niedersachsen ist und bleibt der Haussperling der häufigste Vogel und: Niedersach-sen ist, wie auch im Vorjahr, das „Spatzenland“. Es folgen unver-ändert Amsel, Kohlmeise und Blaumeise auf den Plätzen 2 und 4 gefolgt vom Feldsperling. Dann gibt es jedoch erste Umstellun-gen. Die Ringeltaube schiebt sich

auf den sechsten Platz vor und verdrängt den Star auf Rang 7.

Ein deutlicher Gewin-ner ist der Feldsperling auf Platz 5 (2014: Platz 13, eine Beobachtung pro Garten) mit durchschnittlich 2,45 Exem-plaren pro Garten. „Den Feld-sperling zieht es schon seit mehreren Jahren verstärkt in die Siedlungsgebiete, während er in ländlichen Räumen eher abnimmt“, stellt der NABU Nie-dersachsen fest.

Die Elster verschlechtert sich auf Rang 10 und spiegelt damit einen bundesweiten, negativen Trend für diese Art wider (2014: 7). Die Bestandsentwicklung der Elster, im Vergleich zu den eher zunehmenden Trends der mei-sten Arten, widerlegt die oft ver-breitete Behauptung, die Elster wäre für den Rückgang anderer Singvogelarten verantwortlich.Die Mehlschwalbe (Platz 11)

gehört nicht mehr zu den zehn häufig-sten Gartenvogelarten in Nieder-sachsen, wenn auch in diesem Jahr der starke Rückgang des Vorjahres nicht zu verzeichnen ist. Mehlschwalben und Mauer-segler sind als Gebäudebrüter vom Brutplatzverlust bei Sanie-rungen oder sogar von der mut-willigen Entfernung ihrer gesetz-lich geschützten Nester von der Hausfassade besonders betrof-fen.

Der NABU Niedersachsen bedankt sich bei allen Teilneh-mern der Gartenvogelzählung.

Jetzt schon vormerken: Stunde der Wintervögel

Haussperling ist Nieder-sachsens häufigster Vogel

Die Stunde der Wintervögel 2016 findet vom 8. bis. 10. Januar statt! Im Mittelpunkt der Aktion stehen

die uns vertrauten und oft weit ver-

breiteten Vogelarten. Wo kommen

Sie vor, wo sind sie häufig und wo

selten geworden, wie wirkt sich der

Klimawandel auf die Wintervögel

aus? Je genauer wir über solche

Fragen Bescheid wissen, desto besser

kann sich der NABU für den Schutz

der Vögel stark machen. Es ist

ganz einfach: Sie beobach-

ten die gefiederten Freunde

bequem in Ihrem Garten oder

vom Balkon aus und melden

dem NABU, was Sie innerhalb

einer Stunde entdecken konn-

ten.

Und so wird es gemacht: Von einem ruhigen Plätzchen aus

wird von jeder Vogelart die höchste

Anzahl notiert, die man im Laufe

einer Stunde gleichzeitig beobachten

kann. Die Beobachtungen können per

Post, Telefon (kostenlose Rufnummer

am 8. bis 10. Januar 2016 jeweils von

10 bis 18 Uhr: 0800-1157-115) gemel-

det oder einfach per Internet unter

www.stunde-der-wintervoegel.de

online registriert werden. Unmittelbar

nach der Eingabe werden die Daten

auf interaktiven Karten online landes-

und bundesweit dargestellt. Auch

die Ergebnisse der Vorjahre sind so

jederzeit abrufbar. Den Teilnehmern

winken auch in diesem Jahr attrak-

tive Preise. Einsendeschluss der

Meldebögen mit dem Postdienst ist

der 18. Januar 2016.

Wer Teilnahmeblätter mit farbigen

Abbildungen der 12 häufigsten

Gartenvögel und einen Vogelführer

anfordern möchte, schickt bitte

einen fünf-Euro-Schein an den NABU

Niedersachsen, Wintervögel 2016,

Alleestr. 36, 30167 Hannover.

Denken Sie auch an

Teilnehmerfaltblätter für Freunde,

Nachbarn und Bekannte.