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2,50 E WOLFGANG AMADEUS MOZART · IN QUALI ECCESSI · GIOACHINO ROSSINI NICOLE CABELL · AM 06.02.2009 · IL BARBIERE DI SIVIGLIA · UNA VOCE POCO FA · LA MARCHENERA · BATTI, BATTI · LÉO DELIBES · LE NOZZE DI FIGARO · DON GIOVANNI · FEDERICO MORENO TORROBA · LES FILLES DE CADIX · SO KLINGT NUR DORTMUND.

nIcole cabell · am 06.02.2009 · Il cadIx · so klIngt nur ... · aus: »La Marchenera« Petenera ... »La Marchenera« ist eine solche Zarzuela, uraufgeführt 1928 am Madrider »teatro

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Wolfgang amadeus mozart · In qualI eccessI · gIoachIno rossInInIcole cabell · am 06.02.2009 · IlbarbIere dI sIvIglIa · una vocepoco fa · la marchenera · battI, battI · léo delIbes · le nozze dI fIgaro · don gIovannI · federIcomoreno torroba · les fIlles de cadIx · so klIngt nur dortmund.

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Dauer: ca. 1 Stunde 50 Minuten inklusive Pause

Münchner runDfunkorcheSter

Laurent caMPeLLone Dirigent

nicoLe cabeLL SoPran

abo: große Stimmen ii

in unserem haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch husten, niesen und handy-klingeln. ebenfalls aus rücksicht auf die künstler bitten wir Sie, von bild- und tonaufnahmen

während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für ihr Verständnis!

konZerthauS DortMunD · freitag, 06.02.2009 · 20.00

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6i7 PrograMM

gioachino roSSini (1792 – 1868)ouvertüre zu »il barbiere di Siviglia«

aus: »il barbiere di Siviglia«

›una voce poco fa‹arie der rosina

JuLeS MaSSenet (1842 – 1912)aus : Suite nr. 4»Scènes Pittoresques«

Marche: allegro moderato

aus: »Manon« ›Je suis encor tout étourdie‹ arie der Manon

JerÓniMo giMÉneZ (1854 – 1923) aus: »La boda de Luis alonso«

intermedio

feDerico Moreno torroba (1891 – 1982) aus: »La Marchenera«Petenera

›tres horas antes del día‹arie der Valentina

LÉo DeLibeS (1836 – 1891) ›Les filles de cadix‹

WoLfgang aMaDeuS MoZart (1756 – 1791)ouvertüre zu »Don giovanni« kV 527 aus: »Don giovanni« kV 527

›in quali eccessi‹ / ›Mi tradì quell’alma ingrata‹rezitativ und arie der Donna elvira

Deutscher tanz nr. 3 c-Dur kV 571

Deutscher tanz nr. 5 b-Dur kV 571 aus: »Don giovanni« kV 527

›batti, batti‹arie der Zerlina

ouvertüre zu »Le nozze di figaro« kV 492

aus: »Le nozze di figaro« kV 492›giunse alfin il momento‹ / ›Deh vieni, non tardar‹rezitativ und arie der Susanna

aus: »Le nozze di figaro« kV 492›e Susanna non vien!‹ / ›Dove sono i bei momenti‹ rezitativ und arie der gräfin almaviva

– Pause –

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Die 12 Tenöre

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5743 Anz_12_Tenoere_sw 01.09.2005 12:34 Uhr Seite 1

10i11

frauen, Liebe unD Leben WoLfgang aMaDeuS MoZart »Don gioVanni« kV 527 unD »Le noZZe Di figaro« kV 492

Mozart und Lorenzo da Ponte sind ohne Zweifel eine der glücklichsten Symbiosen zwischen komponist und textdichter in der geschichte des Musiktheaters. »Don giovanni« ist im Jahr 1787 entstanden, die Partitur ist auf den 28. oktober datiert. am tag darauf fand im nationaltheater Prag die uraufführung statt. eine überarbeitete fassung beendete Mozart dann im april 1788 für die erstaufführung in Wien, die am 7. Mai des Jahres über die bühne des burgtheaters ging.

frauen spielen die größte rolle in Don giovannis Leben, mehrere tausend sollen es schon ge-wesen sein. Mozart zeigt drei der Damen, die den nicht immer sehr galanten Machenschaften des Lebemanns zum opfer fallen oder gefallen sind. Zwei davon werden in den ausgewählten arien

Werke

vorgestellt. Donna elvira ist Stellvertreterin der adligen Damen, die von Don giovanni zunächst um-garnt und dann verlassen wurden, weil er sich prompt der nächsten widmete. in ihrer arie ›Mi tradì quell’alma ingrata‹ gibt elvira dennoch ein gewisses Mitleid für Don giovanni zu erkennen. Zerlina steht für die genau gegensätzliche gesellschaftliche Schicht, sie ist ein einfaches bauernmädchen, die für Don giovanni sogar ihren schon bestimmten bräutigam Masetto vernachlässigt.

Die erste Zusammenarbeit mit da Ponte war »Le nozze di figaro«, komponiert von herbst 1785 bis frühjahr 1786, uraufgeführt im Wiener burgtheater am 1. Mai 1786. Mozart bringt mit dieser oper ein brisantes gesellschaftliches thema auf die bühne, die Vorherrschaft des adels gegenüber ihren bediensteten in fragen der ehelichung und schlicht der intimen begegnung. Susanna will figaro heiraten, der graf, dessen kammermädchen sie ist, stellt ihr jedoch nach und besteht auf seinem »jus primae noctis«, dem recht auf die erste nacht. Mit großem gleichmut dem Verhalten ihres Mannes gegenüber bleibt die gräfin souveräne größe im geschehen. Die arien der Susanna und der gräfin stellen die empfindungswelten beider frauen gegenüber: Susanna, eine quirlige, junge frau, die dabei ganz die absichten des grafen durchschaut, und die contessa, eine hochsensible frau, die unter dem benehmen ihres Mannes leidet, aber stets ihrem Stand entsprechend die äußere fassung wahrt.

als intermezzo zwischen den großen opern stehen die nummern drei und fünf aus den sechs Deutschen tänzen, in c-Dur bzw. b-Dur. Mozart schrieb diese orchesterstücke zu beginn des Jahres 1789.

oPera buffa gioachino roSSini »iL barbiere Di SiVigLia«

rossini führte ein beneidenswertes Leben. um seine Lebensmitte herum, im doch einigermaßen frühen alter von 38 Jahren, zog er sich als komponist zurück und lebte fortan in erster Linie seine Leidenschaften, unter denen kochen und essen eine besondere rolle einnahmen. immer-hin konnte er sich diesen Lebenswandel leisten, warfen seine äußerst erfolgreichen opern doch ausreichende erträge ab. in seiner zweiten Lebenshälfte schuf rossini so nur noch gelegentlich neue Werke, die indes keinen einbruch der kompositorischen inspiration erkennen lassen.

»il barbiere di Siviglia« gehört heute neben der »cenerentola« und, mit leichtem abstand, der »italiana in algerie« zu den wenigen Musiktheaterwerken rossinis, die sich seit ihrer uraufführung dauerhaft im repertoire halten konnten. Die handlung geht auf den ersten teil einer dreiteiligen dramatischen Dichtung des franzosen beaumarchais zurück, der zweite teil liegt Mozarts »Le nozze di figaro« zugrunde.

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Werke

rosina, die dann bei Mozart als gräfin fortlebt, steht hier noch ganz unter dem einfluss ihres ungeliebten Vormunds bartolo. ihr herz hat sie aber schon für Lindoro, von dem sie anfänglich noch nicht weiß, dass er graf ist, erwärmt. Das besingt sie in ihrer koloraturreichen cavatina ›una voce poco fa‹.

iM ZWeiten frühLing JuLeS MaSSenet Suite nr. 4 »ScèneS PittoreSqueS» unD »Manon«

Die orchestersuite »Scènes pittoresques« komponierte Massenet in der auch für ihn wieder belebenden Phase nach dem deutsch-französischen bürgerkrieg 1870/71. nach dieser schwie-rigen Zeit kommt die kompositorische erfindungskraft wieder, wie Massenet in seiner autobio-grafie schreibt. »[...] das Leben, das ich nunmehr führte, schien mir daher umso köstlicher. ich erlangte wieder meinen frohsinn und den inneren frieden meines geistes zurück. So war ich in der Lage, jene Suite für orchester zu schreiben [...]«. uraufgeführt wurde das Werk dann 1874 in Paris.

»Meine Verlegenheit war grenzenlos, ich sah nur noch gähnende Leere, das nichts vor mir. Da fiel mir, einer offenbarung gleich, der titel eines Werkes in die augen. ›Manon‹, rief ich aus und wies mit ausgestreckten fingern auf ein buch. ›Ja, es ist »Manon Lescaut«‹, meinte Meil-hac, ›möchten Sie »Manon Lescaut« machen?‹ ›nein, ganz kurz, »Manon«!, »Manon«, das ist es, »Manon«!‹ [...] ›essen Sie morgen mit mir bei Vachette‹, sagte Meilhac, ›und ich werde ihnen erzählen, was ich in die Wege geleitet haben werde...‹. als ich dieser einladung folgte, steckte, man wird sich dies denken können, in meinem herzen viel zu viel neugierde, als dass mein Magen auf seinen appetit hätte verweisen können. ich begab mich also zu Vachette und – oh, wunderbare überraschung, die man gar nicht wiedergeben kann, was fand ich dort unter meiner Serviette? Die ersten beiden akte von »Manon«.‹

trefflichere Worte als diese – aus der übersetzung von Jules Massenets autobiografie – lassen sich nicht finden, um den impuls zu beschreiben, aus dem heraus Massenet die arbeit an seiner neuen oper begonnen hatte. Mit einem ihm vorgelegten Libretto war er so unzufrieden, dass er sich nicht anders zu helfen wusste, zu seinem Librettisten Meilhac zu gehen und ihm zu sagen, dass er diesen text nicht vertonen werde. eine alternative war schnell gefunden!

Die luxus- und vergnügungsverwöhnte Manon wird von ihren eltern ins kloster geschickt, wo sie ein bescheidenes und demütiges Leben lernen soll. auf dem Weg dahin lernt sie den jungen Des grieux kennen, geht mit ihm und lebt für ihre gemeinsame Liebe. Von ihrem cousin wird

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sie auf den ihr bestimmten Weg zurückgeholt, auch den üppigen gewohnheiten ihres auser-wählten reichen gatten in Paris kann sie nicht widerstehen. Sie verlässt also Des grieux dafür, wird aber unglücklich. Des grieux findet sie wieder und die beiden entscheiden sich zur flucht. als diese scheitert, wird Manon verbannt und erliegt schließlich ihren inneren und äußeren er-schöpfungen.

Die geschichte, die auf einen roman des abbé Prévost zurückgeht, inspirierte Massenet zu einer seiner bis heute populärsten opern. Die uraufführung ging am 19. Januar 1884 über die bühne der Pariser opèra comique. Manons arie ›Je suis encor tout étourdie‹ stammt aus dem ersten akt. Zusammen mit ihrem cousin ist sie auf dem Weg ins kloster und schildert in dieser koketten koloraturarie ihre erfahrungen und eindrücke dieser ihrer ersten reise.

ZarZueLa feDerico Moreno torroba »La Marchenera«

Moreno torroba, geboren 1891 in Madrid, gestorben 1982 ebendort, studierte in seiner heimat-stadt komposition, schrieb bereits als junger Mann zusammen mit seinem Vater – organist und Lehrer am konservatorium in Madrid – seine erste Zarzuela; das ist die heiter-komische, dem volkstümlichen geschmack entsprechende spanische form des unterhaltsamen Musiktheaters. »La Marchenera« ist eine solche Zarzuela, uraufgeführt 1928 am Madrider »teatro de la Zarzuela«, das Moreno torroba in den 1920er Jahren leitete. nach anfänglichen sinfonischen Werken wandte sich der komponist später hauptsächlich der Zarzuela zu. Später versuchte er dann, mit zahl-reichen Werken für gitarre eine art neuen spanischen nationalstil zu etablieren.

SPaniScher einfLuSS LÉo DeLibeS ›LeS fiLLeS De caDix‹

Léo Delibes ist vor allem mit seinen Musiktheaterwerken bekannt geworden, besonders das ballett »coppélia« und die oper »Lakmé« konnten sich auf den bühnen behaupten. Sein kompo-sitionslehrer war der erfolgreiche komponist – vor allem von opéras-comiques – adolphe adam, bei dem er in Paris studierte.

Das chanson espagnole ›Les filles de cadix‹ ist ein orchesterbegleitetes Lied, das in rhythmik und Melodik ganz aus dem geist der spanischen folklore kommt. Dass diese bei französischen komponisten äußerst beliebt ist, hatte spätestens georges bizet mit seiner »carmen«, uraufge-führt 1875 in Paris, bewiesen.

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›in quaLi ecceSSi‹ / ›Mi traDì queLL’aLMa ingrata‹rezitativ und arie der Donna elvira

(text: Lorenzo da Ponte, 1749 – 1838)

in quali eccessi, o numi, in quai misfatti orribili, tremendi è avvolto il sciagurato! ah no! non puote tardar l’ira del cielo, La giustizia tardar. Sentir già parmi La fatale saetta, che gli piomba sul capo! aperto veggio il baratro mortal! Misera elvira! che contrasto d’affetti, in sen ti nasce! Perchè questi sospiri? e queste ambascie?

Mi tradì, quell’alma ingrata,infelice, o Dio, mi fa. Ma tradita e abbandonata, Provo ancor per lui pietà. quando sento il mio tormento, Di vendetta il cor favella, Ma se guardo il suo cimento, Palpitando il cor mi va.

›batti, batti‹arie der Zerlina

batti, batti, o bel Masetto, La tua povera Zerlina; Starò qui come agnellina Le tue botte ad aspettar. Lascerò straziarmi il crine, Lascerò cavarmi gli occhi,

WoLfgang aMaDeuS MoZart auS: »Don gioVanni« kV 527

›in WeLchen abgrunD‹ /›Mich Verriet Der unDankbare‹

in welchen abgrund, o himmel, in welchem Pfuhl abscheulicher Verbrechen Versank der unglücksel’ge! nicht länger wird gottes Langmut hemmen die gerechtigkeit. Schon seh’ ich Den vernichtenden blitzstrahl Das haupt zerschmettern! Schon seh’ ich offen der hölle Schlund! arme elvira! Welch’ kampf der gefühle tobt in dir! Weshalb die Seufzer, dies bange Sehnen?

Mich verriet der undankbare, gab dem Jammer, der Schmach mich hin. Doch verraten, von ihm verlassen, fühl’ ich Mitleid noch für ihn. Wenn ich denke des Leids, das ich erfahren,Dann entflammt die brust von rache, Doch erblick’ ich ihn in gefahren, ach, dann zagt dies schwache herz.

›SchLage, SchLage‹

Schlage, schlage, guter Masetto, Deine arme Zerlina; fromm, ergeben, ohne klagen, ohne jeden Widerstand. ich lass mich an den haaren ziehen,Lass mir die augen auskratzen,

WoLfgang aMaDeuS MoZart auS: »Le noZZe Di figaro« kV 492

e le care tue manine Lieta poi saprò baciar. ah, lo vedo, non hai core! Pace, pace, o vita mia,in contento ed allegria notte e dì vogliam passar, Sì, notte e dì vogliam passar.

›giunSe aLfin iL MoMento‹ / ›Deh Vieni, non tarDar‹ rezitativ und arie der Susanna

(text: Lorenzo da Ponte)

giunse alfin il momentoche godrò senz’affanno in braccio all’idol mio. timide cure,uscite dal mio petto, a turbar non venite il mio diletto! oh, come par che all’amoroso foco L’amenità del loco, La terra e il ciel risponda, come la notte i furti miei seconda! Deh, vieni, non tardar, oh gioia bella, Vieni ove amore per goder t’appella, finché non splende in cielnotturna face, finché l’aria è ancor bruna e il mondo tace. qui mormora il ruscel,

Dank dafür will ich dir sagenund noch küssen deine hand.ah, ich sehe, du bringst es nicht übers herz! friede, friede lass uns schließen, Zufrieden und heiterWerden wir tage und nächte verbringen, Ja, tage und nächte verbringen.

›enDLich naht Die StunDe‹ / ›oh SäuMe Länger nicht‹

endlich naht die Stunde,Mich zu erfreu’n ohne Sorgenin den armen meines Schatzes.furchtbare Sorge, entflieht meiner brust.Stört meine freude nicht!oh, es scheint, meiner Liebe sind Die Schönheit des ortes,erde und der himmel freundlich gesonnen,die nacht schützt meine heimlichkeit!

oh säume länger nicht,geliebte Seele,Sehnsuchtsvoll harret deiner die Liebe,noch leuchtet am himmel nichtDes Mondes Silberfackel,ruh’ und frieden herrschtin der Welt.hier rieselt der bach

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qui scherza l’aura,che col dolce sussurro il cor ristaura, qui ridono i fiorettie l’erba è fresca,ai piaceri d’amor qui tutto adesca. Vieni, ben mio, tra queste piante ascose,ti vo’ la fronte incoronar di rose.

›e SuSanna non Vien!‹ / ›DoVe Sono i bei MoMenti‹ rezitativ und arie der gräfin almaviva

e Susanna non vien! Sono ansiosa Di saper come il conteaccolse la proposta. alquanto ardito il progetto mi par, e ad uno sposoSì vivace, e geloso! Ma che mal c’è? cangiando i miei vestiti con quelli di Susanna,e i suoi co’ miei... al favor della notte... oh cielo, a quale umil stato fatale io son ridottaDa un consorte crudel, che dopo avermi con un misto inaudito D’infedeltà, di gelosia, di sdegni,Prima amata, indi offesa, e alfin tradita, fammi or cercarDa una mia serva aita!

und die Luft ist heiter,Die mit süßem flüsternDas herz belebt,Die blumen lächelnund das gras ist frisch,alles lädt zu den freuden der Liebe ein.komm doch, mein Lieber,in dies verschwiegene grün,Dass ich mit rosen kränze dein haupt.

›unD SuSanna koMMt nicht!‹ /›Wo SinD Die Schönen Zeiten‹

und Susanna kommt nicht! Wüsst’ ich nur, Wie mein gatte Den antrag aufgenommen! kühn scheint Mein Vorhaben, und das bei einem gatten,Der so heftig und misstrauisch ist! allein, was tut’s? ich tausche meine kleider Mit jenen Susannas, Sie nimmt die meinen...im Schutz der nacht...oh himmel, zu welchunwürdigem Zustand bin ich erniedrigt Durch des gatten Schuld, Der, nachdem er Mit einem unerhörten gemischaus untreue, eifersucht und erniedrigungZuerst geliebt, dann beleidigtund am ende verraten hat, Mich jetzt dazu bringt,hilfe bei einer meiner Mägde zu suchen!

Dove sono i bei momenti Di dolcezza e di piacer, Dove andaro i giuramenti Di quel labbro menzogner? Perché mai se in pianti e in pene Per me tutto si cangiò,La memoria di quel bene Dal mio sen non trapassò? ah! Se almen la mia costanza nel languire amando ognor,Mi portasse una speranzaDi cangiar l’ingrato cor.

›una Voce Poco fa‹arie der rosina

(text: cesare Stermini, 1784 – 1831)

una voce poco fa qui nel cor mi risuonò; il mio cor ferito è già, e Lindor fu che il piagò. Sì, Lindoro mio sarà; lo giurai, la vincerò. il tutor ricuserà,io l’ingegno aguzzerò. alla fin s’accheteràe contenta io resterò...Sì, Lindoro mio sarà; lo giurai, la vincerò.

io sono docile, son rispettosa, Sono ubbediente, dolce, amorosa;

gioachino roSSini auS: »iL barbiere Di SiVigLia«

Wo sind die schönen Zeiten Der Süße und des Vergnügens, Wohin sind die Schwüre Dieser trügerischen Lippen? Warum, wenn sich für mich alles in tränen und Schmerz wandelt, Verlässt die erinnerung an das gute Meine brust nicht?ah! Wenn wenigstens meine treue in immerwährender Liebe Mir die hoffnung brächte, Das untreue herz zu wandeln.

›eine StiMMe kLingt Seit kurZeM‹

eine Stimme klingt seit kurzemin meinem herzen nach; Mein herz ist schon verwundet,und Lindoro war’s, der es traf.Ja, Lindoro wird mein sein,ich schwör es, ihn gewinn ich.Wenn der Vormund sich weigert,Setz ich all meinen Scharfsinn ein.am ende beruhigt er sich und ich bin zufrieden...Ja, Lindoro wird mein sein;ich schwör es, ihn gewinn ich.

ich bin gelehrig, bin respektvoll, bin gehorsam, sanft, zärtlich;

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Mi lascio reggere, mi fo guidar. Ma se mi toccano Dov’è il mio debole, Sarò una viperae cento trappole Prima di cederefarò giocar.

›Je SuiS encor tout ÉtourDie‹ arie der Manon

(text: henri Meilhac, 1831 – 2897 · Philippe gille, 1831 – 1901)

Je suis encor tout étourdie...Je suis encor tout engourdie...ah! mon cousin!excusez-moi! excusez un moment d’émoi...Je suis encor tout étourdie... Pardonnez à mon bavardage,J’en suis à mon premier voyage! Le coche s’éloignait à peine que j’admirais de tous mes yeux,Les hameaux, les grands bois... la plaine... Les voyageurs jeunes et vieux... ah! Mon cousin, excusez-moi! c’est mon premier voyage! Je regardais fuir, curieuse,Les arbres frissonnant au vent!et j’oubliais, toute joyeuse,que je partais pour le couvent! Pour le couvent! pour le couvent! Devant tant de choses nouvelles,

ne riez pas, si je vous disque je croyais avoir des ailes, et m’envoler en paradis!oui, mon cousin!... Puis... J’eus un moment de tristesse... Je pleurais... je ne sais pas quoi! L’instant d’après, je le confesse, Je riais... ah! ah! Mais sans savoir pourquoi!ah! ah! ah! ah! mon cousin... excusez-moi... ah! mon cousin... pardon!Je suis encor tout étourdie...Je suis... encor tout engourdie! Pardonnez à mon bavardage,J’en suis à mon premier voyage!

Petenera›treS horaS anteS DeL Día‹ arie der Valentina

(text: ricardo gonzález del toro, 1875 – 1958 · fernando

Luque, gest. 1927)

tres horas antes del díaLa lunita buscaba al sol, Va de lucero en lucero,¡ay!, buscando su resplandor. tengo un querer forastero que por los ojos entró; Voy de suspiro en suspiro, ¡ay!, buscando su corazón.

JuLeS MaSSenet auS: »Manon«

ich lasse lenken, lasse führen mich. Doch wenn man mich da anrührt, Wo ich verletzlich bin, So steche ich wie eine Viper Mit hundert Listen, bevor ich weiche,Wehre ich mich.

›Je SuiS encor tout ÉtourDie‹

ich bin noch ganz benommen...ich bin noch ganz erstarrt... ah! Mein cousin!entschuldigen Sie meine erregung...ich bin noch ganz benommen...Verzeihen Sie mein geschwätz, ich mache meine erste reise! Die kutsche fuhr kaum dahin, Da verging ich vor bewunderung, Die Dörfchen, Wiesen... die ebene... Die reisenden, alt und jung...ah! Mein cousin, verzeihen Sie! ich mache meine erste reise! ich betrachtete neugierig Die im Wind zitternden bäume!und ganz vergaß ich in der freude, Dass ich ins kloster gehen sollte! ins kloster! ins kloster! angesichts so neuer Dinge,

Lachen Sie nicht, wenn ich ihnen sage, Dass ich glaubte, ich hätte flügel und schwänge mich zum Paradies auf! Ja, mein cousin!... Dann... fühlte ich trauer... ich weinte... ich weiß nicht, wie!gleich darauf, muss ich gestehen,Lachte ich... ah! ah! aber ohne zu wissen, warum! ah! ah! ah!ah! Mein cousin... entschuldigen Sie...ah! Mein cousin... Verzeihung! ich bin noch ganz benommen...ich bin... noch ganz erstarrt! Verzeihen Sie mein geschwätz, ich mache meine erste reise!

Petenera›Drei StunDen Vor tag‹

Drei Stunden vor tagSucht der kleine Mond die Sonne,er geht von Stern zu Sternah! und sucht ihren glanz.ich habe mich in einen fremden verliebt,von seinen augen angezogen; ich gehe von Seufzer zu Seufzer,ah! ich suche sein herz.

feDerico Moreno torroba auS: »La Marchenera«

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La primera rosa,La más primorosa, que den mis rosales, al entregársela, diré...tómala. tómala, que es tempranera, Y tu corazón y el mioDentro van uníosen un solo ser.tómala; tenla dentro de tu pecho Debajo e siete llaves,Pa que ya en la víaSe salga de él...tómala,Mi querer te la da. Pregonero, pregonero,Ve y publícame este pregón:¿De quién es este cariñoque he encontrao en mi corazón? toíta la gente lo sabe Y el bien de mi vida, no. Pregonero, pregonero, Ve y publícame este pregón. ¡asi hace quien sabequerer de verdad!

›LeS fiLLeS De caDix‹(text: Louis charles alfred de Musset, 1810 – 1857)

nous venions de voir le taureau,trois garçons, trois fillettes,Sur la pelouse il faisait beau,et nous dansions un boléro

LÉo DeLibeS

au son des castagnettes;Dites-moi, voisin,Si j’ai bonne mine,et si ma basquineVa bien, ce matin,Vous me trouvez la taille fine?ah! ah!Les filles de cadix aiment assez cela.

et nous dansions un boléroun soir c’était dimanche,Vers nous s’en vint un hidalgocousu d’or, la plume au chapeau,et la poing sur la hanche:Si tu veux de moi,brune au doux sourire,tu n’as qu’a le dire,cette or est à toi.Passez votre chemin, beau sire,ah! ah!Les filles de cadix n’entendent pas cela.

et nous dansions un boléro,au pied de la colline.Sur le chemin passait Diégo,qui pour tout bien n’a qu’un manteauet qu’une mandoline:La belle aux doux yeux,Veux-tu qu’à l’égliseDemain te conduiseun amant jaloux?Jaloux! jaloux! quelle sottise!ah! ah!Les filles de cadix craignent ce défaut là!

Die erste rose,Die allerschönste,Die in meinem rosengarten blüht,gebe ich ihm und sage...nimm sie. nimm sie, die früh erwachte,und dein herz und meinesSchlagen vereintin einem Wesen.nimm es; in deiner brust,tief verschlossen,Schon auf dem Weg,geht mein herz fort...nimm es,ich möchte es dir geben.ausrufer, ausrufer, höre und verbreite diesen ruf:für wen ist diese Liebe,Die ich in meinem herzen habe?Das Volk weiß es bestimmt,aber die Liebe meines Lebens nicht.ausrufer, ausrufer,höre und verbreite diesen ruf.Wer es also weiß,Liebt wahrhaftig!

›Die MäDchen Von caDix‹

Wir hatten uns den Stier angesehen,Drei Jungen, drei Mädchen,auf der Wiese bei schönem Wetter,und wir tanzten einen bolero

Zum klang der kastagnetten;Sag, nachbar,Wenn ich gut aussehe,und wenn mein Miederheute Morgen gut sitzt,findest du meine taille schlank?ah! ah!Die Mädchen von cadix mögen es so.

und wir tanzten einen boleroan einem abend, es war Sonntag,ein edelmann kam uns entgegen,Mit viel gold, eine feder am hut,und die faust an der hüfte:Wenn du mich willst,brünette mit dem süßen Lächeln,Musst du es nur sagen,Dies gold ist dein.geh deiner Wege, guter herr,ah! ah!Die Mädchen von cadix wollen das nicht.

und wir tanzten einen boleroam fuße des hügels.auf dem Weg kam Diego vorbei,Der an weltlichen gütern nur einen Mantelund eine Mandoline besaß:Schönheit mit sanften augen,Möchtest du, dass du zur kircheMorgen begleitet wirstVon einem eifersüchtigen Liebhaber?eifersüchtig! eifersüchtig! So ein blödsinn!ah! ah!Die Mädchen von cadix fürchten dies Laster!

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28 i 29 biografien

ein konzert im rahmen des festivals »orff in andechs« auf dem Programm. Mit seinen cD-einspielungen ist das Münchner rundfunkorchester kontinuierlich auf dem tonträgermarkt präsent. hervorzuheben sind hier vor allem hochkarätige Sängerporträts mit künstlern wie Simon keenlyside, adrianne Pieczonka und Vesselina kasarova sowie die opern-/operetten-gesamtaufnahmen, darunter etwa die einspielung von Lehárs »Land des Lächelns« unter der Leitung von ulf Schirmer.

Laurent caMPeLLone

Laurent campellone studierte zunächst geige, tuba, Schlagzeug und gesang, bevor er am conser-vatoire »frédéric chopin« in Paris seine ausbildung zum Dirigenten absolvierte und gleichzeitig einen abschluss in Philosophie erlangte.

erste Praxis erhält er als assistent des generalmusikdirektors der oper von toulon, gleichzeitig tritt er in frankreich, Spanien, italien, kanada und den uSa auf und erarbeitet sich so ein breites repertoire, das opern, operetten und ballettmusiken einschließt. Zu den insgesamt über dreißig verschiedenen Werken, die er in dieser Zeit dirigiert, zählen »hoffmanns erzählungen«, »Die Wal-küre«, »Lucia di Lammermoor« und »La traviata«.

im Jahr 2000 wird campellone assistent von christoph eschenbach, dem generalmusik-direktor des orchestre de Paris, des nDr Sinfonieorchesters und des Philadelphia orchestra. Zusammen mit ihm erarbeitet er sich große sinfonische Werke und erweitert sein repertoire um kompositionen von beethoven, Mahler, Schostakowitsch, Messiaen und berlioz.

im oktober 2001 wird Laurent campellone beim »8. internationalen Wettbewerb junger Diri-genten der europäischen gemeinschaft«, der in Spoleto (italien) in Zusammenarbeit mit der accademia nazionale Santa cecilia in rom ausgetragen wird, einstimmig mit dem ersten Preis ausgezeichnet.

Seit dem Jahr 2003 ist Laurent campellone generalmusikdirektor der oper Saint-Étienne, sowie künstlerischer Direktor des »festival Saint-Étienne«. in dieser Position dirigierte er ein breites repertoire, in dem insbesondere die Werke des französischen komponisten Jules Masse-net eine bedeutende rolle spielen. in der laufenden Saison dirigiert er an seinem Stammhaus Massenets opern »ariane« und »Werther«, sowie Ponchiellis »La gioconda« und Saint-Saëns’ »Samson und Dalila«.

als gastdirigent war er in bedeutenden konzertsälen der Welt insbesondere mit Werken der komponisten ravel, berlioz, franck, fauré, Saint-Saëns und Debussy zu hören.

Münchner runDfunkorcheSter

1952 gegründet, hat sich das Münchner rundfunkorchester im Lauf seiner mehr als 55-jäh-rigen geschichte zu einem klangkörper mit einem enorm breiten künstlerischen Spektrum entwickelt und sich gerade aufgrund seiner Vielseitigkeit in der Münchner orchesterlandschaft positioniert. konzertante opernaufführungen mit internationalen gesangsstars im rahmen der Sonntagskonzerte und die reihe »Paradisi gloria« mit geistlicher Musik des 20./21. Jahrhun-derts gehören ebenso zu seinen aufgaben wie zielgruppengerecht konzipierte kinder- und Jugendkonzerte mit pädagogischem begleitprogramm, unterhaltsame themenabende unter dem Motto »Mittwochs um halb acht« oder die aufführung von filmmusik. Dass das Münchner rund-funkorchester »am Puls der Zeit« ist, beweist es zudem mit grenzgängen in richtung u-Musik; seit Jahren arbeitet es z. b. erfolgreich mit dem musikalischen Multitalent bobby Mcferrin zu-sammen.

Die riege der chefdirigenten des Münchner rundfunkorchesters führt Werner Schmidt-boelcke an; ihm folgten kurt eichhorn, heinz Wallberg, Lamberto gardelli, giuseppe Patané und roberto abbado. Von 1998 bis 2004 war der im februar 2005 völlig unerwartet verstorbene Marcello Viotti chefdirigent des orchesters. Seine besondere Leidenschaft galt dem französischen und italienischen opernrepertoire, und auch der erfolg der konzertreihe »Paradisi gloria« geht wesent-lich auf ihn zurück.

Seit September 2006 ist ulf Schirmer künstlerischer Leiter des Münchner rundfunkorchesters. Mit einem Programm, das u. a. einen Lehár-Zyklus und die uraufführung von auftragswerken in der reihe »Paradisi gloria« umfasst, setzt er neue inhaltliche akzente. in der Saison 2006/07 begann auch die Zusammenarbeit des Münchner rundfunkorchesters mit der bayerischen theaterakademie august everding; einmal pro Saison wird dabei ein gemeinsames opernprojekt für die szenische aufführung im Prinzregententheater erarbeitet. Darüber hinaus findet 2009 bereits zum zweiten Mal der internationale gesangswettbewerb »Vokal genial« in memoriam Marcello Viotti statt. großen raum nimmt beim Münchner rundfunkorchester schließlich die kinder- und Jugendarbeit ein, die auf einem Drei-Säulen-Modell mit Lehrerfortbildungen, Schul-besuchen und anschließenden konzertveranstaltungen beruht. Zur festen institution ist inzwischen auch das Projekt »klasse klassik« geworden, bei dem ausgewählte Schulorchester mit Mitgliedern des Münchner rundfunkorchesters gemeinsam musizieren.

ergänzend zu den Verpflichtungen an seinem heimatort tritt das Münchner rundfunkorchester regelmäßig bei gastkonzerten in erscheinung. So stehen und standen in der Saison 2008/09 u. a. konzerte mit der Sopranistin annette Dasch, eine tournee mit bobby Mcferrin sowie

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biografien

nicoLe cabeLL

Sieht man nicole cabell auf der bühne, erlebt man eine Sängerin, die voll und ganz von den Melodien und rollen durchdrungen ist, die sie sich vorgenommen hat. Sie scheint die charaktere zu leben und schafft auf diese Weise eine atmosphäre, die die Menschen von den Stühlen reißt.

nicole cabell wuchs in Ventura in der nähe von Los angeles auf. ihre Vorfahren entstammen dem afro-amerikanischen wie auch dem europäischen und koreanischen kulturkreis. Der groß-vater war der erste afro-amerikanische Polizeipräsident der benachbarten Millionenstadt und so waren eigenständigkeit, Durchsetzungsfähigkeit und toleranz stets ein teil der eigenen familien-geschichte. tatsächlich war bald deutlich, dass das Mädchen eine ungewöhnliche Stimme und Darstellungsgabe hatte, auch wenn sie selbst zunächst davon träumte, als Schriftstellerin zu reüs-sieren. ihren ersten professionellen Stimmunterricht bekam sie erst mit 15 Jahren, die fortschritte waren aber derart offensichtlich, dass gegen ende der highschool-Zeit die entscheidung für eine ausbildung zur Sängerin getroffen werden musste. cabell dachte nach und war schließlich über-zeugt, dass ihre Zukunft auf der bühne liegen könnte.

erste Station war die eastman School of Music, Studienaufenthalte brachten sie nach italien, bald auch an das new Yorker chautauqua institute. Die nächste Station war das Lyric opera center for american artists in chicago, wo sie in dem unlängst verstorbenen richard Pearlman einen wichtigen Mentor fand. Von der Sopranistin gianni rolandi lernte cabell die feinheiten der stimmlichen Differenzierung, der kontakt zur Lyric opera von chicago verhalf ihr dazu, zahlreiche koryphäen des gesangs auch live zu erleben.

So wuchs eine Stimme heran, deren qualitäten die kollegin und Lehrerin Marilyn horne be-geistert umschreibt: »Sie ist sinnlich und rund und hat im höchsten register einen unglaublichen klang. Sie hat ein sehr geschmeidiges Legato, es ist eine Stimme, die einen ganz umfängt«. Das hängt zum einen mit den anlagen zusammen, die die Sängerin mit in ihre ausbildung gebracht hat, ist aber auch die folge einer künstlerischen einstellung, die sich vom Mainstream der stilistischen Meinungsbildung unterscheidet. Denn cabell singt, was ihr Spaß macht, und achtet sehr darauf, dass es rollen sind, die zu ihr passen.

Die kalifornierin wurde ausgewählt, im Juni 2005 die amerikanische opernwelt beim renom-mierten »bbc Wettbewerb cardiff Singer of the World« zu vertreten, und sie konnte die konkurrenz auf die Plätze verweisen. nicole cabell stand mit einem Mal auf dem Siegertreppchen, erhielt von Dame Joan Sutherland die ehrungstrophäe überreicht und war quasi über nacht gesprächsthema der internationalen Musikpresse. hier meldet sich jemand zu gehör, dessen Potential sich nicht mit ein paar Jahren glamour zu erschöpfen droht.

Gest

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Da klingt Recht gut.Dr. Eberhard Jaeger, Notar a.D. I Dr. Hans Dieter Meißner, Notar1

Jochen Spieker, Notar I Dirk Holtermann, Notar I Lutz Duvernell, Notar1

Hans Dieckhöfer, Notar6 I Dr. Christian Tilse, Notar2 I Dr. Jochen Berninghaus, WP,StB1 I Hans-Jürgen Palm, Notar2 I Dr. Detlef Götz, Notar I Anja Berninghaus, Notarin4 I Markus Sträter, Notar3/7

Dr. Achim Herbertz I Manfred Ehlers1/2 I Dr. Carsten Jaeger, Notar8

Guido Schwartz I Frank Stiewe1/9 I Dr. Tido Park1/5 I Dr. ThorstenMätzig1 I Dr. Erhard Schrameyer I Rainer Beckschewe4 I Dr. Steffen P. Lorscheider I Dr. Robert Jung I Regine Holtermann

SPIEKER&JAEGER IRechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft I NotareKronenburgallee 5 I 44139 Dortmund I Telefon +49.231.9 58 58-0E-Mail [email protected] I www.spieker-jaeger.de

1 auch Fachanwalt für Steuerrecht, 2 auch Fachanwalt für Arbeitsrecht, 3 auch Fachanwalt für Verwal-tungsrecht, 4 auch Fachanwalt für Familienrecht, 5 auch Fachanwalt für Strafrecht, 6 auch Fachanwalt für Erbrecht, 7 auch Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht, 8 auch Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht, 9 auch Fachanwalt für Versicherungsrecht

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gut bei StiMMe

abSchieD unD neubeginnin ihrem letzten konzert in der reihe »Junge Wilde« stellt annette Dasch ihre Lust auf neues unter beweis: ihr Programm beinhaltet die uraufführung des Zyklus »nach-fragen« von richard

beaudoin, basierend auf textpassagen aus »nachdenken über christa t.« von christa Wolf.

Mi 18.03.09 · 19.00

hiMMeL unD erDeDer rundfunkchor und das Sinfonieorchester des WDr unter der Leitung von eivind aadland präsentieren ihren beitrag zum haydn-Jahr: die »Paukenmesse« von Joseph haydn in einem

Programm mit dem concerto in D und der »Psalmensinfonie« von igor Strawinsky.

Sa 21.03.09 · 20.00

auS Der WoLfSSchLucht Das Portrait des Dirigenten thomas hengelbrock findet seine fortsetzung in der konzertanten aufführung des »freischütz« von carl Maria von Weber. Der Philharmonia chor Wien, das Mahler

chamber orchestra und erstklassige Solisten bringen die oper auf die konzerthaus-bühne.

Sa 16.05.09 · 19.00

Weiterhörenäher

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texte christian Schütte

fotonachWeiSe titel © kasskara · DeccaS. 04 © kasskara · DeccaS. 08 © kasskara · DeccaS. 14 © kasskara · DeccaS. 20 © kasskara · Decca

herauSgeber konZerthauS DortMunD

geSchäftSführer unD intenDant benedikt Stampa

reDaktion Dr. Jan boecker · Marion Schröder

konZePtion kristina erdmann

anZeigen anne-katrin röhm · t 0231-22 696 161

Druck hitzegrad Print Medien & Service gmbh

Wir danken den beteiligten künstleragenturen und fotografen für die freundliche unterstützung.

Druckfehler und änderungen von Programm und Mitwirkenden vorbehalten!

iMPreSSuM

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konzerthaus dortmundphilharmonie für westfalen

brückstrasse 21 I 44135 dortmundt 0231-22 696 200 I f 0231-22 696 [email protected]