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Institut für Textil- und Verfahrenstechnik der Institutsleitung: Körschtalstraße 26
Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Prof. Dr.-Ing. Heinrich Planck D-73770 Denkendorf
Textile Forschung vom Rohstoff bis zum Produkt Bibliothek Telefon: +49 (0) 7 11 / 93 40 - 2 94
Dipl.-Biol. Susanne Konle Fax : +49 (0) 7 11 / 93 40 - 2 97
Geschäftsfelder: Faser- und Garntechnologien, Flächen- Dipl.-Ing. Kathrin Thumm
und Strukturtechnologien, Funktionalisierung, Innovative und [email protected]
intelligente Produkte, Moderner Fabrikbetrieb, Prüflaboratorien www.itv-denkendorf.de
Nichtkonventionelle Herstellung hochfeiner Stapelfasergarne für den Einsatz in der Strickerei (IGF 16674 N)
Autoren: Dipl.-Ing. (FH) Kurt Ziegler
Dipl.-Ing. Jörg Hehl
Dipl.-Ing. Uwe Heitmann
Prof. Dr.-Ing. Heinrich Planck
Erschienen: 07.12.2012
Zusammenfassung:
Das Ziel des Vorhabens war die Erforschung der wesentlichen Spinnparameter für das Luft-
spinnverfahren für Garne im Bereich Nm 150 - 250 aus zellulosischen Fasern und deren Ver-
arbeitungsverhalten.
Das Garnfestigkeitsniveau ist über einen großen, auch hohen, Geschwindigkeitsbereich bei allen
ausgesponnenen Garnfeinheiten relativ konstant. Der Uster CV-Wert, die Dünn- und Dickstellen-
anzahl sind in Abhängigkeit der Garnfeinheit über die gesamte Lieferung in etwa konstant. Die
Nissen verringern sich tendenziell mit zunehmender Lieferung. Des Weiteren wurde ermittelt,
dass mit zunehmender Liefergeschwindigkeit der Garndurchmesser steigt, d.h. das Garn wird
voluminöser. Dies führt auch zu einer höheren Haarigkeit sowie einer Reduzierung der Garn-
dichte. Die Garnfeinheit hat auf die ermittelte Garnhaarigkeit keinen signifikanten Einfluss. Die
Herstellung der Garne erlaubt Liefergeschwindigkeiten im Bereich zwischen 280 m/min bis 360
m/min. Die auszuspinnende Garnfeinheit ist abhängig von der Faserfeinheit.
Für ein ausreichend gutes Laufverhalten sind mindestens 70 bis 80 Fasern im Garnquerschnitt
notwendig. Unter Laborbedingungen konnten Garne mit 50 Fasern im Garnquerschnitt herge-
stellt werden.
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Auf Grund der hohen Gesamtverzüge muss mit feinen Bändern gearbeitet werden. Es wurden
Bänder bis zu 1,2 ktex eingesetzt.
Es konnte gezeigt werden, dass ein Luftgarn der Feinheit Nm 150, sowohl aus Micro Modal als
auch aus Micro Tencel, auf einer Strickmaschine E 40 verarbeitet werden kann. Anforderungen
hinsichtlich der Garndichte, der Garnfestigkeit, des P0,05-Wertes (Tensojet) und der Spulen-
dichte müssen erfüllt werden, um auf der Strickmaschine ein gutes Laufverhalten zu erreichen.
Bei der Garnherstellung konnten feine Luftgarne aus Micro Tencel problemloser hergestellt
werden als aus Micro Modal. Die Klimaabhängigkeit von Micro Modal (Wickelneigung im Streck-
werk) ist höher als bei Micro Tencel. Die statische Aufladung von Micro Modal ist ca. 3mal höher
als von Micro Tencel, man benötigt daher eine relative Luftfeuchtigkeit von über 50 %. Eine
automatische Fadenbruchbehebung der feinen Garne (bis Nm 175) ist möglich. An der Strick-
maschine muss die Garnführung im Gatter auf die Garnfeinheit abgestimmt werden, die Fournis-
seureinstellung optimiert sowie Fadenspannung und Umfangsgeschwindigkeit reduziert und auf
das feine Garn abgestimmt werden. Ringgarne haben im Vergleich zu Luftgarnen eine höhere
Festigkeit und Dehnung und eine deutlich höhere Haarigkeit. Die bei der Gestrickprüfung erreich-
ten Werte beim Einsatz des Luftgarns sind mit den Werten des Ringgarns vergleichbar. Deutliche
Vorteile der Gestricke aus Luftgarn sind beim Pillingverhalten erkennbar. Der Griff der aus Luft-
garn hergestellten Gestricke wird im Vergleich zu Ringgarngestricken als „harscher“ beurteilt.
Das Vorhaben zeigte, dass feine Luftgarne mit einer ca. 33 - 37-fach höheren Lieferung im Ver-
gleich zu Ringgarnen hergestellt werden können und in der Strickerei weiter verarbeitbar sind.
Eine Anpassung der Strickmaschine an das feine Garn ist notwendig. Im Gestrick führt der Ein-
satz von Luftgarn zu einem anderen Warenausfall als der Einsatz von Ringgarn. Luftgesponnene
Garne können Ringgarne nicht so einfach ersetzen. Für Gestricke aus luftgesponnenem Garn
müssen Artikel gefunden werden, bei denen die Vorteile des Luftgarns (z.B. gutes Pillingver-
halten) zum Tragen kommen.
Das Ziel des Forschungsvorhabens wurde erreicht.
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Einleitung Spinnprinzip
Die aus dem Streckwerk kommenden Fasern werden mittels Injektorwirkung über das Faserfüh-
rungselement der Spinnspitze zugeführt. Ca. 80 % - 85 % der Fasern gelangen in die Spinnspit-
zenbohrung und bilden die Kernfasern. Die restlichen Fasern (15 - 20 %) werden durch die Drall-
strömung der tangentialen Bohrungen der Dralldüse um die Spinnspitze gewunden und bilden die
Mantelfasern, welche zur Garnfestigkeit beitragen. Die Fasern werden drehungslos über das
Faserführungselement (FFE) an die sogenannte Spinnspitze geführt. Die Garnbildung erfolgt im
Eingang der Spinnspitzenbohrung. Zum Anspinnen wird ein Anspinnfaden benötigt.
Abb. 1 Spinnstelle J20, Luftspinnmaschine Rieter
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Garnfeinheit und Lieferung
Ausspinngrenzen von Micromodal
Abb. 2 Feinheitsfestigkeit, Uster CV% und Haarigkeit in Abhängigkeit der Garnfeinheit und der
Liefergeschwindigkeit
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160 180 200 220 240 260 280 300 320 340 360 380 400 420 440 460
Nm 150 Nm 175 Nm 200 Nm 225 Nm 235
Fein
heitsfe
stigkeit in c
N / tex
Ausspinnung 100% Micro Modal 0,8 dtex, 38 mm, 1,8 ktex
Liefergeschwindigkeit in m/min
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160 180 200 220 240 260 280 300 320 340 360 380 400 420 440 460
Nm 150 Nm 175 Nm 200 Nm 225 Nm 235
Uste
r C
V in %
Ausspinnung 100% Micro Modal 0,8 dtex, 38 mm, 1,8 ktex
Liefergeschwindigkeit in m/min
2,0
2,5
3,0
3,5
4,0
4,5
5,0
5,5
160 180 200 220 240 260 280 300 320 340 360 380 400 420 440 460
Nm 150 Nm 175 Nm 200 Nm 225 Nm 235
Haarigkeit n
ach U
T-4
Ausspinnung 100% Micro Modal 0,8 dtex, 38 mm, 1,8 ktex
Liefergeschwindigkeit in m/min
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Vergleich Micro Tencel und Micro Modal
Abb. 3 Einfluss der Liefergeschwindigkeit auf die Garnwerte bei unterschiedlichen Materialien
(Micro Modal und Tencel, Nm 150)
Ergebnis
Das Garnfestigkeitsniveau ist über einen großen, auch hohen, Geschwindigkeitsbereich bei
allen ausgesponnenen Garnfeinheiten relativ konstant. Die höhere Faserfestigkeit der Tencel-
faser spiegelt sich in der Garnfestigkeit wieder (Abb. 3).
Uster CV%, Dünn- und Dickstellen sind in Abhängigkeit der Garnfeinheit über die gesamte
Lieferung in etwa konstant. Die Nissenanzahl verringert sich tendenziell mit zunehmender
Lieferung.
Die Garnhaarigkeit liegt bei den Garnfeinheiten, ohne große Abweichungen, dicht beieinander
und steigt mit der Lieferung an.
Potential der verschiedenen Rohstoffe bei unterschiedlichen Garnfeinheiten
Die Ausspinnungen wurden bei den jeweils optimal ermittelten Spinnparametern durchgeführt.
Dabei wurde das Bandgewicht X 1,23 ktex verwendet.
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21
160 180 200 220 240 260 280 300 320 340 360 380 400 420 440 460
EX: 0,9dtex/34mm, 1,23ktex (Tencel)
CX: 0,8dtex/34mm, 1,23ktex (Micro Modal)
DZ: 0,8dtex/38mm, 1,80ktex (Micro Modal)
Fe
inhe
itsfe
stig
ke
it in
cN
/ t
ex
Ausspinnung Micro Modal und Tencel, Nm 150
Liefergeschwindigkeit in m/min
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Material
Bezeichnung Rohstoff
Faserfestigkeit
[cN/tex]
Faserdehnung
[%]
AX 100% Micro Modal 1,0 dtex, 34 mm 27,2 11,2
BX 100% Micro Modal 1,0 dtex, 38 mm 29,7 12,3
CX 100% Micro Modal 0,8 dtex, 34 mm 27,8 10,9
DX 100% Micro Modal 0,8 dtex, 38 mm 30,3 11,7
EX 100% Micro Tencel 0,9 dtex, 34 mm 43,9 15,7
Tab. 1 Eingesetzte Materialien bei Rohstoffvergleich
Diese Versuche sollen Aufschluss über Spinngrenzen hinsichtlich Garnfeinheit (Fasern im Garn-
querschnitt) und der Substanzausnutzung geben. Nach bisherigen Erkenntnissen werden beim
Luftspinnen mindestens 70 bis 80 Fasern im Garnquerschnitt benötigt. Das bedeutet, je feiner die
Faser umso feiner ist die ausspinnbare Garnfeinheit. Die Substanzausnutzung ist das Verhältnis
der Garnfestigkeit zur Faserfestigkeit.
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Abb. 4 Einfluss der Garnfeinheit auf die Garnwerte in Abhängigkeit des Rohstoffs
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17
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AX BX CX DX EX
Nm 150 Nm 200 Nm 235
Fein
heitsfe
stigkeit in c
N / tex
Micro Modal und Tencel
Material Bezeichnung
3,0
3,5
4,0
4,5
5,0
5,5
6,0
6,5
7,0
AX BX CX DX EX
Nm 150 Nm 200 Nm 235
Dehnung in %
Micro Modal und Tencel
Material Bezeichnung
0
50
100
150
200
250
AX BX CX DX EX
Nm 150 Nm 200 Nm 235
Arb
eitsverm
ögen in c
N x
cm
Micro Modal und Tencel
Material Bezeichnung
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20
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AX BX CX DX EX
Nm 150 Nm 200 Nm 235
Uste
r C
V in %
Micro Modal und Tencel
Material Bezeichnung
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Abb. 5 Einfluss der Garnfeinheit auf die Garnwerte in Abhängigkeit des Rohstoffs
0
250
500
750
1000
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1750
2000
2250
2500
AX BX CX DX EX
Nm 150 Nm 200 Nm 235
Dünnste
llen (
-50%
) /
1000 m
Micro Modal und Tencel
Material Bezeichnung
0
100
200
300
400
500
600
700
800
900
1000
1100
1200
AX BX CX DX EX
Nm 150 Nm 200 Nm 235
Dic
kste
llen (
+50%
) / 1000 m
Micro Modal und Tencel
Material Bezeichnung
0
50
100
150
200
250
300
350
400
AX BX CX DX EX
Nm 150 Nm 200 Nm 235
Nis
sen (
+280%
) /
1000 m
Micro Modal und Tencel
Material Bezeichnung
2,50
2,75
3,00
3,25
3,50
3,75
4,00
AX BX CX DX EX
Nm 150 Nm 200 Nm 235H
aarigkeit n
ach U
T-4
Micro Modal und Tencel
Material Bezeichnung
0,08
0,09
0,10
0,11
0,12
0,13
0,14
0,15
AX BX CX DX EX
Nm 150 Nm 200 Nm 235
Garn
durc
hm
esser
2D
in m
m
Micro Modal und Tencel
Material Bezeichnung
0,42
0,44
0,46
0,48
0,50
0,52
0,54
0,56
0,58
0,60
AX BX CX DX EX
Nm 150 Nm 200 Nm 235
Garn
dic
hte
in g
/ c
m³
Micro Modal und Tencel
Material Bezeichnung
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Substanzausnutzung
Material
Bezeichnung
Faserfestigk
eit [cN/tex]
max. Garnfestigkeit [cN/tex] Substanzausnutzung [%]
Nm 150 Nm 200 Nm 235 Nm 150 Nm 200 Nm 235
AX 27,2 11,1 10,4 - 40,8 38,2 -
BX 29,7 12,8 11,3 8,8 43,1 38,0 29,6
CX 27,8 14,0 11,5 10,2 50,3 41,3 36,7
DX 30,3 13,6 12,0 10,6 44,9 39,6 34,9
EX 43,9 18,4 15,1 14,4 41,9 34,4 32,8
Tab. 2 Substanzausnutzung bei unterschiedlichen Garnfeinheiten
Ergebnis
Tencel weist infolge der höheren Faserfestigkeit auch eine höhere Garnfestigkeit als Micro
Modal auf. Dies wirkt sich aber nicht auf die Substanzausnutzung aus. Es konnte eine
maximale Substanzausnutzung von 50% erreicht werden. Sie wird mit zunehmender
Garnfeinheit geringer (Tab. 2).
Bei Micro Modal wird mit der feineren Faser CX (0,8 dtex / 34 mm) und DX (0,8 dtex / 38 mm)
eine etwas höhere Garnfestigkeit als mit der 1,0 dtex Faser erreicht.
Mit der 1,0 dtex Micro Modal Faser AX (1,0 dtex / 34 mm) konnte die Feinheit Nm 235 nicht
ausgesponnen werden.
Bei Dehnung, Arbeitsvermögen, Haarigkeit, Garndurchmesser und Garndichte ist kein Einfluss
erkennbar.
Faseranzahl im Garnquerschnitt
In der Tab. 3 sind die Fasern im Garnquerschnitt bei verschiedenen Faser- und Garnfeinheiten
dargestellt.
Fasern im Garnquerschnitt bei verschiedenen Garnfeinheiten
Faserfeinheit Nm 150
6,67 tex
Nm 175
5,70 tex
Nm 200
5,00 tex
Nm 225
4,44 tex
Nm 235
4,20 tex
1,0 dtex 66 57 50 44 42
0,9 dtex 74 63 55 49 46
0,8 dtex 83 71 62 55 53
Tab. 3 Fasern im Garnquerschnitt bei verschiedenen Garnfeinheiten
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Ergebnis
Erstaunlicherweise konnte mit allen Faserfeinheiten ein Garn bis zu der Feinheit Nm 200 über
einen längeren Zeitraum ausgesponnen werden. Dabei waren bei der 1,0 dtex Faser nur noch
50 Fasern im Garnquerschnitt vorhanden. Die feineren Garne konnten nur unter
Laborbedingungen ausgesponnen werden, dadurch reichte die Garnmenge nur für die
Garnprüfung.
Vergleich Ringgarn und Luftgarn
Für Strickversuche wurden Garne der Feinheit Nm 150 mit dem Material Micro Tencel nach dem
Luftspinnverfahren und konv. Ringspinnverfahren hergestellt.
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Garnstruktur Ringgarn und Luftgarn
Abb. 6 Makroskopaufnahmen von Luftgarn und Ringgarn der Feinheit Nm 150
Bei gleicher Garnfeinheit erscheint das Luftgarn etwas voluminöser. Das Ringgarn hat eine echte
Drehung, das bedeutet alle Fasern sind gedreht und tragen zur Garnfestigkeit bei. Beim Luftgarn
werden nur ca. 15 - 20 Fasern um die parallelen Kernfasern gebunden und bestimmen die Garn-
festigkeit bei. Das spiegelt sich in der höheren Garndichte des Ringgarnes wieder.
Luftgarn
Ringgarn
Luftgarn
Ringgarn
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Abb. 7 Garnwerte, Vergleich Luftgarn-Ringgarn
Herstellung eines hochfeinen Gestricks aus Ring- und Luftgarn (Nm 150, Micro Tencel)
Bei den Strickversuchen mit Garnen aus Micro Tencel, Nm 150, wurde das Laufverhalten be-
obachtet und die Gestricke verschiedenen Laborprüfungen unterzogen. Nach dem Strickversuch
wurde die Ware ausgerüstet und hochveredelt. Untersucht wurden jeweils die Rohware, das
ausgerüstete sowie das hochveredelte Gestrick.
0
5
10
15
20
25
30
Luftgarn Ringgarngespult
RinggarnCopse
Tensorapid
Tensojet
Tensojet P 0,05
Fein
heitsfe
stigkeit in c
N/tex
Tencel 0,9 dtex/34mm, 1,8 ktex, Nm 150
216
38 26
180
321
423340
590
670
67
190 206
0
250
500
750
1000
1250
1500
Luftgarn Ringgarngespult
RinggarnCopse
Dünn (-50%)
Dick (+50%)
Nissen (+200%)
Nissen (+280%)
Imperf
ections / 1
000 m
Tencel 0,9 dtex/34mm, 1,8 ktex, Nm 150
54
2002
1359
2854
4761
3790
347
4390
3278
0
1000
2000
3000
4000
5000
6000
Luftgarn Ringgarngespult
RinggarnCopse
Haarigk. S3 / 100 m
Haarigk. 1 mm / 100 m
Haarigk. 2 mm / 100 m
Zw
eig
le H
aarigkeit /
100m
Tencel 0,9 dtex/34mm, 1,8 ktex, Nm
0,44
0,46
0,48
0,50
0,52
0,54
0,56
0,58
0,60
0,62
0,64
Luftgarn Ringgarngespult
RinggarnCopse
Garn
dic
hte
in g
/cm
3
Tencel 0,9 dtex/34mm, 1,8 ktex, Nm 150
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intelligente Produkte, Moderner Fabrikbetrieb, Prüflaboratorien www.itv-denkendorf.de
Abb. 8 Gestrickkennwerte (Tencel Nm 150)
0,00
0,05
0,10
0,15
0,20
0,25
0,30
0,35
0,40
roh aus-
gerüstet
hoch-
veredelt
Ringgarn konv. Luftgarn Vortex
Ges
tric
kdic
ke
in m
m
Gestrickdicke Material Tencel Nm 150
0
50
100
150
200
250
300
350
400
roh aus-
gerüstet
hoch-
veredelt
Ringgarn konv. Luftgarn Vortex
Mas
che
ndi
cht
e in
1/c
m2
Maschendichte Material Tencel Nm 150
0
10
20
30
40
50
60
roh aus-
gerüstet
hoch-
veredelt
Ringgarn konv. Luftgarn Vortex
Flä
chen
gew
icht
in g
/m2
Flächengewicht Material Tencel Nm 150
0
500
1000
1500
2000
2500
3000
3500
4000
4500
5000
5500
roh aus-
gerüstet
hoch-
veredelt
Ringgarn konv. Luftgarn Vortex Luf
tdurc
hlä
ssig
kei
t in
l/s
xm
2Luftdurchlässigk. Material Tencel Nm 150
0
1
2
3
4
5
125 500 1000 2000
Ringgarn konv. Rohw are
Luftgarn Vortex Rohw areNote
(5=
gut,
1=
schl
ech
t)
Pilling nach Martindale, Tencel Nm 150
Scheuertouren
0
1
2
3
4
5
125 500 1000 2000
Ringgarn konv. hochveredelt
Luftgarn Vortex hochveredeltNote
(5=
gut,
1=
schl
ech
t)
Pilling nach Martindale, Tencel Nm 150
Scheuertouren
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Institut für Textil- und Verfahrenstechnik der Institutsleitung: Körschtalstraße 26
Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Prof. Dr.-Ing. Heinrich Planck D-73770 Denkendorf
Textile Forschung vom Rohstoff bis zum Produkt Bibliothek Telefon: +49 (0) 7 11 / 93 40 - 2 94
Dipl.-Biol. Susanne Konle Fax : +49 (0) 7 11 / 93 40 - 2 97
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Die höhere Haarigkeit des Ringgarnes führt zu einem weicheren Griff des Gestricks.
In den folgenden Abbildungen sind Makroskop-Aufnahmen von Gestricken aus Luft- und
Ringgarn zu sehen. Der dargestellte Ausschnitt hat eine Größe von jeweils ca. 12 mm2.
Abb.9 Makroskopaufnahme Gestrick aus Luftgarn
Abb. 10 Makroskopaufnahme Gestrick aus Ringgarn
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Ergebnis
Es ist möglich, ein Luftgarn (Vortexgarn) der Feinheit Nm 150 aus Micro Tencel auf einer
Strickmaschine E 40 zu verarbeiten.
Bei der Strickmaschine ist auf eine Garnführung durch das Gatter zu achten, die auf die
Garnfeinheit abgestimmt ist. Des Weiteren muss die Fournisseureinstellung optimiert, sowie
die Fadenspannung und die Umfangsgeschwindigkeit reduziert werden.
Das Vorhaben zeigte, dass feine Luftgarne mit einer ca. 33 - 37-fach höheren Lieferung, als
mit dem Ringspinnverfahren hergestellt werden können und in der Strickerei weiter
verarbeitbar sind.
Beim Einsatz der Luftgarne in der Strickerei ist eine Anpassung der Strickmaschine
notwendig.
Der Einsatz von Luftgarn im Gestrick führt zu einem anderen Warenausfall als der Einsatz von
Ringgarn. Für Gestricke aus luftgesponnenem Garn müssen Artikel gefunden werden, wobei
die Vorteile des Luftgarns (z.B. gutes Pillingverhalten) zum Tragen kommen.
Garnherstellung:
Das Garnfestigkeitsniveau ist über einen großen, auch hohen, Geschwindigkeitsbereich bei allen
ausgesponnenen Garnfeinheiten relativ konstant. Uster CV%, Dünnstellen und Dickstellen sind in
Abhängigkeit der Garnfeinheit über die gesamte Lieferung in etwa konstant. Die Nissen
verringern sich tendenziell mit zunehmender Lieferung. Die Garnhaarigkeit liegt bei den
Garnfeinheiten, ohne große Abweichungen, dicht beieinander und steigt mit der Lieferung an.
Die Herstellung der Garne erlauben eine Liefergeschwindigkeit im Bereich zwischen 280 m/min
bis 360 m/min.
Die auszuspinnende Garnfeinheit ist abhängig von Faserfeinheit. Für eine
Produktionsausspinnung sind mindestens 70 bis 80 Fasern im Garnquerschnitt notwendig.
Wegen der hohen Gesamtverzüge sind feine Bänder herzustellen. Bänder bis zu 1,2 ktex sind
handhabbar.
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Gestrickherstellung
Es ist möglich, ein Luftgarn (Vortexgarn) der Feinheit Nm 150 aus einer Tencel (Lyocell) Faser
auf der Strickmaschine zu verarbeiten. Die zu verarbeitenden Spulen müssen hinsichtlich
Spulendichte, Garndichte, Garnfestigkeit und P0,05-Wert gewisse Anforderungen erfüllen, um ein
gutes Laufverhalten zu gewährleisten.
Danksagung
Das IGF-Vorhaben 16674 N der Forschungsvereinigung
Forschungskuratorium Textil e.V., Reinhardtstraße 12-14, 10117
Berlin wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur
Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung und
-entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und
Technologie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen
Bundestages gefördert.
Der Abschlussbericht des Forschungsvorhabens (IGF 16674 N)
„Nichtkonventionelle Herstellung hochfeiner Stapelfasergarne für den Einsatz in der Strickerei“ ist
am Institut für Textil- und Verfahrenstechnik, Denkendorf erhältlich.
Ansprechpartner
Dipl.-Ing. (FH) Kurt Ziegler ([email protected])