Neueste Nachrichten aus den Städten Unterschleißheim und Garching sowie den Gemeinden Oberschleißheim, Haimhausen, Fahrenzhausen, Eching und Neufahrn Landkreis-Anzeiger GmbH · Einsteinstr. 4 · 85716 Unterschleißheim/Lohhof · Anzeigenannahme: Tel. (0 89) 321840-0 · Fax (0 89) 3171176 · 65. Jahrgang Nr. 32 · 8.8.2020 Verbreitet im nördlichen Landkreis München, im südlichen Landkreis Freising und im östlichen Landkreis Dachau · Gesamtauflage 35 575 · Erscheint wöchentlich

Jahrgang 65 · Nummer 32 Ausgabe Nord · 8. August 2020

Fortsetzung auf Seite 2

Robert-Bosch-Str. 1, 85716 Unterschleißheim Tel.: 089-38869-300

CSU-Stadträte stellen sich klar hinter lärm- und staugeplagte Bürger Antrag der Grünen, den A92-Ausbau zu stoppen, wird im Unterschleißheimer Stadtrat mit großer Mehrheit abgelehnt

Wir ermitteln Immobilienwerte Kostenlose Erstberatung: 089 217 039 880

Sachverständige für ImmobilienbewertungHubert U.Rau Dipl.-Betriebswirt

MAURER & RAUI M M O B I L I E N B E W E R T U N G E N G M B H

Eva Maurer

Dachauer Straße 15 · 85764 Oberschleißheim Mail: kontakt@maurer-rau.de · www.maurer-rau.de

Lärmschutzwände, Flüsterasphalt, weniger Staus, mehr Sicherheit – der Ausbau der A92 ist eine dringend benötige Verkehrslösung für Unterschleißheim. Daher gab es keinen Zwei-

fel, dass die CSU-Fraktion geschlossen gegen einen Antrag der Grünen im Stadtrat stimmte, die Pläne zu stoppen. Sehr erfreulich, wenn auch etwas überraschend, ist, dass anschei-

nend auch SPD-Stadträte mit der CSU gegen den Antrag der „befreundeten“ Fraktion („Koali-tionspartner“?) gestimmt haben. Brigitte Weinzierl, Verkehrsexpertin der CSU-Fraktion, kann nur den Kopf schütteln: „Ich wohne selbst in Hörweite der A92. Alle in der Nachbarschaft mit denen ich gesprochen habe, sehnen den Lärmschutz seit Jahren her-bei. Wir fordern im Gegenteil eine weitere Ver-

Der alte Fahrbahnbelag der A92 verursacht selbst bei mäßigem Verkehr starken Lärm. Der geplante Ausbau verspricht eine deutliche Verbesserung für die lärmgeplagten Anwohner. CSU-Stadträtin Bri-gitte Weinzierl und CSU-Fraktionsvorsitzender Stefan Krimmer lehnen daher die Forderung der Grü-nen nach einen Ausbaustopp ab.

Ehemalige Stepper Fischzucht

- küchenfertige und geräucherte Forellen

- fix und fertig gewürzte Forellen für den Grill

(tel. Vorbestellung, jederzeit möglich)

Öffnungszeiten: Mittwoch und Freitag

08.00 – 12.00 und 13.00 – 18.00 Uhr Samstag

08.00 – 13.00 Uhr

Würmbachstr. 39 85716 Unterschleißheim / Riedmoos

Tel.: 089 / 239 219 82

3220_Titelseiten.qxp 06.08.20 15:31 Seite 1

Die nächste Ausgabe erscheint am

15. August 2020

Samstag, 8. August 20202 LANDKREIS-ANZEIGER

INHALT

IMPRESSUMLandkreis-Anzeiger GmbH Einsteinstraße 4 85716 Unterschleißheim-Lohhof Telefon 0 89/ 32 18 40-0 Telefax 0 89/ 3 17 11 76 info@landkreis-anzeiger.de Druck: Mayer & Söhne Druck- und Mediengruppe GmbH & Co. KG, Oberbernbacher Weg 7, 86551 Aichach Zurzeit ist Preisliste Nr. 75 gültig. Alle mit Namen gezeichneten Arti kel geben die Meinung des Verfassers wieder und erscheinen ausschließlich unter dessen Ver -an t wortung. Für alle übrigen Artikel ist im Sinne des Pressegesetzes Herr Peter Zimmermann, Einsteinstr. 4, 85716 Unter-schleiß heim, verantwortlich. – Für unver -langt eingesandte Manu skripte, Fotos und Berichte übernimmt der Verlag keine Gewähr, es er folgt keine Rücksendung. © für Texte und von uns gestaltete Anzeigen beim Verlag. Nachdruck, Vervielfältigung und elek tro nische Speicherung, auch aus -zugsweise, nur mit schriftlicher Genehmi-gung des Verlags. Gedruckt auf 100% Recycling papier. UNABHÄNGIG – ÜBERPARTEILICH

AKTUELLES

info@landkreis-anzeiger.de www.druck-zimmermann.de

www.icu-net.de

Fortsetzung von Seite 1 Lohhofer Anzeiger

CSU-Stadträte stellen sich klar hinter lärm- und staugeplagte Bürger besserung der geplanten Lärmschutzmaßnahmen.“ Auch Fraktionschef Stefan Krimmer ist fassungslos: „Ich kann die ideologiegetriebene Verhinderungspolitik der Grünen überhaupt nicht nachvollziehen. Die CSU Unterschleißheim steht für eine Verkehrspolitik, die ideale Mobilitätsbedingungen für alle Bürgerinnen und Bürger schaffen will. Dazu gehören ganz aus-drücklich auch diejenigen, die auf das Auto und die Auto-bahn angewiesen sind. Bei verstopfter Autobahn suchen sich diese Fahrzeuge sonst einen Weg durch die Stadt.“

Vor dem Hintergrund des umwelttechnischen Fortschritts unsere Straßen verkommen zu lassen, hält die CSU-Frak-

tion im Stadtrat für falsch. Gerade jetzt investieren die bayerische Staatsregierung und die heimi-sche Autoindustrie immense Summen in die Forschung und Entwicklung umweltfreundlicher Antriebssysteme. Das ist der rich-tige Weg!

Martin Scherer, Pressesprecher CSU-Fraktion im

Unterschleißheimer Stadtrat

Verabschiedung des Sonderschuldirektors Frank Kuroschinski im SBZ

Eine Ära geht zu Ende36 Jahre lang arbeitete Frank Kuroschinski am Sehbehin-derten- und Blindenzentrum in Unterschleißheim, zuerst als Lehrer für Deutsch und Sport, ab 1996 dann als kom-missarischer Schulleiter der Realschule. Am Donnerstag, 23. Juli, wurde er nun in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Anwesend waren hierbei nicht nur Mitglie-der der Schulfamilie, sondern auch Vertreter des Kultusmi-nisteriums, der Stadt Unterschleißheim, der Regierung von Oberbayern und die Vertreterin des Ministerialbeauftrag-ten der Realschulen Oberbayern-West, um Frank Kuro-schinski für seine hervorragende Arbeit zu danken – er eröffnete völlig neue Perspektiven in den Bereichen der Inklusion und erreichte unzählige Erfolge im Behinderten-sport, hierbei sogar die Weltmeisterschaft in Judo und Schwimmen. Doch auch durch die durch ihn entstandene Kooperation mit der FOS/BOS Unterschleißheim ermög-lichte er seinen, meist sehbehinderten Schülerinnen und Schülern, die Chance auf eine Berufsausbildung oder sogar das (Fach-)Abitur. Für all diese Verdienste dankten die Redner ihm – mal in sehr melancholischer Stimmung, dann aber auch wieder sehr humorvoll auf sein Walten am SBZ zurückblickend. Begleitet wurde der Vormittag durch verschiedene musi-kalische Einlagen, so spielte beispielsweise die SBZ-Sait’nklangmusi. Aber auch Laura Henke, eine blinde Schü-lerin, dankte Herrn Kuroschinski mit dem Lied „Mull of Kintyre“, welches sie selbst am Klavier spielte und dazu

sang. Wie sehr er allen Schülern am Herzen lag, wurde auch dadurch deutlich, dass alle Schulklassen, die corona-bedingt leider nicht anwesend sein konnten, ihm eine kurze Videobotschaft sendeten und anschließend passend zum eingespielten Lied „99 Luftballons“, 99 Luftballons mit Botschaften in den Raum schweben ließen. Zum Schluss übergab Frank Kuroschinski als symbolische Tat noch den Schlüssel an die neue Sonderschulrektorin Dr. Astrid Deuchert und verkündete seine Pläne für die wohlverdiente Pension – als begeisterter Musiker die Jazz-Gitarre zu erlernen, mit seiner Frau gemeinsam Kultur ent-decken und sich um seinen Enkel kümmern.

Celina Renner

Präsentkorbübergabe an Frank Kuroschinski mit der Eltern-beiratsvorsitzenden Inga Schöler

Symphatie-Welle für Hühner-hof Gut Hollern Seite 4

Künstlerpalette Unterschleiß-heim bei der Aktion Schöner Ferientag Viele bunte Bilder Seite 5

Stadt Unterschleißheim Seite 6

SBZ Unterschleißheim Abschluss von den Edith-Stein-Schulen im besonderen Jahr 2020 Seite 11

Garching Seite 14

Eching, Neufahrn, Haimhausen Seite 16

Kirchentermine Seite 18

Kleinanzeigen Seite 20

SAM_LK_3220_24seiten.qxp 06.08.20 19:50 Seite 2

LANDKREIS-ANZEIGER 3Samstag, 8. August 2020 AKTUELLES

Aus dem Stadtrat von Unterschleißheim – Bündnis 90 / Die Grünen

Überdimensionierten Ausbau der A92 stoppenDie Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen und die ÖDP haben in der letzten Stadtratssitzung ver-sucht, in der Stellungnahme der Stadt Unter-schleißheim zum Planfeststellungsverfahren „Ausbau A92“ den Fokus auf einen Stopp des Ausbaus zu legen. Wir beantragten: „Die Stadt Unterschleißheim wendet sich grundsätzlich gegen den vorgese-henen Ausbau der BAB A92.“ Stattdessen sollte die Stadt auf eine Sanierung der bestehenden A92 mit einem deutlich verbesserten Lärm-schutz dringen. Bereits durch die Corona-Krise haben sich wesentliche Voraussetzungen für den Ausbau der A92 verändert. Insbesondere die progno-stizierten Verkehrszahlen stimmen nicht mehr. Und der Ausbau widerspricht klimapolitisch den längst überfälligen Zielen einer Verkehrs-wende. - Berufs-Pendler: Der bayerische Ministerprä-

sident selbst hat sich mehrmals geäußert, dass zukünftig die Digitalisierung und Home-Office vorangetrieben werden sollen. Das Arbeits- und damit das Mobilitätsverhal- ten wird sich durch eine deutliche Zunahme von Home-Office verändern. Viel weniger Beschäftigte fahren täglich mit dem Auto in die Arbeit.

- Unternehmen: Sie bereiten Umstrukturie- rungen vor, um sich auf die neuen digitalen Möglichkeiten einzustellen. Geteilte Arbeits- plätze bedürfen weniger Büroflächen. Video- konferenzen werden Reisen einschränken.

- Flughafen: Dienstliche Flugreisen werden prognostiziert um bis zu 50 % zurückgehen. Damit sinken die Fluggastzahlen und die 3. Startbahn wird (erst recht) keinen Sinn mehr machen. Das Urlaubsverhalten wird sich verändern, sodass auch hier die Flug- gastzahlen zurückgehen. Insgesamt wird

der Zubringerverkehr zum Flughafen deut- lich abnehmen. Der Flughafen bereitet sich auf einen deutlichen Stellenabbau vor. Der Aufsichtsrat geht in seiner Sitzung am 22. Juli 2020 von rund 20 % aus. Das führt zu einem deutlichen Rückgang des Pendlerverkehrs

Trasse (ehemals Transrapid-Trasse) nicht berücksichtigt. Es steht zu erwarten, dass eine von uns gewünschte Verlegung des Fern- und Güterverkehrs entlang der A92 dann auch nicht mehr realisierbar ist. Wenn wir diesen sinnlosen Ausbau noch stop-pen wollen, dann müssen wir dies jetzt in der städtischen Stellungnahme auch deutlich machen. Leider hat sich die Mehrheit im Stadt-rat gegen eine zukunftsweisende Lösung ent-schieden und der Verkehrswende damit einen Bärendienst erwiesen. Den vollständigen Antrag mit allen Begrün-dungen können Sie unter www.gruene-ush.de herunterladen.

Jürgen Radtke, Stv. Fraktionssprecher Bündnis 90 / Die Grünen

der Flughafenbeschäftigten hin und zurück zum Flughafen.

- Stadt München: Die Stadt München setzt voll auf den Öffentlichen Nahverkehr und eine gute Radinfrastruktur. Sie hat den Aus- bau ihres Straßennetzes verworfen und wird den Straßenverkehr zurückdrängen: Fahr- spuren umwidmen, mit Pförtnerampeln den Zufluss ins Zentrum reduzieren, Lebensqua- lität gewinnen.

Unser Landtagsabgeordneter Dr. Markus Büch-ler sagt: „Die meisten Anwohnerinnen und Anwohner an der A92 hoffen auf einen besse-ren Lärmschutz. Zu Recht! Lärmschutz ist drin-gend nötig und überfällig! Aber ist es sinnvoll, 700 Mio. Euro in den 6-spurigen Ausbau der A92 zu stecken, nur um einen besseren Lärm-schutz zu bekommen. Das ist doch absurd! Wir wollen, dass aus dem Topf von 300 Millionen Euro, die der Bund im zweiten Nachtragshaus-halt Bayern für den Fernstraßenbau zur Verfü-gung stellt, ein wirksamer und hochwertiger Lärmschutz an der A92 erstellt wird. Wenn die Regierungen in Bayern und im Bund das wol-len, können sie loslegen!“ In den Planungen zum Ausbau wird die nach dem Bundeswegeplan Bahn für eine Verlegung des Fern- und Güterverkehrs vorgesehene

Wasserwacht OG Lohhof

Lebensrettung und Erste Hilfe am Unterschleißheimer SeeAm 1. August zeigte sich wieder einmal wie wich-tig das Miteinander ist – auch im Wasser. Eine Schwimmerin geriet in eine lebensbedrohli-che Lage im Wasser des Unterschleißheimer Sees. Andere Schwimmer in der Nähe bemerkten die beinahe Ertrinkende und halfen der Schwim-merin mit deren SUP. Die Hilferufe fanden ihren Ursprung auf der anderen Seite des Sees und wurden von Schwimmer zu Schwimmer weitergetragen, sodass über den kompletten See die Hilferufe ihren Weg bis zur Wasserrettungsstation fanden.

Dies führte initial dazu, dass eine Rettungss-schwimmerin mit einem Rettungsbrett zum nahegelegenen Kinderstrand schwamm. Schnell stellte sich jedoch heraus, wo die Hilferufe herka-men. Die Motorrettungsbootbesatzung holte die Schwimmerin ins Boot und brachte sie zur medi-zinischen Erstversorgung an die Wasserrettungs-station. Aufgrund der Schwere ihrer Erkrankung, die zum Beinahe-Ertrinken führte, wurde ein Ret-tungswagen nachgefordert, der die Gerettete in ein Münchner Krankenhaus brachte.

Wir möchten an dieser Stelle den helfenden Schwimmern danken! Durch eure Hilfe konnte Schlimmeres verhindert werden. Auch kam es aufgrund der hohen Besucherzahl am See zu einigen Erste Hilfeleistung, wie Bie-nenstiche, Platzwunden etc. Passt auf euch auf, bleibt gesund und genießt die Ferien an der Unterschleißheimer Karibik.

Wasserwacht OG Lohhof

SAM_LK_3220_24seiten.qxp 06.08.20 19:50 Seite 3

Samstag, 8. August 20204 LANDKREIS-ANZEIGER AKTUELLES

PR-Anzeige

Juwelier Sonntag & Schön www.sonntagundschön.de

In Ihrer Schublade oder Schmuckscha-tulle liegen noch ungeahnte alte Schätze. Die Eheringe der

Großmutter, die Brillantbrosche von der Erbtante, ein einzelner Brillantohrring, die kaputte Kette, der Armreif, der nicht pas-sende Ring. Kostbarkeiten, die viele Jahre versteckt blie-ben, weil sie nicht passen, beschädigt oder nicht mehr aktuell sind. Ganz nach dem Motto „Aus Steinalt wird Neu-reich“. Wir kaufen Ihr Altgold!

Ein historisch hoher Goldkurs

Goldpreis verleiht alten Schätzen Flügel

Ihr häusliches Kranken- und Altenpflegeteam für Unterschleißheim und Oberschleißheim

Sie brauchen Hilfe bei: Grundpflege, Behandlungspflege,

Pflegeberatung nach §37.3 SGB XI. Wir sind für Sie da, auch mehmals täglich.

Wir kümmern uns auch um Ihre ärztliche Verordnung kostenfrei!

Pflegedienstleitung Joyce Leahy

Landshuter Str. 20 85716 Unterschleißheim T. 089-37 06 69 42 www.joyce-pflegeteam.de

Sympathie-Welle für Hühnerhof Gut HollernMan kann aus seinem jüngsten Beitrag bei Facebook deutlich herauslesen, wie enttäuscht, aber auch ein bisschen ratlos Nikolaus Walter ist, der mit Frau Julia und Tochter Theresa auf Gut Hollern wohnt und den Hühnerhof betreibt. Es geht um die „Partyszene“ am Echin-ger See. „Ich habe Verständnis dafür, dass die Jugendlichen dort am See feiern. Das stört mich überhaupt nicht. Es gibt ja in der aktuellen Situation wenig andere Möglichkeiten“, sagt Walter dem Lohhofer Anzeiger. Wofür er aber wenig Verständnis hat, sind die Mengen an Müll in seinen Äckern zwischen dem Hofgut und dem Echinger See, Diebstahl der im „Eierhäusl“ an der Straße angebotenen Hofprodukte und zunehmender Vandalismus. Zum Beispiel wur-den neu aufgestellte Infotafeln zur Landwirt-schaft mutwillig zerstört. Daher hat er auf der Facebook-Seite von Gut Hollern an „die Ver-nunft der meist jüngeren Partygäste vom Hol-lerner See“ appelliert – und wurde von den Reaktionen sehr positiv überrascht. „Normalerweise haben wir sehr spärliche Reak-tionen auf unsere Beiträge. Aber diesmal haben den Beitrag nach wenigen Tagen bereits über 17.000 Menschen gesehen“, so Walter. Und viele davon unterstützen mit aufmunternden Kommentaren. Da heißt es etwa „Es ist sehr bedauerlich, dass euch dies in diesem Maße trifft. Bitte haltet durch. Wir drücken euch die Daumen ...“ oder „Ich hoffe so sehr, dass das ,Eierhäusel‘ – wie ich es nenne – bleiben darf!“ Darin spiegelt sich auch wider, dass das Ange-bot frischer Eier von freilaufenden Hühnern, denen man nebenan beim Scharren und Picken

zusehen kann, in den Corona-Zeiten verstärkt angenommen wurde. „Wir merken schon, dass mehr Leute und Radfahrer vorbeikommen. Aber neben den vielen netten, zusätzlichen Besuchern sind halt auch ein paar mehr schwarze Schafe dabei“, berichtet Walter. Auch Unterschleißheims Bürgermeister Chri-stoph Böck hat sich zu dem Beitrag von Gut Hollern zu Wort gemeldet. Er schreibt: „Bei allem Verständnis für junge Leute, aber es ist daher mehr als bedauerlich, dass dieser so wunderbar gewordene See derzeit so miss-

braucht wird und auch das Gut Hollern darun-ter leidet.“ Die Polizei habe ihm und seinem Echinger Kollegen Sebastian Thaler gegenüber ein konsequentes Einschreiten am Hollerner See zugesagt. Dass vermehrt Kontrollen stattfinden sollen, wurde Anfang Juli bereits in einem Schreiben der Unterschleißheimer Schulen an die Eltern mit Schülern in den „verdächtigen“ Klassenstu-fen mitgeteilt. Demnach musste die Polizeiin-spektion Neufahrn zuvor vermehrt wegen Sachbeschädigungen, Ruhestörungen und

Körperverletzungen rund um den Hollerner See ausrücken. Ab 9. Juli sollten unerlaubte Partys im Erholungsgebiet daher mit verstärk-tem Polizeieinsatz unterbunden werden. Die Anwohner haben davon allerdings nicht viel gemerkt. Erst kürzlich wurde bei einem Gewitter von einer Gruppe von Personen, die sich im Eierhäusl untergestellt hatten, dessen Scheibe eingeworfen und gewaltsam auf den Automaten eingedroschen. Außerdem wird auch die Eistruhe weiterhin regelmäßig

geplündert – und das nicht nur zum Eigenbe-darf: „Immer wieder berichten mir Spaziergän-ger am Morgen, dass sie am See wieder 10 oder 12 volle Eisbecher gesehen haben, die am Abend vorher entwendet wurden. Das ist nicht nur wegen des Diebstahls hier bei uns ärger-lich, so geht man doch auch nicht mit Lebens-mitteln um“, bedauert Walter. Allerdings hat er all das auf Video: Seit im ver-gangenen Jahr einmal die Kasse aufgebrochen wurde, ist im Eierhäusl eine Kamera installiert. Noch appelliert er an das Gute in den Men-schen. Die Aufzeichnungen sind aber qualitativ hochwertig und eignen sich auch als Beweis-material, sollte er sich doch noch dazu ent-schließen, Anzeigen zu erstatten. Aufgrund der zahlreichen Reaktionen und Sympathie-Bekundungen ist er aber zuversichtlich: „Mir ist schon klar, dass die Zielgruppe den Aufruf auf der Facebook-Seite von Gut Hollern nicht sieht. Ich hoffe aber eben darauf, dass Eltern, Großel-tern oder Verwandte darüber davon hören und den Jugendlichen ins Gewissen reden.“

Peter Marwan

Nikolaus Walter vom Hühnerhof Gut Hollern bit-tet um faire Bezahlung der im „Eierhäusl“ an der Straße nach Eching angebotenen Produkte, Res-pekt für die von vielen Einwohnern in Eching und Unterschleißheim geschätzte Einrichtung und dass Partygäste vom Echinger See ihren Müll mitnehmen, statt auf die anliegenden Äcker zu werfen.

SAM_LK_3220_24seiten.qxp 06.08.20 19:50 Seite 4