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Die Bibliothek der Sukkulenten-Sammlung Zürich gehört zu den komplettesten Spezialbibliotheken auf dem Gebiet der Sukkulenten. Neben den laufenden Abonnements aller wichtiger Sukkulentenzeitschriften schafft die Bibliothek soweit wie möglich auch alle relevanten Bücher und Broschüren zu Sukkulententhemen an. Die 2014 beschafften Publikationen werden in dieser digitalen Ergänzung zum Jahresmagazin «Spitze!» vom wissenschaftlichen Mitarbeiter der Sukkulenten-Sammlung Zürich kurz vorgestellt und kritisch gewertet. Die Bibliothek der Sukkulenten-Sammlung Zürich ist öffentlich zugänglich. Sie funktioniert als Präsenzbibliothek, d.h. die Publikationen müssen vor Ort angeschaut werden, und eine Ausleihe ist nicht möglich. Möchten Sie ein Buch oder eine Zeitschrift anschauen? Vereinbaren Sie vorgängig einen Termin ([email protected] oder Telefon 044 412 12 80), damit wir die gewünschten Dinge für Sie vorbereiten können.
Citation preview
Neues aus der BücherweltDigitales Supplement zu Spitze! 2015 Das Jahresmagazin der Sukkulenten-Sammlung Zürich
Sokotra: Flaschenbaumwälder und andere Wunder S. 20
Kakteen sind die besseren Dornröschen S. 2
Baobab – alt, älter, am ältesten S. 25
Spitze!Das Jahresmagazin der Sukkulenten- Sammlung Zürich 2015
Die Bibliothek der Sukkulenten-Sammlung Zürich gehört zu den
komplettesten Spezialbibliotheken auf dem Gebiet der Sukku-
lenten. Neben den laufenden Abonnements aller wichtiger
Sukkulentenzeitschriften schafft die Bibliothek soweit wie mög-
lich auch alle relevanten Bücher und Broschüren zu Sukkulen-
tenthemen an.
Die 2014 beschafften Publikationen werden in dieser digitalen
Ergänzung zum Jahresmagazin «Spitze!» vom wissenschaftli-
chen Mitarbeiter der Sukkulenten-Sammlung Zürich kurz vor-
gestellt und kritisch gewertet.
Die Bibliothek der Sukkulenten-Sammlung Zürich ist öffentlich
zugänglich. Sie funktioniert als Präsenzbibliothek, d.h. die Publi-
kationen müssen vor Ort angeschaut werden, und eine Ausleihe
ist nicht möglich.
Möchten Sie ein Buch oder eine Zeitschrift anschauen? Verein-
baren Sie vorgängig einen Termin (sukkulenten@zuerich oder
Telefon 044 412 12 80), damit wir die gewünschten Dinge für Sie
vorbereiten können.
Impressum: Spitze! © Sukkulenten-Sammlung Zürich, Grün Stadt Zürich, Zürich, Februar 2015 | Redaktion: Gabriela S. Wyss und Urs Eggli | Gestaltung: Angelika Wey-Bomhard, Zürich | Spitze! sowie das digitale Supplement «Neues aus der Bücherwelt» erscheint 1x jährlich. | Die nächste Spitze! erscheint im Februar 2016.
Spitze! sowie das digitale Supplement sind im Internet frei auf
der Homepage der Sukkulenten-Sammlung Zürich verfügbar:
stadt-zuerich.ch/sukkulenten
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Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Agnew, A. D. Q. (2013):
Upland Kenya Wild Flowers and Ferns. A flora of the flow-ers, ferns, grasses and sedges of high-land Kenya. Nairobi (KE): Nature Kenya – The East
African Natural History Society. 3. Auf-
lage. 530 pp., 203 s/w-Tafeln, Bestim-
mungsschlüssel. — Englisch.
In Europa sind wir mit populären bis wis-
senschaftlichen Bestimmungsbüchern
verwöhnt, aber in anderen Weltgegenden
sind solche Werke rar oder fehlen ganz.
Kenya ist da eine Ausnahme, denn neben
der formellen Behandlung der gesamten
Flora im Rahmen der vielbändigen Serie
Flora of Tropical East Africa (siehe Spitze
2013, S. 29) erschien vor kurzem die
3. Auflage des bekannten Werkes von
Agnew zur Flora des Hochlandes im süd-
westlichen Kenya. Das bewährte grund-
legende Format aus der ersten Auflage
wurde beibehalten. Alle Familien, Gattun-
gen und Arten werden in systematischer
Reihenfolge behandelt – mit Schlüsseln
zu Familien, Gattungen und Arten, Kurz-
beschreibungen, Verbreitungsangaben (in
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2015
Kurzform nach Unterregionen codiert)
und Zeichnungen. Die Texte wurden
sprachlich überarbeitet und wo nötig er-
gänzt. Die Illustrationen befinden sich neu
auf separaten Tafeln im Anhang, was et-
was unpraktisch ist. Taxonomisch ist das
Werk punktuell nicht ganz auf dem neus-
ten Stand (z.B. wird Monadenium noch
als eigenständige Gattung anerkannt und
nicht zu Euphorbia gestellt). Trotzdem
kann es allen Kenya-Reisenden als
Grundlage für die Pflanzenbestimmung
uneingeschränkt empfohlen werden. Un-
praktisch ist allerdings der steife Einband,
weil er verhindert, dass das Buch geöff-
net bleibt. Ein Umstand, der jedoch dank
dreier Lesebändchen einigermassen
kompensiert wird.
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Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Bayer, B. (2012):
Haworthia Update. Essays on Haworthia Volume 9. St. Michaels on Wyre (GB): Alsterwor-
thia International / Harry Mays. 58 pp.,
ills. — Englisch.
In der seit einigen Jahren regelmässig
publizierten Folge von Updates erschien
bereits im Sommer 2012 die 9. Ausgabe.
Diese widmet sich in gewohnter Manier
mit grosser Bilderfülle der Variabilität von
Haworthia maculata var. livida. Der Autor
studierte 19 Populationen dieser Varietät
sowie verwandter Formen und Arten wie
H. pubescens und H. herbacea. Die
Schwierigkeiten, die in der Natur beob-
achtete Variationsbreite in einer formalen
Klassifikation abzubilden, wird einmal
mehr überdeutlich. Der Autor kommen-
tiert dieses eigentlich unüberwindbare
Problem bei den Haworthien einmal mehr
im Anhang zum Update. Bezüglich
Gestaltung und Druckqualität gelten die
kritischen Bemerkungen zu früheren Aus-
gaben auch hier. Für die absolut ange-
fressenen Haworthia-Sammelnden ist das
Heft wohl trotzdem ein Muss.
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2015
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Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2015
Bayer, B. (2013):
Haworthia Update. Essays on Haworthia Volume 10 (Appendi-ces to Update 8). St. Michaels on Wyre (GB): Alster-
worthia International / Harry Mays.
52 pp., ills. — Englisch.
Kaum ein Jahr nach der Publikation von
Update 8 erschienen Ende 2013 als
Update 10 bereits sieben Appendices als
Ergänzung. Es ist offensichtlich, dass der
Autor im Rahmen seiner intensiven
Beschäftigung mit der Gattung immer
wieder zusätzliches Material untersucht
und so frühere Einschätzungen bestäti-
gen kann oder allenfalls auch modifizie-
ren muss. Die Texte lassen keine Zweifel
offen, dass die Klassifikation der in der
Natur beobachtbaren Vielfalt äusserst
schwierig ist, und zeigen auch, wie
schwer sich der Autor mit Entscheidun-
gen in dieser Hinsicht tut. Eine klare
Darstellung der ganzen Gruppe lässt wei-
terhin auf sich warten! Die weit über 200
Bilder lassen erahnen, wie variabel die
einzelnen Populationen aus dem Formen-
kreis um Haworthia mirabilis und H. retu-
sa sind. Wie bei der Serie leider üblich, ist
die Druckqualität mässig. Zudem sind
viele der Bilder flau und verpixelt. Absolut
angefressene Liebhaberinnen und Lieb-
haber der behandelten Haworthia-Arten
werden aber kaum um eine Anschaffung
herumkommen.
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Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2015
Benadom, D. (2013):
Superb succulents. Simi Valley (US): Superb Succulents /
Selbstverlag des Autors. 235 pp., ills.
— Englisch.
Der Autor ist bestens bekannt für seine
seit Jahren im amerikanischen Heft Cac-
tus and Succulent Journal erscheinenden
Artikel Superb succulents, in denen er
jeweils ausgewählte Sukkulentenarten mit
einem Bild und beschreibendem Text
vorstellt. Aus diesem reichen Fundus, er-
gänzt durch weitere Bilder, hat er nun ein
Buch zusammengestellt. Die erste Hälfte
portraitiert Kakteen von A bis Z, die zwei-
te Hälfte «andere» Sukkulenten. Speziell
am Buch ist, dass nicht Pflanzen aus der
Sammlung des Autors vorgestellt werden,
sondern Exemplare, die an Pflanzenaus-
stellungen gezeigt wurden. Wettbewerbs-
mässig organisierte Pflanzenausstellun-
gen spielen in England und in den USA
(dort v.a. in Kalifornien) eine grosse Rolle.
In verschiedenen Kategorien werden je-
weils die schönsten und am besten ge-
pflegten Exemplare ausgezeichnet. Und
genau solche Pflanzen portraitiert das
Buch. Die Bilder werden durch kurze
beschreibende Texte und Angaben zur
prämierten Pflanze ergänzt.
Leider gilt der Begriff «superb» aus dem
Titel nicht für das Buch als Ganzes. Vor
allem die Druckqualität der Bilder lässt
viele Wünsche offen. Oft wirken sie flau
oder leiden durch Farbstiche oder unaus-
gewogenen Kontrast. Besonders störend
sind bei Bildern mit dunklem Hintergrund
die Halo-Effekte rund um helle Blüten und
Pflanzenteile. Zudem wirkt das Layout
wegen der vielen Bilder mit schwarzem
Hintergrund und der häufig verwendeten
dicken schwarzen Balken um die Legen-
den düster. Schade!
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Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2015
Grym, R. (2014):
Rod Lophophora. Bratislava (SK): Spolocnost’ Cactaceae
etc. 120 pp., ills. — Tschechisch.
Zu wenigen Kakteenverwandtschaften
gibt es so viel Literatur wie zur Gattung
Lophophora. Aus der Feder des slowaki-
schen Spezialisten Rudolf Grym stammt
ein weiteres Buch zum Thema – leider
tschechisch geschrieben, nur mit kurzen
englischen Zusammenfassungen der
taxonomischen Diskussionen einzelner
Synonyme. So überzeugt das Buch in
erster Linie durch die ausserordentlich
reichhaltige Bebilderung aller bekannten
Arten und Formen. Im Gegensatz zu
anderen Bearbeitern gliedert der Autor
die Gattung in fünf Arten: Davon werden
L. williamsii und L. diffusa allgemein aner-
kannt, während L. fricii und L. koehresii
üblicherweise nur als Synonyme betrach-
tet werden. Dazu kommt die erst kürzlich
beschriebene Zwergart L. alberto-vojte-
chii. Ein Bestimmungsschlüssel fehlt, was
in Anbetracht der Ähnlichkeit der aner-
kannten Arten ein gewichtiger Mangel ist.
Auch Verbreitungskarten sucht man ver-
geblich. So vermittelt das Buch zwar
dank der vielen Bilder einen ausgezeich-
neten Überblick über die Formenvielt in
der Gattung, ist aber zu Bestimmungs-
zwecken nur bedingt brauchbar. Die
Bilderfülle macht das Buch aber attraktiv.
Das zählt eigentlich mehrfach, gehört
doch L. williamsii wegen des Meskalinge-
haltes in der Schweiz zu den «verbotenen
Substanzen», weshalb wir mit Bildern
vorlieb nehmen müssen.
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Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2015
Guiggi, A. & Palacios, P.
(2013): Il mondo delle cactacee. Milano (IT): Edizione Agricole de Il Sole
24 Ore. xiv + 397 pp., ills., Karten.
— Italienisch.
Trotz der lebendigen Hobbyszene in
Italien gibt es kaum italienische Fach-
literatur. Das vorliegende Buch zur «Welt
der Kakteen» schafft da mindestens teil-
weise Abhilfe. Dem üblichen Aufbau sol-
cher Bücher folgend beginnt das Werk
mit Kapiteln über Sukkulenten im Allge-
meinen (wobei die Aasblumenverwandt-
schaft leider vergessen gegangen ist),
über ihre Klassifikation, sowie zur Bio-
logie der Kakteen. Der zweite Hauptteil
widmet sich den Kulturfragen (Pflege und
Vermehrung, Krankheiten und Schäd-
linge, abweichende Wuchsformen und
Cultivare). Der dritte Hauptteil schliesslich
stellt ausgewählte Arten von A bis Z vor
und befasst sich abschliessend mit Kak-
teen, die ausserhalb des natürlichen Vor-
kommens verwildert sind.
Die einleitenden Kapitel fallen durch ihren
Umfang positiv auf. Es ist offensichtlich,
dass sich das Autorenteam sowohl in der
Morphologie und Klassifikation wie auch
in der Kultur der Kakteen auskennt. Die
Klassifikation folgt grundsätzlich einem
eng gefassten Gattungskonzept. Bei der
Vorstellung der Arten werden besonders
häufig kultivierte Arten jeweils auf einer
Doppelseite vorgestellt: Links eine Be-
schreibung, Angaben zu Verbreitung und
Kultur inkl. Verbreitungskarte, rechts eine
grossformatige Abbildung. In einer sepa-
raten Reihe werden in gleicher Manier
ausgewählte weitere Arten aus der Natur
vorgestellt. Diese Zweiteilung ist unprak-
tisch, da auch der zweite Teil viele kultur-
würdige Arten behandelt. Der Abschnitt
über verwilderte Kakteen ist sehr europa-
lastig, und die Opuntienplage Australiens
oder die Problematik verwilderter Kak-
teen in Südafrika wird nur gestreift bzw.
fehlt ganz.
Das broschierte Buch ist solide gemacht
und besticht durch ein klares Layout mit
vielen grossformatigen Fotos. Diese sind
mehrheitlich von guter bis ausgezeichne-
ter Qualität und tragen durch ihre Grösse
zur Attraktivität des Buches bei. Entspre-
chend kann das Werk sehr empfohlen
werden.
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Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2015
Hofacker, A. (2013):
Notokakteen. Von Acanthocephala bis Wigginsia. Adelsdorf (DE): Deutsche Kakteen-Ge-
sellschaft e.V. 144 pp., ills. — Deutsch.
Der zweite 2013 erschienene Band der
Sonderpublikationen der Deutschen Kak-
teen-Gesellschaft befasst sich mit der
Gruppe der Notokakteen innerhalb der
grossen südamerikanischen Kugelkaktus-
gattung Parodia. Die Problematik bezüg-
lich der Anerkennung von Notocactus als
eigenständige Gattung oder ihrem Einbe-
zug in die Gattung Parodia, löst der Autor
– ein profunder Kenner der Materie –
pragmatisch: Das Buch ist alphabetisch
nach den akzeptierten Parodia-Namen
geordnet, aber die zugehörigen Notocac-
tus-Namen erscheinen als Parallelnamen
in den Diskussionen und den Bildlegen-
den (was letztere etwas schwerfällig
macht). Ein Namensverzeichnis erlaubt
die leichte Zuordnung, auch der im Text-
teil nicht genannten Synonyme und provi-
sorischen Namen. Insgesamt werden 44
Arten und 20 Unterarten behandelt – je
mit einer kurzen Beschreibung und Dis-
kussion und mit mindestens einem Bild.
Bei variablen Arten vermitteln zahlreiche
Bilder eine Übersicht über die Bandbreite
der Formen. Die Bilder sind, wie bei den
anderen Bänden der Serie auch, fast das
Wichtigste am Buch. Sie sind fast aus-
nahmslos von makelloser Qualität und
illustrieren sowohl Kulturpflanzen wie
auch Pflanzen am heimatlichen Standort.
Vor allem die grossformatigen Standort-
aufnahmen sind sehr attraktiv. Das un-
schlagbar günstige Buch ist für Noto-
kakteen-Sammler eine unverzichtbare,
leicht zu nutzende Basis – und wie für die
Serie üblich nur für die Mitglieder der
deutschsprachigen Kakteengesellschaf-
ten erhältlich.
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Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2015
Horvath, B. (2014): The plant lover’s guide to Sedums. Portland (US)/London (GB): Timber
Press. 230 pp., ills. — Englisch.
Die Gattung Sedum (Mauerpfeffer,
Fetthenne; Dickblattgewächse) erfreut
sich grosser Beliebtheit – sowohl als
kommune Gartenpflanzen wie auch als
Objekt liebhaberischer Spezialsammlun-
gen. Aus der Feder eines ausgewiesenen
Gärtnerspezialisten ist nun eine sehr
attraktiv bebilderte Zusammenstellung
wichtiger Arten und Kulturformen von
Sedum und Verwandten erschienen.
Taxonomisch ist das Buch auf dem
neusten Stand, und Hylotelephium,
Petrosedum, Phedimus und Rhodiola
werden als eigenständige Gattungen
behandelt. Einführende Kapitel widmen
sich ganz kurz der Botanik der Gruppe,
ihrem natürlichen Vorkommen und ihrer
gärtnerischen Eignung (inkl. Dachbegrü-
nung), v.a. mit Blick auf die Freilandkultur
in der winterkalten nördlichen Hemisphä-
re. Der Hauptteil ist der Vorstellung von
150 Arten und Kulturformen gewidmet (je
mit Bild, Kurzbeschreibung, Synonymie,
Eignung, Kulturansprüchen), wobei die
Kultivare breiten Raum einnehmen (z.B.
12 Kultivare von Hylotelephium tele-
phium). Die abschliessenden Kapitel
befassen sich mit der Pflege, Vermehrung
und mit Krankheiten und Schädlingen. In
einem Anhang werden sehenswerte
Sammlungen und Gärtnereien in den USA
und in Grossbritannien aufgelistet. Das
Buch kann allen Mauerpfefferfans
empfohlen werden. Die Bilder sind
durchwegs von ausgezeichneter Qualität,
und da eine Reihe von selten gesehenen
Arten abgebildet werden (z.B. das
asiatische Sedum nokoense), ist das
Werk auch für Fachleute eine Wissens-
quelle.
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Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Kiesling, R. & Schweich, D.
(2014): Martín Cárdenas: Articles consacrés aux cactus. Ohne Ort (FR): Au Cactus Franco-
phone. 591 pp., ills. — Parallele Aus-
gaben in Französisch, Englisch und
Spanisch. Digital veröffentlicht, Down-
load-Adresse: http://www.cactuspro.
com/biblio/en:kiesling_dsw
Der bolivianische Botaniker Martín
Cárdenas (1899 –1973) hat sich Zeit sei-
nes Lebens mit den Kakteen seiner
Heimat beschäftigt. Im Laufe der Zeit hat
er viele neue Arten entdeckt und wissen-
schaftlich beschrieben, leider oft in heute
schwer zugänglichen Zeitschriften. Der
argentinische Botaniker Roberto Kiesling
und der französische Sukkulentenlieb-
haber Daniel Schweich haben nun ver-
dienstvollerweise eine digitale Sammlung
all dieser Artikel zusammengestellt.
Sämtliche Kakteenpublikationen von Cár-
denas sind in chronologischer Reihen-
folge aufgereiht – durchwegs in hervor-
ragender Qualität, was in Anbetracht der
oft vergilbten und schwach gedruckten
Originale eine enorme Leistung ist. In der
Einleitung befindet sich eine kurze Bio-
graphie, und in einem Anhang werden
Ungenauigkeiten oder Fehler in den Arti-
keln kurz kommentiert und direkt mit der
Originalstelle verknüpft. Das Buch
schliesst mit einer Synonymliste sowie
einem kompletten Index aller in den Arti-
keln genannten Namen; wiederum mit
direkter Verknüpfung mit der Original-
stelle. Die Autoren liefern mit dieser per-
fekten Zusammenstellung eine unbezahl-
bare Arbeitsgrundlage, und niemand
kann sich in Zukunft damit entschuldigen,
dass das Original nicht zugänglich gewe-
sen sei.
Übrigens: Ein Blick auf die Webseite
www.cactuspro.com/biblio lohnt sich
auch über dieses Werk hinaus: Daniel
Schweich hat in jahrelanger akribischer
Arbeit zahlreiche wichtige Grundlagen-
werke der Sukkulentenbotanik in digitaler
Form zusammengetragen; entweder als
Link auf anderswo gespeicherte Versio-
nen, oder eigenhändig in zeitraubender
Kleinarbeit digitalisiert und bearbeitet.
Dafür ist kein Lob gross genug!
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2015
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Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2015
Kok, L. (2013):
Monograph. The size and shape of Parodia seeds. Ohne Ort (NL): Selbstverlag des
Autors. 118 pp., ills., 2 DVD-ROMs.
— Englisch.
Die kleinwüchsigen Kugelkakteen der
Gattung Parodia (hier im eng umschriebe-
nen Sinn verstanden) aus den Anden
Südamerikas sind wegen ihrer Blüh-
freudigkeit geschätzt. Und wie für lieb-
haberisch wichtige Gruppen üblich,
herrscht bei der Benennung ein beträcht-
licher Wildwuchs und Uneinigkeit, welche
Arten zu akzeptieren sind. Mit einer
unvergleichlich detailreichen Studie ver-
sucht der Autor, aufgrund von Samen-
merkmalen (Grösse und Form, Farbe,
Grösse des Samenanhängsels) und viel
Statistik Gesetzmässigkeiten und Korre-
lationen zwischen Samenmerkmalen und
der Benennung der Arten zu finden. Ob
die statistischen Verfahren der Fragestel-
lung angemessen sind, müssen Mathe-
matiker entscheiden. Eine Gliederung von
Parodia allein aufgrund der untersuchten
Samenmerkmale bleibt ein unerreichba-
res Ziel. Seine akribischen Untersuchun-
gen hat der Autor nicht nur statistisch
ausgewertet, sondern auch mit Tausen-
den von Fotos auf zwei DVDs dokumen-
tiert. Hier werden nicht nur die Samen ab-
gebildet, sondern auch die Pflanzen,
Blüten, Blütenschnitte und Früchte. Da
ein grosser Teil des abgebildeten Mate-
rials dank Sammelnummern eindeutig
Wildherkünften zugeordnet werden kann,
ist dieser Bilderfundus vermutlich der
langfristig nützlichste Teil der Publikation.
Entsprechend ist die Veröffentlichung für
Parodia-Angefressene eine richtige Fund-
grube.
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Lebrun, J.-P. & Stork, A. L.
(2014): Tropical African flowering plants. Ecology and distri-bution. Volume 8: Monocotyledons 2 (Anthericaceae – Palmae). Genève (CH): Ville de Genève, Éditions
des Conservatoire et Jardin Bota-
niques. 357 pp., Karten. — Englisch.
Nach dem 2012 erschienenen Band 7
(siehe Spitze! 2014, digitales Supplement)
liegt nun der zweite Teil der Einkeim-
blättrigen Pflanzen vor. An Sukkulenten
werden Gattungen und Arten aus den
Familien Anthericaceae, Dracaenaceae,
Eriospermaceae und Hyacinthaceae
behandelt. Das Format richtet sich im
Wesentlichen nach den früheren Bänden,
wobei die Bemerkungen zur Systematik
eher noch vertieft wurden. Das ist bei den
teilweise umstrittenen Umschreibungen
der hier behandelten Familien (die Dra-
caenaceae werden z.B. heute in der
Regel zu den Ruscaceae gestellt) und
Gattungen (z.B. Drimia, Ornithogalum)
eine gute Hilfe. Im Übrigen gilt, was
schon letztes Jahr für Band 7 gesagt wur-
de. Diesmal sind verhältnismässig wenige
Sukkulenten behandelt, weshalb die An-
schaffung sich für Sukkulentenliebhaber
vielleicht etwas weniger aufdrängt. Die
umfangreiche und sehr detaillierte Bear-
beitung der Gattung Sansevieria (Bogen-
hanf; S. 228 – 252) ist deshalb besonders
erwähnenswert und bringt unser Wissen
zu dieser Verwandtschaft auf den neu-
sten Stand.
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Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2015
Mays, H. (2013): Hybrids & cultivars of the succulent Aspho dela cea [sic!]. Volume 2 – Haworthia. St. Michaels on Wyre (GB): Alster-
worthia Inernational / Selbstverlag des
Autors. 80 pp., ills. — Englisch.
Das 2009 erschienene erste Heft der
Serie befasste sich mit den Cultivaren der
Gattungen Aloe, Astroloba, Bulbine und
Gasteria, und nun sind im zweiten Heft
diejenigen der Gattung Haworthia an der
Reihe. In alphabetischer Reihenfolge wird
eine weit gefasste Auswahl von Kulturfor-
men der populären Gattung vorgestellt;
meist 3 oder 4 pro Seite, je mit einem
kurzen Kommentar, Angaben zur Erst-
publikation, der Eltern und der Vermeh-
rung sowie einem Bild. Beschreibungen
fehlen, was aber in Anbetracht der Bilder
leicht verschmerzt werden kann. Nach
welchen Kriterien die Auswahl der vorge-
stellten Kulturformen gemacht wurde,
bleibt den Lesenden leider verborgen. Im-
merhin sind Formen aus allen grösseren
Verwandtschaftskreisen der Gattung ver-
treten, und so vermittelt das Heft einen
adäquaten Überblick über die verwirren-
de Vielfalt der Hybriden und Auslesen.
Das Layout ist das typische Resultat von
Do-it-yourself-Produktionen. Die meisten
Bilder erfüllen ihren Zweck als Identifikati-
onshilfe vollauf, abgesehen von einigen
etwas unscharfen oder gar verpixelten
Beispielen. Die Druckqualität (Digital-
Direktdruck) ist leider eher mässig. Trotz-
dem ist das Werk für Haworthia-Süchtige
ohne Zweifel ein Muss.
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Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2015
Meier, E. & Bockemühl, J.
(2014): Epikakteen. Geschichte, Züch-tung und Kultur. Adelsdorf (DE): Deutsche Kakteen-Ge-
sellschaft e.V. 144 pp., ills. — Deutsch.
Die erste Sonderausgabe der Deutschen
Kakteen-Gesellschaft für 2014 widmet
sich der Vielfalt der Hybriden unter den
«Blattkakteen». Einem kurzen Kapitel zur
Nomenklatur von Hybriden und Cultiva-
ren folgen ein ausführliches Kapitel zur
Geschichte der Hybridenzüchtung und
die Vorstellung der botanischen Gattun-
gen und Arten, die als Ausgangseltern
dienten und dienen. Ein bisschen über-
raschend widmet sich dann ein eigenes
Kapitel den Hybriden mit Beteiligung von
Aporocactus (heute synonym zu Diso-
cactus) als Elternart. Nach einem langen
Bildteil (S. 67–119) folgen Kapitel zur
Kultur sowie zu Krankheiten, Literatur-
angaben, und in einem Anhang folgt eine
Liste der botanischen und hybriden
Gattungsnamen und ausgewählter Arten
bzw. Kreuzungen.
Das Buch ist dank der herrlichen Farbbil-
der eine Augenweide und vermittelt einen
sehr fundierten Eindruck von der Vielfalt
der Blattkaktushybriden. Die Klippe der
korrekten Benennung haben die Autoren
dabei elegant umschifft: Sie verwenden
für diese ganze Gruppe den Begriff
«Epikakteen», abgeleitet von der botani-
schen Gattung Epiphyllum, die meist als
Elternteil beteiligt ist. Das Buch ist dank
der ausgewogenen Mischung von Text
und Bild rundum empfehlenswert. Eine
kleine Lücke allerdings darf nicht ver-
schwiegen werden: Ein Register der Kulti-
varnamen der abgebildeten Schönheiten
fehlt leider. Das konkurrenzlos günstige
Buch ist wie bei der Serie üblich den Mit-
gliedern der deutschsprachigen Kakteen-
gesellschaften vorbehalten.
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Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Pilbeam, J. (2014):
Stapeliads (refresh-ed). A gallery of 714 pictures of all 59 genera of this popu-lar group of succu-lent plants. Hornchurch (GB): British Cactus and
Succulent Society. Ed. 2; 223 pp., ills.
— Englisch.
Aufgrund des grossen Erfolges der 2010
publizierten Erstausgabe erschien kürz-
lich eine leicht überarbeitete und ergänz-
te, «aufgefrischte» Neuausgabe dieses
umfassenden Bilderatlas’ der Aasblumen
(Stapelien). Im Vorspann befassen sich
zwei Seiten mit einer kurzen historischen
Übersicht der Verwendung als Nahrung
und Medizin, eine Seite mit der Kultur
und drei Seiten mit der geographischen
Verbreitung sowie einer Checkliste der
Gattungen und Arten. Der Rest widmet
sich dann den Gattungen und Arten von
A bis Z. Die taxonomische Geschichte
jeder Gattung wird kurz erklärt, ergänzt
durch Bemerkungen zur Kultur und einer
kurzen Beschreibung. Fast alle Arten
werden in der Folge mit je einem Bild vor-
gestellt, meist mit Blüten. Die Legenden
enthalten das Literaturzitat für den Na-
men, Verbreitungshinweise und punktuell
Angaben zu abweichenden Klassifikatio-
nen. Die seit 2010 hinzugekommenen
Gattungen und Arten werden in einem
Anhang (S. 201– 215) behandelt. Der Rest
des Buches ist bis auf Details mit der
Ausgabe von 2010 identisch. Es ist solide
gemacht und gefällig präsentiert. Viele
Aufnahmen wirken leider etwas düster,
einige sind sogar unscharf. Trotzdem ist
es als Nachschlagewerk für alle Aas-
blumen-Fans unverzichtbar. Wer aller-
dings schon die Ausgabe von 2010
besitzt, wird sich die Anschaffung der
aufgefrischten Version mit Blick auf die
eher geringen Ergänzungen gut überle-
gen wollen.
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2015
16
Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Rischer, W. & Blum, W. (2014):
Echinocereus. Die adustus-Gruppe. Echinocereus Online-Journal 2:
Sonder ausgabe 2014, 135 pp., ills.,
Karte, Bestimmungsschlüssel. —
Deutsch.
Die kürzlich von der Arbeitsgruppe
Echinocereus herausgegebene neue
«Sonderausgabe» widmet sich der adus-
tus-Gruppe und behandelt neben Echino-
cereus adustus (mit drei Unterarten) noch
E. laui und E. pamanesiorum (mit zwei
Unterarten). Wie von der Serie gewohnt,
dokumentieren die Autoren die behandel-
ten Arten und Unterarten äusserst detail-
reich mit genauen Beschreibungen, vielen
Kommentaren und ergänzenden Beob-
achtungen, Übersetzungen der Erstbe-
schreibungen und v.a. mit ausführlichem
Bildmaterial. Das Schwergewicht liegt da-
bei auf blühenden Pflanzen in der Natur,
ergänzt durch vergleichende Makro-
aufnahmen von Dornen, Blüten und
Früchten, Bilder der Typus-Herbar belege
und mikroskopische Samenaufnahmen.
Der Bestimmungsschlüssel zeigt, dass
sich die behandelten Taxa teilweise nur
durch Nuancen unterscheiden, und die
vergleichenden Bilder unterstreichen die
grosse Ähnlichkeit der Arten und Unterar-
ten. Das Buch, wie gewohnt in bester
Druckqualität, ist nicht nur eine Augen-
weide, sondern auch eine weitere bes-
tens dokumentierte Studie der grossen
Vielfalt in der Gattung Echinocereus.
Unverzichtbar für alle, die sich für diese
Gattung begeisteren.
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2015
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Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Sato, D. (2013):
Haworthia Academy photo album Vol. 1. Tokyo (JP): Japan Cactus Planning /
Aoyama-Daiichi Publishing Co. [ii] +
14 + 128 + [ii] pp., ills. — Japanisch /
Englisch.
Haworthia-Enthusiasten wurden in der
neueren Vergangenheit mit einer Vielzahl
von Abbildungswerken und mehr oder
weniger botanischen Abhandlungen be-
glückt. Aus der Feder von T. Sato und
dem Haworthia Academy Editorial Com-
mittee stammt das neuste Werk zur
Gattung: Ein Fotoalbum, in dem auf 128
Seiten mit je 9 Farbbildern Haworthien
abgebildet werden. Ohne Japanisch-
kenntnisse bleibt einem dabei die Syste-
matik hinter den 8 Kapiteln verborgen,
und auch die (kurzen) Informationen zu
den einzelnen Bildern bleiben weitgehend
rätselhaft, denn nur in Ausnahmefällen
werden Sammelnummern, Autornamen,
Transkriptionen der japanischen Namen
oder sogar Fundortangaben in lateini-
scher Schrift gemacht. Das Schwerge-
wicht bei der Auswahl der abgebildeten
Pflanzen liegt eindeutig auf gärtnerischen
Kulturformen. So widmen sich nicht weni-
ger als 23 Seiten (207 Bilder!) ausgewähl-
ten Cultivaren von Haworthia maughanii.
Wie allerdings selbst die angefressensten
Spezialisten diese Fülle von benannten
Formen auseinanderhalten können, ist
dem Rezensenten rätselhaft, und bei
allem Verständnis für den Willen zur Ord-
nung einer an sich unendlichen Vielfalt
scheint hier weit über das Ziel hinausge-
schossen zu werden. Nur die allerspezia-
lisiertesten Spezialisten und Spezialistin-
nen der Gattung werden sich das Buch
anschaffen wollen.
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2015
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Señoret Espinosa, F. & Acosta Ramos, J. P. (2013):
Guía de campo. Cactáceas nativas de Chile. Concepción (CL): Corporación Chilena
de la Madera. 250 pp., ills., Karten. —
Spanisch. Digital veröffentlicht, Down-
load-Adresse: http://www.corma.cl/_
file/material/cactaceas_chilenas_
2013.pdf
Chile gehört zu den bekannten Kakteen-
ländern – weniger wegen der Totalzahl
der Arten, sondern wegen der Vielfalt der
Wuchsformen und speziellen Anpassun-
gen. Aus diesem Grund werden die chile-
nischen Kakteen auch immer wieder in
Liebhaberpublikationen vorgestellt, und
bereits 1989 erschien von A. Hoffmann
ein mit farbigen Aquarellen illustrierter
Feldführer zur Familie (2. Auflage 2005).
Die vorliegende, rein digitale Publikation
geht weit über die bisherigen Publikatio-
nen hinaus, nicht zuletzt wegen der her-
vorragenden Bebilderung, aber auch
wegen der kompakten Präsentation mit
Piktogrammen. Allerdings werden nicht
alle chilenischen Kakteen behandelt, son-
dern «nur» 90 ausgewählte Arten und
Unter arten. Diese werden je auf einer
Doppelseite mit Namenserklärung, Ver-
breitungsangaben (inkl. kleine Karte),
einer standardisierten Beschreibung und
recht ausführlichen Bemerkungen zu den
Habitaten vorgestellt; dazu kommen je
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2015
drei Farbfotos aus der Natur. Die einlei-
tenden Abschnitte befassen sich mit
Morphologie, Evolution und Systematik
der Kakteen. Im Anhang werden für die
ehemaligen Neoporteria-Arten sowie für
Copiapoa Reiserouten zur Beobachtung
wichtiger Arten vorgeschlagen. Es folgt
ein kurzer Abschnitt über die Kultur und
ex-situ-Erhaltung sowie eine Liste des
Gefährdungsstatus aller chilenischen
Kakteen. Die Publikation vermittelt einen
hervorragenden Eindruck der chileni-
schen Kakteenvielfalt und sollte eigentlich
in keiner (digitalen) Bibliothek fehlen.
CaCtáCeas Nativas De Chile
Florencia Señoret Espinosa, Juan Pablo Acosta Ramos
Guía de Campo
CaCtáCeas Nativas De Chile
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Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2015
Smith, G. F. & Figueiredo, E.
(2013): Succulent paradise. Twelve great gardens of the World. Cape Town (ZA): Random House
Struik. 184 pp., ills. — Englisch.
Das Autorenteam, ein südafrikanischer
Botaniker und eine portugiesische Bota-
nikerin, stellen im reich bebilderten Buch
zwölf botanische Gärten vor, die sich
ganz den Sukkulenten widmen oder zu-
mindest ein besonders grosses Sortiment
davon pflegen. Die im Verhältnis zur Bil-
derfülle knappen Texte nehmen nicht nur
Bezug auf Geschichte und Extras der ein-
zelnen Gärten, sondern informieren auch
über Besonderheiten der jeweiligen Lan-
desgegenden, beschreiben ausgewählte
Sukkulenten und vermitteln (meist in
separaten Textkästchen) Grundlagen aus
Botanik und Gärtnerei. Die vorgestellten
Gärten befinden sich in Südafrika (2),
Frankreich (2), Monaco (1), Italien (1),
Mexiko (1), den USA (4) sowie in der
Schweiz (1 – wenig überraschend die
Sukkulenten-Sammlung Zürich).
Obwohl die Texte manchmal etwas gar
leicht dahinplätschern, vermitteln die
Gartenportraits einen guten Eindruck der
zu erwartenden Vielfalt. Die Fakten zu
gärtnerischem und botanischem Wissen
erscheinen auf den ersten Blick etwas
fehlplatziert, bieten aber einen guten
Kontrast. Das Buch bietet damit einen
praktischen und in seiner Art einmaligen
Reiseführer zu zwölf ganz unterschiedli-
chen Sukkulentensammlungen. Allerdings
lassen sich nur 11 davon einfach besu-
chen, denn der Jardin Botanique Les
Cèdres ist als Privatgarten der Öffentlich-
keit nicht ohne Weiteres zugänglich.
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Staples, C. (2013):
A histor ical record of authors of cactus & succulent plant names and books. Des Moines (US): Selbstverlag des
Autors. Pdf-Dokument auf CD-ROM,
680 pp. — Englisch.
Seit vielen Jahren veröffentlichte Chuck
Staples im amerikanischen Cactus &
Succulent Journal jeweils kurze biogra-
phische Notizen zu ausgewählten Perso-
nen aus der weiten Welt der Sukkulenten.
Nun hat er seine umfassende Informati-
onssammlung in einem alphabetischen
Index zusammengestellt und auf CD-
ROM veröffentlicht. Eine wahrhaft monu-
mentale Informationsfundgrube! Vom
Holländer Dirk Abbenes (veröffentlichte
1987 ein Buch über Rebutien) bis zum
Südafrikaner J. A. van Zylle Roux (Ent-
decker von Euphorbia jansenvillensis)
sind alle Personen versammelt, die in der
einen oder anderen Weise mit Sukkulen-
ten zu tun hatten: als Buchautoren,
Namensgeber, Entdecker, und/oder Bota-
nikerinnen. Den ultrakurzen biographi-
schen Einträgen (Geburts- und Todes-
datum, Beruf, Wirkungsort) folgen Listen
der Veröffentlichungen, der nach der je-
weiligen Person benannten Gattungen
und Arten sowie (leider oft grob unvoll-
ständige) Listen der beschriebenen oder
umkombinierten Taxa.
Vor allem die biographischen Angaben
sind von unschätzbarem Wert, und dem
Autor gebührt hohes Lob für das akribi-
sche Zusammentragen all dieser Details.
Auch die Listen der Publikationen sind
nützlich trotz oft unvollständiger An-
gaben. Der Nutzen der übrigen Informati-
onen scheint jedoch beschränkt zu sein,
zumal sie in vielen Fällen unvollständig
sind. Gewöhnungsbedürftig sind die
vielen Abkürzungen in den biografischen
Notizen und Zitaten, und leider haben
sich auch viele kleine Druckfehler einge-
schlichen. Diese schmälern den Wert der
Zusammenstellung aber nur geringfügig.
Das Werk gehört sicher in die Bibliothe-
ken aller historisch interessierten Sukku-
lentenspezialisten.
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2015
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Uhlig, M. (2014): Sukku-lenten & Kakteen. Gestalten. Pflanzen. Pflegen. Stuttgart (DE): Franckh-Kosmos-
Verlags-GmbH. 80 pp., ills. — Deutsch.
Das annähernd quadratische Buch be-
sticht bereits beim ersten Durchblättern
mit einer frischen, attraktiven Gestaltung.
Beim Durchlesen der Texte wird rasch
klar, dass auch die «inneren Werte» mit-
halten können. Das Produkt entstammt
der Feder des versierten Kakteengärtners
Matthias Uhlig, dessen Gärtnerei seit
Jahrzehnten vielen Liebhaberinnen und
Liebhabern von Sukkulenten als erstklas-
sige Adresse bekannt ist.
Das Buch ist in drei Hauptkapitel geglie-
dert: Gestaltung, Praxis und Porträts. Ein-
zelne Themen (z.B. Pflege für drinnen und
draussen, Mini-Wüste in der Schale) wer-
den jeweils auf einer Doppelseite behan-
delt, wobei Kulturarbeiten in vielen Fällen
mit Bildern kochbuchartig illustriert wer-
den. Im Kapitel «Porträts» wird eine kleine
Auswahl pflegeleichter Arten oder Arten-
gruppen (z.B. Königinnen der Nacht,
Lebende Steine) vorgestellt, gegliedert
nach: Die besten für die Fensterbank
bzw. für Büro und Wintergarten, sowie für
Terrasse und Garten. Für jede Art werden
Informationen über die Herkunft, das
Aussehen und die Pflege gegeben,
manchmal ergänzt durch Besonderheiten.
Das Buch kann beginnenden Liebhabe-
rinnen und Liebhabern ohne wesentliche
Einschränkung empfohlen werden. Es
hebt sich durch die Qualität der Ratschlä-
ge wie auch durch die Wahl der Fotos
angenehm von vielen Konkurrenzpublika-
tionen ab. Fundiert und leicht fasslich
geschrieben, attraktiv illustriert.
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Zander, J. (2014):
Cactaceae. Berlin (DE): Matthes & Seitz (Naturkun-
den No. 14). 144 pp., ills. – Deutsch.
Die Reihe «Naturkunden» befasst sich
schon seit einer Weile mit unterschiedli-
chen Aspekten der Natur. Der jüngste
Band behandelt die Kakteen. Ausgehend
von den bekannten Spitzweg-Bildern gibt
das Vorwort eine kurze und kompakte,
gleichzeitig literarische und doch auch
informative Einführung in die Kakteen –
von der Geschichte des Hobbys bis zu
Morphologie und Evolution. Der Hauptteil
widmet sich ausgewählten Arten – von
Astrophytum asterias bis Zygocactus
truncatus für jeden Buchstaben des
Alphabets ein Eintrag. Das erscheint
etwas mager. Das Ziel war jedoch nicht
enzyklopädische Vollständigkeit, sondern
ein literarischer Zugang zum Wesen der
Kakteen und des zugehörigen Hobbys.
Dies erreicht das schmale Bändchen mit
Bravour. Die punktuellen Ungenauigkei-
ten und einige faktische Fehler werden
der Autorin gerne nachgesehen.
Kunstvolle Schwarzweiss-Bilder der Fo-
tografin J. Rübel rücken die ausgewähl-
ten Pflanzen (jeweils in Übersichts- und
Detailaufnahme) in den Fokus. Die Texte
jeder Art werden ergänzt durch eine kurze
Zusammenstellung der botanischen
Fakten (Synonyme, Herkunft, Etymologie,
Kurzbeschreibung, Naturschutz). Das Re-
sultat dieser Gratwanderungen zwischen
Literatur und Fachliteratur, und manchmal
auch zwischen Fakten und Fiktion, ist ein
durch und durch lesenswerter Text – und
ein neuer Blick auf die Kakteen.
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2015