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www.spvg.ch
06 | 2015
Offizielles Organ der Schweizerischen Psoriasis- und Vitiligo-Gesellschaft, Patientenorganisation für Schuppenflechte und Weissfleckenkrankheit
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NEUER, KONVENTIONELL SYSTEMISCHER WIRKSTOFF GEGEN PSORIASIS
PSORIASIS AN PROBLEMZONEN UND PSORIASIS BEI KINDERN
HAUTKRANKHEITEN IM MITTELALTER
WIRKSAMKEIT KLINISCH GETESTET*
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Inhaltsverzeichnis
EDITORIAL 4
MEDIZINNeuer, konventionell systemischer Wirkstoff gegen Psoriasis 5
Psoriasis an «Problemzonen» und Psoriasis bei Kindern 8
Zwischen Spital und Siechenhaus: Hautkrankheiten im Mittelalter 14
EXPERTENCHATRückblick auf den Expertenchat vom 20. August 2015:
«Fragen rund um Psoriasis und Vitiligo» mit Anschlussinterview 19
Expertenchat – Agenda 22
LIFESTYLEVielseitiger Weihrauch 23
NEWSErgebnisse der SPVG-Umfrage mit Betroffenen 26
Jahresversammlung der SGDV 30
Walk & Talk 2015 31
Leserbrief 33
Redaktionsplan für das Jahr 2016 34
Liste der Firmenmitglieder 2015 35
Liste der Apothekenmitglieder 2015 35
Liste der Ärztemitglieder 2015 36
Sponsoren 37
REGIONALNachrichten 38
Agenda 43
Adressen 45
IMPRESSUM 46
FSC® C005956
Liebe Leserin, lieber Leser
4 | EDITORIAL
Im Sommer hat die
SPVG unter den Mit-
gliedern eine Umfra-
ge durchgeführt. Auf
ihre Informationsbe-
dürfnisse angespro-
chen, haben die Befragten Informationen
über neue Therapien an erster Stelle ge-
nannt; eine Zusammenfassung der Um-
frageergebnisse finden Sie hinten unter
News. In diesem Jahr hat die Swissmedic
gleich zwei neue Wirkstoffe für die The-
rapie gegen Psoriasis zugelassen: Die
Hautsache hat Sie im Mai über die Zulas-
sung eines neuen Biologikums infor-
miert und in dieser Ausgabe stellt sie
Ihnen im ersten Beitrag einen neuen,
konventionell systemischen Wirkstoff
vor.
In der Therapie gegen Vitiligo hat es in
letzter Zeit keine Neuerungen gegeben.
Warum dies so ist, hat Dr. Curdin Con-
rad in einem kurzen Interview im An-
schluss an den von ihm betreuten Exper-
tenchat vom August erklärt. Lesen Sie
seine Antworten im Anschluss an die
Zusammenfassung des Expertenchats
unter der gleichnamigen Rubrik.
Psoriasis an Problemzonen und Psoriasis
bei Kindern ist das Thema des Experten-
chats im November. Im Sinne einer Ein-
leitung dazu finden Sie unter der Rubrik
Medizin einen einführenden Beitrag. Die
Rubrik Medizin schliesst die Hautsache
mit der zweiten Wegstrecke unserer Rei-
se in die Vergangenheit ab. Die Reise
führt uns dieses Mal ins Mittelalter.
In einem Monat beginnt die Advents-
und Weihnachtszeit. Passend dazu er-
fahren Sie unter Lifestyle, weshalb Weih-
rauch auch in der heutigen Zeit aus
gesundheitlicher Perspektive wertvoll
ist.
Dies ist die letzte Hautsache in diesem
Jahr und ich hoffe, dass Sie darin immer
wieder einen Beitrag gefunden haben,
der Sie interessiert. Vor allem aber wün-
sche ich Ihnen, dass Sie in ein paar Wo-
chen mit Freude und Dankbarkeit auf
Ihr ganz persönliches Jahr 2015 zurück-
blicken dürfen. Und als Redaktorin freue
mich, wenn ich Sie auch im neuen Jahr
als Leserin oder Leser der Hautsache
begrüssen darf.
Ich wünsche Ihnen schon jetzt frohe und
besinnliche Festtage.
Herzlich
CHRISTA INGLIN
HS | 6/2015 MEDIZIN
NEUER WIRKSTOFF GEGEN PSORIASIS | 5
Der neue Wirkstoff Apremilast hat von
der Schweizerischen Zulassungs- und
Aufsichtsbehörde für Heilmittel, Swiss-
medic, per 1. September 2015 die Markt-
zulassung erhalten. Der neue Wirkstoff
ist seit vielen Jahren der erste konventi-
onelle1 Wirkstoff, der zur systemischen2
Behandlung von Psoriasis-Plaque und
Psoriasis-Arthritis vorgesehen ist. Der
Wirkstoff Apremilast bringt in den Ent-
zündungszellen die Produktion von ent-
zündungsfördernden und entzündungs-
hemmenden Botenstoffen wieder ins
Gleichgewicht. Dieses Gleichgewicht ist
bei Psoriasis-Betroffenen gestört. So fin-
den sich in psoriatischer Haut mehr Ent-
zündungszellen als in gesunder Haut.
Das gestörte Gleichgewicht von entzün-
dungsfördernden und entzündungs-
hemmenden Botenstoffen verursacht
eine chronische Entzündung und kann
zu den typischen Veränderungen an
Haut und Gelenken führen.
WirkungDer neue Wirkstoff gehört zur Gruppe
der sogenannten «Small Molecules» be-
ziehungsweise der niedermolekularen
Verbindungen oder kleinen Moleküle.
Durch ihre deutlich geringe Grösse kön-
nen diese kleinen Moleküle zum Teil in
Zellen eindringen und dort – intrazellu-
lär – ihre Wirkung entfalten. Darin un-
terscheiden sie sich von den Wirkstoffen
aus der Gruppe der sogenannten Biolo-
gika. Bei den Biologika handelt es sich
in der Regel um Proteine und damit um
vergleichsweise sehr grosse Moleküle,
die ausserhalb der Zellen wirken, indem
sie zum Beispiel an diese andocken.
CHRISTA INGLIN | Swissmedic hat einem neuen Medikament mit dem Wirkstoff Apremilast die Marktzulassung erteilt. Der neue Wirkstoff ist für die Behand-lung von Patientinnen und Patienten mit einer mittelschweren bis schweren Plaque-Psoriasis oder einer aktiven Psoriasis-Arthritis vorgesehen. Das neue Medikament gehört zu den systemischen Medikamenten und wird als Tablette oral eingenommen.
Swissmedic bewilligt einen neuen, konventionell systemischen Wirkstoff gegen Psoriasis
MEDIZIN HS | 6/2015
6 | NEUER WIRKSTOFF GEGEN PSORIASIS
Apremilast ist ein sogenannter PDE4-
Hemmer, das heisst er hemmt in den
Entzündungszellen die Phosphodieste-
rase 43 und verändert dort verschiedene
entzündliche Interleukine (Zytokine4).
Er vermindert einerseits in den Entzün-
dungszellen die Produktion entzün-
dungsfördernder Botenstoffe (pro-in-
flammatorische Zytokine) wie TNF-α,
IL-23 oder IL-17. Auf der anderen Seite
vermehrt er die Produktion entzün-
dungshemmender Botenstoffe (anti-in-
flammatorische Zytokine), wie zum Bei-
spiel IL-10. Damit beeinflusst der neue
Wirkstoff die systemische Entzündung,
die mit Psoriasis oder Psoriasis Arthritis
einhergeht.
Anwendung und NebenwirkungenDer Wirkstoff wird zu Beginn der The-
rapie zuerst einschleichend und nach
sechs Tagen oral zwei Mal täglich unab-
hängig von den Mahlzeiten als Filmtab-
lette eingenommen.
Die behandelnden Ärzte werden im Ge-
spräch mit den Patienten zudem abklären,
ob diese bereits andere Medikamente ein-
nehmen, die allenfalls einen Einfluss auf
eine Verschreibung oder Dosierung ha-
ben können. Diese Abklärung umfasst
auch rezeptfreite und pflanzliche Medi-
kamente wie Vitamine- und Mineral-
stoffpräparate oder Johanniskraut.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen bei
einer Therapie mit Apremilast gehören
Durchfall (Diarrhoe) und Übelkeit (Nau-
sea).
Positionierung von ApremilastDer neue Wirkstoff ist verschreibungs-
pflichtig und für die Behandlung von
Psoriasis und Psoriasis-Arthritis zugelas-
sen.
Gemäss Swissmedic ist eine Therapie mit
dem Wirkstoff angezeigt zur Behandlung
von erwachsenen Patienten mit mittel-
schwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis,
die auf eine andere systemische Therapie
nicht angesprochen haben, eine solche
nicht tolerieren oder wenn eine solche
kontraindiziert ist.
Im Fall von Psoriasis-Arthritis ist der
neue Wirkstoff als Monotherapie oder
in Kombination mit krankheitsmodifi-
zierenden Antirheumatika (sogenannte
DMARDs = Disease Modifying Antirheu-
matic Drugs) zur Behandlung der akti-
ven Psoriasis-Arthritis bei erwachsenen
Patienten angezeigt, die auf eine vorher-
gehende Therapie mit DMARDs nicht
angesprochen haben oder eine solche
nicht tolerieren oder wenn eine solche
kontraindiziert ist.
FazitMit dem neuen Wirkstoff steht Psoriasis-
Patienten eine neue, systemische Thera-
pie zur Auswahl, die als Tablette einge-
nommen werden kann. Diese Therapie
ist vor allem für Patienten eine Alterna-
HS | 6/2015 MEDIZIN
NEUER WIRKSTOFF GEGEN PSORIASIS | 7
tive, bei denen eine Phototherapie und
topische Therapie nicht mehr ausreichen,
die bereits eine andere, konventionelle,
systemische Therapie durchgeführt ha-
ben und bei denen der Schweregrad der
Erkrankung nicht für ein Biologikum
qualifiziert oder für die eine Therapie
mit Biologika nicht in Frage kommt.
Fussnoten1 Als konventionell werden klassisch che-
misch hergestellte Wirkstoffe zur Abgren-zung gegenüber den Biologika bezeichnet, die biotechnologisch hergestellt werden.
2 Systemische Behandlungen wirken inner-lich und auf das ganze Organsystem. Dies im Gegensatz zu den sogenannt topischen Therapien, die nur an der Stelle des Kör-pers, an der das Präparat angewendet wird, wirken, wie beispielsweise eine Sal-be, die auf die Haut aufgetragen wird.
3 Phosphodiesterase sind eine Gruppe von Enzymen. Enzyme sind Proteine, die an einer bestimmen biochemischen Reaktion als Katalysator teilnehmen.
4 Zytokine: Die Abwehrzellen des Immun-systems kommunizieren miteinander un-ter anderem mittels sogenannter Zytoki-ne. Zytokine sind körpereigene Proteine des Organismus und helfen dem Immun-system als Botenstoffe verschiedene Ein-dringlinge wie Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten zu bekämpfen. Zytokine werden in unterschiedliche Gruppen wie beispielsweise Interleukine (IL) oder Tumornekrosefaktor-α (TNF-α) und wei-tere eingeteilt.
Quellen«Was sind ‹Small Molecules› und welche Rolle spielt die PDE4 Inhibition bei der Pso-riasis und Psoriasis Arthritis?», Referat von PD Dr. Curdin Conrad, Lausanne, vom 27. August 2015, anlässlich der Jahresver-sammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie in Zürich;www.swissmedic.ch/zulassungen/00153/ 00189/00200/02893/index.html?lang=it; Stand 7.9.2015www.psoriasis-netz-de.de/medikamente/ apremilast-atezla/apremilast-phase3 html; Stand 7.9.2015www.interpharma.ch/medicaments/3831-biologika-und-biosimilars; Stand 14.9.2015https://de.wikipedia.org/wiki/PDE-4-Hemmer; Stand 14.9.2015Patientenbroschüre und Fact Sheet Otezla 08/2015 bzw. 07/2015http://flexikon.doccheck.com/de/Phospho-diesterase; Stand 14.9.2015
MEDIZIN HS | 6/2015
Zitat
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Hermann Bezzel, deutscher Schriftsteller (1861–1917)
8 | PSORIASIS AN PROBLEMZONEN UND PSORIASIS BEI KINDERN
Psoriasis ist nicht gleich Psoriasis. Der
körperliche und seelische Leidensdruck
für die Betroffenen hängt ebenfalls ganz
direkt damit zusammen, welche Er-
scheinungsform der Psoriasis vorliegt
und ob sogenannte Problemzonen be-
troffen sind. Im Gespräch mit der be-
handelnden Ärztin oder dem behan-
delnden Arzt ist all diesen Faktoren
angemessen Rechnung zu tragen, wenn
es darum geht, eine geeignete Therapie
festzulegen.
Eine weitere Herausforderung besteht in
der Diagnose. So ist eine Psoriasis im
Genitalbereich oder auch an den Hän-
den oder Füssen nicht immer eindeutig
als solche zu erkennen. Auch bei der
kindlichen Psoriasis ist die Diagnose oft
schwierig.
Psoriasis an ProblemzonenPsoriasis in Hautfalten, wie beispielweise
in der Analfalte oder im Bauchnabel,
wird häufig mit Pilzerkrankungen ver-
wechselt. Eine Psoriasis am Gesäss sollte
unbedingt behandelt werden und bei der
Diagnose ist auszuschliessen, dass es
sich um ein Anal-Ekzem handelt und ein
zusätzlicher Befall mit Pilzen oder Bak-
terien vorliegt.
Von Psoriasis im Genitalbereich sind bei
Frauen vor allem die Leisten, der Scham-
hügel mit den Schamhaaren oder die
Genitalien selbst betroffen. Bei Männern
sind häufig die Eichel, die Peniswurzel
und der Hodensack befallen. Bei Frauen
und Männern kann auch die Haut zwi-
schen den Genitalien und dem After be-
ziehungsweise um den After herum be-
CHRISTA INGLIN | Die Diagnose Psoriasis sagt nichts darüber aus, ob und wie stark die Betroffenen durch die Krankheit in ihrer Lebensqualität eingeschränkt sind. Neben der Erscheinungsform und der flächenmässigen Ausprägung auf der Haut ist zusätzlich entscheidend, welche Körperstellen von Psoriasis be-troffen sind. Bei Kindern zeigt sich die Psoriasis oft atypisch oder wenig symp-tomatisch und ist deshalb nicht immer einfach zu diagnostizieren. Psoriasis an Problemzonen und Psoriasis bei Kindern ist das Thema des nächsten Experten-chats vom 19. November 2015.
Psoriasis an «Problemzonen» und Psoriasis bei Kindern
HS | 6/2015 MEDIZIN
PSORIASIS AN PROBLEMZONEN UND PSORIASIS BEI KINDERN | 9
troffen sein. Bei mehr als 60 Prozent der
Psoriasis-Betroffenen ist der Genitalbe-
reich zumindest zeitweise von der Er-
krankung betroffen. Da bei Psoriasis an
den Genitalien häufig die sonst typische
Schuppung fehlt, ist die richtige Diagno-
se oftmals schwierig. Die betroffenen
Hautpartien sind flammend rot, scharf
abgegrenzt und können nässen, zudem
jucken sie häufig.
Zum unangenehmen Juckreiz und den
Schmerzen treten die psychischen Pro-
bleme hinzu, mit denen Betroffene mit
einer Psoriasis im Genitalbereich kon-
frontiert sein können. So können zum
Beispiel Schmerzen beim Geschlechts-
verkehr, das Schamgefühl der Betroffe-
nen oder gar Ekel der Partnerin oder
des Partners sowohl bestehende, als
auch sich anbahnende Beziehungen be-
lasten und sogar zu einer unüberwind-
lichen Hemmschwelle werden. Er-
schwerend kommt hinzu, dass eine
Psoriasis im Genitalbereich oft hart-
näckig und schwierig zu behandeln ist.
So sind mehrere topische Mittel, die
grundsätzlich bei Psoriasis vielleicht
gut helfen, im Intimbereich nicht an-
wendbar, weil sie die Schleimhäute rei-
zen oder es über die sensiblen Schleim-
häute zu einer übermässigen Aufnahme
von Wirkstoffen kommt. So ist vor al-
lem bei Präparaten mit Vitamin-D3-
Abkömmlingen, aber auch mit Korti-
son, Vorsicht geboten und sollte eine
Anwendung auf der sensiblen Haut im
Genital- oder Analbereich nur in Ab-
sprache mit dem Arzt erfolgen. Zudem
besteht im Genital- wie auch im Anal-
bereich immer die Gefahr, dass sich
zusätzlich Pilze und Bakterien ansie-
deln, die dann ebenfalls behandelt wer-
den müssen.
Auch eine Nagelpsoriasis oder eine iso-
liert erscheinende Psoriasis auf den Han-
dinnenflächen oder Fusssohlen (Psoriasis
palmaris et plantaris, auch palmoplantare
Psoriasis) ist nicht immer einfach zu di-
agnostizieren. Bei der Psoriasis an Hän-
den und Füssen kommt es durch die
Verdickung der Hornhautschicht häufig
zu Hühneraugen und Schwielen. Als
weitere Folge dieser Verdickung reisst
die Haut manchmal ein und erscheint
leicht gerötet. Aufgrund dieser Merkma-
le wird diese Psoriasisform häufig mit
einer Mykose, einem Ekzem oder einem
Hautpilz verwechselt.
Am Expertenchat vom 19. November 2015 haben Sie die Gelegenheit, PD Dr. med. Marcel Lucas Müller Ihre Fragen zum Thema «Psoriasis an ‹Problemzo-nen› (z.B. an Ohren, Gesicht oder Kopf-haut, Psoriasis inversa, Psoriasis der Hände und Füsse sowie Nägel) und Pso-riasis bei Kindern» zu stellen.
Nutzen Sie die Gelegenheit und stellen Sie Ihre Fragen, die Sie persönlich be-schäftigen. Sie können Ihre Frage auch anonym einreichen.
MEDIZIN HS | 6/2015
Zitat
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Hermann Bezzel, deutscher Schriftsteller (1861–1917)
10 | PSORIASIS AN PROBLEMZONEN UND PSORIASIS BEI KINDERN
An den Hautrissen entstehen Schmerzen
und Entzündungen. Zudem neigt diese
Form der Psoriasis häufig zur Pustelbil-
dung.
Neben den Schmerzen und den Ein-
schränkungen beim Arbeiten mit den
Händen zieht eine Psoriasis an den Haut-
innenflächen und den Fusssohlen für die
Betroffenen eine grosse psychische Be-
lastung nach sich. So ist es im täglichen
Umgang mit Mitmenschen für die Be-
troffenen oft ein Spiessrutenlauf, wenn
sie zum Beispiel in ihrem Beruf oder
beim Einkaufen in der Gemüse abteilung
ihre Hände zeigen oder einer Person die
Hand geben müssen.
Die gleichen Einschränkungen der Le-
bensqualität treten auch ein, wenn die
Nägel an Händen und Füssen betroffen
sind. Bei einer Nagelpsoriasis können je
nach Schweregrad die Nägel nur leichte
Eindellungen und Verfärbungen aufwei-
sen oder sogar vollständig zerstört wer-
den. Menschen, die von einer Nagelpso-
riasis betroffen sind, leiden zudem
häufiger an Psoriasis-Arthritis. Eine Be-
ziehung der beiden Psoriasis-Formen
könnte darin begründet sein, dass – wie
man heute weiss – der Nagel eigentlich
eine Fortführung des Sehnen- und Kno-
chenapparates darstellt (Quelle: Dr. Ale-
xander A. Navarini, vgl. Qellenverzeich-
nis am Ende).
Im Gesicht tritt eine Psoriasis meist im
Bereich der Augenbrauen, zwischen
Nase und oberer Lippe, im oberen Stirn-
bereich und dem Haaransatz auf. Psori-
asis im Gesicht betrifft Kinder rund dop-
pelt so häufig wie erwachsene Personen
mit Psoriasis. Auch die Psoriasis im Ge-
sicht ist nicht immer einfach zu diagnos-
tizieren. So können auch Personen mit
Psoriasis im Gesicht ein seborrhoisches
Ekzem oder Dermatitis1 haben, die un-
terschiedlich behandelt werden muss.
Auch Mischformen (sogenannte «Sebo-
psoriasis») sind möglich. Im Zweifelsfall
wird die Hautärztin oder der Hautarzt
eine Gewebeprobe entnehmen und da-
nach die geeignete Therapie mit der Pa-
tientin oder dem Patienten festlegen.
Bei Psoriasis auf dem Augenlid ist grosse
Vorsicht geboten. Auf der einen Seite
können kleine Schuppen auf dem oberen
Augenlied die Bindehaut oder die Horn-
haut reizen, weshalb eine Psoriasis beim
Augenlid unbedingt behandelt werden
sollte. Auf der anderen Seite birgt eine
unsachgemässe topische Behandlung das
Risiko, dass die Bindehaut verletzt wird.
Daneben gibt es auch verschiedene Be-
gleiterkrankungen der Psoriasis, die das
Auge betreffen können. Bei Problemen
mit den Augen sollten Psoriasis-Betroffe-
ne deshalb unbedingt umgehend einen
Arzt aufsuchen und beim Augenarzt auf
ihre Psoriasis hinweisen.
Die kindlichen Formen der Psoriasis2 glei-
chen grundsätzlich denjenigen beim Er-
wachsenen. Es gibt aber auch ein paar
HS | 6/2015 MEDIZIN
PSORIASIS AN PROBLEMZONEN UND PSORIASIS BEI KINDERN | 11
altersabhängige Besonderheiten: Dazu
gehört zum Beispiel die psoriatische
Windeldermatitis oder Windelpsoriasis
bei Kleinkindern. Sie beginnt nach dem
3. Lebensmonat und dehnt sich auf die
angrenzende Haut aus. Diese Psoriasis-
form kann Folge des sogenannten Koeb-
ner-Phänomens sein und durch den
ständigen Windelkontakt unterhalten
werden. Als erste Massnahmen emp-
fiehlt es sich, den Kontakt mit Stuhl und
Urin möglichst klein zu halten, indem
man die Windeln häufig wechselt, wenn
möglich das Gesäss immer wieder unbe-
deckt zu lassen und eine schützende
Zinkpaste aufzutragen. 5 bis 25 Prozent
der von Windelpsoriasis betroffenen
Kinder entwickeln innerhalb von zehn
Jahren eine klassische Psoriasis.
Ungefähr 10 Prozent der Psoriasis-Betrof-
fenen sind Kinder unter 10 Jahren. Auch
bei Kindern macht die Plaque-Psoriasis
mit rund 70 Prozent der Fälle den gröss-
ten Teil aus. Da bei Kindern die Schuppen
jedoch oft dünner sind und sich äusser-
lich von denjenigen von Erwachsenen et-
was unterscheiden, werden frühe Psoria-
sis-Herde oft nicht erkannt und zum
Beispiel mit einer Neurodermitis oder, bei
Kleinkindern mit Windelpsoriasis, mit ei-
nem Pilzbefall verwechselt. Bei Kindern
mit Plaque-Psoriasis sind, im Gegensatz
zu den Erwachsenen, oft auch das Gesicht
(bis 40 Prozent der Fälle) und dabei häu-
fig auch die Augenlieder betroffen.
Die Psoriasis guttata bei Kindern und Ju-
gendlichen ähnelt mit ihren punkt-
förmigen Herden in einigen Fällen den
Hautausschlägen infektiöser Hautkrank-
heiten. Psoriasis pustulosa ist bei Kindern
seltener als bei Erwachsenen. Bei der Dia-
gnose spezieller Psoriasisausprägungen
hilft es, wenn in anderen Körperregionen
ebenfalls Psoriasisherde erkannt werden
oder wenn man die Familiengeschichte
berücksichtigt (sind Eltern oder Gross-
eltern von Psoriasis betroffen?).
Palmoplantare Psoriasis zeigt sich bei
Kindern wie bei Erwachsenen und tritt
manchmal isoliert auf. Kinder unter 10
Jahren sind jedoch sehr selten betroffen.
Psoriasis-Arthritis ist im Kindesalter
zwar selten, aber möglich.
Kinder und Jugendliche mit Hautkrank-
heiten wie Psoriasis sind mit erheblichen
psychosozialen Herausforderungen kon-
frontiert. So werden sie beispielsweise
vielleicht angestarrt, von Gleichaltrigen
gemieden oder ausgestossen. Das Selbst-
wertgefühl der Kinder wird dadurch ge-
stört und sie können ängstlich werden,
sich sozial zurückziehen oder sogar de-
pressiv werden. Wie die jungen Betrof-
fenen reagieren und ob sie eine Bewälti-
gungsstrategie entwickeln, um mit ihrer
Hautkrankheit und den möglichen Stig-
matisierung umzugehen, ist sehr indivi-
duell und hängt von verschiedenen
Faktoren ab. So sind zum Beispiel die
Reaktionen des Umfeldes, das Alter der
MEDIZIN HS | 6/2015
Zitat
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Hermann Bezzel, deutscher Schriftsteller (1861–1917)
12 | MPSORIASIS AN PROBLEMZONEN UND PSORIASIS BEI KINDERN
Betroffenen und die soziale Unterstüt-
zung vor allem durch die Eltern massge-
bend. Im Rahmen einer Behandlung von
Kindern und Jugendlichen sollte deshalb
die seelische Verfassung immer auch
thematisiert werden, nicht zuletzt auch
deshalb, weil diese ihrerseits einen Ein-
fluss auf die Entwicklung der Psoriasis
haben kann. Dabei geht es darum her-
auszufinden, ob die jungen Betroffenen
über eine adäquate Bewältigungsstrategie
verfügen, oder ob sie darin unterstützt
werden müssen, sei es niederschwellig
zum Beispiel in Form von Informationen
oder durch eine Therapie.
Psoriasis manifestiert sich auf verschie-
dene Weise auf der Haut und beeinflusst
die Lebensqualität der Betroffenen un-
terschiedlich. Es ist deshalb wichtig, dass
zwischen Ärzten und Patienten ein Ver-
trauensverhältnis besteht, in dem offen
und mit Sorgfalt über die persönliche
Betroffenheit und die individuellen Be-
dürfnisse der Betroffenen gesprochen
und die angemessene Therapie gemein-
sam festgelegt wird.
Fussnoten1 Die seborrhoische Dermatitis ist eine ent-
zündliche Hauterkrankung mit Juckreiz und Schuppung, die an Stellen mit hoher Talgproduktion auftritt, z.B. auf der Kopfhaut (Schuppen), an bestimmten Stellen im Gesicht oder auf der Brust. Die Erkrankung tritt in der Regel nach der Pubertät und häufiger bei Männern als bei Frauen auf. Mehr unter folgender
Quelle:www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Seborrhoische_Dermatitis
2 Man spricht vom Koebner-Phänomen, wenn bei Hautkranken an gesunder Haut nach einer Reizbelastung eine neue Läsion auftritt oder sich entwickelt.
Quellen:Psoriasis-Ratgeber der SPVG, Spezialausga-be der Hautsache 2014; Schweizerische Pso-riasis- und Vitiligo-Gesellschaft, Bern«Psoriasis bei Kindern und Jugendlichen», Eva Nolvi, in Hautsache 3/2010, S. 5ff.«Psoriasis an Händen und Füssen», Eva Nolvi, in Hautsache 2/2011, S. 6ff.«Nagelpsoriasis», Eva Nolvi, in Hautsache 4/2010, S. 4ff.«Genital-Psoriasis; Raus aus der Tabuzone», Dr. Marion Hofmann-Assmus, in PSO akuell 2/2015, S. 18ff.«Psoriasis beim Kind»; Emmanuel Laffitte und Jan Izakovic, in Paediatrica, Vol. 17, No. 6, 2006«Psoriasistherapie bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen», Ralph M. Trüeb, in Schwerpunkt, Pädiatrie 1/11;«Umgang mit stigmatisierenden Hauter-krankungen im Kindesalter: Wie kann man dem Kind und den Angehörigen helfen?», in Dermatologie Praxis, veröffentlicht unter www.medizinonline.ch;«Psoriasis – eine Krankheit, die den ganzen Körper betrifft», PD Dr. med. Dr. sc. Nat. Alexander A. Navarini, in DERMA-TOLOGIE PRAXIS 2015; 25(3): 6–8, veröffentlicht unter medizinonline.ch, www.medizinonline.chwww.psoriasis-forum-berlin.de/verein/11-themen/6-psoriasis-an-empfindlichen-stel-len.html; Stand 7.9.2015www.psorinfo.de/Psoriasis-der-Schleimhäute.aspx?ID=143; Stand 7.9.2015
HS | 6/2015 MEDIZIN
PSORIASIS AN PROBLEMZONEN UND PSORIASIS BEI KINDERN | 13
Mit Psoriasis vulgaris (Plaque-Psoriasis), wird die gewöhnliche Schuppenflechte bezeichnet; sie ist die häufigste Form. Bevorzugte Stellen sind Ellbogen, die Kniescheiben, die Kreuzbein-gegend, der behaarte Kopf oder die Analfalte. Die Schuppung ist oft grossflächig und ausge-prägt, es entstehen plattenartige Auflagerungen (Plaques) mit einem roten Randsaum.
Bei der Psoriasis guttata verteilt sich die Schup-penflechte als kleine, rote, punktfömrige Stel-len, tröpfchenweise über den ganzen Körper, vorwiegend über den Rumpf. Psoriasis guttata tritt am häufigsten bei Kindern und Jugendli-chen und häufig nach einer Racheninfektion mit Streptokokken auf. Bei dieser Form der Psoria-sis ist eine spontane Ausheilung nach einigen Wochen möglich, wobei die gleiche Form oder eine klassische Psoriasis später erneut ausbre-chen kann.
Die Psoriasis geographica weist grossflächig zu-sammengewachsene Schuppenflechtenherde auf, die in Umrissen oft einer plastischen Land-karte gleichen.
Bei der Psoriasis pustulosa weisen die Schup-penflechtenherde im Gegensatz zur Psoriasis Vulgaris keine Plaques, sondern eitrige Pusteln auf. Diese weissen, von geröteter Haut umgebe-nen Blasen beziehungsweise Eiterbläschen, tre-ten häufig an der Handinnenfläche oder den Fusssohlen auf und können platzen. Die Flüs-sigkeit in den Bläschen ist steril und es liegt keine Infektion vor. Für die Betroffenen ist es sehr schmerzhaft zu gehen oder mit den Händen zu arbeiten. In sehr seltenen, schwerwiegenden Fällen breitet sich eine pustulöse Psoriasis über den ganzen Körper mit grossflächigen Bläschen aus. Hier spricht man von einer Psoriasis pus-tulosa generalisata (generalisierte Psoriasis). Diese Form kann von Fieber, Schüttelforst und Schwäche sowie Muskeln- oder Gelenkschmer-zen begleitet sein, sich auch auf die Schleimhäu-
te von Mund und Geschlechtsteilen ausbreiten und sogar lebensbedrohend sein kann.
Eine Psoriasis inversa liegt vor, wenn sich die Psoriasis in Achselhöhlen, Leisten- und Haut-falten (Bauchfalten oder unter der Brust), im Genital- oder Analbereich oder Beugeflächen manifestiert. Die sonst typische Schuppenbil-dung fehlt bei der Psoriasis inversa, da diese Körperstellen zu einer verstärkten Wärmebil-dung und Feuchtigkeit neigen.
Von einer Psoriasis palmaris et plantaris (auch palmoplantare Psoriasis) spricht man, wenn die Schuppenflechtenherde auf der Innenseite der Hand oder an den Fusssohlen auftritt. Häufig handelt es sich dabei auch um Pusteln.
Die Erythrodermische Psoriasis oder psoriati-sche Erythrodermie ist die schwerste und eine seltene Form der Schuppenflechte. Die ganze Haut ist infolge einer heftigen Entzündung ge-rötet und verdickt, besonders in Gelenknähe. Da die verdickte Haut weniger elastisch ist und deshalb über den Gelenken einreissen kann, ist die erythrodermische Psoriasis sehr schmerz-haft. Die grossflächige Hautentzündung führt zu Symptomen wie Fieber oder Abgeschlagen-heit. Sie kann durch das unaufhaltsame Ausbrei-ten einer gewöhnlichen Schuppenflechte oder als überschiessende Antwort auf starke UV-Be-strahlung, ungeeignete beziehungsweise fehler-haft angewandte Salben, nach grossflächigem Kontakt mit reizenden Hautpflegemitteln oder intensiver mechanischer Behandlungen sowie nach dem Absetzen innerlicher Medikamente entstehen.
MEDIZIN HS | 6/2015
Zitat
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Hermann Bezzel, deutscher Schriftsteller (1861–1917)
14 | HAUTKRANKHEITEN IM MITTELALTER
Wie in der letzten Ausgabe der Hautsache
im Artikel zur Geschichte der Haut-
krankheiten in der Antike nachzulesen
ist, ist deren Diagnose und Unterschei-
dung damals äusserst problematisch ge-
wesen. Zahlreiche unterschiedliche Haut-
krankheiten wurden unter dem Begriff
«Aussatz» zusammengefasst. Sie galten
zudem in vielen Kreisen als eine göttli-
che Strafe und die Betroffenen wurden
als unrein aus der Gesellschaft ausge-
schlossen.
Die zunehmende Verbreitung des Chris-
tentums im 3. und 4. Jahrhundert brach-
te eine Veränderung in der Wahrneh-
mung von Hautkrankheiten mit sich.
Denn Barmherzigkeit und Nächstenliebe
bildeten wichtige Grundbestandteile der
christlichen Religion, was auch die Kran-
kenpflege mit einschloss. So stellte zum
Beispiel der Bischof und Kirchenvater
Gregor von Nazianz (330–390) in seiner
Predigt «Über die Armen» die Frage:
«Was sollen wir über die Aussätzigen
denken und was sollen wir ihnen gegen-
über tun? Dürfen wir sie verachten, ver-
nachlässigen?»1
Ab dem 4. Jahrhundert entstanden im
Umfeld von Kirchen die Xenodochien (gr.
Fremdenherberge), die sowohl Fremden
als auch Hilfsbedürftigen Obhut bieten
sollten. Sie übernahmen zudem Aspekte
der Kranken- und Armenfürsorge und
können als Vorläufer der Hospitäler be-
trachtet werden. Diese Entwicklung er-
hielt einen besonderen Aufschwung mit
der Gründung des Klosters in Monte
Cassino durch Benedikt von Nursia
(480–547). In Regeln des Benediktiner-
ordens wurde festgehalten, dass die
Krankenpflege eine der wichtigsten welt-
lichen Aufgabe eines jeden Mönches sein
sollte.
Am bischöflichen Konzil in Lyon im Jah-
re 583 wurde die Fürsorge für die von
der Gesellschaft ausgeschlossenen Aus-
FLAVIO HÄNER
Mythen und Fakten rund um Haut-krankheiten – 2. Teil: Zwischen Spital und Siechenhaus Hautkrankheiten im Mittelalter
HS | 6/2015 MEDIZIN
HAUTKRANKHEITEN IM MITTELALTER | 15
sätzigen gesetzlich verankert. So sollten
sie in eigenen Anstalten, den sogenann-
ten Leprosorien, Unterkunft, Pflege,
Nahrung und Kleidung erhalten. Hierzu
gilt es zu bemerken, dass die Lepra als
eigenständige Krankheit noch immer
nicht gänzlich von anderen Hautkrank-
heiten unterschieden werden konnte.
Die Entwicklung neuer Anstalten für den
Aufenthalt und die Pflege von Aussätzi-
gen verbesserte nicht nur deren persön-
liche Situation, durch sie wurde auch
eine Basis für ein besseres medizinisches
Verständnis der unterschiedlichen Haut-
krankheiten gelegt.
Dass die Einrichtung von Krankenpflege-
anstalten das Wissen über Krankheiten
und die Heilmethoden förderte, zeigte
sich besonders deutlich in den Entwick-
lungen in der islamisch-arabischen Me-
dizin. Ende des 8. Jahrhunderts entstand
in Bagdhad eines der ersten öffentlichen
Krankenhäuser, dem auch eine Medizin-
schule mit einer umfangreichen Biblio-
thek angegliedert war. Es folgte die
Gründung vergleichbarer Anstalten im
ganzen arabischen Reich. Im Zusammen-
hang mit solchen Pflege-, Forschungs-
und Lehranstalten entwickelte sich die
fortschrittliche arabisch-islamische Me-
dizintradition. Diese schloss direkt an
die antiken Autoren wie Hippokrates,
Galen oder Celsus an und verband sie
mit neuen Wissenstraditionen aus Indi-
en und China. In dieser Tradition stand
zum Beispiel der einflussreiche, medizi-
nische Schriftsteller Rhazes (864–925).
In einem seiner Hauptwerke, dem Kitab
al-Hawi, widmete er sich ausführlich
auch der Diagnose und Behandlung von
Hautkrankheiten. Als einer der ersten
erstellte er eine detaillierte Beschreibung
der Lepra und unterschied zwischen Po-
cken und Masern.
Es folgten weitere, wichtige Beiträge zur
Unterscheidung und Klassifizierung
chronischer Hautkrankheiten, insbeson-
dere durch den wohl bedeutendsten is-
lamischen Arzt Ibn-Sina, besser bekannt
unter seinem latinisierten Namen Avicen-
na (980–1037). Er unterschied nicht nur
vier verschiedenen Formen der Lepra
Eine europäische Darstellung des persischen Arztes al-Razi, genannt Razes, in: Gerard de Cremonas: Receuil des traités de médicine. Paris 1250
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MEDIZIN HS | 6/2015
Zitat
16 | HAUTKRANKHEITEN IM MITTELALTER
(Judham), sondern beschrieb weitere
Klassen von Hautkrankheiten unter den
Namen Quwaba, Baras, Wadah und Ba-
haq, die er wiederum in weisse oder
schwarze Formen unterteilte. Auf Basis
der überlieferten Texte gehen Medizin-
historiker heute davon aus, dass in der
persisch-arabischen Medizin unter der
weissen Baras die heutige Psoriarsis ge-
meint ist und die weisse Bahaq mit Viti-
ligo gleichgesetzt werden kann.2
Wie fortschrittlich die islamische Medi-
zin in der Diagnose und Therapie von
Hautkrankheiten war, zeigt sich in der
Beschreibung einer überlieferten Kran-
kengeschichte aus dem 11. Jahrhundert.3
Ein junger Mann namens Fadl hatte auf
seiner Brust ein Hautleiden. Da es sich
um eine chronische Krankheit handelte,
die Hautveränderungen aber nur zeit-
weise und an verschiedenen Stellen am
Körper auftrat, diagnostizierte der her-
beigerufene Arzt namens Jasaliq die
Krankheit als Baras, also Psoriasis. Trotz
aller möglichen Therapien gelang es dem
Arzt nicht, die Krankheit zu heilen. Er
bemerkte jedoch, dass zwischen Fadl
und dessen Vater grosse Spannungen
bestanden. Erst nachdem der Sohn sei-
nen Vater um Vergebung gebeten und
dieser ihm verziehen hatte, konnte Jasa-
liq die Therapie erfolgreich beenden und
Das heute noch vorhandene Gebäude der Siechenhäuser bei St.Jakob ausserhalb der Stadt Basel in einer Fotografie um 1894. Die Siechenhäuser von Basel gehen auf das 13. Jahrhundert zurück, das abgebildete Gebäude stammt aus dem Jahr 1570.
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HS | 6/2015 MEDIZIN
HAUTKRANKHEITEN IM MITTELALTER | 17
Fadl von der Baras heilen. Bemerkens-
wert an dieser Geschichte sind zum ei-
nen die vom Arzt angewendete Differen-
zialdiagnose und zum anderen seine
Erkenntnis, dass auch psychotherapeu-
tische Massnahmen zur Therapie chro-
nischer Hautkrankheiten erfolgverspre-
chend sein können.
Im 11. Jahrhundert gelangte das reiche
medizinische Wissen aus der islami-
schen Welt allmählich nach Europa.
Zentral für diese Entwicklung war die
Schule von Salerno, gegründet um 1030.
Diese Medizinschule ging aus einem
Kloster der Benediktiner hervor. Es war
die erste Schule Europas, an der die me-
dizinischen und pharmazeutischen Leh-
ren der Araber, Ägypter, Byzantiner, Sy-
rer und Juden an Männer und Frauen,
Laien und Kleriker vermittelt wurden.
Mit dem Lazarus-Orden bestand zudem
seit dem 11. Jahrhundert ein Mönchs-
orden, der sich speziell zur Pflege und
Heilung von Leprakranken bekannte.
Von ihm leitet sich auch der heute noch
verwendete Begriff Lazarett ab. Als Ende
des 11. Jahrhunderts die Christen zur
Rückeroberung Jerusalems und damit zu
den Kreuzzügen gegen die islamische
Welt aufriefen, brach der rege Austausch
zwischen abendländischer und orienta-
lischer Medizin vorläufig ab.
Ausgehend von der salernischen Schule
verbreitete sich in Europa eine neue, me-
dizinische Lehre, die auf den antiken
medizinischen Grundsätzen und den
jüngeren, persisch-arabischen Lehrmei-
nungen aufbaute. Gleichzeitig begann ab
dem 12. Jahrhundert eine Institutionali-
sierung der Krankenpflege in Form städ-
tischer Krankenhäuser. Diese trugen im
deutschsprachigen Raum den Namen
Siechenhäuser, von siech für krank im
Mittelhochdeutschen. Im 13. Jahrhun-
dert erfolgte eine allmähliche Unter-
scheidung zwischen dem Spital und dem
Siechenhaus. Während die Spitäler stets
im Zentrum einer Stadt angesiedelt wa-
ren, wurden die Siechenhäuser zuneh-
mend vor die Stadtmauern verbannt und
sollten vor allem Leprakranke aufneh-
men. Da noch immer Unsicherheit über
die genaue Unterscheidung der verschie-
denen Hautkrankheiten herrschte, wur-
den in den folgenden Jahrhunderten
noch viele Menschen, die auch an nicht
ansteckenden, chronischen Hautkrank-
heiten litten, in den Anstalten ausserhalb
der Stadtmauern von der Gesellschaft
isoliert. Dank einer verbesserten Diagno-
se von Hautkrankheiten, die vor allem
auf der persisch-arabischen Medizin ba-
sierten, dürfte sich aber zumindest die
Zahl der irrtümlich als Lepröse oder
Aussätzige bezeichneten Personen ver-
ringert haben.
Die mittelalterliche Medizin in Europa
kann als eine Verbindung verschiedener
Praktiken im Umgang mit Krankheiten
und den Kranken betrachtet werden.
MEDIZIN HS | 6/2015
Zitat
18 | HAUTKRANKHEITEN IM MITTELALTER
Auf der einen Seite bestand mit der
christlichen Tradition der Nächstenliebe
und Fürsorge die Basis einer allgemeinen
Sorge und Pflege für die Kranken. Auf
der anderen Seite wurde durch die fort-
schrittliche Medizin im arabischen Raum
eine Brücke zu antiken Lehrmeinungen
gebaut und weiterentwickelt. Dieses
Wissen wurde durch die medizinischen
Fakultäten an den Universitäten, von de-
nen in Europa immer mehr gegründet
wurden, stetig erweitert. Gegen Ende des
15. Jahrhunderts und zum Beginn der
Neuzeit hatte sich somit in Europa be-
reits ein funktionierendes und weitrei-
chendes System zur medizinischen Lehre,
Forschung und Krankenpflege ausgebil-
det. Bis aber die detaillierte Differenzie-
rung und Unterscheidung der verschie-
denen Hautkrankheiten erfolgen konnte,
mussten nochmals einige Hundert Jahre
vergehen. Über diese Zeitspanne erfah-
ren Sie mehr im letzten Artikel zur Serie
über die Mythen und Fakten rund um
Hautkrankheiten.
Fussnoten1 Gregor von Nazianz, Oratio XIV,15
(«De pauperum amore»), in: Migne PG 35, Paris 1857, Sp. 855–910, zitiert nach Schelberg, Antje: Leprosen in der mittel-alter lichen Gesellschaft. Göttingen 2000, S. 1.
2 Sharif, Ahmed Al: Judham, Bars, Wadah, Bahaq and Quwaba. A study of Term and Concepts on «Al Qanum Fit Tib» of Ibn-Sina, in: Journal oft he International Soci-ety fort he History of Islamic Medicine (2006) 5, S. 30–39.
3 Shafi M. & Shafi S.: Explatory psycho-therapy in the treatment of psoriarsis: Twelve Hundred years ago. Archives of General Psychiatry, 136, S. 1242–1245.
Dr. des. Flavio Häner ist wissenschaft licher Mit-arbeiter am Pharmazie-Historischen Museum der Universität Basel. Flavio Häner studierte
Kulturanthropologie und Geschichte an der Universität Basel und der National University of Ireland, Maynooth. Für die Hautsache schreibt Flavio Häner einer Trilogie, die sich mit der Geschichte der Hautkrankheiten von der Antike bis zur heutigen Zeit befasst.
RÜCKBLICK EXPERTENCHAT | 19
HS | 6/2015 EXPERTENCHAT
Die Antworten von Dr. Curdin Conrad
haben gezeigt, dass es bei der Therapie
von Vitiligo und deren Erfolgschancen
unter anderem darauf ankommt, welche
Form von Vitiligo vorliegt und ob allen-
falls ein Zusammenhang mit einer
Schilddrüsenerkrankung gegeben ist.
Die Hoffnungen, die mit möglichen,
bald erhältlichen neuen Therapien ver-
bunden werden, hat Dr. Conrad mit dem
Hinweis dämpfen müssen, dass die For-
schung und Entwicklung neuer Medika-
mente oder Behandlungen mehrere Jah-
re (bis zehn Jahre oder mehr) dauert.
Wie Psoriasis handelt es sich auch bei
Vitiligo um eine Autoimmunerkrankung
und hängt deren Ausbruch und Verlauf
von verschiedenen Faktoren ab. Im An-
schluss an den Expertenchat hat Dr. Con-
rad der Hautsache freundlicherweise ein
paar ergänzende Fragen beantwortet:
Herr Dr. Conrad, die meisten Fragen, die
Ihnen gestellt worden sind, haben Vitiligo
zum Thema gehabt. Hat Sie dies überrascht?
CHRISTA INGLIN | Dr. Curdin Conrad, leitender Arzt und Leiter des Psoriasis-Zentrums, Dermatologie und Venereologie am Universitätsspital Lausanne, hat am live Expertenchat im August allgemeine Fragen über Vitiligo und Psoriasis in französischer Sprache beantwortet. Über zwei Drittel der Anfragen sind zu Vitiligo gestellt worden und mehrere Fragen haben neue Therapien für die Be-handlung von Psoriasis und Vitiligo betroffen. Stehen bei Patientinnen und Pa-tienten aus der französisch-sprachigen Schweiz andere Themen im Vordergrund als in der Deutschschweiz?
Rückblick auf den Expertenchat vom 20. August 2015
Dr. Curdin Conrad
Zitat
20 | RÜCKBLICK EXPERTENCHAT
EXPERTENCHAT HS | 6/2015
Nein, nicht sonderlich. Der Wissens-
stand und die Informationsverbreitung
sind im Bereich der Psoriasis – auch un-
terstützt von vielen Firmen und ange-
trieben vom Erfolg neuer Therapieopti-
onen – in der Öffentlichkeit aber auch
bei den Patienten selber deutlich ausge-
prägter. Im Bereich der Vitiligo sind
zwar wissenschaftliche Fortschritte er-
zielt worden, die therapeutische Revolu-
tion wie in der Psoriasis ist hingegen
noch ausgeblieben. Entsprechend blei-
ben der Wissensdurst und die Nachfrage
nach neuen, erfolgreichen Behandlungs-
ansätzen bei den Vitiligo-Patienten ver-
ständlicherweise ungebremst.
Aus den Fragen im Expertenchat geht her-
vor, dass Personen mit Vitiligo einem gros-
sen Leidensdruck ausgesetzt sind. Trotzdem
scheint keine neue Therapie in Aussicht zu
stehen. Womit erklären Sie sich dies?
Einerseits wurden in der Forschung und
der Behandlung der Psoriasis in den letz-
ten 10 bis 15 Jahren mehrere fundamen-
tale Durchbrüche erzielt. Diese lassen in
der Vitiligo noch auf sich warten. Einige
interessante Ansätze werden aber aktuell
in der Vitiligo verfolgt, die eventuell in
einigen Jahren in der Klinik zum Einsatz
kommen werden. Andererseits ist die
Psoriasis auch einfacher zu behandeln,
da die Läsionen bei erfolgreicher Unter-
drückung der Entzündung relativ schnell
abheilen. Eine Repigmentierung der Vi-
tiligo-Flecken – wenn sie denn über-
haupt erreicht werden kann – dauert
mehrere Monate. Entsprechend muss
die Krankheitsaktivität der Vitiligo über
einen viel längeren Zeitraum möglichst
vollständig unterdrückt werden, um
überhaupt einen Behandlungserfolg zu
erreichen.
Bei der Behandlung von Psoriasis und Pso-
riasis-Arthritis zeigt sich die Situation an-
ders. Swissmedic hat in letzter Zeit gleich
mehrere Wirkstoffe aus der Gruppe der
Biologika und vor kurzem einen neuen, sys-
temisch konventionellen Wirkstoff zugelas-
sen. Wie schätzen Sie die Bedeutung und
den Einsatz dieser neuen Wirkstoffe sowie
die weitere Entwicklung in der Behandlung
von Psoriasis ein?
Die Fortschritte im Bereich der Psoriasis
sind atemberaubend, und die neuen
Therapieansätze bieten Patienten und
Ärzten zusätzliche Optionen. So können
auch neue Patientengruppen profitieren,
denen bisher keine optimale Behand-
lungsmöglichkeit zu Verfügung gestan-
den ist. Angetrieben von immer neuen
Forschungserkenntnissen sind etliche
Alle Fragen, die im Rahmen des Exper-tenchats gestellt wurden, und die Ant-worten der Experten finden Sie noch ein Jahr lang unter www.spvg unter der Ru-brik Expertenchat und dem entsprechen-den Datum aufgeschaltet.
RÜCKBLICK EXPERTENCHAT | 21
HS | 6/2015 EXPERTENCHAT
weitere, erfolgsversprechende Wirkstof-
fe in Entwicklung und teils bereits kurz
vor der Zulassung.
Bevor Sie in Lausanne Ihre heutige Funktion
als leitender Arzt und Leiter des Psoriasis-
Zentrums, Dermatologie und Venereologie
am Universitätsspital Lausanne übernom-
men haben, haben Sie in Zürich die Psori-
asis Sprechstunde geführt. Gibt es zwischen
der französischen und der deutschen
Schweiz Unterschiede im Umgang und in
der Betroffenheit mit Psoriasis und Vitiligo,
die Ihnen aufgefallen wären?
Ich habe persönlich diesbezüglich keine
Unterschiede zwischen den Sprachregi-
onen bemerkt. Es gibt einen tendenziell
unterschiedlichen Umgang mit der Er-
krankung und dem Leidensdruck zwi-
schen der Stadt- und Landbevölkerung
sowie zwischen jüngeren und älteren
Betroffenen. Dies spiegelt sich häufig
auch im Informationsstand und den Er-
wartungen der Patienten wider. Grund-
sätzlich ist der Umgang mit der Erkran-
kung jedoch sehr individuell, und
entsprechend muss auch die Betreuung
und Behandlung der Betroffenen indivi-
duell angepasst werden.
Herr Dr. Conrad, wir danken Ihnen sehr
herzlich, dass Sie am Expertenchat als Ex-
perte teilgenommen und der Hautsache die-
se ergänzenden Fragen beantwortet haben.
Ein Gedanke kann nicht erwachen, ohne andere zu wecken.
Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach (1830–1916)
22 | EXPERTENCHAT
EXPERTENCHAT HS | 6/2015
LIVE EXPERTENCHAT
Im Expertenchat der Schweizerischen Psoriasis- und Vitiligo-Gesellschaft beantworten Expertinnen und Experten online Ihre Fragen zu einem be-stimmten Thema rund um Psoriasis und Vitiligo.
Die Expertenchats finden in der Regel am dritten Donnerstag im Monat zwischen 17.00 und 19.00 Uhr statt.
Agenda PD Dr. med. Marcel Lucas Müller, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten (Dermatologie und Venerologie), Wil/SG
Donnerstag, 19. November 2015, 17.00–19.00 Uhr«Psoriasis an ‹Problemzonen› (z.B. an Ohren, Gesicht oder Kopfhaut, Psoriasis inversa, Psoria-sis der Hände und Füsse sowie der Nägel) und Psoriasis bei Kindern»
Der erste Expertenchat im neuen Jahr findet am 15. Januar 2016 statt.
Weitere Daten und Themen folgen.
Aktuelle Informationen sowie die Fragen und Antworten der letzten Chats finden Sie jederzeit unter www.spvg.ch/expertenchat.
HS | 6/2015 LIFESTYLE
VIELSEITIGER WEIHRAUCH | 23
Wer bei Weihrauch nur an katholische
Messen und Priester in prächtigen Ge-
wändern denkt, irrt. Natürlich kommt
er dort grosszügig zum Einsatz – schliess-
lich gehört er – nebst Myrrhe und Gold
– zu den Gaben der Heiligen Drei Köni-
ge aus dem Morgenland, die das Chris-
tuskind damit beschenken. Das hat sei-
nen guten Grund, denn jede Gabe hat
auch heilende Wirkungen.
Dass Weihrauch heilend wirken kann,
wusste schon der griechische Arzt Hip-
pokrates. Er verwendete ihn für die
Wundheilung und gegen Geschwüre. Die
Äbtissin Hildegard von Bingen soll Weih-
rauch im Mittelalter bei Schwerhörigkeit
und Tinnitus eingesetzt haben. Bis zirka
1875 hatte Weihrauch in der klassischen
europäischen Naturheilkunde seinen fes-
ten Platz, bevor er von pharmazeutischen
Medikamenten verdrängt wurde.
Die Wiederentdeckung Die Wiederentdeckung von Weihrauch
geht auf Professor Philipp Theodor Am-
mon von der Universität Tübingen zu-
rück. Mitte der 80er Jahre war der Phar-
makologe auf einer Studienreise in Indien
und lernte dort einen Berufskollegen ken-
nen, der ihm mit Begeisterung von einem
Mittel namens Sallaki erzählte. Sallaki
setze man in Indien zur Behandlung von
rheumatischen Erkrankungen ein. Offen-
bar beeinflusse das Mittel Entzündungs-
prozesse positiv, die genaue Wirkungs-
weise sei aber noch nicht erforscht. Als
Geschenk überreichte er Professor Am-
mon ein Fläschchen mit dem weissen
Pulver. Zurück in Deutschland landete
das Harzpulver vorerst in einem Schrank,
bevor es erst später über Umwege wieder
ins Zentrum des Interesses rückte. Beim
«Weihrauch-Symposium 2008» stellte
Ammon die Forschungsergebnisse der
vergangen Jahre vor, die Wirksamkeit
von Weihrauch sieht er als belegt an.
Wichtiger Inhaltsstoff: Die Boswelliasäure 2012 erschien eine Studie um den Ar-
beitskreis von Professor Dr. Oliver Werz
(Friedrich Schiller-Universität Jena). Die-
se bestätigt ebenfalls, dass das aus dem
Stamm des Weihrauchbaumes gewon-
nene Harz entzündungshemmende Sub-
stanzen enthält.
KATRIN BEER DOBLER
Vielseitiger Weihrauch
LIFESTYLE HS | 6/2015
Zitat
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Hermann Bezzel, deutscher Schriftsteller (1861–1917)
24 | VIELSEITIGER WEIHRAUCH
Im Zentrum steht vor allem der Inhalts-
stoff Boswellia. Die Boswelliasäuren sol-
len eine entzündungshemmende und
schmerzlindernde Wirkung haben. Sie
blockieren die Entzündungsbotenstoffe
(Leukotrienen) in den weissen Blutkör-
perchen, die für chronische Entzündun-
gen verantwortlich sind. Innerlich ange-
wendet, habe Weihrauch eine sehr gute
entzündungshemmende Wirkung, sagt
auch der Berner Apotheker Silvio Balli-
nari in einem Beitrag von SRF.
Die Boswelliasäuren können sich auf die
Heilung verschiedener Krankheitsbilder
positiv auswirken, vor allem bei rheuma-
tischen Beschwerden, chronischen Darm-
entzündungen wie Morbus Crohn und
Colitis ulcerosa. Dr. Henning Gerhardt
aus Mannheim hat Patienten mit Morbus-
Crohn mit einem indischen Weihrauch-
arzneimittel behandelt. Die entzündliche
Darmkrankheit gehört zu den typischen
Begleiterkrankungen der Psoriasis. Bei
fünfzig seiner Patienten besserte sich
gleichzeitig die Psoriasis – sogar an Hän-
den und Füssen. Einen weiteren Beweis
dafür, dass Weihrauchinhaltstoffe bei
Psoriasis hilft, zeigt das Ergebnis einer
Forscher-Gruppe aus Shanghai: Im Tier-
modell bei Mäusen konnte ein lindernder
entzündungshemmender Effekt gezeigt
werden. Unter Psoriasis-Patienten gilt
Weihrauch als eine Art «Geheimtipp».
Geschätzt wird, dass die Präparate natür-
lich und arm an Nebenwirkungen sind.
Einzig der Rauch des Harzes enthält – wie
derjenige des Tabaks – den krebserregen-
den Stoff Benzopyren.
Weihrauch ist nicht gleich WeihrauchWeltweit gibt es mehr als zehn verschie-
dene Arten von Weihrauch. Am bekann-
testen ist der in Nord- und Zentralindien
beheimatete Weihrauch Boswellia serrata.
Die Studie der Uni Jena und Saarbrücken
kam zum Schluss, dass das Harz von Bos-
wellia papyrifera um den Faktor zehn
wirksamer ist. Diese Baumart kommt vor-
wiegend im Nordosten Afrikas und auf
der arabischen Halbinsel vor. Prof. Dr. Oli-
ver Werz von der Friedrich Schiller-Uni-
versität Jena macht jedoch deutlich, dass
Weihrauch ausschliesslich im Harz des
Weihrauchbaumes vorkommt und sich
nicht synthetisch herstellen lasse.
Aber, wie gewinnt man eigentlich das
Harz? Stamm und Äste des Baumes
HS | 6/2015 LIFESTYLE
VIELSEITIGER WEIHRAUCH | 25
schneidet man zwischen Ende März und
Anfang April an, bis eine klebrig-mil-
chige Flüssigkeit austritt. Trocknet man
diese an der Luft, entsteht das Weih-
rauchharz. Die Qualität der ersten Ernte
ist jedoch minderwertig. Erst drei Wo-
chen später wird eine annehmbare Qua-
lität geerntet. Je nach Alter, Grösse und
Zustand gibt ein Baum zwischen drei bis
zehn Kilogramm Harz. Die Qualität des
Harzes ist je nach Baumsorte anders. Vor
allem Extrakte aus dem Harz Boswellia
papyrifera erweisen sich als sehr wirk-
sam. Diese kommen im Nordosten Süd-
afrikas (Äthiopien, Somalia Eritrea) und
auf der arabischen Halbinsel vor. Leider
sind die Bäume mit dem aussichtsrei-
chen Wirkstoff bedroht, da sie einfach
abgeholzt und als Brennmaterial verwen-
det werden.
Weihrauch in der SchweizIn der Schweiz ist Weihrauch vor allem
als ayurvedisches Medikament in Tablet-
tenform erhältlich – allerdings nur in
Appenzell-Ausserrhoden, weil die kanto-
nale Heilmittelbehörde AR das Medika-
ment als Phytopharmakon (pflanz liche
Wirkstoffe) eingestuft hat. Ausserhalb
des Kantons Appenzell ist es nur gegen
ein Arztrezept mit Sondergenehmigung
der Swissmedic erhältlich. Weihrauch in
Gelform für die äussere Anwendung er-
hält man auch ohne Rezept überall in der
Schweiz. Die kantonale Zulassung von
Arzneimitteln bleibt vorerst bis Ende
2017 gültig.
Hinweis: Dieser Artikel dient nicht zur
Selbstmedikation. Lassen Sie sich von
einer Fachperson beraten.
Quellen und weiterführende Linkswww.srf.ch/gesundheit/lifestyle/weihrauch-als-medizinwww.srf.ch/play/tv/puls/video/weihrauch-gold-und-myrrhe?id=bb695310-3142-4de8-8931-e027caffb14awww.natuerlich-online.ch/magazin/artikel/heilung-aus-dem-morgenland/www.avogel.ch/de/pflanzenlexikon/wirkung_ weihrauch.phpwww.uni-jena.de/Mitteilungen/PM120709_Weihrauch.htmlwww.boswellia.org/blog/index.php/wie-der-weihrauch-wieder-nach-europa-kam/https://de.wikipedia.org/wiki/Weihrauchwww.news.admin.ch/message/index.html? lang=de&msg-id=50883Weiterführende www.weihrauch-symposium.de/www.psoriasis-netz.de/community/topic/ 16972-was-mir-wirklich-geholfen-hat-weih-rauchtabletten/
Katrin Beer Dobler, lic. phil. I, besitzt ihre eigene Text-Agentur. Sie ist ver-heiratet, Mutter von drei Kindern im Teenager-alter und lebt mit ihrer
Familie im Kanton Solothurn. In der Frei-zeit praktiziert sie unter anderem Yoga und liebt die Natur!
NEWS HS | 6/2015
Zitat
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Hermann Bezzel, deutscher Schriftsteller (1861–1917)
26 | ERGEBNISSE DER SPVG-UMFRAGE MIT BETROFFENEN
Die SPVG hat ihre Mitglieder schriftlich
darum gebeten, bei der SPVG-Befragung
mitzumachen. Der mitgeschickte Umfra-
gebogen konnte vom 22. Juni bis 30. Ju-
li 2015 von Hand oder im Internet on-
line ausgefüllt werden. Zudem wurde
der Umfragelink auf der Website der
SPVG integriert und mit Facebook ver-
linkt, sodass auch Nichtmitglieder, die
die SPVG-Website besuchten, erreicht
wurden. 128 Psoriasis- und Vitiligo-Be-
troffene nahmen an der Umfrage teil, die
von GIM Suisse AG in Zürich durchge-
führt und von Abbvie AG gesponsert
wurde.
Die Dienstleistungen der SPVG werden
in der Umfrage positiv bewertet. Weiter
gibt die Umfrage der SPVG wertvolle
Aufschlüsse darüber, welche Inhalte und
Aktivitäten der SPVG die Befragten am
meisten nachfragen.
Zielsetzung der UmfrageBei der quantitativen Umfrage ist es vor
allem darum gegangen herauszufinden,
welche Dienstleistungen der SPVG am
meisten nachgefragt oder allenfalls verbes-
sert werden könnten, inwiefern die Be-
troffenen in die Gestaltung ihrer Therapie
miteinbezogen werden, wie gross der Wis-
sensstand bezüglich Therapien ist, welche
Themen und Aspekte der Erkrankung die
Betroffenen am meisten belasten oder ein-
schränken und welche Anlaufstellen am
wichtigsten sind und wo Informationsbe-
darf besteht. Die nachfolgende Zusam-
menfassung der Umfrageergebnisse stützt
sich auf die eingereichten Antworten von
Psoriasis- und Vitiligo-Betroffenen.
Die BefragtenVon den 128 Personen, die an der Um-
frage teilgenommen haben, sind gut 70
CHRISTA INGLIN | Die Ergebnisse der Umfrage der SPVG von diesem Sommer sind ausgewertet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Umfrage wün-schen sich unter anderem eine grössere Sensibilisierung der Öffentlichkeit für ihre Anliegen und wollen auch weiterhin und vermehrt durch die SPVG über neue Therapien informiert werden. Für die SPVG sind die Erkenntnisse aus der Um-frage wertvolle Leitlinien für die künftige Arbeit.
Ergebnisse der SPVG-Umfrage mit Betroffenen
HS | 6/2015 NEWS
ERGEBNISSE DER SPVG-UMFRAGE MIT BETROFFENEN | 27
Prozent von Psoriasis und knapp 30 Pro-
zent von Vitiligo betroffen. Sie werden
nachfolgend gemeinsam als die Befrag-
ten oder die Betroffenen bezeichnet. An
der Umfrage haben vor allem Betroffene
über fünfzig Jahre teilgenommen. Ob
dies damit zusammenhängt, dass ältere
Mitglieder der SPVG viel stärker invol-
viert sind oder dass die SPVG weniger
junge Mitglieder hat, geht aus der Um-
frage nicht hervor.
InformationsstandAuf die Frage, inwiefern die Betroffenen
von ihren behandelnden Ärzten über
mögliche Begleiterkrankungen infor-
miert worden sind, haben gut 60 Prozent
angegeben, dass sie darüber im Rahmen
der ärztlichen Behandlung keine Infor-
mationen erhalten haben. Die häufigsten
Begleiterkrankungen, auf die Betroffene
hingewiesen worden sind, sind Psoriasis-
Arthritis und Herz-/Kreislauferkrankun-
gen. Die Dermatologen stellen mit zwei
Dritteln die wichtigste Anlaufstelle für
Fragen im Zusammenhang mit Psoriasis
oder Vitiligo darf. Daneben informieren
sich rund 38 Prozent der Befragten auch
über das Internet, bei den jüngeren Be-
fragten beträgt dieser Anteil über 50 Pro-
zent. Die Betroffenen fühlen sich «gut»
bis «sehr gut» über ihre Erkrankung in-
formiert und auch die Information durch
die SPVG erhielt vor allem von den Be-
troffenen über 50 Jahre die Note sehr gut.
BedürfnisseIm Zusammenhang mit ihrer Diagnose
beschäftigen die Betroffenen vor allem
Fragen nach den verschiedenen Therapie-
möglichkeiten, nach Heilungschancen
und nach den Ursachen der Erkrankung.
Am meisten leiden die Betroffenen unter
den ästhetischen Probleme und der Stig-
matisierung, die mit der Krankheit ver-
bunden sind. Bei Psoriasis-Betroffenen
beeinträchtigen zudem Juckreiz und Ge-
lenkschmerzen die Lebensqualität, wo-
bei jüngere Betroffene generell weniger
unter Begleiterkrankungen leiden als
ältere. Von allen Betroffenen sagen rund
die Hälfte aus, dass sie die Angst vor einer
Verschlimmerung der Krankheit belastet.
Zahlreiche Befragte äusserten die Ansicht,
dass gewisse Faktoren ihrer Krankheit,
die sie selber als sehr störend empfinden,
von ihren Ärzten nicht zu hundert Pro-
zent wahrgenommen würden. Dies be-
trifft vor allem Probleme mit der Ästhetik
und Stigmatisierung, den Juckreiz und
die Angst vor neuen Schüben sowie Stim-
mungsschwankungen. In der Arbeitsfä-
higkeit eingeschränkt fühlen sich nur
rund 27 Prozent der Betroffenen.
Dienstleistungen der SPVGDie Hautsache ist die mit Abstand am
häufigsten genutzte Dienstleitung. 85
Prozent der Befragten lesen das Mitglie-
dermagazin der SPVG ziemlich bis sehr
oft, 10 Prozent manchmal. Während die
NEWS HS | 6/2015
Zitat
Hier könnte ein Spurch oder ein weiteres Bild eingefügt werden
Hermann Bezzel, deutscher Schriftsteller (1861–1917)
28 | ERGEBNISSE DER SPVG-UMFRAGE MIT BETROFFENEN
Jüngeren tendenziell etwas weniger auf
Printprodukte wie Broschüren zugreifen,
nutzen die älteren Betroffenen weniger
Online-Services wie den live Experten-
chat im Internet, der zum Zeitpunkt der
Umfrageerhebung noch eine neue
Dienstleistung der SPVG war.
Angesprochen auf Verbesserungsvor-
schläge, haben etwas mehr als die Hälfte
der Befragten einen Vorschlag einge-
bracht. Dabei ist der Wunsch nach Auf-
klärung über die Erkrankungen sowie
die Sensibilisierung der Öffentlichkeit
am häufigsten genannt worden, gefolgt
von mehr örtlichen Treffpunkten und
Informationen über neue Therapien.
TherapieverhaltenGut 40 Prozent der Befragten haben an-
gegeben, dass sie dem Rat des Arztes für
eine spezifische Therapie folgen würden.
36 Prozent der Betroffenen, vor allem
Vitiligo-Betroffene, geben an, dass sie
sich – ohne bei einer Dermatologin oder
einem Dermatologen in Behandlung zu
sein – selbständig eine alternativ-medi-
zinische Therapie aussuchen.
Auf persönliche Therapieziele angespro-
chen, äussern sich 40 Prozent der Be-
fragten dahingehend, dass sie sich keine
spezifischen Therapieziele setzen wür-
den. Gut ein Viertel der Befragten setzt
sich seine Ziele allein und ein weiterer
Viertel legt zusammen mit dem behan-
delnden Arzt seine Ziele fest. 14 Prozent
der Befragten gaben an, dass sie sich bei
der Erreichen der Therapieziele von den
Ärzten unterstützt fühlen.
Die meisten Befragten, rund 44 Prozent,
stehen aktuell in einer Behandlung mit
topischen Mitteln. Weitere 37 Prozent
geben an, früher einmal eine topische
Therapie gemacht zu haben und über
die Hälfte haben sich schon einmal einer
Lichttherapie unterzogen. Mit Steroiden
haben 17 Prozent der Betroffenen schon
Erfahrung, mit Systemtherapien 28 Pro-
zent. Bezüglich des Kenntnisstands über
die Therapien gibt knapp die Hälfte der
Befragten an, sie kenne Systemtherapien
nicht und 44 Prozent der Befragten ken-
nen Therapien mit Steroiden nicht. Hier
ist allerdings zu beachten, dass diese
Frage sowohl von Psoriasis- als auch von
Vitiligo-Betroffenen beantwortet wor-
den ist.
Biologika spielen bei den Betroffenen ge-
mäss Umfrage eine untergeordnete Rolle.
Nur 5 Prozent der Befragten haben mit
der intravenösen Form, 10 Prozent mit
der subkutanen Form durch den Arzt
verabreicht und 14 Prozent mit der sub-
kutanen, selber verabreichten Form Er-
fahrung. Rund 60 Prozent der Befragten
kennen Biologika als Therapieform
nicht.
Erkenntnisse für die SPVGDie Umfrageergebnisse betreffen die
SPVG auf drei Ebenen.
HS | 6/2015 NEWS
ERGEBNISSE DER SPVG-UMFRAGE MIT BETROFFENEN | 29
Die erste Ebene betrifft die Mitglieder
der SPVG. Hier ist die Altersstruktur der
Mitglieder sicher ein Thema und die
SPVG sollte vermehrt auch junge Betrof-
fene mit ihren Dienstleistungen errei-
chen und als Mitglieder gewinnen. Auch
die regionalen Gruppen sind ein wichti-
ges Standbein der SPVG. Die SPVG wird
von den Befragten als solide Informati-
onsquelle wahrgenommen. Diese Stärke
der SPVG ist weiter ausbauen.
Gemäss der Umfrage werden inhaltlich
umfassende Informationen über Thera-
pien (inklusive Informationen über Er-
nährung und Alternativmedizin) sowie
Forschungsergebnisse und Erklärungen
über Ursache der Krankheiten am meis-
ten nachgefragt und ist das Bedürfnis
nach dem Austausch unter Betroffenen
(inklusive Erfahrungsberichte in der
Hautsache) ein Thema.
Der Umgang der Öffentlichkeit mit
Hautkrankheiten beschreibt die zweite
Ebene. Bezüglich des Leidensdruckes
hat die Umfrage gezeigt, dass die Ästhe-
tik beziehungsweise die Stigmatisie-
rung durch Unwissende aus Sicht der
Befragten das grösste Problem darstellt.
Die SPVG ist deshalb gefordert, die Auf-
klärung über die beiden Krankheitsbil-
der Psoriasis und Vitiligo in der Öffent-
lichkeit zu verstärken und sich in der
Öffentlichkeit noch mehr und sichtbar
für die Anliegen der Betroffenen einzu-
setzen.
Schliesslich ist auch das Verhältnis zwi-
schen Betroffenen und Ärzten ein The-
ma. Auf dieser Ebene kann die SPVG
eine Rolle als Vermittlerin übernehmen,
indem sie nach Möglichkeiten sucht,
Ärzte auf Bedürfnisse der Patientinnen
und Patienten hinzuweisen, die im Rah-
men des ordentlichen Patienten-Ge-
sprächs vielleicht nicht immer ausrei-
chend zur Sprache kommen.
Die SPVG sieht sich durch die Umfrage-
ergebnisse in ihrer Bedeutung für Psori-
asis- und Vitiligo-Betroffene und ihre
Angehörigen bestärkt. Das Vertrauen in
ihre Arbeit und die guten Noten, die sie
für ihre Arbeit erhalten hat, ermutigt die
SVPG darin, den eingeschlagenen Weg
tatkräftig und mit neuen Ideen weiter-
zugehen. Die Umfrageergebnisse sind
dabei ein wertvoller Wegweiser für die
weitere Arbeit. Die SPVG dankt deshalb
an dieser Stelle ganz herzlich allen Be-
troffenen, die an der Umfrage teilgenom-
men haben.
NEWS HS | 6/2015
Zitat
Hier könnte ein Spurch oder ein weiteres Bild eingefügt werden
Hermann Bezzel, deutscher Schriftsteller (1861–1917)
30 | JAHRESVERSAMMLUNG DER SGDV
Vom 26. bis 28. August 2015 hat in Zü-
rich die Schweizerische Gesellschaft für
Dermatologie und Venerologie ihre Jah-
resversammlung abgehalten. An diesem
Anlass finden neben der Jahresversamm-
lung selbst verschiedene Vorträge und
Fach-Symposien rund um Dermatologie
und Venerologie statt, an dem zahlreiche
Fachärzte teilnehmen. Daneben präsen-
tieren sich verschiedene Unternehmen,
die Medikamente, Pflegeprodukte oder
medizinische Hilfsmittel herstellen und
auch Patientenorganisationen erhalten
Gelegenheit, auf ihre Dienstleistung auf-
merksam zu machen.
Die Schweizerische Psoriasis- und Viti-
ligo-Gesellschaft war auch dieses Jahr an
der Jahresversammlung der SGDV mit
einem eigenen Stand vertreten und nutz-
te die Gelegenheit, in einem ungezwun-
genen Rahmen wertvolle Kontakte neu
zu knüpfen oder zu pflegen und an ver-
schiedenen Vorträgen teilzunehmen.
Jahresversammlung der Schweizeri-schen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie (SGDV)
Sabina Seiler, Projektleitung und Firmen-betreuung SPVG, und Annelies Barraz, Regionalgruppe Psoriasis Ostschweiz am Stand der SPVG in Zürich.
Bild
: Chr
ista
Ingl
in
HS | 6/2015 NEWS
WALK & TALK 2015 | 31
Auszug aus der Medienmitteilung «Walk & Talk»: 150 engagierte Wanderer fördern Austausch über chronische Krankheiten
Am 19. September hat in Zug der «Walk
& Talk»-Event stattgefunden, eine ge-
meinsame Veranstaltung von einem Dut-
zend Patientenorganisationen chroni-
scher Krankheiten gemeinsam mit dem
Unternehmen AbbVie aus Baar und Zug
Tourismus. Dank Walk & Talk wurde
während den Wanderungen des Stern-
marsches auf verschiedenen Strecken
über chronische Krankheiten gespro-
chen, und die Öffentlichkeit konnte sich
am Ziel auf dem Alpenquai in Zug an
Ständen der Organisationen weiter in-
formieren und so mit Betroffenen und
Vertretern der Non-Profit-Organisatio-
nen ins Gespräch kommen. 150 engagier-
te Teilnehmer setzten so ein Zeichen und
bewiesen, dass man trotz chronischer
Krankheit aktiv sein und bleiben kann.
Der informativ-sportliche Tag wurde am
Alpenquai mit einem Risotto-Essen im
gemütlichen Rahmen abgerundet. Regie-
rungsrat und Gesundheitsdirektor des
Kantons Zug Urs Hürlimann betonte bei
seiner Ansprache, wie wichtig die Arbeit
Alpenquai Zug 19. September 2015
Trotz chronischer Krankheit aktiv sein und bleiben
NEWS HS | 6/2015
Zitat
32 | WALK & TALK 2015
der Patientenorganisationen auch für das
Gesundheitswesen insgesamt ist und
würdigte auch die damit zusammenhän-
gende Freiwilligenarbeit.
Erfahrungsbericht von Liliane Trep-per, Vorstandsmitglied SPVGDie SPVG nahm am Samstag, 19. Sep-
tember an der Veranstaltung «Walk &
Talk» in Zug teil. Die SPVG betrieb dabei
auch einen Stand.
Es war ein wunderbarer Tag, nicht zu
heiss, aber erfüllt von einer sehr herzli-
chen Atmosphäre. Der Austausch mit
den anderen Gruppen, bei dem wir uns
kennenlernten, neue Mitglieder gewan-
nen oder uns über unsere verschiedenen
Krankheiten unterhielten, war sehr lehr-
reich.
Der Beginn am Nachmittag war etwas
harzig, danach hatten wir aber viele Be-
sucherinnen und Besucher, die sich für
die verschiedenen Stände interessierten.
Anschliessend gab es noch etwas Musik
und Urs Hürlimann, Gesundheitsdirek-
tor des Kantons Zug, richtete ein paar
Worte an uns, und der Tag schloss mit
einem feinen Nachtessen.
WELT-PSORIASIS-TAGÜber die verschiedenen Aktivitäten der SPVG rund um den World Psoriasis Day (WPD) vom 29. Oktober 2015 berichtet die Hautsache in ihrer nächsten Ausgabe.
HS | 6/2015 NEWS
LESERBRIEF | 33
In Hautsache 5/2015 in dem Artikel von
Dr. Möhrenschlager über Klimatherapie
steht in dem Absatz Totes Meer: Eine
Therapie am Toten Meer ist ganzjährig
möglich.
Das ist nicht richtig.
Bitte würden Sie in Hautsache 6/2015
die richtigen Angaben bringen, wie die-
se auch von Dr. Harari und Frau Jahn
vom Deutschen Medizinischen Zentrum
DMZ am Toten Meer angegeben werden.
Die Behandlungszeiten für Psoriasis und
Vitiligo (eine Kur dauert 3 bis 4 Wo-
chen) am Toten Meer liegt in den Mona-
ten April bis Oktober.
Mit freundlichen Grüssen
Adelheid Witzeling
Antwort der RedaktionDas Deutsche Medizinische Zentrum
DMZ empfiehlt Psoriasis- und Vitiligo-
Betroffenen auf ihrer Website für einen
Kur-Aufenthalt am Toten Meer den Zeit-
raum von April bis Oktober. Andere
Quellen empfehlen die Monate Septem-
ber bis November sowie Februar und
März oder die Frühlingsmonate (März,
April, Mai) und die späten Sommer- und
Herbstmonate (September, Oktober,
November). Diese letztgenannten Quel-
len raten jedoch davon ab, während der
heissesten Jahreszeit (Juli und August)
für einen Kuraufenthalt ans Tote Meer
zu reisen.
Von einem Aufenthalt während der
Wintermonate (Dezember und Januar)
raten die meisten Quellen ab.
Die Redaktion empfiehlt deshalb Perso-
nen, die sich für einen Therapieaufent-
halt am Toten Meer interessieren, sich
zuerst beim Veranstalter über die zu er-
wartenden Temperaturen in der Luft
und im Wasser sowie über die Luft-
feuchtigkeit zu erkundigen. Daneben ist
es sicher ratsam, die individuell geeigne-
te Zeit für einen Aufenthalt am Toten
Meer vorgängig mit der behandelnden
Ärztin oder dem behandelnden Arzt ab-
zusprechen.
Leserbrief: Richtigstellung HS 5/2015
NEWS HS | 6/2015
34 | DATEN REDAKTIONSSCHLUSS 2016
Ausgabe 1/2016 Freitag, 27. November 2015
Erscheint Anfang Januar 2016
Ausgabe 2/2016 Freitag, 22. Januar 2016
Erscheint Anfang März
Ausgabe 3/2016 Freitag, 25. März 2016
Erscheint Anfang Mai
Ausgabe 4/2016 Freitag, 27. Mai 2016
Erscheint Anfang Juli
Ausgabe 5/2016 Freitag, 15. Juli 2016
Erscheint Anfang September
Ausgabe 6/2016 Freitag, 23. September 2016
Erscheint Anfang November
Ausgabe 1/2017 Freitag, 25. November 2016
Erscheint Anfang Januar 2017
Beiträge oder Inserate können bis zum fett gedruckten Datum eingereicht werden.
Die Preise für Inserate sowie die Adresse der Redaktion und des Sekretariates finden
Sie im Impressum.
Redaktionsplan für das Jahr 2016
HS | 6/2015 NEWS
FIRMEN- UND APOTHEKENMITGLIEDER 2015 | 35
• AbbVie AG, Neuhofstrasse 23, 6341 Baar
• F. Hoffmann-La Roche AG, Bau 92, Büro 6.01.07, 4070 Basel
• Gebro Pharma AG,Gestadeckplatz 2, 4410 Liestal
• Haut+Lunge, Herr W. Hirschle, 8050 Zürich-Oerlikon
• IBSA Institut Biochimique SA, via del Piano, 6915 Pambio-Noranco
• Lasermed AG, Frohheimstrasse 2, 9325 Roggwil TG
• Merz Pharma (Schweiz) AG, Hegenheimermattweg 57, 4123 Allschwil
• Waldmann Lichttechnik GmbH, Benkenstrasse 57, 5024 Küttigen
• Apotheke am Kreuzplatz, Kreuzplatz 1, 8032 Zürich
• Bahnhof-Apotheke Zbinden AG, Bahnhofstrasse 13, 3401 Burgdorf
• Bären-Apotheke, Kalkbreitestrasse 131, 8003 Zürich
• Müli-Apotheke AG, Mühlestrasse 1, 5702 Niederlenz
Firmenmitglieder 2015
Apothekenmitglieder 2015
NEWS HS | 6/2015
Zitat
36 | ÄRZTEMITGLIEDER 2015
Ärztemitglieder 2015
• Dr. med. Manfred Aebischer, Raffort 2, 3286 Muntelier
• Dr. med. Urs Büttiker, Bubenbergplatz 8, 3011 Bern
• Dr. med. Michel Camenzind, 8, Rue de Saint-Léger, 1205, Genève
• Dermacenter Küssnacht, Bahnhofstrasse 15, 6403 Küssnacht am Rigi
• Dr. med. Christian Dietlin, Hautarzt-Zentrum, 4410 Liestal
• Dr. Norbert Hilty Aerzte AG, Landstrasse 117, FL-9490 Vaduz
• Dr. med. Martine Gaillard, Cabinet de naturopathie, 1219 Le Lignon
• Dr. med. Stefano Gilardi, Via Ramogna 16, 6600 Locarno
• Dr. med. Theodor Glauser, Lyssachstrasse 7, 3400 Burgdorf
• Dr. med. Félix Gueissaz, 33, Avenue du 1er-Mars, 2000 Neuchâtel
• Dr. med. Piroska Hirsbrunner-Argay, Rebgasse 5, 4410 Liestal
• Dr. med. Anton Huwyler, Waltenschwilerstrasse 16, 5610 Wohlen
• Dr. med. Barbara Krayenbühl, Goethestr. 22, 8001 Zürich
• Dr. med. Marcel Lucas Müller, Obere Bahnhofstrasse 1, 9500 Wil SG
• Dr. med. Daniel Perrenoud, Bd de Grancy 1, 1006 Lausanne
• Dr. med. et phil. Manfred Rodel, Zürcherstrasse 25, 8245 Feuerthalen
• Russo Maria, Kirchgasse 11, 5742 Kölliken
• Dr. med. Marlyse Schilling-Böckli, Klosterhofstr. 1, 8280 Kreuzlingen
• Dr. med. Jürg Schmidli, Stockhornstrasse 49, 3700 Spiez
• Dr. med. Beatrice Simona, Via della Stazione 5, 6600 Muralto
• Dr. med. Joanna Stäger-Kosinski, Gladbachstrasse 32, 8006 Zürich
• Dr. med. Gion G. Tscharner, Gutenbergstrasse 5, 3011 Bern
• Dr. Delphine Vust, Avenue de la Gare 53, 2000 Neuchâtel
• Dr. med. Hans Peter Wehrli, Sonneckweg 6, 3600 Thun
• Dr. med. Martin Widmer, St.Gallerstrasse 50, 9400 Rorschach
HS | 6/2015 NEWS
SPONSOREN | 37
Sponsoren
ABBVIE AGNeuhofstrasse 23, 6341 Baar
CELGENE GMBHBändliweg 20, Postfach, 8048 Zürich
JANSSEN-CILAG AGGubelstrasse 34, 6300 Zug
LEO PHARMAEichwatt 5, 8105 Regensdorf
NOVARTIS PHARMA SCHWEIZ AGSuurstoffi 14, Postfach, 6343 Rotkreuz
PFIZER AGSchärenmoosstrasse 99, 8052 Zürich
SPEZIALAPOTHEKE MEDISERVICE AGAusserfeldweg 1, 4528 Zuchwil
Eventsponsor:
REGIONAL HS | 6/2015
38 | NACHRICHTEN
Zitat
PSORIASIS SCHULUNG
Die Dermatologische Universitätsklinik führt Psoria-
sis-Kurse für PatientInnen und ihre Angehörigen
durch, welche an jeweils 2 Abenden für zirka 2 bis 3
Stunden stattfinden. Die Kurse werden von einem
Team aus den Bereichen Dermatologie, Psychologie,
Ernährung und Pflege geleitet.
Ziel der Kurse ist es, den Teilnehmern das Krank-
heitsbild der Psoriasis und die entsprechenden
Auslöse faktoren näher zu bringen. Ein Schwerpunkt
bildet insbesondere die Besprechung der verschiede-
nen Behandlungsmöglichkeiten. Weitere Schwer-
punkte sind die Besprechung von möglichen Zusam-
menhängen zwischen der Psoriasis und der
Ernährung sowie der Einfluss von psychosozialen
Faktoren.
Kurstermine Herbst 2015Kurs 3/2015: 4.11.2015 und 11.11.2015
Patienten-Information Zeit: 18.00 bis 20.00 Uhr
Ort: Dermatologische Universitätsklinik,
Inselspital, Bibliothek 1. OG, Raum 121
Anmeldung: Ursula Stäger, Telefon 031 632 08 15
UNIVERSITÄTSKLINIK FÜR DERMATOLOGIE INSELSPITAL, UNIVERSITÄTSSPITAL BERN
HS | 6/2015 REGIONAL
NACHRICHTEN | 39
Am 24. November 2015, 18.00 bis 19.00 Uhr, findet
im Universitäts-Spital Zürich, organisiert von der
Dermatologischen Klinik, unter der Leitung von Prof.
Dr. med. Lars French, Klinikdirektor Dermatologie
USZ, und PD Dr. med. Dr. sc. nat. Alexander Navarini,
Oberarzt Dermatologie USZ, in der Aula im Schu-
lungszentrum (Raum A16) an der Gloriasstrasse 19,
8091 Zürich, eine
PUBLIKUMSVERANSTALTUNG ÜBER PSORIASISstatt.
An dieser Veranstaltung erfahren Sie mehr über die
Krankheit Schuppenflechte und deren Behandlung
(heutige und zukünftige medikamentöse Möglichkei-
ten und Begleitmassnahmen wie bestmögliche Haut-
pflege), sowie weitere Hinweise für den Umgang mit
der Krankheit.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen.
Weitere Informationen: Catherine Frey-Blanc,
[email protected], Telefon 044 255 86 63
DERMATOLOGISCHE KLINIK DES UNIVERSITÄTS-SPITALS ZÜRICH
REGIONAL HS | 6/2015
40 | NACHRICHTEN
ZitatA vos fourchettes au restaurant le Ticino av Ruchon-
net à Lausanne
Nous vous attendons pour partager un repas de fin
d’année (il est autorisé de parler la bouche pleine) le
mercredi 9 décembre à 19 h.
Il est préférable de s’annoncer auprès de
[email protected] ou au 079 581 42 05
Les plaisirs de la table sont un excellent moment pour
partager entre nous, les vitiligais et le psoriasais.
Avant les fêtes nous vous proposons de nous réunir
pour échanger nos expériences.
Le jeudi 3 décembre 2015 à 19h00A la «Maison des Associations» salle Albert Jaccard
15, rue des Savoises, 1205 Genève
En attenant d’avoir le plaisir de vous revoir – ou de
faire votre connaissance – à cette occasion, nous vous
adressons nos meilleures salutations.
A bientôt,
Pour le groupe psoriasis et vitiligo de Genève
Adelheid Witzeling
GROUPE PSORIASIS LAUSANNE
GROUPE PSORIASIS ET VITILIGO GENÈVE
HS | 6/2015 REGIONAL
NACHRICHTEN | 41
Herzliche Einladung zum
WEIHNACHTS-PSO-TREFF
in der Nord-West-Schweiz
Wir sind die Psoriasis-Regionalgruppe der Nord-
West-Schweiz, die sich gerne in gemütlichem Rah-
men trifft.
Persönlicher Austausch, Ideen als Vortragsthemen
und der Kontakt am Welt-Psoriasis-Tag sind wichtige
Anliegen für uns.
Kommen Sie an unser traditionelles Weihnachtsessen
im Dezember und geniessen Sie mit uns den Abend am
Freitag, 11. Dezember 2015, ab 19 Uhrim Café des Park-Hotels in Rheinfelden.
Wir freuen uns auf Sie und Ihre Partnerin oder Ihren
Partner.
Bitte melden Sie sich bei uns an
bis Dienstag, 9. Dezember
bei Martha Bürgler, Telefon 061 851 42 04, bzw.
[email protected] oder bei Andrea Weber,
PSORIASIS-REGIONALGRUPPE NORD-WEST-SCHWEIZ
REGIONAL HS | 6/2015
42 | NACHRICHTEN
ZitatHerzliche Einladung zum
HERBSTTREFFEN MIT MEDITERRANEM ABENDESSEN
Dienstag, 24. November 2015, 19.00 UhrRISTORANTE LA VELA, Steinenring 60, 4001 Basel
Anfahrt: Tramhaltestelle Zoo Bachletten, Tram Nr. 1
oder 8 ab Bahnhof Basel SBB
Partnerinnen und Partner sowie neue Gruppenmit-
glieder sind uns herzlich willkommen. Auf einen in-
formativen und gemütlichen Abend freut sich
Ruth Aeschlimann, Regionalgruppe Vitiligo Nordwest-
schweiz
Anmeldung bitte bis Samstag, 21. November 2015,
an Telefon 061 911 97 21 oder aeschlimann_ruth@
hotmail.com
VITILIGO NORDWESTSCHWEIZ
HS | 6/2015 REGIONAL
NACHRICHTEN | 43
REGIONALGRUPPE VITILIGO BERN / INNERSCHWEIZ
WINTERTREFFEN IN BERN
Wir treffen uns am Samstag, 28. November 2015,
um 12.30 Uhr zu einem gemütlichen Mittagessen.
Das Restaurant ist noch nicht bestimmt und wird bei
Anmeldung mitgeteilt.
Ich freue mich auf viele Anmeldungen.
Simone Bühler
Anmeldung bis 20. November an 079 441 03 62,
November 3 WPD – Hautpflegekurs Apotheke Müli
Niederlenz 4 und 11: Psoriasis-Schulung Insel-Spital 9 WPD – Hautpflegekurs Apotheke Gossau 14 RegionalleiterInnen-Tagung 24 Publikumsveranstaltung Psoriasis
Universitätsspital Zürich 24 Gruppentreffen Vitiligo Nordwest-
schweiz 25 Gruppentreffen Weihnachten Psoriasis
Ostschweiz
28 Gruppentreffen Vitiligo Bern/Inner-schweiz
Dezember 3 Gruppentreffen Psoriasis und Vitiligo
in Genf 9 Gruppentreffen Psoriasis und Vitiligo
in Lausanne 11 Gruppentreffen Weihnachten Psoriasis
Nordwestschweiz
Agenda 2015
Psori-Treff Psori-
Treff
Psori-Treff
Psori-Treff Psori-
TreffPsori-
Treff
Psori-Treff
PsoriTreffOstschweiz
PsoriTreffOstschweiz
PsoriTreffOstschweiz
Wir sind eine Gruppe von Psoriasis- (Schup-penflechte) Betroffenen, die in gemütlichem Rahmen Erfahrungen und Tipps austauschen, neue Behandlungsmöglichkeiten diskutieren oder auch einfach mal einen Schwatz machen.
Unsere Gruppentreffen finden jeweils um 19.00 Uhr im Rosenbergsaal des Migros-Restaurant im Hauptbahnhof St. Gallen statt.
Psori-TreffPsori-
Treff
Psori-Treff
Psori-TreffPsori-
TreffPsori-
Treff
Psori-Treff
PsoriTreffO s t s c h w e i z
PsoriTreffO s t s c h w e i z
PsoriTreffO s t s c h w e i z
SPVGSCHWEIZERISCHE PSORIASIS UND VITILIGO GESELLSCHAFT
Wir sind die Regionalgruppe Ostschweiz der
Scheibenstrasse 20, Postfach 13000 Bern 22T 031 359 90 99, F 031 359 90 [email protected], www.spvg.ch
Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen!
Informationen und Anmeldung:Conny Loritz, Telefon 071 722 72 [email protected]
Wir freuen uns auf viele spannende Gespräche und gemütliche Stunden!
UNSERE NÄCHSTEN TREFFEN
Mittwoch, 25. November 2015Weihnachtsessen (Ort noch nicht bekannt)
Montag, 1. Februar 2016 Rosenbergsaal, Migros-Restaurant im HB
Montag, 7. März 2016 Rosenbergsaal, Migros-Restaurant im HB
Mittwoch, 1. Juni 2016Sommerfest (Ort noch nicht bekannt)
Montag, 22. August 2016Rosenbergsaal, Migros-Restaurant im HB
Montag, 26. September 2016Rosenbergsaal, Migros-Restaurant im HB
P103xxx_SPVG_Psori_Treff_Ostschweiz_2016.indd 1 19.10.2015 15:19:32
HS | 6/2015 REGIONAL
ADRESSEN | 45
PS
OR
IAS
IS
VIT
ILIG
O
AARGAU vakant
NORDWESTSCHWEIZMartha Bürgler-Alder, Bahnhofstrasse 110, 4313 Möhlin
Telefon 061 851 42 04, [email protected] oder
Andrea Weber-Meyer, Liestalerstrasse 4, 4415 Lausen, [email protected]
OSTSCHWEIZConny Loritz, Telefon 071 722 72 48, [email protected]
Annelies Barraz
LAUSANNECatherine Guidi, Telefon 079 581 42 05, [email protected]
ZÜRICHFriederike Erhorn, Telefon 044 586 83 50, [email protected]
TESSIN vakant
GENFAdelheid Witzeling, Telefon 022 794 28 90, [email protected]
NORDWESTSCHWEIZRuth Aeschlimann, Liestalerstrasse 42, 4411 Seltisberg, Telefon 061 911 97 21,
Fax 061 913 00 25, [email protected]
INNERSCHWEIZ/BERN Simone Bühler, Telefon 033 251 06 85, [email protected]
LAUSANNERuby Sudan, Chemin Entre-bois 26, 1018 Lausanne,
Telefon 021 646 82 74 (Montags erreichbar)
GENFvakant
ZÜRICHvakant
Koordination Westschweiz Psoriasis und Vitiligo:Adelheid Witzeling, Telefon 022 794 28 90, [email protected]
REGIONALGRUPPEN
Psori-Treff Psori-
Treff
Psori-Treff
Psori-Treff Psori-
TreffPsori-
Treff
Psori-Treff
PsoriTreffOstschweiz
PsoriTreffOstschweiz
PsoriTreffOstschweiz
Wir sind eine Gruppe von Psoriasis- (Schup-penflechte) Betroffenen, die in gemütlichem Rahmen Erfahrungen und Tipps austauschen, neue Behandlungsmöglichkeiten diskutieren oder auch einfach mal einen Schwatz machen.
Unsere Gruppentreffen finden jeweils um 19.00 Uhr im Rosenbergsaal des Migros-Restaurant im Hauptbahnhof St. Gallen statt.
Psori-TreffPsori-
Treff
Psori-Treff
Psori-TreffPsori-
TreffPsori-
Treff
Psori-Treff
PsoriTreffO s t s c h w e i z
PsoriTreffO s t s c h w e i z
PsoriTreffO s t s c h w e i z
SPVGSCHWEIZERISCHE PSORIASIS UND VITILIGO GESELLSCHAFT
Wir sind die Regionalgruppe Ostschweiz der
Scheibenstrasse 20, Postfach 13000 Bern 22T 031 359 90 99, F 031 359 90 [email protected], www.spvg.ch
Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen!
Informationen und Anmeldung:Conny Loritz, Telefon 071 722 72 [email protected]
Wir freuen uns auf viele spannende Gespräche und gemütliche Stunden!
UNSERE NÄCHSTEN TREFFEN
Mittwoch, 25. November 2015Weihnachtsessen (Ort noch nicht bekannt)
Montag, 1. Februar 2016 Rosenbergsaal, Migros-Restaurant im HB
Montag, 7. März 2016 Rosenbergsaal, Migros-Restaurant im HB
Mittwoch, 1. Juni 2016Sommerfest (Ort noch nicht bekannt)
Montag, 22. August 2016Rosenbergsaal, Migros-Restaurant im HB
Montag, 26. September 2016Rosenbergsaal, Migros-Restaurant im HB
P103xxx_SPVG_Psori_Treff_Ostschweiz_2016.indd 1 19.10.2015 15:19:32
IMPRESSUM HS | 6/2015
Mitglieder- und Fachzeitschrift der Schweize-rischen Psoriasis- und Vitiligo-Gesellschaft (SPVG)
Französische Ausgabe: La peau surtout
Nr. 06/2015, November/Dezember 2015
Erscheint sechsmal jährlich.Auflage: 2000 (franz. 550) Exemplare
Das Abonnement der Zeitschrift ist für Mitglieder der SPVG gratis.
Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 27. November 2015
Redaktion – [email protected]. iur. Christa Inglin, Dachsmattstrasse 7, 4416 Bubendorf
Layout/Druckvorstufe/ProduktionAppenzeller Druckerei AGMonika Fritsche, Engelgasse 3, 9050 AppenzellTelefon 071 788 30 02, Fax 071 788 30 [email protected]
Projektleitung und Firmenbetreuung SPVG Sabina Seiler, [email protected]
InseratepreiseInserate nur in Hautsache:1/1 Seite CHF 600.–1/2 Seite CHF 350.–1/4 Seite CHF 200.–
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Umschlagseiten 4-farbig: CHF 200.– Aufpreis für 1/1-Seite. Aufpreis für kleinere Inserate anteilmässig.
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Nichtkommerzielle Kleininserate vonMitgliedern sind gratis.
Sekretariat SPVGScheibenstrasse 20 Postfach 1, 3000 Bern 22Telefon 031 359 90 99, Fax 031 359 90 [email protected]
Telefonzeiten Sekretariat und Beratung:Mo 13.30–16.30 UhrDo 13.30–16.30 Uhr
Sekretariat: Philipp Krähenmann
SPVG-Website: www.spvg.chDie SPVG ist Mitglied der Europäischen Patien-tenvereinigung der Psoriasis-Organisationen (EUROPSO), der Internationalen Föderation der Psoriasis-Vereinigungen (IFPA) und des International Psoriasis Networks.
Der Vorstand der SPVGLaurent Häusermann (Präsident), Widnau SGPhilipp Krähenmann, Schwarzenburg BEEdgar Koller, Mosnang SGDr. phil. Nina Ehrlich, Burgdorf BELiliane Trepper, GenfProf. Dr. med. Nikhil YawalkarHans Gubler (Gast, Tessin)
Wissenschaftlicher BeiratProf. Dr. med. Boehncke W.H., GenfProf. Dr. med. Braathen Lasse Roger, IttigenDr. med. Conrad Curdin, LausanneDr. med. Dommann Stefan, FeldmeilenProf. Dr. med. French Lars E., ZürichDr. med. Gilardi Stefano, LocarnoProf. Dr. med. Gilliet Michel, Lausanne Prof. Dr. med. Dr. phil. Haase Ingo, ZürichProf. Dr. med. Hohl Daniel, Lausanne Dr. med. Ingold-Oertle Rolf, AltstättenProf. Dr. med. Itin Peter, BaselFrau Dr. med. Kalbacher Brigitte, St.GallenPD Dr. med. Möller Burkhard, BernDr. med. Müller Bruno, BernPD Dr. med. Müller Marcel Lucas, Wil SGDr. med. Navarini Alexander, Zürich
MitgliederbeiträgeEinzelmitglieder CHF 80.–Stud./Lehrl. (Ausweiskopie) CHF 40.–Ärzte-/Apothekermitglieder CHF 150.–Firmenmitglieder mind. CHF 500.–Sponsoren mind. CHF 5000.–
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