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Nancy Werlin • Der Fluch von Scarborough Fair

Nancy Werlin • Der Fluch von Scarborough Fair · Are you going to Scarborough Fair? Parsley, sage, rosemary and thyme Remember me to one who lives there She must be a true love

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Nancy Werlin • Der Fluch von Scarborough Fair

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Nancy Werlin

Der Fluch von

Scarborough Fair

Aus dem Amerikanischen von Gabriele Burkhardt Die Autorin

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r Nancy Werlin wurde in Peabody, Massachusetts, geboren. Sie hat in Yale Anglistik studiert und arbeitet heute als technische Redakteurin und als freie Jugendbuchautorin. 1999 erhielt sie den Edgar Award in der Kategorie bester Roman für Junge Erwachsene, 2006 wurde sie mit The Rules of Survival für den National Book Award nominiert. Nancy Werlin lebt in Boston.

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Nancy Werlin

Der Fluch von

Scarborough Fair

Aus dem Amerikanischen von Gabriele Burkhardt

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cbt ist der Jugendbuchverlagin der Ver lags grup pe Ran dom House

Verlagsgruppe Random House FSc-DEu-0100Das für dieses Buch verwendete FSc®-zertifizierte Papier München Super Extra liefert Arctic Paper Mochenwangen GmbH.

1. AuflageDeutsche Erstausgabe Oktober 2011Gesetzt nach den Regeln der Rechtschreibreform© cbj/cbt-Verlag, München 2011Alle Rechte dieser Ausgabe bei cbt/cbj Verlag, München in der Verlagsgruppe Random House GmbH© 2008 Nancy WerlinErstmals erschienen 2008 unter dem Titel » Impossible« bei Dial, einem Imprint der Penguin Verlagsgruppe, New York Aus dem Amerikanischen von Gabriele BurkhardtLektorat: Kerstin Windischumschlaggestaltung: init.büro für gestaltung, Bielefeld, unter Verwendung einer Vorlage von Natalie Sousa und eines Fotos von corbis KK · Herstellung: Sabine KittelSatz: Buch-Werk statt GmbH, Bad Aib lingDruck und Bin dung: GGP Me dia GmbH, Pöß neckISBN 978-3-570-30717-5Prin ted in Germ any

www.cbt-ver­lag.de

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The El fin Knight

Are you go ing to Sca rborough Fair?Pars ley, sage, ro se ma ry and thymeRe mem ber me to one who lives thereShe must be a true love of mine

Tell her she’ll sleep in a goo se-fe ather bedPars ley, sage, ro se ma ry and thymeTell her I swear she’ll have no thing to dreadShe must be a true love of mine

Tell her to mor row her ans wer make knownPars ley, sage, ro se ma ry and thymeWhat e’er she may say I’ll not le ave her aloneShe must be a true love of mine

Her ans wer it came in a week and a dayPars ley, sage, ro se ma ry and thymeI’m sor ry, good Sir, I must ans wer thee nayI’ll not be a true love of thine

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From the sting of my curse she can never be freePars ley, sage, ro se ma ry and thymeUn less she un rav els my ridd lings threeShe will be a true love of mine

Tell her to make me a magi cal shirtPars ley, sage, ro se ma ry and thymeWith out any seam or ne ed le workElse she’ll be a true love of mine

Tell her to find me an acre of landPars ley, sage, ro se ma ry and thymeBe tween the salt wa ter and the sea strandElse she’ll be a true love of mine

Tell her to plow it with just a goat’s hornPars ley, sage, ro se ma ry and thymeAnd sow it all over with one grain of cornElse she’ll be a true love of mineAnd her daught ers for ever pos sess i ons of mine

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Der El fen rit ter

Gehst du zum Markt nach Sca rborough?Pe ter si lie, Sal bei, Thy mi an und Ro sma rein.Grüß mir eine, die dort wohnt.Sie soll mei ne wah re Lie be sein.

Sag ihr, sie wird auf Gän se dau nen ruhn.Pe ter si lie, Sal bei, Thy mi an und Ro sma rein.Ich schwö re, ich wer de ihr nichts zu lei de tun.Sie soll mei ne wah re Lie be sein.

Mor gen er war te ich Ant wort von ihr.Pe ter si lie, Sal bei, Thy mi an und Ro sma rein.Was sie auch sagt, sie hat kei ne Ruhe vor mir.Sie soll mei ne wah re Lie be sein.

Ihre Ant wort kam nach ei ner Wo che und ei nem Tag.Pe ter si lie, Sal bei, Thy mi an und Ro sma rein.Tut mir leid, mein Herr, dass ich Euch nicht mag.Ich wer de nicht Eure wah re Lie be sein.

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Nie mals ent flie hen wird sie mei nem Bann.Pe ter si lie, Sal bei, Thy mi an und Ro sma rein.Wenn sie nicht drei Rät sel lö sen kann,Wird sie mei ne wah re Lie be sein.

Ein Zau ber hemd sie mir fer ti gen mag.Pe ter si lie, Sal bei, Thy mi an und Ro sma rein.Ohne Na del, Saum und Naht.Sonst wird sie mei ne wah re Lie be sein.

Sie soll für mich fin den ei nen Mor gen Land.Pe ter si lie, Sal bei, Thy mi an und Ro sma rein.Zwi schen Mee res gischt und Mee res strand.Sonst wird sie mei ne wah re Lie be sein.

Sie soll es pflü gen mit ei ner Zie ge Horn.Pe ter si lie, Sal bei, Thy mi an und Ro sma rein.Und es ganz be sä en mit ei nem ein zi gen Korn.Sonst wird sie mei ne wah re Lie be sein,Und ihre Töch ter sind auf ewig mein.

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Pro log

Am Abend von Lucy Sca rboroughs sieb tem Ge burts tag, nach ei ner Par ty, wie sie die Nach barn nicht mehr er lebt hat ten seit – nun ja, seit Luc ys sechs tem Ge burts tag, be-kam Lucy ein letz tes, un er war te tes Ge schenk. Es han del te sich um ei nen hand ge schrie be nen Brief ih rer Mut ter – ih rer leib li chen Mut ter Mi randa. Es war kein Ge burts tags brief im üb li chen Sinn, son dern ein Brief aus der Ver gan gen heit. Mi randa hat te ihn vor Luc ys Ge burt an ihre Toch ter ge-schrie ben und ihn in der Hoff nung ver steckt, Lucy möge ihn recht zei tig fin den, da mit er ihr hel fen könn te.

Es soll te je doch vie le Jah re dau ern, ehe Lucy das be griff. Es war be zeich nend für Miran das grau sa mes Schick sal, dass ihre Toch ter die sen Brief viel zu früh ent deck te. Mit ih ren sie ben Jah ren wuss te Lucy kaum et was über Mi randa und ver miss te sie auch nicht, weil sie wun der vol le Er satz el tern hat te. Lucy hat te auch kei ne Ah nung, dass ihre Mut ter frü-her ein mal, vor ih rer Ge burt, ein paar Mo na te in dem sel ben Zim mer ge schla fen hat te, das jetzt ihr ge hör te.

Als Lucy den Brief fand, konn te sie nicht wis sen, von wem er stamm te oder dass es sich über haupt um ei nen Brief han del te.

Lucy war ge ra de da bei, das un ters te Re gal des ein ge bau-

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ten Bü cher bords in ih rem Schlaf zim mer in Be schlag zu neh-men. Zu vor war es mit Bü chern ih rer Pfle ge mut ter voll ge-stopft ge we sen. »Es platzt aus al len Näh ten«, hat te So le dad Mar ko witz fest ge stellt, und neu lich hat te sie zu Lucy ge sagt: »Als wir in die ses Haus zo gen und dein Schlaf zim mer noch ein Gäs te zim mer war, habe ich alle mei ne col lege bü cher hier un ter ge bracht. Ich brin ge sie dem nächst nach un ten ins Büro, da mit du Platz für dei ne Sa chen hast.«

Doch bis jetzt war es bei der An kün di gung ge blie ben, und des halb hat te Lucy be schlos sen, sich selbst da rum zu küm mern. Das er sehn te Ge burts tags ge schenk, ei nen klei-nen schwar zen Pu del, hat te sie zwar nicht be kom men, da-für aber vie le Bü cher, wie zum Bei spiel Har ry Pot ter und der Stein der Wei sen und eine Ge samt aus ga be der Chro ni ken von Nar nia. Jetzt woll te sie die Bü cher or dent lich ins Re-gal stel len und war ten, bis sie alt ge nug war, um sie selbst le sen zu kön nen.

Nach dem Lucy So le dads Bü cher aus dem Re gal ge räumt hat te, be merk te sie, dass das un ters te Re gal brett nicht fest ver schraubt war, son dern ganz he raus ge ho ben wer den konn-te. Zwi schen Re gal und Fuß bo den be fand sich ein we ni ge Zen ti me ter brei ter stau bi ger, ge hei mer Spalt.

Als Lucy die sen ge hei men Spalt mit sieb zehn wie der ent-deck te, be merk te sie et was, das ihr mit sie ben nicht auf ge fal-len war: Die Nä gel, mit de nen das Re gal brett ur sprüng lich be fes tigt wor den war, wa ren sorg fäl tig he raus ge zo gen wor-den. Da erst be griff sie, dass Mi randa das ge tan hat te. Aber als Sie ben jäh ri ge fand Lucy es nur un ge heu er span nend, ein Ge heim fach ent deckt zu ha ben. Ein rich ti ges Ge heim fach!

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Lucy beug te sich nach vorn, um bes ser hi nein se hen zu kön nen, und tas te te mit bei den Hän den in dem Fach he-rum. Au ßer Staub fand sie nur ein Bün del ver gilb tes, von Hand be schrie be nes Pa pier.

Sie zog die Blät ter her vor und sah sie durch. Sie wa ren nicht be son ders auf re gend, ob wohl sie an den Rän dern aus-ge franst wa ren, als sei en sie aus ei nem Buch he raus ge ris sen wor den – was sie ir gend wie doch wie der in te res sant mach te. Die Schrift war ver blasst und so win zig und ge drängt, dass sie selbst für je man den, der an Schreib schrift ge wöhnt war, nur schwer zu ent ziff ern ge we sen wäre.

Für ei nen Mo ment war Lucy ent täuscht. Wa rum hat te der Ver fas ser den Text nicht in den com pu ter ein ge tippt und die Sei ten aus ge druckt, wie je der ver nünf ti ge Mensch?

Dann kam ihr ein Ge dan ke. Viel leicht wa ren die Blät ter wirk lich sehr, sehr alt und stamm ten aus ei ner Zeit, in der es noch kei ne com pu ter gab. und viel leicht han del te es sich bei den Wor ten auf dem Pa pier um Zau ber sprü che. Das wür de er klä ren, wa rum die Sei ten ver steckt wor den wa ren. und es wür de be deu ten, dass sie in dem Ge heim fach ei nen Schatz ent deckt hat te.

Lucy wünsch te sich so sehr, dass es so wäre. Wenn sie tat-säch lich ein Ge heim fach mit Zau ber sprü chen be saß, wuss te sie schon, was sie da mit an fan gen wür de.

Sie war ganz auf ge regt.Lucy durch such te den Sta pel von Ge burts tags ge schen ken,

bis sie das Ge schenk ih res äl tes ten Freun des Zach Green-field fand, der gleich ne ben an wohn te. Es war ein Red-Sox-T-Shirt, das er an geb lich von sei nem ei ge nen Geld für sie

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ge kauft hat te. Auf der Rück sei te stand über der Num mer 8 »Ya str zem ski«. Je der Red-Sox-Fan in Bos ton kann te den Na men, auch wenn er ihn nicht buch sta bie ren konn te. Zu-erst war Lucy über das Ge schenk hocher freut ge we sen. Yaz war ein ehe ma li ger Spie ler, den Zach be wun der te.

Aber das Pro blem war, dass das T-Shirt die Grö ße M für Er wach se ne hat te und Lucy des halb gar nicht pass-te. und das be deu te te ent we der, dass Zach sie ei gent lich nie rich tig an ge se hen, son dern nur so ge tan hat te. Oder er hat te das T-Shirt viel leicht für sich ge kauft (Zach trug gern wei te T-Shirts) und erst in letz ter Mi nu te be schlos-sen, es Lucy zu schen ken, weil er ih ren Ge burts tag ver-ges sen hat te.

Ob wohl Lucy durch aus nicht ab ge neigt war, an Zau ber-sprü che in ge hei men Bü cher re gal fä chern zu glau ben, dach-te sie im Gro ßen und Gan zen doch sehr ra ti o nal, und des-halb tipp te sie auf die zwei te Mög lich keit. In letz ter Zeit war Zach, der schon neun ein halb war, im mer öf ter mit sei-nen gleich alt ri gen Freun den zu sam men ge we sen. Er spiel te nur noch sel ten mit Lucy, und in der Schu le sag te er kaum noch Hal lo.

Das tat weh.Im Ver trau en auf die Macht der Ma gie fal te te Lucy das

T-Shirt or dent lich zu sam men und leg te es in das Ge heim-fach. Dann hob sie die von Hand be schrie be nen Blät ter auf, kon zent rier te sich und wähl te ei nen Satz von der Mit te der ers ten Sei te aus. Die ser Satz war mit et was dunk le rer Tin te ge schrie ben als der Rest, so als habe der Ver fas ser den Füll-hal ter fest auf ge drückt. Die ser, wenn auch nur kur ze, Satz

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muss te als Zau ber spruch ge nü gen, weil Lucy mit dem Le-sen Schwie rig kei ten hat te.

Sie las ihn lei se, da sie nicht si cher war, ob sie alle Wor te rich tig aus sprach, und weil sie sie nicht ver stand.

»Wenn ich in den Spie gel schaue, sehe ich mei ne Mut-ter, und ich habe sol che Angst, dass du en den wirst wie wir: ver dammt, ver flucht … Das klingt al les so me lo dra ma tisch und lä cher lich, aber es ist wahr.«

Wäh rend Lucy den Satz aus sprach, hat te sie ein un gu tes Ge fühl. Am liebs ten hät te sie ihre Pfle ge el tern ge ru fen und ih nen die Blät ter und das Ge heim fach ge zeigt.

Al les wäre an ders ge kom men, wenn Lucy es ge tan hät te.Oder auch nicht.Aber sie tat es letzt lich nicht und füg te so gar noch ei ge-

ne Zau ber for meln hin zu: »Ab ra ka dab ra! Bibb edi-bobb edi-bu!« Sie steck te die Sei ten zwi schen das zu sam men ge leg te T-Shirt in dem Ge heim fach. Dann leg te sie das Re gal brett da rü ber und stell te ihre neu en Bü cher auf das Bord, wie sie es ur sprüng lich vor ge habt hat te.

Der Zau ber spruch wür de funk ti o nie ren, da war sie sich si cher. Selbst wenn sie die Wor te nicht rich tig aus ge spro-chen oder den fal schen Satz aus ge wählt hat te, die ma gi-schen Sei ten be fan den sich in dem T-Shirt, ka men da mit in Be rüh rung und wür den ihre Auf ga be er fül len. Au ßer dem hat te sie Ge duld. Sie er war te te nicht, dass Zach sich qua si über Nacht än der te. Aber wenn sie erst alt ge nug war und das T-Shirt pass te, wür de Zach sich wie der an ihre Freund-schaft er in nern.

Lucy mal te sich schon aus, wie sie an ih rem nächs ten

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Geburts tag in dem Ge heim fach nach se hen wür de. Sie wür-de das T-Shirt an pro bie ren, und viel leicht konn te sie dann auch all die an de ren Zau ber sprü che le sen.

Doch als der Tag ih res ach ten Ge burts tags kam, hat te Lucy das Ge heim fach mit dem T-Shirt und den ge heim nis-vol len Blät tern mit der ver blass ten, ge dräng ten Schrift völ lig ver ges sen. Erst als sie mit sieb zehn in gro ßen Schwie rig kei-ten steck te, soll te sie sich wie der da ran er in nern.

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Ka pi tel 1

Zehn Mi nu ten nach der letz ten un ter richts stun de er hielt Lucy eine SMS von ih rer bes ten Freun din Sa rah Hebert. »Brau che dich.«

»Gib mir 2 Mi nu ten«, schrieb Lucy zu rück. Sie seufz te, nahm ih ren Ruck sack und be gab sich zur Mäd chen-um-klei de, wo Sa rah si cher schon auf sie war te te. Nichts und nie mand, nicht ein mal Jeff Mundy, wür de sie vom Trai ning ab hal ten.

Be stimmt hat te Sa rah wie der Prob le me mit Jeff. Lucy hat te ihn beim Mit tag es sen be ob ach tet, wie er mit ei ner be zau bern den un ter stu fen schü le rin flir te te. Viel leicht hat-te Sa rah ja dies mal end gül tig die Nase voll von ihm. Lucy hoff te es zu min dest.

Trotz dem war es eine heik le An ge le gen heit. und Lucy hat te nicht ge nü gend Er fah rung mit Jun gen, um ih rer Freun din ei nen Rat zu ge ben. Von Gray Spen cer mal ab ge-se hen, den man aber ei gent lich nicht zäh len konn te. Nein, ich habe kei ne Er fah rung, dach te Lucy grim mig, aber da-für kann te sie Sa rah ge nau und wuss te, was sie glück lich mach te. und sie be saß ei nen ge sun den Men schen ver stand, wel cher Sa rah mitt ler wei le völ lig ab han den ge kom men war.

Als Lucy in den um klei de raum kam, saß Sa rah schon

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um ge zo gen auf ei ner Bank ne ben Luc ys Spind. »Bist du okay?«, frag te Lucy.

»Ja. Es ist nur – dies mal geht es nicht um Jeff, son dern um mich. Ich hab ein Pro blem.« Sa rah mach te eine ra sche Hand be we gung. »Aber jetzt müs sen wir zum Trai ning.«

Lucy leg te den Arm um die Schul tern ih rer Freun din und drück te sie. »Wenn du willst, kön nen wir spä ter da rü ber re-den.«

Sa rah nick te und ver such te zu lä cheln.Lucy zog sich um, und dann gin gen sie zu sam men zum

Sport platz der Schu le, um auf dem In nen feld der 400-m-Bahn Dehn ü bun gen zu ma chen. Zwar un ter schied sich Luc ys Hür den trai ning von Sa rahs Lang lauf trai ning, aber trotz dem trai nier ten sie so viel wie mög lich ge mein sam.

Wäh rend sie Sei te an Sei te ihre Bei ne dehn ten, konn-te Sa rah dann doch noch ihr Herz aus schüt ten. Lucy hör-te sich al les ge dul dig an, auch das, was sie schon vie le Male zu vor ge hört hat te. Aber als Sa rah sag te: »Wir wa ren uns von An fang an ei nig, dass es zwi schen uns nichts Erns tes ist. Jeff hat recht, es ist mein Pro blem, dass ich so ei fer süch tig bin, nicht seins, weil er nichts falsch macht«, konn te Lucy nicht län ger an sich hal ten.

»Sa rah, bit te. Das Pro blem ist doch nicht, dass du eure Be zie hung erns ter nimmst als Jeff. Dei ne Ein stel lung ist nicht ver kehrt, und es ist auch nicht falsch, dass Jeff es an-ders sieht. Be greifst du denn nicht? Ihr passt ein fach nicht zu sam men. Du soll test dich da mit ab fin den und dich nach je mand an de rem um se hen.«

»Aber ich will nie mand an de ren! Jeff ist so witzig, so klug

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und gut aus se hend, und ich lie be ihn. Wenn ich doch nur mei ne Ge füh le kont rol lie ren könn te –«

»Dann sei ihm ein fach nur eine gute Freun din, und bas-ta. Wenn du mehr willst, such dir ei nen, der dir nicht stän-dig wehtut. Auch wenn Jeff dich nicht ab sicht lich ver letzt, wehtut es trotz dem, stimmt’s?«

Lucy pack te ih ren Fuß und zog ihn auf ei nem Bein ste-hend hin ter sich, um ih ren Quadri zeps zu deh nen. Sie be-schloss, ih rer Freun din nicht zu sa gen, dass Jeff sehr wohl wuss te, dass er Sa rah ver letz te, und dass es ihm egal war, so-lan ge er be kam, was er woll te – näm lich mit Sa rah nur dann zu sam men zu sein, wenn er Lust dazu hat te.

Sa rah schwieg eine Wei le und kon zent rier te sich auf ihr Stretc hing. Dann mein te sie: »Lucy, ich glau be nicht, dass du das ver stehst. Ich kann mei ne Ge füh le nun mal nicht kont rol lie ren. Ich kann mich nicht ein fach nach je mand an-de rem um se hen. Ich weiß ge nau, was und wen ich will.«

Lucy wech sel te auf das an de re Bein. Sie wähl te ihre Wor-te mit Be dacht. »Aber es tut dir doch so weh. Das kann nicht rich tig sein.«

»Lie be tut nun mal weh«, er klär te Sa rah. »Das ist okay. Das muss so sein.«

»Das glau be ich nicht«, sag te Lucy. »Sieh dir So le dad und Leo an.«

»Bei Leu ten, die schon zig Jah re ver hei ra tet sind wie dei-ne Pfle ge el tern, ist das was an de res«, mein te Sa rah un ge-dul dig. »Aber wenn du zum ers ten Mal ver liebt bist, muss es schlimm sein. Schlimm, un ge wiss, schau rig, wun der voll, ver wir rend, al les auf ein mal. Dann weißt du, dass es wah re

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Lie be ist. Du musst aus tiefs tem Her zen und lei den schaft-lich lie ben. und das tut eben weh.«

Lucy setz te sich auf den Bo den, grätsch te die Bei ne und beug te Kopf und Ober kör per nach links. »Ich weiß nicht.« Als sie sich nach rechts beug te, saß Sa rah ne ben ihr und sah ihr di rekt ins Ge sicht.

»Sieh mal, Lucy, du kannst dir doch nicht ein fach eine Lis te an le gen mit Ei gen schaf ten, die zu dir pas sen, und dir da nach dei nen Freund aus su chen. Du musst dein Herz fra gen. und wenn Lie be nicht manch mal wehtut, nun, dann …« Sa rah leg te eine Hand aufs Herz. »Dann liebst du viel leicht nicht wirk lich.«

»Oh, bit te!« Lucy setz te sich auf recht hin. »Kann man nicht Herz und Ver stand be fra gen? Soll te nicht bei des in Ein klang sein? und au ßer dem sag ich dir noch mal, mir ge-fällt das mit dem Schmerz nicht. An hal ten der Schmerz sig-na li siert dem Kör per, dass et was nicht stimmt.«

»Aber wir spre chen vom Herzen, nicht vom Kör per.«»Wo ist da der un ter schied? Schmerz soll te man im mer

ver mei den.«Sa rah muss te la chen. »Ach wirk lich? Ist das dei ne neue Phi-

lo so phie? Dann er klär mir das mal heu te nach dem Trai ning.«Lucy setz te ihre Dehn ü bun gen fort und beug te sich wie-

der nach links. »Okay, ob wohl ich In ter vall trai ning has se, ma che ich es trotz dem. Aber das ist nicht die sel be Art von Schmerz, und das weißt du.«

Es war schön, Sa rah la chen zu hö ren, auch wenn Lucy zu gleich klar war, was der ab rup te The men wech sel be deu-te te: Sa rah hat te ge nug und woll te kei ne wei te ren Rat schlä-

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ge hö ren. Be stimmt wür de Jeff Mundy ihr ir gend wann das Herz bre chen.

Na schön. Lucy hat te ge sagt, was ge sagt wer den muss-te, und sie wür de es je der zeit wie der ho len, wenn sie ge fragt wur de.

Oder viel leicht so gar, wenn sie nicht ge fragt wur de.Sa rah hat te sich ge nug ge dehnt und er hob sich jetzt vom

Bo den.»Hör mal, Lucy. Wenn du erst mal ein Date mit Gray

Spen cer hast, we gen des Ab schluss balls oder so, wirst du bald wis sen, was ich mei ne.«

»Ich mag Gray, aber … hal lo?«, schnaub te Lucy. »Hast du mir über haupt zu ge hört? Was ich über Schmerz ge sagt habe?«

»Wenn du so was wie ei nen Spa zier gang im Park er war-test –«

Ihre un ter hal tung wur de vom Trai ner un ter bro chen, der die Mäd chen zu sich rief und die Trai nings ein hei ten ver teil-te. »Ruf mich spä ter an«, sag te Sa rah. Lucy nick te, und Sa rah rann te da von. Lucy und die an de ren bei den Hür den läu fe-rin nen be gan nen ihr Trai ning an dicht zu sam men ste hen den Hür den und üb ten da bei den Wech sel des Füh rungs beins.

Lucy trai nier te hart wie im mer. Da rin lag ihre Stär ke als Sport le rin. Sie war gut, be saß aber kein über ra gen des Ta-lent, was ihr durch aus be wusst war. Doch sie ver füg te über Wil lens kraft und Ent schlos sen heit. und wenn sie so wei-ter mach te und Glück hat te, be kam sie im nächs ten Jahr viel leicht so gar ein col lege-Sti pen di um, was für ihre Pfle-ge el tern eine gro ße Er leich te rung wäre. Das war Luc ys

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eigent li ches Ziel. Ob wohl ihre El tern ihr ver si chert hat ten, dass sie sich we gen der Kos ten für das col lege kei ne Sor gen zu ma chen brauch te, sie wür den das Geld schon auf brin gen, woll te Lucy hel fen, so gut sie konn te. Denn ge ra de weil sie so wun der vol le El tern wa ren und Lucy sich bei ih nen stets ge bor gen fühl te, spür te sie eine tie fe, in ne re Dank bar keit. Des halb tat sie ihr Bes tes, um für So le dad und Leo Mar ko-witz die per fek te Toch ter zu sein.

In die ser Hin sicht gab es also kei ne Prob le me. Lucy lieb-te den Hür den lauf. Wenn sie in Form war, wenn Schritt-län ge, Tem po und der Ab stand der Hür den stimm ten, gab es nichts Ver gleich ba res. Dann fühl te sie sich rund um si-cher und stark.

Lucy wuss te nicht ge nau, wa rum ihre Kon zent ra ti on wäh-rend des Trai nings auf ein mal nach ließ. War es das Pri ckeln im Na cken? Das un be stimm te Ge fühl, be ob ach tet zu wer-den?

Plötz lich kam sie aus dem Rhyth mus und patz te an ei ner Hür de. Mit ei nem Knie schlug sie hart auf der Bahn auf, und die Hür de fiel um. Als sie auf blick te, sah sie ihre Mut-ter. Nicht ihre Pfle ge mut ter So le dad, son dern ihre leib li che Mut ter Mi randa.

Sie war es, ein deu tig.Mi randa war wie aus dem Nichts auf der ge gen ü ber lie-

gen den Sei te der Bahn di rekt ne ben der Zu schau er tri bü ne auf ge taucht. Sie trug ei nen li la far be nen Rock aus hauch-dün nem Stoff und ein viel zu wei tes ro tes T-Shirt. Sie schob ei nen mit lee ren Plas tik- und Glas fla schen und an de rem Müll be la de nen Ein kaufs wa gen vor sich her.

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»Lucy, bist du okay?«, frag te Sindy Gille spie, die bes te Hür den läu fe rin im Team, und half Lucy auf.

»Ja.« Lucy er hob sich lang sam und über leg te, was sie tun soll te. Soll te sie das Trai ning un ter bre chen und ver su chen, mit Mi randa zu re den? Oder wäre es das sel be sinn lo se un-ter fan gen wie im mer?

Mi randa war noch nie an Luc ys Schu le auf ge taucht. Frü-her war sie im mer zu So le dad und Leo nach Hau se ge-kom men und hat te der gan zen Fa mi lie end lo sen Är ger und Kum mer be rei tet. Sindy Gille spie folg te Luc ys Blick. Mi-randa war jetzt ste hen ge blie ben und starr te Lucy mit ih ren gro ßen brau nen Au gen ziem lich ver wirrt an.

»Hast du die ver rück te Stadt strei che rin schon mal ge se-hen?«, frag te Sindy. »Sie war ges tern drau ßen vor der ca fe-te ria und hat in Müll und Es sens res ten ge wühlt und da bei ge sun gen! Die Ärms te, aber trotz dem … igitt.«

»Nein«, log Lucy. »Ich hab sie noch nie ge se hen.« So fort hat te sie ein schlech tes Ge wis sen. Aber gleich zei tig war sie auch neu gie rig. »Was hat sie denn ge sun gen, Sindy?«

»Ich weiß nicht.«»Oh.« Lucy biss sich auf die Lip pe, um nicht ei nem in ne-

ren Drang zu fol gen und ein paar Tak te ei nes be stimm ten Lie des an zu stim men. Denn sie wuss te auch ohne Ant wort, dass es die ses Lied war, das Mi randa ge sun gen hat te. Je-des Mal, wenn Mi randa bis her in Luc ys Le ben auf ge taucht war, hat te sie die se alte Bal la de an ge stimmt. Lucy konn te sie schon nicht mehr hö ren.

Aber die Bal la de ver folg te sie. Ganz un ver mit telt schlich sie sich in ih ren Kopf und in ihr Ohr, so wie jetzt:

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Gehst du zum Markt nach Sca rborough?Pe ter si lie, Sal bei, Thy mi an und Ro sma rein.Grüß mir eine, die dort wohnt.Sie soll mei ne wah re Lie be sein.

Lucy und Sindy be ob ach te ten, wie Mi randa den Ein kaufs-wa gen ste hen ließ und sich in die ers te Zu schau er rei he setz-te. Sie zog die Bei ne un ter dem Rock an, um klam mer te sie mit ih ren schlan ken seh ni gen Ar men und be weg te stumm die Lip pen.

»Sie schaut di rekt zu uns he rü ber!«, sag te Sindy. »und ich glau be, sie singt wie der.«

»Ich weiß«, er wi der te Lucy knapp. »Wir ig no rie ren sie ein fach.«

»Ja. Wir müs sen so wie so wei ter ma chen. Lau fen wir noch eine Run de?«

»Okay«, mein te Lucy.Was wür de Sindy wohl den ken, wenn sie sich jetzt ent-

schul dig te und hi nü ber gin ge? Oder wenn sie sa gen wür de: »Ich ken ne die Frau. Sie ist mei ne Mut ter.«

Aber sie tat es nicht. Statt des sen trai nier te sie wei ter, al-ler dings mehr schlecht als recht. und das lag nicht nur an Miran das Blick. Der Rhyth mus des Lie des, das Lucy nicht mehr aus dem Kopf ging, stör te ih ren Lauf rhyth mus und sie ge riet völ lig aus dem Takt.

Als sie nach dem Trai ning wie der zur Tri bü ne hin ü ber sah, war Mi randa ver schwun den.

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Ka pi tel 2

Den ers ten Hin weis da rauf, dass sei ne äl tes te Freun din und Nach ba rin Lucy ein Date mit ir gend ei nem Jun gen hat te, er-hielt Zach Green field bei ei nem Te le fon ge spräch mit Luc ys Pfle ge mut ter So le dad Mar ko witz. Es war die Wo che nach den Früh jahrs-Ab schluss prü fun gen in sei nem ers ten Se-mes ter am Will iams col lege, und Zach mach te Plä ne für den an ste hen den Som mer, wo bei Luc ys Fa mi lie eine wich-ti ge Rol le spiel te.

»Ach, und wie es aus sieht, geht Lucy am Wo chen en de mit ei nem Jun gen zum Mit tel stu fen-Ab schluss ball«, er zähl-te So le dad ge ra de.

»So?« Zach beug te sich un will kür lich nach vorn und ließ sich von dem ei gent li chen Zweck sei nes An rufs ab len ken. Er konn te schon et was Zeit für ein Schwätz chen er üb ri gen, vor al lem, wenn es da bei um Lucy ging. »Mit wem geht sie denn hin? Mit ei nem Jun gen aus der Mit tel stu fe oder mit ei nem O ber stu fen schü ler?«

Da Lucy nur zwei ein halb Jah re jün ger war als Zach und er die sel be High school be sucht hat te, kann te er noch ei ni-ge von den Jungs.

»Wir ha ben ihn noch nicht ken nen ge lernt«, sag te So le dad Mar ko witz. »Aber sein Name ist Gray Spen cer.«

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UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

Nancy Werlin

Der Fluch von Scarborough Fair

DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Taschenbuch, Broschur, 384 Seiten, 12,5 x 18,3 cmISBN: 978-3-570-30717-5

cbt

Erscheinungstermin: September 2011

Ein jahrhundertealter Fluch, drei mysteriöse Rätsel – und eine große, wahre Liebe Ein furchtbarer Fluch liegt auf den Scarborough-Frauen: Sie alle bekommen mit achtzehn eineTochter – und verfallen dem Wahnsinn ... Lucy Scarborough ist süße siebzehn, als sie davonerfährt. Und nicht bereit, sich ihrem Schicksal zu ergeben, auch wenn es aussichtslos erscheint.Denn nur wenn sie drei mysteriöse Rätsel lösen kann, ist der Bann gebrochen. Aber Lucy istnicht allein. Zusammen mit ihrer großen Liebe Zach kämpft sie verzweifelt um ihr Leben. Dochdas Böse ist jahrhundertealt, skrupellos und unwiderstehlich ...